infozine 1 / 2005 - Albert Einstein Gymnasium

Transcrição

infozine 1 / 2005 - Albert Einstein Gymnasium
infozine 1 / 2005
Themenübersicht
Veranstaltungen
Varieté 2004
Schülerkonzert
Lesung: Gabor Steingart
Universiätstage
S.
S.
S.
S.
Leseförderung
Klaus Kordon am AEG
S. 5
Vorlesewettbewerb
S. 7
Gemeinsam Hausaufgaben
S. 8
Projekt "Lernen lernen"
S. 9
Begabtenförderung: Theater
S. 10
Lehrerporträt: Annett Sacher
S. 11
Lehrerporträt: Karsten Gronau
S. 12
EDV: Andreas Schmidt
S. 13
Zur Situation im Anbau
S. 14
Eine Antwort
S. 16
Umfrage: Klassen 5-7
S. 17
Lernen
Personalia
Zur Diskussion
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4
Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb:
kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 10.1.2005.
Veranstaltungen
Fantastische Fantasie - moderne Märchen
Bericht vom Varieté 2004 am AEG
Von Thomas Clausen (Jahrgang 9)
Das Kronjuwel der Veranstaltungen am AEG ist zweifelsfrei das
Varieté. Nach zwei Jahren Wartezeit fand es endlich wieder statt.
4½ Stunden lang gab es volles Pro-
gramm rund um das Thema Märchen und Fantasie: insgesamt
mehr als 25 verschiedene Auftritte, die von klassischen Märchenaufführungen über Parodien bis zu
Tanz- und Musikdarbietungen
reichten. Das dreiköpfige Moderatorenteam führte mit beschwingten Überleitungen durch die Vorstellungen, die immer wieder belacht und beklatscht wurden.
Den ersten Auftritt bestritt der
Bio-LK mit einer Hänsel- und
Gretel-Persiflage. Danach präsentierte eine Froschband den Ohrwurm „Manna Manna“, gefolgt
von einer mathematischen Rotkäppchenfassung, vorgetragen
von Herrn Wolff, der auch in einer musikalischen Persiflage von
Peter und der Wolf einen Gastauf-
tritt hatte. Man erfuhr ebenfalls,
dass Zwerge den Breakdance erfunden haben und bekam gleich
eine Kostprobe. Nach dieser waghalsigen Show, bei der man sich
nur fragen konnte, wie die Darsteller die halsbrecherischen Verrenkungen schadensfrei überstanden, ging es weiter mit einer
Mischung aus Sketchen, Gesangsdarbietungen und einem
Chemie-Rotkäppchen von Herrn
Markgraf, der später auch mit
einem Duett aus „Der Tanz der
Vampire“ überraschte. Musikalisch war das bei weitem nicht
das Einzige; ein atemberaubender Showdance, ein französisches Chanson, vorgetragen von
Frau Ziemendorf und einer 7.
Klasse, und „Imagine“, gesungen
von Herrn Zöller und seiner Band,
erfreuten die Zuschauer und vor
allem Zuhörer. In Sachen Sketchen bekamen die Besucher u.a.
eine gelungene Herr-der-RingeVeräppelung und ein Märchenquiz
zu sehen.
Doch das am heftigsten Beklatschte war natürlich die Lehrerparodie,
die wirklich extrem witzig war.
Diesmal erwischte es Herrn
Aschern, Frau Bachmann, Herrn
Becker, Herrn Hanenkamp, Frau
Heilmann, Herrn Janssen, Herrn
Preuß und Frau Suckow. Als Rahmenthema wurde passenderweise
Weihnachten gewählt. Und die
Weihnachtsfeier, die dem Besucher dann gezeigt wurde, übertraf
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nach Meinung vieler Schüler alles Bisherige: Die Wahl der „Geschenke“ war ebenso unterhaltsam
wie die Weihnachtsvorbereitungen der Lehrer.
Fazit: Das Varieté gehört nun
einmal zu den größten Veranstaltungen am AEG, und das hat sich
nach diesen drei Tagen noch mal
eindrucksvoll bestätigt. Riesig
auch die Anzahl der Helfer: Von
denjenigen, die etwas zur Dekoration beigetragen hatten, über
jene, die die Bühne samt Klavier
und Co aufgebaut hatten, bis hin
zu den eigentlichen Darstellern
sowie, nicht zu vergessen, Herrn
Marcouly, dem Hauptinitiator, war
sicherlich rund ein Drittel der
Schulgemeinschaft beteiligt. An
drei Abenden haben nahezu 2000
Zuschauer die Darbietungen genossen. Das wochenlange Proben
der Akteure und alle restlichen Anstrengungen haben sich gelohnt:
Das Varieté war wirklich großartig!
Veranstaltungen
So richtig „Quer-Beet“
Schülerkonzert am 3.11.2004 in der Rotunde des AEG
Von Laura Simmendinger (Jahrgang 11)
Dieser Titel zeigt wohl die Vielfalt der Stücke, die beim diesjährigen Schülerkonzert unserer
Schule gespielt wurden, am deutlichsten. Zu hören waren dieses
Mal Klavier, Saxophon,
Cello, Gitarre, Querflöte, Geige und Gesang.
Die Anzahl der Zuschauer, die im Vergleich zu letztem Jahr
beachtlich zugenommen hat (nicht zuletzt
wegen der großen Anzahl von Schülern, die
die neue Unterstufe besuchen) war beachtlich.
Trotz der Länge von
zwei Stunden (die Pause nicht mit eingerechnet) bot sich den Zuschauern eine Vielfalt
an Musikstücken, die
sich von klassischer
Musik über Eigenkompositionen bis zu modernen Stücken erstreckte, sodass die 2
Stunden wie im Flug an
einem vorbeigingen und
man merkte, dass den
Leuten das Konzert gefiel.
Nicht nur Schüler waren mit ihren verschiedenen Instrumenten eingebunden, es hatte
sich mit Michael Marggraf auch
ein Lehrer mit Gesang beteiligt,
was beim Publikum auf großen
Beifall stieß. Dieses Schülerkon-
zert stellte eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber vergangenen Konzerten dar, da vielmehr
Schüler es geschafft haben, durch
ihre Beiträge verschiedenster Art
das Publikum mitzureißen und es
in die Welt der Musik zu entführen und so für alle einen einzigartigen Abend zu erschaffen.
Es gab natürlich auch eine Pause,
in der leckerer Kuchen und Geinfozine 1 / 2005, S. 2
tränke verkauft wurden, sodass
man gut gestärkt in den zweiten
Teil des Konzertes gehen konnte,
um sich weiter von der Vielfalt der
Musiker an unserer Schule verzaubern zu lassen. Dieser
Abend hat verdeutlicht,
dass es sehr viel Nachwuchs-Musiker an unserer Schule gibt, und
man darf hoffen, dass
sich dies in den nächsten Jahren fortsetzten
und in Schülerkonzerten zeigen wird.
Dass dieses Konzert so
schön war und ohne
Probleme abgelaufen
ist, liegt nicht zuletzt an
der guten Organisation
von Malte Bönsch, Verena und Valeska Rau,
die sich stark eingesetzt
haben und es geschafft
haben, in zwei vorangegangenen Proben die
Schüler zu motivieren,
sich und dem Publikum
einen unvergesslichen
Abend zu schaffen. An
dieser Stelle sei ihnen
noch einmal herzlichen
Dank gesagt: Wir hoffen, dass im nächsten
Jahr wieder so ein vielfältiges,
schönes Konzert mit vielen, verschiedenen Beiträgen stattfinden
kann und dass wir wieder mit ihrer Hilfe für die Organisation rechnen dürfen.
