Fachtagung Jugend und Sexualität heute

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Fachtagung Jugend und Sexualität heute
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
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November 2008
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Fachtagung
Jugend und Sexualität heute
Zur Information:
Veranstaltet wurde diese Fachtagung vom Mädchenarbeitskreis
der Stadt und des Kreises Neuwied. Der Mädchenarbeitkreis
wurde 2003 während der Fachtagung „Vernetzung und
Förderung in der Mädchenarbeit“ gegründet. Er dient dem
Informationsaustausch, mit dem Ziel die Arbeit an den konkreten
Bedürfnissen der Mädchen auszurichten, sowie die
verschiedenen Ansätze von Mädchenarbeit zu vernetzen.
Zudem hat der Arbeitskreis es sich zur Aufgabe gemacht
bedarfsgerechte Fortbildungsangebote zu aktuellen Themen in
der Mädchenarbeit für interessierte Frauen anzubieten.
In diesem Sinne hoffen wir das die Fachtagung „Jugend und
Sexualität heute“ den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wichtige
Anregungen und Impulse für ihre Arbeit vor Ort geben konnte.
Interessierte Fachfrauen laden wir gerne zur Mitarbeit in den
Arbeitskreis ein.
Informationen erhalten Sie bei folgender Fachstelle.
Kinder- und Jugendbüro der Stadt Neuwied
Tanja Bencheikh, Tel. 02631/802172, [email protected]
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Inhalt
I. Begrüßung
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II. Fachreferat: „Jugendsexualität zwischen
Bilderflut, Leistungsdruck und Wissenslage“
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III. World Café
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IV. Präsentation des Projektes der
Pestalozzischule Neuwied
32
V. Ein Überblick sexualpädagogischer Angebote
der Pro Familia e.V. Koblenz
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VI. Anhang
Feedback
41
Teilnehmerliste
44
Pressespiegel
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Impressum:
Veranstalter: Kinder und Jugendbüro/Stadtjugendamt Neuwied
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied
Kreisverwaltung Neuwied/
Kreisjugendpflege,
Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neuwied
oJA-Büro Jugendpflege Asbach
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I. Grußwort
Sehr verehrte Damen und Herren,
nachdem in der Vergangenheit an dieser Stelle Themen wie Essstörungen,
Teenagerschwangerschaften und selbstverletzendes Verhalten (Ritzen) bearbeitet
wurden, begrüße ich Sie heute zu der Fachtagung „Jugend und Sexualität heute –
Fakten, Konsequenzen und Methoden in der schulischen und außerschulischen
Jugendarbeit“, einer Veranstaltung des Mädchenarbeitskreises, eine gemeinsamen
Einrichtung der Kreisjugendpflege, dem Kinder- und Jugendbüro Neuwied, der
Jugendpflege Asbach und den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Kreis
Neuwied.
Ganz besonders herzlich begrüße ich die Referentin der
heutigen Arbeitstagung, Dr. Anita Heiliger, die wir für
den gleich folgenden Fachvortrag „Jugendsexualität
zwischen Übersexualisierung und Aufklärung“ gewinnen
konnten. Frau Dr. Heiliger ist Soziologin und seit vielen
Jahren als Sozialwissenschaftlerin am Deutschen
Jugendinstitut in München tätig, unter anderem im
Bereich Mädchen- und Frauenforschung sowie
Geschlechterforschung und Frauenpolitik. Neben ihrem
Arbeitsgebiet der gesellschaftlichen Situation von
Regierungsdirektorin Ingrid
Babin, Kreisverwaltung
Neuwied
Mädchen und Frauen unter Einbeziehung
verschiedener Aspekte, beschäftigt sie sich mit den
Themen Gewaltprävention, Gleichberechtigung,
alternative Männlichkeitskonzepte, Freiräume für
Mädchen und Frauen, Sorge- und Umgangsrecht.
Dieses umfassende Themenfeld ist m.E. Garant dafür,
dass wir heute hier eine spannende und aufschlußreiche Veranstaltung erleben dürfen. Heute Nachmittag
werden dann Frau Bogdanski (Stadt Neuwied) und Frau
Schönau (Pro Familia) Beispiele aus der Praxis
darstellen. Ich möchte die beiden Damen an dieser
Stelle bereits recht herzlich begrüßen.
