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Magazin des Verbands Deutscher
Werkzeug- und Formenbauer e.V.
«Wird schon klappen» ist zu
wenig, wenn’s um die Sicherung
der eigenen Arbeit geht
Preis 9,50 € Ausgabe 3/14
ISSN 1860-4935www.vdwf.de
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-
U
«Zeichen setzen!»
Ich finde, dieser Leitgedanke drückt die Verbandsaktivitäten in diesem Jahr klar aus. Wir
haben als Branchenverband Zeichen gesetzt und auf neuen Wegen, die noch nicht beschritten wurden, Spuren hinterlassen. Zeichen, die als Wegweiser dienen, Spuren, denen
man vertrauensvoll folgen kann.
Geholfen haben uns dabei ein starkes Netzwerk sowie die Pflege und der Ausbau von
strategischen Allianzen. Auf einige Beispiele möchte ich im Folgenden eingehen: Die
gelungene Kooperation mit der Werkzeugbau-Institut Südwestfalen GmbH (wi-swf)
Lüdenscheid trägt ihre Früchte. Mit einer VDWF-Außenstelle sind wir als Verband in
einer wichtigen Branchen-Region präsent und vertreten. Seminar und Weiterbildungsmaßnahmen werden gemeinsam abgestimmt, um Redundanzen zu vermeiden und den
Mitgliedern einen Mehrwert zu bieten. Die klare Fokussierung des wi-swf als Innovationsund Technologiezentrum bietet den VDWF-Mitgliedern die Möglichkeit, sich an anwendungsnahen Forschungsthemen zu beteiligen und zu engagieren. Ein erstes ZIM-Kooperationsnetzwerk, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie,
vereint die Förderung von Netzwerkmanagement-Dienstleistungen und von Entwicklungsprojekten des Netzwerks. Die Netzwerke bestehen aus mehr als sechs KMU sowie
einem Hochschulinstitut. Spritzgießwerkzeuge zur Fertigung von Präzisionsfreiformflächen
für optische Anwendungen sind ein erster Themenschwerpunkt. Weitere werden folgen,
Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken.
Das «Go» für die Moulding Expo wurde im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung des VDWF in einer eindeutigen Abstimmung beschlossen. In Kooperation
mit der Landesmesse Stuttgart GmbH wurde eine neue Leitmesse für den Werkzeugund Formenbau und Formenbau ins Leben gerufen. Für den VDWF bedeutet dies, dass
wir mit dem größten Gemeinschaftsstand in der Verbandsgeschichte präsent sein werden.
Übrigens: Was uns dabei antreibt, ist, dass wir der Branchentreff werden wollen. Gemeint
ist damit zum einen die Kommunikationsplattform für Informationen und Erkenntnisgewinn und zum anderen das «Wohnzimmer» für den Werkzeug- und Formenbau, für
das Branchengeflüster. Ein Erfolgsrezept hierfür ist sicherlich unser Auftritt in einem
völlig neuen Gewand des Messestands. Lassen Sie sich überraschen ...
Der VDWF engagiert sich in der branchenrelevanten Grundlagenforschung. Im Rahmen
des Thüringer Zentrums Maschinenbau (ThZM; www.maschinenbau-thueringen.de) hat
sich die Forschergruppe «Flexible Fertigungsverfahren», gefördert durch den Europäischen
Sozialfonds (ESF), gegründet. Ein Schwerpunkt der Forschergruppe «Flexible Fertigungstechnologien» der Fachhochschule Schmalkalden ist das Projekt «PowerMoulds». Ziel
ist es, das Zukunftsprojekt «Industrie 4.0» der Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung in die Branchen Werkzeug- und Formenbau anwendungsnah zu übertragen.
Themenschwerpunkt ist die Informatisierung von Spritzgießwerkzeugen – Verfahren
der Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und Kognition. Im Mittelpunkt stehen valide und intelligente Hightech-Werkzeuge – für die Produktion von
morgen.
Sie sehen, das Jahr 2014 war prall gefüllt mit Ideen und Möglichkeiten, ein Jahr des
Handelns, wenn Sie so wollen. Damit wir auch dies in Zukunft sauber umsetzten können,
haben wir unsere Geschäftsstelle personell verstärkt. Ich bin sehr froh darüber, dass
wir nun Ralf Dürrwächter an Bord haben. Er verantwortet das Ressort Marketing im
Verband und entlastet durch diese Struktur den Aufgabenbereich unseres Geschäftsführers Heiko Semrau. Gehen Sie bitte auf ihn zu. Er sprüht vor Enthusiasmus und
Tatendrang.
Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Thomas Seul
Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul ist Präsident des VDWF
sowie Prorektor für Forschung und Transfer an
der Fachhochschule Schmalkalden.
Produkt und Design
Neuheiten aus dem Pariser Autosalon
Das besondere Detail: Das kleinste Druckausgleichselement
6
12
Recht und Rahmen
Serie Erfahrungsberichte: Neuanfang bei Lefo
14
Innovation und Technik
Lasertexturen – wenn das Design zählt
18
Neues Leitungskonzept für Heißkanalsysteme von PSG22
Leichtbau mit neuer Verfahrenskombination für Hybridbauteile 24
Haken ohne Haken: Ketten und Anschlagpunkte von RUD
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Der andere Formenbau: Strangpresswerkzeuge
30
Unternehmen stellen Neues aus der Branche vor
34
Wissen und Wandel
Typen im Verband: Markus Gebhardt stellt seinen Oldtimer vor 38
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Märkte und Chancen
Speakers’ Corner: Thema Fachkräftemangel
Serie Länderberichte: Der Markt in der Schweiz
Messetermine: Vor- und Nachberichte
Moulding Expo: Aktuelles von den Projektleitern
Erfolgreicher Start der neuen VDWF-Workshop-Serie
Neue Impulse beim VDMA-VDWF-Anwenderforum in Chemnitz
42
48
55
60
62
64
Freizeit und Kultur
Friendly Fire: Wenn Ingenieure Papierflieger bauen 66
Verband und Netzwerk
Firmenvorstellung72
Neues aus dem Verband
80
Impressum, Bildnachweise
82
Neues aus den Kunststoff-Instituten Lüdenscheid und Südwest 41
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Produkt und Design
Divine DS
Mit der Studie «Divine DS» zeigt Citroën die zukünftige Formensprache – innen und außen –
der neu installierten Premiumtochter. Ein mutiger
oder riskanter Schritt: Weder das neue Logo noch
ein Schriftzug am Fahrzeug verweisen auf die
Citroën-Ursprünge.
VDWF im Dialog 3/2014
Pariser Chic:
Die Mondial de l’Automobile 2014
von Martin Fröhlich
Dieses Jahr also wieder Paris. Im regelmäßigen Zweijahresturnus richtet sich der herbstliche Blick der Automobilwirtschaft nach Frankreich. 2012 blieb vor allem als
Schwächeanfall der Franzosen in Erinnerung, von den
heimischen Herstellern gab es mitten im Krisensturm des
europäischen Marktes so gut wie nichts Nennenswertes
zu sehen. Diesmal ist es anders, vor allem PSA scheint sich
nach verschiedenen Umstrukturierungen und Investitionen
aus China neue Handlungsspielräume verschafft zu haben.
Dies wird entsprechend mit Studien und Serienneuheiten
demonstriert.
Ein gärendes Thema in Paris, das auch an manchen Orten auf
die Stimmung zu drücken schien, war die Russland-Krise. Für
viele Hersteller zeichnet sich ab, hier einen wichtigen Teil ihres
Absatzes zu verlieren. «Der russische Markt wird zur Katastrophe. Da muss man in den nächsten Monaten mit 20 Prozent
Einbruch rechnen», warnt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer.
Die Boston Consulting Group ging noch Mitte letzten Jahres
davon aus, dass der russische Automarkt in den nächsten sieben Jahren um jeweils sechs Prozent wachse. Damit käme das
Land 2020 laut Studie letztlich auf ein Absatzvolumen von
4,4 Millionen Stück. «Da war bei vielen Herstellern der Wunsch
Vater des Gedankens», sagt Uwe Kumm, Russland-Experte bei
Roland Berger. Im schlimmsten Fall könnten die Verkaufszahlen
bei weniger als 3 Millionen Stück bleiben. Was bliebe, wäre die
Enttäuschung.
Der Veränderungsdruck bleibt gleichwohl hoch für alle Akteure
in der Branche. Vor allem die Europäische Union unterstreicht
ihre Ambitionen, das leidige CO2-Thema mit rigiden Grenzwertvorgaben in den Griff zu bekommen. Traditionell ein großes
Problem für die deutschen Hersteller, denn der Großteil der
Modellreihen ist nicht dafür ausgerichtet: zu groß, zu leistungsstark, zu schwer. Vor allem die Franzosen tun sich hier leichter,
darauf ausgerichtete Neuheiten dominierten die Messe.
VW-Chef Martin Winterkorn machte mit einer mehr oder minder unverhohlen adressierten Note an die EU die tatsächliche
Bedeutung der Problems deutlich: Man möge es mit den Grenz-
7
Die Mondial de l’Automobile (französisch für «Welt
des Automobils»), oder auch Paris Motor Show,
ist eine alle zwei Jahre im Wechsel mit der Frankfurter IAA stattfindende, international nach wie
vor bedeutende Automobilmesse. 1898 wurde sie
erstmals ausgerichtet und zog mit damals 232
ausgestellten Automobilen rund 140 000 Besucher
an. Heute kommen über eine Million Besucher an
die Seine.
Lamborghini Asterion
Formales Stöbern in der eigenen Modellhistorie,
dazu ein leistungsstarker Hybridantrieb. Marketinggetriebener Testballon für die italienische AudiSportwagentochter.
Lexus RC-F
Lexus gilt als seriöse Luxusmarke mit sparsamen
Hybridantrieben. In Paris wollte die Toyota-Tochtermarke zeigen, dass man auch emotional aufgeladene Autos bauen kann: entstanden ist ein
eigenwilliges Sportcoupé mit V8-Motor.
Peugeot Quartz:
Der unumgängliche Druck des Marktes, und
natürlich ist auch Peugeot dabei: Ein martialisches,
leistungsbetontes Kompakt-SUV.
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VDWF im Dialog 3/2014
Mitsubishi Outlander PHEV Concept-S
Spezialistenware. Neuer, seriennaher Geländewagen mit zwei Elektromotoren.
Land Rover Discovery Sport
Cool Britannia. Auch wer keine Geländewagen
mag, muss einräumen, dass Land Rover gegenwärtig eine souveräne Hand mit der Entwicklung
und Gestaltung neuer Fahrzeugreihen hat.
werten nicht übertreiben. Denn die großen Erfolge der Industrie
mit den gängigen Produktportfolios großer, leistungsstarker
Fahrzeuge in Asien oder in den USA lassen umweltpolitisch
erzwungene Veränderungen aus ökonomischer Sicht kurzfristig
wenig reizvoll erscheinen. Der renommierte britische Motorjour­
nalist Gavin Green brachte in einem Kommentar zur Pariser
Messe das Problem des «Weiter so» anschaulich auf den Punkt:
«Wir werden wie die Amerikaner: Mehr Metall bedeutet irgendwie mehr begehrenswertes Auto, mehr Masse heißt mehr
Mensch. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.»
Zumindest die Erwartungen auf neue Designansätze und Gestaltungslösungen wurden nicht völlig enttäuscht. Und da setzten
dieses Mal die Gastgeber die Akzente. Das Peugeot-Design
stellt sich sehr viel ausgefeilter und ambitionierter dar als noch
vor fünf, sechs Jahren. Die Trennung der Marken in drei selbständige Einheiten (Peugeot, Citroën, DS) soll konsequent und mit
Ausdauer weiterverfolgt werden. Auch wenn nicht jeder Sympathisant französischer Automobilkultur mit dem alleinigen
neuen Markennamen DS glücklich sein wird, ist die Perspektive
verlockend: Bis zu sechs eigenständige Modelle und eine mittelfristige Rückkehr auf den amerikanischen (Premium-)Markt.
Die Studie Divine DS soll sich auf kein konkretes zukünftiges
Modell beziehen, aber die formale Grundausrichtung deutlich
machen.
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VDWF im Dialog 3/2014
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VW XL Sport
270 km/h schnelle Flunder mit Motorradmotor
einer Ducati 1199 Superleggera.
Renault Espace
Der Espace als Crossover lehnt sich beim Design
stark an die Studie «Initiale Paris» von vergangenem Jahr an und soll für Renault den Zugang
zu größeren Fahrzeugsegmenten offenhalten.
Peugeot Exalt
Die Studie unterstreicht das neue (formale) Selbstbewusstsein von Peugeot. Unkonventionell, skulptural, expressiv. Auch im Innenraum. Hier wurde
auf spezielles Recyclingholz aus den Wirtschaftsseiten großer Tageszeitungen zurückgegriffen ...
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VDWF im Dialog 3/2014
Ssangyong XIV Adventure Concept
Die zum indischen Mahindra-Konzern gehörende
Geländewagenmarke Ssangyong zeigt ein auch
für Europa vorgesehenes neues Kompakt-SUV
als Studie.
Jaguar XE
Technisch ambitioniert, formal kleinlaut. Mit
der Aluminium-Limousine im 3er-Format soll
der Marktanteil der Briten im Premiumsegment
weltweit deutlich steigen.
Toyota C-HR Concept
Expressive Studie eines Kompakt-SUV mit Hybridantrieb. Durch den Erfolg geländewagen­ähnlicher
Fahrzeuge im 4-Meter-plus-Segment kann logischerweise Toyota nicht untätig bleiben.
Citroën C4 Cactus Airflow 2L
Kluger Pragmatismus, die neue Rolle von Citroën?
Zwei Liter Durchschnittsverbrauch durch Optimierungen an der Karosserie und am Antrieb eines
von vorn­herein als «einfach» konzipierten Fahrzeugs. Hingucker sind «Airbumps» aus UV-stabilem
thermoplastischem Polyurethan an der Fahrzeug­
außenseite.
Renault hat zusammen mit Partner Nissan seit einigen Jahren
den Hochpreisableger Infiniti im Programm, so richtig wahrgenommen wurde das auf dem europäischen Markt aufgrund
fehlender Aktivitäten des Herstellers bisher aber nicht. Das soll
sich in Zukunft ändern, denn Infiniti soll nach dem Willen der
Konzernführung in technisch-kooperativer Nähe zu MercedesBenz weltweit zum Vollsortimenter im Premiumsegment werden.
In Paris wurde mit dem Q80 eine ungewöhnliche Luxuslimousine als Studie präsentiert, angeblich mit fester Serienplanung.
Weitere Studien als Appetitanreger sollen in den kommenden
Monaten folgen.
Die aus französischer Sicht «ausländischen» Wettbewerber hinterließen in Paris formal einen eher müden Eindruck. Alle deutschen Marken präsentierten auf der Messe Neuheiten oder
Studien, die aber selbst dem geneigten Betrachter im günstigs­ten
Fall als irgendwie «bekannt» erscheinen mussten. Zu vermuten
sind ökonomische Gründe, denn das Geschäft läuft, wie eingangs erwähnt, (noch) bestens: Wozu also ein Erfolgsrezept
verändern?
Ähnliche Motive, jedoch mit einer anderen Ausgangslage, mögen
Volvo oder Jaguar zwar zu technisch ambitionierten, formal
aber durch und durch konservativen Neuheiten bewogen haben.
Die Ziele sind klar, man will um jeden Preis in das von deutschen
Marken dominierte Territorium hochpreisiger Fahrzeuge als feste
Größe eindringen. Formale Ambitionen oder innovative Irritationen im Auftritt werden scheinbar als zu großes Risiko empfunden. Schade.
Interessant waren bei nüchterner Betrachtung, wie so oft, die
nicht so glamourösen Neuheiten. Toyota zieht mit gewohnter
Sturheit, wie bei der Einführung und Etablierung des Hybridantriebs, diesmal das erste serienmäßige Brennstoffzellenfahrzeug als Vorreiter durch. Dass die zuvor schon präsentierte
Vorserienversion FCV formal nur schwer überzeugen kann, tut
den Ambitionen aber keinen Abbruch. Die Markteinführung
in den USA und Asien ist für das kommende Jahr fest geplant,
Europa soll kurz danach folgen.
Unspektakulärer beim Thema Umwelt ging es bei Citroën zu.
Der noch recht frische C4 Cactus soll mit wenigen karosserietechnischen Maßnahmen und einem innovativen Materialmix
als Airflow-Version gerade mal 2 Liter Sprit verbrauchen. Und
Renault präsentierte mit der Studie Eolab die Perspektive eines
entsprechend sparsamen, zukünftigen Kompaktfahrzeugs.
Nicht zuletzt sollen noch zwei wichtige Volumenmodelle im
Segment der Kleinwagen erwähnt werden. Opel präsentierte
den neuen Corsa, eine Mischung aus völliger Neukonstruktion
und Intensivmodellpflege. Klar, dass die GM-Tochter nach langen Krisenjahren nicht in die Vollen greifen kann oder will.
Und die Daimler-Tochter Smart stellte ihr neues Kernprodukt,
das Schwestermodell zum Renault Twingo, vor. Ob es diesmal
besser klappt? | Martin Fröhlich, München
VDWF im Dialog 3/2014
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Infiniti Q80 Inspiration
Die bislang vor allem in den USA erfolgreiche
Nissan-Tochter Infiniti will weltweit durchstarten.
Am oberen Ende des Modellangebots soll bald
eine viertürige, coupéhaft anmutende Limousine
angeboten werden.
Renault Eolab
Seriennahe Studie eines Zwei-Liter-Fahrzeugs
für das Clio-Segment.
Opel Corsa
Das wichtigste Volumenmodell aus Rüsselsheim
in aufwendig aufgefrischter Version, die aber
weder «nur» Facelift noch tatsächlich komplette
Neuentwicklung sein will.
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12
VDWF im Dialog 3/2014
Das besondere Detail: Wenn Werkzeugmacher
Produktverantwortung übernehmen, entsteht z. B.
das weltweit kleinste Druckausgleichselement
von Fabian Diehr
«Werkzeugbau ist die eine Seite, ein
eigenes Produkt, mit unserem Know-how
gestaltet, wäre die schönere andere Seite»,
dachte sich Wolfgang Ehmann, als er
von der Hamburger Firma IQ Tex angefragt wurde, wie man ihr gleichnamiges
Hochleistungsgewebe zu einem Bau­
element weiterverarbeiten könne. Kur­
zerhand stieg der Geschäftsführer der
fbb Formenbau Buchen GmbH in die
Produktverantwortung mit ein und ent­
wickelte in der Folge mehrere Produkt­
ausprägungen mit dem neuartigen Belüftungsvlies.
Das kleinste der Druckausgleichselemente in M6.
Das Gewebe wird bei diesem Bauteil dreimal umspritzt und kostet, wenn man 100 abnimmt, knapp
5 Euro. Ein weiterer Pluspunkt des IQ Tex-Materials
ist, dass es völlig frei von gesundheitlich belastenden Stoffen ist. Im Unterschied zu vielen wasserdampfdurchlässigen Membranen enthält das
Vlies keine halogenierten Kohlenwasserstoffe und
kann daher ganz einfach mit dem Hausmüll entsorgt werden.
Das Besondere an dem Gewebe, das von
BASF her­gestellt wird, ist, dass es bis
zu 1000-mal luftdurchlässiger als herkömmliche Klima­membranen ist. Kommt
IQ Tex jedoch mit Wasser in Berührung,
schließen sich die betroffenen Zellen
innerhalb von Millisekunden durch das
explosions­artige Aufquellen von Super­
absorber-Fasern, die sich bis auf das
600-Fache ihres Ausgangsmaßes vergrößern. Das Gewebe ist dann selbst unter
hohem Druck wasserdicht. Sobald das
Material trocknet, zieht sich der Absorber zusammen und wird wieder luftdurchlässig. Und wesentlich dabei: Dieser
Vorgang kann beliebig oft wiederholt
werden.
«Von der Funktion des Gewebes war ich
sofort beeindruckt», erinnert sich Wolfgang Ehmann, «nur fehlte das Gebilde
13
Verschiedene Chips für technische Bereiche oder
für den Einsatz in Bekleidung oder in Schuhen
sind ebenfalls mit dem IQ Tex-Vlies ausgestattet.
Bei Regen und Nässe sind die Chips wasserdicht;
sobald das IQ Tex in den Chips trocknet, ist es
aufgrund seiner molekularen Struktur wieder
komplett luftdurchlässig und atmungsaktiv. So
atmungsaktiv wie Baumwolle, so luftdurchlässig,
dass man sogar hindurchpusten kann.
drumherum, damit man das Material
auch anwenden könnte.» Beim Formenbau
Buchen sah man dann nicht nur die Her­
ausforderung darin, das Vlies unter Beibehaltung seiner vollen Funktionsfähigkeit
statisch zu fassen und mit Clip, Klebefläche oder Gewinde zu versehen. Vielmehr
war der Anspruch, über die Dimension
auch neue Märkte zu erschließen. Und
so entstanden neben Ventilationselementen für Schuhe und Textilien auch
Druckausgleichselemente für technische
Anwendungen, die sich vor allem durch
ihre kleine Baugröße auszeichnen.
«Was uns von Mitbewerbern mit ähnlichen
Produkten abhebt, ist die Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig kleinerer Ausführung
der Elemente», erklärt Ehmann. Das kleinste
Ventil mit einem aus glasfaserverstärktem
Polyamid 6 gefertigten Gehäuse sitzt z. B.
lediglich auf einem M6-Gewinde und lässt
sich per 10er-Schlüssel eindrehen. Dabei
lässt das Bauteil bei einem Druckunterschied von 1,0 bar immerhin 16,5 Liter
Luft pro Minute durchströmen und hält
bei Feuchtigkeit bis zu 6 bar Druck stand,
ehe Wasser durch das Gewebe tritt.
Damit eröffnen die IQ Tex-Bauteile Anwendungsbereiche, die bisher nicht erreichbar
waren. «Durch Temperaturabfall kann ein
Unterdruck im Inneren von technischen
Schutzgehäusen entstehen. Wasser und
Schmutz können durch die Dichtungen
gesogen werden und die Elektronik beschä-
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VDWF im Dialog 3/2014
digen. Unsere Druckausgleichselemente
ermöglichen hier einen intensiven Luftdurchsatz und schützen über ihre Bauweise z. B. Schaltschränke, Fenster,
Leuchten etc. zuverlässig vor Fremdkörpern und Schmutz», sagt Wolfgang Ehmann. Die möglichen Anwendungsgebiete mit IQ Tex seien vielfältig, so der
46-jährige fbb-Geschäftsführer – bis zu
individuell gefertigten Sonderlösungen
nach Kundenwunsch.
Bei der Herstellung der Belüftungs- und
Druckausgleichselemente sei noch Luft
nach oben. «Wenn die Stückzahlen steigen, werden wir hier in der Produktion
die Arbeitsschritte weiter automatisieren»,
sagt Ehmann. Momentan wird z. B. das
Vlies noch manuell in die vorgespritzten
Halterungen eingelegt, bevor die Elemente komplett umspritzt werden. Dadurch stehen die Kosten der Verarbeitung
mit einem 75-Prozent-Anteil gegenüber
25 Prozent für den Zukauf des Vliesgewebes relativ hoch in den Büchern.
Doch die Optimierung an dieser Stelle hat
noch Zeit, denn mittlerweile arbeitet man
in Buchen und in Hamburg vorrangig am
Aufbau des Vertriebsnetzes. Für Ehmann
scheint der Weg dabei klar zu sein: «Als
Werkzeugmacher ist man es ja gewohnt,
Dinge zum Laufen zu bringen. Ich glaube
an den Erfolg unseres Produkts. Wir haben
die Lizenz und wollen es nun auch weltweit verkaufen.» | Fabian Diehr, München
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Recht und Rahmen
Noch teilweise die alten Farben, aber schon mit
neuen Ideen bei der Lefo Formenbau Technologie
GmbH: Dr. Joachim Pieper, der neue Eigentümer
des Stockacher Werkzeugbaubetriebs, studierte
Maschinenbau an der RWTH Aachen und schrieb
seine Diplomarbeit am MIT in Cambridge über
künstlich intelligente Systeme. Bereits während
seines zweiten Studiums (BWL) an der Hochschule St. Gallen arbeitete der gebürtige Bonner
bei McKinsey und beriet insbesondere Automobilhersteller bei der Fertigungs- und Logistikoptimierung. In der Folge promovierte Pieper an
der WHU in Koblenz über das Thema «Vertrauen
in Geschäftsbeziehungen». Seit 2006 ist der
49-jährige Unternehmer Hauptgesellschafter und
Geschäftsführer der MEKU-Gruppe.
VDWF im Dialog 3/2014
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Serie Erfahrungsberichte:
Dr. Joachim Pieper und der frische Wind bei Lefo
Fabian Diehr im Gespräch mit Dr. Joachim Pieper
Es tut sich was bei Lefo. Das merken auch diejenigen in
Stockach am Bodensee, die von der Branche keine Ahnung
haben. Beim seit 1972 ansässigen Werkzeug- und Formenbaubetrieb werden die Fenster ausgetauscht, die Bäume
geschnitten und auch die Firmenschilder ausgetauscht – der
Name bleibt, das Logo ist neu. Für diesen frischen Wind –
nicht nur bei den Außenanlagen, sondern auch im Betrieb –
ist hauptsächlich Dr. Joachim Pieper verantwortlich. Der
Gesellschafter der MEKU-Gruppe übernahm Lefo Ende 2013
im Rahmen des Insolvenzverfahrens der Roos und KüblerGruppe. Wir trafen uns mit dem Unternehmer, um mit ihm
darüber zu sprechen, wie es ist, einen alteingesessenen
Betrieb zu übernehmen. Dabei stellten wir gleich fest, dass
der 49-jährige auch bei den kleinen, aber ebenfalls wichtigen Details selbst anpackt, nichts unerledigt lässt. «Der
alte Servierwagen passt nicht mehr zum Raum», erklärt
Pieper, räumt ihn kurzerhand ab und schiebt ihn aus dem
klassisch modern eingerichteten Besprechungszimmer ...
Herr Dr. Pieper, Sie sind seit Ende 2013 neuer Eigentümer
der Lefo Formenbau Technologie GmbH. Wie kam es dazu?
Von den vormaligen Gesellschaftern wurde mir zunächst Lefo
in einem Paket mit einer Spritzerei der Gruppe angeboten. An
einen Kauf war allerdings nicht zu denken – wegen der Spritzerei. Mit Lefo habe ich mich dann nicht weiter beschäftigt, obwohl der Betrieb ja einen sehr guten Ruf genoss. Ein paar Wochen
später habe ich dann vom Insolvenzverwalter jedoch einen Anruf
erhalten, der nach Investoren nur für Lefo suchte.
Haben Sie geahnt, dass das so kommt?
Nein. Das war purer Zufall, ich habe da nicht auf die Insolvenz
gewartet, um Lefo zu übernehmen. Das Unternehmen an sich befand sich technisch in einem guten Zustand und hatte hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Die Gründe für die Insolvenz
lagen nicht im Unternehmen selbst sondern waren gruppenbedingt.
Sie kommen ja bereits aus dem Kunststoffbereich ...
Die Unternehmen der MEKU-Gruppe kombinieren Prozess-Knowhow in der Kunststoffverarbeitung mit Know-how in der Metallverarbeitung. Unser Kunststoff-Spritzbereich hat auch einen
eigenen Formenbau mit 15 Mitarbeitern, auf den wir als Eigentümergemeinschaft besonderen Wert gelegt haben, weil er die
Basis einer wirtschaftlichen Fertigung ist. Nur mussten wir immer
wieder Werkzeuge und Formen zukaufen. Deswegen habe ich die
Gelegenheit, Lefo mit seinem qualitativ hochwertigen Produkten
und seinem sehr guten Ruf zu erwerben, beim Schopf ergriffen.
Also ein Gelegenheitskauf oder hatten Sie in dieser Richtung schon die Augen aufgehalten?
Nun, ich schaue schon, was sich am Markt tut. Die Spanne ist
gewaltig: Letzten September wurde für ein bekanntes FormenbauUnternehmen ein Vielfaches des Umsatzes bezahlt, als kleiner
Unternehmer hätte ich so etwas nie machen können. Ein anderes
Werkzeugbauunternehmen ist mir für den symbolischen einen
Euro angeboten worden, ich habe mir aber den Weg dieses Unternehmens zum Erfolg nicht vorstellen können. Deswegen habe
ich eine Firma gesucht, wo man die verborgenen Werte wieder
zum Leben erwecken kann, und ja, das war bei Lefo der Fall.
