Smart Card ICs - RFID im Blick

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Smart Card ICs - RFID im Blick
Ausgabe Februar 2015 | ISSN 1860 - 5907 | www.rfid-im-blick.com
10 Jahre „RFID im Blick“ | 2005 bis 2015
DAS FACHMAGAZIN FÜR KONTAKTLOSEN DATENTRANSFER |
AUTOMATISCHE IDENTIFIKATION | PROZESSOPTIMIERUNG
NFC kann mehr
als Payment!
Chip, NFC und Smart Card
RFID-Strategie der Chiphersteller
Wie verändert NFC die Welt?
Multiapplikation auf der Smart Card
RFID Fashion Reportage 2015
Supply Chain Steuerung
Basler setzt in der Logistik auf RFID
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RFID im Blick | Ausgabe Februar 2015 | Chip,
NFC und Smart Card
Chip, NFC und Smart Card
Strategien der Chiphersteller
Welche Visionen und Produktstrategien in 2015 verfolgen die Chiphersteller? Intel bereitet sich auf
den Wachstumsmarkt „Internet
der Dinge“ vor und richtet den
Blick auf Sensorik und End-toEnd-Sicherheit. Samsung will das
Multi-Applikationskonzept weiter forcieren und setzt auf kombinierte Chiplösungen aus den Segmenten NFC und Smart Cards,
während Fujitsu Semiconductor
Europe mit FRAM-Speichertechnologie auf RFID-basierte Spezialanwendungen zielt. Aus Sicht
eines Distributors von Halbleiterprodukten wirft Advanide einen
Blick auf die Wachstumsmärkte
für RFID und Smart-Card-ICs.
Reportage
Chip, NFC und
Smart Card
RFID-Strategie der Chiphersteller
Wie verändert NFC die Welt?
Multiapplikation auf der Smart Card
Von Dunja Kandel, „RFID im Blick“
Anwendungen für kontaktlose Karten
Ticketing, Loyalty, Payment oder Zutrittskontrolle – der Markt für kontaktlose Karten wächst
und damit die Anwendungen. Speziell im Transport-Sektor deutet sich Wachstum für kontaktlose
Technologien an. Die Migration auf Chip-basierte
Kreditkarten und neue Ticket- und Zutrittssysteme erweitert zusätzlich das Einsatzspektrum. Hardware- und Smart-Card-Anbieter berichten, welche
konkreten Lösungen sie für den Markt bereit halten: für kontaktloses Bezahlen oder On-Board-Ticketing – oder Multifunktionskarten. Ehrgeiziger
Vorreiter für eine Smart-City-Lösung ist die Stadt
Stuttgart, die eine Multi-Applikation für Payment
und Ticketing auf einer Karte realisiert hat.
Quelle:
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Quelle:
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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NFC-Technologie in 2015
Wie sehen Anbieter von Testlösungen, Entwickler und Hardwareanbieter die Chancen für NFC-Anwendungen und Services? Was ist
notwendig, um Bezahlverfahren
sicher zu machen und Lösungen zu
etablieren, die interoperabel und
nutzerfreundlich sind?
Das „Secure Element“ und Security Token, welche die benötigte
Sicherheit geben, um Bezahlanwendungen direkt in ein Smartphone zu integrieren, rücken in
den Blickpunkt. Ebenso die Frage,
warum für sichere NFC-Services
viel mehr betrachtet werden muss
als das reine NFC-Protokoll und
warum Konformitätstests für NFCfähige Mobilfunkgeräte notwendig
sind.
Die Kommunikation via Smartphone, Tablet und Laptop abzusichern,
ist aber ebenso ein zentrales Element der Unternehmenssicherheit.
Dass NFC darüber hinaus mehr
kann als Payment, zeigen Systemlösungen für die mobile Wartung,
Temperatur-Monitoring von medizinischen Produkten oder die Telemedizin. Miniaturisierte NFC-Tags,
die sich in Produkte integrieren
lassen, eröffnen neue Perspektiven für die Consumer-Interaktion
und erweitern den Blick über den
Tellerrand auf zukünftige Visionen.
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Der ID-Markt wächst in 2015 bis zu 15 Prozent
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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Advanide liefert RFIDs, Smart Card Memories und Security-Mikrocontroller für Anwendungen wie e-Government,
PKI, Banking & Payment, mobile Kommunikation oder
andere Multiapplikationen.
„Wir sehen mittel- bis langfristig sehr hohes Potenzial im
Loyalty-Bereich. In diesem Segment werden Applikationen von
Magnetstreifenkarten zu Smart Cards migrieren.“
Smart Card ICs
Access, Transport und Loyalty sind die Wachstumsmärkte
für kontaktlose Technologien.
Entwicklung des ID-Marktes
Der ID-Markt wächst
in 2015 bis zu 15 Prozent
Advanide erwartet steigende Nachfrage nach kontaktlosen Smart Card ICs
Der gesamte ID-Markt wird im Jahr 2015 mit 10 bis 15
Prozent wachsen, ist Holger Winterhalter, Head Secure
Access bei Advanide, überzeugt. Speziell in den Märkten Transport, Access Management und Loyalty sieht
der Distributor von Halbleiterprodukten für die Smart-
Card- und RFID-Industrie hohes Wachstumspotenzial. Die Migration auf kontaktlose Technologien wird
die Nachfrage nach sicheren kontaktlosen Smart-CardTechnologien stark steigern. Im IC-Bereich nimmt der
Bedarf nach mehr Sicherheit und Speichergröße zu.
Holger Winterhalter, Head Secure Access bei Advanide, im Interview mit „RFID im Blick“
Märkte und Applikationen
Als unabhängiger Distributor von Halbleiterprodukten für die
Smart-Card- und RFID-Industrie kennt das Unternehmen den
Markt genau, beobachtet Trends...
Ja, wir schauen uns die Trends am Markt natürlich sehr genau
an. Durch die enge Zusammenarbeit mit den großen Halbleiterherstellern versuchen wir unabhängig unseren Kunden die neusten Produkte und Techniken vorzustellen, sodass unsere Kunden auch in der Lage sind, auf die Veränderungen am Markt zu
reagieren. Wir geben an unsere Halbleiterhersteller Feedbacks
vom Markt weiter, sodass diese dann in neue Produkte einfließen können. Gleichzeitig bedeutet Distribution im ID-Umfeld
auch immer, bestehende Produkte breit im Feld zu streuen.
Welches Wachstum erwarten Sie speziell in den Segmenten Transport und Access Management kurz- bis mittelfristig?
Der Transport- und Access-Markt wird bis 2020 zwischen 15 und
20 Prozent wachsen. Wobei es einige Faktoren zu beachten gibt.
Stichwort „Multiapplikation“: Transportapplikationen können in
Bankkarten migrieren und umgekehrt. Das wird den Absatz von
ICs beeinflussen. Genauso werden Transport-Applikationen in
NFC-fähige Mobiltelefone integriert. Technisch ist es realisierbar,
dass auch Sicherheitsapplikationen wie Banking hinzukommen
– ein Trend, der sich abhängig von den jeweiligen regionalen
Marktgegebenheiten ohne Frage fortsetzen wird. Aber die Smart
Card wird ihre Daseinsberechtigung behalten.
Das Segment Secure Access bei Advanide
Das Segment Secure Access bei Advanide fokussiert auf die
Märkte Transport, Access Management, Loyalty, NFC und RFID.
„Advanide hat vor einem Jahr diese Segmentierung eingeführt,
um gezielter auf die vertikalen Märkte reagieren zu können. Wir
bieten sowohl Support bei Produktmarketing, Produktmanagement und Business Development als auch Projekt- und SupplierManagement. Unsere Aufgabe ist es, Kunden soweit wie möglich
Quelle:
zu unterstützen, mit Samples, Datasheets, technischem Support
und vielem mehr“, so Holger Winterhalter. Die Segmente Secure
Transaction und Secure Identity werden vom Headquarter in
Singapur betreut. Als unabhängiger Distributor von Halbleiterprodukten für die Smart-Card- und RFID-Industrie ist Advanide
global mit regionalen Vertretungen in Deutschland, China, Indien, Japan, Korea, Taiwan, USA und Uruguay präsent.
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Gutes Potenzial sehen wir im Access-Markt. Hier gibt es sehr
viele bestehende Applikationen, die noch auf Magnetstreifen
oder der Frequenz 125 kHz laufen. Die meisten werden irgendwann auf HF migrieren – mit mehr Sicherheit und auch hier mit
der Möglichkeit der Multiapplikation.
Abgesehen von diesen Segmenten sehen wir mittel- bis langfristig sehr hohes Potenzial im Loyalty-Bereich. In diesem Segment werden Applikationen von Magnetstreifenkarten zu Smart
Cards migrieren. Diese Migrationenbieten Betreibern von Kundenbindungsprogrammen sehr viel mehr Möglichkeiten, Kunden zu binden und vor allem Lösungen, die sicher sind.
Und welches Potenzial sehen Sie für RFID in der privaten Zutrittskontrolle?
Ich bin überzeugt, dass RFID mehr und mehr in der privaten
Zutrittskontrolle eingesetzt wird. Wenn man sich die Zahlen
vergegenwärtigt: Es gibt weltweit sechs Milliarden Haus- und
Wohnungstüren, die sich mit RFID-Zutrittssystemen ausstatten
ließen. RFID-basierte Systeme bieten zahlreiche ConvenienceVorteile und hohe Sicherheit. Transponder lassen sich schnell
sperren, Zutrittsberechtigungen zeitgenau vergeben. Inzwischen hält fast jeder Schlosshersteller RFID-Schließzylinder bereit, sodass eine Umstellung auf RFID ohne großen Installationsaufwand erfolgen kann. Das breite Angebot an ausgereiften
und sicheren Lösungen erschließt daher einen großen Bedarf
an Reader-ICs. Für Transponder ist der Faktor noch einmal um
ein Vielfaches höher. Wir sehen daher hohes Potenzial, dass die
Technologie zunehmend im Consumer-Bereich Einzug erhält.
Wie wird sich der globale Markt für RFID-ICs entwickeln?
Der Markt wächst seit Jahren stabil und gesund. Der Preisdruck
für Labels, Transponder und Karten wird jedoch weiterhin bestehen bleiben. Auch wenn sich die Kosten für RFID-ICS bereits inzwischen im einstelligen Centbereich bewegen, muss
also nach wie vor der Produktionsprozess für die gesamte
Wertschöpfungskette optimiert werden. Hier werden bereits
Anstrengungen unternommen. Dies fängt bei den ICs an, die
immer kleiner werden, betrifft aber auch die Produktionsprozesse in der Weiterverarbeitung von Labels, Tags und Karten.
Weiterhin sehen wir, dass der Bedarf nach mehr Sicherheit und
Speichergröße bei den ICs wachsen wird.
Was kann die RFID-Branche in 2015 von den neuesten Chipentwicklungen erwarten?
Technologietrends
Welche innovativen Entwicklungen identifizieren Sie im
Markt?
Ich denke, dass NFC noch einige „coole Apps“ hervorbringen
wird. Hier wird sicherlich Geld mit Software-Lizenzen zu verdienen sein. Im IC-Bereich wächst der Bedarf nach Sicherheit,
Speicher und offenen Standards weiter. In Sicherheitscontroller-Anwendungen, PKI, ID oder Government, sehen wir einen
Trend hin zu Java – weg von nativen Lösungen hin zu Lösungen, welche die theoretische Flexibilität für die Interoperabilität der Produkte mitbringen. Die meisten neuen Produkte
und Lösungen berücksichtigen diese Flexibilität.
