Geschäftsbericht 2012

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Geschäftsbericht 2012
AMOS
Allianz Managed Operations & Services SE
Die Allianz auf
dem Weg zu einer
digitalen Gruppe
Geschäftsbericht
2012
Auf einen Blick
2012
2011
Kaufmännische Kennzahlen
Umsatzerlöse in Mio. Euro
Investitionen in Mio. Euro
Aktive Mitarbeiter zum 31.12.
606,9
286,2
2 146 *
617,5
238,5
1 744 **
Kennzahlen IT
Rechnerkapazität in MIPS
Plattenspeicher in Terabyte
Anzahl Server
Anzahl Workstations
Anzahl virtueller Workstations
Regelmäßige Anwender des Virtual Client (Circa-Angabe)
Druckseiten in Mio. Stück
Anzahl der Allianz Gesellschaften, die AMOS SAP-Systeme nutzen
Anwender, die AMOS SAP-Systeme mit breitem Funktionsumfang nutzen
Anzahl der installierten Videosysteme
Anwender, die an das Allianz Global Network angeschlossen sind
49 801
5 980
7 176
64 485
10 259
8 000
753
98
24 088
261
4 217
46 986
5 649
6 692
67 546
k. A.
5 800
767
59
22 100
63
k. A.
1 175
6 904
150
1 100
6 351
59
75,9
31,6
3,3
127,6
32,8
k. A.
Kennzahlen Operations
OPEX Black Belt-trainierte Mitarbeiter (kumuliert)
OPEX Blue Belt-trainierte Mitarbeiter (kumuliert)
Von Allianz Group OPEX unterstützte Projekte
Kennzahlen Services
Einkaufseinsparungen für die Allianz Gruppe in Mio. Euro
bei IT-Produkten und -Services
bei Non-IT-Produkten und -Services
bei Schäden
* 2012: Gesamtzahl aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem AMOS Arbeitsvertrag.
** 2 011: Gesamtzahl aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Ausnahme von Vorständen, Geschäftsführern, Fachbereichsleitern, MitarbeiterInnen in
passiver Altersteilzeit, MitarbeiterInnen im Vorruhestand, Auszubildenden, Praktikanten, Wehrdienstpflichtigen, MitarbeiterInnen in Elternzeit und
Entsandte aus anderen Allianz Gesellschaften.
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AMOS Geschäftsbericht 2012
Inhalt
04 Bericht des Aufsichtsrats
06Aufsichtsrat
07Vorstand
Lagebericht
09 AMOS Strategie
Service-Portfolio
Weltweite Präsenz
Unsere Kunden
Qualitäts- und Methodenoptimierung
Unsere Mitarbeiter
Schutz natürlicher Ressourcen
13 Schwerpunkte des Jahres 2012
Business
Applikationen
Infrastruktur
19Geschäftsverlauf
Strukturelle Veränderungen
Finanzielle Entwicklung
Investitionen
23Ausblick
Business
Applikationen
Infrastruktur
Finanzielle Entwicklung
26Risikobericht
27 Unternehmensverträge
27Nachtragsbericht
jahresabschluss
30Bilanz
32 Gewinn- und Verlustrechnung
33Anhang
47Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
3
Bericht des
Aufsichtsrats
Dr. Christof Mascher
Vorsitzender
des Aufsichtsrats
Wir haben die Geschäftstätigkeit des Vorstands entsprechend den uns nach Gesetz und Satzung zugewiesenen
Aufgaben fortlaufend überwacht und den Vorstand beratend unterstützt. Im Rahmen unserer Überwachungsund Beratungstätigkeit ließen wir uns vom Vorstand
regelmäßig, zeitnah und umfassend unterrichten, und
zwar sowohl schriftlich als auch mündlich. Im Geschäfts­
jahr 2012 trat der Aufsichtsrat zu zwei Sitzungen
zusammen, die im April und Dezember stattfanden. Dort
berichtete uns der Vorstand über die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft. In
Entscheidungen von grundlegender Bedeutung waren
wir unmittelbar eingebunden. Darüber hinaus haben
zwei Beschlussfassungen des Aufsichtsrats im Umlaufverfahren im August und Oktober 2012 stattgefunden.
Die Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS)
ist hinsichtlich ihrer Größe, internationaler Präsenz und
Komplexität schnell gewachsen. Dies macht eine weitere
Verstärkung des Führungsteams erforderlich. Der
Aufsichtsrat hat daher drei neue Vorstandsfunktionen
berufen.
Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt von der weiteren
erfolgreichen Entwicklung der AMOS zu einer stark
kundenorientierten Shared-Services-Organisation, deren
Mission es ist, die Allianz in einen digitalen Konzern zu
wandeln. Meilensteine 2012 waren die Weiterentwicklung des internationalen Delivery-Modells mit der Eröffnung neuer Delivery Center sowie die Belieferung neuer
internationaler Kunden (wie zum Beispiel Allianz
Frankreich und USA). Dabei sind reibungslose inter­
nationale Zusammenarbeit und eine gemeinsame
Service-Kultur der Schlüssel zum Erfolg des internationalen Delivery-Modells: Die AMOS baut nicht nur inter­
nationale Expertenteams in den internationalen
Delivery Centern auf, sondern auch die nationalen
Delivery Center, die lokale Besonderheiten abdecken.
4
Auf der dritten Ebene des internationalen AMOS
Delivery-Modells sorgen die Proximity Center für die
erforderliche Kunden­nähe und den intensiven individuellen Service. Zudem setzt die AMOS auf globale externe
Partner, um internationale Programme schnell und mit
dem entsprechenden Leistungs-Level umzusetzen und
von den internationalen Transformations-Erfahrungen
zu profitieren und Spitzenleistung zu erbringen. Die
fortschreitende Diversifizierung des AMOS Portfolios war
ausschlaggebend für die Partnerschaft mit der Unternehmensberatung Roland Berger im Bereich des Inhouse
Consulting. Ein Expertenteam für Versicherungsprozesse
wird sein gesamtes Wissen und seine Erfahrung darauf
verwenden, Kosten zu optimieren sowie Verbesserungs- und Transformationsinitiativen voranzutreiben.
Die AMOS hat Fortschritte bei der Bereitstellung von
Prozessplattformen gemacht und nutzt dabei die
Skalen-, Verbund- und Kompetenz­effekte bei HR- und
Finanzprozessen.
Die AMOS baut ihre Service-Kultur weiter aus, um
kundenzentriert, proaktiv, schnell und ergebnisorientiert
zu agieren und sich kontinuierlich zu verbessern.
Im Mittelpunkt unserer Beratungen stand die beschriebene Weiterentwicklung der Gesellschaft als Allianz
Shared-Services-Einheit und die Erörterung der damit
verbundenen wesentlichen Entscheidungen. In den
Sitzungen ließen wir uns vom Vorstand ausführlich über
die laufenden Aktivitäten informieren und befassten uns
mit den Auswirkungen der bereits durchgeführten sowie
der geplanten Maßnahmen auf die Geschäftsentwicklung, die Risikosituation sowie die wirtschaftliche Lage
der Gesellschaft.
AMOS Geschäftsbericht 2012
Veränderungen in der Zusammensetzung
des Aufsichtsrats
Herr Dr. Röhler legte sein Aufsichtsratsmandat zum
29. Februar 2012 nieder. Zu seinem Nachfolger wurde
mit Wirkung vom 1. März 2012 Herr Marin berufen.
Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr. Röhler für seine
sachkundige Mitarbeit und seinen Einsatz zum Wohle
der Gesellschaft.
Veränderung in der Zusammensetzung
des Vorstands
Mit Wirkung zum 6. Februar 2012 hat der Aufsichtsrat
Frau Ouziel zur Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Ihre
Berufung zur CEO spiegelt die zunehmende Bedeutung
der AMOS als Shared Service Provider für die Allianz
Gruppe wider. Zur Ergänzung des AMOS Vorstands
wurden mit Wirkung zum 1. Mai zwei weitere Mitglieder
bestellt: Herr Britz hat im Vorstand die Funktion des
Chief Financial Officer der AMOS übernommen. Frau
Dr. Karuth-Zelle wurde vom Aufsichtsrat als verantwortlicher Vorstand für den Bereich Business Transformation
bestellt. Die Berufungen zeugen von der steigenden
Bedeutung der jeweiligen Bereiche. Die neue Vorstandsfunktion Business Transformation steuert und bündelt
das internationale Projektportfolio für die Implementierung der strategischen Allianz Zielplattformen in den
Bereichen Versicherungskerngeschäft, webbasierter
Zugang (oneWeb) und Finance (GRP). Die neue Vorstandsfunktion CFO steht für den weiteren professionellen Ausbau des Rechnungswesens, des Kostenmanagements, des Projekt-, Produkt- und Service-Controllings
sowie für das Finanzierungsmanagement, das angesichts
der steigenden Internationalisierung der AMOS Geschäftsaktivitäten von entscheidender Bedeutung ist.
Mit Frau Dr. Karuth-Zelle und Herrn Britz konnten wir
das Führungsteam der AMOS um zwei erfahrene und
kompetente Kollegen erweitern, die beide seit mehreren
Jahren für die Allianz tätig sind.
Herr Werner legte sein AMOS Vorstandsmandat mit der
Zuständigkeit Corporate Services zum 30. September
2012 nieder und stellt sich zukünftig neuen beruflichen
Herausforderungen außerhalb der Allianz. Die Leitung
des Bereichs Corporate Services (einschließlich der
HR Services, Financial Business Services, Global Sourcing
und Procurement sowie Corporate Real Estate Services)
wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2012 von
Frau Ouziel übernommen. Gleichzeitig hat Herr Britz,
Vorstandsmitglied und CFO der AMOS, die Aufgaben von
Herrn Werner als AMOS Vorstand für Arbeit und Soziales
sowie den Verantwortungsbereich HR übernommen.
Herr Werner war von Anfang an am Aufbau der AMOS
beteiligt und trug in den ersten Jahren entscheidend
zum Erfolg der AMOS bei. Der Aufsichtsrat dankt Herrn
Werner für seine Unterstützung und sein Engagement
beim Aufbau der AMOS.
Jahresabschlussprüfung
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der
Allianz Managed Operations & Services SE geprüft und
für das Geschäftsjahr 2012 einen uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk erteilt.
Jahresabschluss, Lagebericht und Prüfungsbericht der
KPMG lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor und
wurden in der Aufsichtsratssitzung am 17. April 2013 in
Gegenwart des Abschlussprüfers umfassend behandelt.
Aufgrund unserer eigenen Prüfung dieser von Vorstand
und Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erheben wir keine Einwendungen und schließen uns dem
Ergebnis der Abschlussprüfung durch die KPMG an. Der
Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss genehmigt.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im vergangenen
Jahr geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus.
München, den 17. April 2013
Für den Aufsichtsrat:
Dr. Christof Mascher
Vorsitzender
5
Aufsichtsrat
Mitglieder
des Aufsichtsrats
Unterjährig
ausgeschiedene
Mitglieder des Aufsichtsrats
Dr. Christof Mascher
Mitglied des Vorstands
Allianz SE
Vorsitzender
Dr. Klaus-Peter Röhler
Direttore Generale
Allianz S.p.A. Italien
(bis 29. Februar 2012)
Manfred Büttner
Angestellter
Allianz Managed Operations & Services SE
Vertreter der Arbeitnehmer
Patrick Grosjean
Chief Operating Officer
Allianz France
Jürgen Lawrenz
Angestellter
Allianz Managed Operations & Services SE
Vertreter der Arbeitnehmer
Dr. Alexander Vollert
Mitglied des Vorstands
Allianz Deutschland AG
Stellvertretender Vorsitzender
Jesus Marin
Chief Operating Officer
Allianz S.p.A. Italien
(seit 1. März 2012)
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AMOS Geschäftsbericht 2012
Vorstand
Sylvie Ouziel
Vorsitzende des Vorstands
(seit 6. Februar 2012)
Stefan Britz
Mitglied des Vorstands
Zuständiges Vorstandsmitglied für den Bereich
„Arbeit und Soziales“
(seit 1. Mai 2012)
Unterjährig
ausgeschiedene
Mitglieder des Vorstands
Holger Werner
Mitglied des Vorstands
Zuständig für den Bereich „Arbeit und Soziales“
(bis 30. September 2012)
Dr. Barbara Karuth-Zelle Dr. Rüdiger Schäfer
Mitglied des Vorstands
Mitglied des Vorstands
(seit 1. Mai 2012)
Dr. Ralf Schneider
Mitglied des Vorstands
Das motivierte und leistungsorientierte Handeln
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bildet
das Fundament für den Erfolg und für die zukünftige Entwicklung der AMOS. Wir, der Vorstand
der AMOS, danken allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern sehr herzlich für ihren persönlichen
Einsatz und ihre hohe Leistungsbereitschaft im
gesamten Jahr 2012. Wir danken auch den Vertretern des Betriebsrats für die Dialogbereitschaft
und die von gegenseitigem Respekt geprägte
Zusammenarbeit.
7
Lagebericht
AMOS Geschäftsbericht 2012
Lagebericht
Die AMOS unterstützt die Allianz bei der Transformation
in eine digitale Gruppe. Wir schaffen sowohl im ITals auch im Non-IT-Bereich Synergien und setzen globale
Transformationsprojekte um.
1. AMOS Strategie
Die Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS)
wurde im Mai 2010 als interner Shared-Services-Dienstleister der Allianz Gruppe gegründet. Die AMOS bietet
eine Auswahl an Dienstleistungen in den Bereichen IT,
Operations und Business Services und führt Harmonisierungs- und Transformationsprojekte durch.
Als Gesellschaft, die mit der Umsetzung der Allianz
Operations-Strategie betraut ist, schafft AMOS GruppenSynergien und ermöglicht die Transformation der Allianz
Gruppe in ein digitales Unternehmen. Bei allen Investitionen und Digitalisierungsinitiativen spielt das Thema
Sicherheit eine zentrale Rolle.
1.1 Service-Portfolio
Infrastruktur
Das digitale Programm der Allianz Gruppe wird durch
den Aufbau einer globalen Infrastruktur untermauert: Das
Allianz Global Network bietet moderne und kosteneffektive Telekommunikations-Lösungen, die die Basis für eine
robuste Cloud-Strategie bilden. Mit der Konsolidierung
der Rechenzentren werden die Infrastruktur-Kosten der
Allianz Gruppe reduziert und die Servicequalität steigt
bei gleichzeitiger Absicherung im Katastrophenfall. Der
Allianz Virtual Client bietet eine flexible, kosteneffiziente
und sichere Endgeräte-Lösung für Allianz Mitarbeiter.
Applikationen
Die Applikations-Architektur ist in drei Ebenen unterteilt:
1. Lösungen für mobile Geräte und Internet (oneWeb)
ermöglichen das Nutzen digitaler Kanäle.
2. Erstklassige, integrierte Kernversicherungs-Applikationen (ABS, OPUS, ePac) helfen, das Produktportfolio
zu verschlanken und unterstützen den spartenübergreifenden Mehrkanal-Produktvertrieb. CorporateFunctions-Plattformen (GRP, OneHR, Solvency II)
sorgen für eine effiziente Steuerung einer integrierten,
internationalen Gruppe. Sie stellen außerdem sicher,
dass Compliance-Vorgaben eingehalten werden.
3. Mit hochwertigen Analytik-Lösungen (Global BI &
Analytics) können Daten intelligent ausgewertet und
sinnvolle Aktionen abgeleitet werden.
Bei der Einführung dieser strategischen Applikationsplattformen achtet die AMOS auf ein koordiniertes und
abgestimmtes Vorgehen entlang des strategischen
Wachstumspfads der Gruppe. Ziel ist es, für die Allianz Gesellschaften und die Allianz Gruppe als Ganzes
Einsparungen durch das Ausschöpfen von Skalen- und
Verbundvorteilen zu generieren.
Business Services
Weitere Gruppensynergien und Kosteneinsparungen
werden durch optimierte Transaktionsprozesse und Abwicklungskompetenz im Bereich Finance und HR erzielt
sowie durch die Reduzierung externer Ausgaben durch
Procurement und Real Estate Services.
9
Lagebericht
1.2 Weltweite Präsenz
Auf ihrem Wachstumskurs hat die AMOS ihr Liefermodell
internationalisiert, um genau da zu sein, wo die Kunden
sind.