Ich begrüße auch Frau Henrich (Kreisjugendamt
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Anja Bogdanski,
Schulsozialarbeiterin
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Neuwied), Frau Bencheikh (Kinder- und Jugendbüro der Stadt), Frau Eyl-Müller
(Gleichstellungsbeauftragte des Kreises) und Frau Tannhäuser
(Gleichstellungsbeauftragte der Stadt).
Ich freue mich, dass Sie heute hier so zahlreich erschienen
sind und damit dokumentieren, wie wichtig es ist, die
Thematik Jugend und Sexualität zu bearbeiten, im
Interesse der Kinder und Jugendlichen, denen Sie alle bei
Ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern Hilfe und Unterstützung
geben wollen. Die sich ändernden Lebensbedingungen,
unser gesamtes Umfeld, die Möglichkeiten, die eine sich
ständig wandelnde Medienlandschaft (mit der Nutzung von
Internet etc.) eröffnet gehen nicht spurlos an uns vorbei und
Christiane Schönau, Pro
Familie e.V. Koblenz
auch nicht an unseren Kindern, für die der Umgang mit
diesen neuen Medien unter dem Blickwinkel der scheinbar
grenzenlosen unkontrollierbaren Überflutung möglicherweise auch Gefahren für ihre
Entwicklung und ihre Prägung beinhaltet.
Wenn der Bereich der Sexualität etwa durch pornografische Darstellungen im Internet
isoliert von den Aspekten der Liebe, der Zuwendung, der Sympathie und
Verantwortung für den anderen nur noch als Befriedigung eines Triebes wahrgenommen wird, den es möglichst exzessiv und publikumswirksam auszuleben gilt, so
kann das m.E. Spuren bei den jungen Menschen hinterlassen, die ihr Denken,
Verhalten und ihre Erlebnisfähigkeit beeinflussen. Ich sehe hier auch viele Schüler der
Julius-Wegeler-Schule in Koblenz. Ich freue mich besonders, dass Sie heute hier sind
und vermute mal, dass sie in der später noch stattfindenden Diskussionsrunde wichtige
Beiträge leisten werden. Ich hoffe, dass dieser Tag für Sie informativ sein wird.
Ich bedanke mich schon jetzt bei allen für das große Interesse an dieser Veranstaltung.
Ich habe mir die Teilnehmerliste angeschaut und konnte feststellen, dass hier nahezu
die ganze Bandbreite von Personen vertreten ist, die hier im Kreis Neuwied
Verantwortung für die Arbeit mit unseren Kindern und Jugendlichen übernommen
haben. Das lässt erwarten, dass wir heute gemeinsam gute Ergebnisse erzielen, die
sodann in die tägliche Arbeit einfließen können. Ich wünsche der Arbeitstagung einen
guten Verlauf und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
(RD´in Ingrid Babin, Kreisverwaltung Neuwied)
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II. Fachreferat
„Jugendsexualität zwischen Bilderflut, Leistungsdruck und Wissenslage“
Dr. Anita Heiliger
Vortrag in Neuwied am 6.11.08 im Rahmen des Fachtages: „Jugend und Sexualität heute –
Fakten, Konsequenzen und Methoden in der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit“
Sexualität ist nach wie vor ein schwieriges
Thema. Einerseits ist es, was das private Erleben
betrifft, hoch tabuisiert, andererseits wird
Sexualität in der Öffentlichkeit bzw. den Medien
als ein Geschehen dargestellt, das immer und
überall stattfindet, in dem alles möglich und
erlaubt ist und mit dem es anscheinend keine
Probleme gibt. Mädchen und Jungen vermittelt
sich noch immer weitgehend eine
Verhaltensnorm, in der ihre Rollen weitgehend
festgelegt zu sein scheinen, so bleiben hier doch
immer noch Jungs/Männer eher die Aktiven und
Dr. Anita Heiliger, Soziologin
Mädchen/Frauen eher in der Objektrolle.
