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Magazin des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V. «Wird schon klappen» ist zu wenig, wenn’s um die Sicherung der eigenen Arbeit geht Preis 9,50 € Ausgabe 3/14 ISSN 1860-4935www.vdwf.de - - U «Zeichen setzen!» Ich finde, dieser Leitgedanke drückt die Verbandsaktivitäten in diesem Jahr klar aus. Wir haben als Branchenverband Zeichen gesetzt und auf neuen Wegen, die noch nicht beschritten wurden, Spuren hinterlassen. Zeichen, die als Wegweiser dienen, Spuren, denen man vertrauensvoll folgen kann. Geholfen haben uns dabei ein starkes Netzwerk sowie die Pflege und der Ausbau von strategischen Allianzen. Auf einige Beispiele möchte ich im Folgenden eingehen: Die gelungene Kooperation mit der Werkzeugbau-Institut Südwestfalen GmbH (wi-swf) Lüdenscheid trägt ihre Früchte. Mit einer VDWF-Außenstelle sind wir als Verband in einer wichtigen Branchen-Region präsent und vertreten. Seminar und Weiterbildungsmaßnahmen werden gemeinsam abgestimmt, um Redundanzen zu vermeiden und den Mitgliedern einen Mehrwert zu bieten. Die klare Fokussierung des wi-swf als Innovationsund Technologiezentrum bietet den VDWF-Mitgliedern die Möglichkeit, sich an anwendungsnahen Forschungsthemen zu beteiligen und zu engagieren. Ein erstes ZIM-Kooperationsnetzwerk, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, vereint die Förderung von Netzwerkmanagement-Dienstleistungen und von Entwicklungsprojekten des Netzwerks. Die Netzwerke bestehen aus mehr als sechs KMU sowie einem Hochschulinstitut. Spritzgießwerkzeuge zur Fertigung von Präzisionsfreiformflächen für optische Anwendungen sind ein erster Themenschwerpunkt. Weitere werden folgen, Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken. Das «Go» für die Moulding Expo wurde im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung des VDWF in einer eindeutigen Abstimmung beschlossen. In Kooperation mit der Landesmesse Stuttgart GmbH wurde eine neue Leitmesse für den Werkzeugund Formenbau und Formenbau ins Leben gerufen. Für den VDWF bedeutet dies, dass wir mit dem größten Gemeinschaftsstand in der Verbandsgeschichte präsent sein werden. Übrigens: Was uns dabei antreibt, ist, dass wir der Branchentreff werden wollen. Gemeint ist damit zum einen die Kommunikationsplattform für Informationen und Erkenntnisgewinn und zum anderen das «Wohnzimmer» für den Werkzeug- und Formenbau, für das Branchengeflüster. Ein Erfolgsrezept hierfür ist sicherlich unser Auftritt in einem völlig neuen Gewand des Messestands. Lassen Sie sich überraschen ... Der VDWF engagiert sich in der branchenrelevanten Grundlagenforschung. Im Rahmen des Thüringer Zentrums Maschinenbau (ThZM; www.maschinenbau-thueringen.de) hat sich die Forschergruppe «Flexible Fertigungsverfahren», gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF), gegründet. Ein Schwerpunkt der Forschergruppe «Flexible Fertigungstechnologien» der Fachhochschule Schmalkalden ist das Projekt «PowerMoulds». Ziel ist es, das Zukunftsprojekt «Industrie 4.0» der Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung in die Branchen Werkzeug- und Formenbau anwendungsnah zu übertragen. Themenschwerpunkt ist die Informatisierung von Spritzgießwerkzeugen – Verfahren der Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und Kognition. Im Mittelpunkt stehen valide und intelligente Hightech-Werkzeuge – für die Produktion von morgen. Sie sehen, das Jahr 2014 war prall gefüllt mit Ideen und Möglichkeiten, ein Jahr des Handelns, wenn Sie so wollen. Damit wir auch dies in Zukunft sauber umsetzten können, haben wir unsere Geschäftsstelle personell verstärkt. Ich bin sehr froh darüber, dass wir nun Ralf Dürrwächter an Bord haben. Er verantwortet das Ressort Marketing im Verband und entlastet durch diese Struktur den Aufgabenbereich unseres Geschäftsführers Heiko Semrau. Gehen Sie bitte auf ihn zu. Er sprüht vor Enthusiasmus und Tatendrang. Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg! Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Seul Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul ist Präsident des VDWF sowie Prorektor für Forschung und Transfer an der Fachhochschule Schmalkalden. Produkt und Design Neuheiten aus dem Pariser Autosalon Das besondere Detail: Das kleinste Druckausgleichselement 6 12 Recht und Rahmen Serie Erfahrungsberichte: Neuanfang bei Lefo 14 Innovation und Technik Lasertexturen – wenn das Design zählt 18 Neues Leitungskonzept für Heißkanalsysteme von PSG22 Leichtbau mit neuer Verfahrenskombination für Hybridbauteile 24 Haken ohne Haken: Ketten und Anschlagpunkte von RUD 26 Der andere Formenbau: Strangpresswerkzeuge 30 Unternehmen stellen Neues aus der Branche vor 34 Wissen und Wandel Typen im Verband: Markus Gebhardt stellt seinen Oldtimer vor 38 Robot Compact 80 Der leistungsfähige Belade-Roboter zum attraktiven Preis. Bis zu 80 kg Transfergewicht. Gemischte und flexible Magazinbelegung mit EROWA ITS Haltern bis UPC 320 Paletten. Bedient eine oder zwei Bearbeitungsmaschinen. EROWA System Technologien GmbH D-90556 Cadolzburg b. Nbg. Tel. 09103 7900-0 · Fax 09103 7900-10 [email protected] · www.erowa.de Märkte und Chancen Speakers’ Corner: Thema Fachkräftemangel Serie Länderberichte: Der Markt in der Schweiz Messetermine: Vor- und Nachberichte Moulding Expo: Aktuelles von den Projektleitern Erfolgreicher Start der neuen VDWF-Workshop-Serie Neue Impulse beim VDMA-VDWF-Anwenderforum in Chemnitz 42 48 55 60 62 64 Freizeit und Kultur Friendly Fire: Wenn Ingenieure Papierflieger bauen 66 Verband und Netzwerk Firmenvorstellung72 Neues aus dem Verband 80 Impressum, Bildnachweise 82 Neues aus den Kunststoff-Instituten Lüdenscheid und Südwest 41 Editorial3 Sicherheit hat diesen Namen. Anschlagpunkt X-TREME TWN 1830 X-TREME GUT! BG Zulassung 3D Tragfähigkeiten: 0,45 bis 15 t In Gewindeabmessungen von M10 - M56 verfügbar Volle Belastbarkeit in alle Zugrichtungen Durch integriertes Kugellager für Hebeund Wendevorgänge gut geeignet Unter Last drehbar Kompakte Bauweise Lieferung mit Gewindetransportschutz Einfache Montage durch Maulschlüssel 100% rissgeprüft Made in Germany XS-Point TWN 1890 3D Güteklasse 10 In den Gewindeabmessungen von M16 bis M24 verfügbar Volle Belastbarkeit in alle Zugrichtungen Extra breiter D-Bügel 360° drehbar Vorpositionierung in Klapprichtung durch Doppelfedern Kompakte und leichte Bauweise Variable Schraubenlänge auf Wunsch lieferbar Hochwertiger Oberflächenschutz: RAL 5002 Gelbe Dickschichtpassivierung (Chrom6-frei) Schrauben 100% rissgeprüft 3D-Daten auf CADENAS-Plattform verfügbar BG Zulassung Made in Germany Positionierungsfeder THIELE GmbH & Co. KG Werkstr. 3 · 58640 Iserlohn · Germany · 2+49 2371 947-0 5 +49 2371 947-241 · www.thiele.de · [email protected] Produkt und Design Divine DS Mit der Studie «Divine DS» zeigt Citroën die zukünftige Formensprache – innen und außen – der neu installierten Premiumtochter. Ein mutiger oder riskanter Schritt: Weder das neue Logo noch ein Schriftzug am Fahrzeug verweisen auf die Citroën-Ursprünge. VDWF im Dialog 3/2014 Pariser Chic: Die Mondial de l’Automobile 2014 von Martin Fröhlich Dieses Jahr also wieder Paris. Im regelmäßigen Zweijahresturnus richtet sich der herbstliche Blick der Automobilwirtschaft nach Frankreich. 2012 blieb vor allem als Schwächeanfall der Franzosen in Erinnerung, von den heimischen Herstellern gab es mitten im Krisensturm des europäischen Marktes so gut wie nichts Nennenswertes zu sehen. Diesmal ist es anders, vor allem PSA scheint sich nach verschiedenen Umstrukturierungen und Investitionen aus China neue Handlungsspielräume verschafft zu haben. Dies wird entsprechend mit Studien und Serienneuheiten demonstriert. Ein gärendes Thema in Paris, das auch an manchen Orten auf die Stimmung zu drücken schien, war die Russland-Krise. Für viele Hersteller zeichnet sich ab, hier einen wichtigen Teil ihres Absatzes zu verlieren. «Der russische Markt wird zur Katastrophe. Da muss man in den nächsten Monaten mit 20 Prozent Einbruch rechnen», warnt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Die Boston Consulting Group ging noch Mitte letzten Jahres davon aus, dass der russische Automarkt in den nächsten sieben Jahren um jeweils sechs Prozent wachse. Damit käme das Land 2020 laut Studie letztlich auf ein Absatzvolumen von 4,4 Millionen Stück. «Da war bei vielen Herstellern der Wunsch Vater des Gedankens», sagt Uwe Kumm, Russland-Experte bei Roland Berger. Im schlimmsten Fall könnten die Verkaufszahlen bei weniger als 3 Millionen Stück bleiben. Was bliebe, wäre die Enttäuschung. Der Veränderungsdruck bleibt gleichwohl hoch für alle Akteure in der Branche. Vor allem die Europäische Union unterstreicht ihre Ambitionen, das leidige CO2-Thema mit rigiden Grenzwertvorgaben in den Griff zu bekommen. Traditionell ein großes Problem für die deutschen Hersteller, denn der Großteil der Modellreihen ist nicht dafür ausgerichtet: zu groß, zu leistungsstark, zu schwer. Vor allem die Franzosen tun sich hier leichter, darauf ausgerichtete Neuheiten dominierten die Messe. VW-Chef Martin Winterkorn machte mit einer mehr oder minder unverhohlen adressierten Note an die EU die tatsächliche Bedeutung der Problems deutlich: Man möge es mit den Grenz- 7 Die Mondial de l’Automobile (französisch für «Welt des Automobils»), oder auch Paris Motor Show, ist eine alle zwei Jahre im Wechsel mit der Frankfurter IAA stattfindende, international nach wie vor bedeutende Automobilmesse. 1898 wurde sie erstmals ausgerichtet und zog mit damals 232 ausgestellten Automobilen rund 140 000 Besucher an. Heute kommen über eine Million Besucher an die Seine. Lamborghini Asterion Formales Stöbern in der eigenen Modellhistorie, dazu ein leistungsstarker Hybridantrieb. Marketinggetriebener Testballon für die italienische AudiSportwagentochter. Lexus RC-F Lexus gilt als seriöse Luxusmarke mit sparsamen Hybridantrieben. In Paris wollte die Toyota-Tochtermarke zeigen, dass man auch emotional aufgeladene Autos bauen kann: entstanden ist ein eigenwilliges Sportcoupé mit V8-Motor. Peugeot Quartz: Der unumgängliche Druck des Marktes, und natürlich ist auch Peugeot dabei: Ein martialisches, leistungsbetontes Kompakt-SUV. 8 VDWF im Dialog 3/2014 Mitsubishi Outlander PHEV Concept-S Spezialistenware. Neuer, seriennaher Geländewagen mit zwei Elektromotoren. Land Rover Discovery Sport Cool Britannia. Auch wer keine Geländewagen mag, muss einräumen, dass Land Rover gegenwärtig eine souveräne Hand mit der Entwicklung und Gestaltung neuer Fahrzeugreihen hat. werten nicht übertreiben. Denn die großen Erfolge der Industrie mit den gängigen Produktportfolios großer, leistungsstarker Fahrzeuge in Asien oder in den USA lassen umweltpolitisch erzwungene Veränderungen aus ökonomischer Sicht kurzfristig wenig reizvoll erscheinen. Der renommierte britische Motorjour nalist Gavin Green brachte in einem Kommentar zur Pariser Messe das Problem des «Weiter so» anschaulich auf den Punkt: «Wir werden wie die Amerikaner: Mehr Metall bedeutet irgendwie mehr begehrenswertes Auto, mehr Masse heißt mehr Mensch. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.» Zumindest die Erwartungen auf neue Designansätze und Gestaltungslösungen wurden nicht völlig enttäuscht. Und da setzten dieses Mal die Gastgeber die Akzente. Das Peugeot-Design stellt sich sehr viel ausgefeilter und ambitionierter dar als noch vor fünf, sechs Jahren. Die Trennung der Marken in drei selbständige Einheiten (Peugeot, Citroën, DS) soll konsequent und mit Ausdauer weiterverfolgt werden. Auch wenn nicht jeder Sympathisant französischer Automobilkultur mit dem alleinigen neuen Markennamen DS glücklich sein wird, ist die Perspektive verlockend: Bis zu sechs eigenständige Modelle und eine mittelfristige Rückkehr auf den amerikanischen (Premium-)Markt. Die Studie Divine DS soll sich auf kein konkretes zukünftiges Modell beziehen, aber die formale Grundausrichtung deutlich machen. Goldring Werkzeuge m a d e i n G e r m a n y Goldring Werkzeuge m a d e i n UltraGrip® Kraftspannfutter G e r m a n y Weltneuheit mit 8000 Nm UltraGrip® Kraftspannfutter Spannkraft Weltneuheit mit 8000 Nm Spannkraft Alle Informationten unter www.HSK.com VDWF im Dialog 3/2014 9 VW XL Sport 270 km/h schnelle Flunder mit Motorradmotor einer Ducati 1199 Superleggera. Renault Espace Der Espace als Crossover lehnt sich beim Design stark an die Studie «Initiale Paris» von vergangenem Jahr an und soll für Renault den Zugang zu größeren Fahrzeugsegmenten offenhalten. Peugeot Exalt Die Studie unterstreicht das neue (formale) Selbstbewusstsein von Peugeot. Unkonventionell, skulptural, expressiv. Auch im Innenraum. Hier wurde auf spezielles Recyclingholz aus den Wirtschaftsseiten großer Tageszeitungen zurückgegriffen ... ! Der Beschichtungsexperte Der Beschichtungsexperte … für IhrIhr Werkzeug. … für Werkzeug. Besuchen Sie uns auf der EuroMold! Halle 8.0 - Stand A91 Besuchen Sie uns auf der EuroMold! Halle 8.0 - Stand A91 PlanoTek® ® PlanoTek Schicht. Funktion. Qualität. Schicht. Funktion. Qualität. ▪ konturgetreu, kein Kantenaufbau ▪ konturgetreu, kein Kantenaufbau ▪ planparallel, auch in Bohrungen und ▪ planparallel, auch in Bohrungen und ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ® PlanoTek PlanoTek® Vertiefungen Vertiefungen verzugsfrei max. 90 °C ▪ verzugsfrei max. 90 °C gezielte Funktionsbildung durch ▪ gezielte Funktionsbildung durch Einlagerung von Feststoffen Einlagerung von Feststoffen Stahl (gehärtet, plasmanitriert), Kupfer, ▪ Stahl (gehärtet, plasmanitriert), Kupfer, Aluminium, Sintermetall usw. Aluminium, Sintermetall usw. Oberflächenstrukturen bleiben erhalten ▪ Oberflächenstrukturen bleiben erhalten Schleifen, Erodieren und Polieren ▪ Schleifen, Erodieren und Polieren Entschichten / Neubeschichten möglich ▪ Entschichten / Neubeschichten möglich Wir Wir sindsind ein ein mittelständisches, innovamittelständisches, innovatives undund erfolgreiches Unternehmen tives erfolgreiches Unternehmen der der Oberfl ächentechnik. Als Als DienstOberflächentechnik. Dienst- Dauerhaft ... ... 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Jaguar XE Technisch ambitioniert, formal kleinlaut. Mit der Aluminium-Limousine im 3er-Format soll der Marktanteil der Briten im Premiumsegment weltweit deutlich steigen. Toyota C-HR Concept Expressive Studie eines Kompakt-SUV mit Hybridantrieb. Durch den Erfolg geländewagenähnlicher Fahrzeuge im 4-Meter-plus-Segment kann logischerweise Toyota nicht untätig bleiben. Citroën C4 Cactus Airflow 2L Kluger Pragmatismus, die neue Rolle von Citroën? Zwei Liter Durchschnittsverbrauch durch Optimierungen an der Karosserie und am Antrieb eines von vornherein als «einfach» konzipierten Fahrzeugs. Hingucker sind «Airbumps» aus UV-stabilem thermoplastischem Polyurethan an der Fahrzeug außenseite. Renault hat zusammen mit Partner Nissan seit einigen Jahren den Hochpreisableger Infiniti im Programm, so richtig wahrgenommen wurde das auf dem europäischen Markt aufgrund fehlender Aktivitäten des Herstellers bisher aber nicht. Das soll sich in Zukunft ändern, denn Infiniti soll nach dem Willen der Konzernführung in technisch-kooperativer Nähe zu MercedesBenz weltweit zum Vollsortimenter im Premiumsegment werden. In Paris wurde mit dem Q80 eine ungewöhnliche Luxuslimousine als Studie präsentiert, angeblich mit fester Serienplanung. Weitere Studien als Appetitanreger sollen in den kommenden Monaten folgen. Die aus französischer Sicht «ausländischen» Wettbewerber hinterließen in Paris formal einen eher müden Eindruck. Alle deutschen Marken präsentierten auf der Messe Neuheiten oder Studien, die aber selbst dem geneigten Betrachter im günstigsten Fall als irgendwie «bekannt» erscheinen mussten. Zu vermuten sind ökonomische Gründe, denn das Geschäft läuft, wie eingangs erwähnt, (noch) bestens: Wozu also ein Erfolgsrezept verändern? Ähnliche Motive, jedoch mit einer anderen Ausgangslage, mögen Volvo oder Jaguar zwar zu technisch ambitionierten, formal aber durch und durch konservativen Neuheiten bewogen haben. Die Ziele sind klar, man will um jeden Preis in das von deutschen Marken dominierte Territorium hochpreisiger Fahrzeuge als feste Größe eindringen. Formale Ambitionen oder innovative Irritationen im Auftritt werden scheinbar als zu großes Risiko empfunden. Schade. Interessant waren bei nüchterner Betrachtung, wie so oft, die nicht so glamourösen Neuheiten. Toyota zieht mit gewohnter Sturheit, wie bei der Einführung und Etablierung des Hybridantriebs, diesmal das erste serienmäßige Brennstoffzellenfahrzeug als Vorreiter durch. Dass die zuvor schon präsentierte Vorserienversion FCV formal nur schwer überzeugen kann, tut den Ambitionen aber keinen Abbruch. Die Markteinführung in den USA und Asien ist für das kommende Jahr fest geplant, Europa soll kurz danach folgen. Unspektakulärer beim Thema Umwelt ging es bei Citroën zu. Der noch recht frische C4 Cactus soll mit wenigen karosserietechnischen Maßnahmen und einem innovativen Materialmix als Airflow-Version gerade mal 2 Liter Sprit verbrauchen. Und Renault präsentierte mit der Studie Eolab die Perspektive eines entsprechend sparsamen, zukünftigen Kompaktfahrzeugs. Nicht zuletzt sollen noch zwei wichtige Volumenmodelle im Segment der Kleinwagen erwähnt werden. Opel präsentierte den neuen Corsa, eine Mischung aus völliger Neukonstruktion und Intensivmodellpflege. Klar, dass die GM-Tochter nach langen Krisenjahren nicht in die Vollen greifen kann oder will. Und die Daimler-Tochter Smart stellte ihr neues Kernprodukt, das Schwestermodell zum Renault Twingo, vor. Ob es diesmal besser klappt? | Martin Fröhlich, München VDWF im Dialog 3/2014 11 Infiniti Q80 Inspiration Die bislang vor allem in den USA erfolgreiche Nissan-Tochter Infiniti will weltweit durchstarten. Am oberen Ende des Modellangebots soll bald eine viertürige, coupéhaft anmutende Limousine angeboten werden. Renault Eolab Seriennahe Studie eines Zwei-Liter-Fahrzeugs für das Clio-Segment. Opel Corsa Das wichtigste Volumenmodell aus Rüsselsheim in aufwendig aufgefrischter Version, die aber weder «nur» Facelift noch tatsächlich komplette Neuentwicklung sein will. Smart Forfour Wirklich smart? Mehr oder minder gut kaschierter Zwilling des Renault Twingo. Qualität gestattet keine Kompromisse! Ihr Partner für Erodierzubehör MUESSIG EDM GmbH Carl-Benz-Str. 4 • D-82205 Gilching Fon 08105-2747-0 • Fax 08105-274767 [email protected] • www.muessigedm.de 12 VDWF im Dialog 3/2014 Das besondere Detail: Wenn Werkzeugmacher Produktverantwortung übernehmen, entsteht z. B. das weltweit kleinste Druckausgleichselement von Fabian Diehr «Werkzeugbau ist die eine Seite, ein eigenes Produkt, mit unserem Know-how gestaltet, wäre die schönere andere Seite», dachte sich Wolfgang Ehmann, als er von der Hamburger Firma IQ Tex angefragt wurde, wie man ihr gleichnamiges Hochleistungsgewebe zu einem Bau element weiterverarbeiten könne. Kur zerhand stieg der Geschäftsführer der fbb Formenbau Buchen GmbH in die Produktverantwortung mit ein und ent wickelte in der Folge mehrere Produkt ausprägungen mit dem neuartigen Belüftungsvlies. Das kleinste der Druckausgleichselemente in M6. Das Gewebe wird bei diesem Bauteil dreimal umspritzt und kostet, wenn man 100 abnimmt, knapp 5 Euro. Ein weiterer Pluspunkt des IQ Tex-Materials ist, dass es völlig frei von gesundheitlich belastenden Stoffen ist. Im Unterschied zu vielen wasserdampfdurchlässigen Membranen enthält das Vlies keine halogenierten Kohlenwasserstoffe und kann daher ganz einfach mit dem Hausmüll entsorgt werden. Das Besondere an dem Gewebe, das von BASF hergestellt wird, ist, dass es bis zu 1000-mal luftdurchlässiger als herkömmliche Klimamembranen ist. Kommt IQ Tex jedoch mit Wasser in Berührung, schließen sich die betroffenen Zellen innerhalb von Millisekunden durch das explosionsartige Aufquellen von Super absorber-Fasern, die sich bis auf das 600-Fache ihres Ausgangsmaßes vergrößern. Das Gewebe ist dann selbst unter hohem Druck wasserdicht. Sobald das Material trocknet, zieht sich der Absorber zusammen und wird wieder luftdurchlässig. Und wesentlich dabei: Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. «Von der Funktion des Gewebes war ich sofort beeindruckt», erinnert sich Wolfgang Ehmann, «nur fehlte das Gebilde 13 Verschiedene Chips für technische Bereiche oder für den Einsatz in Bekleidung oder in Schuhen sind ebenfalls mit dem IQ Tex-Vlies ausgestattet. Bei Regen und Nässe sind die Chips wasserdicht; sobald das IQ Tex in den Chips trocknet, ist es aufgrund seiner molekularen Struktur wieder komplett luftdurchlässig und atmungsaktiv. So atmungsaktiv wie Baumwolle, so luftdurchlässig, dass man sogar hindurchpusten kann. drumherum, damit man das Material auch anwenden könnte.» Beim Formenbau Buchen sah man dann nicht nur die Her ausforderung darin, das Vlies unter Beibehaltung seiner vollen Funktionsfähigkeit statisch zu fassen und mit Clip, Klebefläche oder Gewinde zu versehen. Vielmehr war der Anspruch, über die Dimension auch neue Märkte zu erschließen. Und so entstanden neben Ventilationselementen für Schuhe und Textilien auch Druckausgleichselemente für technische Anwendungen, die sich vor allem durch ihre kleine Baugröße auszeichnen. «Was uns von Mitbewerbern mit ähnlichen Produkten abhebt, ist die Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig kleinerer Ausführung der Elemente», erklärt Ehmann. Das kleinste Ventil mit einem aus glasfaserverstärktem Polyamid 6 gefertigten Gehäuse sitzt z. B. lediglich auf einem M6-Gewinde und lässt sich per 10er-Schlüssel eindrehen. Dabei lässt das Bauteil bei einem Druckunterschied von 1,0 bar immerhin 16,5 Liter Luft pro Minute durchströmen und hält bei Feuchtigkeit bis zu 6 bar Druck stand, ehe Wasser durch das Gewebe tritt. Damit eröffnen die IQ Tex-Bauteile Anwendungsbereiche, die bisher nicht erreichbar waren. «Durch Temperaturabfall kann ein Unterdruck im Inneren von technischen Schutzgehäusen entstehen. Wasser und Schmutz können durch die Dichtungen gesogen werden und die Elektronik beschä- ALTE PETZE! axelbittis.de VDWF im Dialog 3/2014 digen. Unsere Druckausgleichselemente ermöglichen hier einen intensiven Luftdurchsatz und schützen über ihre Bauweise z. B. Schaltschränke, Fenster, Leuchten etc. zuverlässig vor Fremdkörpern und Schmutz», sagt Wolfgang Ehmann. Die möglichen Anwendungsgebiete mit IQ Tex seien vielfältig, so der 46-jährige fbb-Geschäftsführer – bis zu individuell gefertigten Sonderlösungen nach Kundenwunsch. Bei der Herstellung der Belüftungs- und Druckausgleichselemente sei noch Luft nach oben. «Wenn die Stückzahlen steigen, werden wir hier in der Produktion die Arbeitsschritte weiter automatisieren», sagt Ehmann. Momentan wird z. B. das Vlies noch manuell in die vorgespritzten Halterungen eingelegt, bevor die Elemente komplett umspritzt werden. Dadurch stehen die Kosten der Verarbeitung mit einem 75-Prozent-Anteil gegenüber 25 Prozent für den Zukauf des Vliesgewebes relativ hoch in den Büchern. Doch die Optimierung an dieser Stelle hat noch Zeit, denn mittlerweile arbeitet man in Buchen und in Hamburg vorrangig am Aufbau des Vertriebsnetzes. Für Ehmann scheint der Weg dabei klar zu sein: «Als Werkzeugmacher ist man es ja gewohnt, Dinge zum Laufen zu bringen. Ich glaube an den Erfolg unseres Produkts. Wir haben die Lizenz und wollen es nun auch weltweit verkaufen.» | Fabian Diehr, München sichern! Jetzt neue Prämien Du kennst jemanden, der eine neue CAD-CAM-Software sucht? Dann jetzt schnell online petzen und super Prämien kassieren! www.CAD-CAM-Petze.De Recht und Rahmen Noch teilweise die alten Farben, aber schon mit neuen Ideen bei der Lefo Formenbau Technologie GmbH: Dr. Joachim Pieper, der neue Eigentümer des Stockacher Werkzeugbaubetriebs, studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen und schrieb seine Diplomarbeit am MIT in Cambridge über künstlich intelligente Systeme. Bereits während seines zweiten Studiums (BWL) an der Hochschule St. Gallen arbeitete der gebürtige Bonner bei McKinsey und beriet insbesondere Automobilhersteller bei der Fertigungs- und Logistikoptimierung. In der Folge promovierte Pieper an der WHU in Koblenz über das Thema «Vertrauen in Geschäftsbeziehungen». Seit 2006 ist der 49-jährige Unternehmer Hauptgesellschafter und Geschäftsführer der MEKU-Gruppe. VDWF im Dialog 3/2014 15 Serie Erfahrungsberichte: Dr. Joachim Pieper und der frische Wind bei Lefo Fabian Diehr im Gespräch mit Dr. Joachim Pieper Es tut sich was bei Lefo. Das merken auch diejenigen in Stockach am Bodensee, die von der Branche keine Ahnung haben. Beim seit 1972 ansässigen Werkzeug- und Formenbaubetrieb werden die Fenster ausgetauscht, die Bäume geschnitten und auch die Firmenschilder ausgetauscht – der Name bleibt, das Logo ist neu. Für diesen frischen Wind – nicht nur bei den Außenanlagen, sondern auch im Betrieb – ist hauptsächlich Dr. Joachim Pieper verantwortlich. Der Gesellschafter der MEKU-Gruppe übernahm Lefo Ende 2013 im Rahmen des Insolvenzverfahrens der Roos und KüblerGruppe. Wir trafen uns mit dem Unternehmer, um mit ihm darüber zu sprechen, wie es ist, einen alteingesessenen Betrieb zu übernehmen. Dabei stellten wir gleich fest, dass der 49-jährige auch bei den kleinen, aber ebenfalls wichtigen Details selbst anpackt, nichts unerledigt lässt. «Der alte Servierwagen passt nicht mehr zum Raum», erklärt Pieper, räumt ihn kurzerhand ab und schiebt ihn aus dem klassisch modern eingerichteten Besprechungszimmer ... Herr Dr. Pieper, Sie sind seit Ende 2013 neuer Eigentümer der Lefo Formenbau Technologie GmbH. Wie kam es dazu? Von den vormaligen Gesellschaftern wurde mir zunächst Lefo in einem Paket mit einer Spritzerei der Gruppe angeboten. An einen Kauf war allerdings nicht zu denken – wegen der Spritzerei. Mit Lefo habe ich mich dann nicht weiter beschäftigt, obwohl der Betrieb ja einen sehr guten Ruf genoss. Ein paar Wochen später habe ich dann vom Insolvenzverwalter jedoch einen Anruf erhalten, der nach Investoren nur für Lefo suchte. Haben Sie geahnt, dass das so kommt? Nein. Das war purer Zufall, ich habe da nicht auf die Insolvenz gewartet, um Lefo zu übernehmen. Das Unternehmen an sich befand sich technisch in einem guten Zustand und hatte hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Die Gründe für die Insolvenz lagen nicht im Unternehmen selbst sondern waren gruppenbedingt. Sie kommen ja bereits aus dem Kunststoffbereich ... Die Unternehmen der MEKU-Gruppe kombinieren Prozess-Knowhow in der Kunststoffverarbeitung mit Know-how in der Metallverarbeitung. Unser Kunststoff-Spritzbereich hat auch einen eigenen Formenbau mit 15 Mitarbeitern, auf den wir als Eigentümergemeinschaft besonderen Wert gelegt haben, weil er die Basis einer wirtschaftlichen Fertigung ist. Nur mussten wir immer wieder Werkzeuge und Formen zukaufen. Deswegen habe ich die Gelegenheit, Lefo mit seinem qualitativ hochwertigen Produkten und seinem sehr guten Ruf zu erwerben, beim Schopf ergriffen. Also ein Gelegenheitskauf oder hatten Sie in dieser Richtung schon die Augen aufgehalten? Nun, ich schaue schon, was sich am Markt tut. Die Spanne ist gewaltig: Letzten September wurde für ein bekanntes FormenbauUnternehmen ein Vielfaches des Umsatzes bezahlt, als kleiner Unternehmer hätte ich so etwas nie machen können. Ein anderes Werkzeugbauunternehmen ist mir für den symbolischen einen Euro angeboten worden, ich habe mir aber den Weg dieses Unternehmens zum Erfolg nicht vorstellen können. Deswegen habe ich eine Firma gesucht, wo man die verborgenen Werte wieder zum Leben erwecken kann, und ja, das war bei Lefo der Fall. Es gab sehr zufriedene Kunden, sehr qualifizierte Mitarbeiter und auch Maschinen, die liefen. Das wieder zu einem funktionierenden Gebilde zusammenzuführen und zu einem Vorzeigebetrieb ausbauen zu dürfen ist eine interessante, reizvolle Aufgabe für mich. Wie oft sind Sie hier vor Ort in Stockach? Dreimal die Woche. Die Firmen der MEKU-Gruppe sind im Umkreis von maximal einer Stunde vom Stammsitz in Dauchingen entfernt. Hierher nach Stockach fahre ich in 20 Minuten. Es ist wesentlich für mich, die Dinge vor Ort mit beeinflussen zu können. Wie wurden Sie hier als neuer Chef empfangen? Das war ein sehr angenehmer, freundlicher Empfang. Weil sicherlich ein Großteil der Mitarbeiter wusste, dass für Lefo ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen wird, dass ich auch andere Unternehmen aus schwierigen Situationen als Investorgesellschafter wieder mit nach vorn geführt habe. Aber es war wahrscheinlich auch allen klar, dass einiges neu angepackt werden muss. Mussten Sie hier viel anpacken? Wir kommen so langsam an den Boden des Fasses, und ja, das Fass war tief. Wir müssen doch einiges verändern, um mit Lefo wieder dahin zu kommen, wo Lefo einmal war. Und das in allen Bereichen. Angefangen bei der Kundenbetreuung, bei den Maschinen, bei zusätzlichem Personal, beim Gebäude und bei der Kompletterneuerung der EDV. Wir haben im letzten Jahr 50 Prozent des Umsatzes mit neu hinzugewonnenen Kunden erzielen können. Das sind Früchte der gemeinsamen Arbeit. Darauf bin ich stolz. Wir haben einfach eine tolle Mannschaft, die im Detail ganz hervorragende Arbeit leistet. Ist es ein Geheimnis, welche Summe Sie bisher in Lefo investiert haben? Nein. Wenn Sie eine Zahl hören wollen: nach dem Kauf des Unternehmens mehr als ein Viertel des Jahresumsatzes. 