Veranstaltungen
Konstruktives Destruktivdenken
„Perspektiven schaffen“ für Deutschland mit Gabor Steingart
Von Daniel Kutzim (Jahrgang 11)
Ein wenig merkwürdig war es ja
schon: Man sitzt in der Aula des
AEG, hat den Chef der Hauptstadtredaktion des „Spiegel“ zum Thema „Perspektiven schaffen“ als
Gast – und dann wird die Frage
gestellt, wie man Arbeit und Wohlstand eines reichen Landes vernichten kann.
Doch mit dem „Vier-Punkte-Programm zur Zerstörung von Arbeit
und Wohlstand“, wie Herr Steingart es nannte, verfolgte er das
Ziel, uns die Ursachen für die Krise der sozialen Marktwirtschaft
vor Augen zu führen – wenn auch
in drastischerer Weise, als es wirklich geschah und geschieht. Denn
Deutschland befindet sich
keineswegs schon seit Urzeiten in
dieser Krise. Vor – wie es scheint
– langer, langer Zeit war das deutsche Bruttosozialprodukt doppelt
so hoch wie das britische. Heutzutage eine fast unwirkliche Vorstellung. Die Briten überholten
uns im letzten Jahr.
Doch zurück zum „Vier-PunkteProgramm“. Der erste Punkt in
Herrn Steingarts Plan war die
„Senkung der Geburtenrate“. Die
augenblickliche Situation ist da
schon gar nicht so schlecht mit
einem Schnitt von 1,6 Kindern pro
Familie. Doch um eine
wirkliche Krise herbeizuführen, müsse man
eine „Ein-Kind-Politik“
schaffen. Um die Bürger
zu beruhigen sei dies
jedoch keine „EinKind-Politik“, sondern
ein „demographischer
Wandel“.
Als zweites stehe die
„Ausrottung von einfacher Arbeit“ an. Dies sei
entweder durch Verteuerung möglich oder
auch auf dem Wege, den
das „Adlon“ geht. Dort
werden die 95 Euro teuren Bademäntel, von denen Herr Steingart
einen zur Veranschaulichung mitgebracht hatte, über Nacht nach
Polen gebracht und dort gewaschen, da die um ein Vielfaches
teureren Wäscherinnen „um die
Ecke“ nicht mit den billigen Preisen in Polen mithalten können.
Sind die einfachen Arbeiten vernichtet, kann man sich in Ruhe den
innovativen Plätzen zuwenden, so
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dass keine Kompensation stattfinden kann. Als Beispiel dazu: Ein
Media-Markt-Prospekt, in dem
Fähnchen die Herkunft der Produkte markierten, zeigte deutlich,
dass nur ein Produkt der Sparte
Medien aus Deutschland kam. Wir
sind hier also nicht mehr wettbewerbsfähig. Und seien wir ehrlich:
Wer von uns hat ein Handy aus
deutscher Produktion oder wäre
bereit, dafür zehn Euro mehr zu
bezahlen? Geiz ist heutzutage
doch geil.
Als abschließende Schritte des
Programms hat man dann zwei
Alternativen. Für die eher Linken
wäre es der Protektionismus, für
die eher Konservativen, das Land
dem freien Handel auszusetzen –
mit dem Ziel, dass nach zehn Jahren eine Verdoppelung der Importe statt finden würde. Zum Schluss
heißt es dann nur noch: Kurs halten.
Nun zum konstruktiven Teil. Als
Perspektiven unterbreitete Herr
Steingart vor allem die Schaffung
neuer Produkte sowie ein generelles Vorgehen gegen das „VierPunkte-Programm“. Und eine kinderfreundliche Politik „nicht nur
auf Parteitagen“. Im Gegensatz zu
Herrn Honecker, der noch vier
Monate vor dem Fall der Mauer
sagte: „Soweit ist alles in Ordnung“ ein Zitat von Herrn Steingart: „Realitäten muss man zur
Kenntnis nehmen und anerkennen, um sie zu verändern.“
Veranstaltungen
Studium ja, Hamburg nein?
Ein Bericht über die Hamburger Universitätstage am 15./16.11.2004
Von Thorben Adelmund (Jahrgang 12)
Die Universitätstage der Universität Hamburg sind für den einen
Schüler sicherlich eine willkommene Abwechslung vom tristen
Unterrichtsalltag, für den anderen
jedoch auch eine gute Möglichkeit, um die Hamburger Uni etwas
näher kennen zu lernen. So sollte
die Hamburger Uni auch in diesem Jahr am 15. und 16.
November ihre Pforten
für alle weiterführenden
Schulen Hamburgs und
seines Umlands öffnen.
Bereits um acht Uhr am
frühen Morgen fanden
die ersten Vorlesungen
über Politikwissenschaften statt. Doch wir
betraten die Universität,
die über den S-Bahnhof
Dammtor sehr einfach
zu erreichen ist, erst gegen neun Uhr, um an der
BWL-Vorlesung teilzunehmen. Uns erwartete
ein sehr gut vorbereiteter Professor, der flott das neue Bachelorund Master-System erläuterte, jedoch gestehen musste, dass ein
BWL-Studium in Hamburg nicht
die optimale Lösung ist. So werden zum Beispiel Auslandssemester nur für einen geringen Teil der
Studierenden ermöglicht. Ebenso
reichen die Kapazitäten der dringend benötigten Englischzusatzkurse lediglich für etwa ein Fünftel der angehenden Absolventen.
Aber nicht für Betriebswirte
scheint Hamburg nicht der beste
Standort zu sein. Nach verschiedenenUniversitäts-Rankings belegt Hamburg im nationalen Vergleich in allen Bereichen die hintersten Plätze. Dies scheint ein
norddeutsches Phänomen zu sein,
da es die „Elite-Studenten“ eher
in den Süden oder auch in den
Osten zieht. Führend hier sind die
Münchener und Berliner Universität.
Nichtsdestotrotz nahmen wir auch
andere Fächer ins Visier unserer
Erkundungen und besuchten unter anderem noch Psychologiekurse oder Lehrveranstaltungen über
Medienwissenschaften im 20.
Jahrhundert. Jedoch sollte sich
nach und nach herausstellen, dass
nahezu sämtliche Oberstufenschüler Hamburgs dasselbe Ziel verfolgten und somit war es keine
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Seltenheit, dass man nur noch
Steh- oder Treppenplätze ergatterte.
Zur Mittagspause fand man sich
zwischen den Vorlesungen in einer der Mensen ein und diskutierte bei preiswertem, aber überaus
leckerem Essen über den Erfolg
der Studientage. Einerseits verfestigte sich bei vielen
der Eindruck, dass
sie „auf gar keinen
Fall in Hamburg“
studieren wollen.
Andererseits wurde
trotz (oder wegen?)
des Platzmangels in
den Hörsälen ein guter Einblick in das
Studentenleben gewährt. Frisch gestärkt besuchten wir
die letzten Vorlesungen, wobei die Tapfersten bis um 18:00
Uhr durchhalten
mussten, um auch die juristischen
Vorlesungen zu besuchen.