Im Fertigungs-Bereich von Karten und Transpondern werden
verbesserte Möglichkeiten der Direktkontaktierung von ICs an
Antennen entwickelt. Genauso wie eine stabile Lösung von
Dual-Interface-Modulen für Karten. Hier ist der Markt noch auf
wenige Player beschränkt.
Quelle:
Holger Winterhalter
Head Secure Access
Advanide
Der Trend geht hin zu kleineren Chips und Modulen. Das ist
natürlich auch dem Kostendruck gezollt. Dünnere ChipkartenModule vereinfachen die Herstellung von Karten. Zurzeit sind
in der Halbleiterindustrie eher 8-Zoll-Wafer der Standard. Aber
die Branche schaut mittlerweile sehr stark auf die Fertigung
von 12-Zoll-Wafern.
Zielsetzung in 2015
„Unser Ziel ist es, natürlich weitere Partner zu integrieren,
unser Kerngeschäft auszubauen, die Präsenz zu erhöhen
und weiter zu wachsen. Nachdem wir 2014 sehr gut beendet haben, sehe ich 2015 ebenfalls sehr positiv. Der gesamte
ID-Markt wird dieses Jahr mit 10 bis 15 Prozent wachsen.
Diesen Zahlen sollten wir für 2015 folgen können.“
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RFID im Blick | Ausgabe Februar 2015 | Komplexe
Sensoren sind die höhere Stufe von RFID
Komplexe Sensoren sind die höhere Stufe von RFID
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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Low-Power-Chips für Wearables und Sensorik
Komplexe Sensoren sind die
höhere Stufe von RFID
Intel will mit Lösungen für das Internet der Dinge über den reinen Chip-Ansatz hinauswachsen
Bis 2020 sollen 40 Milliarden Geräte mit dem Internet verbundenen sein – von Wearables bis zu
industriellen Systemen, so die Vision von Intel.
Grundlage sind Low-Power-Chips für Sensoren,
Wearables wie Kleidung oder Fitness-Tracker
und andere Hardware. Wie viele IT-Unternehmen bereitet sich der Halbleiterhersteller auf den
Wachstumsmarkt „Internet der Dinge“ vor – mit
Lösungen für Smart Grids, Smart Cities, Gebäudeautomation oder das Gesundheitswesen.
Ralf Gräfe, Manager des Intel IoT Ignition Lab, München, im Interview mit „RFID im Blick“
„Das IoT ist eine höhere Entwicklungsstufe von RFID-Anwendungen, die aber Aspekte von M2M oder Mobilgeräten vereinen.“
Moore‘s Gesetz
Big Data
„Moore‘s Gesetz ist noch lebendig. Die letzten Generationen Core-M und 5. Generation
Core-Prozessoren, die auf 14
Nanometer beruhen, haben
dies gezeigt. Und die 10 Nanometer sind bereits in der
Entwicklung und am Horizont
sichtbar.“
„Es bedarf Rechenpower und Algorithmen, um
schnell riesige Datenmengen einzudampfen.
Die Menge an Daten zu
verarbeiten, stellt nicht
das Problem dar. Um
die Daten jedoch sinnvoll einzusetzen, wird
das Fachwissen von Systemspezialisten zwingend notwendig sein.“
Intel stand jahrzehntelang vor allem für Hochleistungs-Prozessoren. Mit „Curie“ hat Intel auf der CES einen neuen MiniComputer für Wearables vorgestellt. Mit Edison- und QuarkProzessoren können einfache Sensordaten konsolidiert werden.
Welche Vision hat Intel vom Internet der Dinge?
Die Vision ist zum einen die Erweiterung des Computing-Ansatzes
auf kleinere Geräte wie Wearables, die bisher keine Netzwerkmöglichkeiten haben. Der Trend geht in die Richtung, immer kleinere und flexibler handhabbare CPUs zu entwickeln. Mit Curie
zeigen wir, wohin die Reise gehen kann: Der Mini-Computer im
Knopfformat enthält nicht nur einen CPU, sondern ist ein kompletter Rechner. Ausgestattet mit Intel Quark SoC (System-onChip), Bluetooth und verschiedenen Sensoren, richtet sich Curie
vor allem an Entwickler und die Maker-Szene. Der Blick richtet
sich darüber hinaus auch auf den End-to-End-Ansatz vom Sensor, über Gateway-Produkte, bis zur Cloud. Dazu gehören neben
Chips auch Software, Sicherheit und Infrastrukturlösungen.
Warum ist dies ein logischer Schritt?
Internet der Dinge
„Wir verstehen Gebäude oder Städte
als Organismen mit ‚Sinnesorganen‘,
die auf ‚Sinneseindrücke‘ reagieren.
Daten sind Mittel zum Zweck, um effizienter mit Ressourcen umzugehen.“
Endgeräte mit eingebauter Sicherheit und RFID für Produkt- und Identitätsschutz
Intel hat seine UHF-RFID-Sparte, die den R1000-Chip für
Lesegeräte entwickelt hat, 2008 an Impinj verkauft. Intel arbeite aber unter anderen mit Impinj in einem Projekt zusammen, das sich auf Wireless Credential Exchange bezieht und
Embedded Impinj Monza X Tag-Chips in Geräten mit Intel
SoC nutzt, um Notebooks zu verfolgen, inklusive ‚Killswitch‘,
um gestohlene Geräte zu sperren. Außerdem verbindet Intel
Quelle:
eine Zusammenarbeit mit NXP und Mastercard für sichereres Online-Bezahlen per NFC-Masterpass Wallet-Card.
In Intel-basierten Endgeräten wie Ultrabooks mit integriertem NFC-Controller-Chip kommt die Intel Identity
Protection Technology für den Multi-Faktor-Authentifizierungsprozess zwischen dem Gerät und dem Mastercard Bezahlservice zum Einsatz.
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Verfügbare Prozessoren können in Gateways eingesetzt werden, aber das ist noch nicht der komplette Umfang, den IoTAnwendungen benötigen. Der logische Schritt ist daher, komplexere Sensoren mit mehr Intelligenz auszustatten, sodass
diese auch Analysen oder Filterfunktionen vor Ort durchführen
können, wenn es um zeitkritische Anwendungen geht oder den
Sicherheitsschutz der Daten direkt vor Ort. Auch Mobiltelefone
oder Autos lassen sich als komplexe Sensoren betrachten. Fahrzeuge kommunizieren miteinander oder mit der Infrastruktur
der Stadt und werden damit zu Datenquellen.
Eine unerlässliche Bedingung für den Austausch von Daten ist
Sicherheit. Welche Security-Lösungen sind dafür erforderlich?
Datensicherheit und Privacy sind die Grundvoraussetzung für
den Erfolg des IoT. Drei Dinge müssen verhindert werden: Der
unberechtigte Zugriff auf die Daten, das Verfälschen der Daten
und das Stören der Datenbereitstellung. Daraus leiten sich weitere Anforderungen ab, wie das sichere sich gegenseitige Authentisieren von Sensoren, Gateways und Servern. Gerade bei
Sensoren besteht aber die Herausforderung, dass sie nur eine
geringe Energiemenge und Rechenleistung zur Verfügung haben, um sichere Verfahren zu etablieren. Wenn es um Security
geht, benötigt man auch die Rechenpower. Unser Ansatz ist ein
Quelle:
Ralf Gräfe hat das Intel
IoT Ignition Lab in München 2013 aufgebaut,
das im Mai 2014 gegründet wurde. Schwerpunkte
des Labs in München
sind Industrie und Industrie 4.0, mit Fokus
auf Smart Buildings und
Smart Grids.
Mikroprozessoren
End-to-End-Lösungen für Smart Grids
und Smart Buildings
End-to-End-Sicherheitskonzept, angefangen von der Gerätesicherheit, über sichere Datenübertragung, hin zu Data Center
Security und Sicherheits-Features in API-Management.
CPUs von Intel können auch in RFID-Systemen zum Einsatz
kommen. Welche Rolle sehen Sie für RFID-Technologien im
Internet der Dinge?
Das IoT ist eine höhere Entwicklungsstufe von RFID-Anwendungen, die aber Aspekte von M2M oder Mobilgeräten vereinen. Inzwischen ist die RFID-Technologie eine von zahlreichen „Sensortypen“, die sich heute auch wesentlich besser
in Gesamtlösungen integrieren lässt. Das Grundprinzip ist
aber nach wie vor ähnlich. Auf dem Gateway bedarf es der
Intelligenz, um Daten zu filtern, lokale Prozesse zu steuern
und dann müssen die Daten in ein Backend integriert und
in Unternehmensprozesse eingebunden werden. Datenmanagement, Monitoring und Security-Aspekte sind sowohl in
RFID- als auch IoT-Anwendungen zentrale Themen.
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RFID im Blick | Ausgabe Februar 2015 | FRAM
und RFID – Wenn es schnell und sicher sein soll
Speichertechnologie
Erhöhte Schreibgeschwindigkeiten beschleunigen
Prozesse und vermindern das Risiko von Fehlern.
FRAM und RFID – Wenn es schnell und sicher sein soll
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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„Die Grenze eines EEPROM-Tags mit rund einer Million
Schreibzugriffen kann in wenigen Tagen erreicht werden. Bei
nur einem Schreibzugriff pro Sekunde würde ein EEPROMTag keine zwei Wochen überleben, während ein FRAM-Tag
die ersten 30.000 Jahre (bei nur 1012 Zugriffen) problemlos
arbeiten würde.“
FRAM-basierte RFIDs
FRAM und RFID
Wenn es schnell und sicher sein soll
Nicht nur in Industrie, Medizin oder Logistik sind FRAM-basierte Tags gefragt,
auch abseits der großen Märkte will Fujitsu Semiconductor das Business beschleunigen
FRAM besitzt als Speichertechnologie unter den in
RFID-Tags genutzten nicht-flüchtigen Speichern
eine Sonderstellung. Umso interessanter für Anwendungen, in denen EEPROM-basierte Tags an ihre
Grenzen stoßen – in geschwindigkeitshungrigen Applikationen, in denen es gilt, große Datenmengen bei
Jozsef Miho
Product Marketing Engineer
Fujitsu Semiconductor Europe
hohen Durchlaufgeschwindigkeiten zu speichern.
„Den größten Bedarf sehen wir derzeit in der Industrie. Wir sind aber offen, für weitere Applikationen, in
denen die Eigenschaften von FRAM gefordert sind,
auch kundenspezifische Lösungen zu entwickeln“, so
Jozsef Miho, Fujitsu Semiconductor Europe.
Benefits in der Industrie, der Medizin und der Logistik
Industrie
Denzentrale Datenhaltung wird zum Thema
FRAM-basierte RFIDs sind speziell in Anwendungen mit dezentraler Datenhaltung geeignet. Gerade in Bereichen, in denen eine Vernetzung mit Servern schwierig ist oder die Häufigkeit der Datenzugriffe einen enormen Zeitvorteil bringt,
wenn die Daten lokal vorliegen, ist dezentrale Datenhaltung
von Nutzen. Die dezentrale Datenhaltung kann aber auch die
Flexibilität unterstützen: In der Automobilproduktion, wo jedes
Fahrzeug individuell konfiguriert werden muss, bietet es sich
an, neben der Konfiguration zusätzlich das Fertigungsprotokoll
auf dem gleichen Speicher zu hinterlegen, um Fehler in Prozess
zu erkennen.
Jozsef Miho, Product Marketing Engineer, Fujitsu Semiconductor Europe, im Interview mit „RFID im Blick“
In welchen RFID-Anwendungen, und aus welchen Gründen, sind
hohe Schreibgeschwindigkeiten und Überschreibzyklen besonders
wichtige Kriterien?
