TEL: (089)4126-2347, FAX: 4126-1168 Altenpflege neu gestalten
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TEL: (089)4126-2347, FAX: 4126-1168 Altenpflege neu gestalten
Pressemitteilung, 13.10.2003 Altenpflege neu gestalten. Pflegebedürftige Menschen in Bayern brauchen eine bessere Versorgung. SPD-Fraktionschef Franz Maget legt Bericht der Expertenkommission vor: Die ambulante Pflege muss gestärkt werden. Notwendig sind eine Vernetzung medizinisch-therapeutischer und pflegerischer Versorgung, landesweite Richtlinien für die Heimaufsicht, Qualitätssicherung in den Pflege-Einrichtungen durch mehr Transparenz. Die Situation der Altenpflege in Bayern ist dringend verberssserungsbedürftig. Darauf weist nicht nur die anhaltende Debatte um not- und Missstände in Pflegeheimen hin. Nach wie vor fehlt geeignetes Personal. Pflegekräfte sind überlastet. Für menschliche Zuwendung ist zu wenig Zeit. Die Probleme bleiben ungelöst, weil die Pflegesätze nur eine "minimale Grundversorgung" sicherten. Konkrete und wirksame Schritte zur besseren Versorgung, die kurzfristig umsetzbar sind, hat die von Franz Maget im April 2003 eingesetzte Expertenkommission "Pflege neu gestalten" am 25. Juli in ihrem Bericht (PDFDownload) vorgelegt. Im Wortlaut zum Download (PDF, 260 KB): Bericht der Kommission zur Verbesserung der geriatrisch-pflegerischen Versorgung in Bayern Sofort realisierbare Lösungen und Maßnahmen • Pflegeplanung, Dokumentation und Evaluation: Diese zentrale Schwachstelle in der (teil-) stationären Pflege ist durch die Umsetzung der Empfehlungen zum Umgang mit der Pflegedokumentation (http://www.muenchen.de/beschwerdestelle-altenpflege) und den Einsatz TEL: (089)4126-2347, FAX: 4126-1168 Maximilianeum, 81627 München - www.bayernspd-landtag.de - [email protected] • • • • eines EDV-gestützten Pflegeplanungs- und Dokumentationssystems (sicPflegeassistent) (http://www.social-investconsult.de/Projekte/projekte.html) rasch und wirksam zu lösen. Integrierte Versorgung: Die Verzahnung medizinisch-therapeutischer und pflegerischer Versorgung kann nur durch die Praxis der Integrierten Versorgung erreicht werden. Personalentwicklung und Arbeitsprozessorganisation: Die systematische Qualifizierung der Leitungskräfte sowie die (Nach-) Qualifizierung der PflegehelferInnen und der MitarbeiterInnen in den hauswirtschaftlichen Leistungsbereichen sind hier zielführend. Die Fachlichkeit der Pflegefachkräfte muss stärker eingefordert werden. Heimaufsicht: Landesweite Richtlinien für die Prüfung und Beratung durch die Heimaufsichten müssen umgehend in Kraft gesetzt werden. Wirksamer und wirtschaftlicher wäre es, den Fehler der Verlagerung zu korrigieren und die Heimaufsicht angemessen personell ausgestattet wieder bei den Regierungen anzusiedeln. Gefährdung der ambulanten Dienste: Durch die Aushöhlung der Leistungsfähigkeit der häuslichen Krankenpflege droht eine Umkehr der Maxime "ambulant vor stationär" in "stationär vor ambulant". Es muss deshalb ein Anreizsystem geschaffen werden, das die ambulante Pflege systematisch fördert und unterstützt. Die ambulante Pflege ist im Rahmen der Integrierten Versorgung in Systeme der sektorenübergreifenden koordinierten Vernetzung einzubinden. Insbesondere die ambulante Versorgung von dementiell und psychisch kranken alten Menschen muss über die Integrierte Versorgung sichergestellt werden um die frühzeitige Übersiedlung ins Heim zu