Die AMOS hat drei Arten von Standorten:
› P roximity Service Center bilden eine unmittelbare
Schnittstelle vor Ort beim Kunden, wenn direkter, intensiver Kontakt erforderlich ist.
›N
ational Delivery Center sind „Lieferwerkstätten”
in den betreffenden Ländern. Sie tragen nationalen
Besonderheiten und der Arbeitssprache Rechnung
oder nutzen bestehende Expertise vor Ort. Sie werden
auch gegründet, wenn die Größe der lokalen Gesellschaft es erforderlich macht. Trotz ihrer nationalen
Ausrichtung sind National Delivery Center Bestandteil
des internationalen AMOS Delivery-Modells. Sie haben
eine gemeinsame Geschäftsführung, teilen Methoden
und Herangehensweisen und schöpfen gleichermaßen
Verbund- und Kompetenzeffekte aus.
› International Delivery Center sind regionale oder
globale Liefereinheiten, die mehrere, verschiedene
Länder bedienen; in diesen Einheiten werden ebenfalls
Synergien in Hinblick auf Größe, Umfang und Expertise
geschaffen.
Im Februar 2012 wurde eine neue AMOS Niederlassung
in Indien gegründet, die am 1. August 2012 den operativen Betrieb aufnahm. Diese Expansion ist Teil der Allianz
Strategie, einen eigenständigen internen Shared Service
Provider für Allianz Gesellschaften rund um den Globus
aufzubauen. Die Dienstleistungen der AMOS India umfassen IT-Services für die Applikationsentwicklung, Wartung und Infrastruktur sowie Business Process Services.
Hierzu gehören beispielsweise Personal Administration,
Presentation Support und Financial Business Services.
10
Zum 31. Dezember 2012 war die AMOS außer in
Deutschland mit Niederlassungen und Tochtergesellschaften in Belgien, Großbritannien, Indien, Irland, den
Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Singapur
vertreten.
1.3 Unsere Kunden
Kunden der AMOS sind Gesellschaften und Unternehmenseinheiten der Allianz Gruppe einschließlich der
Holding-Funktionen. Eine starke Kundenorientierung
bildet das Herzstück der AMOS Strategie. 2012 bezogen
241 Allianz Gesellschaften Dienstleistungen von der
AMOS.
Region
Westeuropa ohne Deutschland
Deutschland
Anzahl
Prozent
110
45,6 %
52
21,6 %
Asien/Pazifik
40
16,6 %
Amerika
28
11,6 %
EEMEA
(Ost- und Mitteleuropa, Afrika)
Gesamt
11
4,6 %
241
100 %
Aufteilung der AMOS Kunden-Gesellschaften nach Regionen
2012 hat die AMOS zur Verstärkung der Service-Liefer­
beziehungen zu den Kunden zwei neue Rollen geschaffen: Die Account Manager betreuen service-übergreifend
eine Allianz Gesellschaft. Sie kümmern sich um AccountPlanung, Vertrieb und Kundenzufriedenheit und stellen
den Kontakt zu den Service Ownern her. Die Service
Owner sind für einen spezifischen Service verantwortlich,
der für mehrere Allianz Gesellschaften erbracht wird.
Ihr Augenmerk liegt auf Umsatz, Kosten, Rentabilität
und dem Liquiditätsprofil ihrer Leistungen. Sie sind auch
für das Einhalten von Service Level Agreements und
Qualitätsvereinbarungen zuständig und kümmern sich
darüber hinaus um kontinuierliche Verbesserungen und
Innovationen ihres Serviceangebots.
AMOS Geschäftsbericht 2012
AMOS Learning Days –
Plattform für offenen Austausch
zur Strategie
1.4 Qualitäts- und Methodenoptimierung
AMOS ist eine lernende Organisation mit einer service­
orientierten Kultur. Die Rückmeldung vom Kunden ist
ein zentrales Element zur Überwachung der Kundenzufriedenheit und zur kontinuierlichen Verbesserung
von Produkten, Leistungen und Prozessen. Zur weiteren
Erhöhung der Servicequalität und Kundenzufriedenheit
hat die AMOS 2012 eine neue Abteilung gegründet: Quality and Methods stellt die Qualitätsprüfung wesentlicher
Aktivitäten, Verträge und Projekte sicher. Basierend auf
den Erkenntnissen aus Service Level Reporting, Kunden­
interviews und Umfragen verschafft die Abteilung der
„Stimme des Kunden“ Gehör. Die 2012 durchgeführten
Umfragen umfassten strategische Themen wie Innovation, Qualität und Preis-/Leistungsverhältnis sowie operative Themen wie Budget, Zusammenarbeit und Reporting
bei Projekten und erbrachten Leistungen.
1.5 Unsere Mitarbeiter
Bei der AMOS arbeiten verschiedene Allianz Teams
und Mitarbeiter mit unterschiedlichem Hintergrund
und unterschiedlicher Kultur. Diese Diversität erfordert
ein stabiles Fundament, auf dem alle in ihrer täglichen
Arbeit aufbauen können: eine gemeinsame Aspiration
und Mission, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen.
Zentrale Werte sind Exzellenz, Leidenschaft, Innovation, Zusammenarbeit und Integrität. Das gemeinsame
Verständnis der Strategie und der Ziele ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Die AMOS Learning Days 2012 waren eine Initiative, um
dieses Verständnis zu fördern. Die Veranstaltungsreihe
bot eine Plattform für offenen Austausch zwischen Mitarbeitern und Vorstand. Fragen zu Strategie, operativem
Geschäft und Unternehmenskultur konnten diskutiert
werden und der Vorstand erhielt von den Mitarbeiterteams wertvolles Feedback.
Am 31. Dezember 2012 hatte die AMOS 1 937 Mit­
arbeiter an den drei deutschen Standorten in München,
Frankfurt am Main und Stuttgart. In den Niederlassungen
und Tochtergesellschaften arbeiteten 209 Angestellte
für die AMOS.
Region
Deutschland
Niederlande
Großbritannien
Irland
Schweiz
Anzahl
Mitarbeiter
1937
27
125
26
4
Singapur
8
Belgien
18
Indien
1
Standort in Deutschland
Anzahl
Mitarbeiter
München
1 611
Stuttgart
250
Frankfurt
76
AMOS Mitarbeiter 2012
26 Auszubildende durchliefen 2012 am Standort München eine Ausbildung in den Berufen Fachinformatiker,
Maschinen- und Anlagenführer und Digitaldrucker. In
Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Ingolstadt
hat die AMOS zwei berufsbegleitende Studiengänge
zum MBA IT Management und BA Wirtschaftsinformatik
sowie ein Programm zum dualen Studium für ihre Mitarbeiter weitergeführt.
11
Lagebericht
Personal- und Kompetenzmanagement
Die Entwicklung zu einem globalen Shared-ServicesDienstleister wird durch ein nachhaltiges Personal­
angebots- und -bedarfsmanagement unterstützt. Mit
einem 2012 eingeführten Programm wurde der Rahmen
für ein professionelles und standardisiertes Kompetenzmanagement geschaffen. Der Aufbau einer im
Unternehmen verbleibenden Steuerungseinheit für das
Allianz Global Network wurde damit ebenso unterstützt
wie die Verringerung externer Ressourcen im Bereich
der IT-Infrastruktur. In diesem Zusammenhang wurden
rund 90 offene Positionen mit internen statt externen
Mitarbeitern besetzt.
1.6 Schutz natürlicher Ressourcen
Umwelt- und Klimaschutz ist im Kerngeschäft der
AMOS und bei internen Prozessen fest verankert. 2012
hat die AMOS die CO2-Emissionen weiter gedrosselt.
Möglich war dies durch vielerlei Maßnahmen in und
um das Rechenzentrum und die Druckerei. Die beiden
Bereiche beziehen seit 2010 ausschließlich Energie aus
Wasserkraft. Der Stromverbrauch wurde darüber hinaus
reduziert. Dies gelang durch weitere Konsolidierung und
Virtualisierung der Server und durch die Verwendung
von weniger und leichterem Papier in der Druckerei.
Darüber hinaus verschickt AMOS die Kundenpost der
Allianz Deutschland weiterhin CO2-neutral.
Das Ziel, die Nachhaltigkeitsprinzipien des Konzerns konsequent umzusetzen, gilt bei der Allianz auch für Einkauf
und Beschaffung. AMOS Global Sourcing & Procurement
stellt sicher, dass alle Lieferanten die ökologischen,
sozialen und unternehmerischen Standards der Allianz
einhalten. Diese Standards sind im Verhaltenskodex der
Allianz sowie in den Einkaufsrichtlinien verankert.
Digitale Prozesse vereinfachen
den Arbeitsalltag
12
Offenes Arbeitsplatzkonzept zur
Förderung der Kommunikation und
Zusammenarbeit
2. Schwerpunkte 2012
Die AMOS bietet ein umfassendes Service-Portfolio und
arbeitet kontinuierlich daran, Mehrwert für die Allianz
Gesellschaften und die gesamte Allianz Gruppe zu schaffen. Die Dienstleistungen unterteilen sich entlang der
Dimensionen Business, Applikationen und Infrastruktur.
Business
›
Operations und Business Services
Applikationen
›
Business Transformation
Global Business Platforms
Central Function Platforms
Infrastruktur
›
Global Infrastructure Platforms
Die AMOS ist zum wichtigsten Wegbereiter der Digitalisierung der IT-Infrastruktur und der Applikationen für
die Allianz Gruppe geworden. 2012 realisierte die AMOS
erfolgreich Synergien in den Bereichen IT, Operations
und Business Services und ermöglichte der Allianz, aus
der Marktführerschaft Größen- und Verbundvorteile
zu ziehen. Darüber hinaus wurde das Service-Portfolio
der AMOS bereinigt und in rund 100 Service-Familien
zusammengefasst. Diese Umgestaltung bildet die
Grundlage für die weitere kundenorientierte Anpassung
des Serviceportfolios.
Im folgenden Kapitel werden die Hauptentwicklungen
des AMOS Service-Portfolios im Berichtsjahr vorgestellt.
Nutzung von Flächen die Zusammenarbeit und Kommunikation fördert. Gespräche zur weiteren Einführung des
Konzepts laufen.
Gemeinsam mit den größten Allianz Gesellschaften und
Global Lines wurden sogenannte Key Design Principles für die gesamte Immobilien-Wertschöpfungskette
erarbeitet. Sie dienen als Rahmen und Leitlinien für alle
Umzugsprojekte der Allianz und sind entscheidend bei
der Standort-Auswahl, Arbeitsplatz-Gestaltung und für
das Facility- und Prozess-Management.
Die AMOS arbeitet darüber hinaus an einer gruppenweiten Erhebung von Reisedaten zur Einsparung von
Reisekosten und effizienteren Supplier-Steuerung.
So wurde eine Hotelausschreibung durchgeführt, die
teilnehmenden Allianz Gesellschaften Zugriff auf ein
weltweites Verzeichnis von Hotels ermöglicht, die zu
Allianz Konditionen gebucht werden können. Außerdem
hat die AMOS ein Online-Buchungstool entwickelt und
eingeführt. Mitarbeiter können darüber externe Konferenzräume zu speziellen Allianz Preisen buchen. Eine
internationale Travel- und Procurement-Inititative wurde
ins Leben gerufen, um die große Zahl an Reisebüros, mit
denen die Allianz derzeit zusammenarbeitet, auf einige
wenige zu beschränken.
2.1 Business
Corporate Real Estate Services
2012 hat die AMOS mit Allianz Gesellschaften zusammengearbeitet, um Einsparungsmöglichkeiten im
Bereich Corporate Real Estate zu identifizieren und
umzusetzen. Ein integriertes Workplace-ManagementSystem wurde auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten.
In gemeinsamen Fallstudien mit Allianz Gesellschaften
wurde die Grundlage für die Einführung, unter anderem
2013 bei Allianz France, geschaffen.
In ihren neuen Büroräumen in Neuperlach, München,
hat die AMOS ein neues Arbeitsplatz-Konzept umgesetzt, das durch die offene Gestaltung und gemeinsame
Management Support Services
Die AMOS Management Support Services unterstützen
auch 2012 Allianz Gesellschaften bei Routineaufgaben
wie dem Erstellen von Präsentationen. Das Portfolio wurde um Grafikdesign und eLearning Support erweitert.
Administrations-Dienstleistungen wie Reisebuchungen
oder Besprechungsorganisation wurden hingegen aus
dem Portfolio genommen, da hier eine starke Abhängigkeit von lokalen Reise- und Meeting-Plattformen besteht.
Künftig werden sich die Management Support Services
auf Grafikdesign, Präsentations- und eLearning-Support
konzentrieren, da diese Services am meisten genutzt und
nachgefragt werden.
13
Lagebericht
Professionelle Inhouse-Beratung
durch Allianz Group OPEX
Financial Business Services
Gemeinsam mit interessierten Allianz Gesellschaften
entwickelt der Bereich Financial Business Services (FBS)
zentralisierte und hochqualitative Shared Services. Dabei
werden Prozesse außerhalb des Kerngeschäfts standardisiert und Skalen-, Verbund- und Kompetenzeffekte
durch Zentralisierung ausgeschöpft. Allianz Gesellschaften können die identifizierten Prozesse an den Bereich
Financial Business Services auslagern und als unternehmensfremde Dienstleistung beziehen – und sich auf ihr
Kerngeschäft konzentrieren. Über einen Lenkungsausschuss, bestehend aus den CFOs ausgewählter PilotGesellschaften, Allianz Gesellschaften und Vertretern
von Gruppenfunktionen, hat FBS die Finanzprozesse in
die Kategorien „Transaktionsgeschäft“, „Expertise“ und
„Retained“ eingeteilt. Financial Business Services plant,
mit einem Business-Process-Outsourcing (BPO)-Dienstleister für transaktionale Prozesse zusammenzuarbeiten,
die „Expertise“-Prozesse in einem firmeneigenen Shared
Service Center zu bündeln oder im Fall der „Retained“Kategorie die Prozesse unverändert zu lassen.
HR Shared Services
AMOS HR Shared Services (HRS) bietet Allianz Gesellschaften administrative Leistungen zur Unterstützung
bei der Rekrutierung, der Entwicklung und dem Halten
von talentierten Mitarbeitern auf einem wettbewerbs­
intensiven Arbeitsmarkt. Die Unternehmenseinheit
hat 2012 einige Pilot-Programme für Recruitment und
Trainingsadministration durchgeführt, darunter:
› Recruiting-Services für die Allianz SE
› Trainings-Administration als Unterstützung des
eLearning-Moduls von Allianz Compliance und des
Informationssicherheit-Trainings
› Aufbau der Allianz Sprachenschule, in der sogenannte
blended-learning Sprachprogramme für die Allianz
Deutschland, Allianz SE und AMOS mit einem Preis­
vorteil von etwa 30 Prozent angeboten werden.
Blended Learning verbindet das Lernen in Präsenzveranstaltungen mit modernen Formen des eLearning.
14
Die Kunden haben einen niedrigeren Verwaltungsaufwand und niedrigere Kosten, Einsparungen werden an sie
durchgereicht. Alle Pilot-Kunden planen die Pilotprogramme im Jahr 2013 in operatives Geschäft umzuwandeln.
Das Auslagern ausgewählter Geschäftsprozesse ist ebenfalls Bestandteil von HR Shared Services. In Zusammenarbeit mit Global Procurement und IT schloss der Bereich
2012 Vertragsverhandlungen mit einem Preferred
Service Provider für Workforce Administration & Payroll
Services ab. 2013 wird HR Services auf potenzielle Kunden zugehen, um den Vertrag erstmalig zu aktivieren.
Consulting & Training
Die interne Consulting-Einheit der Allianz Gruppe, Allianz
Group OPEX, hat ihre Beratertätigkeit 2012 weiter ausgebaut und Allianz Gesellschaften und Gruppenfunktionen
bei einer Vielzahl von Projekten unterstützt. Ein Schwerpunkt lag auf dem Ausbau der operativen Beratung und
der Unterstützung von Transformations-Projekten. Die
Consulting-Teams waren in 150 Projekte eingebunden.
Der Umsatz erhöhte sich 2012 um 44 Prozent. Bei der
Net-Promoter-Score-Bewertung schnitten die Beratungsaktivitäten gut ab und überschritten das Ziel von
70 Prozent.
Anfang 2012 richtete Allianz Group OPEX lokale Teams in
CEEMA, Amerika und Asien ein. Mit der Präsenz vor Ort
kann Allianz Group OPEX die Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort besser erkennen und schneller bearbeiten.