Hohe Schreibgeschwindigkeiten verkürzen die Zeit, die man
benötigt, um Daten auf den Tag zu schreiben. Insbesondere
bei sich schnell bewegenden Artikeln kann die Zugriffszeit entscheidend sein. Mit dem Einsatz von FRAM-basierten Tags ist es
möglich, Produktionsgeschwindigkeiten zu erhöhen, um höhere
Durchlaufgeschwindigkeiten bei getaggten Gütern zu erlauben.
Eine hohe Schreibgeschwindigkeit vermindert auch das Risiko
von Fehlern oder verbessert die User-Erfahrung, falls es um manuelle Zugriffe geht, wie beispielsweise bei Zugangskontrollsystemen. Die Vorteile eines häufigen Wiederbeschreibens liegen
auf der Hand: In der Industrie, beispielsweise bei automatischen
Produktionsanlagen, kann auf Tags sehr häufig zugegriffen werden. Hier kann die Grenze eines EEPROM-Tags mit rund einer
Million Schreibzugriffen in wenigen Tagen erreicht werden. Bei
nur einem Schreibzugriff pro Sekunde würde ein EEPROM-Tag
keine zwei Wochen überleben, während ein FRAM-Tag die ersten 30.000 Jahre (bei nur 1012 Zugriffen) problemlos arbeiten
würde.
„Die ISO-Standards stellen bei der RFID-Kommunikation den Bottleneck dar, bei zu vielen
Daten ist irgendwann ein Punkt erreicht, dass
die Zugriffszeit einfach zu lange ist.“
Welchen Entwicklungs“spielraum“ gibt es zukünftig noch, beispielsweise in puncto Speicherkapazität? Und wann ist dies sinnvoll?
Selbstverständlich ließen sich alle möglichen Speichergrößen
mit einem RFID-Interface versehen, die Frage ist, ob dies Sinn
macht. Die ISO-Standards stellen bei der RFID-Kommunikation
den Bottleneck dar. Bei zu vielen Daten ist irgendwann ein
Punkt erreicht, dass die Zugriffszeit einfach zu lang ist. Was
sinnvoll ist, hängt maßgeblich von der Anwendung ab. Als Speziallösung hat Fujitsu beispielsweise für die Avionik-Industrie
Quelle:
einen 64 kByte UHF-Tag entwickelt, der in seiner Speichergröße einzigartig ist und es ermöglicht, sämtliche Wartungszyklen auf den Tags zu speichern. Andererseits gibt es auch
Unternehmen, die ihr eigenes nicht-ISO kompatibles Interface
bauen und dort einen Standalone-FRAM-Speicher anschließen
möchten. Dies ermöglicht viel höhere Geschwindigkeiten, und
dann machen auch größere Speicher wieder Sinn.
Fujitsu Semiconductor hat angekündigt, ein UHF-IC auf den Markt
zu bringen, das nur einen EPC-Code enthält, um dem Medizinmarkt einen günstigen Tag anbieten zu können, der die Eigenschaft
der Strahlenfestigkeit mitbringt. Wie weit sind diese Pläne bereits fortgeschritten und welche Nachfrage erwarten Sie?
Medizin
Kostenreduktion bei der Rückverfolgung
Durch die gesetzlichen Anforderungen müssen immer mehr
Artikel rückverfolgbar gemacht werden. Damit steigt auch der
Bedarf zur Optimierung. Wegen seiner Strahlungshärte überlebt FRAM den Sterilisationsprozess durch Gamma-Bestrahlung, sodass ein Produkt über den gesamten Lebenszyklus von
der Herstellung und Sterilisation zu Logistik, Lagerung, Verwendung und Entsorgung zurückverfolgt werden kann. Dies ist
wichtig für die medizinische, pharmazeutische und biomedizinische Industrie, die kontinuierlich versucht, die Sicherheit und
Zuverlässigkeit der Medizinprodukte zu verbessern.
Wir erwarten Samples dieses ICs in sehr naher Zukunft und hoffen, dass dieses Produkt noch im ersten Quartal diesen Jahres
in Massenproduktion gehen kann. Der Medizinmarkt benötigt
in der Regel keinen Speicher sondern nur eine „Nummer“ zur
Identifikation. Zurzeit ist es notwendig, mit einem separaten Arbeitsschritt die RFID-Tags nach der Sterilisation an die Produkte
anzubringen, da EEPROM-basierte Tags die Bestrahlung nicht
ohne Datenverlust überleben. Durch Benutzung von strahlenresistenten Tags könnte man sich diesen Schritt sparen, die Tags
direkt bei der Produktion anbringen und die Produkte nach der
Bestrahlung ausliefern. Das spart enorme Kosten, daher erwarten wir eine hohe Nachfrage, insbesondere da gesetzliche Anforderungen für Tracking & Tracing immer strikter werden.
Logistik
Track & Trace für sich schnell bewegende Güter
Bei allen sich schnell bewegenden Gütern ist die Zugriffszeit
auf große Datenmengen entscheidend. Sollen in der Produktion an bestimmten Punkten am Fließband größere Datenmengen auf den Tag geschrieben werden, wird eine langsamere
Geschwindigkeit benötigt oder der Prozess muss sogar kurz
anhalten werden, bis die Daten transferiert sind. Mit FRAM
erreicht man mitunter eine wesentlich höhere Durchlaufzeit,
Wartezeiten werden vermieden und führen potenziell zu einer
Beschleunigung des Prozesses. Andere Beispiele sind die Gütererfassung auf Zügen oder das Toll-Tracking. Ein Lkw kann
auch bei einer höheren Geschwindigkeit oder mit besserer
Trefferquote erfasst werden.
Sicherlich entwickelt Fujitsu Semiconductor seine Produkte auch weiter. Worauf zielen diese Weiterentwicklungen ab?
Wir arbeiten ständig daran, die Sensitivity zu verbessern, um
größere Zugriffsreichweiten zu erzielen. Außerdem sind die
Erweiterung der Temperaturbereiche und die Erhöhung der
Schreibzugriffe Entwicklungsziele. Darüber hinaus prüfen wir
natürlich, welche weiteren Features für spezielle Applikationen
Vorteile bringen, die von den Vorzügen von FRAM profitieren.
Wir sind sehr kundenorientiert und auf Wunsch gern bereit,
kundenspezifische Lösungen anzubieten.
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Quelle:
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„Wir sehen Smart Cards und NFC ganz klar im Verbund“
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NFC-ICs-Entwicklung
Höhere Leistung
bei minimaler Baugröße
„Wir erwarten, dass der gesamte kontaktlose Markt extrem wächst. Allein kontaktlose
Karten im Payment-Sektor, die
in den nächsten Jahren herausgegeben werden, werden
50 Prozent des Gesamtvolumens erreichen. Speziell für
das Transport-Segment sehen
wir 2015 als ein sehr wichtiges
Jahr.“
NFC-Controller und Smart Cards
Kombinierte Chiplösungen im
System-in-Package
NFC-ICs
„Wir sehen Smart Cards und
NFC ganz klar im Verbund“
Samsung forciert Multi-Applikationsansatz für Ticketing, Loyalty, Giftcards
und Micropayment
„Nutzerfreundliche Technologien sind der Schlüssel für Wachstum des gesamten kontaktlosen Marktes“, erklärt Jörg Suchy von Samsung Semiconductor Europe. „Wir sehen Smart Cards und NFC ganz
klar im Verbund und erwarten, dass die Synergie
den Markt stimulieren wird.“ Welche Produktstra-
tegie der Halbleiterhersteller verfolgt, wie Samsung
den Multiapplikationsansatz vorantreiben will und
warum offene Standards entscheidend für die globale Interoperabilität sind, darüber spricht Jörg Suchy im Interview mit „RFID im Blick“.
Jörg Suchy, Associate Director Strategic Business Development Chip Card and Near Field Communication
(NFC) EMEA, bei Samsung Semiconductor Europe, im Interview mit „RFID im Blick“
Fokus der Produktentwicklung in 2015:
Kombinierte Chiplösungen
„Schwerpunkt unserer Produktentwicklung in 2015 und darüber hinaus ist ganz klar, kombinierte Chiplösungen aus
den Bereichen SIM-Karten und NFC-Controller anzubieten“,
so Jörg Suchy. „Kontaktlose Technologien lassen sich heute
produktübergreifend einheitlich einsetzen. Im Telekommunikationssektor haben wir Produkte im SIM-Karten-Bereich,
die über das SWP-Interface verfügen, um den SIM-zentrischen NFC-Ansatz zu unterstützen, aber auch NFC-Controller, die NFC-Technologie mit allen Facetten unterstützen, die am Markt benötigt werden. Dadurch können wir
Quelle:
auch kombinierte Chiplösungen anbieten, sprich System-inPackage mit NFC-Controller und Secure Element aus dem
SIM-Karten-Segment.“
Value Added Services
mit Multiapplikationskonzept
Im Finance-Sektor gelte der Fokus der Produktausrichtung
aktuell den Bereichen Banking, Transport, Government und
Value Added Service wie Loyalty, Couponing und Kundenbindungskarten. Aktuell arbeitet Samsung bereits daran, ge-
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meinsam mit Partnern Lösungen für
Value Added Services zu entwickeln,
wie Jörg Suchy ankündigt. Wann die
Lösung auf den Markt kommen soll,
welche Partner involviert sind und welche Services diese beinhaltet, ist offen.
Nur soviel ließ Suchy verlauten, dass
die Lösungen gleichermaßen auf NFCfähigen Handys als auch kontaktlosen
Smart Cards laufen können. „Wir verfolgen den klar definierten Multiapplikationsansatz. Unser Ziel sind einheitliche Anwendungen für Ticketing,
Loyalty, Couponing, Giftcards oder
Micropayment.“
Offene Standards statt Insellösungen
Den Multiapplikationsansatz verfolgt
Samsung im Transportsektor mit Cipurse bereits seit Längerem. Cipurse ist der
offene, herstellerneutrale Standard der
OSPT Alliance (Open Standard for Public Transportation) und steht in Konkurrenz zu Smart Cards auf Basis der
etablierten Mifare-Chips. Momentan
sind diese offenen Systeme für kontaktlose Fahrkarten und andere Tickets allerdings noch Quasi-Standard. „Globale
Interoperabilität ist der Schlüssel zur
Verbreitung der kontaktlosen Technologien. Wir forcieren das Thema ‚Open
Standards‘ daher mit all unseren Möglichkeiten“, so Suchy: „Im Transportsektor ist das Wachstum momentan noch
durch Insellösungen stark beeinträchtigt, auch ein global einsetzbares OpenLoop-Payment gibt es noch nicht. Dies
wollen wir ändern. Daher setzen wir
auf den offenen Standard, welcher das
Multiapplikationskonzept für Ticketing,
Micropayment und Value Added Servives bereits beinhaltet und auf allen
Standards basiert, die für die Over-theAir-Personalisierung benötigt werden“.
Quelle:
Jörg Suchy
Associate Director Strategic Business Development Chip
Card and Near Field Communication (NFC) EMEA
Samsung Semiconductor Europe
Alle Kommunikationswege würden
unterstützt, im NFC-Bereich SIMCentric Approach, Embedded Secure
Element oder Trusted Execution Environment, aber auch der softwarebasierte Ansatz Host Card Emulation
(HCE) und Cloud. Zudem sei es eine
multi-einsetzbare Lösung für alle Kunden der Value Chain im Bereich Smart
Cards und NFC.
Wachstum durch Migrationswelle im Transportsektor
Erste Anwendungen gibt es bereits: Der
ungarische Mobilfunkbetreiber Magyar
Telekom nutzt seit November 2014 eine
mit Cipurse-basiertem Applet ausgestattete NFC-SIM-Karte für die Bezahlapplikation und das Event-Ticketing.