Es gab sehr zufriedene Kunden, sehr qualifizierte Mitarbeiter und
auch Maschinen, die liefen. Das wieder zu einem funktionierenden
Gebilde zusammenzuführen und zu einem Vorzeigebetrieb ausbauen zu dürfen ist eine interessante, reizvolle Aufgabe für mich.
Wie oft sind Sie hier vor Ort in Stockach?
Dreimal die Woche. Die Firmen der MEKU-Gruppe sind im Umkreis
von maximal einer Stunde vom Stammsitz in Dauchingen entfernt.
Hierher nach Stockach fahre ich in 20 Minuten. Es ist wesentlich
für mich, die Dinge vor Ort mit beeinflussen zu können.
Wie wurden Sie hier als neuer Chef empfangen?
Das war ein sehr angenehmer, freundlicher Empfang. Weil sicherlich ein Großteil der Mitarbeiter wusste, dass für Lefo ein
neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen
wird, dass ich auch andere Unternehmen aus schwierigen Situationen als Investorgesellschafter wieder mit nach vorn geführt habe. Aber es war wahrscheinlich auch allen klar, dass
einiges neu angepackt werden muss.
Mussten Sie hier viel anpacken?
Wir kommen so langsam an den Boden des Fasses, und ja, das Fass
war tief. Wir müssen doch einiges verändern, um mit Lefo wieder
dahin zu kommen, wo Lefo einmal war. Und das in allen Bereichen.
Angefangen bei der Kundenbetreuung, bei den Maschinen, bei
zusätzlichem Personal, beim Gebäude und bei der Kompletterneuerung der EDV. Wir haben im letzten Jahr 50 Prozent des Umsatzes mit neu hinzugewonnenen Kunden erzielen können. Das
sind Früchte der gemeinsamen Arbeit. Darauf bin ich stolz. Wir
haben einfach eine tolle Mannschaft, die im Detail ganz hervorragende Arbeit leistet.
Ist es ein Geheimnis, welche Summe Sie bisher in Lefo
investiert haben?
Nein. Wenn Sie eine Zahl hören wollen: nach dem Kauf des
Unternehmens mehr als ein Viertel des Jahresumsatzes.
16
VDWF im Dialog 3/2014
Man merkt, es tut sich was im Unternehmen, auch wenn
man nur mit dem Auto vorbeifährt ...
Ja, die Sachen müssen gut organisiert und ordentlich sein, damit
man überhaupt sinnvoll arbeiten kann. Mir ist es auch persönlich wichtig, dass unser Unternehmen hell und freundlich ist.
Da hat sich einiges getan. In manchen Fällen kann man mit
einem Eimer Farbe schon viel Gutes bewirken. In anderen Fällen
hat das leider nicht ausgereicht, da war dann z. B. auch in der
Fertigung die Erneuerung der Böden erforderlich. Nun freuen
wir uns besonders, wenn ein Kunde bei Gelegenheit unangemeldet vorbeikommt, weil er uns besuchen möchte und einen
Blick in den schönen Betrieb werfen möchte.
Wie merkt der Mann an der Werkbank, dass eine neue
Führung da ist?
Wir haben mehr gute Aufträge und damit mehr Arbeit als früher,
einige neue Maschinen, zusätzliche neue Mitarbeiter und ein
auf die Bedürfnisse von Werkzeugherstellenden zugeschnittenes
Produktionsplanungs- und Steuerungssystem eingeführt. Und
es hat sich natürlich auch in puncto Technologiemodernisierung
einiges an den Arbeitsplätzen getan. Aber auch ganz visuell:
Die neue Farbgebung wird im Betrieb –­ sagen wir mal vorsichtig –
etwas zurückhaltender und schlichter. Außerdem haben wir ja
ein neues Logo, insofern gibt’s natürlich auch neue Kleidung für
unsere Mitarbeiter.
An manchen Stellen bei Lefo ist die Grenze zwischen alt und neu ziemlich genau erkennbar.
Dass auch der Gestaltungsdrang des Firmengründers nach wie vor gut zu sehen ist, ist für
Dr. Joachim Pieper allerdings kein Problem.
Begrüßung im Lefo-Technikum. Freundlichkeit ist
eine der unternehmerischen Maximen Piepers, die
der promovierte Betriebswirt und Maschinenbauer
auch vorlebt: Begegnet er Mitarbeitern, wird zum
Gruß ausnahmslos die Hand geschüttelt.
Es wurden auch keine Kündigungen ausgesprochen?
Umgekehrt. Wir haben in der Zwischenzeit 6 neue Mitarbeiter
eingestellt und gehen hier auf die 60 zu. In der sehr kurzen
Insolvenzzeit, bevor klar war, dass ich mich hier beteiligen würde,
hat sich zum Glück auch nur ein Mitarbeiter verabschiedet.
Sie sind gelernter Maschinenbauer. Wie sehr kennen
Sie sich mittlerweile im Werkzeug- und Formenbau aus?
Wenn ich selbst ein Werkzeug konstruieren müsste, wäre ich
nicht sicher, ob das einsetzbar wäre. Ich habe vielmehr ein gutes
Gefühl für Fertigung, für geordnet ablaufende Prozesse. Daher
sind die Geschäftsführung und die Betriebsleitung vor Ort wesentliche Partner für mich.
Was würden Sie sagen, was zeichnet Sie als Unternehmer
im Speziellen aus?
Fragen Sie am besten unsere Kunden und Mitarbeiter: wahrscheinlich sind es Geduld, Freundlichkeit und Entscheidungsfreude.
Können Sie das genauer erklären?
Gerade die Sanierung von Unternehmen ist nichts, was man alleine
macht, sondern da muss man Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten
mitnehmen und begeistern. Und das geht einfach erheblich besser
und macht auch viel mehr Spaß, wenn man das freundlich macht.
Ich möchte ja auch, dass man mir freundlich begegnet. Nur dauert
manchmal alles eben ein bisschen länger. Da muss man warten
können und dem Umfeld Zeit geben, bis der Groschen gefallen ist.
Die vom Mitarbeiter selbst gefundenen Ideen werden nämlich im
Betrieb dann auch wirklich «gelebt».
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In Ihrer Promotion haben Sie betriebswirtschaftlich das
Thema «Vertrauen und Kontrolle» untersucht ...
Ja, das habe ich bezogen auf Wertschöpfungs-Partnerschaften
in der Automobilindustrie. Da ist es in der Tat so, dass sehr viel
kontrolliert und wenig vertraut wird. Es geht gerade in der Zulieferindustrie ja um den letzten Bruchteil eines Cents. Prozesse sind
daher extrem strikt reglementiert, so dass die Verbindung von
Mensch zu Mensch auf der Strecke bleibt. Wobei meine Meinung
ist, dass auch hier langfristig nur vertrauensgestützte Beziehungen
funktionieren, weil Kontrolle schlichtweg zu teuer ist. Das kann
man auch auf den privaten Bereich übertragen: Wer glaubt, sich
für alles Privatdetektive leisten zu müssen, verliert auf jeden Fall
viel Geld. Für Beziehungen ist zu viel Überwachung schädlich.
Ist das ein deutsches Problem?
Das Muster scheint zu sein: je größer, desto reglementierter,
egal in welchem Land.
Sie agieren auch bei Lefo vertrauensvoll?
Vertrauen ist für mich ein sehr wichtiger Mechanismus. Wenn
ich merke, dass ich nicht vertrauen kann, dann lass ich’s besser
gleich. Klappt es z. B. mit einem Mitarbeiter schon in guten Zeiten
nicht, dann wird’s in harten Zeiten erst recht schwierig.
Sie sind sich aber auch nicht zu schade, sich um Details
selbst zu kümmern, wie ich beim Servierwagen gesehen habe.
Das ist natürlich das Vorleben eines gewissen Stils. Eine gewisse
Einfachheit ist mir lieb. Und es soll sich eben auch im Betrieb
schon eine Harmonie fürs Auge ergeben. Ja, das ist richtig. Ich bin
da aktiv mitarbeitend.
Wollen Sie Ihren Stil bewusst «vorleben»?
Nein, bewusst nicht. Ich mache das einfach. Wenn ich im Betrieb
etwas rumliegen sehe, dann räume ich das auf. Oder wenn
nach Bauarbeiten nicht gut aufgeräumt wurde, dann mach
ich’s eben schnell selbst – wenn sich das meine Mitarbeiter abschauen, ist es umso besser.
Hier im Unternehmen findet man noch viele Stellen, wo die
ganz eigenen Gestaltungsideen des Gründers Hugo Lehmann
hervorblitzen. Vom Steinmosaik im Stützensockel bis zur
holzverkleideten, leuchtend Gelb gestrichenen Wand in der
Fertigung. Stören Sie diese Erinnerungen an vergangene
Zeiten des Unternehmens?
Ganz und gar nicht. So wurde im Betrieb damals halt gedacht
und gehandelt. Und das mit Erfolg. Obwohl hier nun im Zuge der
Neuordnung vieles im Wandel ist, heißt das nicht, dass wir alles
wegwerfen. Im Gegenteil, ich hatte mich mit Hugo Lehmann auch
schon hier im Unternehmen getroffen, um seine Sicht auf die
Firmenentwicklung zu hören. Und ich freue mich auch schon, ihm
bei seinem nächsten Besuch den Fortschritt der Veränderungen
zu zeigen. Dabei bin ich überzeugt, dass er weiterhin stolz sein wird,
vor über 40 Jahren den Grundstein des Ganzen gelegt zu haben.
Herr Dr. Pieper, vielen Dank für Ihre Ausführungen. |
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VDWF im Dialog 3/2014
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Innovation und Technik
Designmuster für eine Getränkeflasche. Mit der
Laser 1000 5Ax von GF Machining Solutions können Texturen auch direkt in ein Prototypenteil
eingebracht werden.
VDWF im Dialog 3/2014
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Bericht vom Anwender: Wie bei
Reichle mit einer Maschine von
GF Machining Solutions moderne
und innovative Lasertexturen
entstehen
von Jürgen Fürst
Was als Revolution in der Erzeugung von Oberflächenstrukturen und -narbungen gilt, ist bei der Reichle GmbH
Alltag – Lasertexturieren. Die junge Technologie bietet im
Vergleich zu bewährten Verfahren erhebliche Vorteile in
Bezug auf Qualität, Prozesssicherheit, Wirtschaftlichkeit
und Ökologie. Für die Gestaltung und das Produktdesign
ergeben sich für Oberflächen neue und bis jetzt noch
nicht annähernd ausgeschöpfte Möglichkeiten.
Die Lasertexturierung ist eine zukunftsweisende Technologie
im Bereich der Oberflächennarbung und -strukturierung –
manche Experten sprechen bereits von einer Revolution, denn
das Verfahren schafft neue Möglichkeiten für das Design von
Oberflächen. Und damit liegt die Lasertexturierung voll im
Trend. Denn wenn Produkte oftmals nur noch geringe technische und qualitative Unterscheidungsmerkmale aufweisen,
kommt der Gestaltung eine entschedende Bedeutung zu. Hinzu
kommt, dass Endkunden die Qualität eines Produkts oftmals
hauptsächlich anhand optischer und haptischer Kriterien be­
urteilen.
Genau hier setzt GF Machining Solutions mit seinen Systemen
zur Lasertexturierung an. Wo Oberflächenstrukturen und -narbungen seither erodiert, gestrahlt oder mit dem manuellen Ätzverfahren in Formwerkzeuge eingebracht wurden, kann nun der
Laser seine Vorteile ausspielen. Der größte ist die vollumfänglich
digitalisierte Prozesskette. Beim Einbringen der Struktur oder der
Narbung in das Formwerkzeug ist beim manuellen Ätzverfahren
viel zeitaufwendige Handarbeit vonnöten. Mit der Lasertechnologie läuft das alles digital ab und das Ergebnis ist erkennbar
besser. Darüber hinaus ist der Prozess wesentlich präziser, sicherer
und wiederholgenau.
Auch bei der Reichle GmbH Gravier- und Laserschweißzentrum
in Bissingen/Teck setzt man seit Ende 2012 auf die Vorteile
dieses Systems mit einer Laser 1000 5Ax, die für das Texturieren
und Gravieren mit fünf Achsen einen vollständig digitalen
Prozess verwendet. Die intelligente Mapping-Software der
Maschine gwährleistet mit dem Know-how der Mitarbeiter,
dass homogene Oberflächen schnell, genau und einfach berechnet werden.
«Bei uns entstehen so in einem vollständig digitalisierten Prozess
Texturierungen in Einzelteilen – beispielsweise in exklusiven
Interieurteilen für Fahrzeug-Tuner –, genauso wie in Werkzeugen
und Formen für Produkte verschiedenster Branchen», erklärt
Marco Reichle, Sohn des Firmengründers Volker Reichle. Die
Kosmetikbranche gehört dazu, die Luft- und Raumfahrt, Druckereien oder die Haushaltswaren- und die Verpackungsindustrie –
und auch hier die Automobilindustrie.
Ergebnis schon im Vorhinein erkenn- und veränderbar
«Durch die vollständige Digitalisierung des Prozesses ist es
möglich, das gesamte Werkstück mit der gewünschten Oberflächenstruktur am Computer zu berechnen und zu visualisieren»,
erklärt Bernd Martiné. Das gewünschte Ergebnis kann bereits
vor der eigentlichen Fertigung betrachtet werden. Hinzu kommt
laut dem Verkaufsingenieur von GF Machining Solutions: «Die
Kosten für die Herstellung von Prototypen oder Designmustern
sinken, weil sie direkt lasertexturiert werden können, ohne dass
in diesem frühen Stadium schon Kosten für Werkzeuge entstehen.» Und Marco Reichle ergänzt: «Das schätzen unsere Kunden,
die bereits in diesem frühen Stadium das mögliche Ergebnis
sehen und mit beeinflussen können.»
20
VDWF im Dialog 3/2014
Dabei gelingt es mit der 5-Achsen-Maschine, die Texturen direkt
in nahezu jedes Formwerkzeug oder jedes Prototypenteil einzubringen. Durch den großen Schwenkbereich der Rotationsachsen
ist der Laserkopf sehr beweglich und schafft das auch bei komplexen geometrischen oder organisch geformten Texturen. In
unterschiedlichste Materialien wie Aluminium, Kupfer, Stahl und
Graphit, Hartmetall, Messing oder Keramik können dabei sowohl
zwei- als auch dreidimensionale Strukturen eingebracht werden.
Narbungstiefen exakt und wiederholgenau fertigen
Und dabei ist die Präzision und Wiederholgenauigkeit des Verfahrens mit der Laser 1000 5Ax unübertroffen. Sie ermöglicht
die hochgenaue Herstellung von Schichtdicken mit weniger als
0,002 mm. Vom Endkunden vorgegebene Narbungstiefen können
exakt eingehalten werden. Texturen lassen sich darüber hinaus
form- und bildgenau bis in äußerste Randbereiche der Werkstücke einbringen.
Lasertexturierte Formwerkzeuge für einen Handgriff (o.) und für einen Lenkradpralltopf mit Krokodilledernarbung. Wenn Produkte keine technischen
oder qualitativen Unterschiede mehr aufweisen,
kommt dem Design eine größere Bedeutung zu.
Schichtdicken mit weniger als 0,002 mm sind
genauso umsetzbar wie organische Strukturen.
Müssen Oberflächennarbungen absolut identisch in mehreren
Werkzeugen umgesetzt werden, spielt der Laser seine Überlegenheit erneut aus. Völlig ohne Handarbeit lässt sich die Struktur
jederzeit hundertprozentig reproduzieren. Dabei können vorhergehende Simulationen, hochauflösende Kameras, 3D-Messtaster
oder geschützte Sichtfenster den Prozess begleiten und die Qualität der Reproduktion sicherstellen. Der Kreativität sind dabei
kaum Grenzen gesetzt. Martiné spricht einen wichtigen Aspekt an:
«Die Möglichkeiten sind hier riesig und stehen erst am Anfang.
Den Produktdesignern öffnen sich ungeahnte Welten.» Der Lasertexturierungsprozess beginnt mit einer digitalen Bitmap-Graustufendatei, die entweder frei erstellt wird oder durch Reverse
Engineering mit einem 3D-Scanner von einer natürlichen Oberfläche abgenommen werden kann. Die GF-Lasersoftware berechnet daraus die gewünschte Oberflächenstruktur. Für die Umsetzung stehen Linsen mit verschiedenen Brennweiten zur Verfügung.
What You See Is What You Get
Die Lasersoftware von GF Machining Solutions bietet darüber
hinaus eine Vielzahl an Basis-Texturen und integrierten Funktionen
an, darunter UV-Mapping, 3D-Simulation sowie ein CAD/CAMund Grafikdesign-System. «Wir wollen so die Kreativität der
Anwender maximal unterstützen, denn sie müssen sich nicht
um die technische Umsetzung kümmern, sondern ausschließlich
um neue, überraschende Texturen, mit denen Produkte interessanter werden», erklärt Martiné. Dabei bietet der als «Morphing»
bezeichnete Prozess der Texturüberlappung Designeffekte, die
bisher nicht realisierbar waren. So können beispielsweise geometrische Strukturen wie Kreise oder Rechtecke fließend in
organische Lederstrukturen übergehen und so einen «magischen
Effekt» erzielen, «der beim Endkunden für Aufsehen sorgt». Bleibt
also abzuwarten, was uns bald z. B. in den Innenräumen zukünftiger Fahrzeuge erwartet. | Jürgen Fürst, Stuttgart
www.werkzeugbausoftware.de
21
es Jahres 2014 Oberflächenbeschichtung Beratung MDE Modellbau Karl Heinz Schubert vorbeugende Instand
haltung Schichtmodelle Julia Neger Personalzeit Projektbudgets Senkerodieren Gewinn steigern Lieferanten W
Die Lasersoftware von GF Machining Solutions
verfügt über eine Vielzahl an Texturen und integrierten Funktionen wie CAD/CAM-System und
Grafikdesign-Modul, UV-Mapping und 3D-Simulation. Das Ergebnis kann der Anwender direkt
auf dem Bildschirm begutachten.
Formenbau. Anlagenbau. Modellbau. Betriebsmittelbau.
Die Laser 1000 5Ax. Mit Lasertechnik ermöglicht
GF Machining Solutions das Texturieren, Gravieren,
Mikrostrukturieren, Markieren und Beschriften
von 2D- bis hin zu komplexen 3D-Geometrien.
Die Laserablation bietet im Vergleich zur konventionellen Oberflächenbearbeitung per manuellem
Ätzverfahren wirtschaftliche, ökologische und
auch gestalterische Vorteile.
Wir denken Werkzeugbau.
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Automotive Wochenplanung SAP-Integration Schulung Zuschlag auf Heißkanal? Fertigungskosten Stücklisten
anager ratio•net Anwendertag Amberger Werkzeugbau GmbH Stundensatz Julia Kohl Mensch und Maschine
VDMA, Fachgruppe Präzisionwerkzeugbau Drehtellerformen Automatisierung 250 Mitarbeiter Auftragsver
altung Fertigungsstand Modul Einkauf Amberg Flexibilität für den Werkzeug- und Formenbau Vertrieb Auftra
shistorie mit Meilensteinen Euromold Musterteile Kapazitäten „abknabbern“ Projektbudgets Umformtechnik Z
schlagssätze Werkzeuginstandhaltung BDE mannlose Laufzeit Elektroden bestellen Benchmark Werkzeubau de
VDWF im Dialog 3/2014
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VDWF im Dialog 3/2014
pipeLine – ein revolutionäres
Leitungskonzept für Heißkanalsysteme
von Angelo Arabia
Optimierte Leitungsführung und direkte Steuerung – PSG-Vizepräsident Andreas Kißler ist stolz
auf das neue pileLine-Leitungskonzept für Heißkanalsysteme.
«pipeLine» heißt die neue, patentierte
Lösung der Plastic Service Group (PSG)
für Heißkanalsysteme ab vier Betätigungseinheiten, die zum ersten Mal
auf der Fakuma im vergangenen Oktober ausgestellt wurde.
Bei herkömmlichen Heißkanalsystemen
muss jede einzelne Betätigungseinheit
mit vier Leitungen angeschlossen werden,
zwei für die Hydraulik und zwei für die
Kühlung. Das macht bei einem 8-fachSystem schon 32 Leitungen. Die neue
pipeLine von PSG verbindet die Betätigungseinheiten mit nur zwei Leitungen –
nämlich einer Druckleitung und einer
Rückleitung. Das Hydrauliköl bewegt
dabei nicht nur die Nadel, sondern kühlt
gleichzeitig auch. Durch diese neue Heißkanalsystem-Lösung entfallen automatisch die Wasseraufbereitung und natürlich auch das Problem der Verkabelung.
«Das ist sicherlich die größte Innovation
von PSG in den letzten Jahren», erklärt
Andreas Kißler. Der Vizepräsident der
Plastic Service Group ist sichtlich stolz
auf die Neuentwicklung. Zu Recht, biete
das pipeLine-Konzept doch entscheidende
technische und wirtschaftliche Vorteile:
VDWF im Dialog 3/2014
23
Nullpunkt Spannsystem
für das
Schruppen, Schlichten, Erodieren
und Messen
Es reduziert die Rohrleitungen im System
um bis zu 80 Prozent und spart hierfür
auch die Einbauräume – ein nicht unerheblicher Vorteil für den Werkzeugmacher,
der an dieser Stelle weniger fräsen muss.
Andererseits bleibt auch mehr Platz übrig,
um Stahldome stehen zu lassen, die für
eine wesentlich höhere Formstabilität
im Werkzeug sorgen. «Das ermöglicht es,
speziell in der Mitte der Werkzeuge entsprechende Schrauben zu setzen, um dem
‹Atmen› der Werkzeugplatten entgegenzuwirken», erklärt Kißler.
Darüber hinaus können Anwender mit
der neuen pipeLine-Technologie im Vergleich zu herkömmlichen 8-fach-Systemen nicht nur 30 Leitungen, sondern
auch 30 Kupplungen zur Anbindung einsparen. «Ein Spritzgießer beispielsweise
hat große Vorteile beim Rüsten, denn er
spart sich eine Vielzahl teurer Peripherieelemente und vor allem auch Zeit», sagt
Kißler. Darüber hinaus werden so auch
Fehlerquellen minimiert. Es gibt einen
Öleingang und einen Ölausgang mit unterschiedlichen Kupplungen. Ein Verwechslung von Anschlüssen ist somit ausgeschlossen.»
Trägheit war gestern
Ein weiterer Vorteil des Systems ist die
Anordnung der elektronischen HydraulikSchaltelemente direkt am Betätigungs­
zylinder. Das garantiert eine verzögerungsfreie und exakte Steuerung der Verschlussnadel. «Dadurch sind wir in der Lage, die
Schaltzeiten wesentlich reproduzierbarer zu gestalten. Wir sprechen hier
von Schaltunterschieden zwischen 0,1
und 0,3 Sekunden», erklärt der PSG-Vizepräsident.
Einziges kleines Manko stellt die erschwerte
Zugänglichkeit der Hydraulik-Schaltelemente in eingebautem Zustand dar. Aber
auch hier hat man bei PSG eine Antwort
parat. Andreas Kißler: «Wir achten hier
darauf, dass die Bauteile besonders ausgereift sind.» Langzeittests wurden mit
bis zu 350 °C und mit provozierten Aussetzern des Schalt-Ventils durchgeführt,
um alle Fehlerquellen auszumerzen und
eine bestmögliche Lebensdauer des Systems zu gewährleisten.
Systeme werden «verheiratet»
Als nächsten Entwicklungsprozess kündigt
Kißler an, die Neuentwicklung – die übrigens preisneutral zum herkömmlichen
PSG-System in den Markt eingeführt
wurde – mit dem VarioFill-System von
PSG zu «verheiraten». Dann werde man
auch beim pipeLine-System die Nadelbeschleunigung per sequentieller Steuerung so beeinflussen können, dass z. B.
beim Kaskadenspritzen einer Stagnation
der Schmelze entgegengewirkt werden
kann und somit Oberflächenfehler minimiert werden. «An diesem Projekt arbeiten wir momentan und werden bald die
Weiterentwicklung des Systems präsentieren können», verrät Kißler. | Angelo
Arabia, Augsburg
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24
VDWF im Dialog 3/2014
Neue Verfahrenskombination für die Herstellung
von Metall-Kunststoff-Verbundbauteilen
von Hendrik Schneider
Versuchsträger für Metall-Kunststoff-Hybridbauteile: Mögliche Anwendungsfälle sehen die Forscher des Fraun­hofer IWU und der TU Chemnitz
in der Automobilindustrie bei Karosserieelementen
wie Motorhauben, B-Säulen oder Dachquerträgern.
Für die Produktion von KunststoffMetall-Hybridkomponenten gelang
den Wissenschaftlern am FraunhoferInstitut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU ein Erfolg: Durch
Verfahrenskombination lassen sich
die Teilprozesse Tiefziehen, Spritzgießen
und wirkmedienbasiertes Umformen
in einer Produktionsanlage realisieren.
In der Automobilindustrie wird zunehmend an Leichtbaulösungen geforscht,
die sowohl die Stabilität von Karosserieelementen gewährleisten als auch günstig
herzustellen sind. Neben Aluminium oder
Magnesiumlegierungen rücken insbesondere Kunststoffe in Form von Verbundstrukturen mit Metall in den Fokus.
Die Kunststoffstrukturen im Bauteil sorgen
für eine bessere Torsions- und Biegesteifigkeit, das Metall bietet die notwendige
Festigkeit. Neben der Gewichtsreduktion
können mit dem zur Kunststoffverarbeitung genutzten Spitzgussverfahren besonders komplexe Strukturen hergestellt
werden. Im Vergleich zu reinen Metallbauteilen liegt der Materialausnutzungsgrad bei Kunststoff zudem bei nahezu
100 Prozent.
Die Hybridbauteile erlauben darüber hinaus
die Integration von zusätzlicher Funktionalität bzw. die Aufteilung funktionaler
Aufgaben in Bauteilen bzw. Karosseriekomponenten, wie die Einbringung von
speziellen Elementen für Füge- und Montagezwecke.
Konventionell werden die Einzelkomponenten der Metall-Kunststoff-Hybridbauteile in voneinander getrennten Produktionsschritten hergestellt und nachträglich
verbunden. Eine weitere Möglichkeit ist
das An- oder Umspritzen des bereits hergestellten Metallelements. In beiden Fällen
sind mehrere Prozessschritte auf unterschiedlichen Produktionsanlagen notwendig. Am Fraunhofer IWU wurde
gemeinsam mit der TU Chemnitz eine
Verfahrenskombination entwickelt, mit
der Metall-Kunststoff-Verbundbauteile in
einem Herstellungsschritt realisiert werden können. Das Versuchsbauteil aus
Metall wird in einem ersten Teilschritt
tiefgezogen. Im Anschluss wird der Kunststoff eingespritzt. Der hohe Einspritzdruck konnte beim Versuchsbauteil zum
Ausformen von Nebenformelementen
genutzt werden.
«Eine besondere Herausforderung lag in
der Entwicklung eines geeigneten Werkzeugs», erklärt André Albert, Gruppenleiter
am Fraunhofer IWU. Zur Realisierung eines
möglichst gleichmäßigen Anspritzvorgangs
ist eine Beheizung des Werkzeugs notwendig. Das entwickelte Werkzeug wurde in
eine Tiefzieh-Presse eingebaut und an ein
Kunststoffeinspritzaggregat gekoppelt.
Im Verlauf von Versuchsreihen konnten der
Prozess stabilisiert und erste Versuchsbauteile hergestellt werden. In einem nächsten
Schritt soll das Verfahren auf Serienbauteile in der Automobilindustrie übertragen
werden. Mögliche Anwendungsfälle sind
Karosserieelemente wie Motorhauben,
B-Säulen oder Dachquerträger.
Mit der Verfahrenskombination lässt sich
nicht nur weiteres Leichtbaupotential
erschließen und der Materialausnutzungsgrad erhöhen: «Das neue Fertigungsverfahren verkürzt die Prozesskette zur
Herstellung solcher Hybridbauteile signifikant, was zu einer deutlichen Zeit- und
Kosteneinsparung führt», ergänzt Albert.
| Hendrik Schneider, Fraunhofer-Institut
für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz
Mikroskopische Ästhetik
Die Natur liefert oft die besten Vorbilder: Ein Spinnfaden – gerade einmal rund 22 Mikrometer dick – ist fünfmal härter als Stahl und
kann doch auf das Dreifache seiner Länge gedehnt werden. Industriell herstellen lässt er sich nicht.