2012 führte Allianz Group OPEX auch das OREX Trainings-Programm ein. OREX steht für Organizational
Excellence und bietet einen systematischen, datenbasierten Ansatz und passendes Werkzeug zur Verbesserung
der Wertschöpfungskette eines Unternehmens oder einer Abteilung. In dem Programm lernen die Teilnehmer,
wie man die organisatorischen Erkenntnisse in die Praxis
umsetzt und dabei Chancen nutzt und Risiken minimiert.
AMOS Geschäftsbericht 2012
ELearning gewinnt immer mehr an Beliebtheit. 2012
hat die AMOS erstmalig Allianz Gesellschaften bei der
Entwicklung von eLearnings unterstützt. Das Portfolio
von Allianz Group OPEX umfasst dabei Entwicklung und
Produktion von in-house eLearning-Programmen. Dabei
beaufsichtigen und koordinieren Experten den gesamten
Produktionsprozess von der Festlegung des Inhalts über
die technische Entwicklung bis hin zur Integration in die
kundeneigene Plattform – alles gemäß den CorporateDesign- und Sound-Vorgaben der Allianz.
Allianz Group OPEX hat auch 2012 die Schulung und
Zertifizierung von Mitarbeitern in der OPEX-Methodik
weitergeführt. Social OPEX wurde ebenfalls fortgesetzt. In
16 Social-OPEX-Projekten haben Allianz Mitarbeiter ausgewählte soziale Initiativen mit ihrem betriebswirtschaftlichen Know-how und OPEX-Fertigkeiten unterstützt.
Global Sourcing & Procurement
AMOS Global Sourcing & Procurement hat die Aufgabe,
das Einkaufsnetzwerk der Allianz zu mobilisieren und alle
verfügbaren Einsparungspotenziale und Einkaufsvorteile
zu nutzen. Hebel hierfür sind zunehmende Transparenz,
das Bündeln von Ausgaben und das Nutzen der Verhandlungsmacht der Allianz Gruppe. 2012 erwirtschaftete
AMOS Global Sourcing & Procurement für die Allianz
Guppe Einsparungen von mehr als 110 Millionen Euro.
Im Rahmen eines Programms für den IT- und Non-IT
Einkauf hat Global Sourcing & Procurement globale und
regionale Einkaufsinitiativen mit Allianz Gesellschaften
und weiteren zentralen Stakeholdern entwickelt. Eine
weitere wichtige Initiative war die Ausdehnung des
Multisourcing-Ansatzes – bisher angewandt für Appli­
kationsentwicklung und -wartung – auf Infrastruktur­
leistungen. Drei Anbieter wurden ausgewählt, um für die
Allianz weltweit IT-Infrastrukturleistungen zu erbringen.
Der IT-Warenkorb ist nun vollständig in die Multisourcing-Strategie integriert und der Grundstein für weitere
Kerninitiativen wie die Konsolidierung der Rechenzentren ist gelegt.
Global Sourcing & Procurement hat darüber hinaus das
Contract-Management-System und das Spend-Management-System weiter entwickelt und eingeführt. Das
Spend-Management-System bietet multidimensionale
Betrachtungsweisen von lokalen und globalen externen
Aufwendungen und hilft dabei, Einsparungspotenziale
zu entdecken und Verhandlungen vorzubereiten.
Mit Claims Procurement wurde eine neue Einheit im
strategischen Einkauf geschaffen. Sie ist eng mit dem
Schadensmanagement in den Allianz Gesellschaften
verbunden und hat unmittelbaren Einfluss auf deren
Schadenquote. Im Projekt „Spare Parts“ werden Verhandlungen für Ersatzteile, Glas und Lacke für das Kraftfahrtversicherungsgeschäft in sechs großen Ländern geführt,
die hauptsächlich auf die Reduzierung der Schadenaufwendungen und Vermeidung weiterer Preisanstiege im
Ersatzteilgeschäft abzielen.
2.2 Applikationen
Über die Global Business Platforms implementiert
die AMOS die Kernversicherungsplattformen und die
Internetplattform oneWeb als Shared Software Services
für den zentralen Geschäftsbetrieb. AMOS ist für die
technische Entwicklung, die Implementierung und den
Betrieb der Plattformen verantwortlich.
Kernversicherungssystem ABS
Das Kernversicherungssystem Allianz Business System
(ABS) ermöglicht eine spartenübergreifende Abwicklung
von Versicherungsprozessen auf einer gemeinsamen
Plattform. Die ABS-Kernapplikation wird an Allianz
Deutschland, Allianz Global Assistance, Allianz Schweiz
und Allianz Österreich geliefert. Entwicklung und Maintenance der Kernapplikation erfolgt in Wien vom AMOS
ABS Competence Center aus. Die AMOS bietet Allianz
Gesellschaften auch ABS Customizing-Leistungen durch
Teams vor Ort an.
2012 wurden die ABS-Clients der Allianz Deutschland in
die private Allianz Cloud verlagert. Die Sachbearbeiter
15
Lagebericht
Optimierte Web-Darstellung
für jedes Endgerät
mit oneWeb
können dank des Virtual Client nun schneller, produktiver
und mit höheren Sicherheitsstandards arbeiten.
Die ABS Global Lines Software basiert auf dem ABS-Kern
und wird bei international agierenden Allianz Gesellschaften wie der Allianz Global Assistance eingesetzt.
Allianz Global Assistance nutzt ABS für das Reiseversicherungs- und das Assistance-Geschäft. Nach dem Erfolg
der ersten Implementierungen haben Allianz Global
Assistance und AMOS 2012 die ABS B2B2C-Funktionalitäten für Reiseversicherungen weiter optimiert. Die
Lösung wurde in der gesamten Allianz Global Assistance
weltweit eingeführt und Produkte und Geschäftsprozesse harmonisiert. 2013 wird die Allianz Global Assistance
“ABS in a box” mit allen Reiseversicherungs-Funktionen
einführen. Die Lösung macht aufwändige Anpassungen
auf Länderebene überflüssig und wird zunächst in Belgien, Deutschland, Frankreich und Österreich eingeführt.
2012 wurde Global ABS auch für das Allianz Direk­t­
versicherungs- und das KFZ-Geschäft eingeführt.
Durch gemeinsame Plattformen und Prozesse trägt
ABS zur Kosten­senkung und zur Prozess- und Produkt­
flexibilität bei.
ABS im Direkt- und KFZ-Versicherungsgeschäft
Beim KFZ-Geschäft stellt ABS eine Verbindung
zwischen Automobilherstellern und -händlern
und Allianz Versicherungs-Einheiten her. Auf diese
Weise können direkt am Point of Sale Versicherungen angeboten und abgeschlossen werden.
Zu den implementierten Produkten zählt die KFZVersicherung, Leasing-Versicherung, Kredit-Versicherung, Schadenbearbeitung und alle anderen
erforderlichen Backend-Prozesse. Im Direktversicherungsgeschäft bietet ABS eine hochmoderne
Direktpattform, die auf die Bedürfnisse der Kunden
ausgerichtet ist und einen kosteneffizienten
Betrieb ermöglicht.
16
Bei VW und BMW wurden die Produkte und Services eingeführt. Auch bei den Direktversicherungen der Allianz
Frankreich und Deutschland kamen sie zum Einsatz.
Zu den 2012 initiierten Projekten zählt auch das ITHarmonisierungsprojekt bei Allianz Frankreich. Das
Transformationsprojekt hat Einfluss auf die gesamte
IT-Landschaft in den französischen Gesellschaften. Eine
gemeinsame, moderne Plattform wird durch Automatisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen die
Produktivität steigern.
Überblick über die größten Allianz Gesellschaften, die
ABS nutzen und die Anzahl der verwalteten Verträge und
Schadensfälle:
Allianz Unternehmen
Verträge
Schadensfälle
Allianz Österreich
4 000 000
800 000
Allianz Schweiz
2 000 000
400 000
Allianz Deutschland
(einschl. ESA)
4 655 530
2 605 550
oneWeb
Die neue Internet-Plattform oneWeb wurde als Grundlage für die verschiedenen Allianz Websites konzipiert.
2012 wurden erfolgreich sieben Web-Portale basierend
auf oneWeb in Betrieb genommen. Die kosteneffiziente
Web-Interaktions-Lösung ermöglicht unter anderem
Kunden, Vertretern und Mitarbeitern der Allianz, auf
digitalem Wege zu kommunizieren, auf Kundendaten
zuzugreifen oder Schäden zu melden.
Als erste Allianz Gesellschaft hat Allianz Suisse im Mai
2012 oneWeb für ein Kundenportal eingesetzt. Die
Allianz Unternehmens-Website allianz.com folgte im Juli.
Sie wurde 2012 mit dem „Lundquist Award for Corporate
Social Responsibility (CSR) Communication and Best
Employer Branding“ ausgezeichnet und belegte Platz 1
in Deutschland und war bei der europäischen Wertung
unter den Top 10-Unternehmen. Die Preisrichter des
Online-Awards bewerteten, wie die CSR-Kommunikation
AMOS Geschäftsbericht 2012
der Unternehmen den Anforderungen der Anwender gerecht wird. Die Allianz wurde vor allem für das
flexible Web-Design ausgezeichnet, das sich optimal
an verschiedene Endgeräte anpasst und eine innovative
Navigationsstruktur ermöglicht.
Global Business Intelligence
Die Global-Business-Intelligence (BI)-Plattform wurde im
September 2011 im Rahmen des Allianz DigitalisierungsProgramms eingeführt. Das Ziel ist eine konsolidierte
Plattform, die die Informations- und Reporting-Anforderungen der Allianz Gesellschaften erfüllt. Die Produkte
der Global-BI-Plattform werden in modularen und sich
ergänzenden Komponenten zur Verfügung gestellt,
die jeweils die Anforderungen in einem bestimmten
Geschäftsbereich abdecken. 2012 wurden die ersten
Komponenten entwickelt, erste Einführungen wurden
erfolgreich abgeschlossen.
Basis-Komponenten
› Platform as a Service: Mit einer starken, zentral als
Service geführten BI-Plattform können Allianz Gesellschaften den mühsamen Prozess der Integration neuer
SAS-Produkte in bestehende komplexe IT-Umgebungen
umgehen.
› Data Warehouse kümmert sich um Datenmengen,
Historisierung und die allgemeine Maintenance.
Business-Reporting-Komponenten
› Für das Business Reporting wurden Standarddimensionen und -maße entwickelt (für Life & Non-Life),
Berichtlayouts und Diagrammtypen. Für die Allianz
Asia-Pacific-Region wurde ein Prototyp entwickelt.
Die Umsetzung für die Allianz Belgien läuft.
› Verbesserung der Customer Base: Die AMOS hat einen
sogenannten Customer Value Calculator entwickelt,
der Allianz Gesellschaften mit komplexen Vorhersagemodellen bei Kundenwertanalysen unterstützt.
› Die Fraud-Detection-Komponente deckt aktuell Sachund Haftversicherung für das KFZ-Geschäft ab und hilft,
potenziell betrügerische Schadensmeldungen durch
die Anwendung von Geschäftsregeln, Anomalie-Erkennung und Linkanalyse aufzudecken.
Betrugserkennung und -bekämpfung
Die Allianz nimmt ihre Verantwortung auf dem
Gebiet der Betrugserkennung und -bekämpfung
sehr ernst. Auch wenn die Mehrzahl der Schadenmeldungen nicht in betrügerischer Absicht erfolgt,
ist es wichtig sicherzustellen, dass die ehrlichen
Kunden nicht für die unehrlichen Handlungen
einer Minderheit aufkommen müssen. Das Tool
zur Betrugsaufdeckung, das auf der Global-Business-Intelligence-Plattform läuft, verwendet
komplexe selbstlernende Modelle und Netzwerkanalysen, um Fälle arglistiger Täuschung aufzudecken und zu untersuchen. Echte Schadens­
meldungen können den Bearbeitungsprozess
so schneller durchlaufen.
Central-Function-Plattformen kommen bei der
Anwendung und der Betreuung von Finanz- und
HR-Applikationen zum Einsatz.
Global Reporting Program
Mit dem auf SAP basierten Global-Reporting-System
lassen sich Kontenpläne gruppenweit vergleichen und
analysieren. Auch die gesetzlichen Vorgaben an das
Berichtswesen sind damit leichter zu erfüllen. Der Einsatz
einer gemeinsamen, SAP-basierten Plattform reduziert
die Komplexität und senkt die Betriebskosten. 2012
wurden neue Kunden in das Global Reporting Program
aufgenommen: In Pilotprojekten mit Allianz Frankreich
und Allianz Global Assistance sowie der Allianz Worldwide Care und Allianz Türkei wurde die gemeinsame
Finanz-Plattform eingesetzt. Für die beiden Hauptgesellschaften der Allianz Frankreich, 13 Unternehmen
der Allianz Global Assistance und für Allianz Österreich
wurden Implementierungsprojekte durchgeführt. Diese
17
Lagebericht
Vereinfachter Datenaustausch,
Kommunikation und
Kollaboration durch ein
globales Gruppennetzwerk
Gesellschaften setzen die zentrale Buchhaltungsplattform bereits für das Geschäftsjahr 2013 ein.
Cash and Treasury System
2012 wurde das Allianz Cash and Treasury System bei
der Allianz Frankreich erfolgreich eingeführt. Das System
ist eine der globalen Allianz Lösungen und verfügt über
standardisierte Schnittstellen für die externe Bankkommunikation, SAP und das Kernversicherungssystem ABS.
HR Management Suite
Die Global HR Management Suite für Talent/Performance/Compensation Management wird derzeit in über
100 Allianz Gesellschaften eingesetzt. Das Allianz TopManagement und mehr als 25 000 Mitarbeiter nutzen
Komponenten der Lösung. Für das Jahr 2013 sind weitere
Einsätze geplant.
2.3 Infrastruktur
Data Center Consolidation
Die Allianz betreibt derzeit an weltweit rund 140 Standorten Rechenzentren mit mehr als 17 000 Servern. Das
IT Committee der Allianz Gruppe entschied im Oktober
2012, die Rechenzentren der Allianz ab 2013 zu konsolidieren. Das Programm zielt darauf ab, die IT-Infrastruktur
der Allianz zu transformieren, den IT-Betrieb, Technologien und Rechenzentren zu harmonisieren und Synergien
durch den Aufbau eines globalen IT-Betriebs auszuschöpfen. Die Rechenzentrums-Strategie wurde 2012
mit ausgewählten Allianz Gesellschaften und externen
Service-Providern validiert. Im Dezember 2012 wurde ein
Projekt gestartet, um die künftigen Service-Provider für
den Betrieb der Allianz IT auszuwählen.
Allianz Global Network
2012 hat die AMOS mit der Einführung des Allianz Global
Network (AGN) begonnen. Das AGN konsolidiert die
Daten- und Sprachnetzwerke der Allianz in ein globales
Gruppennetzwerk. Datenaustausch, Kommunikation
18
und Kollaboration werden vereinfacht und standardisiert,
aktualisiert und optimiert. Die Mitarbeiter erleben die
Vorteile von AGN in vielerlei Hinsicht: Dazu gehört die
Umstellung auf IP-fähige Telefone und eine gemeinsame Kollaborations-Lösung. In einem ersten Schritt
wurden 2012 4 000 Mitarbeiter an Allianz Standorten in
Deutschland an das AGN angeschlossen. Bis 2014 wird
die gesamte Allianz Gruppe an das AGN angebunden
sein. AGN ebnet auch den Weg für die Weiterführung
der strategischen Allianz IT-Initiativen wie zum Beispiel
der Konsolidierung der Rechenzentren und Digitalisierung. AGN stellt sicher, dass die wichtigen Applikationen
jederzeit einwandfrei verfügbar sind – bei kurzen und
kostengünstigen Produkteinführungszeiten.