Suchy sieht dies nicht als Einzelfall: „Im
gesamten Transportsegment, in Automated Fair Collection Systemen, wird
jetzt damit gestartet, kontaktlose Karten
auszurollen.“ Einige Systeme würden 10
bis 15 Jahre laufen. Daher suche und benötige Samsung jetzt die Möglichkeiten,
die Nutzer von Karten auf NFC zu migrieren. „Dies ist mit dem offenen Standard möglich“, erklärt Suchy und gibt
ergänzend bereits einen Ausblick: Speziell für das Transport-Segment, in dem
es in entscheidende Ausschreibungen
geht, sehen wir 2015 als ein sehr wichtiges Jahr.“
Für den Telekommunikationssektor
hat der Halbleiterhersteller sein Produktportfolio bereits im vergangenen
Herbst erweitert. Bei dem neuen
NFC-IC-Produkt setzt Samsung auf
kleinere Gehäuseabmessungen im
Vergleich zum Vorgängerprodukt und
höhere Leistungsfähigkeit. „Sowohl
für das Lesen als auch im Card-Emulation-Betrieb haben wir die Leistungsfähigkeit im HF-Bereich verdoppelt
und die Gehäusegröße auf 2,4 Quadratmillimeter reduziert, was den
Mobilgeräteherstellern eine höhere
Flexibilität für das Leiterplattenlayout gibt – eine große Notwendigkeit,
weil weniger Platz auf der Leiterplatte Kosten reduziert“, so Suchy. Die
Flash-Technologie mit 45-Nanometer
e-Flash ermöglicht Firmware-Updates
des NFC-Controllers vor oder nach
der Auslieferung des Handys, ohne
die Architektur neu zu gestalten. „Um
auch die ‚Bill of Material‘ so schmal
wie möglich zu halten, reduzieren
wir mit dem neuen Chip die notwendigen externen Komponenten.
Zudem konnten wir zugunsten des
Handy-Designs die Antenne für die
NFC-Kommunikation um nahezu 50
Prozent reduzieren.“
SIM-zentrisch, Embedded
Secure Element oder MixedModel?
Auch bei der Kommunikation setzt
Samsung auf Offenheit in Richtung
der Anwendung: Der NFC-Chip unterstützt mehrere Modelle: Das SIMzentrische, bei dem der NFC-Chip mit
der SIM-Karte im Handy verbunden
ist, als auch eine System-in-PackageLösung, bei welcher der NFC-Chip
gleich als Embedded Secure Element
in einem Gehäuse ausgeliefert werden kann. „Für die Industrie ist dies
ein flexibler Ansatz, weil ein MNOgetriebenes Telefon in den Markt
gebracht werden kann oder ein Mobilgerät, welches die Security gleich
seitens des Handyherstellers beinhaltet.“ Samsung selbst hat den neuen
Chip bereits im Galaxy Note 4 verbaut. Aber auch Mixed-Modelle werden unterstützt: „Wir sind offen für
alle Anwendungen, die der Markt benötigt“, so Suchy. „Die NFC-Controller
sind so ausgelegt, dass ein Handyhersteller wie Samsung Mobile einen
NFC-Controller mit Embedded Secure
Element verwenden kann oder er
hat die Möglichkeit, über ein zweites
SWP-Interface eine SIM-Karte anzusprechen.“
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
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RFID im Blick | Ausgabe Februar 2015 |NFC
kann mehr als Payment!
NFC kann mehr als Payment!
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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NFC-Systementwicklung
Sensorik + NFC erschließt neue Anwendungen
in der Pharmalogistik und Telemedizin.
„Wir begleiten den Kunden vom Designkonzept bis zur Serienreife.“
Wie gehen Sie in Kundenprojekten vor: Bringen die meisten Kunden bereits klare Vorstellungen mit oder ist intensive Beratung notwendig?
NFC-Systemdesign
NFC kann mehr als Payment!
Innovative Systemlösungen zeigen:
Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Wartung bis zum NFC-Sensor-Transponder
Für Entwickler von NFC-Komponenten eröffnet
die Technologie eine Vielzahl an Optionen. „Die
Einsatzmöglichkeiten sind sehr diversifiziert und
gehen weit über Payment-Anwendungen hinaus“,
erklärt René Herschmann, Geschäftsführer von
Triovacos. „Wir konzipieren und realisieren die
meisten Kommunikationssysteme kundenspezifisch – von der mobilen Wartung, über eCouponing, Temperatur-Monitoring von medizinischen
Produkten, bis hin zur Telemedizin.“
René Herschmann, Geschäftsführer von Triovacos, im Interview mit „RFID im Blick“
„Unternehmen kommen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen auf uns zu. Dies reicht von der Integration von NFC in
elektronische Display-Terminals, die als Infotainment-System
beispielsweise im Einzelhandel für die User-Kommunikation
und eCouponing genutzt werden können, bis zur Realisierung
komplexer NFC-Sensortransponder, in denen kundenspezifische Sensoren für Temperatur, Feuchtigkeit oder Bewegung
integriert sind und die Mikrocontroller gesteuert werden“, erklärt René Herschmann.
NFC-Technologie für die Anlagenwartung
Ein aktuelles Projekt, an dem das Hannoveraner Unternehmen gemeinsam mit einem Softwarepartner arbeitet, ist die
Entwicklung eines NFC-Moduls, um die Kommunikation beziehungsweise den direkten Zugriff auf eine Maschine über
ein mobiles Endgerät zu ermöglichen. Der Wartungstechniker
erhält dann über die mobile Schnittstelle webbasiert beispielsweise detaillierte Anweisungen oder Pläne auf das Mobilgerät.
„Dies ist ein durchaus komplexes Unterfangen. Für die Integration einer NFC-Schnittstelle in die Geräte und an das System
muss die Interaktion mit der bereits vorhandenen Peripherie
realisiert werden. Signale aus der Maschine können über eine
NFC-Schnittstelle an ein NFC-fähiges Endgerät übertragen
werden.“ In diesem Szenario bietet NFC Vorteile gegenüber
Substitutionstechnologien wie beispielsweise WLAN aufgrund
der geringen Störunempfindlichkeit und der Energieeffizienz.
Temperatur-Monitoring medizinischer
Produkte via NFC-Sensortransponder
Im weiteren Fokus steht die Entwicklung eines NFC-Sensortransponders und des entsprechenden Systemkonzeptes
zur Temperaturüberwachung für den Transport pharmazeutischer Produkte in Mehrweganwendungen. Angedacht ist,
dass die Transponder Teil des Transportbehälters werden,
mit denen pharmazeutische Produkte versendet werden.
Quelle:
Dazu wird die Kühlbox mit einer NFC-Interface-Einheit und
einem abgesetzten Sensorelement ausgestattet. Die Kühlbox
selbst ist dabei das Element, welches die Daten sammelt und
via NFC-Interface an ein mobiles Gerät oder Tablet überträgt. Das NFC-Interface muss sich aufgrund der beschränkten Lesereichweite auf der Oberfläche der Kühlbox, die
nicht unbefugt geöffnet werden darf, befinden. Während des
Transportes zeichnet der Temperatursensor im Inneren die
Temperatur in definierten Intervallen auf und stellt die Daten am Ende des Transportweges bereit. „Die Produkte können aber auch über einen längeren Zeitraum von einem Jahr
in einem Kühllager gelagert werden, bevor sie überhaupt
verbraucht werden. Auch im Kühllager muss die Aufzeichnung funktionieren. Da die Stromversorgung und Batterielebensdauer durch die Minusgrade beeinflusst werden, bedarf
es eines sehr energieeffizienten Systems. Das Gesamtsystem
muss daher so konfiguriert werden, dass die vorgegebenen
Zeiträume auch unter den gegebenen Temperaturbedingungen eingehalten werden“, erklärt René Herschmann.
Das Vorwissen der Kunden ist über eine große Bandbreite
verteilt. Zum Teil haben Kunden recht konkrete Vorstellungen. Für ein kundenspezifisches Design erstellen wir
gemeinsam mit dem Kunden Designspezifikationen, arbeiten die Konzeptionen aus und begleiten den Kunden über
die Prototypengestaltung und messtechnische Verifikation
des Prototypen bis hin zur Serienreife. In Projekten müssen
aber auch Spezifikationen nochmals neu erstellt werden
und Adaptionen vorgenommen werden. Das ist häufig der
Fall und auch sinnvoll – aber auf diesem Weg nehmen wir
den Kunden natürlich mit.
„Systeme wie NFC-Sensortransponder müssen mit möglichst allen am Markt verfügbaren
NFC-fähigen Geräten kommunizieren
können.“
René Herschmann
Geschäftsführer
Triovacos
Wie wichtig ist das Testen?
fundierte App-Entwicklung für verschiedenste Plattformen
und mobile Betriebssysteme anbieten zu können.
Ein System wie der Sensortransponder muss sehr energieeffizient und langlebig arbeiten und mit möglichst allen am Markt
verfügbaren NFC-fähigen Endgeräten kommunizieren können.
Dem Testen kommt daher ein ganz wichtiger Part zu: Wie ist
das Handling, wie muss die Antenne integriert sein, welche
Lesereichweiten sind möglich? All diese Aspekte müssen wir
bei unseren Systementwicklungen bedenken.
Arbeiten Sie bei der Realisierung von Systemlösungen mit Partnern
zusammen?
Ja, wenn es um Usability geht, arbeiten wir mit Spezialisten
zusammen. Die Arbeit mit unserem Softwarepartner ist sehr
intensiv, um in Kombination mit unserer Hardware auch sehr
Was ist für Sie aus Sicht eines Entwicklers für die weitere Etablierung der NFC-Technologie notwendig oder wünschenswert?
Wir hoffen natürlich, dass möglichst bald alle NFC-fähigen
Geräte mit einer entsprechenden API für externe Entwickler freigegeben sind. Einige Kunden würden gern auch das
Apple iPhone einsetzen. Hier müssen wir bisher auf Sekundärgeräte zurückgreifen, die mit Android laufen. Dank der
Weiterentwicklung der Soft- und Hardware sind aber sehr
gute Geräte verfügbar. Aber wir sind sehr optimistisch,
dass eine intensivere Nutzung von NFC auch in Deutschland schnell vorangeht. Aus unserer Sicht wäre dies eine
Bereicherung.
Simulation und Systemtests inhouse
NFC in der Telemedizin –
aus technischer Sicht keine Hindernisse
Die Übertragung von Sensordaten via NFC könne laut dem
Experten aber auch die Telemedizin sehr sinnvoll unterstützen. Sensorwerte von Insulinpumpen oder medizintechnischen Geräten wie Blutdruck- oder Blutzuckermessgeräte lassen sich auf das Mobiltelefon laden, visualisieren und an Ärzte
oder betreuendes Personal weiterleiten. „Grundsätzlich gibt
es aus unserer Sicht keine technischen Hindernisse bei der
Integration der NFC-Technologie in medizintechnische Geräte. Allerdings stellt die Zertifizierung für die Erweiterung der
Geräte um eine neue Funktechnologie einen hohen Aufwand
dar. Erfreulicherweise sehen wir jedoch, dass Unternehmen
Interesse zeigen, in diesem Bereich aktiv zu werden.“
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Systementwicklungen auf Herz und Nieren geprüft:
Triovacos entwickelt auch Komponenten für RFID-Systeme
im Hochtemperaturbereich, die CAD-unterstützt designt
und mit dem Simulator entworfen werden. In der Klimakammer werden die Referenzdesigns für Hochtemperaturanwendungen inklusive Antenne unter Temperatur- und
Feuchtigkeitseinflüssen messtechnisch verifiziert.