Festzustellen bleibt, dass sich das
Albert-Einstein-Gymnasium besser auf die Universitätstage vorbereiten sollte. An geregelten Unterricht während dieser beiden
Tage war nicht zu denken und viele Stunden fielen im Prinzip der
Unterbeteiligung zum Opfer. Es
scheint hier ratsam, den Unterricht
komplett ausfallen zu lassen. Doch
da ist wohl der Schülerwunsch der
Vater des Gedanken…
Leseförderung
“Ein leibhaftiger Leckerbissen”
Klaus Kordon liest am AEG aus seinem Buch „Julians Bruder”
Von Thomas Clausen (Jahrgang 9)
Wer kennt eigentlich Erich Nehlhans? Praktisch niemand, und da
Klaus Kordon ihn ebenfalls nicht
kannte, bis er durch einen Zufall
auf ihn aufmerksam gemacht wurde, beschloss er ein Buch über ihn
zu schreiben. Was dabei herausgekommen ist, ist kein Buch über
die Person Erich Nehlhans, sondern über sein Schicksal. Denn
sein Schicksal ist vergleichsweise
unbekannt und dabei kein Einzelfall: Nehlhans war ein Jude, der
zwar die Nazizeit überlebt hat,
aber 1953 im sowjetischen Inter-
nierungslager Buchenwald unter
ungeklärten Umständen starb.
Klaus Kordon begann seine Lesung am 8. November mit der Beschreibung dieser Lebensge-
schichte. Denn sein neuestes Buch
„Julians Bruder“ handelt von sowjetischen Internierungslagern.
Genauer vom Internierungslager
Buchenwald,
und auch das
nur die letzten 200 Seiten des 600
Seiten dicken
Buches.
Doch ist es
dieses Thema, das Kordon ansprechen wollte.
Natürlich
nicht nur,
doch die Vorgeschichte
dient hauptsächlich der
Beschreibung des historischen Kontexts, in
dem seine Hauptfiguren aufwachsen. Er erzählt die Geschichte von
zwei Freunden, die wie Brüder
aufwachsen. Alles wäre eigentlich
in Ordnung, wenn es die Zeit, in
der sie leben, auch wäre. Doch sie
ist es nicht: Denn die Zeit, in der
sie leben, ist die des Nationalsozialismus. Und Julian, der eine
Protagonist, ist Jude. Seine Eltern
werden deportiert und er muss die
letzten Kriegsjahre als U-Boot,
d.h. „abgetaucht“, erleben und vor
allem ertragen. Das ist auch für
Paul, seinen Freund, und Bille,
Pauls Schwester und Julians
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Freundin, ein hartes Los: Sie leben in ständiger Angst um ihn und
können ihm doch nur sehr begrenzt helfen.
Als die Russen 1945 Berlin erobern, scheint alles besser zu werden. Julian kann sich wieder frei
bewegen und auch Paul und Bille
sind voller Hoffnung. Der Krieg
hat zwar schwere Spuren hinterlassen, physisch und psychisch so ist Pauls erste Liebe Clara einem Bombenangriff zum Opfer
gefallen und sein Vater fiel in
Russland, aber der Terror scheint
vorbei zu sein.
Doch dann werden Julian und Paul
unschuldig festgenommen und
nach Buchenwald, einem ehemaligen Nazi-KZ, gebracht. Und hier
beginnt das eigentlich Neue: Juli-
Leseförderung
an und Paul erleben den Schrecken
des Internierungslagers, in dem
eine Sterbequote von 35%
herrscht. Sie erfahren den ganzen
Schrecken des Lagerlebens, das
Hungern und Leiden.
Julian überlebt das Lager nicht,
Paul wird Jahre nach seiner Festnahme entlassen und kann nun
siert war, und dann las er ihn. So
wurde es eine interessante Mischung aus Nacherzählung, Lesung und wissenswerten historischen Zusatzinformationen oder
Erklärungen dazu, warum er z.B.
eine Stelle so und nicht anders
beschrieben hatte.
Nachdem nun jeder der zahlreich
wirklich ein neues Leben, im französischen Sektor Berlins, beginnen.
Kordon gestaltete seine Lesung,
die einmal mehr aufgrund einer
Kooperation des AEG mit der
Buchhandlung Slawski stattfand,
auf eine abwechslungsreiche Art
und Weise: Erst erzählte er etwas
über einen Abschnitt, dann beschrieb er, wie dieser in die Geschichte passt bzw. was davor pas-
erschienenen Anwesenden den
Inhalt und vor allem auch den genaueren Handlungsverlauf kannte, konnten Fragen an den Autor
gestellt werden. So erfuhr der Zuhörer zum Beispiel, dass Kordon
vor allem schreibt, um auf ein
Thema aufmerksam zu machen,
das alle betrifft, und wovon doch
zu wenige wissen. Ebenfalls hörten die Besucher etwas über den
Lebenslauf des 1943 in Berlin geinfozine 1 / 2005, S. 6
borenen Schriftstellers, der erst
vergleichsweise spät zum Romanschreiben gekommen ist. Man bekam Informationen über sein Leben in der ehemaligen DDR sowie
seine dortige politische Haft 1973
und die Übersiedlung in die BRD.
Sein erstes Buch erschien 1978,
sein aktuellstes ist eben „Julians
Bruder“.
Dass diese Bücher auch gelesen
werden, beweisen unter anderem
die vielen Preise und Auszeichnungen, die Kordon bereits erhalten hat: Friedrich-Gerstäcker
Preis, Züricher Jugendpreis „La
vache qui lit“, Friedensbuchpreis
ex libri, Preis der Leseratten,
Holländischer Jugendbuchpreis
„Der silberne Griffel“ sowie „natürlich“ der Deutsche Jugendliteraturpreis.
Zum Abschluss dieses gelungenen Abends signierte Kordon die
mitgebrachten Bücher. Wer keins
mitgenommen hatte, konnte dies
am bereitstehenden kleinen „Bücherladen“ nachholen. Für jeden,
der die Lesung besucht hat, war
es bestimmt ein sehr interessantes Erlebnis. Vor allem jene, die
das Buch bereits gelesen haben
oder es nun lesen wollen, hatten
Vorteile davon: Denn ein derartig
komplexes Buch lässt sich nun
doch einmal am besten vom Autor selbst erklären.
Ach ja, die Überschrift ist
übrigens ein Zitat vom Mitorganisator Herrn Kütemeyer, der so
Klaus Kordon vorstellte. Und dem
hat man nichts mehr hinzuzufügen.
Leseförderung
Premiere für ein Stück Tradition
Vorlesewettbewerb der 6. Klassen am AEG
Von Sophie Mathes (Jahrgang 10)
Seit PISA wissen wir genau, was
wir schon immer geahnt haben:
„Lesekompetenz“ zeichnet vor allem die Vielleser aus, und die, die
viel lesen, sind die, denen das Lesen leicht fällt – und das Vorlesen.
Nicht zufällig konzentrieren sich
Maßnahmen zur Leseförderung in
den letzten Jahren in zahllosen
Aktionen auf das Vorlesen:
Schließlich fängt hier der Kontakt
mit Literatur an.