Allianz Virtual Client
Der Allianz Virtual Client verwandelt den PC in ein reines
Zugriffswerkzeug. Die Anwender arbeiten mit dem
Windows 7 Desktop, der vom AMOS Rechenzentrum gehostet wird. Die Arbeitsoberfläche ist geräteunabhängig
und kann von überall auf der Welt auf praktisch jedem
Computer oder Tablet mit Internetanschluss genutzt
werden. 2012 wurden die ABS-Arbeitsplätze der Allianz
Deutschland virtualisiert, gefolgt von den Clients der
Allianz SE, Allianz Ireland, Allianz Worldwide Care, Allianz
Reinsurance und Allianz Real Estate. Ende 2012 hatten
über 15 000 Allianz Mitarbeiter Zugriff auf den Allianz
Virtual Client, rund 8 000 arbeiteten regelmäßig damit.
Neben dem Virtual Client hat die AMOS 2012 mit Secure
Mobile Email eine weitere Lösung entwickelt, die Anwendern mobilen und sicheren Zugriff auf persönliche
Daten ermöglicht. Während der Virtual Client den Zugriff
auf den persönlichen Desktop mit allen Anwendungen
ermöglicht, ist Secure Mobile Email für den mobilen Zugriff auf Outlook-Inhalte via Touchscreen optimiert. Alle
persönlichen Einträge wie E-Mails, Kalendereinträge und
Kontakte stehen über eine App zur Verfügung.
AMOS Geschäftsbericht 2012
3. Geschäftsverlauf
Im Jahr 2012 machte AMOS weitere Fortschritte auf
dem Weg, das globale Shared-Services-Unternehmen
der Allianz Gruppe zu werden.
3.1 Strukturelle Veränderungen
Im ersten Halbjahr 2012 hat die AMOS neue Organisationsstrukturen eingeführt, um die Leistungsfähigkeit für
die Allianz Gruppe weiter zu stärken. Die Position des
CEO wurde neu geschaffen und mit Sylvie Ouziel besetzt.
Darüber hinaus hat Stefan Britz die neue Funktion des
CFO übernommen und leitet die Bereiche Finance,
Controlling und HR. Dem folgte der Aufbau der Unternehmenseinheit Business Transformation, geleitet von
dem neuen AMOS Vorstandmitglied Dr. Barbara KaruthZelle. Der Bereich agiert als Schnittstelle für Allianz
Gesellschaften bei der Implementierung strategischer
Zielapplikations-Projekte.
Am 12. Juni 2012 eröffnete AMOS die AMOS Netherlands
B.V. eine 100%ige Tochtergesellschaft unter der Leitung
von Rudy Duyck und Eric van Batenburg. Die Tochtergesellschaft übernahm am 1. August 2012 die Geschäfte
der AMOS Netherlands Branch. Alle Arbeitsverträge,
Vermögenswerte, Verträge usw. wurden unverändert
übertragen.
Seit dem 1. August 2012 ist in Trivandrum, Indien, eine
neue AMOS Niederlassung in Betrieb. Erste Schritte
zur Einrichtung einer zweiten Geschäftsstelle in Pune
wurden eingeleitet. Der Schwerpunkt von AMOS India
in Trivandrum und Pune wird auf IT-Services in den
Bereichen Applikations-Entwicklung und -Wartung
und Infrastruktur liegen sowie auf der Erbringung von
Services wie Personal Administration, Präsentation
Support und Financial Business durch Fachkräfte. Diese
Leistungen werden als Shared Service vielen Allianz
Gesellschaften angeboten werden unter Einbeziehung
von harmonisierten Kernplattformen und -lösungen für
die Allianz Gruppe.
3.2 Finanzielle Entwicklung
Die Bilanzsumme der AMOS stieg 2012 um 90,6 Prozent
auf 899,0 (2011: 471,6) Millionen Euro. Der Anstieg um
427,4 Millionen Euro ist auf der Aktivseite zum einen
durch den Anstieg der Forderungen aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der Allianz SE und zum anderen
durch die Aktivierung von IT-Projekten im Anlagevermögen begründet. Im Geschäftsjahr 2012 wurden selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände geschaffen
und in Höhe von 124,1 Millionen Euro aktiviert. Hierbei
handelt es sich im Wesentlichen um eine europäische
IT-Plattform zur Vertragsbearbeitung und Schadensabwicklung. In den entgeltlich erworbenen immateriellen
Vermögensgegenständen sind sowohl fertig gestellte als
auch nicht fertig gestellte immaterielle Vermögensgegenstände enthalten. Insgesamt wurden Entwicklungskosten für IT-Projekte und selbsterstellte immaterielle
Vermögensgegenstände in Höhe von 220,6 Millionen
Euro aktiviert. Die Forschungskosten im Wirtschaftsjahr betrugen 2 Millionen Euro. Auf die selbsterstellten
immateriellen Vermögensgegenstände entfielen im
Wirtschaftsjahr 2012 keine Forschungskosten.
Diese Investitionen sind vor allem durch Gruppen­
projekte und Projekte für Kundengesellschaften getrieben. Gegenläufig wirkten sich Abgänge und Abschreibungen aus.
In den Sachanlagen wird ein weiteres großes Projekt,
Allianz Global Network, mit 66,3 Millionen Euro unter
den Anlagen im Bau ausgewiesen. Weitere Investitionen
im Sachanlagevermögen betrafen Netzwerkkompo­
nenten sowie Telekommunikations- und Computer­
anschaffungen.
Das Umlaufvermögen stieg um 252,1 Millionen Euro.
Zum einen erhöhten sich die Forderungen gegenüber der
Allianz SE aufgrund des Anspruchs aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der Allianz SE . Darüber hinaus erhöhten
sich die Forderungen aus dem Cashpool gegenüber der
Allianz SE. Der Bestand an Guthaben bei Kreditinstituten
stieg um 2,1 Millionen Euro. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sanken um 3,3 Millionen Euro.
19
Lagebericht
Auf der Passivseite blieb das Eigenkapital unverändert
bei 189,6 Millionen Euro. Aufgrund des deutlich gestiegenen Fremdkapitals ging die Eigenkapitalquote zum
Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 auf 21,1 (2011: 40,2)
Prozent zurück.
Die Rückstellungen erhöhten sich gegenüber dem
Vorjahr um 109,6 Millionen Euro auf 199,4 (2011: 89,8)
Millionen Euro. Grund für die Erhöhung waren im Wesentlichen die sonstigen Rückstellungen, die zum einen
aus der Zuführung für Rückstellungen für ausstehende
Rechnungen in Höhe von 77,0 Millionen Euro und zum
anderen aus der Zuführung für das Restrukturierungsprojekt „Transformation Plan“ in Höhe von 40,0 Millionen
Euro resultieren.
Die Verbindlichkeiten der AMOS stiegen um 317,8 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen um 331,9 Millionen Euro,
hauptsächlich aufgrund der Aufnahme von Darlehen
in Höhe von 329,7 Millionen Euro von verschiedenen
Allianz Gesellschaften (Allianz SE, Allianz France S.A.,
Allianz Suisse Versicherungs-Gesellschaft sowie von
AGA International S.A. Paris). Die Laufzeit der Darlehen
beträgt jeweils 5 Jahre und der Zinssatz bewegt sich
zwischen 2,2 Prozent und 2,9 Prozent. Ein gegenläufiger
Effekt ergibt sich aus dem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 18,7 Millionen
Euro. Die sonstigen Verbindlichkeiten, im Wesentlichen
aus Umsatzsteuer, stiegen um 4,6 Millionen Euro an.
Im Geschäftsjahr 2012 hat die AMOS Umsatzerlöse aus
Shared-Services-Dienstleistungen in Höhe von 606,9
(2011: 617,5) Millionen Euro erzielt. Die Umsatzerlöse
fielen damit um 10,6 Millionen Euro bzw. 1,7 Prozent.
Hierin enthalten ist ein weiterer Rückgang um 86,6 Millionen Euro aus dem Übergang des ehemaligen Dresdner
Bank-Geschäfts an die Commerzbank AG in 2011. Dies
konnte durch Wachstum mit anderen Kunden und
anderen Geschäftsfeldern überwiegend ausgeglichen
werden.
20
Auf die einzelnen Produktgruppen der AMOS verteilen
sich die Umsatzerlöse (in Millionen Euro) wie folgt:
Umsatzerlöse (Mio €)
2012
2011
Application & Data Services
201,5
252,8
-20,3%
82,0
94,0
-12,8%
Print & Output Services
Veränderung
Workplace
68,8
76,8
-10,4%
Telecommunication
29,6
33,5
-11,6%
Projects & Consulting /
Individual Services
81,2
77,1
+5,3%
Network
21,3
13,9
+53,2%
Cross Functional Services
(Standard & Others)
66,5
42,6
+56,1%
Sonstige
56,0
26,8
+109,0%
Gesamt
606,9
617,5
-1,7 %
Die Produktgruppe „Sonstige“ enthält das Lizenz­
geschäft, das der wesentliche Grund für den
Umsatz­anstieg ist, Leistungen aus dem früheren
Holding-Bereich und übergreifende Leistungen der
Niederlassungen, sowie die in 2011 übernommenen
Einkaufsdienstleistungen für Allianz Deutschland.
Prozentual verteilt sich der Umsatz wie folgt:
Umsatzerlöse in Prozent
2012
2011
Application & Data Services
33,2
40,9
-7,7
Print & Output Services
13,5
15,2
-1,7
Workplace
11,3
12,4
-1,1
4,9
5,4
-0,5
13,4
12,5
+0,9
3,5
2,2
+1,3
Telecommunication
Projects & Consulting /
Individual Services
Network
Cross Functional Services
(Standard & Others)
Veränderung
11,0
6,9
+4,1
Sonstige
9,2
4,5
+4,7
Gesamt
100,0
100,0
0,0
Die Summe aller Erträge, also der Umsatzerlöse von
606,9 (2011: 617,5) Millionen Euro, der anderen aktivierten Eigenleistungen von 12,7 (2011: 7,1) Millionen Euro
und der sonstigen betrieblichen Erträge von 34,2 (2011:
33,8) Millionen Euro belief sich 2012 auf 653,8 (2011:
658,5) Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sanken
damit die gesamten Erlöse leicht um 4,7 Millionen Euro.
AMOS Geschäftsbericht 2012
Den Erträgen standen im laufenden Geschäftsjahr
Aufwendungen aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit in
Höhe von 871,4 (2011: 717,9) Millionen Euro gegenüber,
die im Rahmen der Erzielung der Einnahmen entstanden.
Im Vergleich zu 2011 bedeutet dies einen Anstieg um
21,4 Prozent bzw. 153,5 Millionen Euro vor allem aufgrund der Ausweitung des Geschäfts, der Investitionen in
den Ausbau der AMOS und Einmalaufwendungen im
Zusammenhang mit einem Wechsel des Dienstleisters
im Workplace-Bereich. Die Aufwendungen für den
IT-Betrieb stiegen vor diesem Hintergrund um 90,1 Millionen Euro auf 523,1 (2011: 433,0) Millionen Euro. Die
Personalaufwendungen erhöhten sich aufgrund des
Ausbaus des Geschäfts um 17,5 Millionen Euro auf 203,5
(2011: 186,0) Millionen Euro. Die Abschreibungen stiegen
um 46,8 Millionen Euro aufgrund der Investitionen für
entgeltlich erworbene und für selbsterstellte immaterielle
Vermögensgegenstände. Darüber hinaus wurden Wertberichtigungen für einzelne Lizenzen sowie für einzelne
Betriebs- und Geschäftsausstattungen vorgenommen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um
1,1 Millionen Euro. Der Rückgang ist im Wesentlichen
auf den gesunkenen Bedarf von Dienstleistungen aus der
Allianz Gruppe sowie von Externen zurückzuführen.
Ausbau der AMOS zur globalen Shared-Services-Gesellschaft der Allianz Gruppe zurückzuführen. Zum anderen
resultiert er aus Einmalkosten zur Effizienzsteigerung
im laufenden Betrieb sowie aus Ineffizienzen, die durch
das Programm „Transformation Plan“ behoben werden
sollen.
Die außerordentlichen Erträge entstanden im Wesentlichen durch die Beendigung von älteren Restrukturierungsmaßnahmen.
Die laufenden Kostensenkungs- und Prozessverbesserungsprogramme wurden konsequent weiterverfolgt.
Zum Ende des Geschäftsjahres wurde das Programm
„Transformation Plan“ zum Abbau von ca. 450 Vollzeitstellen in den Bereichen IT-Infrastruktur, Einkauf und
Financial Business Services aufgesetzt, um den geplanten
Umbau der AMOS zu einem globalen Shared-ServiceDienstleister auf Wettbewerbsniveau zu realisieren. Die
außerordentlichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen diese neue Restrukturierungsmaßnahme.
Im Jahr 2012 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Metafinanz-Informationssysteme GmbH geschlossen. Die Erträge aus der Gewinnabführung werden unter den Erträgen aus Beteiligungen
ausgewiesen. Der Anstieg der Zinsen und ähnliche
Erträge ist im Wesentlichen auf die Zinserträge aus der
Abzinsung von langfristigen Rückstellungen zurückzuführen. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind vor
allem durch die Aufnahme eines Kredites in 2011 bei der
Allianz SE um insgesamt 2,2 Millionen Euro gestiegen.
Das Ergebnis vor Steuern weist entsprechend im
Geschäftsjahr 2012 einen Verlust in Höhe von -251,8
(Verlust 2011: -59,1) Millionen Euro aus.
Der Jahresfehlbetrag beläuft sich vor Ausgleich aus dem
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag auf
-254,2 (2011: -61,6) Millionen Euro. Die Ergebnisse lagen
somit unter den Erwartungen an das Geschäftsjahr.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit weist
einen Verlust in Höhe von - 216,7 (2011: - 60,7) Millionen
Euro auf. Dieser Verlust ist zum einen auf Aufwendungen
bzw. Anlaufkosten für neue Services und Projekte zum
21
Lagebericht
3.3 Investitionen
Aufgliederung der
Investitionen (Mio €)
2012
2011
Software
156,6
180,6
-13 %
8,9
15,9
-44 %
Großrechner Hardware
2,9
11,5
-75 %
Speichermedien
9,0
7,3
+23 %
Client/Server Hardware
Druck- und Nach­
bearbeitung
Netzwerkkomponenten
Kommunikations­
einrichtungen
Betriebs-/Geschäfts­
ausstattung
Veränderung
0,0
0,2
-100 %
74,6
2,6
+2.769 %
5,7
1,7
+235 %
19,6
0,4
+4.800 %
+79 %
Geringwertige
Wirtschaftsgüter
4,3
2,4
Finanzanlagen
4,6
15,9
-71 %
286,2
238,5
+20 %
Summe
Im Geschäftsjahr 2012 lagen die Investitionen mit 286,2
(2011: 238,5) Millionen Euro um 47,7 Millionen Euro
über dem Vorjahr 2011, da im Rahmen des Aufbaus der
neuen AMOS Geschäftsfelder vermehrt IT-Projekte für
die Allianz Gruppe und Kundengesellschaften aktiviert
wurden. Die Gesamtinvestition der IT-Projekte unter der
Bilanzposition Immaterielle Vermögenswerte betrug
2012 156,6 (2011: 180,6) Millionen Euro. Daneben
wurde das in 2012 gestartete Projekt AGN (Allianz Global
Network) mit einem Volumen von 66,2 Millionen Euro
unter der Bilanzposition Sachanlagen aktiviert. Der
Anstieg der Betriebs- und Geschäftsausstattung resultiert
im Wesentlichen aus dem Erwerb von Netzwerk-Komponenten, Telekommunikations- und Computerausstattung
sowie von Mietereinbauten für das Gebäude am GustavHeinemann-Ring in München.
22
Die Finanzierung der Investitionen erfolgte im Wesentlichen über die Aufnahme von Darlehen in Höhe von
329,7 (2011: 85,0) Millionen Euro von der Allianz SE,
Allianz France S.A., Allianz Suisse Versicherungs-Gesellschaft sowie von AGA International S.A. Paris zur
Vor­finanzierung von IT-Projekten. Darlehen und
Überbrückungsfinanzierungen von der Allianz SE
wurden zudem zur laufenden Verlustfinanzierung
verwendet.