Quelle:
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Ehrgeiziger Vorreiter Stuttgart:
Eine Karte – Zig Möglichkeiten
Die Stadt Stuttgart bietet Bürgern eine Paymentlösung, Mobilität
und weitere Dienstleistungsangebote auf einer einzigen Smart Card.
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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Smartphones: (noch) keine Alternative zur
Smart Card
Smart-City-Lösung
Eine Karte – zig Möglichkeiten
Stuttgart wird bei Mobilität, Freizeit und Payment zum bundesweiten Voreiter
Wer regelmäßig im ÖPNV unterwegs ist, benötigt
eine Karte. Wer ein Car-Sharing-Fahrzeug nutzen
will, benötigt eine Karte, wer bezahlen möchte, benötigt eine Karte. Und mit jeder Karte wächst die Dicke
der Geldbörse. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern
hat sich die Stadt Stuttgart eines ehrgeizigen Projektes angenommen und vereinigt Payment, Mobilitäts-
und weitere Dienstleistungsangebote auf einer einzigen Smart Card, die das Unternehmen Exceet für das
Smart-City-Projekt entwickelt hat. Über die dahinterstehende Vision, den Funktionsumfang der Anwendung und welche Rolle ein neu entwickelter SecurityToken zukünftig spielen kann, darüber sprach „RFID
im Blick“ mit Fabian Rau von Exceet.
Fabian Rau, Head of Segment Logical Access Solutions, Exceet Card Group, im Gespräch mit „RFID im Blick“
Nahezu unbegrenzt mobil
In Stuttgart wird von mehr als 100 Personen aktuell eine deutschlandweit bislang einzigartige Lösung in einem Friendly-User-Test
genauestens unter die Lupe genommen: Mit der neuen Stuttgart
Service Card identifiziert sich der Nutzer bei allen Angeboten,
kontaktloses Bezahlen dank zertifizierter Mastercard-Funktion
inklusive. 22 Partner sind derzeit am Projekt „Stuttgart Service
Card“ beteiligt. „Das Besondere an der Stuttgarter Lösung ist die
Kombination des Ticketing mit der Payment-Funktionalität. Eine
solches Angebot ist derzeit bundesweit, wenn nicht sogar europaweit einzigartig“, berichtet Fabian Rau.
Zwei Hauptanwendungen auf einer Karte
Der technologische Meilenstein bei der Entwicklung der Stuttgart Service Card ist das Zusammenbringen von zwei Anwendungen in einer Karte: eine EMV-Anwendung, um das
Mastercard-zertifizierte Payment zu realisieren, sowie die VDVKernapplikation – dem technischen Standard des Verbandes
Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für alle Formen eines
elektronischen Tickets – die das Ticketing im Stuttgarter ÖPNV
ermöglicht. „Durch die langjährige Erfahrung unseres Ingenieursteams war es uns möglich, unsere Expertise im Umfeld
von kontaktlosen Karten, beispielsweise für Banken oder CarSharing-Anbieter, für die Entwicklung der Stuttgart Card zu
nutzen. Auch für die Exceet war es das erste Mal, dass wir die
VDV-Kernapplikation mit einer Mastercard-Funktionalität in einer Smart Card kombinieren“, erläutert Fabian Rau.
Modell auch in weiteren Metropolen möglich
„Als Dienstleister entwickeln, produzieren und personalisieren wir bereits für zahlreiche Städte, Banken und Mobilitätsdienstleister Smart Cards. Das Potenzial, auch außerhalb von
Stuttgart verschiedene Dienste und das kontaktlose Bezahlen auf einer Karte zu vereinen, ist aus unserer Sicht enorm.
Multifunktionskarten können auch auf den Städtetourismus
eine positive Auswirkung haben, da sie einen Städte-Trip
deutlich vereinfachen und man sich nicht mit verschiedenen
Angeboten auseinandersetzen muss“, ist sich Fabian Rau sicher.
Der Rollout kann kommen: Friendly-User-Feldtest positiv verlaufen
Von Mai bis September 2014 testeten rund 70 ausgewählte
Nutzer die technischen Funktionalitäten der Service Card
zusammen mit dem dazugehörigen Dienstleistungsangebot:
neben dem ÖPNV im gesamten Gebiet des Verkehrsverbandes Stuttgart die Mobilitätsangebote Call a Bike, Flinkster und Stadtmobil sowie das Car Sharing-Angebot Car2go.
Ebenso konnten die Tester die Elektromobil-Ladestationen
des Energieversorgers Enbw-Ladestationen nutzen oder per
Quelle:
Bezahlfunktion bargeld- und kontaktlos einkaufen. Laut
Befragung der Tester bewährte sich die Service Card im
Alltagsgebrauch. Mit der technischen Funktionalität der
Karte gab es, so das überwiegende Feedback der Tester,
keinerlei Schwierigkeiten. Nahezu 90 Prozent der FriendlyUser bewerteten in den durchgeführten Befragungen vor
und nach dem Feldtest das Konzept der Stuttgart Service
Card als positiv bis sehr positiv.
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Die Funktionalitäten einer Multifunktionskarte wie der Stuttgart Service Card auch mit einem Smartphone zu realisieren,
ist naheliegend, jedoch aktuell noch nicht umsetzbar, so Fabian Rau: „Leider ist es bislang noch nicht möglich, eine Mastercard-Applikation sicher und funktional in ein Smartphone
zu bringen, daher wurde dieser Weg von den Projektpartnern
bei der Lösungsentwicklung nicht weiterverfolgt und die Karte wurde so zum einzig sinnvoll nutzbaren Medium. Würde
ein Smartphone jedoch mit einer Anwendung zur Zwei-Faktor-Sicherheit bedient, wäre eine Applikation analog der Stuttgarter Karte auf dem Telefon denkbar.“
Zwei-Faktor-Sicherheit
ermöglicht Smartphone-Nutzung
„Die Exceet hat für solche Szenarien einen Token entwickelt
– ‚EMIS - Exceet Multi ID Solution. Eine einzige Identität auf
dem Token ist für die Umsetzung gleich mehrerer Anwendungen einsetzbar – vom Türöffnen, über die Anmeldung
an einem PC bis zur Authentifizierung an einem Smartphone“, berichtet Fabian Rau. So wird eine Form der Sicherheit
gewährleistet, welche die einer einfachen Passworteingabe
deutlich übertreffe, so Rau: „Selbst wenn das Smartphone
gestohlen würde, blieben die gespeicherten Daten sicher,
da diese durch den Token automatisch verschlüsselt werden.
Alle Zugriffsberechtigung lassen sich in der Verwaltung mit
einem Klick löschen. Aus unserer Sicht ist der Token ein
entscheidender Schritt, damit Kreditinstitute wie Mastercard
oder Visa die benötigte Sicherheit erhalten, um Bezahlanwendungen direkt in ein Smartphone zu integrieren. Auch
SMS-TAN-Verfahren beim Online-Banking, die durchaus
sicherheitskritisch zu betrachten sind, könnten durch das
Zusammenspiel von Token und Tablet oder Smartphone abgelöst werden und Bezahlverfahren absolut sicher werden
lassen.“
Fabian Rau
Head of Segment
Logical Access Solutions
Exceet Card Group
„Erstmalig haben wir die VDV-Kernapplikation
mit einer Mastercard-Funktionalität in einer
Smart Card kombiniert. Die so entstandene
Parallelität der beiden Funktionen in einer Karte
war der technologische Meilenstein bei der
Entwicklung.“
alle Daten nur solange auf dem Bildschirm, wie Arzt und Patient in räumlicher Nähe zum Computer sind. Somit entsteht
kein zeitlicher Mehraufwand für die Mitarbeiter – ganz im
Gegenteil. Die steigende Automatisierung lässt Ärzten und
Pflegepersonal mehr Zeit für Behandlung und Pflege.“
Komfort und Sicherheit durch Single Sign-on
„Ein Single Sign-on, wie es durch EMIS ermöglicht wird,
bringt Nutzungskomfort und höchste Sicherheit in passwortgeschützte Applikationen“, erklärt Fabian Rau. „Den ersten
Prototypen des Tokens haben wir Mitte Dezember 2014 vorgestellt. Wir sind uns sicher, dass wir mit dieser Lösung eine
Lücke in der IT-Sicherheit sicher und für den Nutzer komfortabel schließen zu können.“ Ein weites Anwendungsgebiet für
den neu entwickelten Security Token, der sowohl über RFID/
NFC als auch über Bluetooth kontaktlos mit Geräten wie Laptops, Smartphones oder Tablets kommuniziert, sieht Fabian
Rau im Gesundheitswesen: „Schauen wir in eine Arztpraxis:
Kein Patient möchte, dass seine Krankenakte noch auf dem
Bildschirm des Arztes zu sehen ist, wenn bereits der nächste
Patient das Behandlungszimmer betritt. Nutzt der Arzt jedoch
einen EMIS-Token und der Patient einen ID-Chip, erscheinen
Quelle:
Das Projekt „Stuttgart Services“
Stuttgart Services ist ein Projekt im Rahmen der von der
Bundesregierung initiierten Initiative „Schaufenster Elektromobilität“. Das Baden-Würtembergische Schaufenster
„LivingLab BWe mobil“ hat unter der Konsortialführung
der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) das Projekt „Stuttgart Service Card“ sowie die dazugehörige multi- und
intermodale Informations- und Buchungsplattform (B2CPortal) entwickelt.
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Einsteigen und Losfahren
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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„In den nächsten Jahren werden nahezu alle Chipkarten einen kontaktlosen Chip haben. Der Prozess vollzieht sich sehr
schnell, auch bei Kreditkarten.“
RFID-/NFC-Lesegeräte
Contactless Payment und Ticketing sind Wachstumsmärkte.
Neue Geräte sind flexibel und unterstützen beides.
Vending und Onboard-Ticketing
Einsteigen und Losfahren
Kontaktlose Karten und NFC nehmen im ÖPNV-Ticketing Fahrt auf
Der Markt für kontaktlose Bezahlsysteme wächst. Und
damit der Einsatzbereich für RFID-Reader, sei es für
das Bezahlen mit „Tap & Go“ am Automaten oder kreditkartenunterstützes Ticketing im ÖPNV. „Vor allem
im Bereich Warenverkauf und Ticketing ist Wachstum
zu erwarten“, erklärt Frithjof Walk, Feig Electronic. Der
Lesegerätehersteller bereitet sich auf den Wachstumsmarkt vor – mit einer neuen Generation von Readern,
die nicht nur kontaktlose Kreditkarten unterstützen,
sondern auch NFC-Applikationen. Anwendungen,
die im Fokus stehen, sind Vending-Applikationen und
Open-Loop-Ticketing.
Stehen besonders Vending-Anwendungen im Fokus oder Ticketing?
Die erste Ausrichtung geht in 2015 auf Unattended Payment,
Vending und alle Anwendungen ohne personenbesetzte Kasse.
Sei es das Bezahlen an Zapfsäulen an Tankstellen, Waschanlagen oder auch Mautsysteme. Überall dort, wo neue Systeme
nachgerüstet werden, besteht ein Bedarf für kontaktlose Lösungen. Hier werden viele Systeme erneuert und dann macht
es natürlich Sinn, auf kontaktlose Systeme zu migrieren, die
gerade im Outdoor-Bereich viele Vorteile mitbringen. Dieser
Erneuerungsprozess wird sich sehr schnell vollziehen. Darüber
hinaus führen wir Gespräche mit Herstellern aller Arten von
Waren-, Snack- oder Getränkeautomaten. Dies ist ein starker
Markt, den wir sehen. Der andere wichtige Bereich ist Ticketing, speziell Validatoren im Öffentlichen Nahverkehr.