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26
VDWF im Dialog 3/2014
Bei asymmetrischer Krafteinleitung, z. B. beim
Kippen und Wenden, entstehen Drehbewegungen
innerhalb schraubbarer Anschlagpunkte. Die
Reibungsverhältnisse führen dabei zwangsläufig
zum Lösen der Befestigungsschrauben. Durch
das doppelte Kugellager im neuen RUD-Lastbock
ICE-LBG-SR können nun auch unter Volllast
Drehbewegungen ruckfrei und gefahrlos ausgeführt werden, ohne dass sich die Befestigungsschraube löst. Zudem hat man bei RUD die neuen
Anschlagpunkte mit ICE-Feinkornstahl-Schrauben
ausgestattet, die sich durch eine bis zu 40 Prozent
höhere Bruchkraft gegenüber herkömmlichen
Bolzen und eine Tieftemperaturbeständigkeit
bis -60 °C auszeichnen.
VDWF im Dialog 3/2014
27
RUD hält, was es verspricht
von Carl Schnelle
Auch im Werkzeug- und Formenbau hängt der Unternehmenserfolg an der Kette. Immer dann, wenn Bauteile im
Wert eines Einfamilienhauses in der Werkhalle am KranHaken unter Zeitdruck von A nach B transportiert werden
müssen. Wer gefährliche Unfälle und teure Totzeiten vermeiden möchte, der nutzt dabei nur die besten Ketten und
die besten Anschlagpunkte. Und da kommt RUD als Weltmarktführer ins Spiel.
Das Fördern, Heben, Ziehen, Anschlagen und Zurren ist seit fast
140 Jahren das Metier der RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH
u. Co. KG mit Sitz im schwäbischen Aalen-Unterkochen. Der
Konzern, heute im alleinigen Besitz der Familie Rieger, erzielt
mit seinen 1500 Mitarbeitern in über 120 Ländern einen jährlichen Umsatz von annähernd 200 Millionen Euro.
Vor etwa 35 Jahren begann RUD damit, innovative Anschlagmittel zu produzieren. «Der Entwicklungsanstoß kam damals aus
dem Kohlebergbau», sagt Reinhard Smetz, Bereichsleiter für
Anschlag- und Zurrmittel bei RUD. «Eine Serie von tödlichen
Unfällen und schweren Verletzungen führte zu einer Untersuchung die eindeutig gezeigt hatte, dass der Schwerpunkt dieser
Ursachen in ungeeigneten Anschlagpunkten an den Maschinen,
Getrieben und Lasten aller Art unter Tage und auf dem Platzbetrieb lagen.»
Die Berufsgenossenschaft habe damals sofort reagiert und die
DIN 580 Ringschraube verboten. «Ebenfalls wurden Lösungen
aus beliebigen Draht- oder Blechgebilden für den Untertageeinsatz nicht zugelassen, die die neue Forderung nach vierfacher
Sicherheit gegenüber Bruch in alle Richtungen nicht erfüllten.
Damit waren die Grundsätze für moderne Anschlagpunkte geboren, die eine enorme Entwicklung nach sich zogen.»
Unter Teil- oder Volllast ruckfreies Drehen, Kippen
und Wenden
Für einen Quantensprung in dieser Entwicklung sorgte RUD
mit Rundstahlketten und Befestigungsschrauben in einzigartig
bruchfestem Feinkornstahl und mit dem asymmetrisch belastetbaren VIP-Lastbock mit Gewinde (VLBG). Nun haben die Aalener
mit erheblichen Entwicklungskosten eine revolutionäre Weiterentwicklung des VLBG auf den Markt gebracht, den ICE-LBG-SR.
Das SR steht für «Super-Rotation».
Reinhard Smetz ist von «made in Germany»
überzeugt: «Nachdem keines der Sonderkugel­
lager-Muster für den neuen Super-RotationAnschlagpunkt zu den gewünschten Ergebnissen
geführt hatte, haben wir auch hier ausnahmslos
alle Teile bei RUD selbst aus Sonderstahl ge­
fertigt und spezialvergütet», erklärt der Bereichs­
leiter für Anschlag- und Zurrmittel bei RUD.
Anlage für den Zusammenbau des ICE-LBG-SRDoppelkugellagers bei RUD
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VDWF im Dialog 3/2014
Drehen, Kippen, Wenden – bei der stichproben­
artigen Prüfung werden die Super-RotationAnschlagpunkte unter Volllast geprüft. Denn
nicht beanspruchungsgerechte Anschlagpunkte
bergen vielfältige Unfallrisiken und kosten wertvolle Zeit, die in keiner Produktkalkulation abgedeckt ist.
Arbeitssicherheit erhöhen, Totzeiten reduzieren,
Kosten sparen: Moderne und geprüfte Anschlagpunkte müssen die 4fache Sicherheit gegenüber Bruch in jeder Belastungsrichtung garantie­
ren und dürfen sich bei Lastdrehvorgängen nicht
selbständig lösen. RUD-Anschlagmittel bürgen
hier für Sicherheit beim Heben und Bewegen
von Lasten. Über 550 verschiedene geprüfte Anschlagpunkte – schweiß- oder schraubbar –
erfüllen in Verbindung mit VIP- und ICE-Anschlagketten höchste Anforderungen in allen
Einsatzbereichen zukunftsorientierter Zurr- und
Hebetechnik.
Reinhard Smetz: «Der VLBG war perfekt, wenn es darum
ging, Lasten mit mehreren Anschlagpunkten belastungs­
gerecht anzuhängen. Er richtete sich beim Anhebevorgang,
dank der asymmetrischen Krafteinleitung, in die entsprechende Zugrichtung aus.» Doch der Markt habe zunehmend
gefordert, mit diesen Anschlagpunkten unter Teil- oder Voll­last
ruckfrei drehen, kippen und wenden zu können. Mit dem
VLBG ein gefährliches Unterfangen. «Entsprechende VollastDrehversuche haben sehr schnell gezeigt, dass sich die
Schraube bereits nach einer 90-Grad-Drehung, trotz Vorspannung mit dem vorgeschriebenem Drehmoment, ausnahmslos
aufdrehte.»
Qualitätsanspruch: Super-Rotation mit speziellen selbstgefertigten Kugellagern
Wenn der Anschlagpunkt nicht die Befestigungsschraube her­
ausdrehen soll, muss er sich widerstandsfrei um die Schraube
drehen können. Die Idee für die «Super-Rotation» auf Basis
des erfolgreich eingeführten VLBG war geboren. Die Lösung
des Problems war ein doppeltes SR-Kugellager um die Schraube.
«In der Entwicklung dieses Kugellagers wurden uns von den
deutschen Sonderkugellager-Herstellern Muster an­geboten.
Nachdem keines dieser Muster – die eher darauf getrimmt
waren, langanhaltenden hohen Drehzahlen zu widerstehen –
zu den gewünschten Ergebnissen geführt hatte, haben wir
alle Teile aus Sonderstahl selbst gefertigt und spe­zialvergütet»,
sagt Smetz. Entstanden sei ein «Made in Germany»-Qualitätsprodukt, dass jetzt die Drehbelastung unter Volllast in alle
Richtungen erfüllt.
RUD produziert heute auf speziellen Drehautomaten und einer
völlig neu konzipierten, vollautomatischen Montagemaschine
die komplette SR-Doppel-Kugellager-Serie für den Schraubeneinsatz von M 10 bis M 36. Für die allseitigen Dauerdrehbelas­
tungsversuche unter Volllast griff RUD auf das Know-how
einer Schweizer Spezialfirma zurück. Auf einem von den Eid­
genossen gebauten Prüfstand testet RUD nun alle schraubbaren
Typen und kann sie so laufend optimieren. «Wir haben viele
Versuche gebraucht, bis wir die optimale Festigkeit in allen Belas­
tungsrichtungen erreicht hatten», sagt Smetz. «Erschwerend
für unsere Konstrukteure kam hinzu, dass an der Baugröße und
an den Einbaumaßen keine Änderung vorgenommen werden
durfte, da diese Bauteile in Tausenden Konstruktionszeichnungen
hinterlegt sind.» Doch jetzt sind der VLBG und der ICE-LBG-SR
von der Außenkontur her zwei zeichnerisch absolut identische
Komponenten, bei der nur eine andere Bestellnummer hinterlegt werden müsse.
VDWF im Dialog 3/2014
29
Besser beides.
Beides besser.
Befestigungsschrauben für höchste Beanspruchungen
Rechtzeitig zur diesjährigen Weltpremiere des Super-RotationAnschlagpunktes auf der CeMat bekam RUD für alle SR-Typen
von der zuständigen Berufsgenossenschaft den DGUV-Prüfstempel. «Die neuen Prüfkriterien für den Einsatz mit 45-GradKippwinkel über Kopf konnten jedoch nur durch den Einsatz
der neuen, revolutionären ICE-Bolt-Schraube erreicht werden»,
sagt Smetz. «Bei modernen Anschlagpunkten müssen die Befes­
tigungsschrauben täglich höchsten Beanspruchungen standhalten – und das in alle Belastungsrichtungen. Diese Biegebelas­
tungen müssen sowohl statisch wie dynamisch übernommen
werde auch bei Tiefsttemperaturen und bei großer Hitze.»
Der ICE-Feinkornstahl, den RUD sowohl bei seinen Rundstahlketten als auch bei den neuen Befestigungsschrauben verwendet, verfügt über eine extreme Bruchkraftfestigkeit. Er ist
30 Prozent härter als herkömmlicher Stahl und erreicht Kerbschlagarbeitswerte von über 55 J/cm² bei minus 60 °C. Die ICEBolt-Schraube wird künftig in alle schraubbaren RUD-Anschlagpunkte übernommen. «Für den Kunden resultieren aus diesen
Eigenschaften ganz neue Möglichkeiten: Je nach Anwendung
können Schraubendurchmesser bei gleicher Belastung kleiner
gewählt werden, es sind höhere Tragfähigkeiten möglich und
ganz allgemein steigt die Sicherheit am Arbeitsplatz», sagt
Smetz. RUD strebt den Einsatz seiner «Super-Schraube» in den
verschiedensten Industriebereichen an, auch in jenen, die mit
Anschlagpunkten nichts zu tun haben.
Auch beim neuen Super-Rotation-Anschlagpunkt setzt RUD auf
die Farbe Pink als leuchtendes Erkennungsmerkmal. Die spezielle
farbige Pulverbeschichtung ist gleichsam Blickfang und Sicherheitsindikator. Denn ab 200 °C wird aus niedlichem Pink schnell
Ocker bis Dunkelbraun und bei fast 400 °C bedroliches Schwarz,
was dem Anwender optisch eine unzulässige Überhitzung des
Bauteils anzeigt.
Die gesetzlich geforderte regelmäßige Überprüfung des Arbeitsmittels Super-Rotation kann zudem ganz ohne fehlerträchtige
Zettelwirtschaft und völlig digital am PC erledigt werden. Jeder
ICE-LBG-SR-Anschlagpunkt hat einen äußerst robusten und
anspruchslosen Miniatur-Chip in seinem Inneren verbaut. Mittels
Lesegerät wird dieser ausgewertet. Im RUD-ID-Net lassen sich
dann alle notwendigen Produktdaten, Prüfzeugnisse, Gebrauchsanleitungen, Prüfmöglichkeiten und deren Dokumentation abrufen,
registrieren und verwalten. | Carl Schnelle, Hamburg
Es gibt Dinge, die sind zusammen einfach besser als
jedes für sich. Fräsen und Erodieren zum Beispiel.
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Aktive und passive Sicherheit
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VDWF im Dialog 3/2014
VDWF im Dialog 3/2014
Der andere Formenbau:
Werkzeuge für richtig viel Druck
von Richard Läpple
31
Flachwerkzeuge für dünnwandige, filigrane
Profile. Hier kommt das Drahterodieren zum
Zuge. Wenn es die Randbedingungen der Produkte und Pressen zulassen, werden die Werkzeuge für mehrere Stränge ausgelegt. Wichtig
ist ein symmetrischer Aufbau, die resultierende
Presskraft soll im Zentrum wirken.
Aus dicken, runden Bolzen werden filigrane, labyrinthartige
Profile
Rund-, Winkel-, Vierkant- oder Flachprofile kann man walzen,
Rohre entstehen meistens durch Ziehen. Wenn aber komplizierte
Profile gefragt sind – und es wird überall in der Technik komplizierter –, dann kommt das Strangpressen zum Zuge. Wegen der
guten Verformbarkeit ist Aluminium der Werkstoff Nummer eins
für komplizierte Halbzeuge. Grundsätzlich lassen sich viele Metalle
pressen, besonders Kupferlegierungen, sogar Stahl. Doch sprechen Optik und Gewicht meistens für das edlere Leichtmetall.
Gängige Standardlegierungen sind AlMgSi 0,5/0,7/1.0. Typische
Produktbeispiele sind Profile für Fensterrahmen, Zierleisten für
Fahrzeuge und Möbel oder Hohlprofile für Kühl- und Heizzwecke.
Letztere haben teils viele Zungen mit sehr engen Toleranzen.
Dünne und eng tolerierte Wände sind eine besondere Herausforderung.
Es liegt auf der Hand, dass komplizierte Produkte fast immer
kundenspezifische sind. Das ist auch beim Strangpressen nicht
anders, gerade auch im Automobilbereich oder in der Möbelindustrie, wo fast immer dekorative und technische Funktionen
zusammenkommen. «Ein intensiver Dialog mit den Kunden einerseits und mit den Herstellern der Strangpresswerkzeuge andererseits ist für uns immens wichtig», sagt Stephanie Hueck, geschäftsführende Gesellschafterin der Gerhardi Alutechnik GmbH & Co.
KG, Lüdenscheid. Das Unternehmen ist auf die Herstellung und
Weiterverarbeitung anspruchsvoller Alu-Profile spezialisiert. Das
Werk beherbergt Pressen mit 20 und 33 MN. Verarbeitet werden
Blockdurchmesser von 203 mm – das ist die Abmessung des
runden Ausgangsmaterials, auch als Rundbarren bezeichnet. Ihre
Ausgangslänge beträgt etwa 6 m. Nach Erwärmen in einem Ofen
auf ca. 450 °C werden davon Bolzen pressgerecht abgeschert.
Aus einheitlichen Bolzen mit D = 203 mm werden sämtliche Profilgrößen gepresst, ob nun mit 20 mm oder 100 mm Breite.
Höhere Anforderungen an die Profile
Für hochdekorative Produkte ist in der Regel eine Weiter­
verarbeitung erforderlich. Zierleisten werden gegebenenfalls
gebogen und erhalten eine edle Oberfläche. Sie werden beispielsweise geschliffen, pulverbeschichtet, gebürstet, poliert
oder verchromt.
Blick in das Presswerk bei Gerhardi Alutechnik in
Lüdenscheid. Das Unternehmen – in der 5. Generation in Familienbesitz – wurde 1796 gegründet und
produzierte damals Knöpfe und Schnallen. Seit
1920 zählt auch Aluminium zum Werkstoffportfolio, 1945 erfolgte die Inbetriebnahme der ersten
Strangpessanlage. Damit war der Grundstein für
das heutige Produktspektrum von Gerhardi gelegt.
Das mittelständische Unternehmen mit derzeit
125 Beschäftigten betreibt Anlagen mit 2000 und
3300 Tonnen Presskraft. Die Jahreskapazität beläuft sich auf 14 000 Tonnen Aluminium.
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Profile kommen aus der Presse. Dieses Werkzeug
erzeugt drei Stränge bei einem Pressvorgang.
Ein Profil für einen Wärmetauscher wird an der
Presse bei Gerhardi Alutechnik auf Maßhaltigkeit
überprüft.
Gerade besondere Profile sind ein Beleg, inwieweit die Anforderungen gestiegen sind. Für viele ist eine «spezielle Werkzeugtechnik»
notwendig, betonen die Alu-Spezialisten aus Lüdenscheid. Teilweise wird bereits beim Pressen eine hohe Oberflächengüte angestrebt, um die Basis für eine entsprechende Weiterverarbeitung zu
schaffen. Teilweise sind auch sehr dünne Wandstärken erwünscht.
So erhalten beispielsweise moderne Rolladenprofile und Führungsschienen Stege und Wände von gerade einmal 0,7 mm Stärke. «Um
eine hohe Qualität liefern zu können, arbeiten wir ausschließlich
mit führenden Werkzeugherstellern zusammen», so Hueck weiter,
«dabei ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit das A und O.» Die
Zahl der Partner bleibt dadurch überschaubar. Drei der vier engen
Werkzeugpartner von Gerhardi Alutechnik kommen aus Deutschland. Osteuropa oder Fernost – Fehlanzeige. Das soll aber nicht
heißen, dass dort keine Qualität produziert werde. Vielmehr spielt
es in diesem Zusammenhang eine Rolle, wo man als Profilhersteller seine Presswerke stehen hat, räumt die Geschäftsführerin
ein. Der Punkt ist: die Kommunikation muss funktionieren. Schon
deshalb, weil über Werkzeugkorrekturen in der Regel im Presswerk
vor Ort diskutiert wird. Werkzeughersteller, die an der Presse
stehen – das sieht man nicht selten.
Lösungsanbieter sind gefragt
Der Werkzeughersteller bestätigt: «In der Kunststofftechnik verfügen viele Werkzeugbauer über eigene Spritzgießmaschinen, um in
Eigenregie Prototypen anzufertigen. Das ist bei uns nicht der Fall,
denn Presswerke sind eine ganz andere Dimension. Daher ist eine
besonders enge Zusammenarbeit mit den Kunden wichtig; unsere
Berater brauchen ein großes Verständnis bezüglich der Prozesse
ihrer Kunden», so Joachim Maier, Geschäftsführer der Wefa-Gruppe
aus Singen, führender Hersteller von Strangpresswerkzeugen. Aber
ein guter Draht zum Kunden ist noch aus einem anderen Grund
wichtig. Wie viele Werkzeughersteller versteht sich auch Wefa als
«Lösungsanbieter», nicht nur als Zerspaner, der einen Stahlklotz
nach Zeichnung bearbeitet. «Die Fließtechnik des Aluminiums ist
sehr komplex», meint Joachim Maier weiter, «weshalb wir uns
intensiv mit den Werkstoffen beschäftigen, intensiver vielleicht
als ein Spritzgießer.» Das Verhalten des Aluminiums sei längst
nicht so gut erforscht wie das der Kunststoffschmelze. Die Kunststoffschmelze befindet sich in einem definierten Aggregatzustand.
Das Strangpress-Aluminium ist hingegen eine teigige Masse. Die
Reibbedingungen sind vielfach noch unbekannt.
Qualitätskontrolle: Der Mitarbeiter vermisst die
Spaltgröße des Werkzeugs mit kalibrierten Stiften.
Der Fachmann nennt den Vorgang «Abstecken».
Man muss sich nur einmal verdeutlichen, was etwa beim Pressen
eines Hohlprofils passiert: Die dafür erforderlichen Kammerwerkzeuge werden in Sandwichbauweise aus einem Dorn- und einem
Matritzenteil hergestellt. Das Aluminium teilt sich vor dem Dorn,
um sich in der «Schweißkammer» des Werkzeugs wieder zu verbinden. Danach gelangt es durch die Matritze und erhält seine
Profilform. Derartig komplexe Vorgänge sind nicht so ohne weiteres
zu simulieren. Das Feld für die Grundlagenforschung ist also
noch weit. Maier: «Wir sind bei der Softwareentwicklung mit im
Boot und arbeiten mit Hochschulen zusammen.»
Beschichtete Werkzeuge
Eine weitere Entwicklungsrichtung sind Oberflächenbeschichtungen. Das Singener Unternehmen ist Weltmarktführer auf
diesem Gebiet. Normalerweise werden Strangpresswerkzeuge
nitriert und für viele Anwendungen ist dies immer noch das
Maß der Dinge. Es gibt aber eine Reihe Anwendungen, da erhöht
eine Beschichtung die Pressgeschwindigkeit und die Lebensdauer
der Werkzeuge ganz erheblich. Manche Alulegierungen sind
nämlich hoch abrasiv, so dass herkömmliche Werkzeuge schnell
verschleißen. Beschichtungen wirken dem entgegen und minimieren unter dem Strich die Kosten, auch wenn der Anschaffungspreis für die Werkzeuge zunächst höher liegt. Um auch
diesen möglichst niedrig zu halten, werden sie häufig als Einsatzoder Cartridge-Werkzeuge konstruiert. Die Idee ist dieselbe wie
bei Wendeschneidplatten: im Verschleißfall sind nur die Einsätze
zu wechseln.
Das Aufbringen der Beschichtungen erfolgt nach dem sogenannten CVD-Verfahren. Dabei wird Aluminiumoxid als Hartschicht abgeschieden. Das Verfahren ist seit vielen Jahren in
Verbindung mit Hartmetallen bekannt. Den Strangpressexperten
aus Singen ist es gelungen, diese Technologie auch auf spezielle
Warmarbeitsstähle anzuwenden. Die dafür entwickelte CEDTechnologie (CED steht für Coated Extension Dies) ist patentiert.
O-Ton Wefa: «Diese Kompetenz kommt vorzüglich bei der Herstellung von Werkzeugen für Wärmetauscherprofile zum Einsatz.
Auch mit Hilfe der Cartridge- oder Sandwichtechnologien lassen
sich in Verbindung mit CVD-Beschichtungen, die an die Aluminium-Legierung angepasst sind, kleinste Dorne und dünnste Wandungen realisieren. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit der
Wärmetauschers besonders groß.»
Ein Werkzeugmacher der Wefa Singen GmbH bei
der Maßkontrolle eines zweisträngigen Kammerwerkzeugs nach der Fräsbearbeitung. Wefa wurde
1972 in Worblingen als Tochter der Alusuisse AG
gegründet. In den 1980er Jahren wechselte der
Eigentümer, was eine Neuausrichtung und die
Konzentration auf das Strangpressen zur Folge
hatte. Heute steht der Name Wefa für eine familiengeführte mittelständische Unternehmensgruppe. Alle Standorte in Singen, im schweizerischen Thayngen, in Tschechien und in Michigan/
USA eingerechnet, beläuft sich die Zahl der Beschäftigten derzeit auf 180. Die größten Werkzeuge des Weltmarktführers für beschichtete
Strangpresswerkzeuge haben Durchmesser bis
500 mm. Ein besonderes Augenmerk gilt aber auch
miniaturisierten Werkzeugen für presstechnisch
schwierige Profile.
Neben der Softwareentwicklung und den Beschichtungen ist
auch die Miniaturisierung ein Trend beim Strangpressen. An
den Wefa-Standorten in Singen und in der Schweiz ist man auf
miniaturisierte Werkzeuge besonders spezialisiert. Die Experten
entwickeln Werkzeuglösungen für Wandstärken mit gerade einmal
0,2 mm Stärke. Vor diesem Hintergrund müssen die Fertigungstechnologien auf dem neuesten Stand sein.
Beim Bau von Strangpresswerkzeugen kommen die Metallbearbeitungsverfahren, die auch der Werkzeug- und Formenbauer
kennt, zum Einsatz. Die Matritzen werden gefräst, auch mit
fünf Achsen oder mit High Speed. Das Senk- und Drahterodieren
spielt ebenfalls eine große Rolle, speziell die Dünndrahttechnologie
angesichts der feinen Profilstrukturen. Die Fertigungstoleranzen
bewegen sich im Bereich weniger hundertstel Millimeter. Der
Maschinenpark in Singen und an den anderen Standorten ist
entsprechend umfangreich und hochmodern ausgestattet. Wefa
spricht von einer Fertigungstiefe von 100 Prozent, denn auch
die Wärmebehandlung und natürlich die Beschichtungstechnologie sind im eigenen Hause vorhanden. 100 Prozent – das
können nicht viele Betriebe von sich sagen. | Richard Läpple,
Tübingen
Strangpresswerkzeug, bestehend aus Dorn- und
Matritzenteil mit der Wefa-eigenen CVD-Beschichtung. Die Fließrichtung des Aluminiums
ist bezogen auf den stehenden Dorn aus dem
Papier heraus. Das Material wird vor dem Dorn
geteilt und verschweißt danach wieder.
Unternehmen stellen Neues aus der Branche vor
Kleine Partikel machen Kunststoff
zum Wärmeleiter
Software für die Einzelfertigung –
Das Tool-Management von FlowTIQ
Faserverbundwerkstoffe haben sich heute
in vielen Bereichen industrieller Produktion
durchgesetzt. «Sie sind einerseits sehr
leicht und weisen andererseits eine hohe
mechanische Festigkeit auf», erläutert
Dr. Jörg Bossert von der Friedrich-SchillerUniversität Jena. Das macht Bauteile aus
Faserverbundwerkstoffen für Anwendungen im Fahr- und Flugzeugbau sowie im
Maschinen- und Anlagenbau interessant.
«Denn überall, wo Bauteile oder Fahrzeuge
bewegt werden müssen, lässt sich dank
Leichtbauweise Energie einsparen.»
Das Tool-Management von FlowTIQ ermöglicht die Organisation, Wartung und Pflege
sowie die Bewertung des aktuellen Bestands an Bearbeitungswerkzeugen während einer Fertigung. Der gesamte Werkzeugbestand inklusive der zugehörigen
Technologiewerte kann somit unkompliziert verwaltet werden. Darüber hinaus
wird die Anbindung von weiteren Softwaresystemen zum optimalen Austausch
von Werkzeuginformationen ermöglicht.
Bei der Übernahme von NC-Dateien aus
dem CAM-System ermittelt FlowTIQ die
erforderlichen Werkzeuge, um diese im
weiteren Verlauf der Fertigung zu berücksichtigen.
ICH seH
das
anders.
artIkel 19:
Jeder Mensch darf frei seine Meinung äußern –
egal welche, wie und wo auch immer.
dIe allgemeIne erklärung der
mensCHenreCHte
ICH sCHütze sIe – sIe sCHützt mICH
ICH seH
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www.amnesty.de
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Um aus einem isolierenden einen wärmeleitfähigen Kunststoff zu machen – beispielsweise für die Anwendung in elektrischen Bauelementen, die sich erwärmen,
oder bei der mikrowelleninduzierten
Aushärtung von Kunststoffen in formgebenden Werkzeugen –, setzen die Forscher,
in Kooperation mit dem Unternehmen
Klebtechnik Zimmermann iKTZ, dem flüssigen Werkstoff wenige Mikrometer große
Partikel aus Metall, Keramik oder Kohlenstoff zu. Das entstehende Composite
vereint die Eigenschaften der Partikel mit
denen der Matrix. «Die Wärmeleitfähigkeit steigt mit steigendem Partikel-Anteil
an», so Bossert. Neben Material und
Menge nehme auch die Gestalt der zugesetzten Partikel entscheidenden Einfluss auf die Eigenschaften des Verbundwerkstoffs. |
www.uni-jena.de
Ist ein Werkzeug nicht vorhanden, so wird
ein Montage- und Messauftrag generiert.
FlowTIQ verschafft dadurch einen Überblick über alle im Einsatz befindlichen
Werkzeuge und erkennt bereits in der Vorbereitung der Fertigung fehlende Werkzeuge oder Engpässe in der Verfügbarkeit.
Anhand der Beschreibung der Einzelkomponenten werden die Bearbeitungswerkzeuge zusammengesetzt. FlowTIQ erfasst
zudem die Soll- und Ist-Standzeiten der
Bearbeitungswerkzeuge. Mit Hilfe einer
Inventurliste können die Listen- und Beschaffungspreise verwaltet werden.
Eine exakte Berechnung des Zeitwerts
kann anhand der Größen Abschreibung,
Verschleiß und Laufzeiten erfolgen. |
www.flowtiq.com
VDWF im Dialog 3/2014
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Werkzeugformen per Mikrostrukturen
effizient entlüften
One-Stop-Shop für FlüssigsilikonSpritzgießer
Neues Hochleistungs-Dreh-Fräs­zentrum
mit zwei Spindeln
Häufig dienen Entlüftungsflächen in der
Trennebene des Formwerkzeugs dazu,
die Luft während des Spritzgießens gezielt entweichen zu lassen. Meist werden solche Formentlüftungen erst nach
der Fertigstellung des Werkzeugs, also
während der Erstbemusterung, eingebracht.
Zur Fakuma präsentiert sich die Elmet
Elastomere Produktions- und Dienstleis­
tungs GmbH als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen im Bereich des
Flüssigsilikon-Spritzgießens. Das österreichische Unternehmen hilft Verarbeitern, individuell optimierte Komplett­
systeme zu konzipieren, und liefert diese
Anlagen dann auch als schlüsselfertige
Einheit mit aufeinander abgestimmten
Komponenten, baut sie vor Ort auf, fährt
sie an und schult auch die Mitarbeiter
seiner Kunden so, dass sie die Anlage
mit hoher Effizienz betreiben und warten
können.