AMOS Geschäftsbericht 2012
4. Ausblick 2013
Die AMOS wird 2013 mit ihren Programmen weiterhin
einen erheblichen Beitrag zur Umwandlung der Allianz
in eine digitale Gruppe, zur Realisierung von Synergien
und zur Umsetzung globaler Transformationsprojekte
leisten. Das Unternehmen wird Strukturen und Prozesse
weiter anpassen, um global liefern zu können und die
erforderliche Flexibilität und wettbewerbsfähige Preise
sicherzustellen. Der Schwerpunkt wird weiterhin darauf
liegen, eine kundenorientierte Servicekultur zu etablieren, Kundenzufriedenheit zu erhöhen und zuverlässig die
Leistungen zu erbringen. Das AMOS Liefermodell wird
weiter an die Bedürfnisse der internationalen Kunden
angepasst werden. Die Vor-Ort-Präsenz beim Kunden
wird ausgedehnt, die Standorte werden dahingehend
optimiert, Kosteneffizienz, Flexibilität, Skalierbarkeit und
Zugang zu Talentpools noch besser sicherzustellen. Das
Liefermodell wird durch neue Proximity Center ergänzt,
die internationale Präsenz wird weiter erhöht. Neue
Standorte in Indien und Rumänien sind in Planung.
Im folgenden Abschnitt werden wesentliche Beispiele für
die Arbeitsschwerpunkte der AMOS 2013 vorgestellt:
4.1 Business
Der Bereich Corporate Real Estate wird weiterhin bei
jedem neuen Umzugsprojekt weltweit Best-PracticeStandards für die Auswahl und den Betrieb geeigneter
Standorte anwenden. AMOS wird die Allianz Gesellschaften dabei unterstützen, Einsparungen zu erzielen und
gleichzeitig attraktive und effiziente Arbeitsumgebungen
zu schaffen.
Neue Shared Services werden im Bereich Financial Business Services und Procurement vorbereitet, um diese
im Verlauf des Jahres 2013 den Gesellschaften der Allianz
Gruppe anbieten zu können. Im ersten Schritt geht es
darum, im Bereich transaktionale Finanztätigkeiten, vor
allem beim Procure-to-Pay-Prozess („von der Beschaffung bis zur Bezahlung“) und in der Debitorenbuchhaltung standardisierte, durchgängige Services für vorwiegend transaktionale Tätigkeiten zu etablieren, die von
einem Business Process Outsourcing (BPO) Dienstleister
ausgeführt werden. Nach der Entwicklung des Zielbildes
soll der Provider ausgewählt und die operativen Aufgaben übertragen werden.
HR Services wird sich mit potenziellen Kunden austauschen, um sie für die Aktivierung des ruhenden Vertrages
zu gewinnen. Dabei können sie bis zu 40 Prozent der
Gehaltsabrechungskosten durch Volumenrabatte einsparen. Darüber hinaus wird den Kunden ein konsistenter,
einheitlicher Personalmanagement-Prozess auf Basis
eines gemeinsamen Human-Resources-InformationSystems angeboten. Diese Plattform kann angesichts der
Einkaufsmacht der Allianz Gruppe höhere Qualität zu
niedrigeren Preisen bieten.
Allianz Group OPEX wird 2013 den Schwerpunkt auf
das operative Consulting und die Unterstützung von
Tansformations-Projekten legen. Durch eine Partnerschaft mit der Unternehmensberatung Roland Berger
wird Allianz Group OPEX innerhalb kurzer Zeit zusätzliche Kapazitäten und Fähigkeiten weltweit aufbauen und
ihre Kompetenz und ihr Leistungsangebot erweitern.
Global Sourcing & Procurement wird 2013 weiterhin
Gruppensynergien nutzen und zusätzliche Einsparungen
beim Einkauf realisieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird
die Verbesserung der Schadensquote durch Weiterentwicklung der Claims-Procurement-Projekte (Ersatzteile,
Glas, Farbe) sein. Die globalen und regionalen Procurement-Initiativen im IT- und Non-IT-Bereich werden weiter
implementiert werden. Dadurch werden Gruppensynergien bei der Kostenquote realisiert. Von besonderer
Bedeutung wird auch die Harmonisierung und Professionalisierung von Sourcing-Prozessen durch die Einführung
einer modernen eSourcing-Lösung sein. Diese wird transparente, auditierbare und effiziente Verhandlungs- und
Ausschreibungsprozesse sicherstellen und interne sowie
externe Compliance-Anforderungen erfüllen.
23
Lagebericht
4.2 Applikationen
2013 wird die AMOS Transformations-Projekte fortführen
und dafür sorgen, dass Anforderungen harmonisiert
werden und die Plattformen die Erwartungen der Kunden erfüllen.
2013 wird die AMOS mit ihren Services und ihrer
Expertise Allianz Frankreich bei dem Austausch ihrer
Versicherungs-Applikationslandschaft unterstützen.
Das Kernversicherungssystem Allianz Business System
(ABS) soll alle IT-Systeme mit Ausnahme des EinzelLebensversicherungsgeschäfts ersetzen und Verträge,
Produkte, Geschäftspartner und Schadensmeldungs­
abläufe verwalten.
Die Volkswagen Autoversicherung AG (ein Joint Venture
zwischen der Volkswagen Financial Services AG und der
Allianz SE) wird 2013 ABS international einsetzen.
Gemeinsam mit dem Bereich Gobal Business Intelligence
wird Business Transformation an Analytics-Lösungen
arbeiten, um zu identifizieren, wie man den größten
Wert aus verfügbaren Informationsbausteinen ziehen
kann.
Die neue globale und digitale Interaktions-Plattform Allianz oneWeb wird in weiteren Allianz Gesellschaften und
Global Lines eingeführt werden. Parallel wird die Plattform ständig gewartet, weiterentwickelt und verbessert.
Neue Funktionalitäten für das Direkt- und Drittgeschäft
werden hinzugefügt werden. Die nächsten oneWebMigrationen 2013 werden bei Allianz Frankreich,
Allianz Österreich, Allianz Korea und Allianz Global Corporate & Speciality stattfinden.
24
4.3 Infrastruktur
Die grundlegende Veränderung der Rechenzentrumslandschaft verändert auch die Anforderungen an den
IT-Betrieb. Die Fähigkeit zur globalen Skalierung ist
zentral, um IT-Infrastruktur wettbewerbsfähig betreiben
zu können. Die AMOS plant deshalb mit einem starken
globalen Partner zusammenzuarbeiten, der seine ITInfrastruktur-Leistungen über mehrere Unternehmen
hinweg skalieren kann. Um die Zusammenarbeit mit
allen Partnern zu koordinieren und einen End-to-EndBetrieb zu etablieren, wird die AMOS eine sogenannte
Service Integrator Funktion aufbauen. Diese Einheit stellt
die kontinuierliche Standardisierung und Optimierung
der Prozesse sicher und koordiniert die globale ServiceErbringung durch interne und externe Ressourcen. Zu
der globalen Allianz IT-Strategie gehört es auch, dass der
Betrieb strategischer Plattformen sowie geschäftskritischer Legacy-Systeme wie bisher in der AMOS erfolgen
wird.
AMOS Geschäftsbericht 2012
Das Allianz Global Network wird 2013 in Italien und
Frankreich eingeführt und dann auf ganz Europa und
Nordamerika ausgeweitet werden. Bis 2014 wird das
Allianz Global Network die gesamte Allianz Gruppe
untereinander verbunden haben.
Als Grundlage der AMOS Shared Security Services
und um die Sicherheit von Standard AMOS IT-Services
fortlaufend zu garantieren, wird die AMOS weiter an der
Entwicklung und Bereitstellung eines internationalen
Security Competence Centers mit hochqualifizierten
Sicherheitsexperten arbeiten. Wesentliche Sicherheitskompetenzen wie etwa der Schutz vor Datenlecks
(Data Leakage Protection) oder Schwachstellen- und
Bedrohungs-Management (Vulnerability and Threat
Management) werden entwickelt und eingeführt. Für
die Allianz SE werden IT Enterprise-, Governance-, Riskund Compliance-Services entwickelt. Ein Identity-undAccess-Tool für das globale Identitäts- und Zugriffsmanagement wird pilotiert werden. Nach der erfolgreichen
Einführung wird die AMOS ihre Services noch effizienter
erbringen können. Die Grundlage für Applikations- und
Daten-Zugriffsberechtigung in einer global harmonisierten Prozesslandschaft wird damit geschaffen sein.
Die internationale Implementierung des Allianz Virtual
Client wird bis 2015 fortgesetzt. Darüber hinaus wird der
Allianz Cloud Client ab 2013 bei ausgewählten Unternehmen der Allianz Gruppe eingeführt. Dadurch wird der
Virtual Client mit einem intelligenten Endgeräte-Service
verbunden.
4.4 Finanzielle Entwicklung
Unter finanziellen Aspekten lässt sich das Geschäft der
AMOS in die Erbringung von Shared-Services-Dienstleistungen (Service-Portfolio) und die Unterstützung
strategischer Transformationsprojekte für die Allianz
Gruppe (Investment-Portfolio) gliedern.
Im Service-Portfolio erwartet die AMOS eine Ergebnisverbesserung durch das Restrukturierungsprogramm
„Transformation Plan“ sowie weitere eingeleitete Umsatzsteigerungs- und Kostensenkungsmaßnahmen. Die
Geschäftsentwicklung ist dabei von der wirtschaftlichen
Entwicklung der Allianz Gruppengesellschaften abhängig. Unter Berücksichtigung der Ausgangsbasis 2012
wird das Ergebnis auch in 2013 negativ sein.
Das Investment-Portfolio ist durch Anlaufkosten bei
erst langsam wachsenden Umsätzen für die neuen
Plattformen und Services für die Allianz Gruppe und die
Kundengesellschaften geprägt. Die Investitionsvorhaben
verursachen zudem Finanzierungsbedarfe, die durch
Eigen- oder Fremdkapitalmaßnahmen innerhalb der
Allianz Gruppe gedeckt werden.
Insgesamt plant die AMOS 2013 sowie auch für 2014
steigende Umsätze und eine Verbesserung der Ergebnissituation vor Ergebnisabführung/-übernahme, ohne
ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. Zusätzliche
Maßnahmen zur Rückgewinnung der Profitabilität werden angestrebt.
Erhöhte Leistung und
Sicherheit durch Konsolidierung
der Rechenzentren
25
Lagebericht
5. Risikobericht 2012
Als interner Service-Dienstleister der Allianz Gruppe hat
die AMOS die Risikosteuerung an den operativen und
finanziellen Risiken ausgerichtet und berichtet regelmäßig über die aktuelle Risikolage.
5.1 Organisatorische Verankerung
des Risikomanagements
Das Risiko-Controlling ist Teil des Bereichs Operational
Risk and Business Continuity Management (OpRisk &
BCM) innerhalb von Business Development. OpRisk &
BCM leitet das Risk Committee, das mit den Vorständen
der AMOS besetzt ist und dem die Fachbereichsleiter
aller Geschäftsbereiche zuarbeiten. In regelmäßigen Sitzungen werden die Risiken samt den zugehörigen Risiko
mindernden Maßnahmen identifiziert, bewertet und
gesteuert. Über die aktuelle Risikolage berichtet OpRisk &
BCM an den Aufsichtsrat der AMOS und an die Allianz SE.
5.2 Risikokategorien, Risikobewertung und
Steuerungsmaßnahmen
Die AMOS als Service-Dienstleister klassifiziert die Risiken
nach den Risikokategorien: Operative Risiken, Finanzrisiken, Strategische Risiken, Reputationsrisiken und
Marktrisiken.
Die Risiken werden nach anerkannten und verlässlichen
Methoden quantitativ und qualitativ entsprechend der
Vorgaben der Allianz Gruppe bewertet.
Dabei konzentriert sich die AMOS im Wesentlichen auf
die Identifikation und Reduktion operativer und finanzieller Risiken. Strategische Risiken werden im Rahmen des
strategischen Dialogs in der Allianz Gruppe erörtert. Zu
den strategischen Risiken gehören Risiken, die beispielsweise die Umsetzung der Unternehmenszielerreichung
gefährden könnten. Die Reputationsrisiken umfassen alle
Verlustrisiken, die sich aufgrund einer Schädigung des
Rufes der AMOS ergeben. Potentielle Reputationsrisiken
werden regelmäßig mit AMOS Kommunikation erörtert
und nachgehalten. Unter den Marktrisiken werden alle
Risiken erfasst, die aus der Veränderung von Rahmenbe-
26
dingungen entstehen und werden zusammen mit den
finanziellen Risiken betrachtet. Die finanziellen Risiken
umfassen alle Risiken, die zu einer Abweichung von der
Finanzplanung führen, wie beispielsweise durch fehlerhafte Kosten- oder Projektplanung. Diese Risiken werden
durch die Steuerung der finanziellen Berichterstattung
und der Projektsteuerung in der AMOS reduziert. Die
operativen Risiken umfassen alle Verlustrisiken aufgrund
von Unzulänglichkeiten oder Fehlern in Prozessen und
Kontrollen, die durch Technologie, Mitarbeiter, Organisation oder externe Faktoren verursacht werden. Solche
Risiken werden durch technische und organisatorische
Sicherheitsmaßnahmen reduziert. Hierzu gehören zum
Beispiel die Hochverfügbarkeitsmaßnahmen für die
Rechenzentren im Betriebsgebäude Unterföhring inklusive Backup-Verfahren bis hin zum Krisenmanagement
bei Katastrophen. Der kontrollierte, erlaubte Zugang zu
Anwendungen der Allianz Gruppe für die Allianz Kunden
und Geschäftspartner wird durch Firewall-DMZ-Komplexe (Demilitarized Zone; Sicherheitssystem, welches
die Kommunikation zwischen internen und externen
Computernetzen durch kontrollierte Zugriffsmöglichkeiten steuert) ermöglicht und abgesichert. Unzulässige
Zugriffe aus dem Internet oder anderen externen Netzen
werden unterbunden. Die Vertraulichkeit der gespeicherten oder übermittelten Daten wird über Zugriffsberechtigungs- und Kontrollsysteme sowie durch Verschlüsselungstechnologien gewährleistet. Darüber hinaus
wird der ordnungsgemäße und sichere Betrieb und die
Weiterentwicklung der zentralen Anwendungen in den
Bereichen Finanzen, Investment, Personal- und Beschaffungswesen unter Einbezug von SAP-Anwendungen und
SAP-gestützten Prozessen sichergestellt.
Einmal im Jahr wird eine BIA/RIA (Business Impact
Analysis/Risk Identification and Assessment) gemäß der
Allianz Business Continuity Management (BCM) Policy
zur Bewertung der Wiederanlauf-Fähigkeit der AMOS im
Katastrophenfall erstellt.
AMOS Geschäftsbericht 2012
6. Unternehmensverträge
Hierzu wurden 2012 im Rahmen des AMOS Risiko-Controlling keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert.
Die Anforderungen aus dem Internal Control over Financial Reporting (ICoFR) werden gemäß den Vorgaben von
Group Financial Controls (GFC) von der AMOS erfüllt.
Dazu führt die AMOS für die wesentlichen Dienstleistungsprozesse – zum Beispiel Einkaufsprozesse oder
Prozesse im Rahmen von Change Management, Problem
Management, User Access Management und IT-SecurityManagement – regelmäßige Kontrollen durch und
liefert die entsprechenden Nachweise an die FinancialReporting-Beauftragten in den Kundengesellschaften.
Grundsätzlich wird das im Rahmen von ICoFR eingeführte Kontrollumfeld auch weiterhin zu einer qualitativ
hochwertigen Finanzberichterstattung beitragen.
Zwischen der Allianz SE als herrschender Gesellschaft
und der AMOS SE als abhängiger Gesellschaft besteht
seit dem Geschäftsjahr 2009 ein Beherrschungs- und
Gewinnabführungsvertrag. Im Geschäftsjahr 2012 wurde
ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag
zwischen der AMOS SE als herrschender Gesellschaft und
der Metafinanz-Informationssysteme GmbH als abhängiger Gesellschaft geschlossen.
7. Nachtragsbericht
Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der AMOS von besonderer
Bedeutung gewesen wären, sind nach Schluss des
Geschäftsjahres bis zur Vorstandssitzung, in welcher der
Jahresabschluss aufgestellt wurde, nicht eingetreten.
Die AMOS erfüllt konstant die Konzernrichtlinien, die sich
z.B. aus dem Group Information Security Framework,
der Business Continuity Policy, der Risk Policy, der Group
Compliance Policy und den Anforderungen für das
Financial Reporting (ICoFR) ergeben. Das Einhalten der
Richtlinien wird regelmäßig durch geeignete Kontrollen
und Berichte nachgewiesen. Wie bisher für den deutschen Kundenkreis der AMOS werden diese ComplianceDienste bezüglich der Standardbetriebsprozesse auch
für die europäischen und nicht-europäischen Allianz
Gesellschaften, die Kunde der AMOS sind, geleistet. Mandantenspezifische Dienste werden gemäß den Kundenanforderungen bereitgestellt.