Ihre Einschätzung: Entwickelt sich die Marktdurchdringung von
NFC parallel zu kontaktlosen Karten?
Frithjof Walk, Sales & Marketing Manager, Feig Electronic, im Interview mit „RFID im Blick“
Wird 2015 ein entscheidendes Jahr für Contacless Anwendungen?
Vielleicht nicht entscheidend, aber der Markt wächst definitiv:
In den nächsten Jahren werden nahezu alle Chipkarten einen
kontaktlosen Chip haben. Zumindest wird Dual Interface als Anforderung kommen. Dieser Prozess vollzieht sich sehr schnell,
auch bei Kreditkarten. Bei NFC war das viel entscheidendere
Jahr 2014. Payment und Ticketing mit NFC gibt es schon seit 15
Jahren. Aber erst jetzt nimmt das Thema Fahrt auf, nachdem
mit Apple nun auch der letzte Player am Markt den Schritt zu
NFC gegangen ist. Der Markt wird sich jetzt langsam, aber stetig
weiterentwickeln. Ich denke, in Deutschland wird sich grundsätzlich ein höhere Akzeptanz für „virtuelles Geld“ einstellen.
Welche Veränderungen passieren aktuell besonders im PaymentSektor?
Wir sehen natürlich, dass der Bedarf für Payment-Lösungen
da ist und der Markt wächst. Ein wichtiger Schritt für uns in
diesem Jahr ist sicherlich, dass Feig einen eigenständigen Geschäftsbereich für „Payment“ gegründet hat. Dies war eine bewusste Entscheidung. An sich ist das Thema Payment ja nicht
Quelle:
neu für Feig. Wir bieten bereits auch verschiedene Produkte
an, welche das kontaktlose Bezahlsystem „Girogo“ unterstützen. Für uns war es daher ein logischer und konsequenter
Schritt, den Bereich in einen eigenständigen Geschäftsbereich
auszugliedern, um diesen spezifischen Markt noch besser adressieren zu können. Aber natürlich werden alle anderen Segmente mit der gleicher Energie vorangetrieben.
Welche Schwerpunkte werden bei den Reader-Produkten gesetzt?
Ein Schwerpunkt in 2015 ist ganz klar unsere neue Geräte-Serie
cVend für kontaktloses Bezahlen und Ticketing im Öffentlichen
Nahverkehr. Wir haben gesehen, dass wir in diesem Jahr mit
NFC-kompatiblen Produkten auf den Markt kommen müssen.
Die Konsequenz ist, dass wir eine Produktpalette vorstellen,
die auf den Stärken beruht, die wir durch die jahrzehntelange
Erfahrung im Kontaktlosbereich haben. Dieses Know-know,
das nur wenige Hersteller im Bereich bargeldloser Bezahlsystem mitbringen, ist auch in die neue Serie geflossen, sodass wir
denken, dass wir den Markt sehr gut bedienen können.
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Frithjof Walk
Sales & Marketing
Manager
Feig Electronic
Vollzieht sich die Migration im Transport-Sektor genauso schnell?
Auch im Ticketing-Sektor werden sich neue Technologien sehr
schnell durchsetzen. Speziell in 2015 tut sich einiges. In ganz
Europa bereiten sich ÖPNV-Unternehmen auf den Rollout kontaktloser Technologien vor. Auch in Deutschland geht es mit
der VDV-Kernapplikation gut voran. Im klassischen TicketingBereich ist Feig ja bereits zig Jahren tätig. Was wir jetzt entwickelt haben, ist ein Reader-Modul für das Onboard-Ticketing im
Öffentlichen Nahverkehr, das auf die Integration in Validatoren
oder Onboard-Computer in Bus und Bahn ausgelegt ist. Neu
ist, dass die kontaktlose Kreditkarte damit als Ticket verwendet werden kann, um Check-in-/Check-out durchzuführen. Die
eigentliche Bezahltransaktion findet nicht direkt statt, sondern
der Betrag wird vom Konto abgebucht. Das OEM-Modul cvendbox ist für den flächenbündigen Einbau in Ticketverkaufsautomaten gedacht, das System ist natürlich offen, um darauf auch
eine Payment-Applikation laufen zu lassen.
Quelle:
NFC-Handy oder Karte – Dies ist heute keine Frage mehr.
Beide basieren auf derselben kontaktlosen Technologie, nur
das Medium ist ein anderes. Handy und Karte werden grundsätzlich immer in Kombination eingesetzt. Dies ist inzwischen
eine starke Forderung am Markt: Man kann nicht die Hälfte
des Marktes ausschließen, sondern muss Kartennutzer genauso bedienen wie mobile Nutzer. Ich denke daher: Die Marktentwicklungen laufen parallel. In 2015 wird es vielleicht für
den Endanwender noch keine spürbaren Veränderungen geben - der Marktdurchbruch für NFC wird sicherlich noch zwei
Jahre dauern.
Und wie bewerten Sie die Entwicklung von Mobile Payment: Warum hat sich das Zahlen mit Handy bisher nicht so durchgesetzt?
Hier gibt es sicherlich noch Vorbehalte in Bezug auf die Sicherheit. Um diese auszuräumen, müssen Unternehmen ITseitig ihre Hausaufgaben machen. Seit Apple ebenfalls NFC in
seine Smartphones integriert, ist zwar ein Politikum weggefallen. Dennoch bleibt das Henne-Ei-Problem nach wie vor bestehen, weil auch große Handelsunternehmen wieder zurückschwenken. Die viel größere Veränderung ist meiner Ansicht
nach aber, dass sich der Markt verschoben hat in Bezug auf
die Frage, wer die Rolle des Trust Centers übernimmt. Hier
stehen möglicherweise massive Umwälzungen an.
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
60
RFID im Blick | Ausgabe Februar 2015 | NFC
braucht klare Regeln
NFC braucht klare Regeln
Simulation
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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NFC-Testlösungen
NFC braucht klare Regeln
Konformitätstests für NFC-fähige
Mobilfunkgeräte
Robuste und validierte Tests legen die Grundlage,
um sichere NFC-basierte Services zu starten
Die Einführung von NFC-Services hat lange auf sich
warten lassen. Diese können aber nur sicher und zuverlässig arbeiten, wenn die Technologien und Interfaces –
speziell die, welche die UICC als Secure Element betref-
fen – ausreichend getestet werden. Nun werden Tests für
Mobilfunkgeräte verbindlich, die nicht nur die einzelnen
Schnittstellen gründlich überprüfen, sondern auch deren
Zusammenspiel in Bezug auf die Anwendung.
Hajo Sandschneider, Direktor Produktmanagement & Marketing, Comprion,
im Interview mit „RFID im Blick“
„Für sichere NFC-Services muss viel mehr betrachtet werden
als das reine NFC Protokoll.“
Die Implementierung von NFC-Services ist komplex
Rein technisch ist die NFC-Technologie ausgereift und standardisiert. Für Payment-Anwendungen ist die technische Infrastruktur
vorhanden und mit verfügbaren NFC-fähigen Geräten, die das
Single Wire Protokoll (SWP) unterstützen, eine breite Nutzerbasis
gelegt. Warum gibt es dennoch bisher so wenige NFC-Services,
speziell für Bezahlservices? Nach Einschätzung von Hajo Sandschneider, Direktor Produktmanagement & Marketing bei Comprion, ist dies zum einen durch die Marktgegebenheiten bedingt: „Der
Markt ist stark fragmentiert – mit einer Vielzahl an Playern und
verschiedensten Geräten, Systemen und komplexen Technologien.
Treiber sind nach wie vor Mobilfunknetzbetreiber und Banken.
Aber IT-Unternehmen wie Apple oder Google gewinnen hohes
Hajo Sandschneider
Gewicht bei den Computeranteilen im Smartphone. Aufgrund der Direktor ProduktmanageKonvergenz der Technologien – Payment und Telefonie wachsen
ment & Marketing
immer mehr zusammen – reichten auch bisherige Standards nicht
Comprion
mehr aus. Da die Zahl der Angebote und Palette der Mobiltelefone
Testspezifikationen als gemeinsame Basis
steigt, ist Interoperabilität zwingend notwendig.“
Seit geraumer Zeit arbeitet die Industrie und insbesondere auch
Das Secure Element als Dreh- und Angelpunkt
die GSMA, welche die Interessen von Mobilfunkbetreibern weltZentrales Augenmerk gilt dem „Secure Element“. Für das Sicher- weit vertritt, intensiv an Anforderungen und Testspezifikationen für
heitselement existieren unterschiedliche Modelle: Hardware-basiert NFC-basierte Services – mit dem Ziel, die globale Interoperabilität
(SIM-Karte, SD-Karte), der Banken-getriebene cloudbasierte HCE- zwischen NFC-Services und Handys durch strengere Tests sicherzuAnsatz (Host Card Emulation) oder hybride Modelle. Die meisten stellen. Seit 2013 werden diese im GSMA TS.27 NFC Handset Test
NFC-Implementierungen verwenden derzeit den separaten Smart- Book dokumentiert und regelmäßig erweitert. Viele dieser Tests
card-Chip auf der SIM/UICC für die Authentifizierung im Netz sind von dem Global Certification Forum (GCF), der Interessensgedes Mobilfunkbetreibers. „Ein technischer Aspekt, der lange nicht meinschaft von Mobiltelefonherstellern, Mobilfunknetzbetreibern
genügend betrachtet wurde und damit zu einer Verzögerung der und Testdienstleistern, aufgenommen worden und in die ZertiEtablierung von NFC-Services geführt hat, war die Anwendungs- fizierung gegangen. Das Ergebnis sind validierte Testfälle für die
seite, sprich der Teil der Kommunikation vom Secure Element in Mobilfunkindustrie. Comprions Beitrag als Anbieter von TestlösunRichtung der Applikation“, erklärt Hajo Sandschneider. „Für siche- gen für Smart-Card-Schnittstellen war die Erstellung der Testfälle in
re NFC-Services muss viel mehr betrachtet werden als das reine verschiedenen Normungsgremien: „Das Testen von UICC-basierten
NFC-Protokoll. Es ist wichtig, den Zugang zum Secure Element klar NFC-Services ist ein großer Schritt in Richtung verbesserter Interozu regeln und zwar so, dass Service-Anbieter die Applikation auch perabilität. Das Einbringen der Tests in die globale Gerätezertifizienachträglich noch administrieren können, und das per Knopfdruck rung gibt Netzbetreibern nun allgemein verbindliche Tests von Geräten an die Hand, bevor diese und Services auf den Markt gebracht
aus der Ferne“, so der Experte.
werden“, so Sandschneider.
Was beinhaltet das NFC Handset Test Book?
„Innerhalb der GSMA hat die unter der Terminal Steering Group
(TSG) gegründete NFC-Gruppe zwei Dokumente entworfen: Die
GSMA TS.26 Anforderungen für NFC-Services und das GSMA TS.27
NFC Handset Test Book. Beide Dokumente wurden gemeinsam
mit Mobilfunknetzbetreibern, Mobilgeräte- und Chipsetherstellern
sowie der Testindustrie entwickelt. Das GSMA TS.27 NFC Handset Test Book ist eine Sammlung von Testfällen, die mobile Geräte überprüfen, welche UICC-basierte NFC-Dienste unterstützen.