Um so erfreulicher erscheint, dass
Annett Sacher und Karin Kleinitz
gemeinsam ein Stück Tradition
der Orientierungsstufen ans Gymnasium gebracht haben: Schon seit
1959 existiert der bundesweite
Vorlesewettbewerb unter der
Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, initiiert vom Börsenverein des deutschen Buchhandels
(www.vorlesewettbewerb.de).
Zielgruppe dieses Wettbewerbs
sind die sechsten Klassen, seit
dem Sommer auch dem AEG zugehörig. Am 09.12.2004 fand daher der traditionelle Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen
erstmals im AEG statt – eine Premiere. Im ganzen Bundesgebiet
nehmen 7500 Schulen am Vorlesewettbewerb teil.
Die Regeln des Wettbewerbs lassen den Schulen Spielraum, was
die Ermittlung des Schulsiegers
angeht. In manchen Schulen entsendet jede Klasse nur einen Kandidaten, manch andere trifft klassenintern nur eine grobe Voraus-
wahl. Im AEG liefen die Vorbereitungen in diesem Jahr
folgendermaßen ab: Zuerst wurden innerhalb der eigenen Klasse
zwei antretende Kandidaten ermittelt, danach kam für die Sieger der mutige Auftritt vor allen
sechsten Klassen und der Jury, die
aus Stefanie Frees, Bernhard Hanenkamp und Karin
Kleinitz sowie den
Bibliotheksmüttern
Doris Herrle und
Dorothee Lobmeyer
bestand. Für den
Vorlesewettbewerb
entfielen extra die
fünfte und sechste
Schulstunde.
Nach der zweiten
Pause versammelten
sich die Schülerinnen und Schüler
der 6. Klassen vor
der Aula. Die antretenden Schüler lasen zuerst einen selbst gewählten
Text, die Regeln sahen hierfür
eine Passage aus einem Roman
vor. Die Themen der Bücher waren ein bunter Mix aus Fantasy
und
Jugendromanen,
beispielsweise fand sich Michael
Ende gleich zweimal mit
„Momo“ und „Der Wunschpunsch“ (gelesen von Franziska
Kokoschka aus der 6b und Frederik Weidner aus der 6c), aber
auch „Reise gegen den Wind“
(Hannes Pahl, 6d), das von einem
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Jungen in der Nachkriegszeit handelt. Laura-Sophie Neunzig und
Annabell Becker lasen aus Jugendbüchern über verliebte Mädchen („Der Typ gefällt mir eben“
und „Emily“).
In einem zweiten Schritt war aus
einem unbekannten Buch vorzulesen: Frau Kleinitz hatte hierfür
„Die dreizehnte Prophezeiung“
von Valentine Ermatinger ausgewählt.
Die Reihenfolge verlief nun
andersherum: Beim unbekannten
Text las Laura-Sophie Neunzig als
Erste und Hannes Pahl als Letzter. Er belegte dann auch den ersten Platz vor Valeska Jockel (6c)
und Annabell Becker (6b). Wir
gratulieren – und hoffen auf eine
konsequente Fortsetzung des Vorlesewettbewerbs am Albert-Einstein-Gymnasium.
Lernen
Hausaufgaben leicht gemacht
Bei neuem Projekt dürfen Schüler Hausaufgaben in der Schule erledigen
Von Jan Simon Hamann (Jahrgang 12)
Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Kein Kind macht seine Hausaufgaben gern. Hausaufgaben
machen, das bedeutet, sich allein
an den Schreibtisch zu setzen und
für die Schule zu arbeiten. Nachmittags! Doch auch Hausaufgaben
können Spaß machen. Dieser An-
tagen in der Woche stattfinden.
Dabei ist es den Kindern freigestellt, ob sie das Angebot an beiden oder nur an einem Nachmittag nutzen. GeHa beginnt nach der
sechsten Stunde um 13:30 und
endet um 15:00, so dass alle Kinder rechtzeitig ihren Bus erreichen
sicht sind zumindest Frau Biermann und Frau Buß. Aus diesem
Grund haben Sie das Projekt geHa
(„gemeinsam Hausaufgaben machen“) ins Leben gerufen, das ab
Februar für die Schülerinnen und
Schüler der 5., 6. und 7. Klasse am
AEG angeboten werden soll.
GeHa soll es den Kindern ermöglichen, ihre Hausaufgaben
wenigstens zu einem Teil bereits
in der Schule zu erledigen. Nach
dem jetzigen Stand der Planungen
wird das Projekt an zwei Nachmit-
können. Jeweils zwei Lehrer und
zwei Schüler aus der 9. oder 10.
Klasse werden die Kinder betreuen.
Die Anmeldung zu geHa ist für ein
Halbjahr verbindlich. Zudem wird
eine Kostenpauschale von
ungefähr 2 € pro Nachmittag erhoben. Dieses Geld soll vor allem
den betreuenden Schülern aus den
höheren Klassen zukommen. Eine
erste Umfrage in den vorgesehenen drei Klassenstufen ergab, dass
etwa 60 Schüler Interesse hätten,
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an geHa teilzunehmen. Auch in
den 9. und 10. Klassen haben sich
viele Schüler gemeldet, die eine
Aufsicht übernehmen würden.
Ein Elternabend am 2.2.2005 soll
alle weiteren Fragen und Einzelheiten klären. Zuvor können
ohnehin keine verbindlichen Anmeldungen angenommen werden,
da der neue Stundenplan noch
nicht vorliegt und damit keine Termine festgesetzt werden können.
Bisher sieht das Konzept vor, dass
mit einem gemeinsamen „kleinen
kalten Mittagessen“, das die Eltern
den Kindern an diesem Tag mit in
die Schule geben, begonnen werden soll. Dabei wird besprochen,
welches Kind welche Aufgaben
bearbeiten will, ob es dabei Ruhe
braucht oder ob eine Zusammenarbeit mit anderen Kindern hilfreich wäre. Anschließend werden
die Kinder in verschiedene Gruppen und Räume aufgeteilt und fangen mit der Arbeit an. Hierbei stehen ihnen die betreuenden Lehrer
und Schüler zur Seite.
Allerdings, so betonen Frau Biermann und Frau Buß, sei geHa
keinesfalls ein Nachhilfeunterricht. Es solle darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und
Schüler ihre Aufgaben eigenständig lösen. Jedoch bestehe eine
Absicht des Projekts u.a. darin,
„verschiedene Lernsituationen
auszuprobieren“, denn selbst das
Lernen lässt sich lernen. Und dann
sollen sogar Hausaufgaben wieder
Spaß machen.
Lernen
Noch einmal lesen lernen...
Projekt „Das Lernen lernen“ zum zweiten Mal am AEG
Von Matthias Aschern
„Bitte lest zum nächsten Mal die
Seiten 56-58 und arbeitet
heraus...“ So oder so ähnlich klingt
manche Hausaufgabe, die unsere
„Newbies“ am AEG in den ersten
Wochen heimgebracht haben.