Allerdings nimmt die Darstellung sexuell aktiver
Frauen zu und es scheint insgesamt als habe der Kampf um die sexuelle
Selbstbestimmung und gesellschaftliche Geltung von Mädchen und Frauen, die Kritik
an der patriarchalen Männerrolle bereits Veränderungen in Einstellung und Verhalten
bei Mädchen und Jungen zur Sexualität bewirkt. Darauf lassen Daten, Fakten und
Interpretationen der vergangenen Jahre schließen. Allerdings wird allseits beklagt,
dass es kaum gesichertes Wissen aus der Forschung gebe, „welche Muster, konkreten
Wünsche und Ideale Jugendliche von Sexualität in der Gegenwartsgesellschaft haben
und wie sie Sexualität eigentlich erlernen“ (Hoffmann 2008, S. 158). Doch aus der
wenigen Forschung kommen folgende Botschaften:
Zu Daten und Fakten
Die Sexualforschung verneint die These negativer Auswirkung der allgemeinen (Über-)
Sexualisierung auf Jugendliche. Für sie sei die alltägliche Flut sexueller Bilder normal,
interessiere sie noch nicht einmal besonders. Die 16-jährige Sibylle sagt:
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„Irgendwie ist man schon durch die Medien…also irgendwie ist das schon so normal
geworden… ist nicht mehr so der Schocker… Also im Prinzip finde ich, in der heutigen
Gesellschaft ist man schon so ziemlich vorbereitet auf alles“ (Hoffmann/Krauß/Gäbel
2005, S. 34, bei Hoffmann 2008).
Selbstbewusst und – verhütungsmäßig – bedacht gestalten sie ihr Sexualleben,
probieren und experimentieren, planen den richtigen Zeitpunkt für „das erste Mal“,
verständigen sich über ihre gegenseitigen Wünsche im Sinne einer
„Verhandlungsmoral“. Sie kennen alle Ausdrücke zur Sexualität und haben keine
Scheu, sie anzuwenden. Das Wort „ficken“ ist Alltagsgebrauch, niemand stört sich
daran, „Nageln“ fürs Zusammenschlafen – na und? Wie der 14-jährige Bastian eben
schreibt (Stern 45/95, S. 23):
Immer früher beginnen sie miteinander zu schlafen, darüber wird zwar gestritten, aber
im Vergleich zu 1980 ist es ein gewisser Sprung (BzgA 2006, S. 811). Durch die
mittlerweile offenere Haltung der Gesellschaft zur Sexualität, heißt es, sei für die
Jugendlichen eine lustbetontere Sexualität möglich. Von einer „Entdramatisierung“ der
Sexualität ist die Rede und damit sei die Qualität des Umgangs mit ihr gestiegen (vgl.
Schmidt/Lange 1993). Am meisten hätten die Mädchen davon profitiert: Sie seien sehr
selbstbewusst, hätten ein großes sexuelles Selbstvertrauen, sie ließen sich nicht mehr
so leicht auf sexuelle Begegnungen ein, die sie in der angebotenen Form nicht wollen,
sie forderten das Recht auf ihren Orgasmus, den sie am ehesten in einer Situation, die
durch Liebe, Vertrauen, Sicherheit und Zärtlichkeit gekennzeichnet ist, erleben können.
Mädchen übernähmen häufiger die Kontrolle in heterosexuellen Situationen und
forderten mehr Autonomie in Beziehungen.
1
Unbestritten ist, dass die Geschlechtsreife immer früher einsetzt.
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Mädchen gehen heute davon aus, stellt Anne Schwarz vom Tübinger Institut für
frauenpolitische Forschung (2000) fest, dass sie ein Recht auf sexuelle Erfahrungen
haben. Sie sind der „Überzeugung, jederzeit aktiv ihre Freiheitsgrade selber
bestimmen zu können. Sie übernehmen zunehmend die Initiative in sexuellem Kontakt
mit Jungen und weigern sich, sich auf die Spielregeln von Jungen einzulassen" (ebd.
S. 31). Mädchen, die von Anne Schwarz befragt wurden, lehnten bei Jungen „die
dominante Position bei der Beziehungsaufnahme und ein Drängen zu sexuellen
Erfahrungen grundlegend ab" (ebd. S. 32). Während Jungen Sexualität noch als „ein
Rückzugsfeld männlichen Selbstverständnisses" (Mundig 1995, S. 30) kultivieren und
ihre Dominanz durch markige Sprüche und gewalttätige Begriffe fürs
Miteinanderschlafen unter Beweis stellen wollen, konfrontieren Mädchen und Frauen
Jungen und Männer mit emanzipierten Erwartungen auf ihren Orgasmus (vgl. ebd.).