16 VDWF im Dialog 3/2014 Man merkt, es tut sich was im Unternehmen, auch wenn man nur mit dem Auto vorbeifährt ... Ja, die Sachen müssen gut organisiert und ordentlich sein, damit man überhaupt sinnvoll arbeiten kann. Mir ist es auch persönlich wichtig, dass unser Unternehmen hell und freundlich ist. Da hat sich einiges getan. In manchen Fällen kann man mit einem Eimer Farbe schon viel Gutes bewirken. In anderen Fällen hat das leider nicht ausgereicht, da war dann z. B. auch in der Fertigung die Erneuerung der Böden erforderlich. Nun freuen wir uns besonders, wenn ein Kunde bei Gelegenheit unangemeldet vorbeikommt, weil er uns besuchen möchte und einen Blick in den schönen Betrieb werfen möchte. Wie merkt der Mann an der Werkbank, dass eine neue Führung da ist? Wir haben mehr gute Aufträge und damit mehr Arbeit als früher, einige neue Maschinen, zusätzliche neue Mitarbeiter und ein auf die Bedürfnisse von Werkzeugherstellenden zugeschnittenes Produktionsplanungs- und Steuerungssystem eingeführt. Und es hat sich natürlich auch in puncto Technologiemodernisierung einiges an den Arbeitsplätzen getan. Aber auch ganz visuell: Die neue Farbgebung wird im Betrieb – sagen wir mal vorsichtig – etwas zurückhaltender und schlichter. Außerdem haben wir ja ein neues Logo, insofern gibt’s natürlich auch neue Kleidung für unsere Mitarbeiter. An manchen Stellen bei Lefo ist die Grenze zwischen alt und neu ziemlich genau erkennbar. Dass auch der Gestaltungsdrang des Firmengründers nach wie vor gut zu sehen ist, ist für Dr. Joachim Pieper allerdings kein Problem. Begrüßung im Lefo-Technikum. Freundlichkeit ist eine der unternehmerischen Maximen Piepers, die der promovierte Betriebswirt und Maschinenbauer auch vorlebt: Begegnet er Mitarbeitern, wird zum Gruß ausnahmslos die Hand geschüttelt. Es wurden auch keine Kündigungen ausgesprochen? Umgekehrt. Wir haben in der Zwischenzeit 6 neue Mitarbeiter eingestellt und gehen hier auf die 60 zu. In der sehr kurzen Insolvenzzeit, bevor klar war, dass ich mich hier beteiligen würde, hat sich zum Glück auch nur ein Mitarbeiter verabschiedet. Sie sind gelernter Maschinenbauer. Wie sehr kennen Sie sich mittlerweile im Werkzeug- und Formenbau aus? Wenn ich selbst ein Werkzeug konstruieren müsste, wäre ich nicht sicher, ob das einsetzbar wäre. Ich habe vielmehr ein gutes Gefühl für Fertigung, für geordnet ablaufende Prozesse. Daher sind die Geschäftsführung und die Betriebsleitung vor Ort wesentliche Partner für mich. Was würden Sie sagen, was zeichnet Sie als Unternehmer im Speziellen aus? Fragen Sie am besten unsere Kunden und Mitarbeiter: wahrscheinlich sind es Geduld, Freundlichkeit und Entscheidungsfreude. Können Sie das genauer erklären? Gerade die Sanierung von Unternehmen ist nichts, was man alleine macht, sondern da muss man Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten mitnehmen und begeistern. Und das geht einfach erheblich besser und macht auch viel mehr Spaß, wenn man das freundlich macht. Ich möchte ja auch, dass man mir freundlich begegnet. Nur dauert manchmal alles eben ein bisschen länger. Da muss man warten können und dem Umfeld Zeit geben, bis der Groschen gefallen ist. Die vom Mitarbeiter selbst gefundenen Ideen werden nämlich im Betrieb dann auch wirklich «gelebt». 17 In Ihrer Promotion haben Sie betriebswirtschaftlich das Thema «Vertrauen und Kontrolle» untersucht ... Ja, das habe ich bezogen auf Wertschöpfungs-Partnerschaften in der Automobilindustrie. Da ist es in der Tat so, dass sehr viel kontrolliert und wenig vertraut wird. Es geht gerade in der Zulieferindustrie ja um den letzten Bruchteil eines Cents. Prozesse sind daher extrem strikt reglementiert, so dass die Verbindung von Mensch zu Mensch auf der Strecke bleibt. Wobei meine Meinung ist, dass auch hier langfristig nur vertrauensgestützte Beziehungen funktionieren, weil Kontrolle schlichtweg zu teuer ist. Das kann man auch auf den privaten Bereich übertragen: Wer glaubt, sich für alles Privatdetektive leisten zu müssen, verliert auf jeden Fall viel Geld. Für Beziehungen ist zu viel Überwachung schädlich. Ist das ein deutsches Problem? Das Muster scheint zu sein: je größer, desto reglementierter, egal in welchem Land. Sie agieren auch bei Lefo vertrauensvoll? Vertrauen ist für mich ein sehr wichtiger Mechanismus. Wenn ich merke, dass ich nicht vertrauen kann, dann lass ich’s besser gleich. Klappt es z. B. mit einem Mitarbeiter schon in guten Zeiten nicht, dann wird’s in harten Zeiten erst recht schwierig. Sie sind sich aber auch nicht zu schade, sich um Details selbst zu kümmern, wie ich beim Servierwagen gesehen habe. Das ist natürlich das Vorleben eines gewissen Stils. Eine gewisse Einfachheit ist mir lieb. Und es soll sich eben auch im Betrieb schon eine Harmonie fürs Auge ergeben. Ja, das ist richtig. Ich bin da aktiv mitarbeitend. Wollen Sie Ihren Stil bewusst «vorleben»? Nein, bewusst nicht. Ich mache das einfach. Wenn ich im Betrieb etwas rumliegen sehe, dann räume ich das auf. Oder wenn nach Bauarbeiten nicht gut aufgeräumt wurde, dann mach ich’s eben schnell selbst – wenn sich das meine Mitarbeiter abschauen, ist es umso besser. Hier im Unternehmen findet man noch viele Stellen, wo die ganz eigenen Gestaltungsideen des Gründers Hugo Lehmann hervorblitzen. Vom Steinmosaik im Stützensockel bis zur holzverkleideten, leuchtend Gelb gestrichenen Wand in der Fertigung. Stören Sie diese Erinnerungen an vergangene Zeiten des Unternehmens? Ganz und gar nicht. So wurde im Betrieb damals halt gedacht und gehandelt. Und das mit Erfolg. Obwohl hier nun im Zuge der Neuordnung vieles im Wandel ist, heißt das nicht, dass wir alles wegwerfen. Im Gegenteil, ich hatte mich mit Hugo Lehmann auch schon hier im Unternehmen getroffen, um seine Sicht auf die Firmenentwicklung zu hören. Und ich freue mich auch schon, ihm bei seinem nächsten Besuch den Fortschritt der Veränderungen zu zeigen. Dabei bin ich überzeugt, dass er weiterhin stolz sein wird, vor über 40 Jahren den Grundstein des Ganzen gelegt zu haben. Herr Dr. Pieper, vielen Dank für Ihre Ausführungen. | shutterstock 128878654 | 193669541 VDWF im Dialog 3/2014 Angebot trifft Nachfrage – mitten im Geschehen [wfb] Fachmesse für Werkzeugund Formenbau 17. und 18. Juni 2015 Siegerlandhalle, Siegen www.wfb-messe.de [ Technologie [ Produkte [ Innovationen Jetzt buchen! Schon angemeldet: AURA® Frästechnik GmbH | Cimatron GmbH | EDZ-Erodierzubehör Elke Lamberty | FERCHAU Engineering GmbH | form & function GmbH | GDE-Werkzeuge GmbH | GOM Gesellschaft für Optische Messtechnik mbH | Günther Heisskanaltechnik GmbH | HÄRTHA - Aldenhoven GmbH | HEITEC Heisskanaltechnik GmbH | Hitachi Tool Engineering Europe GmbH | joke Technology GmbH | Knarr Vertriebs GmbH | Kreitzberg Normalien GmbH | Listemann Technology AG | LTM Tool System GmbH | Mecadat AG | medacom GmbH | MEKRA Lang GmbH & Co. KG | Meusburger Georg GmbH & Co KG | NEMAS - Netzwerk Maschinenbau Südwestfalen - c/o KM:SI GmbH | OPEN MIND Technologies AG | OPS-INGERSOLL Funkenerosion GmbH | PSG Plastic Service GmbH | Röders GmbH | Simcon kunststofftechnische Software GmbH | Solidtec GmbH | Tec-Norm GmbH & Co. KG | Dr. Erich TRETTER GmbH + Co. | Zecha GmbH | Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH | Stand 20.10.2014 Information, Organisation, Buchung: Nexxus Veranstaltungen GmbH | 75210 Keltern Telefon: 0 700.18 18 8000 | E-Mail: [email protected] Veranstaltungen der Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG Innovation und Technik Designmuster für eine Getränkeflasche. Mit der Laser 1000 5Ax von GF Machining Solutions können Texturen auch direkt in ein Prototypenteil eingebracht werden. VDWF im Dialog 3/2014 19 Bericht vom Anwender: Wie bei Reichle mit einer Maschine von GF Machining Solutions moderne und innovative Lasertexturen entstehen von Jürgen Fürst Was als Revolution in der Erzeugung von Oberflächenstrukturen und -narbungen gilt, ist bei der Reichle GmbH Alltag – Lasertexturieren. Die junge Technologie bietet im Vergleich zu bewährten Verfahren erhebliche Vorteile in Bezug auf Qualität, Prozesssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Ökologie. Für die Gestaltung und das Produktdesign ergeben sich für Oberflächen neue und bis jetzt noch nicht annähernd ausgeschöpfte Möglichkeiten. Die Lasertexturierung ist eine zukunftsweisende Technologie im Bereich der Oberflächennarbung und -strukturierung – manche Experten sprechen bereits von einer Revolution, denn das Verfahren schafft neue Möglichkeiten für das Design von Oberflächen. Und damit liegt die Lasertexturierung voll im Trend. Denn wenn Produkte oftmals nur noch geringe technische und qualitative Unterscheidungsmerkmale aufweisen, kommt der Gestaltung eine entschedende Bedeutung zu. Hinzu kommt, dass Endkunden die Qualität eines Produkts oftmals hauptsächlich anhand optischer und haptischer Kriterien be urteilen. Genau hier setzt GF Machining Solutions mit seinen Systemen zur Lasertexturierung an. Wo Oberflächenstrukturen und -narbungen seither erodiert, gestrahlt oder mit dem manuellen Ätzverfahren in Formwerkzeuge eingebracht wurden, kann nun der Laser seine Vorteile ausspielen. Der größte ist die vollumfänglich digitalisierte Prozesskette. Beim Einbringen der Struktur oder der Narbung in das Formwerkzeug ist beim manuellen Ätzverfahren viel zeitaufwendige Handarbeit vonnöten. Mit der Lasertechnologie läuft das alles digital ab und das Ergebnis ist erkennbar besser. Darüber hinaus ist der Prozess wesentlich präziser, sicherer und wiederholgenau. Auch bei der Reichle GmbH Gravier- und Laserschweißzentrum in Bissingen/Teck setzt man seit Ende 2012 auf die Vorteile dieses Systems mit einer Laser 1000 5Ax, die für das Texturieren und Gravieren mit fünf Achsen einen vollständig digitalen Prozess verwendet. Die intelligente Mapping-Software der Maschine gwährleistet mit dem Know-how der Mitarbeiter, dass homogene Oberflächen schnell, genau und einfach berechnet werden. «Bei uns entstehen so in einem vollständig digitalisierten Prozess Texturierungen in Einzelteilen – beispielsweise in exklusiven Interieurteilen für Fahrzeug-Tuner –, genauso wie in Werkzeugen und Formen für Produkte verschiedenster Branchen», erklärt Marco Reichle, Sohn des Firmengründers Volker Reichle. Die Kosmetikbranche gehört dazu, die Luft- und Raumfahrt, Druckereien oder die Haushaltswaren- und die Verpackungsindustrie – und auch hier die Automobilindustrie. Ergebnis schon im Vorhinein erkenn- und veränderbar «Durch die vollständige Digitalisierung des Prozesses ist es möglich, das gesamte Werkstück mit der gewünschten Oberflächenstruktur am Computer zu berechnen und zu visualisieren», erklärt Bernd Martiné. Das gewünschte Ergebnis kann bereits vor der eigentlichen Fertigung betrachtet werden. Hinzu kommt laut dem Verkaufsingenieur von GF Machining Solutions: «Die Kosten für die Herstellung von Prototypen oder Designmustern sinken, weil sie direkt lasertexturiert werden können, ohne dass in diesem frühen Stadium schon Kosten für Werkzeuge entstehen.» Und Marco Reichle ergänzt: «Das schätzen unsere Kunden, die bereits in diesem frühen Stadium das mögliche Ergebnis sehen und mit beeinflussen können.» 20 VDWF im Dialog 3/2014 Dabei gelingt es mit der 5-Achsen-Maschine, die Texturen direkt in nahezu jedes Formwerkzeug oder jedes Prototypenteil einzubringen. Durch den großen Schwenkbereich der Rotationsachsen ist der Laserkopf sehr beweglich und schafft das auch bei komplexen geometrischen oder organisch geformten Texturen. In unterschiedlichste Materialien wie Aluminium, Kupfer, Stahl und Graphit, Hartmetall, Messing oder Keramik können dabei sowohl zwei- als auch dreidimensionale Strukturen eingebracht werden. Narbungstiefen exakt und wiederholgenau fertigen Und dabei ist die Präzision und Wiederholgenauigkeit des Verfahrens mit der Laser 1000 5Ax unübertroffen. Sie ermöglicht die hochgenaue Herstellung von Schichtdicken mit weniger als 0,002 mm. Vom Endkunden vorgegebene Narbungstiefen können exakt eingehalten werden. Texturen lassen sich darüber hinaus form- und bildgenau bis in äußerste Randbereiche der Werkstücke einbringen. Lasertexturierte Formwerkzeuge für einen Handgriff (o.) und für einen Lenkradpralltopf mit Krokodilledernarbung. Wenn Produkte keine technischen oder qualitativen Unterschiede mehr aufweisen, kommt dem Design eine größere Bedeutung zu. Schichtdicken mit weniger als 0,002 mm sind genauso umsetzbar wie organische Strukturen. Müssen Oberflächennarbungen absolut identisch in mehreren Werkzeugen umgesetzt werden, spielt der Laser seine Überlegenheit erneut aus. Völlig ohne Handarbeit lässt sich die Struktur jederzeit hundertprozentig reproduzieren. Dabei können vorhergehende Simulationen, hochauflösende Kameras, 3D-Messtaster oder geschützte Sichtfenster den Prozess begleiten und die Qualität der Reproduktion sicherstellen. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Martiné spricht einen wichtigen Aspekt an: «Die Möglichkeiten sind hier riesig und stehen erst am Anfang. Den Produktdesignern öffnen sich ungeahnte Welten.» Der Lasertexturierungsprozess beginnt mit einer digitalen Bitmap-Graustufendatei, die entweder frei erstellt wird oder durch Reverse Engineering mit einem 3D-Scanner von einer natürlichen Oberfläche abgenommen werden kann. Die GF-Lasersoftware berechnet daraus die gewünschte Oberflächenstruktur. Für die Umsetzung stehen Linsen mit verschiedenen Brennweiten zur Verfügung. What You See Is What You Get Die Lasersoftware von GF Machining Solutions bietet darüber hinaus eine Vielzahl an Basis-Texturen und integrierten Funktionen an, darunter UV-Mapping, 3D-Simulation sowie ein CAD/CAMund Grafikdesign-System. «Wir wollen so die Kreativität der Anwender maximal unterstützen, denn sie müssen sich nicht um die technische Umsetzung kümmern, sondern ausschließlich um neue, überraschende Texturen, mit denen Produkte interessanter werden», erklärt Martiné. Dabei bietet der als «Morphing» bezeichnete Prozess der Texturüberlappung Designeffekte, die bisher nicht realisierbar waren. So können beispielsweise geometrische Strukturen wie Kreise oder Rechtecke fließend in organische Lederstrukturen übergehen und so einen «magischen Effekt» erzielen, «der beim Endkunden für Aufsehen sorgt». Bleibt also abzuwarten, was uns bald z. B. in den Innenräumen zukünftiger Fahrzeuge erwartet. | Jürgen Fürst, Stuttgart www.werkzeugbausoftware.de 21 es Jahres 2014 Oberflächenbeschichtung Beratung MDE Modellbau Karl Heinz Schubert vorbeugende Instand haltung Schichtmodelle Julia Neger Personalzeit Projektbudgets Senkerodieren Gewinn steigern Lieferanten W Die Lasersoftware von GF Machining Solutions verfügt über eine Vielzahl an Texturen und integrierten Funktionen wie CAD/CAM-System und Grafikdesign-Modul, UV-Mapping und 3D-Simulation. Das Ergebnis kann der Anwender direkt auf dem Bildschirm begutachten. Formenbau. Anlagenbau. Modellbau. Betriebsmittelbau. Die Laser 1000 5Ax. Mit Lasertechnik ermöglicht GF Machining Solutions das Texturieren, Gravieren, Mikrostrukturieren, Markieren und Beschriften von 2D- bis hin zu komplexen 3D-Geometrien. Die Laserablation bietet im Vergleich zur konventionellen Oberflächenbearbeitung per manuellem Ätzverfahren wirtschaftliche, ökologische und auch gestalterische Vorteile. Wir denken Werkzeugbau. inzelfertigung muss ich in meinem Werkzeugbau wirklich alles selber machen? Anfrage Uli Schubert barcodier te Härtescheine Lebenszykluskosten Stempelklotz Schneidplatten Wochenplanung cost-break-down-sheet Meis ter Stang Christopher Bösl Prototypen Vorkalkulation Auslastung Werkzeugkartei Fakuma Nachkalkulation Werk zeugbau CNC-Fräsen Formenbau Maschinenbelegung Auftragsverwaltung Termintreue ERP Drahterodieren Gr ppenleiter Fräsen Rotscheine Roland Donhauser Meilenstein „Konstruktionsfreigabe“ Arbeitsplätze Arbeitsplat zgruppen Materialkosten Judith Canti Kundenprojekt Mehrmaschinenbedienung EBIT optimieren Sandra Wühr RM Kapazitätsdiagramm Werkbank Christine Dirscherl sind Laufkarten in der Fertigung nötig? Zeitfalle Excel di oftware mit dem Werkzeugbau-Gen wie verknüpfe ich Catia und das PPS-System verlustfreie Bestandsbewertu g Stückliste Projektbesprechung Werkzeug bauen,mustern und optimieren = drei Kostenträger Schneidplatten Pr ojektleiter „Werkzeuge Formen Zukunft“ Erodieren Aufbau Christina Faur Taktung - Hype oder Lösung? beim War eneingang etikettieren simple systems Gasdruckfeder China WZL Aachen Auftragszeit Moulding Expo Stuttgart VD F Fortbildung zum „Produktionsmanager für den Werkzeugbau“ Projektmanagement pivot.tat V Verbundproj jekt Akzeptanz 31Mitarbeiter Werkzeug Gewinn Maschinenstundensatzrechnung PPS Guss bestellen automatisc e Einplanung mit Dehnen und Stauchen Fertigungskisten Rückwärtsterminierung brauchbar? Senkerodiere Automotive Wochenplanung SAP-Integration Schulung Zuschlag auf Heißkanal? Fertigungskosten Stücklisten anager ratio•net Anwendertag Amberger Werkzeugbau GmbH Stundensatz Julia Kohl Mensch und Maschine VDMA, Fachgruppe Präzisionwerkzeugbau Drehtellerformen Automatisierung 250 Mitarbeiter Auftragsver altung Fertigungsstand Modul Einkauf Amberg Flexibilität für den Werkzeug- und Formenbau Vertrieb Auftra shistorie mit Meilensteinen Euromold Musterteile Kapazitäten „abknabbern“ Projektbudgets Umformtechnik Z schlagssätze Werkzeuginstandhaltung BDE mannlose Laufzeit Elektroden bestellen Benchmark Werkzeubau de VDWF im Dialog 3/2014 22 VDWF im Dialog 3/2014 pipeLine – ein revolutionäres Leitungskonzept für Heißkanalsysteme von Angelo Arabia Optimierte Leitungsführung und direkte Steuerung – PSG-Vizepräsident Andreas Kißler ist stolz auf das neue pileLine-Leitungskonzept für Heißkanalsysteme. «pipeLine» heißt die neue, patentierte Lösung der Plastic Service Group (PSG) für Heißkanalsysteme ab vier Betätigungseinheiten, die zum ersten Mal auf der Fakuma im vergangenen Oktober ausgestellt wurde. Bei herkömmlichen Heißkanalsystemen muss jede einzelne Betätigungseinheit mit vier Leitungen angeschlossen werden, zwei für die Hydraulik und zwei für die Kühlung. Das macht bei einem 8-fachSystem schon 32 Leitungen. Die neue pipeLine von PSG verbindet die Betätigungseinheiten mit nur zwei Leitungen – nämlich einer Druckleitung und einer Rückleitung. Das Hydrauliköl bewegt dabei nicht nur die Nadel, sondern kühlt gleichzeitig auch. Durch diese neue Heißkanalsystem-Lösung entfallen automatisch die Wasseraufbereitung und natürlich auch das Problem der Verkabelung. «Das ist sicherlich die größte Innovation von PSG in den letzten Jahren», erklärt Andreas Kißler. Der Vizepräsident der Plastic Service Group ist sichtlich stolz auf die Neuentwicklung. Zu Recht, biete das pipeLine-Konzept doch entscheidende technische und wirtschaftliche Vorteile: VDWF im Dialog 3/2014 23 Nullpunkt Spannsystem für das Schruppen, Schlichten, Erodieren und Messen Es reduziert die Rohrleitungen im System um bis zu 80 Prozent und spart hierfür auch die Einbauräume – ein nicht unerheblicher Vorteil für den Werkzeugmacher, der an dieser Stelle weniger fräsen muss. Andererseits bleibt auch mehr Platz übrig, um Stahldome stehen zu lassen, die für eine wesentlich höhere Formstabilität im Werkzeug sorgen. «Das ermöglicht es, speziell in der Mitte der Werkzeuge entsprechende Schrauben zu setzen, um dem ‹Atmen› der Werkzeugplatten entgegenzuwirken», erklärt Kißler. Darüber hinaus können Anwender mit der neuen pipeLine-Technologie im Vergleich zu herkömmlichen 8-fach-Systemen nicht nur 30 Leitungen, sondern auch 30 Kupplungen zur Anbindung einsparen. «Ein Spritzgießer beispielsweise hat große Vorteile beim Rüsten, denn er spart sich eine Vielzahl teurer Peripherieelemente und vor allem auch Zeit», sagt Kißler. Darüber hinaus werden so auch Fehlerquellen minimiert. Es gibt einen Öleingang und einen Ölausgang mit unterschiedlichen Kupplungen. Ein Verwechslung von Anschlüssen ist somit ausgeschlossen.» Trägheit war gestern Ein weiterer Vorteil des Systems ist die Anordnung der elektronischen HydraulikSchaltelemente direkt am Betätigungs zylinder. Das garantiert eine verzögerungsfreie und exakte Steuerung der Verschlussnadel. «Dadurch sind wir in der Lage, die Schaltzeiten wesentlich reproduzierbarer zu gestalten. Wir sprechen hier von Schaltunterschieden zwischen 0,1 und 0,3 Sekunden», erklärt der PSG-Vizepräsident. Einziges kleines Manko stellt die erschwerte Zugänglichkeit der Hydraulik-Schaltelemente in eingebautem Zustand dar. Aber auch hier hat man bei PSG eine Antwort parat. Andreas Kißler: «Wir achten hier darauf, dass die Bauteile besonders ausgereift sind.» Langzeittests wurden mit bis zu 350 °C und mit provozierten Aussetzern des Schalt-Ventils durchgeführt, um alle Fehlerquellen auszumerzen und eine bestmögliche Lebensdauer des Systems zu gewährleisten. Systeme werden «verheiratet» Als nächsten Entwicklungsprozess kündigt Kißler an, die Neuentwicklung – die übrigens preisneutral zum herkömmlichen PSG-System in den Markt eingeführt wurde – mit dem VarioFill-System von PSG zu «verheiraten». Dann werde man auch beim pipeLine-System die Nadelbeschleunigung per sequentieller Steuerung so beeinflussen können, dass z. B. beim Kaskadenspritzen einer Stagnation der Schmelze entgegengewirkt werden kann und somit Oberflächenfehler minimiert werden. «An diesem Projekt arbeiten wir momentan und werden bald die Weiterentwicklung des Systems präsentieren können», verrät Kißler. | Angelo Arabia, Augsburg .101 nd F Sta le 8, Hal PFLEGHAR Entwicklungs- und VertriebsGmbH & Co. KG Tel.: +49 751 56050 - 0 Fax: -11 Email: [email protected] www.pfleghar.de 24 VDWF im Dialog 3/2014 Neue Verfahrenskombination für die Herstellung von Metall-Kunststoff-Verbundbauteilen von Hendrik Schneider Versuchsträger für Metall-Kunststoff-Hybridbauteile: Mögliche Anwendungsfälle sehen die Forscher des Fraunhofer IWU und der TU Chemnitz in der Automobilindustrie bei Karosserieelementen wie Motorhauben, B-Säulen oder Dachquerträgern. Für die Produktion von KunststoffMetall-Hybridkomponenten gelang den Wissenschaftlern am FraunhoferInstitut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU ein Erfolg: Durch Verfahrenskombination lassen sich die Teilprozesse Tiefziehen, Spritzgießen und wirkmedienbasiertes Umformen in einer Produktionsanlage realisieren. In der Automobilindustrie wird zunehmend an Leichtbaulösungen geforscht, die sowohl die Stabilität von Karosserieelementen gewährleisten als auch günstig herzustellen sind. Neben Aluminium oder Magnesiumlegierungen rücken insbesondere Kunststoffe in Form von Verbundstrukturen mit Metall in den Fokus. Die Kunststoffstrukturen im Bauteil sorgen für eine bessere Torsions- und Biegesteifigkeit, das Metall bietet die notwendige Festigkeit. Neben der Gewichtsreduktion können mit dem zur Kunststoffverarbeitung genutzten Spitzgussverfahren besonders komplexe Strukturen hergestellt werden. Im Vergleich zu reinen Metallbauteilen liegt der Materialausnutzungsgrad bei Kunststoff zudem bei nahezu 100 Prozent. Die Hybridbauteile erlauben darüber hinaus die Integration von zusätzlicher Funktionalität bzw. die Aufteilung funktionaler Aufgaben in Bauteilen bzw. Karosseriekomponenten, wie die Einbringung von speziellen Elementen für Füge- und Montagezwecke. Konventionell werden die Einzelkomponenten der Metall-Kunststoff-Hybridbauteile in voneinander getrennten Produktionsschritten hergestellt und nachträglich verbunden. Eine weitere Möglichkeit ist das An- oder Umspritzen des bereits hergestellten Metallelements. In beiden Fällen sind mehrere Prozessschritte auf unterschiedlichen Produktionsanlagen notwendig. Am Fraunhofer IWU wurde gemeinsam mit der TU Chemnitz eine Verfahrenskombination entwickelt, mit der Metall-Kunststoff-Verbundbauteile in einem Herstellungsschritt realisiert werden können. Das Versuchsbauteil aus Metall wird in einem ersten Teilschritt tiefgezogen. Im Anschluss wird der Kunststoff eingespritzt. Der hohe Einspritzdruck konnte beim Versuchsbauteil zum Ausformen von Nebenformelementen genutzt werden. «Eine besondere Herausforderung lag in der