Quelle:
Dieses umfasst Technologien wie Open Mobile API (OMAPI),
Secure Element Access Control (SEAC), Remote Management
von NFC-Services (BIP, OTA), die Erweiterung zu SWP/HCI-Tests
und NFC selbst. Die Testfälle werden entweder direkt definiert
oder durch Verweise auf die Testspezifikationen, die von ETSI,
3GPP oder SIM Alliance definiert wurden, erwähnt. Die zugrunde
liegenden Geräteanforderungen sind in dem Dokument GSMA
TS.26 NFC Handset Requirements definiert.“
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Comprion hat sich aktiv in die Erstellung des NFC Handset Test
Book eingebracht. Aus Sicht eines Anbieters von Testlösungen: Warum besteht die Notwendigkeit umfassender Tests?
Wie sehen Sie die Marktentwicklung in
mittelfristiger Zukunft?
Wir sehen es als wichtigen Schritt an, dass die Tests besser auf
die Anforderungen der jeweiligen Applikation abgestimmt sind
und damit der Komplexität gerecht werden, die sich durch die eng
miteinander verknüpften Schnittstellen ergeben. Denn es gibt insgesamt drei Kommunikationsstrecken und damit drei Zugriffsmöglichkeiten auf das Secure Element zu berücksichtigen: Neben dem
Single Wire Protocol (SWP)-Interface zwischen dem kontaktlosen
Frontend (CLF/NFC-Chip) und der UICC ist dies der Weg vom
OTA-Server auf das Secure Element. Drittens kommt noch die API
vom Handy-Betriebssystem hinzu, die Open Mobile API (OMAPI),
welche von der SIM Alliance spezifiziert wird. Dazu zählen auch
Secure Element Access Control (SEAC) Mechanismen, welche von
GlobalPlatform definiert werden. Es ist daher notwendig, alle Zugriffsmöglichkeiten sowie das Zusammenspiel aller Interfaces in
Bezug auf die Applikation zu testen. Jetzt ist das abgedeckt, was
Anfang 2014 noch nicht der Fall war, als die NFC- Technik auch
schon reif war. Das Secure Element ist konform mit den Tests, es
wurde an die Netzbetreiber gedacht und auch an die Serviceanbieter, sodass sie ihre Applikation administrieren können.
„Die Konformitätstests sind weitestgehend komplettiert,
auch die GSMA-Dokumente werden weiter mit Leben gefüllt. Aber natürlich gibt es in puncto Interoperabilität noch
Potenzial für neue Testfälle und damit für weitere Tools.
Technologisch bleibt es ohne Frage in Zukunft spannend.
Eine Herausforderung bleibt ein echtes End-to-End-Testen
von NFC-Services. Und zweitens steht möglicherweise die
eUICC bereits zur Diskussion. Mit Blick auf die Marktentwicklung sehe ich auch zukünftig ein fragmentiertes Umfeld: Ich gehe davon aus, dass das physikalische Secure Element weiter besteht. Die Netzbetreiber werden an einem
SIM-Karten betriebenen System festhalten wollen und die
Banken an HCE. Einen Platz für SD-Karten kann ich mittelfristig nicht erkennen.“
Wie unterstützt Comprion Handy- und Chipsethersteller bei diesen
Anforderungen?
Comprion hat schon früh eine aktive Rolle in verschiedenen
Standardisierungs- und Konformitätsgremien übernommen und
sich in die Arbeit an dem Test Book eingebracht. Wir haben die
Work Items aktiviert und waren die ersten, die validierte Tests
angeboten haben. Unsere Rolle sehen wir darin, Handy- und
Chipsethersteller auf drei Wegen zu unterstützen: Wir helfen
bei der Standardisierung. Zweitens unterstützen wir dabei, die
Work Items so aufzusetzen, dass sie sich schnell aktivieren lassen. Außerdem sind wir natürlich auch Ansprechpartner für allgemeine Fragen zur Implementierung. Und schlussendlich implementieren wir als Anbieter von Testlösungen die Tests und
lassen diese validieren. Auf unserer UT³ Platform sind alle GCF
relevanten Testfälle implementiert und validiert. Wir arbeiten
fortwährend daran, dass auch die letzten Änderungen in der
Standarisierung in unserer Implementierung reflektiert sind.
UT³ Platform ist eine modular aufgebaute und von GCF und vom NFC Forum zugelassenes System zum Konformitäts-Testen von NFC und anderen relevanten Technologien.
Warum ist das Testen so komplex?
Genau diese Kombination der Kommunikationsstrecken
zieht mehr Testnotwendigkeiten nach sich. Die Testinfrastruktur ist daher sehr viel aufwendiger geworden. Die
Kommunikationstrecken müssen zum einen autark getestet
werden. Zum anderen müssen auch die Kombinationen berücksichtigt werden. Sprich: Jedes SWP-fähige Handy muss
einem Test unterzogen werden. Da das SWP-Interface aber
in der kontaklosen Transaktion zum Einsatz kommt, erfordert dies kombinierte Tests. Das SWP-Testgerät muss ebenfalls mit dem NFC-Simulator verheiratet werden. Für OMAPI
benötigt man einen Applikations- und einen Kartensimulator. Ist zusätzlich eine kontaktlose Schnittstelle vorhanden,
bedarf es drei Simulatoren, die miteinander verlinkt sind.
Aus drei Kommunikationsstrecken können sich also weit
mehr Testnotwendigkeiten ergeben.
Quelle:
NFC-Testen in seiner ganzen Komplexität - Auf der UT³ Platform können mit nur einem
System alle relevanten Tests des GSMA NFC Handset Test Books abgedeckt werden.
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NFC und UHF sind Enabler für die digitale Welt | Ausgabe Februar 2015
gepasst werden“, erklärt der Experte. Einigen Anwendern mag
die Touch-Funktion genügen, um die Verbindung zwischen
NFC-Tag und Smartphone herzustellen, andere möchten den
Einsatz flexibler handhaben können.
Mehrwerte für Hersteller und Verbraucher
NFC-Tags
Miniatur-Tags können die Integration
in Produkte vereinfachen.
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NFC-Tags im Miniaturformat
Murata hat einen NFC-Tag entwickelt, der Gehäusemaße
von 3,2 mal 3,2 Millimeter besitzt und sich im normalen
Spritzgussverfahren verarbeiten lässt. Dadurch eignet er
sich für die Integration in Kunststoffteile und es ist somit
möglich, mit wenig Platzaufwand dem Produkt eine digitale ID zu geben. Der NFC-Magicstrap-Tag basiert auf
dem NTAG von NXP. „Generell sind die Magicstraps aber
Halbleiter-agnostisch. Abhängig vom verwendeten Halbleiter passen wir die Performance über die Antenne und Matching-Funktionen an. Was die IC-Funktionalität betrifft,
finden wir am Markt in der Regel, was wir benötigen.“
Gesetzliche Anforderung zur Produktkennzeichnung treibt Nachfrage in der Medizin
Produktkennzeichung
„NFC und UHF sind Enabler
für die digitale Welt“
NFC schafft Mehrwerte, aber die Reichweite ist beschränkt – kommt bald das UHF-Handy?
Mit dem Verbraucher interaktiv zu kommunizieren
ist der Wunsch vieler Produkthersteller. Was liegt näher, als ein NFC-fähiges Smartphone dafür zu nutzen? Sind NFC-Tags in Produkte integriert, ergeben
sich neue Möglichkeiten für die Kundeninteraktion,
aber auch für die Brand Protection oder die Pro-
duktverfolgung, wie Alexander Schmoldt, Murata
Elektronik, im Interview aufzeigt. Der Experte wagt
zugleich einen Blick über den Tellerrand und erklärt,
wo und warum UHF in Verbindung mit dem Handy
eine Alternative zu NFC sein kann und wo die Reise
in Zukunft hingehen könnte.
Alexander M. Schmoldt, Business Development Manager, Murata Elektronik, im Interview mit „RFID im Blick“
Reichweite versus Tag-Größe: Wie klein darf der
Tag sein, um ihn komfortabel per NFC zu lesen?
Die Produktintegration könne ganz unterschiedliche Motive
haben, aber ein vorrangiges Interesse gelte einer gesteigerten
Consumer-Interaktion. „Oft wird der Wunsch geäußert, NFCTags in Produkte zu integrieren, in der Regel geht es um hochwertige Markenprodukte. Einfach, weil die Möglichkeiten jetzt
da sind, diese mit einem NFC-fähigen Smartphone auszulesen
und darüber mit dem Verbraucher in Interaktion zu treten“,
meint Alexander Schmoldt.
„Wir haben aktuell einen NFC-Tag in Serie und evaluieren gerade, wie klein der Tag sein darf, damit in Bezug auf die Reichweite noch ein zufriedenstellendes Nutzungsergebnis möglich
ist“, berichtet Schmoldt. „Dies hängt auch damit zusammen,
dass es keine einheitliche Architektur für die NFC-Reader in
den Smartphones gibt. Primär sind NFC-Handys auf die Bezahlfunktion ausgerichtet und die Reichweite ist per se beschränkt.
Daher muss die Lösung auf die jeweiligen Anforderungen an-
Wird UHF zukünftig in Handys integriert?
„UHF-Reader in Verbindung mit dem Handy zu nutzen,
ist bereits eine verbreitete Möglichkeit, sei es in Form eines Jacks mit zusätzlicher Batterie oder Aufstecklösung
mit Reichweiten bis eineinhalb Meter. Dies reicht für den
praktischen Einsatz absolut aus. Für die sehr sichere Kommunikation mit RFID-Tags wird die NFC-Reader-Funktion
genutzt werden, für größere Reichweiten und mehr Flexibi-
Quelle:
Durch die Integration von NFC-Tags in Produkte könnten Mehrwerte für beide Seiten entstehen, ist sich der Experte sicher.
Für Hersteller sei es beispielsweise interessant zu erfahren, wie
häufig und wann der Anwender ein Produkt nutzt oder wo
sich die Produkte im Einsatz befinden. „Wichtig ist, dass dies
im Sinne des Datenschutzes anonymisiert geschieht“, betont
Schmoldt. Andererseits könne sich der Nutzer beim Hersteller
registrieren, um im Falle eines Diebstahls oder Verlustes des
erworbenen Produktes anhand der Tag-ID die Identität des Besitzers feststellen zu lassen. „Diese ‚Lokalisierungsfunktion“‚an
sich ist nicht neu. Ein Business Case kann aber dann entstehen, wenn der Nutzer mit dem Handy direkt zur Online-Registrierung geführt wird und im Gegenzug einen Gutschein
erhält oder Zusatzfunktionen wie Produktempfehlungen nutzen kann.“
| RFID im Blick
lität ist UHF-RFID das Mittel der Wahl. UHF in Smartphones zu integrieren, macht daher durchaus Sinn. Und es
wird meiner Ansicht nach nicht mehr lange dauern, bis
wir die ersten Handys mit integriertem UHF-Leser sehen
werden. So wie heute WLAN und Bluetooth in Smartphones koexistieren, wird sich zum NFC Read/Write wohl
auch UHF-RFID gesellen.“
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Eine integrierte Produkt-ID könne aber auch für die Produktverfolgung genutzt werden. „Im Medizinbereich ist ein starker
Schub entstanden. Treibende Faktoren sind die gesetzlichen Anforderungen der USA für Kennzeichnung von Medizinprodukten
per UDI. Wir merken dies daran, dass wir vermehrt Anfragen für
die Kennzeichnung pharmazeutischer Produkte erhalten oder
im Bereich Probenmanagement, Tags in Probenträger, Röhrchen
oder Schachteln zu integrieren“, so Schmoldt weiter. Da hier besondere Anforderungen in puncto Sterilität und Hygiene gestelllt
werden, bietet es sich an, die Tags bereits bei der Herstellung im
Spritzgussverfahren in Probenträger zu integrieren.