Aber trotz der Botschaft der Emanzipation von Mädchen in ihren sexuellen Wünschen
stellt Anne Schwarz in ihrer Studie fest, dass Mädchen sich insgesamt in ihren
Sexualisierungsprozessen den Jungen doch unterordnen (Schwarz 2000). Trotz
Aushandlung und zunehmender Initiative legen sie kein forderndes Verhalten an den
Tag, um Jungen zu verändern und sie „beklagen zunehmend, dass sie ihre ersten
sexuellen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht als wenig lustvoll und befriedigend
empfinden" (ebd. S. 34). So stellt auch Gabriele Bültmann von der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung in ihrer Studie zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit
fest: „Mädchen beschreiben die ersten Erfahrungen (...) im Vergleich zu Jungen
wesentlich seltener als sexuell befriedigend, es hat ihnen weniger Spaß gemacht und
sie wollen es seltener wieder tun" (Bültmann 1996, S. 89). Schon in der Untersuchung
von Schmidt und Lange (1993) äußerten sich Mädchen kritisch über das Verhalten der
Jungen, z.B.: „Mädchen funktionieren eben einfach nicht so auf Knopfdruck; das
verstehen Jungen so schwer".
Doch auch bei den Jungen seien deutliche Veränderungen eingetreten. Ihnen sei es
wichtig, dass es der Partnerin gut gehe, sie wollten alles „richtig“ machen: „Früher
fragte sich ein Knabe, wie kriege ich die Andrea ins Bett, heute muss er sich fragen:
´wie befriedige ich die Andrea am besten`“, sagt ein Sexualpädagoge (in: Weltwoche
46/03). Nach vorliegenden Berichten sind sie stolz auf ihre Sensibilität und
Lernbereitschaft: „Du lernst bald, wie sie es möchte, wie es ihr gefällt, wo ihre
empfindlichen Stellen sind“ und sie wissen, dass die reine Machomasche nichts bringt.
Jungen erlebten ihre Sexualität heute weniger als dranghaft oder triebhaft, meinen
Gunter Schmidt und Carmen Lange, „und sie sind romantischer, d.h. sie binden
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Sexualität heute stärker an Liebe und Treue“ (Schmidt/Lange 1993). „Bloßer Sex“, sagt
der 16-jährige Philip, „ist auf Dauer langweilig. Schön ist es nur mit Gefühl. Liebe muss
dabei sein“ (Stern 25/1990). Eine Annäherung sexueller Vorstellungen und Praktiken
zwischen Mädchen und Jungen wird also diagnostiziert, Schmidt spricht gar von einer
„Neuordnung der Geschlechterverhältnisse“ (Schmidt/Lange 1993, S. 75) als Resultat
der Kämpfe der Frauenbewegung um „sexuelle Befreiung“, ich möchte eher sagen, um
die sexuelle Selbstbestimmung der Frau.
Betont wird das Phänomen, dass die Sexualität zwischen Mädchen und Jungen häufig
im Elternhaus der beiden gelebt wird: „ Vier Fünftel der koituserfahrenen Mädchen und
Jungen (sagen), dass sie mit ihrer festen Freundin/ihrem festen Freund sooft sie es
wollen, bei einem der beiden zu Hause ungestört sexuell zusammenkommen können,
also auch mit Einwilligung der Eltern“ das stellte Schmidt bereits 1993 in seiner
Untersuchung fast mit Erstaunen – und auch mit Skepsis – fest und heute scheint es
fast selbstverständlich zu sein. Aus frauenpolitischer Sicht sichert dieses Setting den
Schutz der Mädchen vor dem Einlassen auf sexuelle Handlungen gegen ihren
eigentlichen Willen, gewährleistet einen Teil Bestimmungsmacht über das sexuelle
Geschehen bei den Mädchen.