Entwicklung eines geeigneten Werkzeugs», erklärt André Albert, Gruppenleiter am Fraunhofer IWU. Zur Realisierung eines möglichst gleichmäßigen Anspritzvorgangs ist eine Beheizung des Werkzeugs notwendig. Das entwickelte Werkzeug wurde in eine Tiefzieh-Presse eingebaut und an ein Kunststoffeinspritzaggregat gekoppelt. Im Verlauf von Versuchsreihen konnten der Prozess stabilisiert und erste Versuchsbauteile hergestellt werden. In einem nächsten Schritt soll das Verfahren auf Serienbauteile in der Automobilindustrie übertragen werden. Mögliche Anwendungsfälle sind Karosserieelemente wie Motorhauben, B-Säulen oder Dachquerträger. Mit der Verfahrenskombination lässt sich nicht nur weiteres Leichtbaupotential erschließen und der Materialausnutzungsgrad erhöhen: «Das neue Fertigungsverfahren verkürzt die Prozesskette zur Herstellung solcher Hybridbauteile signifikant, was zu einer deutlichen Zeit- und Kosteneinsparung führt», ergänzt Albert. | Hendrik Schneider, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz Mikroskopische Ästhetik Die Natur liefert oft die besten Vorbilder: Ein Spinnfaden – gerade einmal rund 22 Mikrometer dick – ist fünfmal härter als Stahl und kann doch auf das Dreifache seiner Länge gedehnt werden. Industriell herstellen lässt er sich nicht. Mit einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum von Hermle tauchen Sie ein in diese mikroskopisch kleine Welt: So arbeiten sie mit einer Positioniergenauigkeit von wenigen Mikrometern. EuroMold in Frankfurt am Main 25. – 28. November 2014, Halle 8.0 Stand H 11 www.hermle.de Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim · Phone: 07426/95-0 · [email protected] 26 VDWF im Dialog 3/2014 Bei asymmetrischer Krafteinleitung, z. B. beim Kippen und Wenden, entstehen Drehbewegungen innerhalb schraubbarer Anschlagpunkte. Die Reibungsverhältnisse führen dabei zwangsläufig zum Lösen der Befestigungsschrauben. Durch das doppelte Kugellager im neuen RUD-Lastbock ICE-LBG-SR können nun auch unter Volllast Drehbewegungen ruckfrei und gefahrlos ausgeführt werden, ohne dass sich die Befestigungsschraube löst. Zudem hat man bei RUD die neuen Anschlagpunkte mit ICE-Feinkornstahl-Schrauben ausgestattet, die sich durch eine bis zu 40 Prozent höhere Bruchkraft gegenüber herkömmlichen Bolzen und eine Tieftemperaturbeständigkeit bis -60 °C auszeichnen. VDWF im Dialog 3/2014 27 RUD hält, was es verspricht von Carl Schnelle Auch im Werkzeug- und Formenbau hängt der Unternehmenserfolg an der Kette. Immer dann, wenn Bauteile im Wert eines Einfamilienhauses in der Werkhalle am KranHaken unter Zeitdruck von A nach B transportiert werden müssen. Wer gefährliche Unfälle und teure Totzeiten vermeiden möchte, der nutzt dabei nur die besten Ketten und die besten Anschlagpunkte. Und da kommt RUD als Weltmarktführer ins Spiel. Das Fördern, Heben, Ziehen, Anschlagen und Zurren ist seit fast 140 Jahren das Metier der RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG mit Sitz im schwäbischen Aalen-Unterkochen. Der Konzern, heute im alleinigen Besitz der Familie Rieger, erzielt mit seinen 1500 Mitarbeitern in über 120 Ländern einen jährlichen Umsatz von annähernd 200 Millionen Euro. Vor etwa 35 Jahren begann RUD damit, innovative Anschlagmittel zu produzieren. «Der Entwicklungsanstoß kam damals aus dem Kohlebergbau», sagt Reinhard Smetz, Bereichsleiter für Anschlag- und Zurrmittel bei RUD. «Eine Serie von tödlichen Unfällen und schweren Verletzungen führte zu einer Untersuchung die eindeutig gezeigt hatte, dass der Schwerpunkt dieser Ursachen in ungeeigneten Anschlagpunkten an den Maschinen, Getrieben und Lasten aller Art unter Tage und auf dem Platzbetrieb lagen.» Die Berufsgenossenschaft habe damals sofort reagiert und die DIN 580 Ringschraube verboten. «Ebenfalls wurden Lösungen aus beliebigen Draht- oder Blechgebilden für den Untertageeinsatz nicht zugelassen, die die neue Forderung nach vierfacher Sicherheit gegenüber Bruch in alle Richtungen nicht erfüllten. Damit waren die Grundsätze für moderne Anschlagpunkte geboren, die eine enorme Entwicklung nach sich zogen.» Unter Teil- oder Volllast ruckfreies Drehen, Kippen und Wenden Für einen Quantensprung in dieser Entwicklung sorgte RUD mit Rundstahlketten und Befestigungsschrauben in einzigartig bruchfestem Feinkornstahl und mit dem asymmetrisch belastetbaren VIP-Lastbock mit Gewinde (VLBG). Nun haben die Aalener mit erheblichen Entwicklungskosten eine revolutionäre Weiterentwicklung des VLBG auf den Markt gebracht, den ICE-LBG-SR. Das SR steht für «Super-Rotation». Reinhard Smetz ist von «made in Germany» überzeugt: «Nachdem keines der Sonderkugel lager-Muster für den neuen Super-RotationAnschlagpunkt zu den gewünschten Ergebnissen geführt hatte, haben wir auch hier ausnahmslos alle Teile bei RUD selbst aus Sonderstahl ge fertigt und spezialvergütet», erklärt der Bereichs leiter für Anschlag- und Zurrmittel bei RUD. Anlage für den Zusammenbau des ICE-LBG-SRDoppelkugellagers bei RUD 28 VDWF im Dialog 3/2014 Drehen, Kippen, Wenden – bei der stichproben artigen Prüfung werden die Super-RotationAnschlagpunkte unter Volllast geprüft. Denn nicht beanspruchungsgerechte Anschlagpunkte bergen vielfältige Unfallrisiken und kosten wertvolle Zeit, die in keiner Produktkalkulation abgedeckt ist. Arbeitssicherheit erhöhen, Totzeiten reduzieren, Kosten sparen: Moderne und geprüfte Anschlagpunkte müssen die 4fache Sicherheit gegenüber Bruch in jeder Belastungsrichtung garantie ren und dürfen sich bei Lastdrehvorgängen nicht selbständig lösen. RUD-Anschlagmittel bürgen hier für Sicherheit beim Heben und Bewegen von Lasten. Über 550 verschiedene geprüfte Anschlagpunkte – schweiß- oder schraubbar – erfüllen in Verbindung mit VIP- und ICE-Anschlagketten höchste Anforderungen in allen Einsatzbereichen zukunftsorientierter Zurr- und Hebetechnik. Reinhard Smetz: «Der VLBG war perfekt, wenn es darum ging, Lasten mit mehreren Anschlagpunkten belastungs gerecht anzuhängen. Er richtete sich beim Anhebevorgang, dank der asymmetrischen Krafteinleitung, in die entsprechende Zugrichtung aus.» Doch der Markt habe zunehmend gefordert, mit diesen Anschlagpunkten unter Teil- oder Volllast ruckfrei drehen, kippen und wenden zu können. Mit dem VLBG ein gefährliches Unterfangen. «Entsprechende VollastDrehversuche haben sehr schnell gezeigt, dass sich die Schraube bereits nach einer 90-Grad-Drehung, trotz Vorspannung mit dem vorgeschriebenem Drehmoment, ausnahmslos aufdrehte.» Qualitätsanspruch: Super-Rotation mit speziellen selbstgefertigten Kugellagern Wenn der Anschlagpunkt nicht die Befestigungsschraube her ausdrehen soll, muss er sich widerstandsfrei um die Schraube drehen können. Die Idee für die «Super-Rotation» auf Basis des erfolgreich eingeführten VLBG war geboren. Die Lösung des Problems war ein doppeltes SR-Kugellager um die Schraube. «In der Entwicklung dieses Kugellagers wurden uns von den deutschen Sonderkugellager-Herstellern Muster angeboten. Nachdem keines dieser Muster – die eher darauf getrimmt waren, langanhaltenden hohen Drehzahlen zu widerstehen – zu den gewünschten Ergebnissen geführt hatte, haben wir alle Teile aus Sonderstahl selbst gefertigt und spezialvergütet», sagt Smetz. Entstanden sei ein «Made in Germany»-Qualitätsprodukt, dass jetzt die Drehbelastung unter Volllast in alle Richtungen erfüllt. RUD produziert heute auf speziellen Drehautomaten und einer völlig neu konzipierten, vollautomatischen Montagemaschine die komplette SR-Doppel-Kugellager-Serie für den Schraubeneinsatz von M 10 bis M 36. Für die allseitigen Dauerdrehbelas tungsversuche unter Volllast griff RUD auf das Know-how einer Schweizer Spezialfirma zurück. Auf einem von den Eid genossen gebauten Prüfstand testet RUD nun alle schraubbaren Typen und kann sie so laufend optimieren. «Wir haben viele Versuche gebraucht, bis wir die optimale Festigkeit in allen Belas tungsrichtungen erreicht hatten», sagt Smetz. «Erschwerend für unsere Konstrukteure kam hinzu, dass an der Baugröße und an den Einbaumaßen keine Änderung vorgenommen werden durfte, da diese Bauteile in Tausenden Konstruktionszeichnungen hinterlegt sind.» Doch jetzt sind der VLBG und der ICE-LBG-SR von der Außenkontur her zwei zeichnerisch absolut identische Komponenten, bei der nur eine andere Bestellnummer hinterlegt werden müsse. VDWF im Dialog 3/2014 29 Besser beides. Beides besser. Befestigungsschrauben für höchste Beanspruchungen Rechtzeitig zur diesjährigen Weltpremiere des Super-RotationAnschlagpunktes auf der CeMat bekam RUD für alle SR-Typen von der zuständigen Berufsgenossenschaft den DGUV-Prüfstempel. «Die neuen Prüfkriterien für den Einsatz mit 45-GradKippwinkel über Kopf konnten jedoch nur durch den Einsatz der neuen, revolutionären ICE-Bolt-Schraube erreicht werden», sagt Smetz. «Bei modernen Anschlagpunkten müssen die Befes tigungsschrauben täglich höchsten Beanspruchungen standhalten – und das in alle Belastungsrichtungen. Diese Biegebelas tungen müssen sowohl statisch wie dynamisch übernommen werde auch bei Tiefsttemperaturen und bei großer Hitze.» Der ICE-Feinkornstahl, den RUD sowohl bei seinen Rundstahlketten als auch bei den neuen Befestigungsschrauben verwendet, verfügt über eine extreme Bruchkraftfestigkeit. Er ist 30 Prozent härter als herkömmlicher Stahl und erreicht Kerbschlagarbeitswerte von über 55 J/cm² bei minus 60 °C. Die ICEBolt-Schraube wird künftig in alle schraubbaren RUD-Anschlagpunkte übernommen. «Für den Kunden resultieren aus diesen Eigenschaften ganz neue Möglichkeiten: Je nach Anwendung können Schraubendurchmesser bei gleicher Belastung kleiner gewählt werden, es sind höhere Tragfähigkeiten möglich und ganz allgemein steigt die Sicherheit am Arbeitsplatz», sagt Smetz. RUD strebt den Einsatz seiner «Super-Schraube» in den verschiedensten Industriebereichen an, auch in jenen, die mit Anschlagpunkten nichts zu tun haben. Auch beim neuen Super-Rotation-Anschlagpunkt setzt RUD auf die Farbe Pink als leuchtendes Erkennungsmerkmal. Die spezielle farbige Pulverbeschichtung ist gleichsam Blickfang und Sicherheitsindikator. Denn ab 200 °C wird aus niedlichem Pink schnell Ocker bis Dunkelbraun und bei fast 400 °C bedroliches Schwarz, was dem Anwender optisch eine unzulässige Überhitzung des Bauteils anzeigt. Die gesetzlich geforderte regelmäßige Überprüfung des Arbeitsmittels Super-Rotation kann zudem ganz ohne fehlerträchtige Zettelwirtschaft und völlig digital am PC erledigt werden. Jeder ICE-LBG-SR-Anschlagpunkt hat einen äußerst robusten und anspruchslosen Miniatur-Chip in seinem Inneren verbaut. Mittels Lesegerät wird dieser ausgewertet. Im RUD-ID-Net lassen sich dann alle notwendigen Produktdaten, Prüfzeugnisse, Gebrauchsanleitungen, Prüfmöglichkeiten und deren Dokumentation abrufen, registrieren und verwalten. | Carl Schnelle, Hamburg Es gibt Dinge, die sind zusammen einfach besser als jedes für sich. Fräsen und Erodieren zum Beispiel. Da ist es gut zu wissen, dass exeron Ihnen beides in höchster Qualität bietet. So haben Sie einen einzigen, ganzheitlich denkenden Partner für HSC und EDM sowie automatisierte Systemlösungen. 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Grundsätzlich lassen sich viele Metalle pressen, besonders Kupferlegierungen, sogar Stahl. Doch sprechen Optik und Gewicht meistens für das edlere Leichtmetall. Gängige Standardlegierungen sind AlMgSi 0,5/0,7/1.0. Typische Produktbeispiele sind Profile für Fensterrahmen, Zierleisten für Fahrzeuge und Möbel oder Hohlprofile für Kühl- und Heizzwecke. Letztere haben teils viele Zungen mit sehr engen Toleranzen. Dünne und eng tolerierte Wände sind eine besondere Herausforderung. Es liegt auf der Hand, dass komplizierte Produkte fast immer kundenspezifische sind. Das ist auch beim Strangpressen nicht anders, gerade auch im Automobilbereich oder in der Möbelindustrie, wo fast immer dekorative und technische Funktionen zusammenkommen. «Ein intensiver Dialog mit den Kunden einerseits und mit den Herstellern der Strangpresswerkzeuge andererseits ist für uns immens wichtig», sagt Stephanie Hueck, geschäftsführende Gesellschafterin der Gerhardi Alutechnik GmbH & Co. KG, Lüdenscheid. Das Unternehmen ist auf die Herstellung und Weiterverarbeitung anspruchsvoller Alu-Profile spezialisiert. Das Werk beherbergt Pressen mit 20 und 33 MN. Verarbeitet werden Blockdurchmesser von 203 mm – das ist die Abmessung des runden Ausgangsmaterials, auch als Rundbarren bezeichnet. Ihre Ausgangslänge beträgt etwa 6 m. Nach Erwärmen in einem Ofen auf ca. 450 °C werden davon Bolzen pressgerecht abgeschert. Aus einheitlichen Bolzen mit D = 203 mm werden sämtliche Profilgrößen gepresst, ob nun mit 20 mm oder 100 mm Breite. Höhere Anforderungen an die Profile Für hochdekorative Produkte ist in der Regel eine Weiter verarbeitung erforderlich. Zierleisten werden gegebenenfalls gebogen und erhalten eine edle Oberfläche. Sie werden beispielsweise geschliffen, pulverbeschichtet, gebürstet, poliert oder verchromt. Blick in das Presswerk bei Gerhardi Alutechnik in Lüdenscheid. Das Unternehmen – in der 5. Generation in Familienbesitz – wurde 1796 gegründet und produzierte damals Knöpfe und Schnallen. Seit 1920 zählt auch Aluminium zum Werkstoffportfolio, 1945 erfolgte die Inbetriebnahme der ersten Strangpessanlage. Damit war der Grundstein für das heutige Produktspektrum von Gerhardi gelegt. Das mittelständische Unternehmen mit derzeit 125 Beschäftigten betreibt Anlagen mit 2000 und 3300 Tonnen Presskraft. Die Jahreskapazität beläuft sich auf 14 000 Tonnen Aluminium. 32 VDWF im Dialog 3/2014 Profile kommen aus der Presse. Dieses Werkzeug erzeugt drei Stränge bei einem Pressvorgang. Ein Profil für einen Wärmetauscher wird an der Presse bei Gerhardi Alutechnik auf Maßhaltigkeit überprüft. Gerade besondere Profile sind ein Beleg, inwieweit die Anforderungen gestiegen sind. Für viele ist eine «spezielle Werkzeugtechnik» notwendig, betonen die Alu-Spezialisten aus Lüdenscheid. Teilweise wird bereits beim Pressen eine hohe Oberflächengüte angestrebt, um die Basis für eine entsprechende Weiterverarbeitung zu schaffen. Teilweise sind auch sehr dünne Wandstärken erwünscht. So erhalten beispielsweise moderne Rolladenprofile und Führungsschienen Stege und Wände von gerade einmal 0,7 mm Stärke. «Um eine hohe Qualität liefern zu können, arbeiten wir ausschließlich mit führenden Werkzeugherstellern zusammen», so Hueck weiter, «dabei ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit das A und O.» Die Zahl der Partner bleibt dadurch überschaubar. Drei der vier engen Werkzeugpartner von Gerhardi Alutechnik kommen aus Deutschland. Osteuropa oder Fernost – Fehlanzeige. Das soll aber nicht heißen, dass dort keine Qualität produziert werde. Vielmehr spielt es in diesem Zusammenhang eine Rolle, wo man als Profilhersteller seine Presswerke stehen hat, räumt die Geschäftsführerin ein. Der Punkt ist: die Kommunikation muss funktionieren. Schon deshalb, weil über Werkzeugkorrekturen in der Regel im Presswerk vor Ort diskutiert wird. Werkzeughersteller, die an der Presse stehen – das sieht man nicht selten. Lösungsanbieter sind gefragt Der Werkzeughersteller bestätigt: «In der Kunststofftechnik verfügen viele Werkzeugbauer über eigene Spritzgießmaschinen, um in Eigenregie Prototypen anzufertigen. Das ist bei uns nicht der Fall, denn Presswerke sind eine ganz andere Dimension. Daher ist eine besonders enge Zusammenarbeit mit den Kunden wichtig; unsere Berater brauchen ein großes Verständnis bezüglich der Prozesse ihrer Kunden», so Joachim Maier, Geschäftsführer der Wefa-Gruppe aus Singen, führender Hersteller von Strangpresswerkzeugen. Aber ein guter Draht zum Kunden ist noch aus einem anderen Grund wichtig. Wie viele Werkzeughersteller versteht sich auch Wefa als «Lösungsanbieter», nicht nur als Zerspaner, der einen Stahlklotz nach Zeichnung bearbeitet. «Die Fließtechnik des Aluminiums ist sehr komplex», meint Joachim Maier weiter, «weshalb wir uns intensiv mit den Werkstoffen beschäftigen, intensiver vielleicht als ein Spritzgießer.» Das Verhalten des Aluminiums sei längst nicht so gut erforscht wie das der Kunststoffschmelze. Die Kunststoffschmelze befindet sich in einem definierten Aggregatzustand. Das Strangpress-Aluminium ist hingegen eine teigige Masse. Die Reibbedingungen sind vielfach noch unbekannt. Qualitätskontrolle: Der Mitarbeiter vermisst die Spaltgröße des Werkzeugs mit kalibrierten Stiften. Der Fachmann nennt den Vorgang «Abstecken». Man muss sich nur einmal verdeutlichen, was etwa beim Pressen eines Hohlprofils passiert: Die dafür erforderlichen Kammerwerkzeuge werden in Sandwichbauweise aus einem Dorn- und einem Matritzenteil hergestellt. Das Aluminium teilt sich vor dem Dorn, um sich in der «Schweißkammer» des Werkzeugs wieder zu verbinden. Danach gelangt es durch die Matritze und erhält seine Profilform. Derartig komplexe Vorgänge sind nicht so ohne weiteres zu simulieren. Das Feld für die Grundlagenforschung ist also noch weit. Maier: «Wir sind bei der Softwareentwicklung mit im Boot und arbeiten mit Hochschulen zusammen.» Beschichtete Werkzeuge Eine weitere Entwicklungsrichtung sind Oberflächenbeschichtungen. Das Singener Unternehmen ist Weltmarktführer auf diesem Gebiet. Normalerweise werden Strangpresswerkzeuge nitriert und für viele Anwendungen ist dies immer noch das Maß der Dinge. Es gibt aber eine Reihe Anwendungen, da erhöht eine Beschichtung die Pressgeschwindigkeit und die Lebensdauer der Werkzeuge ganz erheblich. Manche Alulegierungen sind nämlich hoch abrasiv, so dass herkömmliche Werkzeuge schnell verschleißen. Beschichtungen wirken dem entgegen und minimieren unter dem Strich die Kosten, auch wenn der Anschaffungspreis für die Werkzeuge zunächst höher liegt. Um auch diesen möglichst niedrig zu halten, werden sie häufig als Einsatzoder Cartridge-Werkzeuge konstruiert. Die Idee ist dieselbe wie bei Wendeschneidplatten: im Verschleißfall sind nur die Einsätze zu wechseln. Das Aufbringen der Beschichtungen erfolgt nach dem sogenannten CVD-Verfahren. Dabei wird Aluminiumoxid als Hartschicht abgeschieden. Das Verfahren ist seit vielen Jahren in Verbindung mit Hartmetallen bekannt. Den Strangpressexperten aus Singen ist es gelungen, diese Technologie auch auf spezielle Warmarbeitsstähle anzuwenden. Die dafür entwickelte CEDTechnologie (CED steht für Coated Extension Dies) ist patentiert. O-Ton Wefa: «Diese Kompetenz kommt vorzüglich bei der Herstellung von Werkzeugen für Wärmetauscherprofile zum Einsatz. Auch mit Hilfe der Cartridge- oder Sandwichtechnologien lassen sich in Verbindung mit CVD-Beschichtungen, die an die Aluminium-Legierung angepasst sind, kleinste Dorne und dünnste Wandungen realisieren. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit der Wärmetauschers besonders groß.» Ein Werkzeugmacher der Wefa Singen GmbH bei der Maßkontrolle eines zweisträngigen Kammerwerkzeugs nach der Fräsbearbeitung. Wefa wurde 1972 in Worblingen als Tochter der Alusuisse AG gegründet. In den 1980er Jahren wechselte der Eigentümer, was eine Neuausrichtung und die Konzentration auf das Strangpressen zur Folge hatte. Heute steht der Name Wefa für eine familiengeführte mittelständische Unternehmensgruppe. Alle Standorte in Singen, im schweizerischen Thayngen, in Tschechien und in Michigan/ USA eingerechnet, beläuft sich die Zahl der Beschäftigten derzeit auf 180. Die größten Werkzeuge des Weltmarktführers für beschichtete Strangpresswerkzeuge haben Durchmesser bis 500 mm. Ein besonderes Augenmerk gilt aber auch miniaturisierten Werkzeugen für presstechnisch schwierige Profile. Neben der Softwareentwicklung und den Beschichtungen ist auch die Miniaturisierung ein Trend beim Strangpressen. An den Wefa-Standorten in Singen und in der Schweiz ist man auf miniaturisierte Werkzeuge besonders spezialisiert. Die Experten entwickeln Werkzeuglösungen für Wandstärken mit gerade einmal 0,2 mm Stärke. Vor diesem Hintergrund müssen die Fertigungstechnologien auf dem neuesten Stand sein. Beim Bau von Strangpresswerkzeugen kommen die Metallbearbeitungsverfahren, die auch der Werkzeug- und Formenbauer kennt, zum Einsatz. Die Matritzen werden gefräst, auch mit fünf Achsen oder mit High Speed. Das Senk- und Drahterodieren spielt ebenfalls eine große Rolle, speziell die Dünndrahttechnologie angesichts der feinen Profilstrukturen. Die Fertigungstoleranzen bewegen sich im Bereich weniger hundertstel Millimeter. Der Maschinenpark in Singen und an den anderen Standorten ist entsprechend umfangreich und hochmodern ausgestattet. Wefa spricht von einer Fertigungstiefe von 100 Prozent, denn auch die Wärmebehandlung und natürlich die Beschichtungstechnologie sind im eigenen Hause vorhanden. 100 Prozent – das können nicht viele Betriebe von sich sagen. | Richard Läpple, Tübingen Strangpresswerkzeug, bestehend aus Dorn- und Matritzenteil mit der Wefa-eigenen CVD-Beschichtung. Die Fließrichtung des Aluminiums ist bezogen auf den stehenden Dorn aus dem Papier heraus. Das Material wird vor dem Dorn geteilt und verschweißt danach wieder. Unternehmen stellen Neues aus der Branche vor Kleine Partikel machen Kunststoff zum Wärmeleiter Software für die Einzelfertigung – Das Tool-Management von FlowTIQ Faserverbundwerkstoffe haben sich heute in vielen Bereichen industrieller Produktion durchgesetzt. «Sie sind einerseits sehr leicht und weisen andererseits eine hohe mechanische Festigkeit auf», erläutert Dr. Jörg Bossert von der Friedrich-SchillerUniversität Jena. Das macht Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen für Anwendungen im Fahr- und Flugzeugbau sowie im Maschinen- und Anlagenbau interessant. «Denn überall, wo Bauteile oder Fahrzeuge bewegt werden müssen, lässt sich dank Leichtbauweise Energie einsparen.» Das Tool-Management von FlowTIQ ermöglicht die Organisation, Wartung und Pflege sowie die Bewertung des aktuellen Bestands an Bearbeitungswerkzeugen während einer Fertigung. Der gesamte Werkzeugbestand inklusive der zugehörigen Technologiewerte kann somit unkompliziert verwaltet werden. Darüber hinaus wird die Anbindung von weiteren Softwaresystemen zum optimalen Austausch von Werkzeuginformationen ermöglicht. Bei der Übernahme von NC-Dateien aus dem CAM-System ermittelt FlowTIQ die erforderlichen Werkzeuge, um diese im weiteren Verlauf der Fertigung zu berücksichtigen. ICH seH das anders. artIkel 19: Jeder Mensch darf frei seine Meinung äußern – egal welche, wie und wo auch immer. dIe allgemeIne erklärung der mensCHenreCHte ICH sCHütze sIe – sIe sCHützt mICH ICH seH das anders. www.amnesty.de artIkel 19: Jeder Mensch darf frei seine Meinung äußern – egal welche, wie und wo auch immer. dIe allgemeIne erklärung der mensCHenreCHte ICH sCHütze sIe – sIe sCHützt mICH www.amnesty.de Um aus einem isolierenden einen wärmeleitfähigen Kunststoff zu machen – beispielsweise für die Anwendung in elektrischen Bauelementen, die sich erwärmen, oder bei der mikrowelleninduzierten Aushärtung von Kunststoffen in formgebenden Werkzeugen –, setzen die Forscher, in Kooperation mit dem Unternehmen Klebtechnik Zimmermann iKTZ, dem flüssigen Werkstoff wenige Mikrometer große Partikel aus Metall, Keramik oder Kohlenstoff zu. Das entstehende Composite vereint die Eigenschaften der Partikel mit denen der Matrix. «Die Wärmeleitfähigkeit steigt mit steigendem Partikel-Anteil an», so Bossert. Neben Material und Menge nehme auch die Gestalt der zugesetzten Partikel entscheidenden Einfluss auf die Eigenschaften des Verbundwerkstoffs. | www.uni-jena.de Ist ein Werkzeug nicht vorhanden, so wird ein Montage- und Messauftrag generiert. FlowTIQ verschafft dadurch einen Überblick über alle im Einsatz befindlichen Werkzeuge und erkennt bereits in der Vorbereitung der Fertigung fehlende Werkzeuge oder Engpässe in der Verfügbarkeit. Anhand der Beschreibung der Einzelkomponenten werden die Bearbeitungswerkzeuge zusammengesetzt. FlowTIQ erfasst zudem die Soll- und Ist-Standzeiten der Bearbeitungswerkzeuge. Mit Hilfe einer Inventurliste können die Listen- und Beschaffungspreise verwaltet werden. Eine exakte Berechnung des Zeitwerts kann anhand der Größen Abschreibung, Verschleiß und Laufzeiten erfolgen. | www.flowtiq.com VDWF im Dialog 3/2014 35 Werkzeugformen per Mikrostrukturen effizient entlüften One-Stop-Shop für FlüssigsilikonSpritzgießer Neues Hochleistungs-Dreh-Fräszentrum mit zwei Spindeln Häufig dienen Entlüftungsflächen in der Trennebene des Formwerkzeugs dazu, die Luft während des Spritzgießens gezielt entweichen zu lassen. Meist werden solche Formentlüftungen erst nach der Fertigstellung des Werkzeugs, also während der Erstbemusterung, eingebracht. Zur Fakuma präsentiert sich die Elmet Elastomere Produktions- und Dienstleis tungs GmbH als zentraler Ansprechpartner für alle Fragen im Bereich des Flüssigsilikon-Spritzgießens. Das österreichische Unternehmen hilft Verarbeitern, individuell optimierte Komplett systeme zu konzipieren, und liefert diese Anlagen dann auch als schlüsselfertige Einheit mit aufeinander abgestimmten Komponenten, baut sie vor Ort auf, fährt sie an und schult auch die Mitarbeiter seiner Kunden so, dass sie die Anlage mit hoher Effizienz betreiben und warten können. Das neue Hochleistungs-Dreh-Fräs zentrum Hyperturn 65-1000 Duoturn von Emco bietet ein breites Spektrum zur präzisen Komplettbearbeitung. Zwei gleich leistungsstarke Spindeln und zwei Werkzeugrevolver gehören zur Grundausstattung. Alternativ ist eine zweite Y-Achse wählbar, die mehr Bearbeitungsmöglichkeiten bietet. Wichtigste Optionen stellen der BMT-Revolver mit wassergekühltem Direktantrieb, die Super Big Bore Spindel mit 95er-Stangendurchlass, eine NC-Lünette und ein NC-Reitstock dar. Dabei kommt es jedoch häufig vor, dass über die Entlüftungsflächen auch der eingespritzte Kunststoff austritt und das Werkzeug deshalb mehrfach überarbeitet werden muss. Das Fraunhofer- Institut für Produktionstechnologie IPT Aachen untersucht deshalb in dem Forschungsprojekt «VentOpt» gemeinsam mit drei Industriepartnern, wie sich durch speziell gestaltete und dimensionierte Mikrostrukturen die Entlüftung von Spritzgießwerkzeugen verbessern lässt. Indem typische Prozessparameter wie Fülldruck, Werkzeugtemperatur und die Eigenschaften des eingesetzten Kunststoffmaterials bereits schon bei der Auslegung berücksichtigt werden, lassen sich die Entlüftungsstrukturen optimal an die gewünschte Anwendung anpassen. Für den praktischen Einsatz wird außerdem ein Softwaremodul entwickelt, das nicht nur den Füll-, sondern auch den Entlüftungsvorgang simulieren soll. | Das Spektrum der Eigenprodukte von Elmet für solche Komplettanlagen reicht von vollautomatisierten, hochpräzisen Spritzgießwerkzeugen, die das Kerngeschäft des Unternehmens bilden, über höchst effiziente