Aber wie geht das eigentlich genau: Lesen. In welchen Schritten
passiert das? Nachdem das Lesen
im Sinne von „Decodieren“ an der
Grundschule gelernt worden ist,
wird es in der Schule meist nie
wieder als Arbeitstechnik thematisiert, sondern schlicht vorausgesetzt – zu Unrecht, wie im Dezember 2004 die zweite PISA-Studie
gezeigt hat. Im Vergleich zu Pisa
2000 liegen die deutschen Schulen zwar immerhin im Durchschnitt – keine schlechte Entwicklung angesichts der Tatsache, dass
zwischen der Veröffentlichung der
Ergebnisse der ersten Studie und
der Datenerhebung für die zweite
nur etwa 18 Monate lagen. Vor
allem die Gymnasien haben zu
dieser positiven Entwicklung beigetragen. Trotzdem: Eine Trendwende ist das noch nicht, und ausgerechnet bei der Lesekompetenz
treten deutsche Schüler auf der
Stelle. Was tun?
Die Antworten der Leseforschung
sind eindeutig: Arbeitstechniken
und Methoden, die im Unterricht
eine zentrale Rolle spielen, müssen selbst zum Thema gemacht
werden. Am Albert-EinsteinGymnasium ist das bereits seit
dem Jahr 2003 der Fall: Mit Hilfe
der Lernmethodik von Wolfgang
Endres arbeiten die Kolleginnen
und Kollegen der Langfächer am
Projekt „Lernen lernen“ mit.
Dieses wurde im November zum
zweiten Mal am AEG durchgeführt. Per Gesamtkonferenzbeschluss sind
dafür vier Doppelstunden reserviert worden, in
denen die Lehrerinnen und Lehrer Themen wie
„Lesetechnik“,
„Gedächtnistraining“, „Arbeitsplatzorganisation“ oder „Hausaufgaben“ mit
ihren Schülern
erarbeiten. Diese
haben dafür eigens eine Mappe
angeschafft, in
der sie die zahlreichen Arbeitsblätter aus der
Endres-Lernmethodik bündeln.
Darin befindet
sich auch ein
Methodenpass, in den systematisch eingetragen wird, welche
Lern- und Arbeitstechniken wann
und bei welchem Lehrer erlernt
und wiederholt worden sind.
Damit die Eltern die Fortschritte
ihrer Kinder in diesem Bereich begleiten können, haben die Initiatoren Sabine Stolte und Michael
Kreidner für sie einen eigenen Elinfozine 1 / 2005, S. 9
ternabend veranstaltet, bei dem sie
nicht nur über die Projektorganisation, sondern auch über Grundlagen der modernen Gehirnforschung referierten. Und in der
Mediothek haben sie - für Eltern
ausleihbar – in der Sachgruppe
Er7 einen Handapparat zu Arbeitsund Lerntechniken bereit gestellt.
Sicher wird noch weiter über die
Verknüpfung der Projektinhalte
mit dem alltäglichen Unterrichtsgeschäft nachzudenken sein. Die
Grundlagen für eine deutsche
Spitzenposition bei PISA 2006 sind
am AEG aber schon gelegt.
Lernen
Theater zum Selbermachen
Begabtenförderung mit dem Projektkurs Kreatives Theater
Von Jan Simon Hamann (Jahrgang 12)
Hier werden die Schauspieler der
Zukunft, die Oscargewinner in
Spe geformt - in der AG Kreatives Theater. Und „Talente“ erkennen die beiden betreuenden Lehrerinnen Frau Raabe und Frau
Wöller auf den ersten Blick: Infozine-Redakteure, die sich ganz
harmlos in die
letzte Reihe setzen und eigentlich nur ein wenig zuschauen
und einen Artikel schreiben
wollen.
Aber natürlich
bin immer gern
bereit, meine
schauspielerischen Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen,
wenn sie verzweifelt benötigt
werden. Und
dann werde ich
gleich in einer
sehr, sehr anspruchsvollen Rolle
eingesetzt. Ich muss einen Geist
spielen, der einem kleinen Jungen
hilft, sich in der Schule durchzusetzen. Und das alles unter dem
wachsamen Auge von Frau Raabe. Denn heute ist Stichtag. An
diesem Tag müssen die Schülergruppen die Ergebnisse ihrer vierteljährlichen Arbeit vorstellen.
Und dabei war nicht nur Schauspielern gefragt. Vielmehr muss-
ten die zwölf Schüler alles selbst
machen: ein kurzes, zehnminütiges Stück schreiben, Requisiten
zusammenstellen, sich die Kostüme ausdenken usw. „Das war für
einige Schüler eine ganz schöne
Überraschung“, sagte Frau Raabe.
Angesichts der gleichzeitigen
Funktion von Gundula Raabe als
Leiterin der Theater-AG am AEG
waren wohl viele Teilnehmer
davon ausgegangen, dass man eine
Vorführung á la „Der Floh im Ohr“
einstudieren werde. Aber nach der
ersten allgemeinen Verwirrung
waren alle mit Feuereifer bei der
Sache. Drei Gruppen wurden gebildet und jede erhielt eine Mappe mit Gedichten, Fotos und Bildern, die als Inspiration zu den
infozine 1 / 2005, S. 10
eigenständigen Theaterstücken
dienten. Bei einem gemeinsamen
Wochenende in Hanstedt wurde
den Arbeiten dann der letzte
Schliff gegeben.
Seitens der beiden Lehrerinnen sei
darauf geachtet worden, sich
möglichst wenig in die Gruppenarbeiten einzumischen, so Frau
Raabe. Eigenständigkeit wurde groß geschrieben. Schließlich
finde der Projektkurs im Rahmen
der Begabtenförderung statt.
Trotzdem fühle
ich mich kein
bisschen fehl am
Platze. Denn
nachdem ich den
Geist erfolgreich
gemeistert habe,
muss ich in der
nächsten Gruppe
einen Gott interpretieren. Eine schwierige Charakterstudie, bedenkt man, dass
mir keine Probezeit zugestanden
wurde und ich improvisieren
muss. Doch auch diese Rolle bewältige ich mit Bravour – das ist
zumindest meine eigene, objektive Meinung dazu. Vielleicht tut
sich da ja für mich eine ganz neue
Berufsperspektive auf – eigentlich
müsste ich noch mal Frau Raabe
fragen, was sie dazu sagt...
Personalia
Das prallbunte Leben...
Annett Sacher auf der roten Couch
Ein Selbstporträt für Infozine
Neulich bekam ich das Buch „Die
rote Couch“ von Horst Wackerbarth in die Hände. Wackerbarth
geht dort mit Kamera, Stift und rotem Sofa bewaffnet auf die Suche
nach Menschen, die die bunte
Vielfalt unseres nun einheitlichen
Europas widerspiegeln. Wir treffen dort viele interessante Leute: den Hafenarbeiter aus Hamburg ebenso
wie Peter Ustinov. Jeder
einzelne durfte für einen
Moment auf dem knallroten Möbel Platz nehmen,
um - ob Star oder keiner
- Antworten zu finden auf
Fragen zum eigenen Leben. Prallbunte Geschichten werden dort
erzählt....Ein fantastisches Buch!
So lasse ich mich inspirieren, gebe vor, auf der
roten Couch Platz genommen zu haben und
versuche mich in der Beantwortung eben dieser
Fragen:
1.
Was macht für Sie
das Leben lebenswert?
Die Liebe meiner Kinder. Wenn
ich sie nicht hätte, könnte ich
niemals so gut meiner Arbeit nachgehen. Ich bin Mutter von zwei
Töchtern im Alter von acht und
zehn Jahren.
2.
Was bedeutet Glück für
Sie?