vermeiden. In Ihrer Analyse der Situation pflegebedürftiger alter Menschen hatte die Kommission unter leitung des Geschäftsführers der Arbeiterwohlfahrt Oberbayern, Andreas Niedermayer und unter Mitarbeit des Pflegekritikers Claus Fussek festgestellt: • • • Häufige Verletzungen der Würde pflegeabhängiger Menschen, ihre alltägliche Diskriminierung aufgrund von Hochaltrigkeit, (psychischer) Erkrankung, Behinderung, und der Tatsache, dass es sich um alte Frauen handelt. Die Pflegeheime heute sind Altenkliniken mit schwerst psychisch und körperlich kranken Menschen mit einer darauf nicht eingestellten Pflege und mit einer medizinischen Minimalversorgung. TEL: (089)4126-2347, FAX: 4126-1168 Maximilianeum, 81627 München - www.bayernspd-landtag.de - [email protected] • Die Kassenärztlichen Vereinigungen erfüllen ihren Sicherstellungsauftrag für die medizinische Versorgung nur unzureichend. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz und das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie haben Aufsichtspflichten gegenüber den Organen der Selbstverwaltung und die Garantenstellung für die Umsetzung bundes- und landesgesetzlicher Regelungen. Die Kommission erwartet von diesen Seiten • • • Unterstützung bei der Förderung der Integrierten Versorgung, klare Richtlinien für die Heimaufsichten, unverzüglich verstärkte Anstrengungen zum Aufbau tragfähiger Strukturen der nachsorgenden Einheiten bei Einführung der DRGs in den Krankenhäusern. Mittel- und langfristig umsetzbare Lösungen empfiehlt die Kommission: • • Qualitätssicherung durch Transparenz Notwendig ist die Transparenz über das gesamte Leistungsgeschehen, die Ergebnisqualität, die Lebensqualität und die Seriosität der Anbieter. In den Pflegeeinrichtungen ist ein Klima anzustreben, das einen konstruktiven Umgang mit Fehlern gewährleistet. Die Träger von teilstationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen sind aufgerufen, Transparenz durch Benchmarking auf kommunaler Ebene herzustellen. Dabei können Qualitätsindikatoren die Versorgungssteuerung maßgeblich erleichtern. Personenbezogene Budgetierung Es muss ein Umdenken dahingehend stattfinden, die Gelder, die jetzt unter den geltenden Bedingungen zur Verfügung stehen, sinnvoll zu Budgets zusammen zu fügen. Personengebundene Budgets geben den Betroffenen einen größeren Spielraum bei der Bewältigung ihrer individuellen Situation. Für die Kostenträger bieten sie den Vorteil, dass es sich um einen fest zu kalkulierenden Beitrag handelt. Die Mitglieder der Kommission: Andreas Niedermeier, AWO Bezirksverband Obb. (Vorsitz) Andreas Büscher, Private Universität Witten/Herdecke, Fachbereich Pflegewissenschaften, TEL: (089)4126-2347, FAX: 4126-1168 Maximilianeum, 81627 München - www.bayernspd-landtag.de - [email protected] Dr. Hans Gerber, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Oberbayern, Mona Frommelt, Praxisnetz Nürnberg Nord – Medizinische Qualitätsgemeinschaft und Hans-Weinberger-Akademie Fort- und Weiterbilung Fürth, Claus Fussek, Vereinigung Integrations Förderung, Hilfen zum Autonom Leben, Hans von Imhof, LRA München, Gerda Katheder, Regierung v. Oberbayern, Kornelie Rahnema, LHM, Eckard Rasehorn, social invest consult GmbH Augsburg, Prof. Bernd Schulte, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht, TEL: (089)4126-2347, FAX: 4126-1168 Maximilianeum, 81627 München - www.bayernspd-landtag.de - [email protected]