MehrkomponentenDosiersysteme und elektronisch einstellbare Kaltkanal-Nadelverschlussdüsen bis zu Peripherieprodukten wie Rückstromsperren, Tauchdüsen, Siebadapter, das Vakuum-Luft-System, die Kühlwasserversorgung usw. Dazu Geschäftsführer Manigatter: «Lediglich die Spritzgießmaschine kaufen wir zu, und hier arbeiten wir eng mit allen namhaften Herstellern zusammen. Dadurch können wir sehr flexibel auf die Wünsche unserer Kunden eingehen.» | In einem großen Arbeitsraum bilden 500 mm Drehdurchmesser, 1050 mm Spindelabstand und 65 mm Stangendurchmesser die Basis. Integrierte was sergekühlte Spindelmotoren realisieren den großen Drehzahlbereich von 0 bis 5000 U/min, die hohe Leistung von 29 (37) kW und das kraftvolle Drehmoment von 250 (360) Nm der Haupt- und Gegenspindel. Jeder der beiden Systeme kann 12 stationäre oder angetriebene Fräs- oder Bohrköpfe mit DIN-Schnellwechselsystemen aufnehmen. Weitere Highlights realisiert die Hyperturn 651000 Duoturn bei ihren hochpräzisen Y-Achsen mit dem Verteilen der Schnittkräfte auf zwei Führungsebenen, dem optimalen Spänefluss und der Antriebssowie Steuerperformance per Sinumerik 840D sl. | www.ipt.fraunhofer.de/ventopt www.elmet.com www.emco-world.com 36 VDWF im Dialog 3/2014 Kompaktbearbeitungszentrum mit dem adaptierten Robotersystem von Hermle Loc-Line-Hochdruck-Düsen für die High-Speed-Zerspanung Wollschläger und Widia präsentieren neue Frässorte Bereits als Standard 5-Achs-Bearbeitungszentrum baut die C 12 U dynamic sehr kompakt. Durch die Adaption des kompletten Robotersystem RS 05 wird die Aufstellfläche um nur 2 m2 vergrößert, bietet dem Anwender aber eine wesentliche wirtschaftliche Aufwertung: Die nun voll automatisierte Anlage kann rund um die Uhr und auch mannlos produzieren. Die Ingenieurbüro Thiermann GmbH präsentierte im September eine Weltneuheit. Der Loc-Line-Generalimporteur für den deutschen Markt stellte die neuentwickelten Hochdruckdüsen für die Hochgeschwindigkeitszerspanung des amerikanischen Herstellers Lockwood vor. Mit ihrer Druckbeständigkeit bis 70 bar erfüllen die Loc-Line-Düsen die Anforderungen, die Hochleistungs-Werkzeugmaschinen heute an Kühlmittel stellen. Die Hochdruckdüsen lassen sich einfach ausrichten, sind posi tionsstabil – eine Gegenmutter ist nicht erforderlich – und ermöglichen den Einsatz direkt am Werkzeug-Revolver bzw. am Werkzeug. Das System besteht aus einzelnen, beweglichen Kunststoffelementen und kann mit einem Handgriff auf jede gewünschte Position eingerichtet werden. Die Wollschläger GmbH und Co. KG hat die Frässorte Victory WP40PM von Widia neu ins Sortiment aufgenommen. Diese Wendeschneidplatten erleichtert die Verarbeitung von Stahl mit radialen Schnittbreiten und Oberflächen mit variierender Dicke. Verschleißfestigkeit und Zähigkeit optimieren die Handhabung und sorgen für weniger Brüche während des Arbeitsvorgangs. Die neue Frässorte ist ideal für schwierige Bearbeitungsbedingungen geeignet, da durch die Verschleißfestigkeit das Zerspanungsvolumen und die Stabilität der Wendeschneidplatten erhöht werden. Das RS 05 wird dabei links an die C 12 U adaptiert und besteht aus einem Palettenspeichermodul für bis zu 12 Matrizen, die übereinander, in der Höhe variabel aufgebaut werden. Diese Matrizen können mit Werkstücken oder z. B. mit ITS-50Paletten individuell bestückt werden. Der Roboter kann je nach Greiferausführung bis zu 10 kg schwere Paletten oder Werkstücke direkt von den Matrizen in den Arbeitsraum der C 12 U ein- und ausbringen. Auf dem NC-Schwenkrundtisch können kundenindividuelle Spannmittel adaptiert werden, um Paletten oder Werkstücke sicher und schnell zu spannen. Die Beladung des Palettenspeichers erfolgt hauptzeitparallel von der Rückseite. Ebenfalls auf der Maschinenrückseite befindet sich die Werkzeugbe- und -entladestelle der C 12 U. Das Standard-Magazin fasst 36 Werkzeuge und kann optional ohne zusätzlichen Platzbedarf auf 71 Werkzeugplätze erweitert werden. | Die Düsen sind in zwei Baureihen erhältlich. Die Compact Düse eignet sich speziell für Anwendungen in beengten Raumverhältnissen. Die Version «Extra Winkelbereich» kann in einem großen Radius geschwenkt werden. Beide Düsen stehen in den Durchmessern 1,6 mm, 2,2 mm, 3,0 mm und 4,1 mm zur Verfügung. Es gibt sie in den Längen 0 mm, 6,4 mm, 12,7 mm und 31,8 mm. Loc-Line wird aus hochwertigem Azetal-Copolymer-Material hergestellt, das resistent gegen Petroleum-Produkte, Kühlmittel und die gebräuchlichsten Chemikalien ist. | www.hermle.de www.ibt-gmbh.de Erreicht wird die hohe Widerstandsfähigkeit durch die Verwendung eines bisher auf dem Markt einzigartigen mittelkörnigen Substrats aus einer Zirkonium-Legierung. Durch die optimierte AICrN-TiAIN-Mehrfachbeschichtung werden zudem Mikrorisse reduziert. Das verbessert die Kantenfestigkeit und vermeidet Brüche an der Wendeschneidplatte. Diese Vorteile sind auch bei schneller Schnittgeschwindigkeit, hohem Vorschub und größerer Schnitttiefe im Markt der ISO-Werkstoffgruppe P40 für das Schruppfräsen gegeben. Victory WP40PM ist für die Widia-Produktfamilien der Planfräsen M1200 und M660, für die Eckfräsen M680 und die VSM-Familie sowie die Kopierfräsen M370 und M200 erhältlich. | www.wollschlaeger.de VDWF im Dialog 3/2014 37 Energieeffiziente Automations- und Handlinglösungen von IEF-Werner Ressourcenschonung bei BASF: Von Biomasse zu Kunststoff Der Furtwanger Hersteller von hochqualitativen Automatisierungs- und Hand habungslösungen IEF-Werner präsentiert mit seinem jüngsten Produkt ein kompaktes Palettiersystem, das durch seine hohe Energieeffizienz überzeugt. Im Gegensatz zu anderen Systemen kommt «ecoStack» komplett ohne energieintensive – und damit teure – Druckluft aus. Weitere Energie spart der Palettierer ein, indem er Komponenten, die aktuell nicht benötigt werden, automatisch abschaltet. Zudem wird die Stromzufuhr, wenn immer möglich unterbrochen, beispielsweise bei Maschinenstillstand, Schichtende oder Pausen. Der ecoStack ist in der Lage, Paletten verschiedener Größen zu verarbeiten – insbesondere im Viertel- oder Achtel euromaß. Als erster Kunststoff-Kunde der BASF hat die Kunststoffwerk AG Buchs, ein Unternehmen der Wiha Werkzeuge GmbH, den technischen Kunststoff Ultramid B3EG6 MB verarbeitet und serienmäßig zur Herstellung von Zollstöcken verwendet. Das hier eingesetzte Polyamid gehört zu den ersten Produkten der BASF, die auf Basis des «Mass-Balance-Verfahrens» hergestellt und vermarktet werden. Der «MB»-Werkstoff beruht auf biobasierten Rohstoffen und hilft dadurch, fossile Rohstoffe einzusparen und Treibhausgasemissionen zu vermindern. Als Option bietet IEF-Werner die Integration eines eigenen Produkthandlings – z. B. mit dem Schwenkarmmodul «rotaryArm» mit einer Reichweite von 297, 399 und 537 mm – an. Auf Wunsch stattet der Automatisierungsspezialist den Greifer mit einer zusätzlichen NC-Drehachse aus. Somit lassen sich Endlosdrehungen sowohl bei der Schwenk- als auch bei der Drehachse einfach umsetzen. In Verbindung mit dem ecoStack ist der rotaryArm ein schnelles Pick-and-Place-System für alle Anwendungen, die eine präzise Automatisierungslösung erfordern. | www.ief-werner.de Nach der von TÜV SÜD zertifizierten Bilanzierungsmethode werden 100 Prozent der fossilen Rohstoffe, die zur Herstellung von Ultramid B3EG6 MB nötig sind, bereits am Anfang des Produktionsprozesses durch erneuerbare Rohstoffe ersetzt, die zu einem erheblichen Anteil aus organischen Abfällen stammen. Auf diese Weise können fossile Ressourcen eingespart und Treibhausgasemissionen reduziert werden. Die Abkürzung MB kennzeichnet die Berechnung über das Massenbilanzverfahren. Der zertifizierte MB-Kunststoff ist bezüglich Rezeptur und Qualität gegenüber seinem fossilen Pendant unverändert. Er ist ab sofort in kommerziellen Mengen erhältlich. | www.basf.com Wissen und Wandel Markus Gebhardt ist Inhaber und Geschäftsführer der von seinem Vater 1964 gegründeten Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau GmbH. Das Werkzeugmachen sei ihm «eigentlich in die Wiege gelegt worden», erklärt der 47-Jährige. Immerhin habe die Familie lange Jahre direkt neben dem Unternehmen im schwäbischen Baienfurt bei Ravensburg gewohnt. «Der Vater war in der Werkstatt, die Mutter kümmerte sich um die Buchhaltung – so wie das früher eben üblich war», erklärt der studierte Maschinenbauingenieur. Seit 1992 ist Markus Gebhardt im Unternehmen tätig und seit 2002 hier auch allein verantwortlich. «Ganz einfach war’s auch bei uns nicht, aber letztendlich ist der Generationenübergang erfolgreich gelungen», sagt Gebhardt. Der Erfolg unterstreicht dies: Seit seinem Einstieg ins Unternehmen hat sich die Belegschaft auf 83 Mitarbeiter mehr als verdoppelt. Hauptstandbein der Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau GmbH sind hochkomplexe Folgeverbund- und Transferwerkzeuge, vorrangig für die Automobilindustrie. Jüngste Freizeitbeschäftigung des Unternehmers ist sein erster Oldtimer aus dem Baujahr 1957, daher auch die Kennzeichenzahl «157». Es könnten also noch mehr werden ... Aber vorerst kämpft Markus Gebhardt noch mit dem Austin-Healey. «Man sagt ja, dass ein Engländer, der nicht tropft, kein Öl mehr hat. Beim letzten TÜV-Termin war es dem Prüfer wohl doch etwas zu viel und ich musste die Motordichtung in Angiff nehmen», erklärt Gebhardt. Bei der zweiten Vorstellung hat’s dann geklappt. VDWF im Dialog 3/2014 39 Typen im Verband: Markus Gebhardt und seine Liebe zu den Formen im Blech Fabian Diehr im Gespräch mit Markus Gebhardt Markus Gebhardt ist bescheiden zurückhaltend. Sehr zurückhaltend daher auch, was die Idee eines Interviews mit ihm anging. Doch eigentlich hat der 47-jährige Maschinenbauingenieur gar keinen Grund dazu. Immerhin steht er seinem Familienunternehmen, der Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau GmbH, seit 2002 in zweiter Generation vor und gilt in der Branche als konsequenter Optimierer innerbetrieblicher Abläufe. Zudem hat er es geschafft, sich vor allem im Bereich komplexer Blechumformteile eine Namen als Hightech-Werkzeugbauer zu machen. Aber – und das wissen die wenigsten – Markus Gebhardt hegt ebenso eine Liebe für Bleche, die schon lange vor seiner Zeit verarbeitet wurden ... Herr Gebhardt, um gleich auf den Punkt zu kommen: Sie fahren einen Oldtimer. Ja, das ist meine große Leidenschaft. Autos haben mich schon immer fasziniert – nicht nur von Berufs wegen. Privat wollte ich aber bewusst eine andere Richtung einschlagen. Betrieblich geht es bei den Fahrzeugen, für die wir Werkzeuge herstellen, meist um stärker, schneller, größer. Damit wollte ich brechen. Ich bin – wenn man so will – der Faszination von was Altem erlegen. Und zwar ... ... einem Roadster, einem Austin-Healey von 1957 mit 117 PS. Das Auto wurde 2000 aus Kalifornien reimportiert und hier in Deutschland neu aufgebaut. Wegen des kalifornischen Klimas waren die Metallteile weitgehend rostfrei. 2012 habe ich das Auto dann übernommen. Schrauben Sie selbst auch am Wagen oder lassen Sie Reparaturen in der Werkstatt machen? Beides. Es ist verhältnismäßig viel Aufwand nötig, um das Auto am Laufen zu erhalten. Es geht einfach regelmäßig etwas kaputt. Mich interessiert vor allem das Mechanische. Vom Vergaser über den Tacho bis zum Getriebe habe ich in den letzten beiden Jahren überall schon Hand angelegt – aber genau das ist es ja auch, was Spaß macht. Wie perfekt muss für Sie eine Oldtimer-Restaurierung sein? Ich möchte mit dem Auto mit gutem Gewissen fahren und kein Museumsstück besitzen. Da muss man auch mal einen Steinschlag in Kauf nehmen können – auch wenn das in der Seele ziemlich schmerzt. Schließlich will ich ja auch den Fahrspaß genießen. Das heißt, Sie benutzen den Austin nur als Freizeitwagen? Ja, als Alltagsauto ist er einfach nicht praktikabel. Es ist z. B. unmöglich, mit dem Auto im Regen zu fahren, da immer irgendwo Wasser hineinkommt. Ganz abgesehen davon, dass man zu zweit gut 5 Minuten benötigt, um das Verdeck zu schließen. Auch ist er für weitere Strecken recht unbequem. Trotzdem bin ich, seit ich das Auto besitze, auf etwa 2000 bis 3000 Kilometer pro Jahr gekommen. Fahren Sie Ihren Austin auch mal bis an die Grenzen? Nein, Ich bin bisher maximal 130 Stundenkilometer schnell gefahren. Das ist ein Gefühl wie 250 in einem modernen Auto. Das Auto hat ja keinerlei aktive und passive Sicherheit. Also, ich fahre lieber hier im Allgäu auf kleinen kurvigen Straßen und genieße die Natur. Aber auch dabei kommt man in Grenzbereiche ... Stimmt. Nicht umsonst hat das Auto den Beinamen «The Pig». Es verlangt beim Bremsen und in Kurven sehr viel Aufmerksamkeit. Immerhin hat der Austin noch Trommelbremsen und eine starre Hinterachse auf Blattfedern. Da neigt der Wagen schnell zum Ausbrechen. Das treibt mir dann schon manchmal den Schweiß auf die Stirn, obwohl ich mit dem Austin mittlerweile sehr vertraut bin. Im absoluten Grenzbereich werde ich das Auto aber nie fahren können. Das will ich auch nicht. Aber als Ingenieur interessiert mich natürlich, wo dieser Grenzbereich liegt. Wenn man so wie Sie tief im Berufsleben steckt, fehlt ja oft die Zeit, sich um die einfachen Dinge zu kümmern, die Spaß machen. Ja, darunter leide ich auch. Realistisch betrachtet fehlt’s bei mir eigentlich sehr an der Zeit, aber was ich investieren kann an Zeit, investiere ich in das Auto. Was sagen Ihre drei Kinder zu Ihrem neuen Hobby? Meine Töchter sehen das verhältnismäßig neutral, die sind ja auch bereits 20 und 18 Jahre alt. Mein 15-jähriger Sohn findet das alles natürlich total klasse. Und Ihre Frau? Üblicherweise wird einem Mann dann ja eine Midlife-Crisis vorgehalten ... Ach, meine Frau findet es auch total gut. Sie fährt auch gerne mit und versteht, was man als Mann an so einem Auto finden kann. 40 VDWF im Dialog 3/2014 Darf Ihre Frau auch ans Steuer? Natürlich, doch sie ist lieber Beifahrerin. Das Fahren mit einem Auto ohne Bremskraftverstärker und ohne Servolenkung ist auf längere Strecken doch recht anstrengend. Haben Sie eine eigene Werkstatt für den Austin? Eine kleine Garage mit einer Grube. Wenn ich eine Hebebühne benötige, bin ich auf meine Werkstatt angewiesen. Aber gerade hier im Betrieb habe ich natürlich die Möglichkeit, auch Teile zu fertigen. Blick in eine Pkw-Aggregataufnahme, hergestellt mit einem Hightech-Folgeverbundwerkzeug mit 40 Arbeitsstationen von Gebhardt. Markus Gebhardt ist aber auch fasziniert von den Details vergangener Tage, so z. B. von der Leuchte im Armaturenbrett seines Austin-Healey, die den Beifahrer die Karte lesen lässt, ohne den Fahrer dabei zu blenden. Beispielsweise was? Diesen Winter war der Tacho defekt, und da haben wir im Betrieb unsere feinmechanischen Fähigkeiten anstrengen müssen, um mehrere Zahn- und Schneckenräder für das Instrument zu erodieren. 30 Stunden habe ich in dieses Projekt locker investiert. Klar, man könnte es sich auch leichtmachen und ein Ersatzteil kaufen, aber das wäre zu einfach. In solchen Aufgaben gehe ich mit meinem Faible für technische Dinge auf. Und wenn man dann in die Konstruktion vergangener Tage eintaucht, wird man auch ein bisschen demütig. Es ist erstaunlich, wie gut die Autobauer vor fast 60 Jahren schon fertigen konnten. Sind bei Ihnen weitere Oldtimer geplant? Ich war schon ein paarmal dran, einen zweiten zu kaufen. Mein großes Ziel ist nämlich, mal einen Wagen komplett zu restaurieren. Die meisten alten Autos haben ihre eigene Schönheit, die ich auch erhalten bzw. wiederherstellen und zeigen möchte. Hier warte ich einfach, bis mir ein passendes über den Weg läuft. Mit einem Oldtimer steht das eine Fahrzeug sehr im Mittelpunkt des Interesses, mit zwei Oldtimern ist der Schritt zum Sammeln getan. Ist in diesem Sinne das zweite Auto eine bewusste Entscheidung, dass es auch mehr werden könnten? Genau diesen Sachverhalt kämpfe ich im Moment gerade mit mir selbst aus. Es ist die Frage, ob ich überhaupt genügend Zeit für weitere Fahrzeuge habe und ob ich mehrere Autos überhaupt entsprechend bewegen könnte. Aber es ist absolut mein Ziel, sobald es von der Zeit her geht, ins Sammeln von Oldtimern einzusteigen. Sind Sie da einer Marke verhaftet? Nein, gar nicht. Aber vielleicht gibt es eine tendenzielle Vorliebe zu Mercedes. Sie fahren als Geschäftswagen einen Mercedes und privat einen Austin. Ist es hier aus Sicht Ihrer Kunden auch wichtig, immer wieder mal die Marke zu wechseln? Es ist absolut richtig, als Unternehmer ist die Frage nach der Marke und nach der Art des Autos, das man fährt, nicht einfach zu beantworten. Aber mittlerweile sind die Parkhäuser bei den Automobilherstellern weit genug vom Empfang entfernt ... Herr Gebhardt, vielen Dank für das Gespräch. | Die Kunststoff-Institute informieren Rückblick Rückblick Die Fakuma als zweitgrößter Branchentreffpunkt der Kunststoffindustrie in Friedrichshafen liegt hinter uns und hat wieder einmal die schon recht hohen Erwartungen übertroffen. Die wirtschaftliche Rezession, die allgemein für das Jahr 2015 erwartet wird, scheint sich noch nicht durchgängig zu manifestieren. Auch das KunststoffInstitut in Lüdenscheid kann mit seinen Verbund- und Förderprojekten, die teilweise bis in das Jahr 2016 hinein laufen, ein eher positives Bild zeichnen. Die Fachtagungen im Bereich Oberflächentechnik und Werkzeugtechnik liefen hervorragend und sind mal wieder Magnet für über 100 Teilnehmer gewesen. Inhaltlich wurden auch diesmal unterschiedlichste Themengebiete der Oberflächentechnik betrachtet und gleichzeitig anschaulich in einer Fachausstellung präsentiert. Das Ergebnis: Die Außenhaut wird immer raffinierter. Der Start der Tagung erfolgte mit Designtrends, Neuheiten im Bereich der Pigmente für Kunststoffe und Lacke und einer umfassenden Bewertung von Prüfverfahren zur Messung der Kratzfestigkeit. Die zurückliegenden Monate spiegeln die stetige Weiterentwicklung des KunststoffInstituts Südwest wider. Im Frühjahr 2014 starteten die Projekte «Technologiescout» und «Wachstumsmarkt Medizintechnik». Der Dienstleistungssektor kann durch die neu hinzugekommenen Mitarbeiter jetzt effektiver abgedeckt und erweitert werden. Das Schwerpunktthema Medizintechnik wird auf- und ausgebaut. Im Herbst dieses Jahres startet die Seminarreihe «Kunststoffe in der Medizintechnik» mit drei technologisch ausgerichteten Themen wie Werkstoffe, Reinraumproduktion und Prüftechnik. Ausblick Die positive Entwicklung des Kunststoff-Instituts Südwest geht auch 2015 weiter. Das Seminarprogramm wird weiter ergänzt und es werden jetzt über 100 Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Grundlagen- und Technologiethemem angeboten. Für das Jahr 2015 sind im Südwesten neue Fachtagungen zu den Themen Werkzeugtechnologie und Oberflächen geplant. Zum zweiten Mal wird am 26. März 2015 das Innovationsforum Kunststofftechnik mit einer begleitenden Fachausstellung in Villingen durchgeführt. Im November startet das neue Verbundprojekt «Duro-Verbund». Hier geht es um den Verbund von Duro- und Thermoplasten und das Thema Mediendichtheit bei der Umspritzung von Metallteilen mit duroplastischen Werkstoffen. Für Anfang 2015 sind Verbundprojekte zu den Themen Recycling von Hochleistungspolymeren, Anti bakterielle Oberflächen und der Mediendichtheit bei der Funktion von Rückziehstiften geplant. Die neugegründete KIMW-P GmbH als Anlaufstelle für sämtliche Prüf- und Analyseanfragen ist ebenfalls seit dem 1. Januar 2014 für Sie aktiv und bietet Ihnen in gewohnter Weise das Spektrum Material- und Automobilprüfung und Schadensanalyse an. Ausblick Es gibt auch noch zum Ende des Jahres zahlreiche interessante Seminare und Projektstarts. Als Projekte wären hier zu nennen: «Printed Electronics & Co.», «Präventive Instandhaltung von Temperiersystemen», «Reduzierung von Entformungskräften» und «Wärmeleitfähige Kunststoffe». Weitere zahlreiche Projekte zu verschiedensten Themen sind erst kürzlich gestartet und lassen jederzeit einen Quereinstieg zu. Schauen Sie doch einmal auf unsere Website und entdecken Sie zahlreiche weitere Highlights. Ab sofort steht dort auch der Seminarkalender 2015 zum Download bereit. In Bezug auf Fördermöglichkeiten stellen wir interessierten Firmen die Möglichkeit dar, wie diese bei verschiedensten Effizienz- und Entwicklungsvorhaben angewendet und beantragt werden können. Eine Möglichkeit sind die Innovationsgutscheine A und B Baden-Württemberg. Diese sollen primär die Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren oder Dienstleistungen bzw. eine wesentliche qualitative Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen unterstützen. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft oder der freien Berufe, die ihren Hauptsitz in BadenWürttemberg haben. Es gilt eine maximale Unternehmensgröße von bis zu 100 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) und ein Vorjahresumsatz von höchstens 20 Millionen Euro (einschließlich aller verbundenen Unternehmen). Die Fördersumme beträgt bei dem Innovationsgutschein A 2500 Euro und beim Innovationsgutschein B 5000 Euro. Ach ja, und da wäre noch ... ... die neue Software «KAdvisor». Sie erleichtert die Arbeit im Umfeld der Konstruktion, des Baus und der Bemusterung von Spritzgießwerkzeugen. Hauptbestandteil ist WinMold, ein Programm zur systematischen Dokumentation von Werkzeugbemusterungen. ... der «Störungsratgeber für Formteilfehler an thermoplastischen Spritzgussteilen», den es nun auch als App für iOS und Android gibt. Ach ja, und da wäre noch ... ... die Erweiterungen im technischen Bereich: Diese schreiten mit der neuen Babyplastmaschine und dem neuen Schulungswerkzeug «Pillendose» weiter voran. Im Labor besteht jetzt die Möglichkeit zur weiteren detaillierten Untersuchung durch ein Raster-Elektronen-Mikroskop. Märkte und Chancen VDWF im Dialog 3/2014 43 Speakers’ Corner zum Thema Fachkräftemangel: Bewerbersuche ist ein Dauerproblem Der deutschen Wirtschaft geht es im europäischen Vergleich recht gut, die Auftragsbücher sind meist voll. Viele Unternehmen suchen geeignetes Personal – allerdings häufig ohne Erfolg. Dabei fehlt es nicht nur an gut ausgebildeten Ingenieuren, sondern an Fachkräften mit den unterschiedlichs ten Qualifikationen. Dieses Bild zeigt die Analyse «Fachkräfte engpässe in Unternehmen», die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Frühjahr vorgelegt hat. Demnach bestehen bei 106 der rund 580 analysierten Berufe schon seit mindestens zwei Jahren Engpässe. Bei diesen Jobs gab es zwischen September 2011 und August 2013 kontinuierlich deutlich weniger Arbeitslose als offene Stellen. Besonders betroffen sind die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind hiervon betroffen, aber ebenso Unternehmen, die auch internationale Märkte beliefern – 18 Prozent hatten Probleme, Techniker zu rekrutieren, und 9 Prozent, genügend Informatiker anzuheuern. Die Unternehmen sehen die Ursache besonders darin, dass die Bewerber entweder unzureichende oder unpassende Qualifikationen haben. Selbst auszubilden bleibt für die Unternehmen in Deutschland daher eine wichtige Strategie im Kampf gegen den Fachkräftemangel – von den momentan 63 Engpassberufen gehören immerhin 49 zu den Ausbildungsberufen im dualen System. Hier haben die deutschen Unternehmen ihr Angebot in den vergangenen fünf Jahren deutlich erhöht. Von 2008 bis 2013 stieg das Angebot an Ausbildungsplätzen in den Engpass berufen um mehr als 16 Prozent – in den Berufen ohne Engpässe betrug das Plus nur gut 2 Prozent. Das größere Engagement der Unternehmen nutzt jedoch alles nichts, wenn die Zahl der Jugendlichen nicht mithält. In den Engpass berufen insgesamt ist die Zahl der Bewerber in den vergangenen fünf Jahren sogar leicht gesunken. Und in 37 Knappheitsberufen mit dualer Ausbildung reichte die Zahl der Bewerber nicht aus, die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Arbeitslosen hätte übrigens im März dieses Jahres selbst dann nicht ausgereicht, alle offenen Stellen in den Engpassberufen zu besetzen, wenn sämtliche Arbeitslose bereit gewesen wären, für einen Job in jede x-beliebige Region in Deutschland umzuziehen. Das Auseinanderdriften von Angebot und Nachfrage hat vor allem zwei Gründe. Erstens gehen die Schülerzahlen aufgrund der seit Jahrzehnten sinken den Geburtenzahlen zurück und zweitens entscheiden sich immer mehr Jugendliche für ein Studium, also gegen einen Ausbildungsberuf. Die betroffenen Unternehmen sind also gleich zweifach im Nachrteil. Weder können sie ihre offenen Stellen für Fachkräfte besetzen, noch finden sie genügend Nachwuchs, um Engpässen mittelfristig entgegenzuwirken. Die Studie spricht sich deshalb für eine intensive Beratung in Sachen Berufsorientierung aus. So könnten Jugendliche besser in die Lage versetzt werden, die Arbeitsmarktchancen von Ausbildungsberufen zu beurteilen. Mit zusätzlichem Know-how dürfte sich ein Teil der Jugendlichen eher für Berufe mit einem Fachkräfteengpass entscheiden und der Bewerberüberschuss in einigen Modeberufen könnte abnehmen. | IW, Köln Engpassverhältnis: Arbeitslose pro gemeldete offene Stellen bei MINT-Berufen Stand: März 2014 (Quelle: BA) Bauelektrik 0,51 Mechatronik 0,53 Elektrische Betriebstechnik 0,64 Luftverkehr-, Schiff-, Fahrzeugelektronik 0,66 Automatisierungstechnik 0,69 Elektromaschinentechnik 0,75 Land-, Baumaschinentechnik 0,83 Reifen-, Vulkanisationstechnik 0,85 Kunststoff-, Kautschukherstellung 0,96 Spanende Metallbearbeitung 1,01 Farb-, Lacktechnik 1,10 Werkzeugtechnik 1,13 Technische Servicekraft 1,14 Chemie- und Pharmatechnik 1,33 Leitungsinstallation, -wartung 1,38 Metalloberflächenbehandlung 1,65 Schweiß-, Verbindungstechnik 1,66 Industrielle Gießerei 1,69 Kraftfahrzeugtechnik 1,74 Anlagen-, Behälter-, Apparatebau 1,75 Lebensmittelherstellung 1,84 Luft- und Raumfahrttechnik 1,91 Fahrzeuglackierung 1,93 Maschinenbau-, Betriebstechnik 1,94 Metallbau 1,97 44 VDWF im Dialog 3/2014 absolvieren. Dabei unterstützen wir sie und hoffen natürlich, dass sie auch wieder in den Betrieb zurückkommen, um Führungsaufgaben zu übernehmen. Was für uns nicht in Frage kommt, ist, Mitarbeiter von anderen Unternehmen abzuwerben. Wir haben mehrere Werkzeugbaubetriebe im näheren Umkreis, doch da gibt es einen «Nichtangriffspakt». Jochen Münz Projektmanager bei der Ermet-Buck Kunststofftechnologie GmbH Werkzeugmacher können mit abwechslungsreichem Alltag punkten Insgesamt haben wir 275 Mitarbeiter in der Gruppe, 80 davon sind Werkzeugmacher inklusiv dreier Lehrlinge pro Lehrjahr in Bad Windsheim. Um hier dem Fachkräftemangel, den wir sehr wohl in unserer Branche spüren, entgegenzuwirken, übernehmen wir in der Regel alle unserer Auszubildenden. Man hat dann auch den Vorteil, dass die jungen Menschen bereits in die Firma hineingewachsen sind und von der Pike auf alles gelernt haben, was man im Speziellen bei uns braucht. Der Idealfall ist, dass sich unsere Mitarbeiter dann auch weiterbilden, und z. B. die Meisterschule besuchen oder die Maschinenbautechniker-Ausbildung Unser ländliches Umfeld ist jedoch wenig attraktiv für Fachkräfte, um hierher nach Windsheim zu ziehen. Dafür gibt es keine großen Unternehmen, die Mitarbeiter mit höheren Löhnen abwerben. Auf der anderen Seite können gerade wir Werkzeugmacher mit einem äußerst abwechslungsreichen Alltag punkten. Wir bilden nämlich weniger den Spezialisten aus, der dann immer dieselbe Arbeit verrichten muss, sondern vielmehr den HightechAllrounder, dem in jeder Bearbeitungsart Wissen vermittelt wird. Nur wissen das die wenigsten jungen Menschen in den Schulen. Daher machen wir z. B. auch Bandenwerbung beim Fußball, um möglichen Nachwuchs auf uns und auf die Werkzeug- und Formenbaubranche aufmerksam zu machen. Denn unser erklärtes Ziel ist es, zunehmend mehr Lehrstellen zu besetzen. 