Das neue Hochleistungs-Dreh-Fräs­
zentrum Hyperturn 65-1000 Duoturn
von Emco bietet ein breites Spektrum
zur präzisen Komplettbearbeitung. Zwei
gleich leistungsstarke Spindeln und zwei
Werkzeugrevolver gehören zur Grundausstattung. Alternativ ist eine zweite
Y-Achse wählbar, die mehr Bearbeitungsmöglichkeiten bietet. Wichtigste Optionen
stellen der BMT-Revolver mit wassergekühltem Direktantrieb, die Super Big Bore
Spindel mit 95er-Stangendurchlass, eine
NC-­Lünette und ein NC-Reitstock dar.
Dabei kommt es jedoch häufig vor, dass
über die Entlüftungsflächen auch der
eingespritzte Kunststoff austritt und
das Werkzeug deshalb mehrfach überarbeitet werden muss. Das Fraunhofer-­
Institut für Produktionstechnologie IPT
Aachen untersucht deshalb in dem Forschungsprojekt «VentOpt» gemeinsam
mit drei Industriepartnern, wie sich
durch speziell gestaltete und dimensionierte Mikrostrukturen die Entlüftung
von Spritzgießwerkzeugen verbessern
lässt. Indem typische Prozessparameter
wie Fülldruck, Werkzeugtemperatur
und die Eigenschaften des eingesetzten
Kunststoffmaterials bereits schon bei
der Aus­legung berücksichtigt werden,
lassen sich die Entlüftungsstrukturen
optimal an die gewünschte Anwendung
anpassen.
Für den praktischen Einsatz wird außerdem ein Softwaremodul entwickelt, das
nicht nur den Füll-, sondern auch den
Entlüftungsvorgang simulieren soll. |
Das Spektrum der Eigenprodukte von
Elmet für solche Komplettanlagen reicht
von vollautomatisierten, hochpräzisen
Spritzgießwerkzeugen, die das Kerngeschäft des Unternehmens bilden, über
höchst effiziente MehrkomponentenDosiersysteme und elektronisch einstellbare Kaltkanal-Nadelverschlussdüsen bis
zu Peripherieprodukten wie Rückstromsperren, Tauchdüsen, Siebadapter, das
Vakuum-Luft-System, die Kühlwasserversorgung usw. Dazu Geschäftsführer
Manigatter: «Lediglich die Spritzgießmaschine kaufen wir zu, und hier arbeiten
wir eng mit allen namhaften Herstellern
zusammen. Dadurch können wir sehr
flexibel auf die Wünsche unserer Kunden eingehen.» |
In einem großen Arbeitsraum bilden
500 mm Drehdurchmesser, 1050 mm
Spindelabstand und 65 mm Stangendurchmesser die Basis. Integrierte was­
sergekühlte Spindelmotoren realisieren
den großen Drehzahlbereich von 0 bis
5000 U/min, die hohe Leistung von 29
(37) kW und das kraftvolle Drehmoment
von 250 (360) Nm der Haupt- und Gegenspindel. Jeder der beiden Systeme
kann 12 stationäre oder angetriebene
Fräs- oder Bohrköpfe mit DIN-Schnellwechselsystemen aufnehmen. Weitere
Highlights realisiert die Hyperturn 651000 Duoturn bei ihren hochpräzisen
Y-Achsen mit dem Verteilen der Schnittkräfte auf zwei Führungsebenen, dem
optimalen Spänefluss und der Antriebssowie Steuerperformance per Sinumerik
840D sl. |
www.ipt.fraunhofer.de/ventopt
www.elmet.com
www.emco-world.com
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VDWF im Dialog 3/2014
Kompaktbearbeitungszentrum mit dem
adaptierten Robotersystem von Hermle
Loc-Line-Hochdruck-Düsen für die
High-Speed-Zerspanung
Wollschläger und Widia präsentieren
neue Frässorte
Bereits als Standard 5-Achs-Bearbeitungszentrum baut die C 12 U dynamic sehr
kompakt. Durch die Adaption des kompletten Robotersystem RS 05 wird die Aufstellfläche um nur 2 m2 vergrößert, bietet
dem Anwender aber eine wesentliche wirtschaftliche Aufwertung: Die nun voll automatisierte Anlage kann rund um die Uhr
und auch mannlos produzieren.
Die Ingenieurbüro Thiermann GmbH präsentierte im September eine Weltneuheit.
Der Loc-Line-Generalimporteur für den
deutschen Markt stellte die neuentwickelten Hochdruckdüsen für die Hochgeschwindigkeitszerspanung des amerikanischen Herstellers Lockwood vor. Mit ihrer
Druckbeständigkeit bis 70 bar erfüllen die
Loc-Line-Düsen die Anforderungen, die
Hochleistungs-Werkzeugmaschinen heute
an Kühlmittel stellen. Die Hochdruckdüsen
lassen sich einfach ausrichten, sind posi­
tionsstabil – eine Gegenmutter ist nicht
erforderlich – und ermöglichen den Einsatz
direkt am Werkzeug-Revolver bzw. am
Werkzeug. Das System besteht aus einzelnen, beweglichen Kunststoffelementen
und kann mit einem Handgriff auf jede
gewünschte Position eingerichtet werden.
Die Wollschläger GmbH und Co. KG hat
die Frässorte Victory WP40PM von Widia
neu ins Sortiment aufgenommen. Diese
Wendeschneidplatten erleichtert die Verarbeitung von Stahl mit radialen Schnittbreiten und Oberflächen mit variierender
Dicke. Verschleißfestigkeit und Zähigkeit
optimieren die Handhabung und sorgen
für weniger Brüche während des Arbeitsvorgangs. Die neue Frässorte ist ideal für
schwierige Bearbeitungsbedingungen geeignet, da durch die Verschleißfestigkeit
das Zerspanungsvolumen und die Stabilität
der Wendeschneidplatten erhöht werden.
Das RS 05 wird dabei links an die C 12 U
adaptiert und besteht aus einem Palettenspeichermodul für bis zu 12 Matrizen,
die übereinander, in der Höhe variabel
aufgebaut werden. Diese Matrizen können
mit Werkstücken oder z. B. mit ITS-50Paletten individuell bestückt werden.
Der Roboter kann je nach Greiferausführung bis zu 10 kg schwere Paletten oder
Werkstücke direkt von den Matrizen in
den Arbeitsraum der C 12 U ein- und ausbringen. Auf dem NC-Schwenkrundtisch
können kundenindividuelle Spannmittel
adaptiert werden, um Paletten oder Werkstücke sicher und schnell zu spannen.
Die Beladung des Palettenspeichers erfolgt hauptzeitparallel von der Rückseite.
Ebenfalls auf der Maschinenrückseite
befindet sich die Werkzeugbe- und -entladestelle der C 12 U. Das Standard-Magazin fasst 36 Werkzeuge und kann optional
ohne zusätzlichen Platzbedarf auf 71
Werkzeugplätze erweitert werden. |
Die Düsen sind in zwei Baureihen erhältlich. Die Compact Düse eignet sich speziell
für Anwendungen in beengten Raumverhältnissen. Die Version «Extra Winkelbereich» kann in einem großen Radius geschwenkt werden. Beide Düsen stehen in
den Durchmessern 1,6 mm, 2,2 mm, 3,0 mm
und 4,1 mm zur Verfügung. Es gibt sie in
den Längen 0 mm, 6,4 mm, 12,7 mm und
31,8 mm. Loc-Line wird aus hochwertigem
Azetal-Copolymer-Material hergestellt,
das resistent gegen Petroleum-Produkte,
Kühlmittel und die gebräuchlichsten Chemikalien ist. |
www.hermle.de
www.ibt-gmbh.de
Erreicht wird die hohe Widerstandsfähigkeit
durch die Verwendung eines bisher auf
dem Markt einzigartigen mittelkörnigen
Substrats aus einer Zirkonium-Legierung.
Durch die optimierte AICrN-TiAIN-Mehrfachbeschichtung werden zudem Mikrorisse reduziert. Das verbessert die Kantenfestigkeit und vermeidet Brüche an der
Wendeschneidplatte. Diese Vorteile sind
auch bei schneller Schnittgeschwindigkeit,
hohem Vorschub und größerer Schnitttiefe im Markt der ISO-Werkstoffgruppe
P40 für das Schruppfräsen gegeben.
Victory WP40PM ist für die Widia-Produktfamilien der Planfräsen M1200 und
M660, für die Eckfräsen M680 und die
VSM-Familie sowie die Kopierfräsen M370
und M200 erhältlich. |
www.wollschlaeger.de
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Energieeffiziente Automations- und
Handlinglösungen von IEF-Werner
Ressourcenschonung bei BASF: Von
Biomasse zu Kunststoff
Der Furtwanger Hersteller von hochqualitativen Automatisierungs- und Hand­
habungslösungen IEF-Werner präsentiert
mit seinem jüngsten Produkt ein kompaktes Palettiersystem, das durch seine
hohe Energieeffizienz überzeugt. Im Gegensatz zu anderen Systemen kommt
«ecoStack» komplett ohne energieintensive – und damit teure – Druckluft aus.
Weitere Energie spart der Palettierer ein,
indem er Komponenten, die aktuell nicht
benötigt werden, automatisch abschaltet.
Zudem wird die Stromzufuhr, wenn immer
möglich unterbrochen, beispielsweise bei
Maschinenstillstand, Schichtende oder
Pausen. Der ecoStack ist in der Lage, Paletten verschiedener Größen zu verarbeiten –
insbesondere im Viertel- oder Achtel­
euromaß.
Als erster Kunststoff-Kunde der BASF hat
die Kunststoffwerk AG Buchs, ein Unternehmen der Wiha Werkzeuge GmbH, den
technischen Kunststoff Ultramid B3EG6
MB verarbeitet und serienmäßig zur
Herstellung von Zollstöcken verwendet.
Das hier eingesetzte Polyamid gehört zu
den ersten Produkten der BASF, die auf
Basis des «Mass-Balance-Verfahrens»
hergestellt und vermarktet werden. Der
«MB»-Werkstoff beruht auf biobasierten
Rohstoffen und hilft dadurch, fossile
Rohstoffe einzusparen und Treibhausgasemissionen zu vermindern.
Als Option bietet IEF-Werner die Integration
eines eigenen Produkthandlings – z. B.
mit dem Schwenkarmmodul «rotaryArm»
mit einer Reichweite von 297, 399 und
537 mm – an. Auf Wunsch stattet der
Automatisierungsspezialist den Greifer
mit einer zusätzlichen NC-Drehachse aus.
Somit lassen sich Endlosdrehungen sowohl
bei der Schwenk- als auch bei der Drehachse einfach umsetzen. In Verbindung
mit dem ecoStack ist der rotaryArm ein
schnelles Pick-and-Place-System für alle
Anwendungen, die eine präzise Automatisierungslösung erfordern. |
www.ief-werner.de
Nach der von TÜV SÜD zertifizierten Bilanzierungsmethode werden 100 Prozent der
fossilen Rohstoffe, die zur Herstellung von
Ultramid B3EG6 MB nötig sind, bereits
am Anfang des Produktionsprozesses
durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt, die
zu einem erheblichen Anteil aus organischen Abfällen stammen. Auf diese Weise
können fossile Ressourcen eingespart
und Treibhausgasemissionen reduziert
werden.
Die Abkürzung MB kennzeichnet die
Berechnung über das Massenbilanzverfahren. Der zertifizierte MB-Kunststoff ist
bezüglich Rezeptur und Qualität gegenüber seinem fossilen Pendant unverändert.
Er ist ab sofort in kommerziellen Mengen
erhältlich. |
www.basf.com
Wissen und Wandel
Markus Gebhardt ist Inhaber und Geschäftsführer der von seinem Vater 1964 gegründeten
Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau GmbH.
Das Werkzeugmachen sei ihm «eigentlich in
die Wiege gelegt worden», erklärt der 47-Jährige.
Immerhin habe die Familie lange Jahre direkt
neben dem Unternehmen im schwäbischen
Baienfurt bei Ravensburg gewohnt. «Der Vater
war in der Werkstatt, die Mutter kümmerte sich
um die Buchhaltung – so wie das früher eben
üblich war», erklärt der studierte Maschinenbauingenieur.
Seit 1992 ist Markus Gebhardt im Unternehmen
tätig und seit 2002 hier auch allein verantwortlich. «Ganz einfach war’s auch bei uns nicht, aber
letztendlich ist der Generationenübergang erfolgreich gelungen», sagt Gebhardt. Der Erfolg
unterstreicht dies: Seit seinem Einstieg ins Unternehmen hat sich die Belegschaft auf 83 Mitarbeiter mehr als verdoppelt. Hauptstandbein
der Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau
GmbH sind hochkomplexe Folgeverbund- und
Transferwerkzeuge, vorrangig für die Automobilindustrie.
Jüngste Freizeitbeschäftigung des Unternehmers ist sein erster Oldtimer aus dem Baujahr
1957, daher auch die Kennzeichenzahl «157».
Es könnten also noch mehr werden ... Aber
vorerst kämpft Markus Gebhardt noch mit dem
Austin-Healey. «Man sagt ja, dass ein Engländer,
der nicht tropft, kein Öl mehr hat. Beim letzten
TÜV-Termin war es dem Prüfer wohl doch
etwas zu viel und ich musste die Motordichtung in Angiff nehmen», erklärt Gebhardt. Bei
der zweiten Vorstellung hat’s dann geklappt.
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Typen im Verband:
Markus Gebhardt und seine Liebe
zu den Formen im Blech
Fabian Diehr im Gespräch mit Markus Gebhardt
Markus Gebhardt ist bescheiden zurückhaltend. Sehr zurückhaltend daher auch, was die Idee eines Interviews mit ihm
anging. Doch eigentlich hat der 47-jährige Maschinenbauingenieur gar keinen Grund dazu. Immerhin steht er seinem
Familienunternehmen, der Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau GmbH, seit 2002 in zweiter Generation vor und
gilt in der Branche als konsequenter Optimierer innerbetrieblicher Abläufe. Zudem hat er es geschafft, sich vor allem im
Bereich komplexer Blechumformteile eine Namen als Hightech-Werkzeugbauer zu machen. Aber – und das wissen
die wenigsten – Markus Gebhardt hegt ebenso eine Liebe für
Bleche, die schon lange vor seiner Zeit verarbeitet wurden ...
Herr Gebhardt, um gleich auf den Punkt zu kommen:
Sie fahren einen Oldtimer.
Ja, das ist meine große Leidenschaft. Autos haben mich schon
immer fasziniert – nicht nur von Berufs wegen. Privat wollte
ich aber bewusst eine andere Richtung einschlagen. Betrieblich
geht es bei den Fahrzeugen, für die wir Werkzeuge herstellen,
meist um stärker, schneller, größer. Damit wollte ich brechen. Ich
bin – wenn man so will – der Faszination von was Altem erlegen.
Und zwar ...
... einem Roadster, einem Austin-Healey von 1957 mit 117 PS.
Das Auto wurde 2000 aus Kalifornien reimportiert und hier in
Deutschland neu aufgebaut. Wegen des kalifornischen Klimas
waren die Metallteile weitgehend rostfrei. 2012 habe ich das
Auto dann übernommen.
Schrauben Sie selbst auch am Wagen oder lassen Sie
Reparaturen in der Werkstatt machen?
Beides. Es ist verhältnismäßig viel Aufwand nötig, um das Auto
am Laufen zu erhalten. Es geht einfach regelmäßig etwas kaputt.
Mich interessiert vor allem das Mechanische. Vom Vergaser über
den Tacho bis zum Getriebe habe ich in den letzten beiden Jahren
überall schon Hand angelegt – aber genau das ist es ja auch,
was Spaß macht.
Wie perfekt muss für Sie eine Oldtimer-Restaurierung sein?
Ich möchte mit dem Auto mit gutem Gewissen fahren und kein
Museumsstück besitzen. Da muss man auch mal einen Steinschlag
in Kauf nehmen können – auch wenn das in der Seele ziemlich
schmerzt. Schließlich will ich ja auch den Fahrspaß genießen.
Das heißt, Sie benutzen den Austin nur als Freizeitwagen?
Ja, als Alltagsauto ist er einfach nicht praktikabel. Es ist z. B.
unmöglich, mit dem Auto im Regen zu fahren, da immer
irgendwo Wasser hineinkommt. Ganz abgesehen davon, dass
man zu zweit gut 5 Minuten benötigt, um das Verdeck zu
schließen. Auch ist er für weitere Strecken recht unbequem.
Trotzdem bin ich, seit ich das Auto besitze, auf etwa 2000
bis 3000 Kilometer pro Jahr gekommen.
Fahren Sie Ihren Austin auch mal bis an die Grenzen?
Nein, Ich bin bisher maximal 130 Stundenkilometer schnell
gefahren. Das ist ein Gefühl wie 250 in einem modernen Auto.
Das Auto hat ja keinerlei aktive und passive Sicherheit. Also,
ich fahre lieber hier im Allgäu auf kleinen kurvigen Straßen
und genieße die Natur.
Aber auch dabei kommt man in Grenzbereiche ...
Stimmt. Nicht umsonst hat das Auto den Beinamen «The Pig».
Es verlangt beim Bremsen und in Kurven sehr viel Aufmerksamkeit.
Immerhin hat der Austin noch Trommelbremsen und eine starre
Hinterachse auf Blattfedern. Da neigt der Wagen schnell zum
Ausbrechen. Das treibt mir dann schon manchmal den Schweiß
auf die Stirn, obwohl ich mit dem Austin mittlerweile sehr vertraut bin. Im absoluten Grenzbereich werde ich das Auto aber
nie fahren können. Das will ich auch nicht. Aber als Ingenieur
interessiert mich natürlich, wo dieser Grenzbereich liegt.
Wenn man so wie Sie tief im Berufsleben steckt, fehlt
ja oft die Zeit, sich um die einfachen Dinge zu kümmern,
die Spaß machen.
Ja, darunter leide ich auch. Realistisch betrachtet fehlt’s bei
mir eigentlich sehr an der Zeit, aber was ich investieren kann
an Zeit, investiere ich in das Auto.
Was sagen Ihre drei Kinder zu Ihrem neuen Hobby?
Meine Töchter sehen das verhältnismäßig neutral, die sind
ja auch bereits 20 und 18 Jahre alt. Mein 15-jähriger Sohn findet
das alles natürlich total klasse.
Und Ihre Frau? Üblicherweise wird einem Mann dann
ja eine Midlife-Crisis vorgehalten ...
Ach, meine Frau findet es auch total gut. Sie fährt auch gerne
mit und versteht, was man als Mann an so einem Auto finden
kann.
40
VDWF im Dialog 3/2014
Darf Ihre Frau auch ans Steuer?
Natürlich, doch sie ist lieber Beifahrerin. Das Fahren mit einem
Auto ohne Bremskraftverstärker und ohne Servolenkung ist auf
längere Strecken doch recht anstrengend.
Haben Sie eine eigene Werkstatt für den Austin?
Eine kleine Garage mit einer Grube. Wenn ich eine Hebebühne
benötige, bin ich auf meine Werkstatt angewiesen. Aber gerade
hier im Betrieb habe ich natürlich die Möglichkeit, auch Teile
zu fertigen.
Blick in eine Pkw-Aggregataufnahme, hergestellt
mit einem Hightech-Folgeverbundwerkzeug mit
40 Arbeitsstationen von Gebhardt.
Markus Gebhardt ist aber auch fasziniert von
den Details vergangener Tage, so z. B. von der
Leuchte im Armaturenbrett seines Austin-Healey,
die den Beifahrer die Karte lesen lässt, ohne
den Fahrer dabei zu blenden.
Beispielsweise was?
Diesen Winter war der Tacho defekt, und da haben wir im Betrieb unsere feinmechanischen Fähigkeiten anstrengen müssen,
um mehrere Zahn- und Schneckenräder für das Instrument
zu erodieren. 30 Stunden habe ich in dieses Projekt locker investiert. Klar, man könnte es sich auch leichtmachen und ein
Ersatzteil kaufen, aber das wäre zu einfach. In solchen Aufgaben
gehe ich mit meinem Faible für technische Dinge auf. Und wenn
man dann in die Konstruktion vergangener Tage eintaucht, wird
man auch ein bisschen demütig. Es ist erstaunlich, wie gut die
Autobauer vor fast 60 Jahren schon fertigen konnten.
Sind bei Ihnen weitere Oldtimer geplant?
Ich war schon ein paarmal dran, einen zweiten zu kaufen. Mein
großes Ziel ist nämlich, mal einen Wagen komplett zu restaurieren.
Die meisten alten Autos haben ihre eigene Schönheit, die ich
auch erhalten bzw. wiederherstellen und zeigen möchte. Hier
warte ich einfach, bis mir ein passendes über den Weg läuft.
Mit einem Oldtimer steht das eine Fahrzeug sehr im Mittelpunkt des Interesses, mit zwei Oldtimern ist der Schritt
zum Sammeln getan. Ist in diesem Sinne das zweite Auto
eine bewusste Entscheidung, dass es auch mehr werden
könnten?
Genau diesen Sachverhalt kämpfe ich im Moment gerade mit
mir selbst aus. Es ist die Frage, ob ich überhaupt genügend Zeit
für weitere Fahrzeuge habe und ob ich mehrere Autos überhaupt entsprechend bewegen könnte. Aber es ist absolut mein
Ziel, sobald es von der Zeit her geht, ins Sammeln von Oldtimern
einzusteigen.
Sind Sie da einer Marke verhaftet?
Nein, gar nicht. Aber vielleicht gibt es eine tendenzielle Vorliebe
zu Mercedes.
Sie fahren als Geschäftswagen einen Mercedes und privat
einen Austin. Ist es hier aus Sicht Ihrer Kunden auch wichtig,
immer wieder mal die Marke zu wechseln?
Es ist absolut richtig, als Unternehmer ist die Frage nach der
Marke und nach der Art des Autos, das man fährt, nicht einfach
zu beantworten. Aber mittlerweile sind die Parkhäuser bei den
Automobilherstellern weit genug vom Empfang entfernt ...
Herr Gebhardt, vielen Dank für das Gespräch. |
Die Kunststoff-Institute informieren
Rückblick
Rückblick
Die Fakuma als zweitgrößter Branchentreffpunkt der Kunststoffindustrie in Friedrichshafen liegt hinter uns und hat wieder einmal die schon recht hohen Erwartungen
übertroffen. Die wirtschaftliche Rezession, die allgemein für das Jahr 2015 erwartet
wird, scheint sich noch nicht durchgängig zu manifestieren. Auch das KunststoffInstitut in Lüdenscheid kann mit seinen Verbund- und Förderprojekten, die teilweise
bis in das Jahr 2016 hinein laufen, ein eher positives Bild zeichnen. Die Fachtagungen
im Bereich Oberflächentechnik und Werkzeugtechnik liefen hervorragend und sind mal
wieder Magnet für über 100 Teilnehmer gewesen. Inhaltlich wurden auch diesmal
unterschiedlichste Themengebiete der Oberflächentechnik betrachtet und gleichzeitig
anschaulich in einer Fachausstellung präsentiert. Das Ergebnis: Die Außenhaut wird
immer raffinierter. Der Start der Tagung erfolgte mit Designtrends, Neuheiten im Bereich der Pigmente für Kunststoffe und Lacke und einer umfassenden Bewertung von
Prüfverfahren zur Messung der Kratzfestigkeit.
Die zurückliegenden Monate spiegeln die stetige Weiterentwicklung des KunststoffInstituts Südwest wider. Im Frühjahr 2014 starteten die Projekte «Technologiescout»
und «Wachstumsmarkt Medizintechnik». Der Dienstleistungssektor kann durch die
neu hinzugekommenen Mitarbeiter jetzt effektiver abgedeckt und erweitert werden.
Das Schwerpunktthema Medizintechnik wird auf- und ausgebaut. Im Herbst dieses
Jahres startet die Seminarreihe «Kunststoffe in der Medizintechnik» mit drei technologisch ausgerichteten Themen wie Werkstoffe, Reinraumproduktion und Prüftechnik.
Ausblick
Die positive Entwicklung des Kunststoff-Instituts Südwest geht auch 2015 weiter.
Das Seminarprogramm wird weiter ergänzt und es werden jetzt über 100 Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Grundlagen- und Technologiethemem angeboten. Für
das Jahr 2015 sind im Südwesten neue Fachtagungen zu den Themen Werkzeugtechnologie und Oberflächen geplant. Zum zweiten Mal wird am 26. März 2015 das Innovationsforum Kunststofftechnik mit einer begleitenden Fachausstellung in Villingen
durchgeführt.
Im November startet das neue Verbundprojekt «Duro-Verbund». Hier geht es um den
Verbund von Duro- und Thermoplasten und das Thema Mediendichtheit bei der
Umspritzung von Metallteilen mit duroplastischen Werkstoffen. Für Anfang 2015
sind Verbundprojekte zu den Themen Recycling von Hochleistungspolymeren, Anti­
bakterielle Oberflächen und der Mediendichtheit bei der Funktion von Rückziehstiften
geplant.
Die neugegründete KIMW-P GmbH als Anlaufstelle für sämtliche Prüf- und Analyseanfragen ist ebenfalls seit dem 1. Januar 2014 für Sie aktiv und bietet Ihnen in gewohnter Weise das Spektrum Material- und Automobilprüfung und Schadensanalyse an.
Ausblick
Es gibt auch noch zum Ende des Jahres zahlreiche interessante Seminare und Projektstarts. Als Projekte wären hier zu nennen: «Printed Electronics & Co.», «Präventive Instandhaltung von Temperiersystemen», «Reduzierung von Entformungskräften» und «Wärmeleitfähige Kunststoffe». Weitere zahlreiche Projekte zu verschiedensten Themen sind
erst kürzlich gestartet und lassen jederzeit einen Quereinstieg zu. Schauen Sie doch
einmal auf unsere Website und entdecken Sie zahlreiche weitere Highlights. Ab sofort
steht dort auch der Seminarkalender 2015 zum Download bereit.
In Bezug auf Fördermöglichkeiten stellen wir interessierten Firmen die Möglichkeit
dar, wie diese bei verschiedensten Effizienz- und Entwicklungsvorhaben angewendet
und beantragt werden können. Eine Möglichkeit sind die Innovationsgutscheine A
und B Baden-Württemberg. Diese sollen primär die Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen bzw. eine
wesentliche qualitative Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfahren und
Dienst­leistungen unterstützen. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft oder der freien Berufe, die ihren Hauptsitz in BadenWürttemberg haben.
Es gilt eine maximale Unternehmensgröße von bis zu 100 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) und ein Vorjahresumsatz von höchstens 20 Millionen Euro (einschließlich aller verbundenen Unternehmen). Die Fördersumme beträgt bei dem Innovationsgutschein A 2500 Euro und beim Innovationsgutschein B 5000 Euro.
Ach ja, und da wäre noch ...
... die neue Software «KAdvisor». Sie erleichtert die Arbeit im Umfeld der Konstruktion,
des Baus und der Bemusterung von Spritzgießwerkzeugen. Hauptbestandteil ist WinMold, ein Programm zur systematischen Dokumentation von Werkzeugbemusterungen.
... der «Störungsratgeber für Formteilfehler an thermoplastischen Spritzgussteilen»,
den es nun auch als App für iOS und Android gibt.
Ach ja, und da wäre noch ...
... die Erweiterungen im technischen Bereich: Diese schreiten mit der neuen Babyplastmaschine und dem neuen Schulungswerkzeug «Pillendose» weiter voran. Im
Labor besteht jetzt die Möglichkeit zur weiteren detaillierten Untersuchung durch ein
Raster-Elektronen-Mikroskop.
Märkte und Chancen
VDWF im Dialog 3/2014
43
Speakers’ Corner zum Thema Fachkräftemangel:
Bewerbersuche ist ein Dauerproblem
Der deutschen Wirtschaft geht es im
europäischen Vergleich recht gut, die
Auftragsbücher sind meist voll. Viele
Unternehmen suchen geeignetes Personal – allerdings häufig ohne Erfolg.
Dabei fehlt es nicht nur an gut ausgebildeten Ingenieuren, sondern an
Fachkräften mit den unterschiedlichs­
ten Qualifikationen.
Dieses Bild zeigt die Analyse «Fachkräfte­
engpässe in Unternehmen», die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
im Frühjahr vorgelegt hat. Demnach bestehen bei 106 der rund 580 analysierten
Berufe schon seit mindestens zwei Jahren
Engpässe. Bei diesen Jobs gab es zwischen
September 2011 und August 2013 kontinuierlich deutlich weniger Arbeitslose als
offene Stellen.
