Es war einmal eine Firma aus Durlach deren Produkte hellle noch

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Es war einmal eine Firma aus Durlach deren Produkte hellle noch
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eine Firma aus Durlach deren Produkte hellle noch In Samlllierkreisen weltweit xesucht sind.
Manch ein Karlsmher wird sicher noch eine ererbte Critzner Nähmaschine hiiten - seinerzeit
eine wahre Meisterleistung technischer Innovation.
Aber da gab es noch ein weiteres Standbein der einst gröjJten badischen Fabrik, Fahrräder,
Mopeds, MOlOrrollerund bereits 1903 ein Motorrad.
Dieser Bereich von Grilzner erhält nun im Karlsmher Verkehrsmuseum besondere Aujinerksamkeit.
Die Geschichte der Firma Gritzner in Karlsruhe-Durlach beginnt im Jahre 1872 mit der Herstellung von Nähmaschinen. Diese US-amerikanische Erfindung hat Firmengründer Max Carl
Gritzner (* 12.4.1825 Wien, t 10.9.1892 Durlach) sehr wahrscheinlich während eines mehrjährigen USA-Aufenthaltes kennen gelernt. Gritzners Ingenieurstalent sind in den folgenden
Jahren zahlreiche Verbesserungen in der Nähmaschinentechnik zu verdanken. Als seine wichtigste Erfindung gilt der 1879 patentierte zweimal umlaufende Greifer ohne Brille.
Fahrräder
Im Jahre 1897 kommt zur gleichmäßigeren Auslasiung der Produktionsanlagen die Fertigung
von Fahrrädern hinzu. Dies war auch bei anderen Nähmaschinenherstellern eine gängige Praxis, denn im Frühjahr ging der Kauf von Nähmaschinen zurück. wohingegen Fahrräder stärker
gefragt waren. Zu Beginn der kalten Jahreszeit war es wieder umgekehrt.
Motorräder
Bereits 1903 wagt man ais eine der ersten deutschen Firnlen überhaupt den Schritt 111die Motorradproduktion. Die Mascninen werden 1113 Varianten (2'/., 2'/. und 31'2 PS) angeboten.
Rennerfolge der technisCh unveränderten Serienmodelle belegen deren Zuverlässigkeit. Die
Produktion wird jedoch schon 19!4 wieder eingestellt
I Aufl1illig ist die starke Expol1orientierung aller Gritzner Erzeugnisse: Zeitweise gehen 80 %
der Produktion ins Ausland.
Mitten 111der W irtschat1swunderzelt ( 1952-54) emschließt Sich die Firma nochmals zum Bau
von Motorrädern, wobei stark konfektionlel1 wird. Es sll1d 3 Modelle mit EinzylinderZweitaktmotoren von Fichtel & Sachs mit 98, 147 .Jnd !74 ccrn Hubraum im Angebot.
In den tlinfziger und sechziger Jahren werden Fahrräder mit Ililfsmotor. Bmll//lli (40 ccm
Eigenbaumotor und 50 ccm F&S-Moior) gebaut.
Die aus der Konkursmasse der Nürnberger Mars-Werke hervorgegangenen Mopeds MillIlW
und A-Iotlztl sorgen Anfang der 60er Jahre bei der Jugend nochmals tlir Furore.