15 bis 20 Bewerbungen kommen bei uns zwar pro pro Lehrstelle an, doch die wenigsten schaffen unseren Einstellungstest. Dabei prüfen wir theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten. Aber auch der familäre Hintergrund ist uns wichtig. Es ist kein Geheimnis: Kinder von Landwirten sind es z. B. einfach gewohnt mit anzupacken und sie wissen auch, was es heißt, an einer Arbeit dranzubleiben. | Josef Weber Geschäftsführer der Weber GmbH Werkzeugmacher ist ein zukunftsweisender Beruf An unseren Standorten in Waidhaus und in Nürnberg haben wir derzeit 115 Beschäftigte – 22 davon im Werkzeug- und Formenbau. Der Fachkräftemangel ist ja nichts Neues, wir spüren ihn schon seit Jahren und suchen ihm mit eigener Ausbildung entgegenzuwirken. Mehr als 80 Prozent unserer Mitarbeiter im Werkzeugund Formenbau haben ihre Ausbildung bei uns gemacht. Ausreichend Kapazitäten haben wir mit unseren Meistern geschaffen, aber potentielle Lehrlinge fehlen – trotz etwa 30 Bewerbern pro Stelle. Es wird oft über die Auswahlkriterien im Haus diskutiert und ob diese etwas weniger anspruchsvoll umgesetzt werden könnten, aber hier würden wir uns nur selbst schaden. Das käme als Bumerang zurück. GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN Unsere Kreativität und Erfahrung • Indiv iduelle Dienstleistungen • Neue Technologien • Maßgeschneider te Hochleistungskeramiken MIT IHREN IDEEN UND WÜNSCHEN eröffnen sich ungeahnte Perspektiven und Marktchancen » Besuchen Sie uns auf der Messe EuroMold in Frankfurt 25.– 28. November 2014 Halle 8, Stand H10 www.leonhardt-gravuren.de www.oximatec.de www.leroxid.de VDWF im Dialog 3/2014 Aktuell haben wir im Formenbau 3 Azubis und 11 in der gesamten Weber-Gruppe. Im Formenbau würden wir uns sehr gute Abgänger der Haupt-, Real- und Wirtschaftsschulen wünschen, um den hohen Ansprüchen in den Hightech-Branchen Werkzeug- und Formenbau sowie Kunststofftechnik gerecht zu werden. Gerade für die Endmontage von Werkzeugen wird es aber immer schwieriger, junge Mitarbeiter zu motivieren, diese Tätigkeiten auszuüben. Die Begeisterung liegt im Bereich CNCFertigung, Programmierung usw. Aber ohne Endmontage können keine Kunststoffteile gefertigt werden. Aufgrund der Spezialisierungen in der Industrie fehlen in diesem Bereich die 20- bis 30-jährigen Stahlformenbauer bzw. Werkzeugmacher. Daher sollten wir Werbung für die Berufsmöglichkeiten im Werkzeug- und Formen bau machen. Wir sind eine Familie und das muss man auch in unserer klein- und mittelständisch geprägten Branche hervorheben. Wenn Jugendliche in der Großindustrie ausgebildet werden, erhalten sie zwar etwas verbesserte Sozialleistungen, aber nicht dieses direkte Zusammengehörigkeitsgefühl, das unsere Betriebe auszeichnet. Ganz zu schweigen von der hohen Fertigungstiefe, die wir vermitteln. Aufgrund der vielen Weiterbildungsmöglichkeiten stehen den jungen Leuten sämtliche Türen offen. Wir werden zukünftig verstärkt in den Schulen die Berufe im Werkzeug- und Formenbau vorstellen und die Möglichkeiten sowie die interessanten Herausforderungen des Werkzeugmechanikers, Kunststoffformgebers usw. aufzeigen. | Hier entstehen neue Produkte. 25. – 28.11.2014, Frankfurt am Main, Messegelände. Besuchen Sie uns: www.euromold.com 45 zelnen Arbeitsschritte exakt einzuhalten. Wann und wo setze ich welche Hilfsmittel ein. Dieses Wissen ist unentbehrlich. Ich suche daher nach handwerklich geschickten Leuten, deren Einarbeitung je nachdem zwischen einem Vierteljahr und zwei Jahren dauern kann. Aber diese Zeit nehme ich mir. Selbstverständlich sind auch Frauen für verschiedene Bereiche des Polierens willkommene Mitarbeiterinnen. Ein Problem könnte hier nur sein, dass ihnen mitunter die erforderliche Kraft für bestimmte Arbeitstechniken fehlt. Roland Kaup Geschäftsführer der SK Poliertechnik Kaup GmbH Man darf sich keinen schlechten Mitarbeiter leisten Den richtigen Mitarbeiter für das Polieren zu finden ist schwierig. Eine falsche Entscheidung in dieser Frage kann man sich als Unternehmer nicht mehr leisten. Der Markt würde dies hart bestrafen. Neben technischem Basiswissen sind Begabung und das notwendige Gespür für das zu bearbeitende Material unerlässliche Voraussetzungen, um den Beruf des Polierers ausüben zu können. Dazu gehört in jedem Fall Engagement und Leidenschaft. Aber ohne Talent ist alles nichts. Bei neuen Mitarbeitern zeigt sich bereits in den ersten drei Wochen, ob das notwendige «Händchen» für das Material vorhanden ist. Elementar wichtig ist, die ein- Wir suchen ständig nach neuen Mitarbeitern. Leider gibt es den Ausbildungsberuf des Polierers nicht. Junge Menschen können wir somit nicht für eine Ausbildung gewinnen. Um das Interesse geeigneter Bewerber zu wecken, inserieren wir im Internet und arbeiten auch intensiv mit der Agentur für Arbeit zusammen, die kontinuierlich Interessenten vermittelt. Die Erfolgsquote, auf diesem Weg den passenden Mitarbeiter zu finden, liegt bei etwa 10 Prozent. Vor diesem Hintergrund kann es dann lange dauern, bis der richtige Mitarbeiter gefunden ist. Gute Erfahrungen machten wir im Übrigen mit ausländischen Mitarbeitern. Vielfach zeigen sie in der täglichen Arbeit die notwendige Ernsthaftigkeit und sie sind sehr erfinderisch. Bei auftauchenden Problemen suchen sie vielfach eigenständig nach Lösungen. Auf diesen Erfindungsreichtum ist beispielsweise zurückzuführen, dass wir für manche Arbeiten nicht mehr auf Filz als Polierträger zurückgreifen, sondern auf Hölzer. Kreativität ist eben in diesem Beruf überaus gefragt. | Highlights 2014 Additive Fertigung und Werkzeugbau 3D-Druck Leichtbau-Konstruktionen und Formenbau, Thermoformen, Rotationsformen Design & Engineering mit CAE-Forum (Simulation und Bauteilberechnung) Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau, Design und Produktentwicklung. Eine Messe der DEMAT GmbH Von der Idee bis zur Serie 46 VDWF im Dialog 3/2014 Werner Nagel Projektmanager NovoPlan GmbH Für das, was man bei uns im Betrieb fordert, gibt es keinen Lehrberuf Peter Mallmann Geschäftsführer der Polymold GmbH & Co. KG Josef Wolpert Geschäftsführer der Wolpert Holding GmbH Verantwortung abgeben und Verantwortung einfordern Mitarbeiter motivieren und im Unternehmen Kernkompetenzen aufbauen Vier der 25 Mitarbeiter arbeiten bei uns im Werkzeugbau. Fachkräfte bei uns im bayerischen Pähl zu finden ist jedoch sehr schwierig. Technisch sind viele Bewerber okay, wir suchen jedoch – da wir ein kleineres Unternehmen sich – echte Teamplayer. Darum ist uns die Ausbildung des eigenen Nachwuchses besonders wichtig. Einen Mitarbeiter haben wir auch im dualen Studium. Wir haben zwar immer offene Stellen, aber von einem Fachkräftemangel kann ich bei uns nicht sprechen. Vielleicht liegt das daran, dass wir eigene Mitarbeiterprogramme gestartet haben – von Prämienund Belobigungssystemen über interne Veranstaltungen und Schulungen für Lehrlinge bis hin zu unserem «Team 2020», das sich um alle Zukunftsthemen kümmert. Aber wir setzen auch auf familiären Umgang – trotz der 450 Mitarbeiter, die wir an vier Standorten beschäftigen. Man darf alles ansprechen und sich z. B. auch ein Firmenfahrzeug übers Wochenende ausleihen. So ist es uns bisher gelungen, Mitarbeiter für uns zu begeistern. Dies zeigt die Betriebszugehörigkeit. Bei der weiteren Qualifizierung brauche ich jedoch keine Titel. Viel wichtiger ist es, dass die Mitarbeiter Verantwortung übernehmen. Das förden wir z. B. mit unserem Azubi-Profit-Center. Die Lehrlinge kümmern sich hier selbständig um die Produktion und um die Vermarktung eines Trinkbechers – von der Bestellung bis zur Auslieferung. Das ist wie ein kleines Unternehmen im Unternehmen. Da lernen sie mit Budgets und mit der Zeit umzugehen. Aber auch das Thema Projektübergabe wird hier geübt, wenn die Lehrlinge ihre Ausbildung beenden. Und auch der Verband kann helfen, indem er Kapazitäten der Mitglieder vermittelt. Das ist eine gute Möglichkeit, dem Fachkräftemangel zu begegnen, indem man gezielt Arbeitsportionen extern vergibt. | Bei uns in der Gruppe haben wir momentan neben 10 BA-Studenten auch 53 Lehrlinge. Tendenz steigend. Daher investieren wir ebenso in eine eigene Lehrwerkstatt, um adäquat auszubilden – bei den Themen Organisation, Programmiersysteme oder auch bei der Automatisierung. Zusätzlich sollte mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Gerade bei Fachmessen ist es wichtig, dass auch Schulklassen kommen können. Die Jungen sollen ja sehen, was unsere Branche alles leistet. | Wir haben bei uns eine hohen Akademikeranteil von weit über 10 Prozent in der Belegschaft. Das liegt in der Natur der Oberflächentechnologie begründet. Da muss man tiefes Fachwissen in der Galvanik, in der Meatallurgie und auch in der Kunststoffverarbeitung vorweisen, um den zum Teil sehr speziellen Wünschen unserer Kunden in der Beratung und in der Umsetzung gerecht zu werden. Einige wenige Wissensträger gibt es bei uns im Hause, die das gesammelte Know-how der bisherigen 26-jährigen Firmengeschichte bündeln können. Neue Mitarbeiter werden daher in unserer «Nische» auch gut ein halbes Jahr eingearbeitet. Für das, was man bei uns im Betrieb fordert, gibt es keinen umfassenden Lehrberuf. Und Bewerber auf eine Stelle, die die entsprechende Berufserfahrung vorweisen können, sind auch nicht gesät wie Kartoffeln auf dem Acker. Daher haben wir auch immer mindestens zwei Lehrlinge in den Bereichen Oberflächentechnik und Anlagenbau im Unternehmen. Zurzeit machen auch gerade zwei Studenten ihre Bachelor-Arbeiten bei uns – und klar hoffen wir auch, dass sich hieraus neue Mitarbeiter entwickeln. | 4 VDWF im Dialog 3/2014 47 Ausbildungsstellenmarkt der Engpassberufe «Spanende Metallbearbeitung» und «Werkzeugtechnik» Bewerber- und Stellenzahlen im Zeitraum 2008/09 bis 2012/13 (Quellen: BA; IW) 8000 Spanende Metallbearbeitung: Stellen 7000 Drahterodieren Drahterodieren bis 600 mm Höhe Verfahrwege bis 800 mm × 600 mm Werkstückgewicht bis 3 t spezialisiert auf Hartmetalltechnik mittels spezieller Generatoren • Feinstdrahttechnologie: Twin-wire Maschine bis 0,05 mm Drahtdurchmesser und Oberfläche bis Ra 0,1 6000 • • • • Bewerber 5000 4000 Werkzeugtechnik: Stellen 3000 2000 Startlochbohren Bewerber 1000 1000 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 Die Analyse der einzelnen Engpassberufe zeigt unterschiedliche Entwicklungen: In vier Berufsgattungen des Berufsfelds Metall ist die Stellenzahl kontinuierlich höher als die Bewerberzahl. Hierunter fallen neben der industriellen Gießerei (mit etwa 100 Bewerbern auf rund 300 Stellen) und der Metalloberflächenbehandlung (mit etwa 200 Bewerbern auf knapp 900 Stellen) die quan titativ besonders bedeutsamen Berufsgattungen der spanenden Metallbearbeitung und der Werkzeugtechnik. 40 ang U! ZT NE Senkerodieren JET • mit oder ohne Elektrodenfertigung • schnell, präzise, zuverlässig R 5. D E AU S B ILDU NG LLE SSTE NMA RKT DES DUA LEN SYST • • • • Elektroden 0,2 mm bis 3 mm auch Hartmetall Verfahrwege 350 mm × 250 mm Bohrtiefe bis 350 mm Dienstleistung • 3D-Messmaschine Zeiss Ecclipse 1000 mm × 600 mm × 400 mm • Einsatz Programmiersystem PEPS • alle gängigen 3D-Schnittstellen Ansprechpartner • Hans Bartosch, Werner Pfander EMS n: elatio ass-R biler Aus dual sberuf dung ja 014 sen Engp ja ärz 2 itslo 0,34 im M 00 Arbe deutnoch erter s1 nein er ufen r auf eine alifizi indesten 0,39 gpassb h Qu m ic it fl ewerbe enden in En ja beru ungen m . ein B /2009 lg 0,41 w fo 08 fe bz uf 20 da ra beru rufsgatt , Ja hr berin pass e 50 im in den en bestrebt reBewjaer K am0,en : Eng eau 2, B ältnis s eine nehm en, jedoch ng 1 iv ehr al ja rh es Ve Unter Anha erungsn 0,51 lich m ch dies szubild waren Ja hr rd hat si . Zwar ja sber ufen au ablauf. Im elle0,, 53 Anfo rt ng aft St mal kr de nu ch ch Zeit geän gpas e ht ein – Fa der Bezei Holz en, di . 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Kälte er s .) el A n w sf .S as le ja ah (o 01 al ildet Engp Ber uf senb 0,64 2 pflege 2012/2 aus, um en ohne ng Ei esem ausgeb gpässe. 3423 Alten ühru Zu di tisch ng ja stem den eugf en Sy theore0,66 er ufsgat tu 2014 En 2 ischen ahrz aft dual 8210 März ch zw nB Triebf chkrim n im – Fa nein Unter Bei de 0,69 igen si t ande 2 ektrik afst olz ze groß e le 5-5). be el H kr s d 5220 as au ch B z“ el f un En gp ik – Fa dneHinol t of kt (Tab afst 0,69 2 oh ne unkrst Kch hatron kraft off un n m ar 2621 eich Mec it u nd – Fa Fach unstst ja stel le tz – ImatBecerhnik tt u n getn m 73 te en 0,„K 013 2 schu ldu n gs 2611 2012/2 sberuf , Klimer u fsga chkrafm Ausbichkraft Brand gsangebo Engpas f de onik – Fa eizung B hnik – Fa Holz ja 74 2 usbildun 66 -) H d au 0, 2 r, ht un /201A ec de tä 4.5 toff 5313 Sani in (Nic ge11rn sc h ie zeugelektr riebst Kunsts stinei20 e Bet nzahl en ne hr 0,75 nehm 2 34 08 /2011 trisch -, Fa Stelle t 4.6 4.8 ff 10 d af 3421 er hi 20 Elek kr un ch Unt0,79 nein aftrrs-, Sc erkrbe ik – Fa 2 rkeh ewch 010 2014 4.354 11.574 4.803 2625 stechn 5-5:.)B– Fa März 2009/2 Luftve ja rung Tabellleege (o.S sberufe: 0,82ie atisie 2 009 enpf Engpasaft 6.840 4.577 11.825 2633 5.149 Stud Autom 2008/2 Krank nein Stand – Fachkr 83 eits-, Anh 18 sse teengpä f ä r k h c n Fa rnehme in Engpassberufen in Unte 0, dh en 7.199 3.937 11.552 5.242 tivinn Gesun ja etek aft 0,85 tive/D chkr rber aft 7.679 3.956 12.207 Detek – Fa Bewe chkr ja tung 85 aft k – Fa e 0, kr bera ni er 8 ch ch uf Fa n te 7.875 12.10 Steu Stelle inenEngpassbisertenz – ja asch 3 0,96 2 kraft Ass trom 12/201 7230 rber ische 7.886 – Fach Elek Bewe und 20 ja stechn ruktur e aft /2009 ufkr 1,01 2 Holz“ ration nfrast gpassberch ngen n 2008 2622 f und Ope lenkraft ahni elch StFa rech nu jan vo tio stof07 k – Fa la senb Nicht-En Be st ni Ei Re – ne un e 1, 2 ng tech eige .S.) 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August ihren Nationalfeiertag mit vielen Festen, Festansprachen und Höhenfeuern. Natürlich darf zum Schluss auch das Feuerwerk nicht fehlen. Am 1. August wird in der ganzen Schweiz der Entstehung der Eidgenossenschaft gedacht, die, laut Nationalmythos, auf den Schwur am Rütli zurückgeht. Dort, auf einer Bergwiese am Ufer des Vierwaldstättersees, trafen sich im Jahr 1291 die Vertreter der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden, um ein Verteidigungsbündnis gegen die Habsburger zu besiegeln. In der Folge gesellten sich dann immer mehr Kantone zu diesem «ewigen Bund», bis sich die Schweiz, wie sie heute existiert, gebildet hatte. Deutschland Serie Länderbericht: Die Schweiz – der Bruder auf der anderen Seite des Rheins Zürich Frankreich von Andreas Burgmayer Liechtenstein Österreich Bern Lausanne St. Moritz Locarno Genf Italien Mit Vorurteilen hält sich der Deutsche bei den Schweizern kaum zurück. Er belächelt sie für ihre Heidi- und AlphörnerRomantik. Er sieht sie laufend Käsefäden ziehend an FondueTöpfen, veralbert ihre angeblich äußerst langsame Art zu sprechen oder verunglimpft sie als «Alpen-Aborigines». Der Eidgenosse nimmt all das zur Kenntnis, belächelt seinerseits die «Schwaben» und ihre Arroganz. Weiß er doch, dass dahinter oft nicht mehr steckt als der blanke Neid. Denn das Modell Schweiz weckt bei nicht wenigen Deutschen Bewunderung. Während sich südeuropäische Staaten im wirtschaftlichen Tiefflug befinden und die Besitzstandswahrung im reichen Nordeuropa immer mehr ins Wanken gerät, erscheinen die hohe Lebensqualität in der Schweiz und die deutlich besseren Gehälter bei Schweizer Unternehmen umso verlockender. 50 000 Euro Gehalt in Deutschland sind 100 000 Franken in der Schweiz, so die grobe Umrechnungsformel. Zugegeben: Mehr Brutto sind in der Schweiz spätestens seit der enormen Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro und den exorbitant gestiegenen Lebenshaltungskosten für Wohnen und Lebensmittel nötig. Aufgrund der erheblich niedrigeren Steuern und Abgaben bleibt in den oberen Gehalts regionen dennoch überproportional mehr Netto übrig. 20 bis 25 Euro für eine Pizza oder 1700 Franken warm im Monat für ein 40-Quadratmeter-Studio außerhalb von Zürich kann man so locker kompensieren. Längst haben sich Deutschland und andere europäische Nachbarn an den Braindrain der Top-Kräfte aus Wirtschaft, Medizin und Finanzwesen in die Schweiz gewöhnt. Und in nicht ganz ernst gemeinten Umfragen bekannten sogar an die 80 Prozent der echten Schwaben, dass sie gerne Schweizer werden würden. Der Standort Schweiz beweist seit Jahren, dass hohe Löhne weder Gift für die Wettbewerbsfähigkeit sind, noch die Dynamik eines Wirtschaftsstandorts ausbremsen. Trotz hoher Arbeits– kosten im internationalen Vergleich ist die Wirtschaftsleistung des Landes über die vergangenen Jahre deutlich stärker gestiegen als etwa in Deutschland. Standortsicherung per Hightech und Forschung: Die schweizerische Post bildete 2011 auf ihrer Sondermarke im Wert von 1 Franken das VitaminC-Molekül ab. Es steht stellvertretend für die Innovationskraft der schweizerischen Forschung in der Chemie sowie für die Fähigkeit, diese auch kommerziell zu nutzen. Die künstliche Herstellung von Vitamin C auf der Grundlage von Traubenzucker war Tadeus Reichstein 1933 erstmals an der ETH Zürich gelungen. Er verkaufte sein Patent für synthetisches Vitamin C noch im selben Jahr an Hoffmann-La Roche. Von dort aus begann der Siegeszug der synthetischen Ascorbinsäure rund um die Welt. 50 VDWF im Dialog 3/2014 Zahlen und Fakten zur Schweiz Bevölkerung Hauptstadt Fläche Bruttoinlandsprodukt Bruttoinlandsprodukt pro Kopf Arbeitslosenquote 1 CHF Zeitzone 8,2 Millionen Bern 2 149 690 km2 604 Mio. CHF 75 035 CHF 3,2 Prozent 0,83 Euro UTC +0 Zürich ist die größte Stadt der Schweiz mit circa 400 000 Einwohnern. Sie gilt als teuerste Stadt der Welt. Zuwanderung sorgt für Nachfrage Laut Arbeitsmarktexperten wie Michael Siegenthaler von der Konjunkturforschungsstelle der Hochschule ETH in Zürich ist das keine hausgemachte Stärke, sondern ein Effekt der Zuwanderung. «Das Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre war nicht in erster Linie von technologischem Fortschritt getrieben, sondern vom Bevölkerungszuwachs», sagte Siegenthaler gegenüber der Tageszeitung «Die Welt». Die Zuwanderung sorgte für Nachfrage nach Häusern und anderen Gütern zum Lebensunterhalt, was wiederum die Wirtschaftsleistung steigerte. Auch deshalb zählt die Schweiz heute zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. In der Hitliste der weltweit wettbewerbs fähigsten Länder, die jährlich vom Genfer World Economic Forum (WEF) erstellt wird, ist die Schweiz Abonnement-Spitzenreiter. Zuletzt belegten die Eidgenossen vier Mal in Folge den ersten Platz, weil sie in der Analyse der WEF auf den Feldern Innova tionskraft und Flexibilität des Arbeitsmarktes nicht zu schlagen waren. Das Bruttoinlandsprodukt der Alpenrepublik erreichte 2013 etwa die Summe von 500 Milliarden Euro, was die kleine Schweiz mit ihren knapp 8,2 Millionen Einwohnern in Europa auf Platz 8 der wirtschaftsstärksten Länder bringt. Auch wenn sich die Konjunkturprognosen in den letzten Wochen verdunkelt haben, weil die Schweiz nun die schwächelnde Entwicklung in den europäischen Nachbarstaaten zu spüren bekommt – «die Schweiz bleibt trotzdem ein Überflieger», wie es der Chefökonom der Bank UBS, Andreas Höfert, im Züricher «Tagesanzeiger» ausdrückte. Denn obwohl die UBS ihre Einschätzung für das BIP-Wachstum im laufenden Jahr von 2,1 auf 1,3 Prozent gesenkt hat, liegen diese Werte weit jenseits der Rezession und sind sehr viel besser als in anderen Ländern. Federnvielfalt ab Lager oder individuell federnshop.com/vielfalt (+49) 07123 960-192 Profitable Schweiz – von der Großindustrie bis zum Naturtourismus Daneben steigen die Einnahmen aus dem internationalen Rohstoffhandel. Die weltweiten Handelsriesen Vitol und Glen core mit ihren Firmensitzen in der Schweiz sind mit Transit geschäften mit Öl, Gas oder Strom zu den umsatzstärksten Unternehmen des Landes aufgestiegen. Zusammengerechnet sorgen die beiden Händler jährlich für einen schwindelerregenden Umsatz von etwa 550 Milliarden Franken – nahezu dem BIP der Schweiz. OHNE Kernloch – Gewinde direkt ins Volle fräsen Die Schwerpunkte der Schweizer Industrie liegen in der Chemie und Pharmawirtschaft, der Maschinen-, Elektro- und Metall industrie sowie in der Feinmechanik. Die größten und bekanntesten Schweizer Unternehmen sind internationale Großfirmen: Etwa ABB in der Maschinenindustrie, der größte Nahrungsmittelproduzent der Welt: Nestlé, der Chocolatier Lindt & Sprüngli, Novartis oder Roche in der Pharmaindustrie, Syngenta in der Chemie sowie die Swatch Group oder Richemont in der Uhrenund Luxusgüterindustrie. Der neue EDT macht dies möglich: von Aluminium bis zu gehärteten Stählen ≤ 66 HRC Mit der Schönheit ihrer Natur, aber auch mit der Attraktivität ihrer Städte versteht die Schweiz ebenfalls Profit zu machen. Gäste aus dem Ausland geben pro Jahr über 15 Milliarden Franken in der Schweiz aus. Mit über 5 Prozent der gesamten Export einnahmen ist der Tourismus damit die viertgrößte Einnahmequelle der Schweiz, direkt hinter der chemischen Industrie, der Metall- und Maschinenindustrie sowie der Uhrenindustrie. Wenngleich die gestiegenen Preise zuletzt 5 Prozent der Touristen vertrieb. Über 70 Prozent der Schweizer Erwerbstätigen, etwa 3 Millionen Menschen, arbeiten im Dienstleistungsbereich. Und obwohl sich der Bankensektor aufgrund ungeklärter Fragen im Bereich der Besteuerung mit den USA und verschiedenen europäischen Ländern im Umbruch befindet, ist der Finanzplatz Schweiz mit seinen etwa 200 000 Beschäftigten immer noch eine der wichtigsten Säulen der Schweizer Wirtschaft. Zehn Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften die Schweizer mit Finanzdienstleistungen. Banken wie die Credit Suisse oder UBS zählen zu den größten Bankhäusern der Welt. Dagegen machen sich die knapp 15 Milliarden Franken Umsatz 2013 in der schweizerischen kunststoffverarbeitenden Industrie vergleichsweise bescheiden aus. Doch hinter der nackten Bilanz stehen 837 Firmen mit 34 356 Mitarbeitern, die sich mit hochpräzisen Qualitätsprodukten einen international guten Namen gemacht haben. «Die Strukturen im schweizerischen Werkzeug- und Formenbau sind mit denen in Deutschland vergleichbar – nur ist die deutsche Branche etwa zehnmal größer», sagt Urs F. Meyer, der Manager des Kunststoffverbands Swiss Plastics, in dem sich 330 Firmen der Branche organisiert haben. Das Spektrum der Betriebe reiche von international agierenden Großbetrieben wie Georg Fischer bis zu hochspezialisierten Kleinunternehmen mit höchstens zehn Mitarbeitern. «Der Spritzguss machet den größten Anteil unter Verarbeitungsarten der Schweizer Kunststoffbetriebe aus, dann kommen Thermoformen und Extrusion», sagt Meyer. Die weitaus meisten Produkte wandern in den Bausektor und in die Verpackung. Im Export ist die deutsche Automobilindustrie der wichtigste Handelspartner. Mit der Schweizer Bahn, die das weltweit dichteste Zugverkehrs netz unterhält, haben die kunststoffverarbeitenden Unternehmen einen wichtigen Kunden im Bereich Verkehr und Transport. Kernloch OHNE – Gewindedirekt direkt Kernloc insVolle Vollefräsen fräsen Video: – Gewinde ins · 4OHNE SchneiOHNE den Kernloch · Standardgewinde M2 – M16, Bis M10: Ab M10: Steigung 0,4 – 2 mm Ohne Kühlkanal Mit Kühlkanal · Feingewinde möglich Der neue macht Der möglich: neue Aluminium EDT gehärteten macht Stählen≤≤66 66HRC HRC dies Der neue EDT EDT macht diesdies möglich: vonvon Aluminium bisbis zuzu gehärteten Stählen Video: · 4 Schneiden · 4 Schneiden Video: · 4 Schneiden · Standardgewinde · Standardgewinde M2 – M16, M2 – M16, Bis M10: Ab M10: · Standardgewinde M16, Steigung 0,4M2 – 2 –mm Steigung 0,4 – 2 mm Bis M10: AbKühlkanal M10: Ohne Kühlkanal Mit Steigung 0,4 – 2 mm · Feingewinde möglich · Feingewinde möglich Ohne Kühlkanal Mit Kühlkanal · Feingewinde möglich Hitachi Tool Engineering Europe GmbH Itterpark 12 · 40724 Hilden · Germany · Phone +49 (0) 21Engineering 03 –It 24 82-0 terpark · E-Mail [email protected] 12 · ·40724 Internet www.hitachitool-eu.com Hilden · Hitachi Tool Europe GmbH Hitachi Tool Engineering Europe GmbH Itterpark 12 · 40724 Hilden · Germany · Phone +49 (0) 21 03 – 24 82-0 · E-Mail [email protected] · Internet www.hitachitool-eu.com G Itterpark 12 · 40724 Hilden · Germany · Phone +49 (0) 21 03 – 24 82-0 · E-Mail [email protected] · Internet www.hitachitool-eu.com HTT609 HTT609 Anzeige EDT.indd 1Anzeige EDT.indd 1 10.09.14 15:48 52 VDWF im Dialog 3/2014 Standortsicherung mit Hightech-Nischenprodukten Die Lage der Werkzeug- und Formenbauunternehmen in der Schweiz sei nicht immer einfach. «Wir stehen in Konkurrenz zu China. Die Massenwerkzeuge, die von dort kommen, haben mittlerweile eine anständige Qualität. 