Philosophisch gesehen ist es natürlich schon ein Glück in einem
so reichen Land seiner Arbeit
nachgehen zu dürfen und Kinder
großzuziehen. Mit dem Fernsehen
dieses „Ach wie ist das Leben
schön!!“, dann sind es ganz unterschiedliche Dinge: ein Stück Natur, ein gutes Buch, ein bewegender Film, Musik...
Nun, und als Lehrerin gehört für
mich auf jeden Fall auch dazu, einen „guten Draht“ zu
meinen Schülern zu haben.
3. Was war Ihr bisher
interessantestes Erlebnis?
Mein Jahr in England. Ich
habe dort an einem Collage in Birmingham gearbeitet und in verschiedenen Firmen meinen
schmalen Geldbeutel ein
bisschen aufgepeppt. Das
Geld brauchte ich für
meine Streifzüge durchs
Land. In diesem einen
Jahr habe ich Land und
Leute so gut kennen- und
lieben gelernt, wie es mir
als Touristin nie vergönnt
gewesen wäre.
sind wir doch nur einen Knopfdruck vom Elend dieser Welt entfernt...
Natürlich denkt man nicht stündlich daran, aber ich bin mir dessen schon bewusst. Aber wenn
dieses Bauchgefühl gemeint ist,
infozine 1 / 2005, S. 11
4.
Wunsch?
Was ist Ihr größter
Als Schule sind wir doch im Kleinen, was Europa im Großen: das
prallbunte Leben. Ich wünsche mir
immer warme Farben in diesem
Spiel. Gern möchte ich meinen
Teil dazu beitragen.
Personalia
Ein neues Gesicht...
Karsten Gronau verstärkt die Naturwissenschaften
Von Laura Simmendinger (Jahrgang 11)
Nachdem der Untericht vor allem
im Fach Biologie aufgrund fehlender Lehrerstunden im ersten Halbjahr nur reduziert erteilt werden
konnte, gibt es jetzt endlich einen
neuen Lehrer an unserer Schule: Sein Name
ist Karsten Gronau und
er unterrichtet Biologie
und Chemie.
Diese Fächerkombination hat er gewählt,
weil er sich schon
immer für Naturwissenschaften (besonders
den biologischen und
chemischen Zweig) interessiert hat.
Herr Gronau hat nach
dem Abitur eine Ausbildung zum technischen Assistenten absolviert, danach in diesem Beruf gearbeitet,
und dann einige Kurse
an der Uni in Hamburg
mitbetreut. Erst später
hat er in Hamburg Biologie und Chemie auf
Lehramt studiert und
danach in Hameln sein
Referendariat absolviert. Die Ausbildung hat er zuerst
gemacht, weil er nach seinem Abitur noch kein Studium beginnen
wollte und sich beruflich genauer
orientieren wollte.
Er unterrichtet seit zwei Jahren,
allerdings ist die Stelle am AEG
seine erste feste Anstellung. Über
die Atmosphäre an der Schule hat
er sich sehr positiv geäußert; er
fühlt sich hier wohl und erfährt das
Kollegium sowie die Schüler als
nette Persönlichkeiten, mit denen
man gut zusammenarbeiten kann.
Herr Gronau unterrichtet in allen
Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I, mit Ausnahme der 6. Jahrgangsstufe. Sein Lebensmotto lautet schlicht „Freude am Leben“,
allerdings gab er mir, nachdem ich
ihm die Frage gestellt hatte, erst
infozine 1 / 2005, S. 12
nach einigem Überlegen diese
Antwort. Seine Hobbys sind u.a.
Wassersport (Segeln, Schwimmen
etc.), Motorrad fahren und natürlich Fußball.
Seine Erwartung an die
Schüler ist, dass sie offen und ehrlich mit ihm
umgehen, sodass eine
gute Unterrichtsituation
gewährleistet ist. Außerdem hat er sich vorgenommen, ihnen den
Stoff verständlich zu
vermitteln, was eng mit
seinem Ziel verknüpft
ist, das lautet: Alle Seiten sollen zufrieden sein
und außerdem Spaß am
Lernen haben.
Ich habe Herrn Gronau
in unserem Gespräch als
aufgeschlossenen Menschen, der gerne auf Fragen antwortet, kennen
gelernt. Aus diesem
Grund denke ich, dass er
sich schnell an unserer
Schule einleben wird
und dass die Schüler gut
mit ihm zurecht kommen und Spaß am Unterricht haben werden - die ersten
Eindrücke, von denen wir gehört
haben, zeigen das ganz deutlich.
Wir wünschen Herrn Gronau alles Gute und viel Glück für seine
berufliche Zukunft und eine interessante und schöne Zeit am AlbertEinstein-Gymnasium.
Personalia
„Chance, sein Können nicht zu verlernen“
Das AEG hat einen EDV-Systembetreuer auf 1-Euro-Basis
Von Daniel Kutzim (Jahrgang 11)
Seit ein paar Wochen funktionieren plötzlich alle Computer in der
Mediothek. Auch die häufigen
Serverprobleme im Zusammenhang mit dem Internetzugang sind
selten geworden. Auf der Suche
nach dem Grund traf ich, zwischen
Kabeln und Computern, am Herz
des Schulnetzwerkes, Andreas
Schmidt. Dort, wo man ihn wohl
fast immer sehen wird, unseren
neuen „Mann für Alles“, wie er
sich selbst lächelnd beschreibt.
Seit dem ersten November ist er
an unserer Schule und hat schon
eine lange Liste von Aufgaben
betreffend das EDV-System des
AEG. Denn obwohl er nicht der
Einzige ist, der sich mit unseren
Rechnern auseinander setzt, gibt
es eine Menge zu tun.
Doch das ist kein Problem, seine
Arbeit macht dem ausgebildeten
Fachinformatiker Spaß, und er ist
froh über seinen neuen Job. Er
sieht darin eine Art „unbezahltes
Praktikum“, eine Chance, auf dem
Arbeitsmarkt nicht vollkommen
verdrängt zu werden und vorhandene Qualifikationen zu behalten.
Die besitzt er reichlich. Seit 1988
beschäftigt Herr Schmidt sich mit
Computern, hat auf dem zweiten
Bildungsweg Fachabitur gemacht,
die PC-Entwicklung mitverfolgt
über DOS, Windows, Linux und
andere Systeme, das meiste davon
auch noch selbst erlernt. Trotz allem bekam er keinen Arbeitsplatz.
So nahm er unterschiedliche Jobs
an, bei denen sein Computerwissen eher nebensächlich eine Rolle spielte.
Mit Hilfe von Hartz IV hat Herr
Schmidt jetzt wieder einen geregelten Arbeitstag. Man komme
„aus dem Takt“, wenn man nicht
geregelt arbeite. Außerdem ist es
natürlich eine Brücke zum ersten
Arbeitsmarkt und eine Aufbesserung des Arbeitslosengeldes. Auch
wenn es nicht nach viel klingt. 20
Stunden die Woche darf er bezahlt
bekommen – zu
jeweils einem
Euro. Überstunden, die er auch
in erheblichem
Umfang leistet,
bleiben unbezahlt.