Besonders betroffen sind die MINT-Berufe
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Vor allem kleine und
mittelständische Unternehmen sind hiervon betroffen, aber ebenso Unternehmen,
die auch internationale Märkte beliefern –
18 Prozent hatten Probleme, Techniker zu
rekrutieren, und 9 Prozent, genügend
Informatiker anzuheuern. Die Unternehmen sehen die Ursache besonders darin,
dass die Bewerber entweder unzureichende oder unpassende Qualifikationen haben.
Selbst auszubilden bleibt für die Unternehmen in Deutschland daher eine
wichtige Strategie im Kampf gegen den
Fachkräftemangel – von den momentan
63 Engpassberufen gehören immerhin
49 zu den Ausbildungsberufen im dualen System. Hier haben die deutschen
Unternehmen ihr Angebot in den vergangenen fünf Jahren deutlich erhöht.
Von 2008 bis 2013 stieg das Angebot
an Ausbildungsplätzen in den Engpass­
berufen um mehr als 16 Pro­zent – in den
Berufen ohne Engpässe betrug das Plus
nur gut 2 Prozent. Das größere Engagement der Unternehmen nutzt jedoch
alles nichts, wenn die Zahl der Jugendlichen nicht mithält. In den Engpass­
berufen insgesamt ist die Zahl der Bewerber in den vergangenen fünf Jahren
sogar leicht gesunken. Und in 37 Knappheitsberufen mit dualer Ausbildung
reichte die Zahl der Bewerber nicht aus,
die angebotenen Ausbildungsplätze zu
besetzen.
Die Arbeitslosen hätte übrigens im März
dieses Jahres selbst dann nicht ausgereicht, alle offenen Stellen in den Engpassberufen zu besetzen, wenn sämtliche
Arbeitslose bereit gewesen wären, für
einen Job in jede x-beliebige Region in
Deutschland umzuziehen.
Das Auseinanderdriften von Angebot
und Nachfrage hat vor allem zwei
Gründe. Erstens gehen die Schülerzahlen
aufgrund der seit Jahrzehnten sinken­­
den Geburtenzahlen zurück und zweitens entscheiden sich immer mehr Jugendliche für ein Studium, also gegen
einen Ausbildungsberuf. Die betroffenen
Unternehmen sind also gleich zweifach
im Nachrteil. Weder können sie ihre
offenen Stellen für Fachkräfte besetzen,
noch finden sie genügend Nachwuchs,
um Engpässen mittelfristig entgegenzuwirken.
Die Studie spricht sich deshalb für eine
intensive Beratung in Sachen Berufsorientierung aus. So könnten Jugendliche
besser in die Lage versetzt werden, die
Arbeitsmarktchancen von Ausbildungsberufen zu beurteilen. Mit zusätzlichem
Know-how dürfte sich ein Teil der Jugendlichen eher für Berufe mit einem Fachkräfteengpass entscheiden und der Bewerberüberschuss in einigen Modeberufen
könnte abnehmen. | IW, Köln
Engpassverhältnis: Arbeitslose pro gemeldete
offene Stellen bei MINT-Berufen
Stand: März 2014 (Quelle: BA)
Bauelektrik
0,51
Mechatronik
0,53
Elektrische Betriebstechnik
0,64
Luftverkehr-, Schiff-, Fahrzeugelektronik
0,66
Automatisierungstechnik
0,69
Elektromaschinentechnik
0,75
Land-, Baumaschinentechnik
0,83
Reifen-, Vulkanisationstechnik
0,85
Kunststoff-, Kautschukherstellung
0,96
Spanende Metallbearbeitung
1,01
Farb-, Lacktechnik
1,10
Werkzeugtechnik
1,13
Technische Servicekraft
1,14
Chemie- und Pharmatechnik
1,33
Leitungsinstallation, -wartung
1,38
Metalloberflächenbehandlung
1,65
Schweiß-, Verbindungstechnik
1,66
Industrielle Gießerei
1,69
Kraftfahrzeugtechnik
1,74
Anlagen-, Behälter-, Apparatebau
1,75
Lebensmittelherstellung
1,84
Luft- und Raumfahrttechnik
1,91
Fahrzeuglackierung
1,93
Maschinenbau-, Betriebstechnik
1,94
Metallbau
1,97
44
VDWF im Dialog 3/2014
absolvieren. Dabei unterstützen wir sie und
hoffen natürlich, dass sie auch wieder in
den Betrieb zurückkommen, um Führungsaufgaben zu übernehmen. Was für uns
nicht in Frage kommt, ist, Mitarbeiter von
anderen Unternehmen abzuwerben. Wir
haben mehrere Werkzeugbaubetriebe im
näheren Umkreis, doch da gibt es einen
«Nichtangriffspakt».
Jochen Münz
Projektmanager bei der Ermet-Buck
Kunststofftechnologie GmbH
Werkzeugmacher können mit abwechslungsreichem Alltag punkten
Insgesamt haben wir 275 Mitarbeiter in
der Gruppe, 80 davon sind Werkzeugmacher inklusiv dreier Lehrlinge pro Lehrjahr in Bad Windsheim.
Um hier dem Fachkräftemangel, den wir
sehr wohl in unserer Branche spüren, entgegenzuwirken, übernehmen wir in der
Regel alle unserer Auszubildenden. Man
hat dann auch den Vorteil, dass die jungen
Menschen bereits in die Firma hineingewachsen sind und von der Pike auf alles
gelernt haben, was man im Speziellen bei
uns braucht. Der Idealfall ist, dass sich
unsere Mitarbeiter dann auch weiterbilden,
und z. B. die Meisterschule besuchen oder
die Maschinenbautechniker-Ausbildung
Unser ländliches Umfeld ist jedoch wenig
attraktiv für Fachkräfte, um hierher nach
Windsheim zu ziehen. Dafür gibt es keine
großen Unternehmen, die Mitarbeiter
mit höheren Löhnen abwerben. Auf der
anderen Seite können gerade wir Werkzeugmacher mit einem äußerst abwechslungsreichen Alltag punkten. Wir bilden
nämlich weniger den Spezialisten aus, der
dann immer dieselbe Arbeit verrichten
muss, sondern vielmehr den HightechAllrounder, dem in jeder Bearbeitungsart
Wissen vermittelt wird. Nur wissen das die
wenigsten jungen Menschen in den Schulen. Daher machen wir z. B. auch Bandenwerbung beim Fußball, um möglichen
Nachwuchs auf uns und auf die Werkzeug- und Formenbaubranche aufmerksam
zu machen. Denn unser erklärtes Ziel ist es,
zunehmend mehr Lehrstellen zu besetzen.
15 bis 20 Bewerbungen kommen bei uns
zwar pro pro Lehrstelle an, doch die wenigsten schaffen unseren Einstellungstest.
Dabei prüfen wir theoretisches Wissen
und praktische Fähigkeiten. Aber auch der
familäre Hintergrund ist uns wichtig. Es
ist kein Geheimnis: Kinder von Landwirten
sind es z. B. einfach gewohnt mit anzupacken und sie wissen auch, was es heißt,
an einer Arbeit dranzubleiben. |
Josef Weber
Geschäftsführer der Weber GmbH
Werkzeugmacher ist ein zukunftsweisender Beruf
An unseren Standorten in Waidhaus und
in Nürnberg haben wir derzeit 115 Beschäftigte – 22 davon im Werkzeug- und
Formenbau. Der Fachkräftemangel ist
ja nichts Neues, wir spüren ihn schon seit
Jahren und suchen ihm mit eigener Ausbildung entgegenzuwirken. Mehr als 80
Prozent unserer Mitarbeiter im Werkzeugund Formenbau haben ihre Ausbildung
bei uns gemacht. Ausreichend Kapazitäten
haben wir mit unseren Meistern geschaffen, aber potentielle Lehrlinge fehlen –
trotz etwa 30 Bewerbern pro Stelle. Es wird
oft über die Auswahlkriterien im Haus diskutiert und ob diese etwas weniger anspruchsvoll umgesetzt werden könnten,
aber hier würden wir uns nur selbst schaden. Das käme als Bumerang zurück.
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VDWF im Dialog 3/2014
Aktuell haben wir im Formenbau 3 Azubis
und 11 in der gesamten Weber-Gruppe.
Im Formenbau würden wir uns sehr gute
Abgänger der Haupt-, Real- und Wirtschaftsschulen wünschen, um den hohen
Ansprüchen in den Hightech-Branchen
Werkzeug- und Formenbau sowie Kunststofftechnik gerecht zu werden. Gerade für
die Endmontage von Werkzeugen wird es
aber immer schwieriger, junge Mitarbeiter
zu motivieren, diese Tätigkeiten auszuüben.
Die Begeisterung liegt im Bereich CNCFertigung, Programmierung usw. Aber
ohne Endmontage können keine Kunststoffteile gefertigt werden. Aufgrund der
Spezialisierungen in der Industrie fehlen
in diesem Bereich die 20- bis 30-jährigen
Stahlformenbauer bzw. Werkzeugmacher.
Daher sollten wir Werbung für die Berufsmöglichkeiten im Werkzeug- und Formen­
bau machen. Wir sind eine Familie und
das muss man auch in unserer klein- und
mittelständisch geprägten Branche hervorheben. Wenn Jugendliche in der Großindustrie ausgebildet werden, erhalten
sie zwar etwas verbesserte Sozialleistungen, aber nicht dieses direkte Zusammengehörigkeitsgefühl, das unsere Betriebe
auszeichnet. Ganz zu schweigen von der
hohen Fertigungstiefe, die wir vermitteln.
Aufgrund der vielen Weiterbildungsmöglichkeiten stehen den jungen Leuten
sämtliche Türen offen.
Wir werden zukünftig verstärkt in den
Schulen die Berufe im Werkzeug- und
Formenbau vorstellen und die Möglichkeiten sowie die interessanten Herausforderungen des Werkzeugmechanikers,
Kunststoffformgebers usw. aufzeigen. |
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45
zelnen Arbeitsschritte exakt einzuhalten.
Wann und wo setze ich welche Hilfsmittel
ein. Dieses Wissen ist unentbehrlich. Ich
suche daher nach handwerklich geschickten Leuten, deren Einarbeitung je nachdem
zwischen einem Vierteljahr und zwei Jahren dauern kann. Aber diese Zeit nehme
ich mir. Selbstverständlich sind auch
Frauen für verschiedene Bereiche des Polierens willkommene Mitarbeiterinnen. Ein
Problem könnte hier nur sein, dass ihnen
mitunter die erforderliche Kraft für bestimmte Arbeitstechniken fehlt.
Roland Kaup
Geschäftsführer der
SK Poliertechnik Kaup GmbH
Man darf sich keinen schlechten
Mitarbeiter leisten
Den richtigen Mitarbeiter für das Polieren
zu finden ist schwierig. Eine falsche Entscheidung in dieser Frage kann man sich
als Unternehmer nicht mehr leisten. Der
Markt würde dies hart bestrafen. Neben
technischem Basiswissen sind Begabung
und das notwendige Gespür für das zu
bearbeitende Material unerlässliche Voraussetzungen, um den Beruf des Polierers ausüben zu können. Dazu gehört in
jedem Fall Engagement und Leidenschaft.
Aber ohne Talent ist alles nichts.
Bei neuen Mitarbeitern zeigt sich bereits
in den ersten drei Wochen, ob das notwendige «Händchen» für das Material vorhanden ist. Elementar wichtig ist, die ein-
Wir suchen ständig nach neuen Mitarbeitern. Leider gibt es den Ausbildungsberuf
des Polierers nicht. Junge Menschen können wir somit nicht für eine Ausbildung
gewinnen. Um das Interesse geeigneter
Bewerber zu wecken, inserieren wir im
Internet und arbeiten auch intensiv mit
der Agentur für Arbeit zusammen, die
kontinuierlich Interessenten vermittelt.
Die Erfolgsquote, auf diesem Weg den
passenden Mitarbeiter zu finden, liegt bei
etwa 10 Prozent. Vor diesem Hintergrund
kann es dann lange dauern, bis der richtige
Mitarbeiter gefunden ist.
Gute Erfahrungen machten wir im Übrigen
mit ausländischen Mitarbeitern. Vielfach
zeigen sie in der täglichen Arbeit die notwendige Ernsthaftigkeit und sie sind sehr
erfinderisch. Bei auftauchenden Problemen suchen sie vielfach eigenständig nach
Lösungen. Auf diesen Erfindungsreichtum
ist beispielsweise zurückzuführen, dass
wir für manche Arbeiten nicht mehr auf
Filz als Polierträger zurückgreifen, sondern
auf Hölzer. Kreativität ist eben in diesem
Beruf überaus gefragt. |
Highlights 2014
Additive Fertigung und Werkzeugbau
3D-Druck
Leichtbau-Konstruktionen und Formenbau, Thermoformen, Rotationsformen
Design & Engineering mit CAE-Forum
(Simulation und Bauteilberechnung)
Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau,
Design und Produktentwicklung.
Eine Messe der DEMAT GmbH
Von der Idee bis zur Serie
46
VDWF im Dialog 3/2014
Werner Nagel
Projektmanager
NovoPlan GmbH
Für das, was man bei uns im Betrieb
fordert, gibt es keinen Lehrberuf
Peter Mallmann
Geschäftsführer der
Polymold GmbH & Co. KG
Josef Wolpert
Geschäftsführer der
Wolpert Holding GmbH
Verantwortung abgeben und Verantwortung einfordern
Mitarbeiter motivieren und im Unternehmen Kernkompetenzen aufbauen
Vier der 25 Mitarbeiter arbeiten bei uns
im Werkzeugbau. Fachkräfte bei uns im
bayerischen Pähl zu finden ist jedoch
sehr schwierig. Technisch sind viele Bewerber okay, wir suchen jedoch – da wir
ein kleineres Unternehmen sich – echte
Teamplayer. Darum ist uns die Ausbildung
des eigenen Nachwuchses besonders
wichtig. Einen Mitarbeiter haben wir auch
im dualen Studium.
Wir haben zwar immer offene Stellen, aber
von einem Fachkräftemangel kann ich
bei uns nicht sprechen. Vielleicht liegt das
daran, dass wir eigene Mitarbeiterprogramme gestartet haben – von Prämienund Belobigungssystemen über interne
Veranstaltungen und Schulungen für
Lehrlinge bis hin zu unserem «Team 2020»,
das sich um alle Zukunftsthemen kümmert. Aber wir setzen auch auf familiären
Umgang – trotz der 450 Mitarbeiter, die
wir an vier Standorten beschäftigen. Man
darf alles ansprechen und sich z. B. auch
ein Firmenfahrzeug übers Wochenende
ausleihen. So ist es uns bisher gelungen,
Mitarbeiter für uns zu begeistern. Dies
zeigt die Betriebszugehörigkeit.
Bei der weiteren Qualifizierung brauche
ich jedoch keine Titel. Viel wichtiger ist
es, dass die Mitarbeiter Verantwortung
übernehmen. Das förden wir z. B. mit
unserem Azubi-Profit-Center. Die Lehrlinge kümmern sich hier selbständig um
die Produktion und um die Vermarktung
eines Trinkbechers – von der Bestellung
bis zur Auslieferung. Das ist wie ein kleines Unternehmen im Unternehmen. Da
lernen sie mit Budgets und mit der Zeit
umzugehen. Aber auch das Thema Projektübergabe wird hier geübt, wenn die
Lehrlinge ihre Ausbildung beenden.
Und auch der Verband kann helfen, indem
er Kapazitäten der Mitglieder vermittelt.
Das ist eine gute Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu begegnen, indem man
gezielt Arbeitsportionen extern vergibt. |
Bei uns in der Gruppe haben wir momentan neben 10 BA-Studenten auch 53 Lehrlinge. Tendenz steigend. Daher investieren
wir ebenso in eine eigene Lehrwerkstatt,
um adäquat auszubilden – bei den Themen
Organisation, Programmiersysteme oder
auch bei der Automatisierung.
Zusätzlich sollte mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Gerade bei Fachmessen ist es wichtig, dass auch Schulklassen
kommen können. Die Jungen sollen ja
sehen, was unsere Branche alles leistet. |
Wir haben bei uns eine hohen Akademikeranteil von weit über 10 Prozent in der
Belegschaft. Das liegt in der Natur der
Oberflächentechnologie begründet. Da
muss man tiefes Fachwissen in der Galvanik, in der Meatallurgie und auch in
der Kunststoffverarbeitung vorweisen,
um den zum Teil sehr speziellen Wünschen
unserer Kunden in der Beratung und in
der Umsetzung gerecht zu werden. Einige
wenige Wissensträger gibt es bei uns im
Hause, die das gesammelte Know-how
der bisherigen 26-jährigen Firmengeschichte bündeln können.
Neue Mitarbeiter werden daher in unserer
«Nische» auch gut ein halbes Jahr eingearbeitet. Für das, was man bei uns im Betrieb
fordert, gibt es keinen umfassenden Lehrberuf. Und Bewerber auf eine Stelle, die
die entsprechende Berufserfahrung vorweisen können, sind auch nicht gesät wie
Kartoffeln auf dem Acker.
Daher haben wir auch immer mindestens
zwei Lehrlinge in den Bereichen Oberflächentechnik und Anlagenbau im Unternehmen. Zurzeit machen auch gerade
zwei Studenten ihre Bachelor-Arbeiten bei
uns – und klar hoffen wir auch, dass sich
hieraus neue Mitarbeiter entwickeln. |
4
VDWF im Dialog 3/2014
47
Ausbildungsstellenmarkt der Engpassberufe
«Spanende Metallbearbeitung» und «Werkzeugtechnik»
Bewerber- und Stellenzahlen im Zeitraum
2008/09 bis 2012/13 (Quellen: BA; IW)
8000
Spanende Metallbearbeitung: Stellen
7000
Drahterodieren
Drahterodieren bis 600 mm Höhe
Verfahrwege bis 800 mm × 600 mm
Werkstückgewicht bis 3 t
spezialisiert auf Hartmetalltechnik
mittels spezieller Generatoren
• Feinstdrahttechnologie: Twin-wire
Maschine bis 0,05 mm Drahtdurchmesser
und Oberfläche bis Ra 0,1
6000
•
•
•
•
Bewerber
5000
4000
Werkzeugtechnik: Stellen
3000
2000
Startlochbohren
Bewerber
1000
1000
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
Die Analyse der einzelnen Engpassberufe zeigt
unterschiedliche Entwicklungen: In vier Berufsgattungen des Berufsfelds Metall ist die Stellenzahl kontinuierlich höher als die Bewerberzahl.
Hierunter fallen neben der industriellen Gießerei
(mit etwa 100 Bewerbern auf rund 300 Stellen)
und der Metalloberflächenbehandlung (mit etwa
200 Bewerbern auf knapp 900 Stellen) die quan­
titativ besonders bedeutsamen Berufsgattungen
der spanenden Metallbearbeitung und der Werkzeugtechnik.
40
ang
U!
ZT NE
Senkerodieren JET
• mit oder ohne Elektrodenfertigung
• schnell, präzise, zuverlässig
R
5. D E
AU S B
ILDU
NG
LLE
SSTE
NMA
RKT
DES
DUA
LEN
SYST
•
•
•
•
Elektroden 0,2 mm bis 3 mm
auch Hartmetall
Verfahrwege 350 mm × 250 mm
Bohrtiefe bis 350 mm
Dienstleistung
• 3D-Messmaschine Zeiss Ecclipse
1000 mm × 600 mm × 400 mm
• Einsatz Programmiersystem PEPS
• alle gängigen 3D-Schnittstellen
Ansprechpartner
• Hans Bartosch, Werner Pfander
EMS
n:
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ass-R
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48
VDWF im Dialog 3/2014
Die Schweizer begehen jeweils am 1. August
ihren Nationalfeiertag mit vielen Festen, Festansprachen und Höhenfeuern. Natürlich darf zum
Schluss auch das Feuerwerk nicht fehlen. Am
1. August wird in der ganzen Schweiz der Entstehung der Eidgenossenschaft gedacht, die, laut
Nationalmythos, auf den Schwur am Rütli zurückgeht. Dort, auf einer Bergwiese am Ufer des
Vierwaldstättersees, trafen sich im Jahr 1291
die Vertreter der drei Urkantone Uri, Schwyz und
Unterwalden, um ein Verteidigungsbündnis
gegen die Habsburger zu besiegeln. In der Folge
gesellten sich dann immer mehr Kantone zu
diesem «ewigen Bund», bis sich die Schweiz, wie
sie heute existiert, gebildet hatte.
Deutschland
Serie Länderbericht:
Die Schweiz – der
Bruder auf der anderen
Seite des Rheins
Zürich
Frankreich
von Andreas Burgmayer
Liechtenstein
Österreich
Bern
Lausanne
St. Moritz
Locarno
Genf
Italien
Mit Vorurteilen hält sich der Deutsche bei den Schweizern
kaum zurück. Er belächelt sie für ihre Heidi- und AlphörnerRomantik. Er sieht sie laufend Käsefäden ziehend an FondueTöpfen, veralbert ihre angeblich äußerst langsame Art zu
sprechen oder verunglimpft sie als «Alpen-Aborigines». Der
Eidgenosse nimmt all das zur Kenntnis, belächelt seinerseits
die «Schwaben» und ihre Arroganz. Weiß er doch, dass
dahinter oft nicht mehr steckt als der blanke Neid.
Denn das Modell Schweiz weckt bei nicht wenigen Deutschen
Bewunderung. Während sich südeuropäische Staaten im wirtschaftlichen Tiefflug befinden und die Besitzstandswahrung im
reichen Nordeuropa immer mehr ins Wanken gerät, erscheinen
die hohe Lebensqualität in der Schweiz und die deutlich besseren
Gehälter bei Schweizer Unternehmen umso verlockender. 50 000
Euro Gehalt in Deutschland sind 100 000 Franken in der Schweiz,
so die grobe Umrechnungsformel.
Zugegeben: Mehr Brutto sind in der Schweiz spätestens seit
der enormen Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro
und den exorbitant gestiegenen Lebenshaltungskosten für
Wohnen und Lebensmittel nötig. Aufgrund der erheblich niedrigeren Steuern und Abgaben bleibt in den oberen Gehalts­
regionen dennoch überproportional mehr Netto übrig. 20 bis
25 Euro für eine Pizza oder 1700 Franken warm im Monat für
ein 40-Quadratmeter-Studio außerhalb von Zürich kann man​
so locker kompensieren.
Längst haben sich Deutschland und andere europäische Nachbarn an den Braindrain der Top-Kräfte aus Wirtschaft, Medizin
und Finanzwesen in die Schweiz gewöhnt. Und in nicht ganz
ernst gemeinten Umfragen bekannten sogar an die 80 Prozent
der echten Schwaben, dass sie gerne Schweizer werden würden.
Der Standort Schweiz beweist seit Jahren, dass hohe Löhne
weder Gift für die Wettbewerbsfähigkeit sind, noch die Dynamik
eines Wirtschaftsstandorts ausbremsen. Trotz hoher Arbeits–
kosten im internationalen Vergleich ist die Wirtschaftsleistung
des Landes über die vergangenen Jahre deutlich stärker gestiegen als etwa in Deutschland.
Standortsicherung per Hightech und Forschung:
Die schweizerische Post bildete 2011 auf ihrer
Sondermarke im Wert von 1 Franken das VitaminC-Molekül ab. Es steht stellvertretend für die
Innovationskraft der schweizerischen Forschung
in der Chemie sowie für die Fähigkeit, diese auch
kommerziell zu nutzen. Die künstliche Herstellung
von Vitamin C auf der Grundlage von Traubenzucker war Tadeus Reichstein 1933 erstmals an
der ETH Zürich gelungen. Er verkaufte sein Patent
für synthetisches Vitamin C noch im selben Jahr
an Hoffmann-La Roche. Von dort aus begann der
Siegeszug der synthetischen Ascorbinsäure rund
um die Welt.
50
VDWF im Dialog 3/2014
Zahlen und Fakten zur Schweiz
Bevölkerung
Hauptstadt
Fläche
Bruttoinlandsprodukt
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
Arbeitslosenquote
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Bern
2 149 690 km2
604 Mio. CHF
75 035 CHF
3,2 Prozent
0,83 Euro
UTC +0
Zürich ist die größte Stadt der Schweiz mit circa
400 000 Einwohnern. Sie gilt als teuerste Stadt
der Welt.
Zuwanderung sorgt für Nachfrage
Laut Arbeitsmarktexperten wie Michael Siegenthaler von der
Konjunkturforschungsstelle der Hochschule ETH in Zürich ist das
keine hausgemachte Stärke, sondern ein Effekt der Zuwanderung.
«Das Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre war nicht
in erster Linie von technologischem Fortschritt getrieben, sondern
vom Bevölkerungszuwachs», sagte Siegenthaler gegenüber der
Tageszeitung «Die Welt». Die Zuwanderung sorgte für Nachfrage
nach Häusern und anderen Gütern zum Lebens­unterhalt, was
wiederum die Wirtschaftsleistung steigerte.
Auch deshalb zählt die Schweiz heute zu den wohlhabendsten
Ländern der Welt. In der Hitliste der weltweit wettbewerbs­
fähigsten Länder, die jährlich vom Genfer World Economic Forum
(WEF) erstellt wird, ist die Schweiz Abonnement-Spitzenreiter.
Zuletzt belegten die Eidgenossen vier Mal in Folge den ersten
Platz, weil sie in der Analyse der WEF auf den Feldern Innova­
tionskraft und Flexibilität des Arbeitsmarktes nicht zu schlagen
waren. Das Bruttoinlandsprodukt der Alpenrepublik erreichte
2013 etwa die Summe von 500 Milliarden Euro, was die kleine
Schweiz mit ihren knapp 8,2 Millionen Einwohnern in Europa
auf Platz 8 der wirtschaftsstärksten Länder bringt.
Auch wenn sich die Konjunkturprognosen in den letzten Wochen
verdunkelt haben, weil die Schweiz nun die schwächelnde
Entwicklung in den europäischen Nachbarstaaten zu spüren
bekommt – «die Schweiz bleibt trotzdem ein Überflieger», wie
es der Chefökonom der Bank UBS, Andreas Höfert, im Züricher
«Tagesanzeiger» ausdrückte. Denn obwohl die UBS ihre Einschätzung für das BIP-Wachstum im laufenden Jahr von 2,1
auf 1,3 Prozent gesenkt hat, liegen diese Werte weit jenseits der
Rezession und sind sehr viel besser als in anderen Ländern.
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Profitable Schweiz –
von der Großindustrie bis zum Naturtourismus
Daneben steigen die Einnahmen aus dem internationalen
Rohstoffhandel. Die weltweiten Handelsriesen Vitol und Glen­
core mit ihren Firmensitzen in der Schweiz sind mit Transit­
geschäften mit Öl, Gas oder Strom zu den umsatzstärksten
Unternehmen des Landes aufgestiegen. Zusammengerechnet
sorgen die beiden Händler jährlich für einen schwindelerregenden Umsatz von etwa 550 Milliarden Franken – nahezu
dem BIP der Schweiz.
OHNE Kernloch – Gewinde direkt ins Volle fräsen
Die Schwerpunkte der Schweizer Industrie liegen in der Chemie
und Pharmawirtschaft, der Maschinen-, Elektro- und Metall­
industrie sowie in der Feinmechanik. Die größten und bekanntesten Schweizer Unternehmen sind internationale Großfirmen:
Etwa ABB in der Maschinenindustrie, der größte Nahrungsmittelproduzent der Welt: Nestlé, der Chocolatier Lindt & Sprüngli,
Novartis oder Roche in der Pharmaindustrie, Syngenta in der
Chemie sowie die Swatch Group oder Richemont in der Uhrenund Luxusgüterindustrie.
Der neue EDT macht dies möglich: von Aluminium bis zu gehärteten Stählen ≤ 66 HRC
Mit der Schönheit ihrer Natur, aber auch mit der Attraktivität
ihrer Städte versteht die Schweiz ebenfalls Profit zu machen.
Gäste aus dem Ausland geben pro Jahr über 15 Milliarden Franken
in der Schweiz aus. Mit über 5 Prozent der gesamten Export­
einnahmen ist der Tourismus damit die viertgrößte Einnahmequelle der Schweiz, direkt hinter der chemischen Industrie, der
Metall- und Maschinenindustrie sowie der Uhrenindustrie. Wenngleich die gestiegenen Preise zuletzt 5 Prozent der Touristen
vertrieb.