80 Prozent der ausländischen Werkzeuge im Land stammen aus Fernost», sagt Meyer. Doch wenn es um komplizierte und teure Nischenprodukte gehe, dann kämen die schweizerischen Unternehmen ins Spiel. «Wir können uns in der Massenproduktion nicht mehr mit China messen. Da sind wir nicht konkurrenzfähig, Für die Standort- sicherung sorgen bei uns die Nischenprodukte in der Medizintechnik oder in der Automobilindustrie.» Das Uhrmachergewerbe – eine schweizerische Schlüsselindustrie – wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts durch Glaubensflüchtlinge aus Frankreich (Hugenotten) nach Genf und in den Schweizer Jura gebracht. In der Folge kamen viele wegbereitende Innovationen aus den vielen kleinen Tälern der Ostschweiz. Der Uhrmacher Abraham-Louis Perrelet z. B. erfindet 1770 einen automatischen Aufzug für Taschenuhren, ein Vorläufer für die heutigen automatischen Uhren. Überhaupt ist diese Zeit reich an Innovationen und Erfindungen: Die Uhren werden mit diversen Komplikationen wie ewiger Kalender, Mondphasen, Schleppzeiger oder Chronograph ausgestattet. Um 1785 waren in Genf rund 20 000 Personen in der Uhrenindustrie beschäftigt, die rund 85 000 Uhren pro Jahr herstellten. Mit der Fertigung anspruchsvollster Spritzguss-Werkzeuge und komplexer Präzisionsbauteile haben sich beispielsweise die beiden Flawiler Formen- und Werkzeugbauer Bücheler und Reinli+Spitzli einen Namen gemacht. Für Aufsehen in der Branche sorgten sie im März, als sie die Fusion der beiden Traditionsunternehmen bekanntgaben. Ruedi Reinli, Mitbegründer von Reinli+Spitzli, entschied sich auf der Suche nach einem Unternehmensnachfolger für diesen Schritt. Alleiniger Eigentümer und Geschäftsführer der fusionierten Unternehmen mit 80 Mitarbeitern und 14 Lehrlingen ist nun Andreas Scherrer, der Büchler Werkzeugbau 2008 in einem Management-Buy-out aus der Geberit Gruppe herausgelöst hatte. «Mit dem Zusammengehen lassen sich wertvolle Synergien nutzen, das Leistungspotential wird deutlich gestärkt und mit der optimierten Betriebsgröße kann das Unternehmen seine Stellung am Markt entscheidend verbessern und das Überleben der Werkzeug- und Formenbaubranche in der Schweiz sichern», sagt Scherrer. Der Maschinenpark und das Produktportfolio der beiden Betriebe ergänze sich in idealer Weise. «Ein vorrangiges Ziel der Fusion ist auch der Erhalt der Arbeitsplätze in der Region, weil gutqualifiziertes Fachpersonal in der anspruchsvollen Werkzeugfertigung der entscheidende Erfolgsfaktor ist. Nun wird das Know-how der beiden Unternehmen gebündelt.» Mit derzeit 14 Auszubildenden sorgt das neue Unternehmen selbst für den passenden Nachwuchs in allen Bereichen. Von einem drohenden Fachkräftemangel spürt Andreas Scherrer also noch nicht viel. Ganz eklatant ist für ihn als Schweizer Unternehmer aber der Wechelkurs vom Franken zum Euro zu spüren. «Das ist für die Unternehmen des Werkzeug- und Formenbaus und auch die gesamte Schweizer Wirtschaft ein nach wie vor brennendes Problem», sagt Scherrer. Unternehmer wie Scherrer hoffen in währungspolitischen Fragen auf ihre politischen Interessenvertreter in den Verbänden, also bei Swiss Plastics oder auch beim Verband Swissmem. Dort ist der Wechselkurs längst Dauerthema. «Als der Kurs 2011 fast in Richtung 1:1 ging, kann ich mich gut an die Existenzängste vieler Firmen im Werkzeug- und Formenbau erinnern», sagt Pascal Streiff, seit vier Jahren Fachsekretär bei Swissmem, hinter dem VDWF im Dialog 3/2014 53 Dass die Nationalbank den massiv überbewerteten Franken auf einen Wechselkurs von 1,20 Franken zum Euro festlegte, linderte die Probleme der Betriebe. «1,20 ist nicht optimal. Aber die Betriebe können wieder planen, wenn der Kurs auch langfristig berechnet werden kann.» Gleichwohl musste sich die Branche für die Anforderungen des künftigen Marktes enorm fit machen. «Die Preisfrage ist essentiell. Was auto matisisert werden kann, muss automatisiert werden. Die Prozesskosten müssen runtergefahren werden.» Wenn der Euro in absehbarer Zeit wieder stärker werde, dann stehe die schwei zerische Branche topfit da, weil sie Kosten optimiert habe. fl ickr.com/Maik Meid sich die schweizerische Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie vereinen, darunter auch etwa 35 Mitglieder aus dem Werkzeugund Formenbau. Erfahrungsschatz in den Unternehmen halten Generell habe der Schweizer Werkzeug- und Formenbau ein sehr gutes Potential. «Es ist eine sehr innovative Branche mit hoher Präzision und Qualität in der Fertigung, die ihre Position auf dem Markt halten wird», sagt Streiff. Und Swissmem hilft dabei. Neben der Lobbyarbeit in der Politik und Öffentlichkeit, wo u. a. wirtschaftsgefährdende Initiativen verhindert werden müssen, unterstützt Swissmem seine Mitglieder in detaillierten Beratungen wie Personalfragen, Wirtschafts- und Exportrecht sowie in Energieund Umweltfragen. Zudem ist Swissmem führend in der bilateralen Grundausbildung von technischen Berufen und die Betriebe können an der verbandseigenen Schule ihre Leute weiterbilden lassen. Neben der immer aktuellen Nachwuchsförderung stehen Themen wie die Initiative 50 Plus im Fokus. «Wir müssen in den Betrieben umdenken und vermehrt schauen, wie wir Menschen in höherem Alter mit ihrem enormen Erfahrungsschatz in den Unternehmen halten», sagt Streiff. «Manchmal hilft es, sie aus Führungspositionen zu nehmen und sie zu Spezialisten zu machen.» Brach liege auch das Potential bei den Frauen. «Der Anteil der Frauen im Werkzeug- und Formenbau liegt unter zehn Prozent in der Schweiz – viel zu niedrig», sagt Streiff. Technische Berufe müssten für Frauen attraktiver gemacht werden. Und die Betriebe sollten verstärkt über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nachdenken, etwa durch Jobangebote in Teilzeit oder durch firmeneigene Kitas oder Krippen. Fazit: Die deutsche und die schweizerische Werkzeug- und Formenbaubranche sind also durchaus vergleichbar. Die Anforderungen, die Kunden, die Qualität in der Produktion und auch die Probleme und die Herausforderungen der Zukunft sind nahezu dieselben. Schweizer Unternehmen profitieren allerdings von einem flexibleren Arbeitsrecht, das es ihnen erlaubt, auf konjunkturelle Schwankungen schneller zu reagieren. «Aber dafür tun sich die Deutschen ein wenig leichter, weil sie nicht den Franken haben», sagt Pascal Streiff. | Andreas Burgmayer, Hamburg ten h c a n h i e W e h Fro ten u g n e n i e d n u 15! Jahresstar t 20 Angewandte Endlich lerne ich was fürs ! Tagesgeschäft Seite 2 ... (fH) · Sportökonom/in e energien für erneuerbar · Techniker/in (fH) sende rohstoffe und nachwach (fH) t/in bswir · Tourismusbetrie etriebswirt/in (fH) · Veranstaltungsb er/in (fH) · Vertragsmanag er/in (fH) · Vertriebsmanag rplan hinaus ... h e L n le a rm o n n Über de 6 88 - 17 62 Tel. 0 36 83 / 6 88 - 19 27 Fax 0 36 83 / kalden.de zfw@fh-schmal ationen Weitere Inform auf der erhalten Sie ftsstelle: hä sc Ge VDWF7 )7353 984229 Telefon +49 (0 8 29 42 )7353 98 Telefax +49 (0 info@vdw f.de ildung m für Weiterb und im Zentru kalden der FH Schmal 2 )3683 688176 Telefon +49 (0 e .d alden zfw@fh-schmalk i d u t s n r e ... (fH) · Sportökonom/in e energien für erneuerbar · Techniker/in (fH) sende rohstoffe und nachwach t/in (fH) bswir betrie · Tourismus etriebswirt/in (fH) · Veranstaltungsb er/in (fH) · Vertragsmanag er/in (fH) · Vertriebsmanag t e r o e f n g erbildung Zentrum für Weit Schmalkalden fachhochschule e 17 c Asbacher Straß en 98574 Schmalkald 6 88 - 17 62 Tel. 0 36 83 / 6 88 - 19 27 fax 0 36 83 / kalden.de zfw@fh-schmal (fh) anager/in u Projektm ormenba ug- und f e z k r e W für l i c h e s c h a f t W i s s e n i n e e r i g n m s i Noch Fragen? uns an! Sprechen Sie ... en gerne weiter Wir helfen Ihn a fftechnik u m sto dte kunst d sabschluss ote mit Zertifikat Studienangeb iebswirt/in (fH) · Apothekenbetr g und Steuern (fH) Controllin t/in bswir · Betrie rketing (fH) für online-Ma · Betriebswirt/in rolling (fH) Public Cont · Betriebswirt/in h (fH) · Business Coac (fH) ss Manager/in · Business Proce in (fH) rojektmanager/ · e-government-P n (fH) · finanzfachwirt/i in (fH) nom/ ssöko · fitne onom/in (fH) · gesundheitsök ger/in (fH) · Hospitality Mana (fH) · ideenmanager/in nager/in (fH) Verhandlungsma · Mediator/in und m/in (fH) ik · Pharmazieökono Kunststofftechn ager/in (fH) für · Produktionsman r/in (fH) u · Produktmanage und formenba für Werkzeug(fH) r/in nage · Projektma ungser/in (fH) für fertig · Qualitätsmanag se rozes ionsp und organisat angewan u u d i u m schluss mit Masterab Studiengänge ik (M.eng.) Kunststofftechn · Angewandte nt (M.eng.) und Manageme · Maschinenbau (LL.M.) rnehmenspraxis · recht der Unte nt (MPA) t und Manageme rech s tliche · Öffen ) (MBA nt geme · Sportmana (MBA) itality Hosp · Tourismus und hrung (M.A.) · Unternehmensfü t erbildung Zentrum für Weit Schmalkalden Fachhochschule e 17 c Asbacher Straß en 98574 Schmalkald ungsangebote Alle Weiterbild r sabschluss ote mit Zertifikat Studienangeb iebswirt/in (FH) · Apothekenbetr g und Steuern (FH) Controllin · Betriebswirt/in rketing e-Ma (FH) für Onlin · Betriebswirt/in rolling (FH) Public Cont · Betriebswirt/in h (FH) Coac ess Busin · (FH) ss Manager/in · Business Proce in (FH) rojektmanager/ · E-Government-P n (FH) · Finanzfachwirt/i in (FH) · Fitnessökonom/ onom/in (FH) · Gesundheitsök ger/in (FH) · Hospitality Mana (FH) · Ideenmanager/in nager/in (FH) Verhandlungsma und in ator/ · Medi m/in (FH) kono ik · Pharmazieö für Kunststofftechn (FH) in ager/ · Produktionsman r/in (FH) enbau · Produktmanage zeug- und Form r/in (FH) für Werk · Projektmanage ungs er/in (FH) für Fertig · Qualitätsmanag ionsprozesse und Organisat 6 88 - 17 62 Tel. 0 36 83 / 6 88 - 19 27 fax 0 36 83 / kalden.de zfw@fh-schmal r (FH) · Sportökonom/in e Energien für erneuerbar · Techniker/in (FH) sende Rohstoffe und nachwach bswirt/in (FH) · Tourismusbetrie etriebswirt/in (FH) · Veranstaltungsb er/in (FH) · Vertragsmanag er/in (FH) · Vertriebsmanag s ... Blockunterricht er: 2 Wochen Lehrgangsdau rtifikat Abschluss: Ze : 8 Teilnehmer ße rö Gruppeng t: Ausbildungsor (BCS) Südthüringen r te en Bildungs-C Noch Fragen? in Zella-Mehlis en Sie : an! echsio n)uns llpSpren Vo ... e iv us kl en gerne weiter Kosten (In Wir helfen Ihn ubi, 90 Euro pro Az 15 r de lie itg M für VDWFpro Azubi der 2590 Euro für Nichtmitglie schluss mit Masterab Studiengänge ik (M.Eng.) Kunststofftechn · Angewandte nt (M.Eng.) und Manageme · Maschinenbau (LL.M.) raxis ensp rnehm · Recht der Unte gement (MPA) Mana t und · Öffentliches Rech nt (MBA) · Sportmanageme ) Hospitality (MBA · Tourismus und hrung (M.A.) · Unternehmensfü n ungsangebote Alle Weiterbild e Überbetriebl ende für Auszubild erbildung Zentrum für Weit Schmalkalden fachhochschule e 17 c Asbacher Straß en alkald 98574 Schm f sbildung iche Zusatzau Noch Fragen? uns an! Sprechen Sie ... en gerne weiter Wir helfen Ihn t sabschluss ote mit Zertifikat Studienangeb iebswirt/in (fH) · Apothekenbetr g und Steuern (fH) Controllin t/in bswir · Betrie rketing (fH) für online-Ma · Betriebswirt/in rolling (fH) Public Cont · Betriebswirt/in h (fH) · Business Coac (fH) ss Manager/in · Business Proce in (fH) rojektmanager/ · e-government-P n (fH) · finanzfachwirt/i in (fH) nom/ ssöko · fitne onom/in (fH) · gesundheitsök ger/in (fH) · Hospitality Mana (fH) · ideenmanager/in nager/in (fH) Verhandlungsma · Mediator/in und m/in (fH) ik · Pharmazieökono Kunststofftechn ager/in (fH) für · Produktionsman u ktmanager/in (fH) · Produ und formenba e 2 für Werkzeug(fH) 9:16 Uhr Seit r/in 10 nage 2.20 t 1 03.0 · Projektma ungskseite:Layou er/in (fH) für fertig FH Grafik Ru?c · Qualitätsmanag se rozes ionsp und organisat s schluss mit Masterab Studiengänge ik (M.eng.) Kunststofftechn · Angewandte nt (M.eng.) und Manageme · Maschinenbau (LL.M.) rnehmenspraxis Unte der t ) · rech Management (MPA und t rech s · Öffentliche nt (MBA) · Sportmanageme ) (MBA itality Hosp · Tourismus und .) (M.A g hrun · Unternehmensfü n ungsangebote Alle Weiterbild e 9:16 Uhr f 03.02.2010 EC TS: 90 o Semester r: 2560 Euro pr Studiengebüh Schmalkalden Studienort: FH m ayout 1 kseite:L FH Grafik Ru?c nik u Miteinander mich lernen bringt echt weiter! Kunststofftech nd berufsbegleite Studienform: r : 5 Semeste Studiendauer ing ter of Engineer as M Abschluss: f eite 2 ! t i m h c a M s u a t e d il b F W Der VD g b i l d u n W e i t e r maschine m er/in (FH) Projektmanag u und Formenba geu für Werkz nd berufsbegleite Studienform: r te : 2 Semes Studiendauer t chschulzertifika Ho Abschluss: EC TS: 30 o Semester r: 2400 Euro pr Studiengebüh und Schmalkalden Studienort: FH cheid wi-sw f Lüdens a s t Maschinenba e r managem nbau und o f e n g u und Manag i n e e r ent i n g ement nd berufsbegleite Studienform: r te es m Se :5 Studiendauer ering aster of Engine M s: us hl sc Ab EC TS: 90 o Semester r: 2560 Euro pr Studiengebüh und Schmalkalden Studienort: FH BA Eisenach 55 VDWF im Dialog 3/2014 Veranstaltungen – Vor- und Nachberichte Euromold 2014 diskutiert Zukunft des industriellen 3D-Drucks Die Euromold, weltweit führende Fachmesse für Werkzeug- und Formenbau, Design und Produktentwicklung, empfängt vom 25. bis 28. November 2014 wieder Besucher aus den wichtigsten Industriebereichen in den Frankfurter Messehallen und präsentiert auch dieses Jahr die gesamte Prozesskette industrieller Produktion gemäß des Mottos «Von der Idee bis zur Serie». tion. Zudem wird die Nachahmung bzw. Produktpiraterie extrem erschwert. Auch volkswirtschaftliche Vorteile treten bei generativer Fertigung deutlich zutage: Wirtschaftswachstum wird von einem höherem Ressourcenverbrauch entkoppelt, da ganze Prozessschritte bei der Herstellung von Bauteilen eingespart werden. Die Euromold ist eine globale Leistungsschau, verstärkt und fördert mit Konferenzen und Foren bestehende Trends. Das Forum «Generative Fertigung und Werk zeugbau» in Halle 8.0 wird aufzeigen, welche Potentiale entstehen, wenn neue Technologien intelligent in die bestehende Prozesskette integriert werden. Die Messehalle 8.0 sendet wichtige Signale auch in andere Fertigungsbereiche. Die Themenforen «Werkstoffe» und «Leichtbau», das Design & Engineering-Forum sowie das CAE-Forum mit Fokus auf neueste Technologien des rechnergestützen Design- und Engineeringbereichs zeigen Möglichkeiten, die Prozesskette konsequent an neuen Erfordernissen auszurichten und die Kosten-NutzenRelationen in einem globalen Wettbewerb nachhaltig zu verbessern. Darüber hinaus werden produzierenden Unternehmen und ihren Kunden alle Vorteile generativer Fertigungsverfahren bei vielfältigen und immer komplexeren Aufgabenstellungen vor Augen geführt. Die Wirtschaftlichkeit additiv hergestellter Bauteile steigt mit der Komplexität ihrer Geometrie, die Form folgt hier der Funk- Die Euromold 2014 bestätigt auf diese Weise ihren Ruf als gesuchte Plattform für beste Praktiken und effektivste Verfahren. Ziel der Messe ist es Orientierung zu schaffen und Entscheidungshilfen zu geben, um Fertigungsprozesse zum Vorteil der Hersteller und Kunden beständig zu optimieren. | Messe-Doppel Intec und Z: Fertigungs technik für die Metallbearbeitung und Zulieferindustrie im Fokus Am 24. bis 27. Februar 2015 lädt der Messeverbund Intec und Z nach Leipzig ein. Dabei erwarten die Organisatoren über 1300 Aussteller aus 30 Ländern und mehr als 20 000 Besucher an den vier Messetagen. «Im Verbund mit der Zuliefermesse Z können wir die gesamte Prozess- und Wertschöpfungskette abbilden. Das ist ein wesentlicher Faktor für die hohe Attraktivität der Messekombination», erklärt Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe. Darüber hinaus greife das vielseitige, innovative Fachprogramm aktuell in der Branche diskutierte Themen auf. So beleuchtet beispielsweise die Sonderschau «Faserverbundstrukturen auf dem Weg in die Serie» mit einem vertiefenden Informationsforum verschiedene Aspekte des Einsatzes und der Bearbeitung moderner Leichtbauwerkstoffe. Zum Portfolio der Aussteller der Intec gehören in erster Linie Werkzeugmaschinen, Fertigungsautomation und Robotik, Laser- und Schweißtechnik sowie Präzisionswerkzeuge, Werkzeugsysteme, Messtechnik und Qualitätssicherung sowie Software für Produktion und Fertigung. Auf der Zuliefermesse Z präsentieren sich Anbieter für Teile, Komponenten und Baugruppen, Lohnfertiger, Entwicklungs- und Technologiepartner sowie Dienstleister aus Deutschland und ganz Mitteleuropa. | 56 VDWF im Dialog 3/2014 15. Aufkage der SWTAL ist ein voller Erfolg Große Ohren sind auf der SWTAL auf dem Loh ein gern genutztes Symbol – nicht nur als Deko an einem Stand für Gehörschutz. Das Ohr am Markt vor Ort und weltweit zu haben sowie ein offenes Ohr für Veränderungen, das ist der Ehrgeiz, der Macher und Mit-Macher der Südwestfälischen Technologie-Ausstellung Lüdenscheid umtreibt. Mit zunehmendem Erfolg. 124 Aussteller an 79 Ständen zeigen vom 18. bis 20. September, was die Branche zum Thema Industrie-Automation zu sagen und vorzuführen hat. Das tun die Firmen immer öfter gemeinsam, wie Bürgermeister Dieter Dzewas zu Beginn bemerkte. «Was möglich wird, wenn man sich zusammentut, dass man ein Netzwerk im Kleinen präsentiert, aber auch in größeren Zusammenhängen denkt» – das sehe man nirgends besser als hier. Aber er machte auch deutlich, dass es nicht reicht, als Standort innovativ zu sein: «Alles, was wir hier erleben, geht nicht ohne ausgebildete Menschen.» Daher ist es Leit-Thema der Messe, sich um den Nachwuchs zu kümmern, ihn früh für Technik zu begeistern. Natürlich auch mit dabei: das Werkzeugbau-Institut Südwestfalen (wi-swf) mit dem größten Stand der Veranstaltung. Auf 300 Quadratmetern zeigten sich 16 Unteraussteller. Und auch die offizielle Messeeröffnung fand in diesem Jahr beim wi-swf statt. Institut-Chef Olaf Schmidt zieht ein positives Resümee: «Die Aussteller unseres Gemeinschaftsstands waren durchweg zufrieden, es wurden gute Fachgespräche geführte und der eine oder andere Neukontakt geknüpft.» An die Verlagerung der Messe in den September müsse man sich jedoch noch gewöhnen, so Schmidt, der Termin sei nun aber allemal besser als der bisherige im November. | Aluminium 2014: Die Mobilität der Moderne Vom 7. bis 9. Oktober 2014 fand in Düsseldorf die Aluminium 2014 statt. Aluminium ist derzeit das Metall, dessen Nachfrage weltweit am stärksten wächst. Treibende Kraft ist hier speziell der Fahrzeugund Flugzeugbau. «Die Mobilität der Moderne ist aus Aluminium», bringt es Christian Wellner, der Geschäftsführer vom Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA), auf den Punkt. Gerade in der Automobilindustrie wird heute in Europa pro Pkw dreimal mehr Aluminium verbaut als noch vor 20 Jahren – durchschnittlich 140 kg, in den USA sind es sogar 160 kg. Und die Prognosen seien weiterhin auf Wachstum programmiert, so der GDA anlässlich der weltweit größten Branchenmesse. Die steigende Nachfrage nach dem «weißen Gold» prägte den Geschäftsverlauf der diesjährigen Aluminium, die nach VDWF im Dialog 3/2014 dem vor zwei Jahren erfolgten Standortwechsel von Essen nach Düsseldorf erneut mit einer Rekordbeteiligung an den Start ging. Insgesamt 934 Aussteller aus 50 Nationen zeigten die gesamte Produktions- und Verarbeitungskette – von der Verhüttung und Verarbeitung über das Halbzeug bis zum Endprodukt und zum Recycling. Eine neue Bestmarke setzte die Aluminium auch bei der Zahl der Besucher. Mit insgesamt 24 261 Besuchern legte die Leitmesse erneut kräftig zu. «Die Aluminium unterstrich ihre Funktion als globaler Handelsplatz und verzeichnete speziell international wichtige Zuwächse», so Michael Köhler, Event Director der Aluminium, zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung. So stieg der Internationalitätsgrad – also der Anteil der internationalen Aussteller – auf 63 Prozent und erreichte auch bei den besuchenden Unternehmen mit 56 Prozent einen neuen Höchststand. Fast jeder vierte Auslandsbesucher kommt inzwischen aus dem außereuropäischen Raum – ein Spitzenwert im internationalen Messewesen. Und die Konjunkturaussichten sind glänzend. Das zeigt auch der repräsentative Konjunkturindex, der zur Aluminium von einem unabhängigen Marktforschungsunternehmen erhoben wurde. Demnach rechnen gut 60 Prozent der befragten Unternehmen mit einem weiteren Anziehen der Nachfrage, weitere 30 Prozent gehen davon aus, dass die gute aktuelle Konjunktursituation sich zumindest gleichbleibend fortsetzt. Nur etwa jeder zehnte Betrieb erwartet eine verhaltene oder leicht rückläufige Entwicklung. | Schneller genau. 57 419 Aussteller (Vorveranstaltung Düsseldorf 2012: 392) aus 27 Nationen und 10 186 Besucher (2012: 8131) kamen auf das Düsseldorfer Messegelände. Auf der neunten Auflage der Composites Europe zeigten sich die führenden Hersteller und Verarbeiter von Verbundwerkstoffen, Maschinenhersteller und Forschungsinstitute. Im Fokus der Messe, des Vortragsprogramms und der begleitenden AVK-Tagung stand die Optimierung großserientauglicher Fertigungsprozesse. Composites Europe 2014: Automobilund Bausektor sorgen für Wachstumsschub Der europäische Composites-Markt wächst im Jahr 2014 weiter – im größten Segment, den glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK), um über zwei Prozent, was die Erwartungen der Branche teilweise übertrifft. Zur guten Stimmung trage laut Branchenverband AVK das kontinuierliche, überdurchschnittliche Wachstum in Märkten wie Deutschland, UK, Irland und den osteuropäischen Staaten bei. Und hier besonders die hohe Nachfrage der Hauptabnehmer: des Transport- und des Bausektors. Den anhaltenden Aufwärtstrend spiegelt auch die diesjährige Composites Europe (7. bis 9. Oktober) in Düsseldorf wider, die mit einem deutlicheren Plus bei den Besuchern (25 Prozent) und bei den Ausstellern (7 Prozent) neue Bestmarken erzielte. Dabei machte die Messe auch deutlich, wie der Maschinenbau von der Compo sites-Nachfrage profitiert. «Die Perspektiven des Maschinenbaus im Bereich der Verbundwerkstoffe sind sehr gut. Auf der Composites Europe kann man sehen, welchen maßgeblichen Anteil der Maschinenbau an der Automatisierung hat und was unsere Industrie leisten kann», so Dr. Walter Begemann vom VDMAForum Composite Technology. «Die Messe und ihre Aussteller geben der Branche eine wichtige Orientierung», so Begemann weiter. Mit der Sonderfläche «Industry meets Science», die in Kooperation mit dem Institut für Kunststoffverarbeitung Aachen (IKV) und der RWTH Aachen entstand und aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen präsentierte, konnte die Messe neue Akzente setzen. Weitere Angebote, die der Messebesucher bisher noch nicht kannte, waren aber auch die Sonderfläche zu Biocomposites und Messerundgänge zum Themenschwerpunkt Windenergie. | Unser Wunsch für Sie: Spritzgießwerkzeuge von «Jeder Tag ist schön, an dem deine Arbeit gelingt. Mögest du viele schöne Tage haben.» (irischer Segenswunsch) Und wird Ihnen die Arbeit dann mal zu viel, sind wir ja auch noch da. Stellen Sie uns Ihre Aufgaben im Bereich Komplettwerkzeuge und Dienstleistung für den Werkzeugund Formenbau vor. Wir helfen Ihnen gern weiter. µ-Tec GmbH Otto-Schmerbach-Straße 19 09117 Chemnitz Telefon 0371 2836 4670 www.my-tec.de 58 VDWF im Dialog 3/2014 Rekordzahlen in Friedrichshafen – 2014 war die beste Fakuma aller Zeiten Aufgrund der Rekorde der vergangenen Jahre eigentlich schon auf dem Zenit geglaubt, hat sich die 23. Fakuma mit exakt 45 689 Besuchern aus 117 Ländern und 1772 Ausstellern aus 36 Nationen zum absoluten Renner in Sachen Kunststofftechnik entwickelt. Vom 14. bis 18. Oktober kamen mehr Fachbesucher denn je zur internationalen Kunststoff-Messe an den Bodensee. 33 Prozent aus dem nahen und fernen Ausland, womit die Fakuma erneut ihre Ausnahmestellung zum Ausdruck brachte und die Vorjahreszahl mit 31 Prozent ausländischen Besucheraufkommens sogar noch toppen konnte. auch einigen in Wartestellung verharrenden Aussteller-Aspiranten die Chance zur Präsentation ihrer Technologien, Verfahren, Produkte und Leistungen zu geben. Neben den etlichen VDWF-Mitliedern mit eigenen Messeständen stellten ebnso 25 Verbandsmitglieder auf dem VDWF-Gemeinschaftsstand auf 300 Quadratmetern Fläche ihr Angebot zu Schau. Bezüglich der verfügbaren Hallenflächen im modernen Messezentrum Friedrichshafen – seit Jahren komplett ausgebucht – wurden zur Veranstaltung 2014 sogar noch Reserveflächen in den Foyers an den Eingängen Ost und West belegt, um Erfolgsgeheimnis der Fakuma, heißt es bei der Messeleitung, sei, dass die Veranstaltung «Marktplatz für innovative Lösungen rund um die Themen Spritzgießen, Thermoformen und Extrusion» sei und ebenso als Trendbarometer für die Branche wahrgenommen werde. Große Themen der Fakuma 2014 waren dabei die Funktionsintegration bei gleichzeitig besserer Energie- und Ressourceneffizienz, aber auch das verstärkte Aufkommen von Generativ-Verfahren im Prototyping wie in der Serienfertigung oder Hybridlösungen und Verbindungs- bzw. Fügeverfahren. | Euroblech 2014 mit Ausstellerrekord Insgesamt 59 600 Fachbesucher kamen vom 21. bis 25. Oktober 2014 zur weltweit größten Fachmesse für Blechbearbeitung nach Hannover, um sich über die neuesten Technologietrends entlang der gesamten Prozesskette der Blechbearbeitung zu informieren. Eine Rekordausstellerzahl von 1573 Ausstellern aus 38 Ländern stellte dem Publikum innovative Produktionslösungen, neue Technologien und eine Vielzahl an Live-Demonstrationen vor, auf einer Nettoausstellungsfläche von insgesamt 86 500 Quadratmetern. Die Ausstellerzahlen der diesjährigen Messe waren im Vergleich zur Vorveranstaltung um 5 Prozent gestiegen und die Ausstellungsfläche um 3 Prozent. Die Besucherzahl ist mit rund 60 000 konstant geblieben. Das Ergebnis der ersten Auswertung der Besucherumfrage zeigt einen weiteren Trend zu hochqualifizierten Fachbesuchern auf. Wir sind Ihr innovativer Formenbau, der mit seiner Produktpalette von Einkomponenten-, Mehrkomponenten-, Multikavität-, Dreh- und Etagenwerkzeugen, Prototypen- und Vorserienwerkzeuge – bis zu einer Größe von 1.000 mm x 1.200 mm und einem Gewicht von bis zu 5 t – hochwertige Spritzgießformen fertigt. Seit Jahren sind wir speziell im Bereich der Zweikomponentenformen ein kompetenter Partner für jedes Problem. Durch unsere ISO 9001-Zertifizierung sind Termintreue und Qualität keine leeren Versprechungen. Ihre Ansprechpartner: • Werner Mühleisen • Volker Schmid • Markus Bay Auch ein durchgängiges CAD/CAM-System und verbunden mit einer hauseigenen Konstruktion mit Moldflow-Analyse sowie der neuesten Maschinentechnologie sichern diesen Anspruch, den wir an uns selbst im höchsten Maße stellen. In der Lohnfertigung decken wir den Bereich HSC-Fräsen und die dazugehörige Datenaufbereitung sowie Lohnerodieren mit Elektrodenfertigung ab. Formenbau Rapp GmbH · Blumenstraße 13 · 74369 Löchgau · Tel. 0 71 43 / 21 055 · [email protected] · www.formenbau-rapp.de VDWF im Dialog 3/2014 Die gute Stimmung auf der diesjährigen Euroblech spiegelt die im Allgemeinen gute Konjunktur der Branche wider. Die Ausstellerumfrage hat ergeben, dass die Unternehmen dieses Industriesektors die wirtschaftlichen Aussichten positiver bewerteten als noch vor zwei Jahren. Die Erschließung neuer Märkte war vorrangiges Messeziel der Aussteller auf der Euroblech 2014. Und die diesjährige Messe war in der Tat internationaler aufgestellt als die Vorveranstaltung. «Wir freuen uns, dass 52 Prozent unserer Aussteller aus dem Ausland kamen, gegenüber 48 Prozent beim letzten Mal. Auch konnten wir den Prozentsatz ausländischer Besucher steigern, von 34 bei der Vorveranstaltung auf 38 Prozent bei der diesjährigen Messe», so Nicola Hamann, Geschäftsführerin des Veranstalters Mack Brooks Exhibitions. Laut Besucherumfrage waren die Hauptländer, aus denen dieses Jahr die Besucher