Das Risiko-Controlling wird auch im Geschäftsjahr 2013
die Dienste der AMOS für die Kundengesellschaften aktiv
begleiten.
27
Jahresabschluss
AMOS Geschäftsbericht 2012
Jahresabschluss
Allianz Managed Operations & Services SE
29
Jahres­
abschluss
Bilanz zum 31. Dezember 2012
Aktiva
2012
€
2012
€
2012
€
2011
€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte
124 057 339
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und
Werten
191 665 823
222 298 094
315 723 162
222 298 094
II. Sachanlagen
2. technische Anlagen und Maschinen
91 976 119
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
66 246 570
77 666 093
0
158 222 689
77 666 093
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
3. Beteiligungen
5. Wertpapiere des Anlagevermögens
15 475 124
15 457 124
1 500
1 500
6 842 641
2 293 843
22 319 264
17 752 466
496 265 115
317 716 653
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
699 851
625 116
699 851
625 116
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon
mit Fälligkeit größer einem Jahr 9 981 099 € (Vj.: 0 €)
4. sonstige Vermögensgegenstände
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,
Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 1)
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 266 HGB übernommen
1)
30
342 810 611
100 519 471
28 383 616
20 745 517
371 194 226
121 264 989
2 416 890
291 160
374 310 967
122 181 265
28 413 237
31 668 186
898 989 319
471 566 104
AMOS Geschäftsbericht 2012
Passiva
2012
€
2012
€
2011
€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
121 000
121 000
189 487 056
189 487 056
189 608 056
189 608 056
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2)
2 033 202
1 905 277
2. Steuerrückstellungen
6 279 484
10 645 568
3. sonstige Rückstellungen
191 101 804
77 245 234
199 414 490
89 796 078
C. Verbindlichkeiten
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 48 108 150 € (Vj.: 49 816 597€)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 121 016 305 € (Vj.: 33 852 421 €)
davon mit einer Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren 329 718 263 € (Vj.: 85 000 000 €)
8. sonstige Verbindlichkeiten, davon aus Steuern, davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 11 124 054 € (Vj.: 6 529 473 €)
Summe Passiva
48 108 150
66 780 076
450 734 568
118 852 421
11 124 054
6 529 473
509 966 773
192 161 970
898 989 319
471 566 104
Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 266 HGB übernommen
2)
31
Jahres­
abschluss
Gewinn- und Verlustrechnung
2012
€
1. Umsatzerlöse
2012
€
Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
2012
€
606 933 262
2011
€
617 541 020
3. andere aktivierte Eigenleistung
12 682 726
7 086 710
4. sonstige betriebliche Erträge
34 217 124
33 843 552
davon aus Währungsumrechnung 1 722 692 € (Vj.: 1 425 952 €) 1)
653 833 113
davon periodenfremder Ertrag 12 019 010 € (Vj.: 28 291 145 €) 2)
658 471 282
5. Aufwendungen für den IT-Betrieb
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
-6 959 240
-6 479 495
-380 911 499
-344 603 308
-135 253 885
-81 867 573
davon periodenfremder Aufwand 56 410 € (Vj.: 0 €)
b) Aufwendungen für bezogenen Leistungen
davon periodenfremder Aufwand 7 908 331 € (Vj.: 0 €)
c) Dienstleistungen Serviceprovider
davon periodenfremder Aufwand 375 241 € (Vj.: 752 412 €)
-523 124 624
-432 950 377
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
-163 273 643
-149 053 160
-21 643 858
-19 382 465
davon periodenfremder Aufwand 145 897 € (Vj.: 3 007 658 €)
b) Soziale Abgaben
davon periodenfremder Aufwand 64 573 € (Vj.: 21 575 €)
c) Altersversorgung
-18 604 531
-17 534 250
-203 522 033
-185 969 874
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände
-62 892 274
b) auf Sachanlagen
-43 272 001
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
-25 268 780
-34 089 861
-106 164 275
-59 358 641
-38 572 914
-39 649 787
davon aus Währungsumrechnung 2 154 060 (Vj.: 1 686 092 €) 1)
davon periodenfremder Aufwand 1 115 090 € (Vj.: 26 591 €)
9. Erträge aus Beteiligungen
-871 383 845
-717 928 678
1 297 703
0
davon aus Erträge aus Gewinnabführung: 1 297 703 € (Vj.: 0 €)
10. Erträge aus anderen Wertpapieren
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
0
516
4 104 676
999 972
-4 508 971
-2 274 762
-216 657 325
-60 731 670
davon aus verbundenen Unternehmen: 335 926 € (Vj.: 510 754 €)
davon aus Abzinsung von Rückstellung: 3 335 148 € (Vj.: 184 543 €)
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon aus verbundenen Unternehmen: 3 473 505 € (Vj.: 1 372 382 €)
davon aus Aufzinsung von Rückstellung: 387 450 € (Vj.: 712 880 €)
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15. außerordentliche Erträge
16. außerordentliche Aufwendungen
17. außerordentliche Ergebnis
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag
19. sonstige Steuern
Erträge aus Verlustübernahme
8 101 509
2 739 589
-43 277 957
-1 113 786
-35 176 448
1 625 803
-251 833 773
-59 105 867
628 042
-96 815
-2 971 696
-2 363 452
254 177 426
61 566 135
20. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag
0
0
Bilanzgewinn/ Bilanzverlust
0
0
1)
2)
Im Vorjahr 2011 waren ausschließlich unrealisierte Währungskurs Gewinne und Verluste ausgewiesen.
Im Vorjahr als periodenfremd ausgewiesen 28 291 145 €; darin enthaltener Vorsteuerabzug 2011 in Höhe von 10 063 483 € war nicht periodenfremd.
32
AMOS Geschäftsbericht 2012
Anhang
Maßgebliche Rechtsvorschriften
Die Gesellschaft erstellt den Jahresabschluss und den
Lagebericht nach Maßgabe der Bestimmungen des
Handelsgesetzbuches (HGB) und des Gesetzes zur Einführung der europäischen Gesellschaft (SE-Einführungsgesetz). Sie erfüllt die Kriterien einer großen Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 3 HGB.
Der Jahresabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt.
2012 wurde weiter der Aufbau einer globalen Shared
Service Gesellschaft verfolgt.
Am 17. Februar 2012 wurde in Indien eine Niederlassung gegründet, die am 1.August 2012 ihren operativen
Betrieb aufnahm.
Des Weiteren migrierte die AMOS SE ihre Niederlassung
in den Niederlanden am 1. August 2012 in die niederländische Tochtergesellschaft Allianz Managed Operations
& Services Netherlands B.V. mit Sitz in Rotterdam. Die
Tochtergesellschaft ist mit dem Beteiligungsbuchwert
bilanziert.
Aufgrund der oben genannten Sachverhalte sind die
Vorjahresbeträge mit den Zahlen des Berichtsjahres nur
eingeschränkt vergleichbar.
Bilanzierungs-, Bewertungs- und
Ermittlungsmethoden
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen
Sie sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt unter Abzug handelsrechtlich zulässiger
linearer Abschreibungen. Die Abschreibung erfolgt auf
Monatsbasis.
Bei den Herstellungskosten wurde die Herstellungskostenuntergrenze angesetzt. Aus Wesentlichkeitsgründen
wurden die Gemeinkosten nicht einbezogen.
In den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen sind sowohl fertig gestellte, als auch
nicht fertig gestellte immaterielle Vermögensgegenstände enthalten.
In Ausübung des Aktivierungswahlrechts nach § 248
Abs. 2 HGB wurden im Geschäftsjahr selbsterstellte
immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten im Wirt­
schaftsjahr betrugen 2 003 Tsd €. Auf die selbst­erstellten
immateriellen Vermögensgegenstände entfielen im
Wirtschaftsjahr 2012 keine Forschungs- und Entwicklungskosten.
Im Wirtschaftsjahr 2012 erfolgte eine Umgliederung
von den erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen in die selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe von 76 919 Tsd €. Hierbei
handelte es sich um im Wirtschaftsjahr 2011 in Höhe von
40 631 Tsd € erworbene Software, die im Wirtschaftsjahr
2012 von der AMOS SE wesentlich weiterentwickelt
wurde, so dass der Ausweis zum 31.12.2012 in den
selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände
(114 867 Tsd €) erfolgte.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 150 € werden nach steuerlichen Vorschriften
abgeschrieben.
In den immateriellen Vermögensgegenständen werden
verschiedene IT Projekte, die die AMOS SE für andere
Allianz Gesellschaften ausführt, zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten aktiviert.
Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit
den Anschaffungskosten bzw. den Einbringungswerten
(Buchwerte des Rechtsvorgängers) aktiviert.
33
Jahres­
abschluss
Entwicklung des Anlagevermögens
im Geschäftsjahr 2012
Anschaffungen
Stand
31.12.11
Gesamt €
Zugänge
2012
€
Umbuchungen
2012
€
Abgänge
2012
€
451 175 217
18 212 353
-300
-1 612 209
467 775 060
0
138 422 636
0
0
138 422 636
451 175 217
156 634 989
-300
-1 612 209
606 197 696
Großrechner
66 659 292
2 892 079
0
-11 060 631
58 490 740
Speichermedien
94 725 393
9 046 282
-336
-16 898 852
86 872 487
Druck und Nachbearbeitung
25 087 429
26 047
195
-855 015
24 258 656
Netzwerkkomponenten
26 667 738
74 602 931
38 525
-1 055 450
100 253 744
Software
Selbsterstellte Software
Summe Software
Server
Stand
31.12.12
€
216 825 016
8 860 940
2 262
-25 590 597
200 097 621
BGA
38 652 225
25 270 509
-76 137
-1 748 785
62 097 812
GWG
1 747 954
4 308 860
36 176
-2 589 805
3 503 185
470 365 047
125 007 649
686
-59 799 135
535 574 246
719 159
18 000
0
0
737 159
14 739 465
0
0
0
14 739 465
Summe Sachanlagen
Kapitalanlagen
1. A
nteile an verbundenen
Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere
Summe Kapitalanlagen
Summe
2 293 843
4 548 798
0
0
6 842 641
17 752 466
4 566 798
0
0
22 319 264
939 292 730
286 209 435
386
-61 411 345
1 164 091 206
Beteiligungen
Die Beteiligung ist zu Anschaffungskosten bewertet.
Wertpapiere
Ein Teil der Pensionszusagen ist im Rahmen eines „Contractual Trust Arrangements“ (Methusalem Trust e.V.)
abgesichert. Dieses Treuhandvermögen stellt im Wesentlichen saldierungsfähiges Deckungsvermögen gemäß
§ 246 (2) HGB dar, wobei als beizulegender Zeitwert
der Aktivwert bzw. der Marktwert gemäß § 253 (1) HGB
zugrunde gelegt wird.
Das Finanzanlagevermögen wird nach dem gemilderten
Niederstwertprinzip bewertet.
Vorräte
Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten einzeln
bewertet.
34
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände,
Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand
Forderungen werden mit dem Nominalbetrag bewertet.
Forderungen in anderen Währungen als Euro wurden
am Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs
bewertet.
Die Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS SE)
hat, soweit handelsrechtlich zulässig, Saldierungen bei
Forderungen und Verbindlichkeiten vorgenommen.
Die zur Absicherung der aktienbasierten Vergütungspläne (Group Equity Incentive Pläne) erworbenen
Optionsrechte sowie Equity Swaps werden mit den
entsprechenden Grundgeschäften als Bewertungseinheit zusammengefasst, soweit ein unmittelbarer
Sicherungszusammenhang besteht. Der Ausweis der
Grundgeschäfte erfolgt unter den sonstigen Rückstellungen und der Ausweis der Sicherungsgeschäfte unter den
sonstigen Vermögensgegenständen.
AMOS Geschäftsbericht 2012
Abschreibungen
Stand
31.12.11
Gesamt €
Bilanzwert
Zugänge
2012
€
Umbuchungen
2012
€
Abgänge
2012
€
Stand
31.12.12
€
Stand
31.12.11
Gesamt €
Stand
31.12.12
€
228 877 123
48 526 977
-40
-1 294 822
276 109 238
222 298 094
191 665 823
0
14 365 297
0
0
14 365 297
0
124 057 339
228 877 123
62 892 273
-40
-1 294 822
290 474 534
222 298 094
315 723 162
55 160 495
3 246 353
0
-10 972 107
47 434 742
11 498 796
11 055 998
83 028 834
5 586 611
-49
-16 898 722
71 716 674
11 696 559
15 155 813
19 706 485
1 696 731
195
-855 015
20 548 396
5 380 944
3 710 260
22 940 618
2 249 712
1 480
-784 037
24 407 773
3 727 121
75 845 971
193 864 497
13 756 408
103
-25 537 495
182 083 512
22 960 519
18 014 109
16 250 070
12 940 672
10 727
-982 898
28 218 571
22 402 155
33 879 241
1 747 954
3 795 512
-12 415
-2 589 163
2 941 889
0
561 296
392 698 953
43 272 001
40
-58 619 437
377 351 557
77 666 094
158 222 689
0
0
0
0
0
719 159
737 159
0
0
0
0
0
14 739 465
14 739 465
0
0
0
0
0
2 293 843
6 842 641
0
0
0
0
0
17 752 466
22 319 264
621 576 076
106 164 274
0
-59 914 259
667 826 092
317 716 654
496 265 115
Für die gebildeten Bewertungseinheiten kommt ein
Mikro-Hedge zum Ansatz, um Preisänderungsrisiken
aufgrund von Marktpreisschwankungen vollständig
auszuschließen.
Die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten über die
spätestens im Jahr 2016 auslaufenden aktienbasierten
Vergütungspläne wird prospektiv und retrospektiv durch
die Übereinstimmung der Bedingungen, Parameter und
Risiken (= Critical-Term-Match-Methode) nachgewiesen.
Zum Bilanzstichtag umfassen die einbezogenen Grundgeschäfte, bestehend aus voraussichtlich zukünftig
auszugleichenden Leistungen, ein Volumen in Höhe
von 6 196 (5 276) Tsd €. Mit den Bewertungseinheiten
werden Risiken in Form von Wertänderungen in Höhe
von 2 449 (229) Tsd € abgesichert. Die Bilanzierung
der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode.
Bei der Einfrierungsmethode werden die Wertänderungen bzw. die Änderungen der Zahlungsströme von
Grund- und Sicherungsgeschäft nicht gebucht, soweit sie
auf den effektiven Teil der Bewertungseinheit entfallen.
Eine bilanzielle Erfassung erfolgt mithin nur für den
ineffektiven Teil der Bewertungseinheit und für Risiken,
die nicht abgesichert wurden.
Rechnungsabgrenzungsposten
Abgegrenzte Ausgaben sind mit dem Nennbetrag
bewertet.
Rückstellungen
Ihr Umfang richtet sich nach dem voraussichtlich notwendigen Erfüllungsbetrag.
Langfristige Rückstellungen, die in 2012 gebildet wurden, werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden
durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen
Geschäftsjahre abgezinst.
35
Jahres­
abschluss
Derivative Finanzinstrumente (Aktiva B.II.)
Kategorie / Art
Optionen
(Allianz Long Call
SAR 2006)
Optionen
(Allianz Long Call
SAR 2007)
Optionen
(Allianz Long Call
SAR 2008)
Optionen
(Allianz Long Call
SAR 2010)
36
Nominalwert in
Tsd €
Beizulegender
Zeitwert in Tsd €
Bewertungs­methode
1 502
0
Binomial - Modell
2 379
2 353
2 121
1
98
368
Binomial - Modell
Binomial - Modell
Binomial - Modell
Tragende Annahmen
Zinssatz
0,26 %
Volatilität
20,94 %
Dividendenrendite
4,29 %
Aktienkurs
104,80 €
Cap
331,03 €
Zinssatz
0,26 %
Volatilität
20,52 %
Dividendenrendite
4,29 %
Aktienkurs
104,80 €
Cap
400,33 €
Zinssatz
0,26 %
Volatilität
22,38 %
Dividendenrendite
4,47 %
Aktienkurs
104,80 €
Cap
293,45 €
Zinssatz
0,26 %
Volatilität
25,14 %
Dividendenrendite
4,62 %
Aktienkurs
104,80 €
Cap
218,40 €
Buchwert
in Tsd €
Bilanzposten
0
Aktiva B.II.