RFID als Enabler für IoT und Industrie 4.0
In der Industrie ist laut Schmoldt auf Herstellerseite einerseits
der Schutz vor Plagiaten ein wichtiges Thema. Andererseits bestehe der Bedarf Produkte mit integriertem RFID-Tag für die
Fertigungssteuerung zu nutzen. Befeuert werde dies zusätzlich
durch das Trendthema Industrie 4.0: „Wir befinden uns in einer
Aufbruchszeit. Die Technologie ist momentan Enabler. Unternehmen verstehen, dass sie RFID brauchen. Und sowohl NFC
als auch UHF stellen eine komfortable Brücke zwischen der
materiellen und der digitalen Welt dar, um neue Anwendungsszenarien aufzubauen“, erklärt Schmoldt und führt aus: „In der
Industrie ist jedoch UHF-RFID eine klare Anforderung. Bei der
Integration auf der Platine von Elektronikprodukten lässt sich
NFC in der Regel nicht sinnvoll nutzen. Bei professioneller Nutzung sehen wir sehr häufig den Einsatz von kleinen portablen
Readern, die per Bluetooth mit einem Smartphone oder Tablet
gekoppelt sind. Da diese Produkte ihre Tag-Funktion über den
gesamten Lebenszyklus behalten, steigt der Wunsch, möglichst
mit dem Smartphone alleine mit den Geräten in Interaktion
treten zu können.“
RFID-Source-Tagging in der Elektronik
Speziell für den Einsatz von RFID in der Elektronik habe sich
seit eineinhalb Jahren UHF als Lösung herauskristallisiert,
berichtet Schmoldt: „Erstmals wurde in der Industrie Source
Tagging strukturell betrieben, sprich Produkte ab der Quelle mit RFID ausgestattet, und ich wage die Vorhersage, dass
sich dies als Standard etablieren wird.“ Murata arbeitet in dem
Konsortium „RFID Value Creators“ bei diesem Thema mit ver-
Quelle:
Alexander M. Schmoldt
Business Development
Manager
Murata Elektronik
„In der Industrie ist UHF eine klare Anforderung.
Bei der Integration auf der Platine von Elektronikprodukten lässt sich NFC in der Regel nicht
sinnvoll nutzen.“
schiedenen Unternehmen zusammen: „Wir sehen gerade eine
neue Klasse von Produkten am Markt, die bereits ab Produktion über den kompletten Lebenszyklus mit RFID ausgestattet
werden. Dies beginnt bei der Integration in der Fertigung, geht
darüber hinaus bis zu Wartungsanwendungen oder eben Zusatzfunktionen in Verbindung mit dem Smartphone. Da sind
Systemintegration, Software oder Reader für spezifische Funktionen gefragt. Wir sind offen für weitere Unternehmen, die
hier mitarbeiten möchten.“
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
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RFID im Blick | Ausgabe Februar 2015 | Security:
Keep it simple!
Security: Keep it simple!
| Ausgabe Februar 2015 | RFID im Blick
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„Solange keiner der Marktteilnehmer bereit ist, sein Secure Element zu einem annehmbaren Preis auch für andere zu öffnen,
wird NFC-Payment nicht zum Fliegen kommen. Ganz abgesehen von der noch immer nicht ausreichenden Infrastruktur.“
Software mit Hardware sichern
Der Ansatz von Certgate ist es, Kommunikation und Daten auf
mobilen Geräten mittels Hardwarelösungen abzusichern. „Wir
haben zwei verschiedene Produkte entwickelt, patentiert und
optimieren diese kontinuierlich. Eine Micro SD-Karte und einen
Token. Beide erfüllen den gleichen Zweck: Alle Zugriffsberechtigungen und für die Kommunikation benötigte Applets liegen im
Microcontroller der Karte oder des Tokens und nicht im Secure
Element des Mobiltelefons“, so Schmidt-Egermann. „Der User hat
eine höchstmöglichen Nutzungskomfort, da er sich an seinem Privattelefon, will er es dienstlich nutzen, lediglich über eine Applikation anmeldet. Diese prüft, ob eine sichere Umgebung gegeben
ist. War diese Prüfung erfolgreich, kann gearbeitet werden.“
Smart Card Security
Token und Micro SD-Karte für mobile
Datennutzung und Kommunikation
Aus drei Stufen bestehendes Verifikationssystem
Verifizierung
Security: Keep it simple!
Der Erfolgsfaktor sicherer mobiler Datennutzung und Kommunikation ist die Einfachheit der
Bedienung bei einem gleichzeitig höchstmöglichem Sicherheitslevel
In den vergangenen Jahren haben Unternehmen jeglicher Größe enorme Anstrengungen unternommen, ihre
Gebäude und ihre Netzwerke bestmöglich gegen physische und digitale Einbruchsversuche abzusichern. Doch
eine neue Gefahr lauert in der Jackentasche nahezu jeden Mitarbeiters – Smartphones, die fast immer mit
dem Internet verbunden sind. „Nutzt ein Mitarbeiter
sein privates Telefon, verliert das Unternehmen die Ho-
heit über die Daten und die Kommunikation“, berichtet Stefan Schmidt-Egermann von Certgate. Weshalb
es für Firmen und Mitarbeiter aber oftmals besser ist,
eigene Geräte zu nutzen, erläutert der Sicherheitsexperte im Gespräch mit „RFID im Blick“: „Eine einfach zu
nutzende und gleichzeitig hochperformante Sicherheit
– auch bei kontaktlosen Anwendungen – zu gewährleisten, ist mit innovativen Lösungen heute möglich.“
Stefan Schmidt-Egermann, Head of Sales & Marketing, Certgate, im Gespräch mit „RFID im Blick“
Smartphones: Chance und Risiko zugleich
Kostenvorteil vs. Datenhoheit
Nicht erst die Schlagzeilen der jüngsten Vergangenheit haben
Unternehmen dafür sensibilisiert, sich über Sicherheit von Zutrittsmöglichkeiten zu Firmengebäuden, den Umgang mit Daten sowie die Absicherung von Kommunikationsmöglichkeiten
intensiv zu beschäftigen, berichtet Stefan Schmidt-Egermann.
„Aber insbesondere bei der mobilen Kommunikation gibt es
in weiten Teilen noch einen Nachholbedarf. Das Bewusstsein
der Unternehmen ist definitiv vorhanden und durch die mediale Berichterstattung zusätzlich gesteigert.“ Die Kommunikation
via Smartphone, Tablet und Laptop abzusichern, sieht Certgate
als ein zentrales Element der Unternehmenssicherheit an. „Insbesondere Smartphones haben zahlreiche Arbeitsabläufe optimiert und beschleunigt. Das oftmals private Telefone genutzt
werden, ist jedoch Chance und Risiko zugleich.“
Die Nutzung von privaten Smartphones hat für Unternehmen
und Mitarbeiter den Vorteil, dass eine Unabhängigkeit von
Providern und Herstellern – und somit auch von Betriebssystemen – entsteht. So können Kosten gesenkt und der
Arbeitskomfort gesteigert werden. Das Hauptproblem sieht
Stefan Schmidt-Egermann dabei jedoch in der Hoheit über
dienstliche Daten und Kommunikation, wenn diese über private Geräte erfolgt. „Zum einen sind private Devices ohne
zusätzlichen Schutz leicht angreifbar, zweitens hat ein Mobile
Device Management Schwächen, wenn im notwendigen Fall
einer Fernlöschung keine Internetverbindung besteht. Auch
ist es rechtlich schwierig, den Speicher eines Privatgerätes, auf
dem nicht ausschließlich dienstliche Daten gespeichert sind,
zu löschen.“
Quelle:
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
Die Container, die auf die Smartphones gelegt werden können,
lassen sich in verschiedene Sicherheitsstufen einstellen, sodass sie
parametrisiert den einzelnen Applikationen mitgegeben werden
können: ohne PIN und ohne Onlinevalidierung, mit PIN ohne
Onlinevalidierung, sowie als höchste Stufe mit PIN und mit Onlinevalidierung. Möchte ein Mitarbeiter beispielsweise nur den
Kalender einsehen, benötigt er vielleicht eine PIN-Abfrage, aber
keine Onlinevalidierung. Will er auf E-Mails zugreifen, muss er
seine PIN eingeben und die E-Mail-Applikation „fragt“ mithilfe
der Karte im Backend-System des Unternehmens „nach“, ob er
zum jetzigen Zeitpunkt die Applikation öffnen darf. Der Zugriff
lässt sich on demand sperren. Damit wird der Datenschutz quasi
umgekehrt.
Höchstmögliche Sicherheit auch über NFC
Über ein „externes“ Secure Element wie den Certgate Token oder
die Micro SD-Karte lässt sich auch der NFC-Controller eines Smartphones oder Tablets mit nutzen. „So wird eine 100-prozentige Chipkartenfunktion im Smartphone möglich, bei der keine Schlüssel im
Betriebssystem des Telefons abgelegt werden müssen, da diese im
Prozessor der Token-Karte hinterlegt sind. Anwendungen wie Zutrittskontrolle und Zeiterfassung aber auch Payment und Ticketing
werden so mit einem hohen Sicherheitslevel möglich.“
Stefan Schmidt-Egermann
Head of Sales & Marketing
Certgate
Modularisierung ist der nächste Schritt
Gemeinsam mit Entwicklungspartnern werden auf der Karte
oder dem Token sichere Container installiert, in denen alle
dienstlichen Anwendungen laufen. Wird ein Device gestohlen oder ein Mitarbeiter soll aus anderen Gründen keinen
Zugriff mehr auf dienstliche Daten oder Kommunikation erhalten, reicht das Aufnehmen des Benutzers in eine Sperrliste.
„So werden alle Daten unbrauchbar, selbst wenn Sie auf
dem Device verbleiben. Es würde rund 100 Jahre dauern,
die Daten zu entschlüsseln“, sagt Schmidt-Egermann. In einem nächsten Schritt soll Unternehmen ein leerer Container zur Verfügung gestellt werden, der dann von außen mit
Standardapplikationen gefüllt werden kann. „Auch wenn
noch nicht alle mobilen Betriebssystem die Möglichkeit einer solchen sicheren virtualisierten Umgebung auf einem
Standardtelefon unterstützen, sind wir auf dem Weg noch in
2015 eine modularisierte Lösung anbieten zu können.“
FIDO Alliance will neue Authentifizierungsstandards entwickeln
Im Februar 2013 wurde die internationale FIDO Alliance
(Fast IDentity Online) gegründet, mit dem Ziel, benutzerfreundliche Alternativen zum Passwortverfahren für
universelle starke Authentifizierung zu entwickeln. Die
Mitglieder, darunter Microsoft, BlackBerry, Google und
PayPal wollen neue Authentifizierungsstandards entwickeln, wobei die FIDO Alliance weder an eine bestimmte Branche noch an eine bestimmte Technologie gebunden sei. Die Entwicklung von offenen, skalierbaren und
Quelle:
interoperablen Mechanismen soll die Sicherheit erhöhen und
eine einfachere, benutzerfreundlichere Authentifizierung als
mit herkömmlichen Benutzername/Passwort-Systemen ermöglichen. Anhand der Zwei-Faktor-Authentifizierung FIDO
U2F (Universal Second Factor) werde eine Form von Sicherheit durch Token mit PIN-Eingabe spezifiziert, bei der zwei
Komponenten zur Authentifizierung notwendig sind: das
Passwort (‚was nur der Benutzer weiß’) und ein Token (‚was
nur der Benutzer besitzt’).
Ausgabe Februar 2015, ISSN 1860-5907, www.rfid-im-blick.de
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