kamen, neben Deutschland die Niederlande, Österreich, die Schweiz, Italien, Polen, Schweden, die Türkei, die Tschechische Republik, Spanien, Großbritannien, Belgien und die USA. Excellence in Production 2014 – Meissner AG und Ruhla GmbH verpassen nur knapp den Titel Die Gerresheimer Regensburg GmbH ist der Gewinner im diesjährigen Wettbewerb «Excellence in Production» und damit der «Werkzeugbau des Jahres 2014». Im Rennen um den Kategoriesieg für den besten internen Werkzeugbau mit mehr als 50 Mitarbeiter hängte der Regensburger Betrieb die Konkurrenz beachtlich ab, denn sowohl der Gesamtsieg im Branchenwettbewerb um den Werkzeugbau des Jahres 2014 als auch die Auszeichnung in der Kategorie «Interner Werk zeugbau über 50 Mitarbeiter» konnten errungen werden. Gerresheimer fertigt bereits seit 1958 innerhalb der Unternehmensgruppe Gerresheimer Medical Plastic Systems anspruchsvolle Werkzeuge für medizini- 59 sche Kunststoffe, vor allem für Reinraum anwendungen. Der Wekzeugbau hingegen stellt u. a. Spritzgießwerkzeuge, Einfachund Mehrkomponentenwerkzeuge sowie Heißkanalwerkzeuge her. Sieger in der Kategorie «Interner Werk zeugbau unter 50 Mitarbeiter» wurde die Harting Applied Technologies GmbH aus Espelkamp in Ostwestfalen-Lippe. Dagegen gewann die Opus Formenbau GmbH und Co. KG aus Schönau im Odenwald die Kategorie «Externer Werkzeug bau unter 50 Mitarbeiter». Bis unter die vier Finalisten in der Kate gorie «Externer Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter» hatten es die zwei VDWFMitglieder Meissner AG Modell- und Werkzeugfabrik aus Biedenkopf-Wallau sowie die Werkzeugbau Ruhla GmbH aus dem thüringischen Seebach geschafft. Der Sieg ging hier letztlich jedoch an die Schneider Form GmbH aus Dettingen unter Teck. | Der Anteil an Besuchern aus dem TopManagement war mit 41 Prozent ebenfalls sehr hoch und der Prozentsatz an Besuchern mit Entscheidungsfunktion lag bei 81 Prozent. Fast die Hälfte aller Besucher auf der Euroblech 2014 kam mit einer konkreten Kaufabsicht nach Hannover. Mehr als zwei Drittel der Ausstellerfirmen gaben übrigens an, auch auf der nächsten Euroblech wieder ausstellen zu wollen. | PPS + BDE Kalkulation Organisation Höhe gewinnen: Effizienz ab Stückzahl 1 www.segoni.de SEGONI FUTUR verstehen was zu tun ist 60 VDWF im Dialog 3/2014 Lust auf Messe? Boris Gnaier im Gespräch mit Florian Niethammer und Florian Schmitz Die Moulding Expo kommt. Und das – es wird immer deutlicher – mit Erfolg. Stand Ende Oktober, also gut ein halbes Jahr vor Messestart, sind mit 275 Ausstellern und mit 10 000 Quadratmetern belegter Fläche die Organisatoren bereits dabei die dritte und letzte der avisierten Hallen zu füllen. Grund genug, an dieser Stelle ein kurzes Gespräch mit den Projektleitern Florian Niethammer und Florian Schmitz zu führen. Herr Niethammer, Herr Schmitz, was macht Ihnen Spaß am Messegeschäft? Niethammer: Hauptsächlich ist es die Abwechslung. Und man muss gerne mit Menschen zu tun haben und sich leidenschaftlich in die unterschiedlichsten Branchen einarbeiten wollen. Wir müssen ja auch verstehen, was die Aussteller und Besucher eines Marktes wünschen und fordern. Nur so können wir Messen richtig gut werden lassen. Und das ist auch immer unser Anspruch. Sie haben für die Moulding Expo in den letzten Monaten regelrecht einen Crashkurs in Werkzeug- und Formen bau absolviert. Schmitz: Ja, wir haben viele Branchenveranstaltungen besucht, waren auf der VDWF-Hauptversammlung und haben auch etliche Vor-Ort-Besuche gemacht. Was ist das Besondere für Sie an diesem Metier? Niethammer: Auf der einen Seite bin ich beeindruckt von der ganz selbstverständlichen Vertrautheit der Werkzeug-, Modellund Formenbauunternehmen untereinan- der. Man hält zusammen, fast wie in einer Familie. Auf der anderen Seite war es faszinierend, die Wichtigkeit der Branche, ihre Relevanz für alles, was uns in unserem täglichen Alltag umgibt, zu begreifen – und natürlich auch dieses virtuose Können bei der Metallbearbeitung zu erleben. Da macht den Formenbauern und Werkzeugmachern niemand etwas vor. Umso wichtiger ist es, dass der Slogan «Von der Branche, für die Branche» auch tatsächlich umgesetzt wird. Niethammer: Ja, hier ist für uns der Messebeirat z. B. sehr wichtig. Dieser setzt sich aus Unternehmern der verschiedenen Untergruppierungen sowie aus Verbands- und Medienvertretern zusammen. Wir müssen und wollen mit den ausstellenden Unternehmen gemeinsam eine Messe nach ihren Anforderungen gestalten. Jüngstes Ergebnis aus den Beiratsgesprächen ist beispielsweise die konkrete Aufplanung der Hallen und die Verteilung der einzelnen Schwerpunktthemen im Ausstellungsbereich. Oder auch der Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung. Hier sollen sich alle Bildungsanbieter, die helfen können, die Branche fit zu halten, auch mit ihren Angeboten auf der Moulding Expo präsentieren dürfen. Die Messe Stuttgart kann ja fast wöchentlich Erfolgsmeldungen verkünden. Sind Sie von der Menge der momentanen Buchungen überrascht? Schmitz: Mit einer derart explosionsartigen Entwicklung hätten wir vor einem halben Jahr wirklich nicht gerechnet. Einige der jüngsten Anmelder fragen, ob überhaupt noch Fläche frei sei. Andere Unternehmen wiederum, die bereits früher gebucht hatten, möchten nun ihre Standflächen vergrößern. Das sind für uns natürlich tolle Zeichen, die auch die positive Dynamik des Projekts widerspiegeln. Zeitgleich zur Moulding Expo finden die KSS und die Control statt. Wird es Kombitickets für die drei Veranstaltungen geben? Schmitz: Besser noch. Für die Besucher wird es möglich sein, ohne Mehrkosten alle drei Veranstaltungen zu besuchen. Bleibt die brennende Frage der Aussteller: Wie verhindert man es, dass die Moulding Expo eine Beschaffungsmesse für den Werkzeug- und Formen bau wird? Niethammer: Der Werkzeug-, Modellund Formenbau wird mit erwarteten 50 Prozent der Aussteller im Mittelpunkt der Moulding Expo stehen. Neben den Verarbeitern sind aber auch die Zulieferer ein wichtiger Bestandteil des Messekonzepts. In der Bewerbung der Moulding Expo werden wir zudem gemeinsam mit der Branche alles dafür tun, die Auftraggeber der Werkzeugmacher und Formenbauer aus der Kunststoffverarbeitung und der Blechumformung als Messebesucher anzusprechen, ebenso wie die Mitarbeiter von firmeneigenen Werkzeugbau-Abteilungen. «Von der Branche, für die Branche» heißt auch, dass die ausstellenden Unternehmen aktiv hinter «ihrer» Messe stehen müssen. Die überaus erfolgreiche AMB macht es hier übrigens vor: Über 70 Prozent der Fachbesucher folgten bei der diesjährigen Veranstaltung der Einladung eines Ausstellers zur Messe. Wenn das auch so bei der Moulding Expo läuft, ist alles gut. | Beides Betriebswirte: Florian Niethammer (l.) und Florian Schmitz von der Messe Stuttgart. Und was Sie privat über die beiden wissen sollten: Florian Schmitz: spielt leidenschaftlich – und viele sagen erfolgreich – Tennis. Gleiches gilt für Kollege Niethammers Gitarrenspiel in seiner Heavy-Metal-Band «Nataraja». 62 VDWF im Dialog 3/ 2014 VDWF-Workshop-Reihe «Marketing und Vertrieb» sowie «BWL@WZB» Der organisierte Wissens- und Informationsaustausch zwischen dem VDWF und seinen Mitgliedern ist in vollem Gange. So starteten in den vergangenen Wochen die Verbands-Workshops «Marketing und Vertrieb» sowie das Pilotprojekt zum Seminar «BWL@WZB - Betriebswirtschaftliche Aspekte, praktisch umsetzten im Werkzeugund Formenbau». Workshop «Marketing und Vertrieb im Werkzeug- und Formenbau» Das Leitmotiv des zweitägigen Seminars Ende Oktober in Schwendi war, Unternehmen die Möglichkeit zu eröffnen, sich professionell und gezielt auf dem Markt zu präsentieren. Dozent Ralf Dürrwächter, Marketing-Leiter beim VDWF und Lehrbeauftragter für «Marketing im Werkzeugbau» an der FH Schmalkalden, stellte hier verschiedene Techniken vor und analysierte zusammen mit den Seminarbesuchern das Selbstbild der Teilnehmer und ihrer Betriebe. Den etwa 10 Workshop-Teilnehmern wurde verdeutlicht, warum Marketing im Werkzeug- und Formenbau von Wichtigkeit ist, wie sich der richtige Marketing-Mix für die Branche finden lässt und welche Marketingpläne und Erfolgsfaktoren eine Rolle spielen. «Vielen Teilnehmern war der Begriff ‹Marketing› natürlich bekannt, doch die meisten denken dabei nur an Werbung. Im Endeffekt geht es aber bei Marketing darum, das ganze Unternehmen auf den Branchenmarkt auszurichten», erklärt Dürrwächter. Gerade aber auch die interne Betriebskommunikation oder die Festlegung eines Leitbilds für das Unternehmen sind weitere essentielle Inhalte, die im Workshop vermittelt werden. «Festzustellen ist, dass zu viele Werkzeug- und Formenbauer noch wenig Marketing in ihrem Unternehmen betreiben. Einzelmaßnahmen wie der Besuch einer Messe, die Schaltung einer Werbeanzeige oder die Erstellung eines Prospekts reichen heutzutage einfach nicht mehr aus», warnt Dürrwächter und fügt an: «Es muss ein solides Konzept dahinter stehen, und mit unserem Seminar helfen wir den Betrieben dabei, ein solches Konzept zu erstellen.» Dass die Teilnehmer sicherlich interessante Ansatzpunkte aufgenommen haben, zeigen zahlreiche Feedback-Karten, die am Ende des Seminars abgegeben wurden. So freuen sich einige, das «Erlernte in die Praxis umzusetzen» und dass der «Appetit auf VDWF im Dialog 3/2014 63 – Schlauchtechnik bis 250° – Kupplungstechnik – Schlauchpressen und Zubehör – Montage vor Ort – Sonderlösungen Wir lösen Ihr Schlauchanliegen eigene Initiative geweckt» wurde. Andere ließen sich von der «gemütlichen Runde» oder dem «passenden Ambiente» überzeugen. Für Ralf Dürrwächter ist das die Bestätigung, den Nerv der Seminateilnehmer getroffen zu haben. Und die nächsten Termine stehen auch schon fest: Vom 30. Juni bis zum 1. Juli 2015 findet ein Marketing-Workshop im Werkzeugbau-Institut Lüdenscheid sowie vom 14. bis zum 15. Juli auch in der VDWF-Geschäftsstelle in Schwendi. Pilot-Workshop «BWL@WZB» Um dem Seminarkonzept rund um die Thematik Finanzen und wirtschaftliche Unternehmensstrategien einen letzten Schliff zu verpassen, organisierte der VDWF eine Erstveranstaltung mit etwa sechs Teilnehmerbetrieben in der Verbandsgeschäftsstelle in Schwendi. Geleitet wurde das Seminar von den beiden Dozenten Dr. Claus Hornig und Dr. Helmut Weinzierl von der Zahlenwerk GmbH. Ralf Dürrwächter stellt klar: «Unsere Absicht ist es, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge spielerisch erlernen zu lassen. Auch wenn viele Geschäftsführer dem etwas skeptisch gegenüberstehen, schließlich sollte man Unternehmenskapital natürlich nicht leichtfertig ‹verzocken›, rechnen wir diesem Seminar gerade deswegen einen hohen Erfahrungswert an.» In den kommenden Wochen werden die nächsten Termine des Workshops auf der Internetseite des VDWF veröffentlicht. Während des Seminars werden Grundlagen der Betriebswirtschaft erörtert und Basisprinzipien erklärt. Das fiktive «Durchspielen» zweier Geschäftsjahre ermöglicht es, alltägliche Thematiken wie Abschreibungen, Bankkredite oder Unternehmensbilanzen mit professionellen Tipps und Feedback anzugehen. «Durch die Bank wurde den Teilnehmern klar, dass sie sich nicht nur mit Technik beschäftigen sollten, sondern auch die betriebswirtschaftlichen Aspekte beherrschen müssen», resümiert Dürrwächter. «Überaus erfreut hat mich jedoch der absolut transparente und offene Austausch aller Teilnehmer. So wurden Zahlen, Fakten und Vorgehensweisen ehrlich preisgegeben. Damit wurde das kompetente Feedback der Kursleiter und der anderen Teilnehmer zu einem wirklich wertvollen Gut.» Diese Erkenntnis ist für den VDWFMarketingleiter ein klares Zeichen dafür, dass das VerbandsNetzwerk funktioniert. Mit gegenseitigem Vertrauen und dem Willen, gemeinsam etwas zu bewegen. | red IVH Hanschmann Walldorferstraße 12 68775 Ketsch [email protected] www.ivh-info.de 64 VDWF im Dialog 3/2014 VDMA-VDWF-Anwenderforum Werkzeug- und Formenbau in Chemnitz 2014 – Impulse für mehr Wettbewerbsfähigkeit Eröffnung der Veranstaltung durch VDWF-Präsident Professor Thomas Seul Zu einem Anwenderforum Werkzeug- und Formenbau hatten der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer Ost (VDMA Ost) und der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) gemeinsam Mitte September in die Stadthalle nach Chemnitz eingeladen. Die mehr als 60 Teilnehmer erwartete ein interessanter Themenmix zu aktuellen Trends, Entwicklungen und Innovationen aus der Branche. Für Forschung und Entwicklung bleibt vielen Werkzeug- und Formenbauern im Tagesgeschäft keine Zeit, ein Budget für eigene Entwicklungsaktivitäten ist in der Regel nicht vorhanden. Für eine Branche, die weltweit für höchste Qualität, vor allem aber auch für ihre Innovationskraft bekannt ist, eine gefährliche Entwicklung: «Der deutsche Werkzeug- und Formenbau ist eine Marke, die speziell im Ausland für Zuverlässigkeit, Präzision, Produktivität, aber auch für Werte wie Termintreue und für maßgeschneiderte, optimierte Lösungen steht», erklärte Professor Thomas Seul, Präsident des VDWF, in seiner Begrüßungsansprache. «Diese Stellung als Marke hilft der Branche gerade auch bei Aufträgen aus dem Ausland – das Bewusstsein für diese Marke ist indes in den Betrieben kaum vorhanden.» Angesichts der momentan guten Auftragslage sei es wichtig, die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen, sich entsprechend Alleinstellungsmerkmale zu schaffen und – im Idealfall auch gemeinsam mit anderen Unternehmen – die eigenen Stärken weiterzuentwickeln. Hier spielen die Mitarbeiter eine große Rolle. Sie sind die Träger der Fähigkeiten und Fertigkeiten, die den Werkzeugbau ausmachen. Ein Betrieb muss jedoch nicht nur die technischen Fähigkeiten und Qualitäten entwickeln, sondern auch die unternehmerischen Aspekte im Spannungsfeld zwischen Produktivität und Flexibilität einerseits sowie Kostendruck und Kundenwunsch andererseits im Griff behalten. Marco Schülken, Vorsitzender der Fachabteilung Werkzeugbau im VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge, gab einen detaillierten Einblick in die aktuelle konjunkturelle Lage des deutschen Werkzeug- und Formenbaus. Die Branche, die rund 3000 Unternehmen und Betriebsteile umfasst, beschäftigt etwa 30 000 Mitarbeiter. Die Wertschöpfung in der Branche lag im vergangenen Jahr bei circa 4 Milliarden Euro. «Für 2014 erwarten wir sogar 4,4 Milliar- Videos zur Ve ranstaltung finden Sie auf dem VD WF-youtubeKanal oder unter vd wf-im-dialog. de. den Euro», berichtete Schülken. «Import und Export von Werk zeugen halten sich in Deutschland in etwa die Waage.» Eine Gefahr sieht er durchaus in der aktuellen weltpolitischen Entwicklung: «Man hat manchmal den Eindruck, dass die Politik nicht weiß, was sie mit ihren Entscheidungen anrichtet – und es auch gar nicht wissen will», konstatierte Schülken. «Viele Werkzeug- und Formenbauer haben sehr gute Geschäftsbeziehungen nach Russland, die Projekte liegen im Moment aber auf Eis – die russischen Unternehmen können sich bei den Banken kein Geld mehr beschaffen. Das gefährdet Arbeitsplätze und ganze Betriebe in unserer Branche. Nur sind wir offenbar zu klein und zu leise, um die Aufmerksamkeit der Politik für diese Herausforderung zu wecken.» Mit Blick in die Zukunft konnten sich die Anwesenden im Verlauf des Fachforums aus einer Reihe von Vorträgen umfang reiche und praxisnahe Tipps holen, um so branchenspezifische Abläufe oder Produktionszyklen weiter zu optimieren: Gegen den Strom schwimmen und Althergebrachtes neu überdenken, dazu ermunterte Lars Zimmermann vom Internetportal kommunikationsoptimierer.de. Seiner Meinung nach müsse man gerade auch in der Kommunikation mit dem Kunden die Chance nutzen, eine wirklich optimale Lösung zu finden, und dessen Beweggründe erforschen. «Wer es lernt, zu verstehen, was seine Kunden im Kern antreibt, kann sich daher einen entscheidenden Vorsprung in der Interaktion und damit auch im Wettbewerb um Aufträge erarbeiten», erklärte Zimmermann. Über effiziente Werkzeugkonzepte auf der Grundlage von Standardisierung sprach Gerhard Krammel vom Normalienhersteller Georg Meusburger. Innovative Werkzeugtechnik für Magnesiumbauteile war einer der Schwerpunkte von Siebenwurst Werkzeugbau. Welche Bedeutung zielgerichtete Weiterbildung und letztlich hochqualifizierte Mitarbeiter für den Fortbestand eines Unternehmens haben, verdeutlichte Dr. Wolfgang Boos, Geschäftsführer der WBA Aachener Werkzeugbau Akademie. Sein alarmierender Blick fällt auf die Demographie: «Lag das Durchschnittsalter der Mitarbeiter in den von uns untersuchten Werkzeugbauunternehmen 2005 noch bei 37,5 Jahren, ist es 2013 bereits auf 40 Jahre angestiegen», verdeutlichte Boos die Problematik. «Parallel dazu sank die Ausbildungsquote von 16,5 auf weniger als 10 Prozent.» Diese Faktoren seien eine zunehmende Herausforderung für die Branche. In weiteren Vorträgen erläuterten Alexander Hoffmann von ARC Solutions, Chemnitz, und Helmut Zeyn von Siemens Indus try Software in Hamburg, inwieweit die passende Software zu höherer Produktivität und Flexibilität im Unternehmen beitragen kann. Und an Beispielen aus der Konstruktionspraxis zeigten Peter Haumayr und Johannes Burkhart vom Bietigheimer Systemhaus Men at Work das Zusammenspiel von CAD und Umformsimulation. Den Abschluss der Vortragsreihe bildeten die Ausführungen Rainer Pohls von Makino Europe aus Hamburg. Er gab einen Denkanstoß zu neuen Lösungen für zukunftsweisende Prozessstrategien beim Drahterodieren. Ausgehend von der erodiergerechten Konstruktion über Standardisierung, der richtigen Drahtauswahl, der Datendurchgängigkeit und der Nutzung der Autonomie leistungsfähiger Drahterodieranlagen zeigte er Potentiale und Möglichkeiten der Technologie speziell im Stanzwerkzeugbau. Der Geschäftsführer des VDMA Ost, Reinhard Pätz, fasste den Tag sichtlich zufrieden zusammen: «Man hat heute gemerkt, dass die Kooperation zwischen dem VDMA und dem VDWF Früchte trägt. Es gibt etliche Herausforderungen seitens unserer Mitglieder, denen wir mit produktiven Kooperationen – so wie heute – begegnen können. Gerade diese Zusammenarbeit der Verbände und der Unternehmen, länderübergreifend, bundesweit oder auch international, wird in den nächsten Jahren immer wichtiger werden.» Gleichwohl erklärte Reinhard Pätz – bereits im Hinblick auf das Anwenderforum in Schmalkalden im kommenden Jahr –, dass sich die Themenauswahl des Fachforums immer wieder neuen Aspekten widmen muss und sich von der «rein technischen Ausrichtung» wegbewegen wird. Auch für Professor Thomas Seul war das Event ein voller Erfolg: «Die Qualität der Fachvorträge war hoch und die Pausen boten ideale Gelegenheiten zum Austausch unter den Teilnehmern des Forums.» Aber auch die Atmosphäre der Ver anstaltung sei «äußerst passend» gewesen, erklärte Seul: Der Tag habe rundum Spaß und Lust auf mehr gemacht und sei für die Besucher und für ihn selbst von hohem Erfahrungswert gewesen. | red Freizeit und Kultur Dieter Michael Krone ist 48 Jahre alt und verfolgt seit langer Zeit eine besondere Leidenschaft: die Papierflieger. Sein geballtes Wissen hat der Maschinenbauer 2007 in das Buch «Krones kleines Handbuch der Papierfliegerei» gepackt. In seinem 200-seitigen Werk begleitet er den Leser durch eine kleine Fliegerschule und erläutert die notwendigen Grundlagen, um sich die Technik von 16 Papierflieger-Typen anzueignen. Darüber hinaus betreibt Krone auch eine eigene Internet-Seite rund um dieses faltende Hobby. VDWF im Dialog 3/2014 «Vizemeister» 67 Herr der Flieger von Torsten Thissen│ «Falcon» «Immortal» «Gosammer Condor» «Futuristic Shuttle» «WWI» Dieter Michael Krone ist Deutschlands Papierflieger-Papst. Der Düsseldorfer setzt sich mit Modellen auseinander und der Physik dahinter. Außerdem hat er ein PapierfliegerGewehr gebaut. Und das ist wirklich spektakulär. Wenige Dinge können so beeindrucken wie ein perfekter Papierflieger. Wenn man um die zehn Jahre alt ist. Bei Erwachsenen hingegen löst diese Leidenschaft eher Unverständnis aus, sie hat etwas Exzentrisches, hätte man früher wohl gesagt, neudeutsch ist Dieter Michael Krone wohl ein Nerd. Ausreichend schwierig, aber nicht trivial Dabei kommt der Mann eher bodenständig daher, natürlich ein Ingenieur, den es Mitte der 1990er Jahre aus Dessau nach Düsseldorf verschlagen hat, ein Maschinenbauer, der wegen seines Berufs die halbe Welt gesehen hat, «was oft langweilig war, da die großen Industrieanlagen auch in anderen Ländern in den seltensten Fällen in der Nähe der Sehenswürdigkeiten liegen». Krone hat also viel Zeit in Hotelzimmern verbracht, und die nutzte er irgendwann, um Papierflieger zu bauen, um alles über Papierflieger zusammenzutragen, um Papierflieger zu berechnen, das Zusammenspiel von Aerodynamik, Ballistik und Schwerkraft; ein weites Feld. «Kinderkram», nennt er das, «klar», doch sei die Papierfliegerei eben «ausreichend schwierig, um nicht trivial zu sein». Außerdem könne man ja «aus jedem Mist eine Wissenschaft machen». Und Kindern mache das Bauen auch Spaß. Die Faltmaschine Automatix, ein selbstentwickeltes 3D-gedrucktes «Gewehr», das automatisch Papierschwalben faltet und verschießt, gehört zu Krones jüngsten Erfindungen. Bis zu 50 Papierflieger pro Minute kann die «Waffe» abfeuern. Mit Hilfe der Schaltmechanik eines Akkuschraubers, vereinzelten Elementen eines normalen Druckers sowie zusätzlichen Kugellagern und anderen Kleinteilen ist der Traum eines jeden Papierflieger-Fans entstanden. In einem YouTube-Video präsentiert Krone seine Erfindung – bislang wurde es knapp 7 Millionen Mal im Netz angeklickt. 68 VDWF im Dialog 3/2014 «Phantom» «BV138» Zuletzt hat Krone an einer Papierfliegerfaltmaschine gearbeitet. Vielleicht sein Meisterstück, es gibt einen 2500 Euro teuren Prototypen, der aussieht wie eine Maschinenpistole. Der Antrieb ist ein handelsüblicher Akkuschrauber, der einen Menschanismus im Inneren der Maschine in Gang setzt. Automatisch wird ein DIN-A6-Blatt eingezogen, gefaltet und ausgespuckt. Etwa 50 Stück pro Minute sind möglich, wobei man gerechterweise sagen muss, dass die Maschine ein wenig störanfällig ist – man kennt das vom Papierstau bei Druckern. Dennoch, die Flieger fliegen, «prinzipiell funktioniert das Ding», sagt Krone. Natürlich sind die Flieger nicht zu vergleichen mit denen, die etwa der Japaner Takuo Toda baut. In Japan ist das Bauen von Papierfliegern eine Kunst, Origami-Elemente werden ver arbeitet, und es entstehen eben Meisterwerke wie der 3D- Flieger des Japaners, der nebenbei auch noch den Weltrekord im Langfliegen hält. Länger als 30 Sekunden bleibt sein Flieger in der Luft – eine Ewigkeit für ein schnödes Blatt Papier. Allerdings gibt es recht selten Wettbewerbe, «es gibt ja in Deutsch land höchstens zwei bis drei Freaks, die sich ernsthaft damit beschäftigen», sagt Krone. Krones virtueller Hangar – papierflieger.de Hier finden sich viele tolle Hintergrundinformationen, Anleitungen und Anekdoten rund ums Papierfliegen. Hangar 7 am Flughafen Salzburg – 2006, 2009 und 2012 fand sich hier die Papierflieger-Elite ein, um in den Disziplinen Langflug, Weitflug und Aerobatik den Weltmeister zu küren. Der Bau eines guten Papierfliegers ist ein Dreiklang aus Falten, Trimmen und Werfen. Beim Falten gibt es zwei Grundmodelle: Die Flieger, die ballistisch unterwegs sind, und jene, die gleiten, also die Aerodynamik für sich nutzen. Am besten ist es, man kombiniert beide. Papier als sensibles Material Das Trimmen muss Rücksicht auf die Umgebung nehmen. Es sind Nuancen, die entscheiden, ob ein Flieger abstürzt oder gleitet, ein leichtes Knicken hier, ein Streicheln da ist oft ausschlaggebend. Der Wurf richtet sich danach, was man bezweckt. Er kann sanft sein, die Geschwindigkeit des Fliegers nachempfinden oder fest sein. Nur sollte er nicht zu fest werden, denn Papier ist sensibel, «eigentlich ein schlechtes Material, um etwas herzustellen, das in der Luft bleiben soll». Großen Spaß macht dem Ingenieur die Berechnung eines neuen Modells. Allerdings entspreche die berechnete Theorie häufig nicht der Praxis. Es sei ein bisschen wie mit dem Hummel-Problem der Physiker. Bis in die 1990er Jahre hinein war das Ergebnis der Berechnungen des Hummelflugs, dass Hummeln eben nicht fliegen können. Bis man Anfang der 2000er Jahre schließlich herausfand, dass die Anordnung der Luftröhrchen in den Flügeln entscheidend sein muss. «Wie genau das aber funktioniert, weiß die Wissenschaft immer noch nicht. Ähnlich sei es mit der Papierfliegerei. | Torsten Thissen, Rheinische Post, Düsseldorf Das Video zu m Papierflieg erWerfer gibt es auf Youtube: Bestenlehrer GmbH Oberflächen für Werkzeuge Einsteinstr. 22 91074 Herzogenaurach Telefon: +49 (09132) 780 70 Telefax: +49 (09132) 780 744 E-Mail: [email protected] www.bestenlehrer.de 6 Tage Woche ohne Aufpreis Zuverlässigkeit und Termintreue Alle Arten von Polituren an Spritzguss-, Druckguss- und Umformwerkzeugen Ihr zuverlässiger Partner seit 1979 Mechanisch Polieren Laserpolieren Laserschweißen Beschichten Härten «Wolkenschneider» Unsere Kompetenz ist Ihr Gewinn Aus Flugversuchen und Experimenten lassen sich jede Menge qualitative Aussagen über Papierflieger gewinnen und man kann sie auch recht gut berechnen. Das macht Michael Krone auch und liefert in seinem Buch und auf seiner Website jede Menge Infos über Gleiteigenschaften, Maximalgeschwindigkeiten oder mögliche Flughöhen. 70 VDWF im Dialog 3/ 2014 19 dmg mori weltpremieren in 2014 10 Weltpremieren im 2. Halbjahr 2014. +49 (0) 180 5 49 00 22 Support rund um die Uhr Technische Informationen und Broschüren unter: www.dmgmori.com oder über Ihre DMG MORI Deutschland Tel.: +49 (0) 71 52 / 90 90 - 0 von dmg mori K O O PERATIOVDWF N STÄRK T IN NOV AT I ON71 im Dialog 3/2014 1 nHX 4000 2nd generAtion + HoHe dYnAmiK: 1 g Beschleunigung, bei 60m/min Eilgang (96 m/min als Option) und 2,2 Sek. 