1
Aktiva B.II.
98
Aktiva B.II.
368
Aktiva B.II.
AMOS Geschäftsbericht 2012
Pensionsrückstellungen
Die Gesellschaft hat Pensionszusagen erteilt, für die
Pensionsrückstellungen gebildet werden. Ein Teil der
Pensionszusagen ist im Rahmen eines „Contractual Trust
Arrangements“ (Methusalem Trust e.V.) abgesichert.
Dieses Treuhandvermögen stellt saldierungsfähiges Deckungsvermögen dar, wobei als beizulegender Zeitwert
der Aktivwert beziehungsweise der Marktwert zugrunde
gelegt wird.
Der Erfüllungsbetrag wird auf Basis der Projected Unit
Credit-Methode ermittelt beziehungsweise als Barwert
der erworbenen Anwartschaft ausgewiesen
Die Pensionsrückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen berechnet. Der aus der
Erstanwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes im Jahr 2010 resultierende Umstellungsaufwand
wird auf bis zu 15 Jahre verteilt. Im Geschäftsjahr 2012
wird im Wesentlichen ein Fünfzehntel dieses Betrages als
außerordentlicher Aufwand erfasst. Dieser resultiert aus
Pensionszusagen, die zentral bei der Allianz SE bilanziert
werden (siehe Abschnitt Haftungsverhältnisse). Die
Rückstellungen für Mitarbeiterjubiläen, Altersteilzeit und
Vorruhestandsleistungen werden ebenfalls nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt und in
voller Höhe passiviert.
Beim Diskontierungszinssatz wird die Vereinfachungsregelung in § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB (Restlaufzeit von
15 Jahren) in Anspruch genommen.
Der Effekt aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes wird im Sonstigen Ergebnis ausgewiesen.
Zum 31. Dezember 2012 beträgt der Diskontierungssatz
5,06 % (2011: 5,13 %), der Rententrend beträgt 1,90 %
(2011: 1,90 %), der Gehaltstrend 3,25 % (2011: 3,25 %)
(inkl. durchschnittlichem Karrieretrend).
Abweichend hiervon wird bei einem Teil der Pensions­
zusagen der Garantiezins der Pensionszusage von
2,75 Prozent pro Jahr und die garantierte Rentendynamik
von 1 Prozent pro Jahr zugrunde gelegt.
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden die
aktuellen Heubeck-Richttafeln RT2005G verwendet, die
bezüglich der Sterblichkeit, Invalidisierung und Fluktuation an die unternehmensspezifischen Verhältnisse
angepasst wurden.
Als Pensionierungsalter wird die vertraglich vorgesehene
beziehungsweise die sich nach dem RV-Altersgrenzen­
anpassungsgesetz 2007 ergebende Altersgrenze
angesetzt.
31.12.2012
€
31.12.2011
€
Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände
42 192 672
34 248 623
Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände
42 297 526
34 276 361
Erfüllungsbetrag der verrechneten
Schulden
44 330 729
36 181 638
0
0
Nicht ausgewiesener
Rückstellungsbetrag gemäß
Art. 67 Abs. 2 EGHGB
Der saldierte Gesamtbetrag der bei der AMOS SE gebildeten Pensionsrückstellungen beträg 2 033 (1 905) Tsd €.
Gemäß § 246 (2) Satz 2 HGB wurden Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen, mit Schulden verrechnet.
Darüber hinaus wurden Pensionszusagen erteilt, die
aufgrund gesamtschuldnerischer Haftung bei der Allianz
SE bilanziert werden.
Weitere Erläuterungen zur Bilanzierung der Pensionen
und ähnlicher Verpflichtungen finden Sie im Anhang
unter „Angaben zu den Passiva“ und unter „Haftungs­
verhältnisse“.
Sonstige Rückstellungen
Die Gesellschaft hat Verpflichtungen aus Jubiläums­
gaben, einem Wertkontenmodell und Altersteilzeitbeziehungsweise Vorruhestandsverträgen, die unter
den Sonstigen Rückstellungen ausgewiesen werden.
37
Jahres­
abschluss
Kapitalrücklagen (Passiva A.II.)
Kapitalrücklagen
Stand
31.12.2011
in €
Einstellung
Entnahme
Stand
31.12.2012
in €
189 487 056
0
0
189 487 056
Gewinnrücklagen (Passiva A.III.)
Gewinnrücklagen
38
Stand
31.12.2011
in €
Einstellung
Entnahme
Stand
31.12.2012
in €
0
0
0
0
AMOS Geschäftsbericht 2012
Das im Methusalem Trust e.V. für das Altersteilzeit-Sicherungsguthaben und das Wertkontenmodell reservierte
Vermögen stellt saldierungsfähiges Deckungsvermögen
dar, wobei als beizulegender Zeitwert der Aktivwert
beziehungsweise der Marktwert zugrunde gelegt wird.
Die Bewertung dieser Verpflichtungen erfolgt im
Wesentlichen analog zu den Pensionszusagen und auf
Basis der gleichen Rechnungsannahmen.
31.12.2012
€
31.12.2011
€
9 194 029
8 788 362
Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände
10 373 109
9 775 164
Erfüllungsbetrag der verrechneten
Schulden
27 365 183
18 550 537
Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert. Verbindlichkeiten in anderen Währungen als Euro
wurden am Bilanzstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Währungsumrechnung
Die Umrechnung von Fremdwährungen in Euro erfolgt
unterjährig zu Tageskursen zum Zeitpunkt der Buchung
der Geschäftsvorfälle. Zum 31. Dezember 2012 wurden
die Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß § 256 a
Satz 1 HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr
oder weniger wurde §256 a Satz 2 HGB angewendet.
Die Gewinne und Verluste wurden entsprechend in dem
Davon-Vermerk in der Gewinn und Verlustrechnung
ausgewiesen.
Latente Steuern
Analog des Wahlrechts des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB
wird der über den Saldierungsbereich hinausgehende
Überhang aktiver Steuerlatenzen nicht bilanziert.
Die umfangreichsten Abweichungen zwischen den
handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen
ergeben sich bei den Bilanzpositionen „immaterielle
Vermögensgegenstände“, „Sachanlagen“ und „sonstige
Rückstellungen“, die zu aktiven latenten Steuern führen.
Die Bewertung der inländischen Steuerlatenzen erfolgt
mit einem Steuersatz in Höhe von 31 %.
Ausschüttungssperre
Der Gesamtbetrag der Beträge im Sinn des § 268 Absatz 8 HGB, der grundsätzlich der Ausschüttungssperre
bzw. nach § 268 Absatz 8 i. V. m. § 301 AktG der Abführungssperre unterliegt, beträgt 125 236 TSd €:
Dieser Betrag gliedert sich in Beträge aus der Aktivierung
selbstgeschaffener Vermögensgegenstände des Anlage­
vermögens in Höhe von 124 057 Tsd € und Beträge
aus der Aktivierung von Vermögensgegenständen
zum beizulegenden Wert in Höhe von 1 284 Tsd €, die
ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Alterversorgungsverpflichtungen dienen. Der abführungsgesperrte Betrag ist in vollem Umfang durch frei verfügbare
Eigenkapitalanteile gedeckt.
Erläuterungen der Bilanz und
Gewinn- und Verlustrechnung
Immaterielle Vermögensgegenstände (Aktiva A.I.)
In dieser Position werden entgeltlich erworbene Software-Nutzungsrechte ausgewiesen. In den entgeltlich
erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen
sind sowohl fertig gestellte, als auch nicht fertig gestellte
immaterielle Vermögensgegenstände enthalten.
In den immateriellen Vermögensgegenständen sind die
bisher angefallenen Anschaffungskosten und Herstellungskosten für verschiedene IT Projekte, die die AMOS
SE für andere Allianz Gesellschaften ausführt, aktiviert
Sachanlagen (Aktiva A.II.)
Die Sachanlagen umfassen Server, Netzwerkkomponenten, Speichermedien Betriebs- und Geschäftsausstattung, Großrechner, Druck- und Nachbearbeitung, sowie
geringwertige Wirtschaftsgüter.
39
Jahres­
abschluss
Unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau
ist das noch nicht fertig gestellte Projekt Allianz Global
Network bilanziert.
Finanzanlagen (Aktiva A.III.)
Anteile an verbundenen Unternehmen (Aktiva A.III. 1.)
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit
den Anschaffungskosten bzw. den Einbringungswerten
(Buchwerte des Rechtsvorgängers) aktiviert.
Die Veränderung im Jahr 2012 resultiert aus der Migration der Niederlassung in den Niederlanden in eine 100 %
Tochter. Die Tochtergesellschaft ist mit dem Beteiligungsbuchwert bilanziert. Das Eigenkapital der Gesellschaft
beträgt 131,8 Tsd € , darin enthalten sind 18 Tsd €
gezeichnetes Kapital.
Die Metafinanz-Informationssysteme GmbH (München)
ist seit August 2011 eine 100% Tochter der AMOS SE. Sie
hat ein Stammkapital von 1 000 000 DM ( 511 292 €)
und das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt 2 324 Tsd €.
Im Geschäftsjahr 2012 wurde ein Beherrschungs- und
Gewinnabführungsvertrag mit der AMOS SE geschlossen.
Die AMOS SE ist seit Juni 2011 an der AMOS Austria
GmbH (Wien) mit 49,9 % beteiligt.
Das Eigenkapital beträgt 25 234 Tsd €, darin enthalten ist
der Jahresfehlbetrag für 2012 in Höhe von 4 233 Tsd €.
Beteiligungen (Aktiva A.III. 3.)
Der Bestand der Beteiligungen zum Bilanzstichtag entfällt vollständig auf einen Geschäftsanteil an der DENIC
Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG,
Frankfurt am Main.
Wertpapiere (Aktiva A.III. 5.)
Der Bestand an Wertpapieren setzt sich aus Investment­
anteilen, die im Rahmen des sogenannten „Contractual
Trust Arrangements“ (CTA) zur Insolvenzsicherung
von Altersteilzeitwertguthaben von 6 843 (2 294)Tsd €
dienen, zusammen. Die Anteile am CTA entsprechen den
40
bis zum Bilanzstichtag eingebrachten Vermögensgegenständen im Wert der gegen Insolvenz abzusichernden
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen ab dem 1. Juli
2004. Die restlichen Fondsanteile entsprechen den durch
Gehaltsverzicht der Mitarbeiter eingebrachten Vermögenswerten.
Eine Verrechnung von Vermögensgegenständen und
Schulden gemäß § 246 (2) Satz 2 HGB wurde vorgenommen.
Vorräte (Aktiva B.I.)
Unter den Vorräten wird der Bestand an Druckpapier
ausgewiesen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(Aktiva B.II.)
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreffen noch nicht bezahlte Ansprüche gegen Dritte aus
erbrachten Dienstleistungen und vertraglichen Vereinbarungen.
Unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen wird vor allem die Forderung aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Allianz
SE in Höhe von 254 591 (61 817) Tsd € ausgewiesen.
Weiterhin bestehen Forderungen gegen Konzernkunden
aus nicht bezahlten Rechnungen für Dienstleistungen in
Höhe von 47 845 (32 410) Tsd € und Forderungen aus
dem Cashpool gegenüber der Allianz SE in Höhe von
32 414 (- 18 511) Tsd €.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten
Steuererstattungsansprüche aus der Organschaft mit der
Allianz SE in Höhe von 7 318 (1 319)Tsd €, Optionen auf
Aktien der Allianz SE, die der Absicherung von Risiken der
Allianz Gruppe im Rahmen der Group Equity Incentives
(GEI) und der Allianz Equity Incentives (AEI) dienen, in
Höhe von 6 662 (5 460) Tsd €, SAP Lizenzen für den
Weiterverkauf in Höhe von 6 144 (5 723) Tsd €, Steuer­
erstattungsansprüche aus der Umsatzsteuer in der
Schweiz in Höhe von 4 135 (2 503) Tsd € und sonstige
Forderungen in Höhe von 1 400 Tsd €.
AMOS Geschäftsbericht 2012
Angaben gemäß § 285 Nr. 23 HGB zu den Bewertungseinheiten (GEI) sind unter „Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände, Guthaben bei Kreditinstituten,
Schecks und Kassenbestand“ erfolgt.
gen und Leistungen 106 169 (29 169) Tsd €,
Restrukturierungsaufwendungen für Transformation
Plan 39 962 Tsd €, sowie für Rückstellungen für
Altersteilzeit 27 365 Tsd € gebildet.
Darüber hinaus werden Erstattungsansprüche gegenüber dem Finanzamt aus Körperschaftssteuer und aus
Darlehen an Mitarbeiter ausgewiesen.
Die Erhöhung der Rückstellung für ausstehende
Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen um
77 000 Tsd € resultiert im Wesentlichen aus Rück­
stellungen für Aufwendungen aus dem Wechsel eines
Providers (43 972 Tsd €), sowie aus der Bildung der
Rückstellungen für externe Beratungsleistungen,
u.a. für die Realisierung aktivierbarer Projekte wie z.B.
AGN und GEP.
Rechnungsabgrenzungsposten (Aktiva C.)
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten
vorausbezahlte Beträge für Wartung und Pflege der
Hardware und Software sowie für Mieten.
Gezeichnetes Kapital (Passiva A.I.)
Das gezeichnete Kapital betrug wie im Vorjahr zum
31. Dezember 2012, 121 Tsd €.
Kapitalrücklage (Passiva A.II.)
Die Kapitalrücklage ist zum 31.12.2012 unverändert im
Vergleich zum 31.12.2011.
In der Kapitalrücklage befinden sich frei verfügbare
Eigenkapitalanteile gemäß § 272 (4) HGB.
Pensionsrückstellungen (Passiva B.1.)
Die Pensionsrückstellungen bestehen aus Verpflichtungen aus den erdienten Versorgungsbeiträgen aus
dem beitragsorientierten Pensionsvertrag (BPV), nach
Verrechnung mit dem Deckungsvermögen, in Höhe von
1 138 (1 110) Tsd € und aus Pensionszusagen durch
Entgeltumwandlung (PZE) in Höhe von 895 (795) Tsd €.
Steuerrückstellungen (Passiva B.2.)
Es wurden Rückstellungen für Steuersachverhalte in
verschiedenen Betriebstätten gebildet. Des weiteren
war die Bildung einer Umsatzsteuerrückstellung für den
Erwerb von Lizenzen notwendig, bei denen sich bis zum
31. Dezember 2012 die Verwendung der Lizenzen noch
nicht ausreichend konkretisiert hatte.
Sonstige Rückstellungen (Passiva B.3.)
Als wesentliche Posten unter den sonstigen Rückstellungen wurden für ausstehende Rechnungen aus Lieferun-
Mit der Restrukturierungsrückstellung „Transformation
Plan“ wurde ein Kostensenkungs- und Prozessverbesserungsprogramm aufgesetzt um den geplanten Umbau
der AMOS zu einem globalen Shared Service Dienstleister zu realisieren.
Da es sich bei den Rückstellungen für aufbewahrungspflichtige Unterlagen (Archivierungskosten) um Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr
handelt, wurden diese unter Verwendung der von der
Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze auf
den Bilanzstichtag diskontiert.
Weitere Beträge werden für Erfolgsbeteiligungen und
Gratifikationen, für Urlaubs- und Gleitzeitguthaben der
Mitarbeiter, für Mitarbeiterjubiläen, für Group Equity
Incentive Plans, für Vorruhestand, für Berufsgenossenschaftsbeiträge, für Archivierungskosten, für Jahresabschlusskosten, sowie für Schwerbehindertenausgleichsabgabe zurückgestellt.
Verbindlichkeiten (Passiva C.)
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
betreffen noch nicht bezahlte Ansprüche Dritter aus
empfangenen Waren und Dienstleistungen sowie aus
vertraglichen Vereinbarungen. Im Jahr 2012 sind keine
Verbindlichkeiten größer 5 Jahre enthalten.
41
Jahres­
abschluss
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten
aus der Aufnahme von Darlehen. Die Darlehensgeber
sind die Muttergesellschaft Allianz SE , die Allianz France,
die AGA International S.A. Paris und die Allianz Suisse.