Nichtsdestoweniger denkt er
von Hartz IV, es
sei eine „Motivation für all
diejenigen, die
zur Zeit arbeitslos sind, sich
nicht vollkommen
abzuschreiben“. Denn das System, das
dahinter steckt, beinhaltet die Zusammenlegung von Sozial- und
Arbeitslosenhilfe zum Arbeitslosengeld II. Bekamen sonst die
Empfänger von Arbeitslosenhilfe
rund die Hälfte ihres ehemaligen
Nettolohnes, werden sie jetzt im
Schnitt 330 Euro weniger zur Verinfozine 1 / 2005, S. 13
fügung haben. Gleichzeitig erhalten Sie die Möglichkeit, über eine
Tätigkeit im „zweiten Arbeitsmarkt“ diesen Nachteil auszugleichen – ein System, das nicht nur
auf Freiwilligkeit setzt, aber bei
den Arbeitslosenzahlen heutzutage sicherlich notwendig ist.
Andreas Schmidt ist froh darüber,
wenigstens einen kleinen Job zu
haben – und dazu noch einen, der
seiner typischen Vorstellung des 1Euro-Jobs (Laubfegen) nicht ent-
spricht und ihm auch viel Spaß
macht – und aus dem obendrein
der Wunsch entstanden ist, fest
angestellt zu werden. Ein erster
Schritt ist gemacht: Kurz vor Redaktionsschluss konnten wir erfahren, dass Herr Schmidt dem
AEG auf jeden Fall auch 2005 zur
Verfügung stehen wird.
Zur Diskussion
Penisse aus Protest
Zur Situation im „Anbau” – eine Schülersicht
Von Jan Simon Hamann (Jahrgang 12)
Vor zwei Monaten noch geisterten sie überall herum im „Anbau“:
die viel diskutierten Phallus-Symbole, sogenannte Schnippis. Ob
Tafeln oder Wände, Stühle oder
Tische, nichts und niemand war
sicher vor den „Kreide-Tätern“.
Ganz abgesehen davon,
dass sich einige Lehrer
durch dieses „unreife Verhalten“ offensichtlich stark
provoziert fühlten - einer
stellte sogar eine Belohnung für die Denunzierung
der Täter in Aussicht -,
stand bald die Frage nach
dem Warum im Raum. Warum malen Schüler der
SEK II Penisse an die Wände?
Und vielleicht reagierte die
Lehrerschaft gerade deshalb so giftig auf die kleinen Penisse, weil sie die
Gründe dafür bereits erahnte: Unzufriedenheit, Protest. Protest dagegen, dass
den Schülern der Oberstufe schmuddelige „Baracken“ mit mangelhaften
Unterrichtsmitteln zur Verfügung gestellt wurden,
während die Lehrer einen schmucken neuen Wintergarten erhielten.
Für alle INFOZINE-Leser, die über
die derzeitige Situation am AEG
nicht informiert sind, möchte ich
hier die ganze Angelegenheit kurz
skizzieren. Aufgrund der Auflö-
sung der Orientierungsstufe zu
Beginn dieses Schuljahres musste unsere Schule zwei weitere
Jahrgangsstufen (5. und 6. Klasse) aufnehmen. Damit stieg nicht
nur die Schüleranzahl sprunghaft
in die Höhe, sondern in der Folge
die Entscheidung nun einmal endgültig getroffen war, beschloss die
Oberstufe aus dem „alten, neuen
Gebäude“ das Beste zu machen.
Doch aller guter Wille und die
friedlichsten Vorsätze waren
schon wenige Tage nach Ende der
entstand natürlich auch ein akuter Raummangel. Um diesem Problem beizukommen, entschied die
Schulleitung, die gesamte gymnasiale Oberstufe (11.-13. Klasse) in
den Anbau des alten Gymnasiums
zu „verfrachten“.
Der Unmut in der SEK II war
dementsprechend groß. Aber da
Sommerferien buchstäblich aus
uns herausgehämmert worden.
Überall im Gebäude stromerten
Bauarbeiter herum und machten
Lärm, was das Zeug hielt.
Allerdings funktionierte die Pausenklingel trotz dieser geräuschvollen Bemühungen erst nach
über einem Monat. Ein weiteres
infozine 1 / 2005, S. 14
Zur Diskussion
Ärgernis waren die „RasenmäherMänner“. Aus irgendeinem Grund
war es ständig notwendig, den
Rasen vor dem Gebäude zu mähen – und das vormittags! Ein an-
gemessener Unterricht war unter
diesem Lärm natürlich nicht möglich. Stattdessen machte es sehr
viel „Freude“, zu beobachten, wie
vor den Fenstern irgendwelche
Arbeiter mit abenteuerlichen Gerät auf und ab marschierten und
den Rasen mähten!
Zur Beschwichtigung erlaubte uns
Herr Hennig die Benutzung der
kleinen hässlichen Schulküche.
Damit konnte er aber über die
Ärgernisse der Schüler nicht hinwegtäuschen. Mögliche andere
Maßnahmen zur Besserung der
Situation im Anbau wurden jedoch nicht in die Wege geleitet.
Denn die Farce hat das Ende der
Fahnenstange noch längst nicht
erreicht. Während jeder einzelne
Klassenraum des AEG-Hauptgebäudes mit Uhren ausgestattet
wurden – seit wann sollen die
Schüler im Unterricht auf die Uhr
schauen? –, muss die Oberstufe
mit den ungenügendsten Unterrichtsmitteln der gesamten Schule auskommen. Weder sind in den
Räumen Projektionstafeln vorhanden (sodass
Folien an die
Wand geworfen werden
müssen), noch
lassen sich die
Räume verdunkeln (daher ist
das Einsetzen
von Folien oft
ohnehin ein
Lotteriespiel,
da sie auf den
hellen Wänden
kaum zu erkennen sind). Und
die OverheadProjektoren,
bei denen die
Vermutung sehr nahe liegt, dass
sie aus irgendwelchen staubigen
Abstellkammern herausgekramt
wurden, von so altem Baujahr
sind sie, fallen auch öfter aus, als
dass sie zu einem geregelten Unterricht beitragen
könnten. Ich möchte nicht
vergessen zu erwähnen, dass
moderne Overheadprojektoren im Hauptgebäude selbstverständlich zur Grundausstattung gehören.
Außerdem warten wir noch
immer auf den Internetanschluss, der auch nach einem halben Jahr nicht für
den Anbau hergestellt werden konnte. Und die Hoffnung auf den elektronischen
Vertretungsplan, der im letzten Jahr extra für die Verbindung
von altem und neuem Gebäude
angeschafft worden war, haben
infozine 1 / 2005, S. 15
wir schon fast aufgegeben.
Eine der Lieblingsausflüchte der
Lehrer, die vorgebracht werden,
wenn wir dieseProbleme zur Sprache bringen, ist der Verweis auf
die - ach so langsam arbeitende Bürokratie. Das zu glauben fällt
uns Schülern allerdings äußerst
schwer, wenn wir aus unseren
Baracken auf den schönen lichtdurchfluteten Wintergarten der
Lehrer hinüberschauen. Warum
arbeitet die Bürokratie bei den
Lehrern schneller als bei uns
Schülern?