Über 70 Prozent der Schweizer Erwerbstätigen, etwa 3 Millionen
Menschen, arbeiten im Dienstleistungsbereich. Und obwohl
sich der Bankensektor aufgrund ungeklärter Fragen im Bereich
der Besteuerung mit den USA und verschiedenen europäischen
Ländern im Umbruch befindet, ist der Finanzplatz Schweiz mit
seinen etwa 200 000 Beschäftigten immer noch eine der wichtigsten Säulen der Schweizer Wirtschaft. Zehn Prozent ihres
Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften die Schweizer mit Finanzdienstleistungen. Banken wie die Credit Suisse oder UBS zählen
zu den größten Bankhäusern der Welt.
Dagegen machen sich die knapp 15 Milliarden Franken Umsatz
2013 in der schweizerischen kunststoffverarbeitenden Industrie
vergleichsweise bescheiden aus. Doch hinter der nackten Bilanz
stehen 837 Firmen mit 34 356 Mitarbeitern, die sich mit hochpräzisen Qualitätsprodukten einen international guten Namen
gemacht haben.
«Die Strukturen im schweizerischen Werkzeug- und Formenbau
sind mit denen in Deutschland vergleichbar – nur ist die deutsche
Branche etwa zehnmal größer», sagt Urs F. Meyer, der Manager
des Kunststoffverbands Swiss Plastics, in dem sich 330 Firmen
der Branche organisiert haben. Das Spektrum der Betriebe reiche
von international agierenden Großbetrieben wie Georg Fischer
bis zu hochspezialisierten Kleinunternehmen mit höchstens zehn
Mitarbeitern.
«Der Spritzguss machet den größten Anteil unter Verarbeitungsarten der Schweizer Kunststoffbetriebe aus, dann kommen Thermoformen und Extrusion», sagt Meyer. Die weitaus meisten Produkte
wandern in den Bausektor und in die Verpackung. Im Export ist
die deutsche Automobilindustrie der wichtigste Handelspartner.
Mit der Schweizer Bahn, die das weltweit dichteste Zugverkehrs­
netz unterhält, haben die kunststoffverarbeitenden Unternehmen
einen wichtigen Kunden im Bereich Verkehr und Transport.
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52
VDWF im Dialog 3/2014
Standortsicherung mit Hightech-Nischenprodukten
Die Lage der Werkzeug- und Formenbauunternehmen in der
Schweiz sei nicht immer einfach. «Wir stehen in Konkurrenz zu
China. Die Massenwerkzeuge, die von dort kommen, haben mittlerweile eine anständige Qualität. 80 Prozent der ausländischen
Werkzeuge im Land stammen aus Fernost», sagt Meyer. Doch
wenn es um komplizierte und teure Nischenprodukte gehe,
dann kämen die schweizerischen Unternehmen ins Spiel. «Wir
können uns in der Massenproduktion nicht mehr mit China
messen. Da sind wir nicht konkurrenzfähig, Für die Standort-​
sicherung sorgen bei uns die Nischenprodukte in der Medizintechnik oder in der Automobilindustrie.»
Das Uhrmachergewerbe – eine schweizerische
Schlüsselindustrie – wurde in der Mitte des
16. Jahrhunderts durch Glaubensflüchtlinge aus
Frankreich (Hugenotten) nach Genf und in den
Schweizer Jura gebracht. In der Folge kamen
viele wegbereitende Innovationen aus den vielen
kleinen Tälern der Ostschweiz. Der Uhrmacher
Abraham-Louis Perrelet z. B. erfindet 1770 einen
automatischen Aufzug für Taschenuhren, ein
Vorläufer für die heutigen automatischen Uhren.
Überhaupt ist diese Zeit reich an Innovationen
und Erfindungen: Die Uhren werden mit diversen
Komplikationen wie ewiger Kalender, Mondphasen, Schleppzeiger oder Chronograph ausgestattet. Um 1785 waren in Genf rund 20 000
Personen in der Uhrenindustrie beschäftigt, die
rund 85 000 Uhren pro Jahr herstellten.
Mit der Fertigung anspruchsvollster Spritzguss-Werkzeuge
und komplexer Präzisionsbauteile haben sich beispielsweise die
beiden Flawiler Formen- und Werkzeugbauer Bücheler und
Reinli+Spitzli einen Namen gemacht. Für Aufsehen in der
Branche sorgten sie im März, als sie die Fusion der beiden
Traditionsunternehmen bekanntgaben. Ruedi Reinli, Mitbegründer von Reinli+Spitzli, entschied sich auf der Suche nach
einem Unternehmensnachfolger für diesen Schritt. Alleiniger
Eigentümer und Geschäftsführer der fusionierten Unternehmen mit 80 Mitarbeitern und 14 Lehrlingen ist nun Andreas
Scherrer, der Büchler Werkzeugbau 2008 in einem Management-Buy-out aus der Geberit Gruppe herausgelöst hatte.
«Mit dem Zusammengehen lassen sich wertvolle Synergien
nutzen, das Leistungspotential wird deutlich gestärkt und mit
der optimierten Betriebsgröße kann das Unternehmen seine
Stellung am Markt entscheidend verbessern und das Überleben
der Werkzeug- und Formenbaubranche in der Schweiz sichern»,
sagt Scherrer. Der Maschinenpark und das Produktportfolio der
beiden Betriebe ergänze sich in idealer Weise. «Ein vorrangiges
Ziel der Fusion ist auch der Erhalt der Arbeitsplätze in der Region,
weil gutqualifiziertes Fachpersonal in der anspruchsvollen Werkzeugfertigung der entscheidende Erfolgsfaktor ist. Nun wird
das Know-how der beiden Unternehmen gebündelt.» Mit derzeit
14 Auszubildenden sorgt das neue Unternehmen selbst für den
passenden Nachwuchs in allen Bereichen.
Von einem drohenden Fachkräftemangel spürt Andreas Scherrer
also noch nicht viel. Ganz eklatant ist für ihn als Schweizer Unternehmer aber der Wechelkurs vom Franken zum Euro zu spüren.
«Das ist für die Unternehmen des Werkzeug- und Formenbaus
und auch die gesamte Schweizer Wirtschaft ein nach wie vor
brennendes Problem», sagt Scherrer.
Unternehmer wie Scherrer hoffen in währungspolitischen Fragen
auf ihre politischen Interessenvertreter in den Verbänden, also
bei Swiss Plastics oder auch beim Verband Swissmem. Dort ist
der Wechselkurs längst Dauerthema. «Als der Kurs 2011 fast in
Richtung 1:1 ging, kann ich mich gut an die Existenzängste vieler
Firmen im Werkzeug- und Formenbau erinnern», sagt Pascal
Streiff, seit vier Jahren Fachsekretär bei Swissmem, hinter dem
VDWF im Dialog 3/2014
53
Dass die Nationalbank den massiv überbewerteten Franken
auf einen Wechselkurs von 1,20 Franken zum Euro festlegte,
linderte die Probleme der Betriebe. «1,20 ist nicht optimal.
Aber die Betriebe können wieder planen, wenn der Kurs auch
langfristig berechnet werden kann.» Gleichwohl musste sich
die Branche für die Anforderungen des künftigen Marktes
enorm fit machen. «Die Preisfrage ist essentiell. Was auto­
matisisert werden kann, muss automatisiert werden. Die Prozesskosten müssen runtergefahren werden.» Wenn der Euro
in absehbarer Zeit wieder stärker werde, dann stehe die schwei­
zerische Branche topfit da, weil sie Kosten optimiert habe.
fl ickr.com/Maik Meid
sich die schweizerische Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie
vereinen, darunter auch etwa 35 Mitglieder aus dem Werkzeugund Formenbau.
Erfahrungsschatz in den Unternehmen halten
Generell habe der Schweizer Werkzeug- und Formenbau ein sehr
gutes Potential. «Es ist eine sehr innovative Branche mit hoher
Präzi­sion und Qualität in der Fertigung, die ihre Position auf dem
Markt halten wird», sagt Streiff. Und Swissmem hilft dabei. Neben
der Lobbyarbeit in der Politik und Öffentlichkeit, wo u. a. wirtschaftsgefährdende Initiativen verhindert werden müssen, unterstützt Swissmem seine Mitglieder in detaillierten Beratungen wie
Personalfragen, Wirtschafts- und Exportrecht sowie in Energieund Umweltfragen. Zudem ist Swissmem führend in der bilateralen
Grundausbildung von technischen Berufen und die Betriebe
können an der verbandseigenen Schule ihre Leute weiterbilden
lassen. Neben der immer aktuellen Nachwuchsförderung stehen
Themen wie die Initiative 50 Plus im Fokus. «Wir müssen in den
Betrieben umdenken und vermehrt schauen, wie wir Menschen
in höherem Alter mit ihrem enormen Erfahrungsschatz in den
Unternehmen halten», sagt Streiff. «Manchmal hilft es, sie aus
Führungspo­sitionen zu nehmen und sie zu Spezialisten zu machen.»
Brach liege auch das Potential bei den Frauen. «Der Anteil der
Frauen im Werkzeug- und Formenbau liegt unter zehn Prozent in
der Schweiz – viel zu niedrig», sagt Streiff. Technische Berufe
müssten für Frauen attraktiver gemacht werden. Und die Betriebe
sollten verstärkt über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
nachdenken, etwa durch Jobangebote in Teilzeit oder durch
firmeneigene Kitas oder Krippen.
Fazit: Die deutsche und die schweizerische Werkzeug- und
Formenbaubranche sind also durchaus vergleichbar. Die Anforderungen, die Kunden, die Qualität in der Produktion und auch
die Probleme und die Herausforderungen der Zukunft sind
nahezu dieselben. Schweizer Unternehmen profitieren allerdings von einem flexibleren Arbeitsrecht, das es ihnen erlaubt,
auf konjunkturelle Schwankungen schneller zu reagieren. «Aber
dafür tun sich die Deutschen ein wenig leichter, weil sie nicht
den Franken haben», sagt Pascal Streiff. | Andreas Burgmayer,
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VDWF im Dialog 3/2014
Veranstaltungen –
Vor- und Nachberichte
Euromold 2014 diskutiert Zukunft
des industriellen 3D-Drucks
Die Euromold, weltweit führende Fachmesse für Werkzeug- und Formenbau,
Design und Produktentwicklung, empfängt vom 25. bis 28. November 2014
wieder Besucher aus den wichtigsten
Industriebereichen in den Frankfurter
Messehallen und präsentiert auch dieses
Jahr die gesamte Prozesskette industrieller
Produktion gemäß des Mottos «Von der
Idee bis zur Serie».
tion. Zudem wird die Nachahmung bzw.
Produktpiraterie extrem erschwert. Auch
volkswirtschaftliche Vorteile treten bei
generativer Fertigung deutlich zutage:
Wirtschaftswachstum wird von einem
höherem Ressourcenverbrauch entkoppelt, da ganze Prozessschritte bei der
Herstellung von Bauteilen eingespart
werden.
Die Euromold ist eine globale Leistungsschau, verstärkt und fördert mit Konferenzen und Foren bestehende Trends. Das
Forum «Generative Fertigung und Werk­
zeugbau» in Halle 8.0 wird aufzeigen,
welche Potentiale entstehen, wenn neue
Technologien intelligent in die bestehende
Prozesskette integriert werden.
Die Messehalle 8.0 sendet wichtige Signale
auch in andere Fertigungsbereiche. Die
Themenforen «Werkstoffe» und «Leichtbau», das Design & Engineering-Forum
sowie das CAE-Forum mit Fokus auf
neueste Technologien des rechnergestützen Design- und Engineeringbereichs
zeigen Möglichkeiten, die Prozesskette
konsequent an neuen Erfordernissen
auszurichten und die Kosten-NutzenRelationen in einem globalen Wettbewerb
nachhaltig zu verbessern.
Darüber hinaus werden produzierenden
Unternehmen und ihren Kunden alle
Vorteile generativer Fertigungsverfahren
bei vielfältigen und immer komplexeren
Aufgabenstellungen vor Augen geführt.
Die Wirtschaftlichkeit additiv hergestellter
Bauteile steigt mit der Komplexität ihrer
Geometrie, die Form folgt hier der Funk-
Die Euromold 2014 bestätigt auf diese
Weise ihren Ruf als gesuchte Plattform
für beste Praktiken und effektivste Verfahren. Ziel der Messe ist es Orientierung
zu schaffen und Entscheidungshilfen
zu geben, um Fertigungsprozesse zum
Vorteil der Hersteller und Kunden beständig zu optimieren. |
Messe-Doppel Intec und Z: Fertigungs­
technik für die Metallbearbeitung und
Zulieferindustrie im Fokus
Am 24. bis 27. Februar 2015 lädt der
Messeverbund Intec und Z nach Leipzig
ein. Dabei erwarten die Organisatoren
über 1300 Aussteller aus 30 Ländern
und mehr als 20 000 Besucher an den
vier Messetagen.
«Im Verbund mit der Zuliefermesse Z können wir die gesamte Prozess- und Wertschöpfungskette abbilden. Das ist ein
wesentlicher Faktor für die hohe Attraktivität der Messekombination», erklärt
Markus Geisenberger, Geschäftsführer der
Leipziger Messe. Darüber hinaus greife
das vielseitige, innovative Fachprogramm
aktuell in der Branche diskutierte Themen auf. So beleuchtet beispielsweise
die Sonderschau «Faserverbundstrukturen auf dem Weg in die Serie» mit einem
vertiefenden Informationsforum verschiedene Aspekte des Einsatzes und der Bearbeitung moderner Leichtbauwerkstoffe.
Zum Portfolio der Aussteller der Intec
gehören in erster Linie Werkzeugmaschinen, Fertigungsautomation und Robotik,
Laser- und Schweißtechnik sowie Präzisionswerkzeuge, Werkzeugsysteme, Messtechnik und Qualitätssicherung sowie Software für Produktion und Fertigung. Auf
der Zuliefermesse Z präsentieren sich Anbieter für Teile, Komponenten und Baugruppen, Lohnfertiger, Entwicklungs- und
Technologiepartner sowie Dienstleister
aus Deutschland und ganz Mitteleuropa. |
56
VDWF im Dialog 3/2014
15. Aufkage der SWTAL ist ein
voller Erfolg
Große Ohren sind auf der SWTAL auf
dem Loh ein gern genutztes Symbol –
nicht nur als Deko an einem Stand für
Gehörschutz. Das Ohr am Markt vor Ort
und weltweit zu haben sowie ein offenes Ohr für Veränderungen, das ist der
Ehrgeiz, der Macher und Mit-Macher
der Südwestfälischen Technologie-Ausstellung Lüdenscheid umtreibt. Mit zunehmendem Erfolg.
124 Aussteller an 79 Ständen zeigen
vom 18. bis 20. September, was die
Branche zum Thema Industrie-Automation zu sagen und vorzuführen hat. Das
tun die Firmen immer öfter gemeinsam,
wie Bürgermeister Dieter Dzewas zu Beginn bemerkte. «Was möglich wird, wenn
man sich zusammentut, dass man ein
Netzwerk im Kleinen präsentiert, aber
auch in größeren Zusammenhängen
denkt» – das sehe man nirgends besser
als hier. Aber er machte auch deutlich,
dass es nicht reicht, als Standort innovativ zu sein: «Alles, was wir hier erleben,
geht nicht ohne ausgebildete Menschen.»
Daher ist es Leit-Thema der Messe, sich
um den Nachwuchs zu kümmern, ihn früh
für Technik zu begeistern.
Natürlich auch mit dabei: das Werkzeugbau-Institut Südwestfalen (wi-swf) mit
dem größten Stand der Veranstaltung.
Auf 300 Quadratmetern zeigten sich 16
Unteraussteller. Und auch die offizielle
Messeeröffnung fand in diesem Jahr
beim wi-swf statt. Institut-Chef Olaf
Schmidt zieht ein positives Resümee:
«Die Aussteller unseres Gemeinschaftsstands waren durchweg zufrieden, es
wurden gute Fachgespräche geführte
und der eine oder andere Neukontakt
geknüpft.» An die Verlagerung der Messe
in den September müsse man sich jedoch
noch gewöhnen, so Schmidt, der Termin
sei nun aber allemal besser als der bisherige im November. |
Aluminium 2014: Die Mobilität der
Moderne
Vom 7. bis 9. Oktober 2014 fand in Düsseldorf die Aluminium 2014 statt. Aluminium ist derzeit das Metall, dessen Nachfrage weltweit am stärksten wächst. Treibende Kraft ist hier speziell der Fahrzeugund Flugzeugbau. «Die Mobilität der
Moderne ist aus Aluminium», bringt es
Christian Wellner, der Geschäftsführer
vom Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA), auf den Punkt. Gerade in
der Automobilindustrie wird heute in
Europa pro Pkw dreimal mehr Aluminium
verbaut als noch vor 20 Jahren – durchschnittlich 140 kg, in den USA sind es
sogar 160 kg. Und die Prognosen seien
weiterhin auf Wachstum programmiert,
so der GDA anlässlich der weltweit größten Branchenmesse.
Die steigende Nachfrage nach dem «weißen Gold» prägte den Geschäftsverlauf
der diesjährigen Aluminium, die nach
VDWF im Dialog 3/2014
dem vor zwei Jahren erfolgten Standortwechsel von Essen nach Düsseldorf erneut mit einer Rekordbeteiligung an den
Start ging. Insgesamt 934 Aussteller aus
50 Nationen zeigten die gesamte Produktions- und Verarbeitungskette – von der
Verhüttung und Verarbeitung über das
Halbzeug bis zum Endprodukt und zum
Recycling. Eine neue Bestmarke setzte
die Aluminium auch bei der Zahl der Besucher. Mit insgesamt 24 261 Besuchern
legte die Leitmesse erneut kräftig zu.
«Die Aluminium unterstrich ihre Funktion
als globaler Handelsplatz und verzeichnete
speziell international wichtige Zuwächse»,
so Michael Köhler, Event Director der Aluminium, zum Abschluss der dreitägigen
Veranstaltung. So stieg der Internationalitätsgrad – also der Anteil der internationalen Aussteller – auf 63 Prozent und
erreichte auch bei den besuchenden Unternehmen mit 56 Prozent einen neuen
Höchststand. Fast jeder vierte Auslandsbesucher kommt inzwischen aus dem
außereuropäischen Raum – ein Spitzenwert im internationalen Messewesen.
Und die Konjunkturaussichten sind glänzend. Das zeigt auch der repräsentative
Konjunkturindex, der zur Aluminium von
einem unabhängigen Marktforschungsunternehmen erhoben wurde. Demnach
rechnen gut 60 Prozent der befragten
Unternehmen mit einem weiteren Anziehen der Nachfrage, weitere 30 Prozent
gehen davon aus, dass die gute aktuelle
Konjunktursituation sich zumindest
gleichbleibend fortsetzt. Nur etwa jeder
zehnte Betrieb erwartet eine verhaltene
oder leicht rückläufige Entwicklung. |
Schneller genau.
57
419 Aussteller (Vorveranstaltung Düsseldorf 2012: 392) aus 27 Nationen und
10 186 Besucher (2012: 8131) kamen
auf das Düsseldorfer Messegelände.
Auf der neunten Auflage der Compo­sites
Europe zeigten sich die führenden Hersteller und Verarbeiter von Verbundwerkstoffen, Maschinenhersteller und Forschungsinstitute. Im Fokus der Messe,
des Vortragsprogramms und der begleitenden AVK-Tagung stand die Optimierung großserientauglicher Fertigungsprozesse.
Composites Europe 2014: Automobilund Bausektor sorgen für Wachstumsschub
Der europäische Composites-Markt wächst
im Jahr 2014 weiter – im größten Segment, den glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK), um über zwei Prozent, was
die Erwartungen der Branche teilweise
übertrifft. Zur guten Stimmung trage laut
Branchenverband AVK das kontinuierliche,
überdurchschnittliche Wachstum in
Märkten wie Deutschland, UK, Irland und
den osteuropäischen Staaten bei. Und
hier besonders die hohe Nachfrage der
Hauptabnehmer: des Transport- und des
Bausektors.
Den anhaltenden Aufwärtstrend spiegelt
auch die diesjährige Composites Europe
(7. bis 9. Oktober) in Düsseldorf wider,
die mit einem deutlicheren Plus bei den
Besuchern (25 Prozent) und bei den
Ausstellern (7 Prozent) neue Bestmarken
erzielte.
Dabei machte die Messe auch deutlich,
wie der Maschinenbau von der Compo­
sites-Nachfrage profitiert. «Die Perspektiven des Maschinenbaus im Bereich der
Verbundwerkstoffe sind sehr gut. Auf
der Composites Europe kann man sehen,
welchen maßgeblichen Anteil der Maschinenbau an der Automatisierung hat
und was unsere Industrie leisten kann»,
so Dr. Walter Begemann vom VDMAForum Composite Technology. «Die Messe
und ihre Aussteller geben der Branche
eine wichtige Orientierung», so Begemann
weiter.
Mit der Sonderfläche «Industry meets
Science», die in Kooperation mit dem
Institut für Kunststoffverarbeitung Aachen (IKV) und der RWTH Aachen entstand und aktuelle wissenschaftliche
Entwicklungen präsentierte, konnte die
Messe neue Akzente setzen. Weitere
Angebote, die der Messebesucher bisher
noch nicht kannte, waren aber auch die
Sonderfläche zu Biocomposites und
Messerundgänge zum Themenschwerpunkt Windenergie. |
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58
VDWF im Dialog 3/2014
Rekordzahlen in Friedrichshafen – 2014
war die beste Fakuma aller Zeiten
Aufgrund der Rekorde der vergangenen
Jahre eigentlich schon auf dem Zenit geglaubt, hat sich die 23. Fakuma mit exakt
45 689 Besuchern aus 117 Ländern und
1772 Ausstellern aus 36 Nationen zum
absoluten Renner in Sachen Kunststofftechnik entwickelt. Vom 14. bis 18. Oktober kamen mehr Fachbesucher denn je
zur internationalen Kunststoff-Messe an
den Bodensee. 33 Prozent aus dem nahen
und fernen Ausland, womit die Fakuma
erneut ihre Ausnahmestellung zum Ausdruck brachte und die Vorjahreszahl mit
31 Prozent ausländischen Besucheraufkommens sogar noch toppen konnte.
auch einigen in Wartestellung verharrenden Aussteller-Aspiranten die Chance zur
Präsentation ihrer Technologien, Verfahren, Produkte und Leistungen zu geben.
Neben den etlichen VDWF-Mitliedern mit
eigenen Messeständen stellten ebnso 25
Verbandsmitglieder auf dem VDWF-Gemeinschaftsstand auf 300 Quadratmetern
Fläche ihr Angebot zu Schau.
Bezüglich der verfügbaren Hallenflächen
im modernen Messezentrum Friedrichshafen – seit Jahren komplett ausgebucht –
wurden zur Veranstaltung 2014 sogar
noch Reserveflächen in den Foyers an
den Eingängen Ost und West belegt, um
Erfolgsgeheimnis der Fakuma, heißt es
bei der Messeleitung, sei, dass die Veranstaltung «Marktplatz für innovative Lösungen rund um die Themen Spritzgießen,
Thermoformen und Extrusion» sei und
ebenso als Trendbarometer für die Branche
wahrgenommen werde. Große Themen
der Fakuma 2014 waren dabei die Funktionsintegration bei gleichzeitig besserer
Energie- und Ressourceneffizienz, aber
auch das verstärkte Aufkommen von Generativ-Verfahren im Prototyping wie in
der Serienfertigung oder Hybridlösungen
und Verbindungs- bzw. Fügeverfahren. |
Euroblech 2014 mit Ausstellerrekord
Insgesamt 59 600 Fachbesucher kamen
vom 21. bis 25. Oktober 2014 zur weltweit
größten Fachmesse für Blechbearbeitung
nach Hannover, um sich über die neues­ten
Technologietrends entlang der gesamten
Prozesskette der Blechbearbeitung zu informieren. Eine Rekordausstellerzahl von
1573 Ausstellern aus 38 Ländern stellte
dem Publikum innovative Produktionslösungen, neue Technologien und eine
Vielzahl an Live-Demonstra­tionen vor, auf
einer Nettoausstellungsfläche von insgesamt 86 500 Quadratmetern.
Die Ausstellerzahlen der diesjährigen
Messe waren im Vergleich zur Vorveranstaltung um 5 Prozent gestiegen und
die Ausstellungsfläche um 3 Prozent. Die
Besucherzahl ist mit rund 60 000 konstant geblieben. Das Ergebnis der ersten
Auswertung der Besucherumfrage zeigt
einen weiteren Trend zu hochqualifizierten Fachbesuchern auf.
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VDWF im Dialog 3/2014
Die gute Stimmung auf der diesjährigen
Euroblech spiegelt die im Allgemeinen
gute Konjunktur der Branche wider. Die
Ausstellerumfrage hat ergeben, dass die
Unternehmen dieses Industriesektors
die wirtschaftlichen Aussichten positiver
bewerteten als noch vor zwei Jahren.
Die Erschließung neuer Märkte war vorrangiges Messeziel der Aussteller auf der
Euroblech 2014. Und die diesjährige Messe
war in der Tat internationaler aufgestellt
als die Vorveranstaltung. «Wir freuen uns,
dass 52 Prozent unserer Aussteller aus
dem Ausland kamen, gegenüber 48 Prozent beim letzten Mal. Auch konnten wir
den Prozentsatz ausländischer Besucher
steigern, von 34 bei der Vorveranstaltung
auf 38 Prozent bei der diesjährigen
Messe», so Nicola Hamann, Geschäftsführerin des Veranstalters Mack Brooks
Exhibitions.
Laut Besucherumfrage waren die Hauptländer, aus denen dieses Jahr die Besucher
kamen, neben Deutschland die Niederlande, Österreich, die Schweiz, Italien,
Polen, Schweden, die Türkei, die Tschechische Republik, Spanien, Großbritannien,
Belgien und die USA.
Excellence in Production 2014 –
Meissner AG und Ruhla GmbH
ver­passen nur knapp den Titel
Die Gerresheimer Regensburg GmbH
ist der Gewinner im diesjährigen Wettbewerb «Excellence in Production» und
damit der «Werkzeugbau des Jahres
2014».
Im Rennen um den Kategoriesieg für den
besten internen Werkzeugbau mit mehr
als 50 Mitarbeiter hängte der Regensburger Betrieb die Konkurrenz beachtlich ab,
denn sowohl der Gesamtsieg im Branchenwettbewerb um den Werk­zeugbau
des Jahres 2014 als auch die Auszeichnung in der Kategorie «Interner Werk­
zeugbau über 50 Mitarbeiter» konnten
errungen werden.
Gerresheimer fertigt bereits seit 1958
innerhalb der Unternehmensgruppe
Gerresheimer Medical Plastic Systems
anspruchsvolle Werkzeuge für medizini-
59
sche Kunststoffe, vor allem für Reinraum­
anwendungen. Der Wekzeugbau hingegen
stellt u. a. Spritzgießwerkzeuge, Einfachund Mehrkomponentenwerkzeuge sowie
Heißkanalwerkzeuge her.
Sieger in der Kategorie «Interner Werk­
zeugbau unter 50 Mitarbeiter» wurde
die Harting Applied Technologies GmbH
aus Espelkamp in Ostwestfalen-Lippe.
Dagegen gewann die Opus Formenbau
GmbH und Co. KG aus Schönau im Odenwald die Kategorie «Externer Werkzeug­
bau unter 50 Mitarbeiter».
Bis unter die vier Finalisten in der Kate­
gorie «Externer Werkzeugbau über 50
Mitarbeiter» hatten es die zwei VDWFMitglieder Meissner AG Modell- und
Werkzeugfabrik aus Biedenkopf-Wallau
sowie die Werkzeugbau Ruhla GmbH
aus dem thüringischen Seebach geschafft. Der Sieg ging hier letztlich jedoch an die Schneider Form GmbH aus
Dettingen unter Teck. |
Der Anteil an Besuchern aus dem TopManagement war mit 41 Prozent ebenfalls
sehr hoch und der Prozentsatz an Besuchern mit Entscheidungsfunktion lag bei
81 Prozent. Fast die Hälfte aller Besucher
auf der Euroblech 2014 kam mit einer konkreten Kaufabsicht nach Hannover. Mehr
als zwei Drittel der Ausstellerfirmen gaben
übrigens an, auch auf der nächsten Euroblech wieder ausstellen zu wollen. |
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verstehen was zu tun ist
60
VDWF im Dialog 3/2014
Lust auf Messe?
Boris Gnaier im Gespräch mit
Florian Niethammer und Florian Schmitz
Die Moulding Expo kommt. Und das –
es wird immer deutlicher – mit Erfolg.