Die Darlehensverbindlichkeiten betragen per 31.12.2012
414 718 (85 000)Tsd €. Folgende Verbindlichkeiten
werden unter dieser Bilanzposition ausgewiesen: aus
dem Verrechnungsverkehr mit Konzerngesellschaften und den Organgesellschaften in Höhe von 33 248
(14 684) Tsd € und Verbindlichkeiten für die USt Nachzahlung aus den Jahren 1999-2003 ggü. der Allianz SE
in Höhe von 1 790 (0) Tsd €.
Andere aktivierte Eigenleistungen (GuV 3.)
In dieser Position sind die aktivierten Eigenleistungen für
IT-Projekte erfasst, die in der Bilanz unter den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen
ausgewiesen sind.
Umsatzerlöse (GuV 1.)
Die Umsatzerlöse resultieren zu 33,2 % aus Application &
Data Services, zu 13,5 % aus Print & Output Services, zu
13,4 % aus Projects & Consulting, zu 11,3 % aus Workplace, zu 11,0 % aus Standard and Other Cross Functional
Services, zu 9,2 % aus sonstigen Services, sowie zu 4,9 %
aus Telecommunication und 3,5 % aus Network.
Aufwendungen für den IT-Betrieb (GuV 5.)
Die unter Aufwendungen für den IT-Betrieb ausgewiesenen Posten beinhalten Aufwendungen für bezogene
Leistungen sowie Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe.
In den sonstigen Services sind auch Dienstleistungen aus
den Geschäftsbereichen Operations und Services sowie
Lizenzverkäufe enthalten.
Die Umsätze nach geographisch bestimmten Märkten
stellt sich wie folgt dar:
2012
TEUR
%
554 238
91,3
Großbritannien
26 345
4,4
Belgien
10 591
1,7
8 117
1,3
Buchungskreis
Deutschland
Irland
Niederlande
4 585
0,8
Schweiz
1 577
0,3
Singapur
1 481
0,2
Indien
Umsatzerlöse gesamt
42
0
0
606 933
100
Sonstige betriebliche Erträge (GuV 4.)
Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im
Wesentlichen aus Vorsteuerabzügen aus dem Jahr
2012 in Höhe von 20 758 (13 732) Tsd € im Rahmen der
Organschaft und aus der Auflösung von Rückstellungen
u.a. Raumkosten, Erfolgsbeteiligungen wegen geringerer
Inanspruchnahme in Höhe von 9 244 (11 145) Tsd €.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten vor allem Aufwendungen für Dienstleistungen von
Serviceprovidern, Wartungs- und Instandhaltungsleistungen, Miete, Honorare Externer, konzerninterne und
konzernexterne Leistungsverrechnung, Gebühren für
Porto, Kommunikation und externe Lohnarbeiten.
Unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden Aufwendungen für Ge- und Verbrauchsmaterial und für EDV-Informationsträger ausgewiesen.
Personalaufwand (GuV 6.)
Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Gehälter, soziale Abgaben und die Altersversorgung der Mitarbeiter
der AMOS SE im Geschäftsjahr. Die gestiegenen Personalkosten sind auf eine größere Anzahl von Mitarbeitern
im Jahr 2012 zurückzuführen.
Abschreibungen (GuV 7.)
Bei den Abschreibungen handelt es sich um planmäßige
Abschreibungen, die unter Zugrundelegung handelsrechtlich zulässiger Abschreibungen monatsgenau
AMOS Geschäftsbericht 2012
erfolgen. Abweichend von dem Abschreibungszeitraum
3 - 5 Jahre wird das von der Allianz SE übernommene
Projekt für die europäische Ziel-IT-Plattform auf 10 Jahre
abgeschrieben.
Gemäß §253 (3) Satz 3 HGB sind aufgrund von voraussichtlich dauernder Wertminderung im Anlagevermögen
außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 20 826
Tsd € vorgenommen worden. Diese außerplanmäßigen
Abschreibungen wurden vorgenommen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Sonstige betriebliche Aufwendungen (GuV 8.)
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen
Aufwendungen für die Nutzung der Querschnittsfunktionen, die von den Konzerngesellschaften der AMOS
SE in Rechnung gestellt werden, Aufwendungen für
Reise- und Weiterbildungskosten, Aufwendungen für
Beratungsleistungen für AMOS Projekte, sowie Aufwendungen aus Fremdwährungsbewertung bzw. aus
Währungskursdifferenzen.
Erträge aus Beteiligungen (GuV 9.)
Die Metafinanz GmbH ist seit August 2011 eine 100%ige
Tochter der AMOS SE.
Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag,
zwischen der AMOS SE und der Metafinanz GmbH
besteht seit dem 01.01.2012. Der Ertrag aus der Gewinn­
abführung der Metafinanz GmbH zum 31.12.2012
beträgt 1 298 Tsd €.
Erträge aus anderen Wertpapieren (GuV 10.)
Unter dieser Position waren im Vorjahr die Erträge aus
der Ausschüttung des Rentenfonds PZE enthalten.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (GuV 11.)
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind
im Wesentlichen Zinserträge von verbundenen Unternehmen aus der Verzinsung der Verlustübernahme
durch die Allianz SE für das Vorjahr, sowie Zinsen aus der
Verzinsung des Cashpools enthalten.
Darüber hinaus sind in dieser Position sonstige Zinserträge enthalten. Diese umfassen Zinserträge aus den
Pensionszusagen, Zinsen aus der Abzinsung von mehrjährigen Rückstellungen und Zinserträge aus Mitarbeiterdarlehen.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (GuV 13.)
In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind im
Wesentlichen der Zinsaufwand gegenüber verbundenen
Unternehmen enthalten. Hier sind die anteiligen Zinsaufwendungen für die Darlehen, sowie die Aufzinsung für
Mitarbeiterjubiläumsrückstellungen enthalten. Darüber
hinaus werden in dieser Position sonstige Zinsaufwendungen gezeigt. Diese umfassen im Wesentlichen die
Aufzinsung langfristiger Rückstellungen, sowie den
Zinsaufwand für eine Umsatzsteuernachzahlung.
Sonstige Verpflichtungen
2012
€
Ertrag aus dem beizulegenden Zeitwert
der verrechneten Vermögensgegenstände
-62 793
Rechnerische Verzinsung des Erfüllungsbetrages
der verrechneten Schulden
698 288
Effekt aus der Änderung des Diskontierungszins­
satzes für den Erfüllungsbetrag
20 207
Netto-Betrag der verrechneten Erträge und
Aufwendungen
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Ertrag aus dem beizulegenden Zeitwert
der verrechneten Vermögensgegenstände
655 702
2012
€
-1 647 820
Rechnerische Verzinsung des Erfüllungsbetrages
der verrechneten Schulden
1 732 709
Effekt aus der Änderung des Diskontierungszins­
satzes für den Erfüllungsbetrag
22 310
Netto-Betrag der verrechneten Erträge und
Aufwendungen
107 199
Eine Verrechnung gemäß § 246 (2) Satz 2 HGB wurde
vorgenommen.
43
Jahres­
abschluss
Sonstige Steuern
Außerordentliche Erträge (GuV 15.)
2012 sind außerordentliche Erträge in Höhe von 8 102
(2 739) Tsd € ausgewiesen, diese beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Restrukturierungsrückstellungen. Diese betreffen ältere Restrukturierungsmaßnahmen, die im Jahr 2012 beendet wurden.
Erträge, die einem anderem Geschäftsjahr zuzurechnen
sind, wurden in der Gewinn-und Verlustrechnung unter
dem Posten sonstige betriebliche Erträge
ausgewiesen.
Außerordentliche Aufwendungen (GuV 16.)
Im Wirtschaftsjahr 2012 sind außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 43 278 (1 114) Tsd € ausgewiesen.
Diese beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für
die im Jahr 2012 neue Restrukturierungsmaßnahme
„Transformation Plan“ in Höhe von 42 212 Tsd €, sowie
die nach dem Wahlrecht nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 in
Verbindung mit Art 67 Abs. 7 EGHGB entstandenen
Aufwendungen in Höhe von 1 066 (1 114) Tsd €.
Der außerordentliche Aufwand in Höhe von 1 066 Tsd €
resultiert aus Pensionszusagen.
Periodenfremde Erträge
Die periodenfremden Erträge in Höhe von 12 019 Tsd €
resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen für Querschnittsfunktionen, Erfolgsbeteiligungen und Gratifikationen, für Gutschriften, die das Vorjahr
für den Bereich Service Provider betreffen.
Periodenfremde Aufwendungen
Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe von
9 666 Tsd € beinhalten im Wesentlichen, Aufwendungen
für externe Beratung für die in dem Jahr 2011 umgesetzten Um-und Ausbau der AMOS SE ,sowie höhere
Aufwendungen für Rechnungen des Service Providers
und Wartungsleistungen.
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Umsatzsteuer
Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Umsatzsteueraufwand für Vorjahre.
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse aus betrieblicher Altersversorgung und ähnlichen Verpflichtungen
a) Pensionszusagen
Haftungsverhältnisse bestehen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung. Grundlage der betrieblichen
Altersversorgung für die Mitarbeiter der deutschen Tochtergesellschaften ist in der Regel die Mitgliedschaft in der
Allianz Versorgungskasse VVaG (AVK), die als rechtlich
selbständige und regulierte Pensionskasse der Aufsicht
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
unterliegt. Die Leistungen der AVK werden nach dem
Einmalbeitragssystem über Zuwendungen der Trägergesellschaften an die Kasse durch Gehaltsumwandlung
finanziert.
Zu den Trägergesellschaften gehört neben der Allianz SE,
der Allianz Deutschland AG, der Allianz VersicherungsAG und der Allianz Lebensversicherungs-AG unter
anderem auch die Gesellschaft.
Die Gesellschaft ist verpflichtet, bei Bedarf Arbeitgeberzuwendungen zu leisten und anteilige Verwaltungskosten der AVK zu tragen. Die Zahlungen werden über die
Allianz SE abgewickelt.
Außerdem leisten die Trägergesellschaften Zuwendungen an den Allianz Pensionsverein e.V. (APV), eine
kongruent rückgedeckte Konzern-Unterstützungskasse.
Die Allianz SE hat darüber hinaus die gesamtschuldnerische Haftung für einen Großteil der Pensionszusagen der
Gesellschaft übernommen. Diese erstattet die Kosten;
die Allianz SE hat die Erfüllung übernommen. Daher
werden diese Pensionsverpflichtungen bei der Allianz SE
bilanziert.
Die gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschaft
aus diesen Pensionszusagen sowie die diesen Haftungsverbindlichkeiten gegenüberstehenden Rückgriffsforderungen an die Allianz SE betragen:
AMOS Geschäftsbericht 2012
31.12.2012
€
31.12.2011
€
Erfüllungsbetrag der verrechneten
Schulden
91 753 141
87 320 494
Nicht ausgewiesener
Rückstellungsbetrag gemäß
Art. 67 Abs. 2 EGHGB
11 637 030
12 703 384
Gesamtschuldnerische Haftung
bzw. Rückgriffsforderung
gegenüber der Allianz SE
80 116 111
74 617 110
b) Umstellung des Finanzierungsverfahrens des
Pensions-Sicherungs-Vereins VVaG
Aus der Umstellung des Finanzierungsverfahrens
des Pensions-Sicherungs-Vereins VVaG im Jahr 2006
besteht eine gesamtschuldnerische Haftung in Höhe
von 351 (384) Tsd €, die nicht in der Bilanz der Gesellschaft ausgewiesen wird, da dieser Haftungsverbind­
lichkeit eine gleichwertige Rückgriffsforderung an die
Allianz SE gegenüber steht.
c) In dem Jahr 2013 zu zahlende Beiträge an den
Pensions-Sicherungs-Verein VVaG
Gleiches gilt für die im Jahr 2013 zu zahlenden
Beiträge an den Pensions-Sicherungs-Verein VVaG aus
dem Geschäftsjahr 2009. Hieraus resultiert ebenfalls
eine gesamtschuldnerische Haftung in Höhe von
176 (352) Tsd €, die nicht in der Bilanz der Gesellschaft
ausgewiesen wird, da dieser Haftungsverbindlichkeit
eine gleichwertige Rückgriffsforderung an die Allianz SE
gegenüber steht.
d) Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, vor allem aus
mehrjährigen Projekt-,Wartungs- und Datenleitungsverträgen mit fremden Dritten, belaufen sich auf rund
1 259 542 (269 049) Tsd €.
Im Vergleich zum Vorjahr sind Verpflichtungen aus dem
Allianz Gruppen übergreifenden Projekt Allianz Global
Network in Höhe von 858 581 Tsd € enthalten.
Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aus
mehrjährigen Mietverträgen gegenüber verbundenen
Unternehmen in Höhe von 102 199 (78 441) Tsd € .
Ende 2012 wurde ein Gebäudekomplex für alle Allianzgesellschaften in Singapur angemietet.
Das Gesamthonorar der Abschlussprüfer ist im Konzernabschluss der Allianz SE ausgewiesen .
Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats
Die Bezüge von zwei Vorständen sind Bestandteil des
Personalaufwands der Allianz SE.
Die Gesamtbezüge der übrigen Vorstände betrugen
im Berichtsjahr 3 027 Tsd €.
Dabei wurden aktienbasierte Vergütungen aus im
Geschäftsjahr gewährten 5 051 Restricted Stock Units
(RSU) an die Vorstände ausgegeben. Ihr beizulegender Zeitwert beträgt zum Zeitpunkt der Gewährung
435 Tsd €.
Ein Vergleich zum Vorjahr ist nicht möglich, da in 2011
die Bezüge des Vorstands im Konzernabschluss der
Allianz SE ausgewiesen wurden.
Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf
Pensionen für frühere Mitglieder der Geschäftsführung
und ihre Hinterbliebenen wurde bei der Allianz SE eine
Rückstellung in Höhe von 3 380 (3 319) Tsd € gebildet.
Die Pensionsverpflichtungen für ehemalige Vorstandsmitglieder/Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene
stellen sich wie folgt dar:
31.12.2012
€
31.12.2011
€
Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände
97 104
93 189
Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände
97 104
93 189
4 193 888
4 188 582
716 294
775 985
3 380 490
3 319 408
Erfüllungsbetrag der verrechneten
Schulden
Nicht ausgewiesener
Rückstellungsbetrag gemäß
Art. 67 Abs. 2 EGHGB
Pensionsrückstellung / Aktiver
Unterschiedsbetrag aus der
Vermögensverrechnung
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Jahres­
abschluss
Als beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände wird der Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen zugrunde gelegt.
Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen im Geschäftsjahr 10 (5) Tsd €. Die Mitglieder des Aufsichtsrats
und des Vorstands sind auf den Seiten 6 und 7 genannt.
Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
(Ohne Geschäftsführungsmitglieder, Auszubildende,
Praktikanten und Arbeitnehmer im Erziehungsurlaub
oder Grundwehr-/ Zivildienst)
Vollzeitmitarbeiter
Teilzeitmitarbeiter Gesamt 1 529
243
1 772
Konzernzugehörigkeit
Die Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS SE)
gehört zum Allianz Konzern unter der Führung der
Allianz SE, München. Konzernabschluss und Konzern­
lagebericht der Allianz SE werden im März in ihrem
Geschäftsbericht veröffentlicht und sodann beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und
dort veröffentlicht. Sie können im Unternehmensregister
eingesehen oder bei unserer Gesellschaft angefordert
werden.
Außerdem werden sie auf der Website der Allianz SE
verfügbar gemacht. Die AMOS SE wird in den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Allianz SE mit
befreiender Wirkung für die AMOS SE einbezogen. Zwischen der Allianz SE und der AMOS SE besteht seit dem
Geschäftsjahr 2009 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.
Die zur Allianz Gruppe gehörenden Gesellschaften
und die mit ihnen verbundenen Unternehmen sind im
Geschäftsbericht der Allianz SE genannt.
München, den 18. März 2013
Allianz Managed Operations & Services SE
Der Vorstand
Sylvie Ouziel
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Stefan Britz Dr. Barbara Karuth-Zelle Dr. Rüdiger Schäfer
Dr. Ralf Schneider
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der
Allianz Managed Operations & Services SE, München, für
das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung
der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter
Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,
Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze
und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang
mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein
zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.
München, den 26. März 2013
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Thomas Kagermeier Rüdiger Hildebrandt
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
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