Wenn Sie nicht an dieser Schule
tätig sind, lieber INFOZINE-Leser,
und vielleicht ein wenig Zeit haben, dann kommen Sie doch gerne
mal vorbei und schauen Sie sich
den Wintergarten an. Bestimmt
war er nicht gerade billig, aber
dafür ist er auch wirklich sehr
hübsch geworden. Da hat jemand
gründlich gearbeitet. Und wenn
Sie noch ein wenig mehr Zeit haben und auch Ramscharchitektur
gegenüber aufgeschlossen sind,
dann drehen Sie sich einfach um
und werfen Sie einen Blick auf die
Baracken. Ich bin sicher, dann
verstehen Sie, was ich meine.
Zur Diskussion
Mein lieber Jan Simon Hamann...
Offener Brief an einen Infozine-Autor
Von Matthias Aschern
Sie sind einer der besten Schreiber in der Infozine-AG und der
erste, der sich traut, mit einem
polemischen Artikel „Infozine“
ein bisschen unbequemer zu machen. Darüber freue ich mich.
Aber ich glaube auch, dass ihr
Artikel eine Antwort braucht: Polemiken sind nicht dazu da, stehen
gelassen zu werden, wie sie sind.
Da wäre zunächst die These im
Titel: „Penisse aus Protest“. Sind
Sie sicher? Kann es sein, dass
Schüler einer gymnasialen Oberstufe in Niedersachsen mit etwas
unzufrieden sind und daher Penisse irgendwohin malen? Ist das intellektuell vorstellbar? Oder haben
Sie vielleicht ein infantiles Bübchen im Jahrgang, das seine persönlichen Komplexe auf diese
Weise veröffentlicht? Dann wäre
die Unzufriedenheit über den Anbau etwas, das nur zeitlich im Zusammenhang steht mit den
Zeichnungen unseres Phallus-Grafikers.
Was mich an Ihren Überlegungen
noch mehr irritiert, ist diese Anspruchshaltung. Bestimmt kann
und muss noch dieses oder
jenes an der Ausstattung des
Anbaus verbessert werden,
aber: Welches Ausstattungsniveau würde denn Ihren
Standards entsprechen?
Hilft da nicht nur die Abrissbirne? Wann waren Sie eigentlich zuletzt in einer deutschen Schule, die kein Gymnasium ist und nicht in einem
so betuchten Landkreis
liegt? Wissen Sie eigentlich,
dass die meisten Grund- und
Hauptschulen in Niedersachsen
exakt so aussehen wie die „Barakken”, von denen Sie
schreiben? Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie
den Ausstattungsstandard des alten AEG beschreiben, in dem Generationen von Schülern
ein sehr ordentliches
Abitur gemacht haben,
ohne Whiteboards und
Power-Point?
Und dass Sie den verglasten Anbau an das
Lehrerzimmer gegen
Ihre Unterrichtsräume
ausspielen, verstehe ich nicht. Was
spielen wir - Schüler gegen Lehrer? Haben Sie eine andere Idee
als diesen verglasten Anbau, um
infozine 1 / 2005, S. 16
15 neue Kollegen aufzunehmen,
ohne das Lehrerzimmer und alle
umliegenden Räume zu verdunkeln? Die Lichtverteilung hat
übrigens auch den Architekten des
alten AEG sehr beschäftigt, und
zwar mit Erfolg.
Die Vorstellung, dass wir es uns
auf Ihre Kosten nett machen würden, ist schon verblüffend. Richtig ist vielmehr, dass Schulleitung
und Kollegium des AEG eine logistische Glanzleistung im Zusammenhang des Umbruchs 2004 erbracht haben (vgl. Infozine 4/
2004, S. 1-2), vor deren Hintergrund die von Ihnen bemängelten
Dinge Details zu sein scheinen deren wir uns annehmen müssen.
Aber ich fürchte, Sie werden das
Vertrauen in Ihre Lehrer ganz verlieren: wenn Sie erstmal die unterirdische Saunalandschaft, die
Whirlpools und die Cocktailbar
sehen, die wir uns zum Neuen Jahr
genehmigt haben...
Zur Diskussion
“Arbeiten sind doof”
Dennoch positive Gesamtbilanz der „Newbies“ am AEG
Von Thomas Clausen (Jahrgang 9)
Wie haben sich die Neuankömmlinge am AEG eingelebt? Was gefällt ihnen besonders? Was nicht? Und
wie werden sie von denjenigen behandelt, die sich
schon eingelebt haben? Auf diese Fragen hat Infozine Antworten gesucht – und gefunden. Insgesamt
wurden 3 Klassen, eine fünfte, eine sechste und eine
siebte, befragt. 70 von 100 Fragebögen liefen zurück.
So fühlen sich 47 % der befragten Fünftklässler von
den Älteren eher
schlecht behandelt,
während es bei den
Siebtklässlern nur 7 %
sind. Weniger überraschend: Hausaufgaben
sind nicht sonderlich
beliebt; sie werden als
zu viel empfunden:
100% (!) der Fünftklässler finden, dass sie
mehr Hausaufgaben
aufbekommen als in der
Grundschule, 93 % der
Sechst- und 61 % der
Siebtklässler sind
ebenfalls der Ansicht,
mehr Hausaufgaben als
in der alten Schule zu
bekommen. Erfreulich: Alle Schüler der befragten
fünften Klasse haben sich gut bzw. sehr gut eingelebt. Das trifft auch auf 85 % der Sechstklässler und
82 % der Siebtklässler zu – ein ebenso bemerkenswertes wie erfreuliches Resultat.
Eine Sache war noch auffällig: Bei allen Klassen fand
mindestens die Hälfte der Schüler, dass der Unterricht mehr Spaß als in der alten Schule macht. Und
das, obwohl zwischen 93 % (5. Klasse) und 75 % (6.
und 7. Klasse) der Schüler den behandelten Stoff
schwieriger finden. Ausnahmslos gut finden alle
Klassenstufen die zusätzlichen Einrichtungen am
AEG (Mediothek, elektronischer Vertretungsplan und
die Möglichkeit, in den Pausen Brötchen zu kaufen).
Einziger Kritikpunkt, den vor allem die Fünftklässler äußern: Zu viel Gedrängel, viele beklagen sich,
dass sie „untergehen“ und dass auf sie keine Rücksicht genommen wird. So finden 43 % die Cafeteria
nur mittelmäßig, die Idee aber sehr gut. Ähnlich geht
es der Mediothek, die vor allem die Siebtklässler
beschäftigt: 76 % finden sie gut, bei den Sechstklässlern sind es
75 %, bei den
Fünftklässlern nur noch
64 %. Aber
auch hier
liegt es weniger an der
Einrichtung
an sich als an
dem großen
Ansturm. So
meint ein
Schüler: „Die
Mediothek
braucht mehr
Computer“.
Was außergewöhnlich
viele unter dem Punkt „Was ich noch sagen will“
angesprochen haben: Sie finden es unfair, dass sie
„auch bei kaltem Wetter raus müssen“. Zudem finden sie die Pausenhofgestaltung mangelhaft. Und
noch etwas anderes ärgert sie: Es ist ihnen noch nicht
erlaubt, an manchen Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen. Zusätzlich beschweren sich einige, dass die
Älteren, vor allem die Achtklässler, sie wie „Kleingemüse“ behandeln. Alles in allem hat ein Großteil
der „Neuen“ von der Schule aber doch einen guten
bis sehr guten Eindruck. Einer schrieb sogar: „Das
ist die allerbeste Schule, die ich je hatte“, ein anderer meinte allerdings: „Arbeiten sind doof“.
infozine 1 / 2005, S. 17

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