Stand Ende Oktober, also gut ein
halbes Jahr vor Messestart, sind mit
275 Ausstellern und mit 10 000 Quadratmetern belegter Fläche die Organisatoren bereits dabei die dritte und
letzte der avisierten Hallen zu füllen.
Grund genug, an dieser Stelle ein
kurzes Gespräch mit den Projektleitern
Florian Niethammer und Florian
Schmitz zu führen.
Herr Niethammer, Herr Schmitz, was
macht Ihnen Spaß am Messegeschäft?
Niethammer: Hauptsächlich ist es die
Abwechslung. Und man muss gerne mit
Menschen zu tun haben und sich leidenschaftlich in die unterschiedlichsten
Branchen einarbeiten wollen. Wir müssen
ja auch verstehen, was die Aussteller und
Besucher eines Marktes wünschen und
fordern. Nur so können wir Messen richtig
gut werden lassen. Und das ist auch
immer unser Anspruch.
Sie haben für die Moulding Expo in
den letzten Monaten regelrecht einen
Crashkurs in Werkzeug- und Formen­
bau absolviert.
Schmitz: Ja, wir haben viele Branchenveranstaltungen besucht, waren auf der
VDWF-Hauptversammlung und haben
auch etliche Vor-Ort-Besuche gemacht.
Was ist das Besondere für Sie an
diesem Metier?
Niethammer: Auf der einen Seite bin ich
beeindruckt von der ganz selbstverständlichen Vertrautheit der Werkzeug-, Modellund Formenbauunternehmen untereinan-
der. Man hält zusammen, fast wie in einer
Familie. Auf der anderen Seite war es
faszinierend, die Wichtigkeit der Branche,
ihre Relevanz für alles, was uns in unserem täglichen Alltag umgibt, zu begreifen –
und natürlich auch dieses virtuose Können
bei der Metallbearbeitung zu erleben. Da
macht den Formenbauern und Werkzeugmachern niemand etwas vor.
Umso wichtiger ist es, dass der Slogan
«Von der Branche, für die Branche»
auch tatsächlich umgesetzt wird.
Niethammer: Ja, hier ist für uns der
Messebeirat z. B. sehr wichtig. Dieser
setzt sich aus Unternehmern der verschiedenen Untergruppierungen sowie
aus Verbands- und Medienvertretern
zusammen. Wir müssen und wollen
mit den ausstellenden Unternehmen
gemeinsam eine Messe nach ihren
Anforderungen gestalten. Jüngstes
Ergebnis aus den Beiratsgesprächen
ist beispielsweise die konkrete Aufplanung der Hallen und die Verteilung
der einzelnen Schwerpunktthemen im
Ausstellungsbereich. Oder auch der
Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung.
Hier sollen sich alle Bildungsanbieter,
die helfen können, die Branche fit zu
halten, auch mit ihren Angeboten auf
der Moulding Expo präsentieren dürfen.
Die Messe Stuttgart kann ja fast
wöchentlich Erfolgsmeldungen verkünden. Sind Sie von der Menge der
momentanen Buchungen überrascht?
Schmitz: Mit einer derart explosionsartigen
Entwicklung hätten wir vor einem halben
Jahr wirklich nicht gerechnet. Einige der
jüngsten Anmelder fragen, ob überhaupt
noch Fläche frei sei. Andere Unternehmen
wiederum, die bereits früher gebucht
hatten, möchten nun ihre Standflächen
vergrößern. Das sind für uns natürlich
tolle Zeichen, die auch die positive Dynamik des Projekts widerspiegeln.
Zeitgleich zur Moulding Expo finden
die KSS und die Control statt. Wird
es Kombitickets für die drei Veranstaltungen geben?
Schmitz: Besser noch. Für die Besucher
wird es möglich sein, ohne Mehrkosten
alle drei Veranstaltungen zu besuchen.
Bleibt die brennende Frage der Aussteller: Wie verhindert man es, dass
die Moulding Expo eine Beschaffungsmesse für den Werkzeug- und Formen­
bau wird?
Niethammer: Der Werkzeug-, Modellund Formenbau wird mit erwarteten 50
Prozent der Aussteller im Mittelpunkt der
Moulding Expo stehen. Neben den Verarbeitern sind aber auch die Zulieferer ein
wichtiger Bestandteil des Messekonzepts.
In der Bewerbung der Moulding Expo
werden wir zudem gemeinsam mit der
Branche alles dafür tun, die Auftraggeber
der Werkzeugmacher und Formenbauer
aus der Kunststoffverarbeitung und der
Blechumformung als Messebesucher anzusprechen, ebenso wie die Mitarbeiter von
firmeneigenen Werkzeugbau-Abteilungen.
«Von der Branche, für die Branche» heißt
auch, dass die ausstellenden Unternehmen
aktiv hinter «ihrer» Messe stehen müssen.
Die überaus erfolgreiche AMB macht es
hier übrigens vor: Über 70 Prozent der
Fachbesucher folgten bei der diesjährigen
Veranstaltung der Einladung eines Ausstellers zur Messe. Wenn das auch so bei der
Moulding Expo läuft, ist alles gut. |
Beides Betriebswirte: Florian Niethammer (l.) und
Florian Schmitz von der Messe Stuttgart. Und
was Sie privat über die beiden wissen sollten:
Florian Schmitz: spielt leidenschaftlich – und
viele sagen erfolgreich – Tennis. Gleiches gilt
für Kollege Niethammers Gitarrenspiel in seiner
Heavy-Metal-Band «Nataraja».
62
VDWF im Dialog 3­­/ 2014
VDWF-Workshop-Reihe «Marketing und Vertrieb»
sowie «BWL@WZB»
Der organisierte Wissens- und Informationsaustausch
zwischen dem VDWF und seinen Mitgliedern ist in vollem
Gange. So starteten in den vergangenen Wochen die Verbands-Workshops «Marketing und Vertrieb» sowie das
Pilotprojekt zum Seminar «BWL@WZB - Betriebswirtschaftliche Aspekte, praktisch umsetzten im Werkzeugund Formenbau».
Workshop «Marketing und Vertrieb im Werkzeug- und
Formenbau»
Das Leitmotiv des zweitägigen Seminars Ende Oktober in Schwendi
war, Unternehmen die Möglichkeit zu eröffnen, sich professionell und gezielt auf dem Markt zu präsentieren. Dozent Ralf
Dürrwächter, Marketing-Leiter beim VDWF und Lehrbeauftragter
für «Marketing im Werkzeugbau» an der FH Schmalkalden, stellte
hier verschiedene Techniken vor und analysierte zusammen mit
den Seminarbesuchern das Selbstbild der Teilnehmer und ihrer
Betriebe. Den etwa 10 Workshop-Teilnehmern wurde verdeutlicht,
warum Marketing im Werkzeug- und Formenbau von Wichtigkeit
ist, wie sich der richtige Marketing-Mix für die Branche finden
lässt und welche Marketingpläne und Erfolgsfaktoren eine Rolle
spielen.
«Vielen Teilnehmern war der Begriff ‹Marketing› natürlich bekannt,
doch die meisten denken dabei nur an Werbung. Im Endeffekt
geht es aber bei Marketing darum, das ganze Unternehmen auf
den Branchenmarkt auszurichten», erklärt Dürrwächter. Gerade
aber auch die interne Betriebskommunikation oder die Festlegung
eines Leitbilds für das Unternehmen sind weitere essentielle
Inhalte, die im Workshop vermittelt werden. «Festzustellen ist,
dass zu viele Werkzeug- und Formenbauer noch wenig Marketing
in ihrem Unternehmen betreiben. Einzelmaßnahmen wie der
Besuch einer Messe, die Schaltung einer Werbeanzeige oder die
Erstellung eines Prospekts reichen heutzutage einfach nicht
mehr aus», warnt Dürrwächter und fügt an: «Es muss ein solides
Konzept dahinter stehen, und mit unserem Seminar helfen wir
den Betrieben dabei, ein solches Konzept zu erstellen.»
Dass die Teilnehmer sicherlich interessante Ansatzpunkte aufgenommen haben, zeigen zahlreiche Feedback-Karten, die am Ende
des Seminars abgegeben wurden. So freuen sich einige, das
«Erlernte in die Praxis umzusetzen» und dass der «Appetit auf
VDWF im Dialog 3/2014
63
– Schlauchtechnik bis 250°
– Kupplungstechnik
– Schlauchpressen und Zubehör
– Montage vor Ort
– Sonderlösungen
Wir lösen Ihr Schlauchanliegen
eigene Initiative geweckt» wurde. Andere ließen sich von der
«gemütlichen Runde» oder dem «passenden Ambiente» überzeugen. Für Ralf Dürrwächter ist das die Bestätigung, den Nerv der
Seminateilnehmer getroffen zu haben.
Und die nächsten Termine stehen auch schon fest: Vom 30. Juni
bis zum 1. Juli 2015 findet ein Marketing-Workshop im Werkzeugbau-Institut Lüdenscheid sowie vom 14. bis zum 15. Juli auch
in der VDWF-Geschäftsstelle in Schwendi.
Pilot-Workshop «BWL@WZB»
Um dem Seminarkonzept rund um die Thematik Finanzen und
wirtschaftliche Unternehmensstrategien einen letzten Schliff
zu verpassen, organisierte der VDWF eine Erstveranstaltung mit
etwa sechs Teilnehmerbetrieben in der Verbandsgeschäftsstelle
in Schwendi. Geleitet wurde das Seminar von den beiden
Dozenten Dr. Claus Hornig und Dr. Helmut Weinzierl von der
Zahlenwerk GmbH. Ralf Dürrwächter stellt klar: «Unsere Absicht
ist es, betriebs­­wirtschaftliche Zusammenhänge spielerisch erlernen
zu lassen. Auch wenn viele Geschäftsführer dem etwas skeptisch
gegenüberstehen, schließlich sollte man Unternehmenskapital
natürlich nicht leichtfertig ‹verzocken›, rechnen wir diesem
Seminar gerade deswegen einen hohen Erfahrungswert an.»
In den kommenden Wochen werden die nächsten Termine des
Workshops auf der Internetseite des VDWF veröffentlicht.
Während des Seminars werden Grundlagen der Betriebswirtschaft
erörtert und Basisprinzipien erklärt. Das fiktive «Durchspielen»
zweier Geschäftsjahre ermöglicht es, alltägliche Thematiken wie
Abschreibungen, Bankkredite oder Unternehmensbilanzen mit
professionellen Tipps und Feedback anzugehen. «Durch die Bank
wurde den Teilnehmern klar, dass sie sich nicht nur mit Technik
beschäftigen sollten, sondern auch die betriebswirtschaftlichen
Aspekte beherrschen müssen», resümiert Dürrwächter. «Überaus
erfreut hat mich jedoch der absolut transparente und offene
Austausch aller Teilnehmer. So wurden Zahlen, Fakten und Vorgehensweisen ehrlich preisgegeben. Damit wurde das kompetente
Feedback der Kursleiter und der anderen Teilnehmer zu einem
wirklich wertvollen Gut.» Diese Erkenntnis ist für den VDWFMarketingleiter ein klares Zeichen dafür, dass das VerbandsNetzwerk funktioniert. Mit gegenseitigem Vertrauen und dem
Willen, gemeinsam etwas zu bewegen. | red
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64
VDWF im Dialog 3/2014
VDMA-VDWF-Anwenderforum
Werkzeug- und Formenbau in Chemnitz 2014 –
Impulse für mehr Wettbewerbsfähigkeit
Eröffnung der Veranstaltung durch
VDWF-Präsident Professor Thomas Seul
Zu einem Anwenderforum Werkzeug- und Formenbau hatten
der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer Ost
(VDMA Ost) und der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) gemeinsam Mitte September in die Stadthalle nach Chemnitz eingeladen. Die mehr als 60 Teilnehmer
erwartete ein interessanter Themenmix zu aktuellen Trends,
Entwicklungen und Innovationen aus der Branche.
Für Forschung und Entwicklung bleibt vielen Werkzeug- und
Formenbauern im Tagesgeschäft keine Zeit, ein Budget für
eigene Entwicklungsaktivitäten ist in der Regel nicht vorhanden.
Für eine Branche, die weltweit für höchste Qualität, vor allem
aber auch für ihre Innovationskraft bekannt ist, eine gefährliche
Entwicklung: «Der deutsche Werkzeug- und Formenbau ist
eine Marke, die speziell im Ausland für Zuverlässigkeit, Präzision,
Produktivität, aber auch für Werte wie Termintreue und für
maßgeschneiderte, optimierte Lösungen steht», erklärte Professor
Thomas Seul, Präsident des VDWF, in seiner Begrüßungsansprache.
«Diese Stellung als Marke hilft der Branche gerade auch bei
Aufträgen aus dem Ausland – das Bewusstsein für diese Marke
ist indes in den Betrieben kaum vorhanden.»
Angesichts der momentan guten Auftragslage sei es wichtig,
die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen, sich entsprechend
Alleinstellungsmerkmale zu schaffen und – im Idealfall auch
gemeinsam mit anderen Unternehmen – die eigenen Stärken
weiterzuentwickeln. Hier spielen die Mitarbeiter eine große
Rolle. Sie sind die Träger der Fähigkeiten und Fertigkeiten, die
den Werkzeugbau ausmachen. Ein Betrieb muss jedoch nicht
nur die technischen Fähigkeiten und Qualitäten entwickeln,
sondern auch die unternehmerischen Aspekte im Spannungsfeld
zwischen Produktivität und Flexibilität einerseits sowie Kostendruck und Kundenwunsch andererseits im Griff behalten.
Marco Schülken, Vorsitzender der Fachabteilung Werkzeugbau im
VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge, gab einen detaillierten
Einblick in die aktuelle konjunkturelle Lage des deutschen Werkzeug- und Formenbaus. Die Branche, die rund 3000 Unternehmen
und Betriebsteile umfasst, beschäftigt etwa 30 000 Mitarbeiter.
Die Wertschöpfung in der Branche lag im vergangenen Jahr bei
circa 4 Milliarden Euro. «Für 2014 erwarten wir sogar 4,4 Milliar-
Videos zur Ve
ranstaltung
finden
Sie auf dem VD
WF-youtubeKanal
oder unter vd
wf-im-dialog.
de.
den Euro», berichtete Schülken. «Import und Export von Werk­
zeugen halten sich in Deutschland in etwa die Waage.» Eine Gefahr
sieht er durchaus in der aktuellen weltpolitischen Entwicklung:
«Man hat manchmal den Eindruck, dass die Politik nicht weiß, was
sie mit ihren Entscheidungen anrichtet – und es auch gar nicht
wissen will», konstatierte Schülken. «Viele Werkzeug- und Formenbauer haben sehr gute Geschäftsbeziehungen nach Russland, die
Projekte liegen im Moment aber auf Eis – die russischen Unternehmen können sich bei den Banken kein Geld mehr beschaffen.
Das gefährdet Arbeitsplätze und ganze Betriebe in unserer Branche.
Nur sind wir offenbar zu klein und zu leise, um die Aufmerksamkeit der Politik für diese Herausforderung zu wecken.»
Mit Blick in die Zukunft konnten sich die Anwesenden im Verlauf des Fachforums aus einer Reihe von Vorträgen umfang­
reiche und praxisnahe Tipps holen, um so branchenspezifische
Abläufe oder Produktionszyklen weiter zu optimieren: Gegen
den Strom schwimmen und Althergebrachtes neu überdenken,
dazu ermunterte Lars Zimmermann vom Internetportal kommunikationsoptimierer.de. Seiner Meinung nach müsse man gerade
auch in der Kommunikation mit dem Kunden die Chance
nutzen, eine wirklich optimale Lösung zu finden, und dessen
Beweggründe erforschen. «Wer es lernt, zu verstehen, was seine
Kunden im Kern antreibt, kann sich daher einen entscheidenden Vorsprung in der Interaktion und damit auch im Wettbewerb um Aufträge erarbeiten», erklärte Zimmermann.
Über effiziente Werkzeugkonzepte auf der Grundlage von Standardisierung sprach Gerhard Krammel vom Normalienhersteller Georg
Meusburger. Innovative Werkzeugtechnik für Magnesiumbauteile
war einer der Schwerpunkte von Siebenwurst Werkzeugbau.
Welche Bedeutung zielgerichtete Weiterbildung und letztlich hochqualifizierte Mitarbeiter für den Fortbestand eines Unternehmens
haben, verdeutlichte Dr. Wolfgang Boos, Geschäftsführer der WBA
Aachener Werkzeugbau Akademie. Sein alarmierender Blick fällt
auf die Demographie: «Lag das Durchschnittsalter der Mitarbeiter
in den von uns untersuchten Werkzeugbauunternehmen 2005
noch bei 37,5 Jahren, ist es 2013 bereits auf 40 Jahre angestiegen»,
verdeutlichte Boos die Problematik. «Parallel dazu sank die Ausbildungsquote von 16,5 auf weniger als 10 Prozent.» Diese Faktoren
seien eine zunehmende Herausforderung für die Branche.
In weiteren Vorträgen erläuterten Alexander Hoffmann von
ARC Solutions, Chemnitz, und Helmut Zeyn von Siemens Indus­
try Software in Hamburg, inwieweit die passende Software zu
höherer Produktivität und Flexibilität im Unternehmen beitragen
kann. Und an Beispielen aus der Konstruktionspraxis zeigten
Peter Haumayr und Johannes Burkhart vom Bietigheimer Systemhaus Men at Work das Zusammenspiel von CAD und Umformsimulation.
Den Abschluss der Vortragsreihe bildeten die Ausführungen Rainer
Pohls von Makino Europe aus Hamburg. Er gab einen Denkanstoß
zu neuen Lösungen für zukunftsweisende Prozessstrategien beim
Drahterodieren. Ausgehend von der erodiergerechten Konstruktion
über Standardisierung, der richtigen Drahtauswahl, der Datendurchgängigkeit und der Nutzung der Autonomie leistungsfähiger
Drahterodieranlagen zeigte er Potentiale und Möglichkeiten der
Technologie speziell im Stanzwerkzeugbau.
Der Geschäftsführer des VDMA Ost, Reinhard Pätz, fasste den
Tag sichtlich zufrieden zusammen: «Man hat heute gemerkt,
dass die Kooperation zwischen dem VDMA und dem VDWF
Früchte trägt. Es gibt etliche Herausforderungen seitens
unserer Mitglieder, denen wir mit produktiven Kooperationen –
so wie heute – begegnen können. Gerade diese Zusammenarbeit der Verbände und der Unternehmen, länderübergreifend,
bundes­weit oder auch international, wird in den nächsten
Jahren immer wichtiger werden.» Gleichwohl erklärte Reinhard Pätz – bereits im Hinblick auf das Anwenderforum in
Schmalkalden im kommenden Jahr –, dass sich die Themenauswahl des Fachforums immer wieder neuen Aspekten widmen
muss und sich von der «rein technischen Ausrichtung» wegbewegen wird.
Auch für Professor Thomas Seul war das Event ein voller
Erfolg: «Die Qualität der Fachvorträge war hoch und die
Pausen boten ideale Gelegenheiten zum Austausch unter den
Teilnehmern des Forums.» Aber auch die Atmosphäre der Ver­
anstaltung sei «äußerst passend» gewesen, erklärte Seul:
Der Tag habe rundum Spaß und Lust auf mehr gemacht und
sei für die Besucher und für ihn selbst von hohem Erfahrungswert gewesen. | red
Freizeit und Kultur
Dieter Michael Krone ist 48 Jahre alt und verfolgt
seit langer Zeit eine besondere Leidenschaft:
die Papierflieger. Sein geballtes Wissen hat der
Maschinenbauer 2007 in das Buch «Krones kleines Handbuch der Papierfliegerei» gepackt. In
seinem 200-seitigen Werk begleitet er den Leser
durch eine kleine Fliegerschule und erläutert
die notwendigen Grundlagen, um sich die Technik von 16 Papierflieger-Typen anzueignen. Darüber hinaus betreibt Krone auch eine eigene
Internet-Seite rund um dieses faltende Hobby.
VDWF im Dialog 3/2014
«Vizemeister»
67
Herr der Flieger
von Torsten Thissen│
«Falcon»
«Immortal»
«Gosammer Condor»
«Futuristic Shuttle»
«WWI»
Dieter Michael Krone ist Deutschlands Papierflieger-Papst.
Der Düsseldorfer setzt sich mit Modellen auseinander und
der Physik dahinter. Außerdem hat er ein PapierfliegerGewehr gebaut. Und das ist wirklich spektakulär.
Wenige Dinge können so beeindrucken wie ein perfekter Papierflieger. Wenn man um die zehn Jahre alt ist. Bei Erwachsenen
hingegen löst diese Leidenschaft eher Unverständnis aus, sie
hat etwas Exzentrisches, hätte man früher wohl gesagt, neudeutsch ist Dieter Michael Krone wohl ein Nerd.
Ausreichend schwierig, aber nicht trivial
Dabei kommt der Mann eher bodenständig daher, natürlich
ein Ingenieur, den es Mitte der 1990er Jahre aus Dessau nach
Düsseldorf verschlagen hat, ein Maschinenbauer, der wegen
seines Berufs die halbe Welt gesehen hat, «was oft langweilig
war, da die großen Industrieanlagen auch in ande­ren Ländern
in den seltensten Fällen in der Nähe der Sehens­würdigkeiten
liegen».
Krone hat also viel Zeit in Hotelzimmern verbracht, und die
nutzte er irgendwann, um Papierflieger zu bauen, um alles
über Papierflieger zusammenzutragen, um Papierflieger zu
berechnen, das Zusammenspiel von Aerodynamik, Ballistik
und Schwerkraft; ein weites Feld. «Kinderkram», nennt er das,
«klar», doch sei die Papierfliegerei eben «ausreichend schwierig,
um nicht trivial zu sein». Außerdem könne man ja «aus jedem
Mist eine Wissenschaft machen». Und Kindern mache das
Bauen auch Spaß.
Die Faltmaschine Automatix, ein selbstentwickeltes
3D-gedrucktes «Gewehr», das automatisch Papierschwalben faltet und verschießt, gehört zu Krones
jüngsten Erfindungen. Bis zu 50 Papierflieger pro
Minute kann die «Waffe» abfeuern. Mit Hilfe der
Schaltmechanik eines Akkuschraubers, vereinzelten
Elementen eines normalen Druckers sowie zusätzlichen Kugellagern und anderen Kleinteilen
ist der Traum eines jeden Papierflieger-Fans entstanden. In einem YouTube-Video präsentiert
Krone seine Erfindung – bislang wurde es knapp
7 Millionen Mal im Netz angeklickt.
68
VDWF im Dialog 3/2014
«Phantom»
«BV138»
Zuletzt hat Krone an einer Papierfliegerfaltmaschine gearbeitet.
Vielleicht sein Meisterstück, es gibt einen 2500 Euro teuren
Prototypen, der aussieht wie eine Maschinenpistole. Der Antrieb
ist ein handelsüblicher Akkuschrauber, der einen Menschanismus
im Inneren der Maschine in Gang setzt. Automatisch wird ein
DIN-A6-Blatt eingezogen, gefaltet und ausgespuckt. Etwa 50
Stück pro Minute sind möglich, wobei man gerechterweise
sagen muss, dass die Maschine ein wenig störanfällig ist – man
kennt das vom Papierstau bei Druckern. Dennoch, die Flieger
fliegen, «prinzipiell funktioniert das Ding», sagt Krone.
Natürlich sind die Flieger nicht zu vergleichen mit denen, die
etwa der Japaner Takuo Toda baut. In Japan ist das Bauen
von Papierfliegern eine Kunst, Origami-Elemente werden ver­
arbeitet, und es entstehen eben Meisterwerke wie der 3D-­
Flieger des Japaners, der nebenbei auch noch den Weltrekord
im Langfliegen hält. Länger als 30 Sekunden bleibt sein Flieger
in der Luft – eine Ewigkeit für ein schnödes Blatt Papier. Allerdings gibt es recht selten Wettbewerbe, «es gibt ja in Deutsch­
land höchstens zwei bis drei Freaks, die sich ernsthaft damit
beschäftigen», sagt Krone.
Krones virtueller Hangar – papierflieger.de
Hier finden sich viele tolle Hintergrundinformationen, Anleitungen und Anekdoten rund ums
Papierfliegen.
Hangar 7 am Flughafen Salzburg – 2006, 2009
und 2012 fand sich hier die Papierflieger-Elite
ein, um in den Disziplinen Langflug, Weitflug
und Aerobatik den Weltmeister zu küren.
Der Bau eines guten Papierfliegers ist ein Dreiklang aus Falten,
Trimmen und Werfen. Beim Falten gibt es zwei Grundmodelle:
Die Flieger, die ballistisch unterwegs sind, und jene, die gleiten, also die Aerodynamik für sich nutzen. Am besten ist es,
man kombiniert beide.
Papier als sensibles Material
Das Trimmen muss Rücksicht auf die Umgebung nehmen. Es
sind Nuancen, die entscheiden, ob ein Flieger abstürzt oder gleitet,
ein leichtes Knicken hier, ein Streicheln da ist oft ausschlaggebend.
Der Wurf richtet sich danach, was man bezweckt. Er kann sanft
sein, die Geschwindigkeit des Fliegers nachempfinden oder fest
sein. Nur sollte er nicht zu fest werden, denn Papier ist sensibel,
«eigentlich ein schlechtes Material, um etwas herzustellen, das
in der Luft bleiben soll».
Großen Spaß macht dem Ingenieur die Berechnung eines neuen
Modells. Allerdings entspreche die berechnete Theorie häufig
nicht der Praxis. Es sei ein bisschen wie mit dem Hummel-Problem der Physiker. Bis in die 1990er Jahre hinein war das Ergebnis
der Berechnungen des Hummelflugs, dass Hummeln eben nicht
fliegen können. Bis man Anfang der 2000er Jahre schließlich
herausfand, dass die Anordnung der Luftröhrchen in den Flügeln
entscheidend sein muss. «Wie genau das aber funktioniert, weiß
die Wissenschaft immer noch nicht. Ähnlich sei es mit der Papierfliegerei. | Torsten Thissen, Rheinische Post, Düsseldorf
Das Video zu
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Hightech für Süßes:
Die Max Riner AG bringt Schokolade in Form
In der industriellen Schokoladenproduktion wird flüssige Schokolade in Formen
aus Polycarbonat gegossen, gefüllt, mit
Zutaten versetzt, gekühlt und schließlich
entformt. Die Schokoladenform befindet
sich dabei in der Produktionsanlage in
einem Rundlauf und wird kurz nach dem
Entformen ein nächstes Mal befüllt. Ein
Formensatz für einen Schokoartikel besteht aus 200 bis 1500 gespritzten Kunststoffformen, keine wirklich typische Stückzahl für einen Spritzgießer ...
Das 1944 von Max Riner gegründete
Unternehmen ist noch heute in Familienbesitz und vertreibt Schokoladengießformen in über 65 Länder. Wir sind Partner globaler Lebensmittelkonzerne und
beliefern mit einem weltweiten Vertriebsnetz sowohl international wie lokal agierende Schokoladenhersteller. Rund 50
bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter garantieren einen konsequent hohen Qualitätsstandard unserer
Formen. Der gesamte Herstellungsprozess
der Schokoladenformen vom SchokoDesign über das Formen-Engineering, den
Werkzeugbau und den Spritzguss bis zur
Fertigstellung der Form machen wir inhouse am Standort Rupperswil bei Aarau.
Unser Engineering-Team besteht aus
Experten unterschiedlichster Fachrichtungen. An mehreren Designarbeits­
plätzen können wir mit unseren Kunden
Schokoladenartikel designen. Dazu arbeiten wir mit taktilen digitalen Model­
lierungssystemen, welche es uns erlauben,
3D-Daten wie reales Design-Clay direkt
am PC zu bearbeiten. Unser 3D-Scanner
ermöglicht es uns, Gipsmodelle oder andere Vorlagen zu digitalisieren und für
die Artikelgestaltung zu verwenden. Eine
Vielzahl von weiteren Tools zur Erstellung von Reliefs, Freiformflächen und
Gravuren runden unseren virtuellen
Werkzeugkasten für das Schokoladen­
design ab.
Seit August 2014 verfügen wir mit unserem neuen Flaggschiff CATIA V6 über
ein schlagkräftiges 3D-CAD-System,
in welchem die zuvor generierten 3D-­
Designdaten nahtlos für die Konstruktion
der Schokoladenformen sowie die da­
zugehörige Werkzeugkonstruktion verwendet werden können. Durch den parametrischen Aufbau unserer modularen
Spritzgusswerkzeuge im CAD-System
können wir rasch auf Kundenwünsche
reagieren und haben die spritzgussge-
rechte Konstruktion der Formen im Griff.