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Die Schokoladenform befindet sich dabei in der Produktionsanlage in einem Rundlauf und wird kurz nach dem Entformen ein nächstes Mal befüllt. Ein Formensatz für einen Schokoartikel besteht aus 200 bis 1500 gespritzten Kunststoffformen, keine wirklich typische Stückzahl für einen Spritzgießer ... Das 1944 von Max Riner gegründete Unternehmen ist noch heute in Familienbesitz und vertreibt Schokoladengießformen in über 65 Länder. Wir sind Partner globaler Lebensmittelkonzerne und beliefern mit einem weltweiten Vertriebsnetz sowohl international wie lokal agierende Schokoladenhersteller. Rund 50 bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantieren einen konsequent hohen Qualitätsstandard unserer Formen. Der gesamte Herstellungsprozess der Schokoladenformen vom SchokoDesign über das Formen-Engineering, den Werkzeugbau und den Spritzguss bis zur Fertigstellung der Form machen wir inhouse am Standort Rupperswil bei Aarau. Unser Engineering-Team besteht aus Experten unterschiedlichster Fachrichtungen. An mehreren Designarbeits plätzen können wir mit unseren Kunden Schokoladenartikel designen. Dazu arbeiten wir mit taktilen digitalen Model lierungssystemen, welche es uns erlauben, 3D-Daten wie reales Design-Clay direkt am PC zu bearbeiten. Unser 3D-Scanner ermöglicht es uns, Gipsmodelle oder andere Vorlagen zu digitalisieren und für die Artikelgestaltung zu verwenden. Eine Vielzahl von weiteren Tools zur Erstellung von Reliefs, Freiformflächen und Gravuren runden unseren virtuellen Werkzeugkasten für das Schokoladen design ab. Seit August 2014 verfügen wir mit unserem neuen Flaggschiff CATIA V6 über ein schlagkräftiges 3D-CAD-System, in welchem die zuvor generierten 3D- Designdaten nahtlos für die Konstruktion der Schokoladenformen sowie die da zugehörige Werkzeugkonstruktion verwendet werden können. Durch den parametrischen Aufbau unserer modularen Spritzgusswerkzeuge im CAD-System können wir rasch auf Kundenwünsche reagieren und haben die spritzgussge- rechte Konstruktion der Formen im Griff. Durch das integrierte PLM-System ENOVIA behalten wir auch in der dynamischen und kreativen Designphase unsere Daten unter Kontrolle und sind immer sicher, dass der Kunde das erhält, was er wünscht. Ein starkes CAM-System bildet die Schnittstelle zwischen Engineering und unserem Werkzeugbau. Dieser ist nicht auf die Produktion kompletter Spritzgusswerkzeuge ausgerichtet, sondern der Fokus liegt auf der Produktion der für eine spezifische Schokoladenform benötigten Formeinsätze. Die Produktionsmenge von nur 200 bis 1500 Formen stellt keine große Belastung für die Werkzeugeinsätze dar, daher werden weiche Werkzeugteile aus Aluminium, Stahl und Messing gefertigt. Herzstück des Werkzeugbaus ist die Fertigung der Stempel, diese repräsentieren im Werkzeug die Kavität für die Schokolade. Nur wenn diese Komponente passt, können wir sicherstellen, dass unser Kunde auf seiner Produktionsanlage Schokolade innerhalb einer Gewichtstoleranz von maximal 0,1 g produzieren kann, welche gleichzeitig den höchsten Ansprüchen in Bezug auf Ästhetik und Entformbarkeit genügt. In mehreren Schritten werden die Stempel geschruppt, vor- und feingeschlichtet, wobei Fräser mit Durchmessern von bis zu 0,1 mm eingesetzt werden. Auch im Werkzeugbau wird in neue Technologie und Tools investiert. So beschaffen wir eine neue HSC-Fräsmaschine als die Erweiterung der Stempelproduktion und freuen uns darauf, diese im Januar 2015 bei uns in Betrieb nehmen zu können. Linearantriebe und eine Spindel mit Drehzahlen bis 90 000 U/ min werden die Hauptzeiten reduzieren, und ein integrierter Palettenwechsler sorgt dafür, dass die Nebenzeiten klein bleiben. Sind die Stempel gefräst, werden sie von handwerklich höchst qualifiziertem Personal, darunter zwei Goldschmieden, auf Hochglanz poliert und in wahre Schmuckstücke verwandelt. Sind die Werkzeugteile fertig, werden sie in eine der über 30 Stammformen ein gebracht und anschließend auf die passende Spritzgussmaschine montiert. Unser Maschinenpark für den Spritzguss besteht aus 6 Maschinen mit Schließkräften zwischen 150 und 2000 Tonnen. Mit diesem Maschinenpark können wir Formen mit Gewichten von 30 g bis 5 kg problemlos produzieren. Durch den Einsatz von hochwertigen Werkstoffen erfüllen unsere Formen sowohl die hohen technischen Anforderungen (mechanisch, thermisch und chemisch) als auch die hohen regulatorischen Anforderungen der verschiedenen Lebensmittelvorschriften. In unserer Fertigmacherei werden die Formen je nach Kundenwunsch mit RFID-Chips ausgestattet, mittels Laser beschriftet oder Zusatzteile wie Zapfen oder Codierplatten werden montiert. Doppelformen für die Produktion von Hohlkörpern werden mit Magneten, Scharnieren und Klammern ausgestattet. Hier kann ein Satz Schokoladenformen so tariert werden, dass das Gewicht jeder Form des Satzes innerhalb von ± 1 g liegt. Nach erfolgter Schlusskontrolle werden die Formen verpackt und auf die Reise zu einem unserer weltweiten Kunden geschickt. Hier kommt unsere Form nach einer ersten Reinigung zum ersten Mal in Kontakt mit Schokolade und wird vom geformten Teil selbst zur formgebenden Komponente. | Max Riner AG Jurastrasse 23 CH-5102 Rupperswil Telefon +41 (0)62 8894040 Telefax +41 (0)62 8894020 [email protected] www.rinermoulds.ch Hans Knecht setzt auf Kontinuität Lange Jahre mit exeron verbunden: Hans Knecht (r.) und sein Sohn Marc, der die Geschäfte seines Vaters nach und nach übernehmen wird. Er darf mit Recht als «Urgestein» der Branche bezeichnet werden: Hans Knecht, seit 1978 Inhaber der gleichnamigen GmbH mit Sitz in Reutlingen. Weithin als erfahrener, verlässlicher Vertriebsprofi in Sachen Erodier- und Frästechnik bekannt. Jetzt soll die nächste Generation sukzessive die Geschäfte übernehmen. Hans Knecht GmbH Metzingerstraße 62 72766 Reutlingen Telefon +49 (0)7127 70730 Telefax +49 (0)7127 71000 E-Mail: [email protected] www.hansknechtgmbh.de Die Nähe zu Markt und Kunden sowie technisches Know-how haben Werkzeugmachermeister Hans Knecht zu einem anerkannten Partner des Formen- und Werkzeugbaus werden lassen. Er und seine Mitarbeiter bearbeiten von Beginn an für exeron das Vertriebsgebiet BadenWürttemberg – überaus erfolgreich. Knecht ist aber auch für den Vertrieb von DigmaHSC-Fräsmaschinen und für Drahterodiermaschinen von Fanuc zuständig. Bei den Unternehmenspartnern haben seine Aussagen Gewicht. «Ich kenne den Markt sehr gut und weiß auch, was die Mitbewerber machen», begründet Hans Knecht diese Stellung. «Meine Nähe zum Markt und zu den Kunden sowie unser technisches Know-how haben z. B. exeron auch dabei geholfen, kundengerechte Entwicklungen voranzutreiben. Wir bewegen viele Dinge gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern.» Sohn Marc soll das Unternehmen jetzt als Geschäftsführer mit in die Zukunft führen und den Generationswechsel sukzessive einläuten. Sein Steckbrief lässt erkennen, dass er sich gut vorbereitet in die Selbstständigkeit begibt: Marc Knecht (43), verheiratet und Vater von zwei Kindern, hat nach seinem FH-Maschinenbaustudium zunächst zwei Jahre im Vertrieb für Großrechner und Netzwerke gearbeitet, um dann in die Automobilzulieferindustrie zu wechseln, wo er 14 Jahre im technischen Verkauf bzw. in der Projektleitung tätig war. Seit 1. April sind Hans und Marc Knecht jetzt gemeinsam unterwegs, um den Kunden das neue Vertriebsteam vorzustellen. Marc Knecht dazu: «Bisher gab es durchweg positive Reaktionen. Es gibt also keinen Anlass, unsere Strategie zu ändern. Ergänzen werden wir sicher das eine oder andere im Bereich Kommunikation und beim Einsatz neuer Medien. Aber die Kontinuität in der Betreuung wird auch weiter erhalten bleiben.» | 50 75 VDWF im Dialog 3/2014 Ihr zuverlässiger für den Jahre Partner Werkzeug- und Formenbau Katalog „Werk für den Werkz stattbedarf eug- und Formenbau“ 2 015 Mit mehr als 400 zusätzlichen Artikeln! NEU Wir garantieren Ihnen: Strengste Qualitätsrichtlinien :GNUDNEWREV RUZ Einfache Bestellmöglichkeiten :LEIPSIEB Ständige Verfügbarkeit Kürzeste Lieferzeiten relieZ-1 !nelé za lassátísoynávbazS relieZ-2 25.–28.11.2014 Frankfurt (DE) NEU in: Halle 8, Stand M30 gnureisidradnatS tiM !suarov brewebtteW med Meusburger Georg GmbH & Co KG | Kesselstr. 42 | 6960 Wolfurt | Austria T 00 43 (0) 55 74 / 67 06-0 | F -11 | [email protected] | www.meusburger.com Verband und Netzwerk Das Werkzeugbau-Institut Südwestfalen – mit neuer Ausrichtung und neuem Standort Die Kisten sind noch nicht alle ausgepackt, aber die ersten Maschinen im Technikum am neuen wi-swf-Standort laufen bereits. Unter der neuen Adresse wird, ebenfalls durch das WerkzeugbauInstitut, die VDWF-Außenstelle unterhalten. Das neue Leitmotiv, das das WerkzeugbauInstitut Südwestfalen (wi-swf) mit seiner seit einiger Zeit vorbereiteten Neuausrichtung verfolgt, ist das Streben nach absoluter Präzision. Dieser Begriff setzt sich zwar aus vielen verschiedenen Facetten zusammen, doch alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Produkte mit der höchstmöglichen, gleichbleibenden und jederzeit reproduzierbaren Qualität im Rahmen der markterforderlichen Anforderungen – und zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Bedingungen – herzustellen. «Um dieses Ziel bestmöglich umsetzen zu können, ist die Entwicklung einer optimalen Fertigungsstrategie unumgänglich», erklärt wi-swf-Geschäftsführer Olaf Schmidt. In einer modernen Fertigungspolitik gehören dazu auch die Erweiterung des Arbeitsumfelds sowie eine verbesserte Infrastruktur. Aus diesem Grund zieht die Werkzeugbau-Institut Südwestfalen GmbH um. Vom Gebäude der Firma Hasco «Im Wiesental» in das neue Zuhause an der Freisenbergstraße 19 in Lüdenscheid. Zunächst wird hier nur das Erdgeschoss belegt, später dann noch weitere Flächen in der Etage darüber. Die meisten Maschinen sind schon da und arbeiten. Solide hölzerne Umzugskisten mit Patentschrift, Akten und dem, was sich seit der Gründung 2011 angesammelt hat, warten noch aufs Auspacken. Die sechs Mitarbeiter des Werkzeugbau-Instituts um Geschäftsführer Schmidt pendeln allerdings noch zwischen dem alten Domizil und der neuen Adresse. Sie stehen VDWF im Dialog 3/2014 auf Leitern, bauen nach Feierabend Büros aus, streichen Wände und Schmidt selbst bringt mit einem Hochdruckreiniger die neue Fassage seines Instituts wieder auf Vordermann. Bis zum 11. und 12. November bleibt noch viel zu tun. Dann findet nämlich die 3. Fachtagung des wi-swf mit dem Thema «Präzision planen, produzieren, kontrollieren, dokumentieren» statt, mit der die Räume eingeweiht werden sollen. Die neueste Maschine ist «schuld» am Umzug. Denn die wiegt fast 15 Tonnen, eine Bodenbelastung, die in den von Hasco angemieteten Räumen nicht möglich war. Nun kann das Laser-Fräs-Bearbeitungszentrum ab Dezember richtig loslegen – ein Technologiesprung für das Kompetenzzentrum, das kleine und mittelständische Unternehmen mit Knowhow unterstützt und Zukunftstechnologien erforscht. «Es wäre doch schön, wenn sich ein Lego-Elefant auch wie ein richtiger Elefant anfühlen würde», nennt Michael Neumann ein Beispiel für Forschung zu bionischen Oberflächenstrukturen. Er hat die neu geschaffene Aufgabe als Manager Netzwerk, Forschung und Entwicklung übernommen. «Eigentlich gehören wir mit ins Bahnhofs areal», sagt Schmidt, in die Nachbarschaft von Kunststoff-Institut, Dial und des Instituts für Umformtechnik. Doch dafür seien die Maschinen zu schwer, der Raum zu knapp. An der Freisenbergstraße ist die Gesamtfläche gar nicht viel größer als vorher, nur anders verteilt: 77 mehr Hallenfläche für das Technikum (300 m²), dafür etwas weniger Bürofläche (160 m²). Der Auszug bringe jedoch auch einen «atmosphärischen» Vorteil, sagt Schmidt: Man werde nicht länger fälschlicherweise als Abteilung von Hasco wahrgenommen. Einen Etat für Umzug und Umbau gibt es schlichtweg nicht. So etwas ist für die Arbeit des angegliederten Instituts der FH Südwestfalen in der Förderphase nicht vorgesehen. Zu den Vorteilen – «wir können gut planen» – gesellt sich ein Nachteil: «Wir dürfen kein Geld verdienen.» Erst nach Ende der Förderphase im September 2015 und einer Sperrzeit, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, darf und muss das wi-swf wirtschaftlich arbeiten und Geld verdienen. Derzeit, so Schmidt, finanziere man sich über Aus und Weiterbildungsangebote. Über ein wohlwollendes Sponsoring der Volksbank Lüdenscheid konnte die komplette Bestuhlung für den Seminarbereich abgedeckt werden. Der tolle Einsatz der Mitarbeiter und der Zusammenhalt im Institut erleichtern die Umzugsarbeiten immens. «Für 2015 stehen mit dem 4. Symposium am 15. April und der 4. Fachtagung am 29. Oktober bereits weitere Feuertaufen für unser neues Gebäude an. Und wir freuen uns auf jeden Fall, eine spannende und hoffentlich erfolgreiche Ära in unseren schönen Räumen einzuläuten» sagt Olaf Schmidt zufrieden. | wi-swf Ideenschmiede Ideenschmiede & Formenbau & Formenbau n Forme nt Fboirsm2e0 t bis 20 Live auf der EuroMold 2014 in Frankfurt, Halle 11, Stand C07 Live auf der EuroMold 2014 vom 25.–28. November 2014 in Frankfurt, Halle 11, Stand C07 vom 25.–28. November 2014 www.deckerform.de 78 VDWF im Dialog 3/2014 VDWF-Spende an das Kinderhospiz St. Nikolaus in Grönenbach übergeben VDWF-Vorstand Barbara Ellinger-Walter (l.) und der ehemalige Verbandsgeschäftsführer Willi Schmid übergeben den Spendenscheck an Hildegard Link vom Förderverein des Kinderhospizes St. Nikolaus. Veranstaltungen des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer finden immer mit viel Herzblut und Leidenschaft statt. Beim diesjährigen VDWF-Grillfest im Hause Schenk & Schmid konnte das wieder einmal unter Beweis gestellt werden: Im Rahmen des sommerlichen Treffens der Verbandsmitglieder wurden 1800 Euro für das Kinderhospiz St. Nikolaus in Grönenbach gesammelt. Ende Juli übergaben Willi Schmid, ehemaliger VDWF-Geschäftsführer, und VDWFVorstand Barbara Ellinger-Walter dem Kinderhospiz den Spendenscheck. Wenn man den Kopf im Tagesgeschäft hat und sich über den Zeitdruck, die Daumenschrauben der Auftraggeber oder über den letzten fehlenden tausendstel Millimeter ärgert, sei das ein gutes Zeichen, erklärte Willi Schmid auf dem VDWF-Grillfest im vergangenen Juli. Der ehemalige Verbands-Chef zog mit dieser Aussage natürlich sofort die Aufmerksamkeit der anwesenden Gäste auf sich. «Wenn dem so ist, hat man nämlich keine anderen Sorgen. Darum will ich als Gastgeber das Verbandsgrillfest nutzen, etwas für diejenigen zu tun, an die man im normalen Alltag VDWF im Dialog 3/2014 nicht denkt», erklärte Schmid und stellte das Kinderhospiz in Bad Grönenbach vor: «Die Verantwortlichen dort leisten wundervolle Arbeit – den Aufwand der Mitarbeiter sehen jedoch die meisten Menschen gar nicht. Mit einer Spende helfen wir nicht nur kranken Kindern und deren Familien, sondern honorieren auch die Dienste der Pfleger und Verantwortlichen der Institution», so Schmid. Warum Spenden, wie die des VDWF, überaus wichtig sind Das St. Nikolaus in Bad Grönenbach im Allgäu ist das erste und bislang einzige Kinderhospiz im süddeutschen Raum. Im «Haus voller Leben», wie die Einrichtung sich auch beschreibt, finden Familien mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kindern und Jugendlichen eine Anlaufstelle und Erholungsstätte. Das Haus begleitet die Angehörigen in der letzten Lebensphase, während des Sterbeprozesses und auch über den Tod des erkrankten Kindes hinaus. Bereits ab der ärztlichen Diagnosestellung gilt das Angebot und der Aufenthalt ist vor allem eine Entlas tung für den häufig über viele Jahre schwierigen Alltag der Familienmitglieder, oftmals an der Grenze der psychischen und physischen Belastbarkeit. Hildegard Link vom Förderverein des Kinderhospizes St. Nikolaus erklärt, warum Spenden, wie die des VDWF, überaus wichtig sind: «Es gibt leider keine kostendeckende Finanzierung für Kinderhospize in Deutschland. Die Kranken- und Pflegekassen übernehmen einen Teil der Kosten für den Aufenthalt der unheilbar erkrankten Kinder, jedoch für nur 28 Tage im Jahr.» Das, was darüber hinausgeht, sowie die Unterbringung der gesunden Familienmitglieder, also der Eltern und der Geschwisterkinder, werden komplett durch OKAMOTO PRECISION SYSTEMS 79 den Förderverein Kinderhospiz im Allgäu finanziert. «Für den laufenden Betrieb benötigen wir aus Spenden und Fördermitteln eine jährliche Summe in Höhe von einer Million Euro!», fügt Hildegard Link an. Durch die Spende des VDWF konnte die jährliche Millionensumme zwar bei weitem nicht abgedeckt werden, doch zumindest ist man dieser Hürde 1800 Schritte näher gekommen. Wer selbst einmal die Räumlichkeiten des Kinderhospizes in Bad Grönenbach begutachten möchte, kann dies am Sonntag, den 23. November – von 10 bis 17 Uhr – tun. In der Gerberstraße 28 öffnet das Haus dann traditionell die Pforten zum zweimal jährlich stattfindenden «Tag der offenen Tür». Das 55-köpfige Mitarbeiterund Pflegekräfte-Team der Einrichtung freut sich darauf, Sie durch das Haus zu führen und die Art und Weise der Hospizarbeit zu erläutern. | red · Seit 1935 innovative Schleiftechnik mit höchster Präzision · Hochproduktive Technologie · Kompetenz als Systemlieferant · Fokussierung auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden · Von der technischen Beratung bis zum After-Sales-Service WWW.OKAMOTO-EUROPE.DE OKAMOTO MACHINE TOOL EUROPE GMBH Paul-Ehrlich-Str. 9 · 63225 Langen - Germany Tel: +49 6103 201100 · Fax: +49 6103 2011020 · [email protected] 80 VDWF im Dialog 3/2014 Neues aus dem Verband Vom Einmannbetrieb zum Markt führer – Meusburger feiert 50-jähriges Jubiläum Abgeordnete gratulieren Leonhardt zur dritten Auszeichnung als «Top 100»-Innovator innerhalb von nur fünf Jahren Besuch hatte sich Ende Juli im Graveurbetrieb Leonhardt angesagt. Markus Grübel (M.), Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Esslingen und parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, und Karl Zimmermann (l.), Mitglied des Landtags Baden-Württemberg für den Wahlkreis Kirchheim, wollen Dr. h. c. Wolfgang Leonhardt und seinem Team zu einer nicht alltäglichen Auszeichnung gratulieren – dem dritten Gütesiegel «Top 100»-Innovator innerhalb von fünf Jahren. Karl Zimmermann, hob in seiner Gratulation die hervorragende Atmosphäre im Unternehmen hervor: «Die langjährigen Firmenangehörigen hier – und das konnte ich heute sehen – fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl. Ich bin wirklich beeindruckt davon, mit welcher Konzentration jeder Einzelne an seinem Werkstück sitzt und es bearbeitet, teilweise sogar mit Vergrößerungsglas.» Die erneute Auszeichnung durch die Fachjury zeige, dass es sich beim Graveurbetrieb Leonhardt um ein Juwel handle, auf dessen Leistungsfähigkeit inzwischen auch große Unternehmen bauen und das gerüstet sei für die Zukunft sei, erklärte Zimmermann. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel unterstreicht die Bedeutung von Unternehmen wie dem Graveurbetrieb Leonhardt für die wirtschaftliche Entwicklung: «Wenn man fragt, warum es uns in Baden-Württemberg besser geht, dann ist die Antwort: Weil es Firmen gibt wie Leonhardt – innovativ, inhabergeführt, bodenständig.» In diesen Firmen, betont er, kennt der Chef noch seine Mitarbeiter und kann sie auch einschätzen. Solche Firmen sind in der Lage, sich immer wieder auf neue Herausforderungen einzustellen. «Hinter unscheinbaren Mauern wird hier Hochtechno logie gemacht und entwickelt. Dinge, die die Welt in Zukunft braucht, die entstehen hier in kleinen Unternehmen. Darum wurde der Graveurbetrieb Leonhardt auch zu Recht als Top-Innovator ausgezeichnet.» Die Jury hebt hier vor allem die Qualifikation und Motivation sowie das Innovationsklima hervor: «Im Graveurbetrieb Leonhardt regt jeder Mitarbeiter pro Jahr im Schnitt sechs Verbesserungen an, und 75 Prozent dieser Vorschläge werden umgesetzt», heißt es in der Begründung des Preisgremiums. Der VDWF gratuliert seinem langjährigen Mitglied und wünscht weiterhin viel Elan, auf dass bald weitere Preise die Regale im schwäbischen Hochdorf schmücken werden. | Nach erfolgreicher Meisterprüfung und fünf anschließenden Wanderjahren (1957 bis 1962) in Amerika gründet der gelernte Werkzeugbauer Georg Meusburger 1964 im österreichischen Dornbirn einen Einmannbetrieb. «Damals hatte ich noch die Idee von einem kleinen Handwerksbetrieb im Formenbau – mit ungefähr 7 oder 8 Leuten», erinnert sich der 78-jährige Unternehmer. Heute, nach mehreren Umstrukturierungen und der Übersiedlung des Betriebs nach Wolfurt, sind es über 700 Mitarbeiter, die bei der Meusburger Georg GmbH & Co KG für 160 Millionen Euro Umsatz verantwortlich sind. Durchaus ein Grund zu feiern – zumal der führende Hersteller von Normalien für den Werkzeug- und Formenbau 2014 auch 50 Jahre alt wird. «Durch zusätzliche Mitarbeiter im Außendienst können wir den Markt gezielter bearbeiten. Auch die Niederlassungen in China, der Türkei und den USA entwickeln sich sehr gut», berichtet Guntram Meusburger. Der Sohn des Firmengründers steht seit 2007 dem Familienbetrieb erfolgreich vor und ist außer für die Erweiterung des Produktangebots bei Meusburger auch für die zunehmende Fokussierung auf die europäischen und internationalen Märkte verantwortlich. | VDWF im Dialog 3/2014 81 PRÄZISION in jeder F O R M Unsere Kernkompetenz ist die Herstellung von Ein- und Mehrkavitätenformen. Unsere Spezialität liegt im Service vom Prototyp bis zur kompletten Serienlieferung mit unserer Tochterfirma, PTK-ERZ Präzision in technischem Kunststoffspritzguß. Die GEZEA Grafit, HSC-Fräs & Erodierzentrum Eisenach GmbH feiert 20-jähriges Bestehen Am 1. Oktober 2014 lud GEZEA zur Jubiläumsfeier ein. Das Dienstleistungsunternehmen für den Werkzeug- und Formen bau feierte sein 20-jähriges Bestehen am Firmenstandort in Eisenach-Stedtfeld. 1994 von Frank Köllner und Horst Heller als Zweimannbetrieb gegründet, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile 28 Mitarbeiter. Henning Köllner, Sohn von Frank Köllner und seit 2011 für Horst Heller ebenfalls in der Geschäftsführung, freute sich über die gelungene Veranstaltung: «Gut 125 Gäste konnten sich beim Firmenrundgang ein Bild unseres Unternehmens machen und auch die Feierlich- keit genießen.» Immerhin sorgte man bei GEZEA dafür, dass es an nichts fehlte: Von Grillbuffet und Getränkebar über einen Karikaturenzeichner bis zur Liveband war für alles Nötige gesorgt, um in angenehmer Atmosphäre zu feiern. Und es gab auch ein technisches Highlight zu gewinnen: Anlässlich des Jubiläums ließen Vater und Sohn Köllner das Wahrzeichen des Unternehmensstandorts, die Wartburg, in Graphit herstellen (12 Stunden Konstruktion, 4 Stunden Programmierung und 21 Stunden HSC-Fräsen) und für einen guten Zweck per Tombula verlosen. Neben etlichen VDWF-Mitgliedern war auch Heiko Semrau in offizieller Funktion als Verbandsgeschäftsführer vor Ort, um im Namen des VDWF zu gratulieren. | Werkzeugbau ERZ Industriestraße 5, 89150 Laichingen Tel. 07333-922436, Fax. 07333-922438 Email: [email protected], http://www.wzb-erz.de made in ny Germa 82 VDWF im Dialog 3/2014 Termine und Veranstaltungen –VDWF-CE-Workshop Schwendi, 18. November –VDWF-Workshop Marketing und Vertrieb im Werkzeug- und Formenbau Lüdenscheid, 18. – 19. November –VDWF-Workshop Toleranzen von Kunststoffformteilen Schwendi, 20. November –Euromold Frankfurt am Main, 25. – 28. November –Horber Werkzeugtag Horb a. N., 22. Januar 2015 –Messetraining Messe Stuttgart Stuttgart, 29. Januar 2015 –Interplastica Moskau, Russland, 27. – 30. Januar 2015 –Technologietag Konstruktionsbüro Hein Neustadt/Hannover, 20. Februar 2015 –Intec/Z Leipzig, 24. – 27. Februar 2015 –BWL@WZB Modul 1 Schwendi, 4. – 5. März 2015 –BWL@WZB Modul 2 Schwendi, 6. März 2015 –VDMA-VDWF-Anwenderforum Schmalkalden, 11. März 2015 –Klausurtagung zum Thema Energieeffizienz Oberstaufen, 13. – 15. März –VDWF-CE-Workshop Schwendi, 24. März 2015 –Medtec Europe Stuttgart, 21. – 23. April 2015 –VDWF-Hauptversammlung Stuttgart (bei Hahn+Kolb), 23. April 2015 –Moulding Expo Stuttgart, 5. – 8. Mai 2015 Verlag und Herausgeber VDWF – Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V. Gerberwiesen 3 88477 Schwendi Telefon +49 (0)7353 9842299 Telefax +49 (0)7353 9842298 info @ vdwf.de www.vdwf.de Präsident Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul Geschäftsführer Heiko Semrau Redaktion VDWF mit wortundform Verantwortlich im Sinne des Presserechts Willi Schmid, VDWF, Schwendi Gestaltung und Technik wortundform GmbH Entenbachstraße 35 81541 München Telefon +49 (0)89 62500535 Telefax +49 (0)89 62500536 [email protected] www.wortundform.de Herstellung mediaGroup le Roux Daimlerstraße 4 – 6 89155 Erbach Telefon +49 (0)7305 93020 Telefax +49 (0)7305 930250 info@ mediagroup-leroux.de www.mediagroup-leroux.de Anzeigen Melanie Hofmann, VDWF [email protected] Mediadaten www.media.vdwf.de AGB www.agb.vdwf.de Erscheinungsweise dreimal im Jahr Druckauflage 11 000 Exemplare Verbreitete Auflage 9578 Exemplare (Angaben des 4. Quartals 2013) Geprüft von der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern Preise Einzelheft: 9,50 Euro, Jahres-Abonnement im Inland über drei Ausgaben: 25 Euro (inklusive Porto und Versand). Das Abonnement kann unter www.vdwf.de bestellt werden. Für die Mitglieder des VDWF erfolgt der Bezug der Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne gesonderte Berechnung. Bildnachweise – Titel: wortundform – Seite 3: wortundform – Seite 5, 1. v. o.: Autosalon Paris – Seite 5, 2. v. o.: Wefa – Seite 5, 4. v. o.: Hardcoreraveman – Seite 12, Seite 14 – 17: wortundform – Seite 13: fbb Formenbau Buchen – Seite 18 – 20: BEA – Seite 22 – 23: wortundform – Seite 24: Fraunhofer IWU – Seite 26: RUD – Seite 27 – 29: wortundform – Seite 30, Seite 31 unten, Seite 32, 1. u. 2. v. o.: Gerhardi – Seite 31 oben, Seite 32, 3. v. o., Seite 33: Wefa – Seite 34 rechts: Flowtiq – Seite 35 links: Fraunhofer IPT – Seite 35 Mitte: Elmet – Seite 35 rechts: Emco – Seite 36 links: Hermle – Seite 36 Mitte: IBT – Seite 36 rechts: Wollschläger – Seite 37 links: IEF-Werner – Seite 37 rechts: BASF – Seite 38 – 40, Seite 42, 44 – 46: wortundform – Seite 41: KIMW-P GmbH – Seite 48: dpa – Seite 49 unten: post.ch – Seite 50: flickr/Zürich – Seite 52, 1. v. o.: montredo.com – Seite 52, 2. v. o.: chrono24.pl – Seite 55 oben: Euromold – Seite 55 unten: Intec – Seite 56 links, Seite 76 – 77: wi-swf – Seite 56 rechts: Aluminium – Seite 57: Behrendt & Rausch – Seite 58 links, Seite 62 – 63: Heiko Semrau – Seite 58 rechts: Euroblech – Seite 60 – 61, Seite 64 – 65: wortundform – Seite 66: Hansjürgen Bauer – Seite 67 – 69: Paperfliegerei – Seite 72 – 73: Max Riner AG – Seite 74: wortundform – Seite 78: wortundform – Seite 80 oben: Christina Muschong – Seite 80 unten: Meusburger – Seite 81: GEZEA Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau DIE NEUE LEISTUNGSSCHAU DES WERKZEUG-, MODELLUND FORMENBAUS Sie sind Werkzeug-, Modell- und Formenbauer und möchten neue Kunden aus der kunststoff- und metallverarbeitenden Industrie gewinnen? Oder arbeiten Sie als Zulieferer eng mit dieser Branche zusammen? Dann sind Sie auf der MOULDING EXPO genau richtig: Die neue Fachmesse wurde gemeinsam mit der Branche und für die Branche entwickelt – und exakt auf deren Bedürfnisse zugeschnitten. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf dieser Branchenplattform. Mitten im größten Markt für Industriegüter und auf einem der schönsten und innovativsten Messegelände Europas. Werden Sie Aussteller der MOULDING EXPO 2015. 5.-8. MAI 2015 MESSE STUTTGART www.moulding-expo.de