Durch das integrierte PLM-System ENOVIA
behalten wir auch in der dynamischen
und kreativen Designphase unsere Daten
unter Kontrolle und sind immer sicher,
dass der Kunde das erhält, was er wünscht.
Ein starkes CAM-System bildet die Schnittstelle zwischen Engineering und unserem
Werkzeugbau. Dieser ist nicht auf die Produktion kompletter Spritzgusswerkzeuge
ausgerichtet, sondern der Fokus liegt auf
der Produktion der für eine spezifische
Schokoladenform benötigten Formeinsätze.
Die Produktionsmenge von nur 200 bis
1500 Formen stellt keine große Belastung
für die Werkzeugeinsätze dar, daher werden weiche Werkzeugteile aus Aluminium,
Stahl und Messing gefertigt. Herzstück
des Werkzeugbaus ist die Fertigung der
Stempel, diese repräsentieren im Werkzeug die Kavität für die Schokolade. Nur
wenn diese Komponente passt, können
wir sicherstellen, dass unser Kunde auf
seiner Produktionsanlage Schokolade innerhalb einer Gewichtstoleranz von maximal 0,1 g produzieren kann, welche gleichzeitig den höchsten Ansprüchen in Bezug
auf Ästhetik und Entformbarkeit genügt.
In mehreren Schritten werden die Stempel
geschruppt, vor- und feingeschlichtet,
wobei Fräser mit Durchmessern von bis
zu 0,1 mm eingesetzt werden.
Auch im Werkzeugbau wird in neue Technologie und Tools investiert. So beschaffen wir eine neue HSC-Fräsmaschine als
die Erweiterung der Stempelproduktion
und freuen uns darauf, diese im Januar
2015 bei uns in Betrieb nehmen zu können. Linearantriebe und eine Spindel mit
Drehzahlen bis 90 000 U/ min werden die
Hauptzeiten reduzieren, und ein integrierter Palettenwechsler sorgt dafür, dass
die Nebenzeiten klein bleiben. Sind die
Stempel gefräst, werden sie von handwerklich höchst qualifiziertem Personal,
darunter zwei Goldschmieden, auf Hochglanz poliert und in wahre Schmuckstücke verwandelt.
Sind die Werkzeugteile fertig, werden sie
in eine der über 30 Stammformen ein­
gebracht und anschließend auf die passende Spritzgussmaschine montiert.
Unser Maschinenpark für den Spritzguss
besteht aus 6 Maschinen mit Schließkräften zwischen 150 und 2000 Tonnen.
Mit diesem Maschinenpark können
wir Formen mit Gewichten von 30 g bis
5 kg problemlos produzieren. Durch den
Einsatz von hochwertigen Werkstoffen
erfüllen unsere Formen sowohl die hohen
technischen Anforderungen (mechanisch, thermisch und chemisch) als auch
die hohen regulatorischen Anforderungen der verschiedenen Lebensmittelvorschriften.
In unserer Fertigmacherei werden die
Formen je nach Kundenwunsch mit
RFID-Chips ausgestattet, mittels Laser
beschriftet oder Zusatzteile wie Zapfen
oder Codierplatten werden montiert.
Doppelformen für die Produktion von
Hohlkörpern werden mit Magneten,
Scharnieren und Klammern ausgestattet.
Hier kann ein Satz Schokoladenformen
so tariert werden, dass das Gewicht
jeder Form des Satzes innerhalb von
± 1 g liegt.
Nach erfolgter Schlusskontrolle werden
die Formen verpackt und auf die Reise
zu einem unserer weltweiten Kunden
geschickt. Hier kommt unsere Form nach
einer ersten Reinigung zum ersten Mal
in Kontakt mit Schokolade und wird
vom geformten Teil selbst zur formgebenden Komponente. |
Max Riner AG
Jurastrasse 23
CH-5102 Rupperswil
Telefon +41 (0)62 8894040
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www.rinermoulds.ch
Hans Knecht setzt auf Kontinuität
Lange Jahre mit exeron verbunden: Hans Knecht
(r.) und sein Sohn Marc, der die Geschäfte seines
Vaters nach und nach übernehmen wird.
Er darf mit Recht als «Urgestein» der
Branche bezeichnet werden: Hans
Knecht, seit 1978 Inhaber der gleichnamigen GmbH mit Sitz in Reutlingen.
Weithin als erfahrener, verlässlicher
Vertriebsprofi in Sachen Erodier- und
Frästechnik bekannt. Jetzt soll die
nächste Generation sukzessive die Geschäfte übernehmen.
Hans Knecht GmbH
Metzingerstraße 62
72766 Reutlingen
Telefon +49 (0)7127 70730
Telefax +49 (0)7127 71000
E-Mail: [email protected]
www.hansknechtgmbh.de
Die Nähe zu Markt und Kunden sowie
technisches Know-how haben Werkzeugmachermeister Hans Knecht zu einem
anerkannten Partner des Formen- und
Werkzeugbaus werden lassen. Er und
seine Mitarbeiter bearbeiten von Beginn
an für exeron das Vertriebsgebiet BadenWürttemberg – überaus erfolgreich. Knecht
ist aber auch für den Vertrieb von DigmaHSC-Fräsmaschinen und für Drahterodiermaschinen von Fanuc zuständig.
Bei den Unternehmenspartnern haben
seine Aussagen Gewicht. «Ich kenne den
Markt sehr gut und weiß auch, was die
Mitbewerber machen», begründet Hans
Knecht diese Stellung. «Meine Nähe zum
Markt und zu den Kunden sowie unser
technisches Know-how haben z. B. exeron
auch dabei geholfen, kundengerechte
Entwicklungen voranzutreiben. Wir bewegen viele Dinge gemeinsam mit unseren
Vertriebspartnern.»
Sohn Marc soll das Unternehmen jetzt
als Geschäftsführer mit in die Zukunft
führen und den Generationswechsel sukzessive einläuten. Sein Steckbrief lässt
erkennen, dass er sich gut vorbereitet
in die Selbstständigkeit begibt: Marc
Knecht (43), verheiratet und Vater von
zwei Kindern, hat nach seinem FH-Maschinenbaustudium zunächst zwei Jahre
im Vertrieb für Großrechner und Netzwerke gearbeitet, um dann in die Automobilzulieferindustrie zu wechseln, wo
er 14 Jahre im technischen Verkauf bzw.
in der Projektleitung tätig war.
Seit 1. April sind Hans und Marc Knecht
jetzt gemeinsam unterwegs, um den
Kunden das neue Vertriebsteam vorzustellen. Marc Knecht dazu: «Bisher gab
es durchweg positive Reaktionen. Es gibt
also keinen Anlass, unsere Strategie zu
ändern. Ergänzen werden wir sicher das
eine oder andere im Bereich Kommunikation und beim Einsatz neuer Medien.
Aber die Kontinuität in der Betreuung
wird auch weiter erhalten bleiben.» |
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Verband und Netzwerk
Das Werkzeugbau-Institut Südwestfalen –
mit neuer Ausrichtung und neuem Standort
Die Kisten sind noch nicht alle ausgepackt, aber
die ersten Maschinen im Technikum am neuen
wi-swf-Standort laufen bereits. Unter der neuen
Adresse wird, ebenfalls durch das WerkzeugbauInstitut, die VDWF-Außenstelle unterhalten.
Das neue Leitmotiv, das das WerkzeugbauInstitut Südwestfalen (wi-swf) mit seiner
seit einiger Zeit vorbereiteten Neuausrichtung verfolgt, ist das Streben nach absoluter Präzision. Dieser Begriff setzt sich
zwar aus vielen verschiedenen Facetten
zusammen, doch alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Produkte mit der höchstmöglichen, gleichbleibenden und jederzeit
reproduzierbaren Qualität im Rahmen
der markterforderlichen Anforderungen –
und zu den wirtschaftlich erfolgreichsten
Bedingungen – herzustellen.
«Um dieses Ziel bestmöglich umsetzen
zu können, ist die Entwicklung einer
optimalen Fertigungsstrategie unumgänglich», erklärt wi-swf-Geschäftsführer Olaf
Schmidt. In einer modernen Fertigungspolitik gehören dazu auch die Erweiterung
des Arbeitsumfelds sowie eine verbesserte
Infrastruktur. Aus diesem Grund zieht
die Werkzeugbau-Institut Südwestfalen
GmbH um. Vom Gebäude der Firma Hasco
«Im Wiesental» in das neue Zuhause an der
Freisenbergstraße 19 in Lüdenscheid.
Zunächst wird hier nur das Erdgeschoss
belegt, später dann noch weitere Flächen
in der Etage darüber.
Die meisten Maschinen sind schon da und
arbeiten. Solide hölzerne Umzugs­kisten
mit Patentschrift, Akten und dem, was
sich seit der Gründung 2011 angesammelt
hat, warten noch aufs Auspacken. Die
sechs Mitarbeiter des Werkzeugbau-Instituts um Geschäftsführer Schmidt pendeln
allerdings noch zwischen dem alten Domizil und der neuen Adresse. Sie stehen
VDWF im Dialog 3/2014
auf Leitern, bauen nach Feierabend Büros
aus, streichen Wände und Schmidt selbst
bringt mit einem Hochdruckreiniger die
neue Fassage seines Instituts wieder auf
Vordermann. Bis zum 11. und 12. November bleibt noch viel zu tun. Dann findet
nämlich die 3. Fachtagung des wi-swf
mit dem Thema «Präzision planen, produzieren, kontrollieren, dokumentieren»
statt, mit der die Räume eingeweiht werden sollen.
Die neueste Maschine ist «schuld» am
Umzug. Denn die wiegt fast 15 Tonnen,
eine Bodenbelastung, die in den von
Hasco angemieteten Räumen nicht möglich war. Nun kann das Laser-Fräs-Bearbeitungszentrum ab Dezember richtig
loslegen – ein Technologiesprung für
das Kompetenzzentrum, das kleine und
mittelständische Unternehmen mit Knowhow unterstützt und Zukunftstechnologien erforscht. «Es wäre doch schön,
wenn sich ein Lego-Elefant auch wie ein
richtiger Elefant anfühlen würde», nennt
Michael Neumann ein Beispiel für Forschung zu bionischen Oberflächenstrukturen. Er hat die neu geschaffene Aufgabe als Manager Netzwerk, Forschung
und Entwicklung übernommen.
«Eigentlich gehören wir mit ins Bahnhofs­­­
areal», sagt Schmidt, in die Nachbarschaft von Kunststoff-Institut, Dial und
des Instituts für Umformtechnik. Doch
dafür seien die Maschinen zu schwer,
der Raum zu knapp. An der Freisenbergstraße ist die Gesamtfläche gar nicht
viel größer als vorher, nur anders verteilt:
77
mehr Hallenfläche für das Technikum
(300 m²), dafür etwas weniger Bürofläche
(160 m²). Der Auszug bringe jedoch auch
einen «atmosphärischen» Vorteil, sagt
Schmidt: Man werde nicht länger
fälschlicherweise als Abteilung von Hasco
wahrgenommen.
Einen Etat für Umzug und Umbau gibt
es schlichtweg nicht. So etwas ist für
die Arbeit des angegliederten Instituts
der FH Südwestfalen in der Förderphase
nicht vorgesehen. Zu den Vorteilen –
«wir können gut planen» – gesellt sich
ein Nachteil: «Wir dürfen kein Geld verdienen.» Erst nach Ende der Förderphase
im September 2015 und einer Sperrzeit,
um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, darf und muss das wi-swf wirtschaftlich arbeiten und Geld verdienen.
Derzeit, so Schmidt, finanziere man
sich über Aus und Weiterbildungsangebote. Über ein wohlwollendes Sponsoring der Volksbank Lüdenscheid konnte
die komplette Bestuhlung für den Seminarbereich abgedeckt werden. Der tolle
Einsatz der Mitarbeiter und der Zusammenhalt im Institut erleichtern die Umzugsarbeiten immens.
«Für 2015 stehen mit dem 4. Symposium
am 15. April und der 4. Fachtagung am
29. Oktober bereits weitere Feuertaufen
für unser neues Gebäude an. Und wir
freuen uns auf jeden Fall, eine spannende
und hoffentlich erfolgreiche Ära in unseren
schönen Räumen einzuläuten» sagt Olaf
Schmidt zufrieden. | wi-swf
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78
VDWF im Dialog 3/2014
VDWF-Spende an das Kinderhospiz
St. Nikolaus in Grönenbach übergeben
VDWF-Vorstand Barbara Ellinger-Walter (l.) und
der ehemalige Verbandsgeschäftsführer Willi
Schmid übergeben den Spendenscheck an Hildegard Link vom Förderverein des Kinderhospizes
St. Nikolaus.
Veranstaltungen des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer
finden immer mit viel Herzblut und
Leidenschaft statt. Beim diesjährigen
VDWF-Grillfest im Hause Schenk &
Schmid konnte das wieder einmal
unter Beweis gestellt werden: Im Rahmen des sommerlichen Treffens der
Verbandsmitglieder wurden 1800 Euro
für das Kinderhospiz St. Nikolaus in
Grönenbach gesammelt. Ende Juli
übergaben Willi Schmid, ehemaliger
VDWF-Geschäftsführer, und VDWFVorstand Barbara Ellinger-Walter
dem Kinderhospiz den Spendenscheck.
Wenn man den Kopf im Tagesgeschäft
hat und sich über den Zeitdruck, die
Daumenschrauben der Auftraggeber
oder über den letzten fehlenden tausendstel Millimeter ärgert, sei das ein
gutes Zeichen, erklärte Willi Schmid auf
dem VDWF-Grillfest im vergangenen
Juli. Der ehemalige Verbands-Chef zog
mit dieser Aussage natürlich sofort die
Aufmerksamkeit der anwesenden Gäste
auf sich. «Wenn dem so ist, hat man
nämlich keine anderen Sorgen. Darum
will ich als Gastgeber das Verbandsgrillfest nutzen, etwas für diejenigen
zu tun, an die man im normalen Alltag
VDWF im Dialog 3/2014
nicht denkt», erklärte Schmid und stellte
das Kinderhospiz in Bad Grönenbach
vor: «Die Verantwortlichen dort leisten
wundervolle Arbeit – den Aufwand der
Mitarbeiter sehen jedoch die meisten
Menschen gar nicht. Mit einer Spende
helfen wir nicht nur kranken Kindern
und deren Familien, sondern honorieren auch die Dienste der Pfleger und
Verantwortlichen der Institution», so
Schmid.
Warum Spenden, wie die des VDWF,
überaus wichtig sind
Das St. Nikolaus in Bad Grönenbach im
Allgäu ist das erste und bislang einzige
Kinderhospiz im süddeutschen Raum.
Im «Haus voller Leben», wie die Einrichtung sich auch beschreibt, finden Familien mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kindern und Jugendlichen eine
Anlaufstelle und Erholungsstätte. Das Haus
begleitet die Angehörigen in der letzten
Lebensphase, während des Sterbeprozesses und auch über den Tod des erkrankten
Kindes hinaus. Bereits ab der ärztlichen
Diagnosestellung gilt das Angebot und
der Aufenthalt ist vor allem eine Entlas­
tung für den häufig über viele Jahre
schwierigen Alltag der Familienmitglieder,
oftmals an der Grenze der psychischen
und physischen Belastbarkeit.
Hildegard Link vom Förderverein des
Kinderhospizes St. Nikolaus erklärt, warum
Spenden, wie die des VDWF, überaus
wichtig sind: «Es gibt leider keine kostendeckende Finanzierung für Kinderhospize
in Deutschland. Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen einen Teil der Kosten
für den Aufenthalt der unheilbar erkrankten Kinder, jedoch für nur 28 Tage
im Jahr.»
Das, was darüber hinausgeht, sowie die
Unterbringung der gesunden Familienmitglieder, also der Eltern und der Geschwisterkinder, werden komplett durch
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79
den Förderverein Kinderhospiz im Allgäu​
finanziert. «Für den laufenden Betrieb
benötigen wir aus Spenden und Fördermitteln eine jährliche Summe in Höhe
von einer Million Euro!», fügt Hildegard
Link an.
Durch die Spende des VDWF konnte die
jährliche Millionensumme zwar bei weitem
nicht abgedeckt werden, doch zumindest
ist man dieser Hürde 1800 Schritte näher
gekommen.
Wer selbst einmal die Räumlichkeiten des
Kinderhospizes in Bad Grönenbach begutachten möchte, kann dies am Sonntag,
den 23. November – von 10 bis 17 Uhr –
tun. In der Gerberstraße 28 öffnet das
Haus dann traditionell die Pforten zum
zweimal jährlich stattfindenden «Tag der
offenen Tür». Das 55-köpfige Mitarbeiterund Pflegekräfte-Team der Einrichtung
freut sich darauf, Sie durch das Haus zu
führen und die Art und Weise der Hospizarbeit zu erläutern. | red
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VDWF im Dialog 3/2014
Neues aus dem Verband
Vom Einmannbetrieb zum Markt­
führer – Meusburger feiert 50-jähriges
Jubiläum
Abgeordnete gratulieren Leonhardt
zur dritten Auszeichnung als «Top
100»-Innovator innerhalb von nur
fünf Jahren
Besuch hatte sich Ende Juli im Graveurbetrieb Leonhardt angesagt. Markus Grübel
(M.), Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Esslingen und parlamentarischer
Staatssekretär bei der Bundesministerin
der Verteidigung, und Karl Zimmermann
(l.), Mitglied des Landtags Baden-Württemberg für den Wahlkreis Kirchheim, wollen
Dr. h. c. Wolfgang Leonhardt und seinem
Team zu einer nicht alltäglichen Auszeichnung gratulieren – dem dritten Gütesiegel «Top 100»-Innovator innerhalb von
fünf Jahren.
Karl Zimmermann, hob in seiner Gratulation die hervorragende Atmosphäre
im Unternehmen hervor: «Die langjährigen
Firmenangehörigen hier – und das
konnte ich heute sehen – fühlen sich
an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl. Ich bin
wirklich beeindruckt davon, mit welcher
Konzentration jeder Einzelne an seinem
Werkstück sitzt und es be­arbeitet, teilweise sogar mit Vergrößerungsglas.» Die
erneute Auszeichnung durch die Fachjury zeige, dass es sich beim Graveurbetrieb Leonhardt um ein Juwel handle, auf
dessen Leistungsfähigkeit inzwischen
auch große Unternehmen bauen und das
gerüstet sei für die Zukunft sei, erklärte
Zimmermann.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus
Grübel unterstreicht die Bedeutung von
Unternehmen wie dem Graveurbetrieb
Leonhardt für die wirtschaftliche Entwicklung: «Wenn man fragt, warum es
uns in Baden-Württemberg besser geht,
dann ist die Antwort: Weil es Firmen
gibt wie Leonhardt – innovativ, inhabergeführt, bodenständig.» In diesen Firmen,
betont er, kennt der Chef noch seine
Mitarbeiter und kann sie auch einschätzen.
Solche Firmen sind in der Lage, sich
immer wieder auf neue Herausforderungen einzustellen. «Hinter unscheinbaren Mauern wird hier Hochtechno­
logie gemacht und entwickelt. Dinge,
die die Welt in Zukunft braucht, die
entstehen hier in kleinen Unternehmen.
Darum wurde der Graveurbetrieb Leonhardt auch zu Recht als Top-Innovator
ausgezeichnet.»
Die Jury hebt hier vor allem die Qualifikation und Motivation sowie das Innovationsklima hervor: «Im Graveurbetrieb Leonhardt regt jeder Mitarbeiter pro Jahr im
Schnitt sechs Verbesserungen an, und 75
Prozent dieser Vorschläge werden umgesetzt», heißt es in der Begründung des
Preisgremiums.
Der VDWF gratuliert seinem langjährigen
Mitglied und wünscht weiterhin viel Elan,
auf dass bald weitere Preise die Regale
im schwäbischen Hochdorf schmücken
werden. |
Nach erfolgreicher Meisterprüfung und
fünf anschließenden Wanderjahren (1957
bis 1962) in Amerika gründet der gelernte
Werkzeugbauer Georg Meusburger 1964
im österreichischen Dornbirn einen Einmannbetrieb. «Damals hatte ich noch die
Idee von einem kleinen Handwerksbetrieb
im Formenbau – mit ungefähr 7 oder 8
Leuten», erinnert sich der 78-jährige
Unternehmer. Heute, nach mehreren Umstrukturierungen und der Übersiedlung
des Betriebs nach Wolfurt, sind es über
700 Mitarbeiter, die bei der Meusburger
Georg GmbH & Co KG für 160 Millionen
Euro Umsatz verantwortlich sind. Durchaus ein Grund zu feiern – zumal der
führende Hersteller von Normalien für
den Werkzeug- und Formenbau 2014
auch 50 Jahre alt wird.
«Durch zusätzliche Mitarbeiter im Außendienst können wir den Markt gezielter
bearbeiten. Auch die Niederlassungen in
China, der Türkei und den USA ent­wickeln
sich sehr gut», berichtet Guntram Meusburger. Der Sohn des Firmengründers steht
seit 2007 dem Familienbetrieb erfolgreich
vor und ist außer für die Erweiterung des
Produktangebots bei Meusburger auch
für die zunehmende Fokussierung auf die
europäischen und internationalen Märkte
verantwortlich. |
VDWF im Dialog 3/2014
81
PRÄZISION
in
jeder
F
O
R
M
Unsere Kernkompetenz ist die Herstellung von Ein- und Mehrkavitätenformen. Unsere Spezialität liegt im
Service vom Prototyp bis zur kompletten Serienlieferung mit unserer
Tochterfirma, PTK-ERZ Präzision in
technischem Kunststoffspritzguß.
Die GEZEA Grafit, HSC-Fräs & Erodierzentrum Eisenach GmbH feiert
20-jähriges Bestehen
Am 1. Oktober 2014 lud GEZEA zur Jubiläumsfeier ein. Das Dienstleistungsunternehmen für den Werkzeug- und Formen­
bau feierte sein 20-jähriges Bestehen am
Firmenstandort in Eisenach-Stedtfeld.
1994 von Frank Köllner und Horst Heller
als Zweimannbetrieb gegründet, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile
28 Mitarbeiter. Henning Köllner, Sohn
von Frank Köllner und seit 2011 für Horst
Heller ebenfalls in der Geschäftsführung,
freute sich über die gelungene Veranstaltung: «Gut 125 Gäste konnten sich beim
Firmenrundgang ein Bild unseres Unternehmens machen und auch die Feierlich-
keit genießen.» Immerhin sorgte man bei
GEZEA dafür, dass es an nichts fehlte:
Von Grillbuffet und Getränkebar über
einen Karikaturenzeichner bis zur Liveband war für alles Nötige gesorgt, um
in angenehmer Atmosphäre zu feiern.
Und es gab auch ein technisches Highlight
zu gewinnen: Anlässlich des Jubiläums
ließen Vater und Sohn Köllner das Wahrzeichen des Unternehmensstandorts, die
Wartburg, in Graphit herstellen (12 Stunden Konstruktion, 4 Stunden Programmierung und 21 Stunden HSC-Fräsen) und für
einen guten Zweck per Tombula verlosen.
Neben etlichen VDWF-Mitgliedern war
auch Heiko Semrau in offizieller Funktion
als Verbandsgeschäftsführer vor Ort, um
im Namen des VDWF zu gratulieren. |
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82
VDWF im Dialog 3/2014
Termine und Veranstaltungen
–VDWF-CE-Workshop
Schwendi, 18. November
–VDWF-Workshop Marketing und Vertrieb
im Werkzeug- und Formenbau
Lüdenscheid, 18. – 19. November
–VDWF-Workshop
Toleranzen von Kunststoffformteilen
Schwendi, 20. November
–Euromold
Frankfurt am Main, 25. – 28. November
–Horber Werkzeugtag
Horb a. N., 22. Januar 2015
–Messetraining Messe Stuttgart
Stuttgart, 29. Januar 2015
–Interplastica
Moskau, Russland, 27. – 30. Januar 2015
–Technologietag Konstruktionsbüro Hein
Neustadt/Hannover, 20. Februar 2015
–Intec/Z
Leipzig, 24. – 27. Februar 2015
–BWL@WZB Modul 1
Schwendi, 4. – 5. März 2015
–BWL@WZB Modul 2
Schwendi, 6. März 2015
–VDMA-VDWF-Anwenderforum
Schmalkalden, 11. März 2015
–Klausurtagung zum Thema Energieeffizienz
Oberstaufen, 13. – 15. März
–VDWF-CE-Workshop
Schwendi, 24. März 2015
–Medtec Europe
Stuttgart, 21. – 23. April 2015
–VDWF-Hauptversammlung
Stuttgart (bei Hahn+Kolb), 23. April 2015
–Moulding Expo
Stuttgart, 5. – 8. Mai 2015
Verlag und Herausgeber
VDWF – Verband Deutscher
Werkzeug- und Formenbauer e.V.
Gerberwiesen 3
88477 Schwendi
Telefon +49 (0)7353 9842299
Telefax +49 (0)7353 9842298
info @ vdwf.de
www.vdwf.de
Präsident Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul
Geschäftsführer Heiko Semrau
Redaktion VDWF mit wortundform
Verantwortlich im Sinne des Presserechts
Willi Schmid, VDWF, Schwendi
Gestaltung und Technik
wortundform GmbH
Entenbachstraße 35
81541 München
Telefon +49 (0)89 62500535
Telefax +49 (0)89 62500536
[email protected]
www.wortundform.de
Herstellung
mediaGroup le Roux
Daimlerstraße 4 – 6
89155 Erbach
Telefon +49 (0)7305 93020
Telefax +49 (0)7305 930250
info@ mediagroup-leroux.de
www.mediagroup-leroux.de
Anzeigen
Melanie Hofmann, VDWF
[email protected]
Mediadaten www.media.vdwf.de
AGB www.agb.vdwf.de
Erscheinungsweise dreimal im Jahr
Druckauflage 11 000 Exemplare
Verbreitete Auflage 9578 Exemplare
(Angaben des 4. Quartals 2013)
Geprüft von der Informationsgesellschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern
Preise
Einzelheft: 9,50 Euro, Jahres-Abonnement im
Inland über drei Aus­gaben: 25 Euro (inklusive
Porto und Versand). Das Abonnement kann
unter www.vdwf.de bestellt werden. Für die
Mitglieder des VDWF erfolgt der Bezug der
Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft
ohne gesonderte Berechnung.
Bildnachweise
– Titel: wortundform
– Seite 3: wortundform
– Seite 5, 1. v. o.: Autosalon Paris
– Seite 5, 2. v. o.: Wefa
– Seite 5, 4. v. o.: Hardcoreraveman
– Seite 12, Seite 14 – 17: wortundform
– Seite 13: fbb Formenbau Buchen
– Seite 18 – 20: BEA
– Seite 22 – 23: wortundform
– Seite 24: Fraunhofer IWU
– Seite 26: RUD
– Seite 27 – 29: wortundform
– Seite 30, Seite 31 unten, Seite 32,
1. u. 2. v. o.: Gerhardi
– Seite 31 oben, Seite 32, 3. v. o., Seite 33: Wefa
– Seite 34 rechts: Flowtiq
– Seite 35 links: Fraunhofer IPT
– Seite 35 Mitte: Elmet
– Seite 35 rechts: Emco
– Seite 36 links: Hermle
– Seite 36 Mitte: IBT
– Seite 36 rechts: Wollschläger
– Seite 37 links: IEF-Werner
– Seite 37 rechts: BASF
– Seite 38 – 40, Seite 42, 44 – 46: wortundform
– Seite 41: KIMW-P GmbH
– Seite 48: dpa
– Seite 49 unten: post.ch
– Seite 50: flickr/Zürich
– Seite 52, 1. v. o.: montredo.com
– Seite 52, 2. v. o.: chrono24.pl
– Seite 55 oben: Euromold
– Seite 55 unten: Intec
– Seite 56 links, Seite 76 – 77: wi-swf
– Seite 56 rechts: Aluminium
– Seite 57: Behrendt & Rausch
– Seite 58 links, Seite 62 – 63: Heiko Semrau
– Seite 58 rechts: Euroblech
– Seite 60 – 61, Seite 64 – 65: wortundform
– Seite 66: Hansjürgen Bauer
– Seite 67 – 69: Paperfliegerei
– Seite 72 – 73: Max Riner AG
– Seite 74: wortundform
– Seite 78: wortundform
– Seite 80 oben: Christina Muschong
– Seite 80 unten: Meusburger
– Seite 81: GEZEA
Internationale Fachmesse
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