Sexualität wird durch Offenheit, Sicherheit, Schutz und Kommunikation aus der
Schmuddelecke, der Triebideologie, falschen Gefühlen, Verwirrungen und
folgenreichen Unsicherheiten herausgeholt und wird zum sozial verantwortlichen und
kontrollierten Prozess. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass für Mädchen
koitaler Sex nicht automatisch zum Orgasmus führt (wie in aller Regel beim Jungen),
sondern nur ein gemeinsamer Lernprozess dahin führt/führen kann. Die Ergebnisse
der berühmten US-Amerikanischen SexualforscherInnen Kinsey (1948/1953), Masters
& Johnston (1967) und Shere Hite (1977/1981), dass die Vagina nur spärlich mit
Nervenenden ausgestattet ist und die wesentlichen sexuellen Impulse von der Klitoris
ausgehen, scheinen von den Jugendlichen mehr durch Experimentieren als durch
Wissen erfahren zu werden, wie z.B. die 19-jährige Sylvia beschreibt:
„Vorgestern Abend hatten wir extrem geilen Sex. Wir waren völlig ausgehungert, weil
wir uns ein paar Tage nicht gesehen haben und sind richtiggehend übereinander
hergefallen. Wir hatten bestimmt fünf, sechs Stunden lang Sex, also immer wieder ein
bisschen, dann eine halbe Stunde dösen, wieder weiter, am Morgen sah ich ganz
schön alt aus in der Schule. Und er war so experimentierfreudig, hat immer gesagt,
hey, mach doch mal dieses Bein dorthin oder steh mal auf und so weiter. Bei einer
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Stellung, so von der Seite, ist mir irgendwann das Bein eingeschlafen, das passiert mir
ab und zu, aber es war trotzdem extrem geil.“ (Weltwoche 46/03).
Oder der 17-jährige Philip: „Bis zur 6. Klasse hatte ich ein paar Freundinnen, aber die
zählen eigentlich nicht. Da hat jede mit jedem rumgeknutscht. Richtig angefangen hat
es erst in der Real. Ich war 13… Das erste Mal hatte ich einen Verhänger. …Es war
abgemacht, an jenem Tag machen wir es. Ich fühlte mich mega unter Druck. Schaffe
ich es? Mache ich es richtig? Dann habe ich ihn eben nicht hochgekriegt. Mein Onkel
hat mir Tipps gegeben, das hat mich noch mehr unter Druck gesetzt. Er hat gesagt:
Ganz nackt müsst ihr sein, sonst geht das Liebesspiel nicht. Nicht einmal die Socken
darfst du anhaben. Und: Frauen können ganz lange, du musst einfach an andere
Dinge denken. Ob du kommst, ist egal, Hauptsache, sie kommt. Später … habe ich
(die Freundin) immer gefragt: Ist es geil gewesen, hast du es bekommen? Sie hat
immer ja gesagt. Aber ich weiß bis heute nicht, ob sie es wirklich bekommen hat.“
(ebd.).
Das konkrete Wissen über sexuelle Vorgänge – nicht über Verhütung und
Geschlechtsverkehr technisch gesehen (was im Sexualkundeunterricht vermittelt werden
mag) ist bei den Jugendlichen, entgegen aller Annahmen, relativ gering, wird immer wieder
erstaunt festgestellt, das Bedürfnis nach mehr Wissen ist bei den Jugendlichen groß:
An Internetberatungen werden viele
Anfragen gestellt, für die die persönlichen
Kommunikationsräume fehlen. Sprechen
über sexuelle Erfahrungen, Bedürfnisse
und Probleme ist ein Tabu geblieben, mit
großen Schwierigkeiten und
Hemmschwellen behaftet – eben
erstaunlich angesichts der berichteten
Kenntnis Jugendlicher von Ausdrücken,
Stellungen, Praktiken, die sie aus jedem
Softporno im abendlichen TV-Programm
beziehen können. Doch die
Unsicherheiten sind – wie schon
dargestellt – groß: Mache ich es richtig? Der Anspruch an optimales Gelingen des
Sexualaktes ist hoch, berichtet Dagmar Hoffmann an Hand eines Praxisprojektes in
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Berlin (Hoffmann 2008). Inhaltsanalysen von E-Mails an ein Online-Portal für sexuelle
Aufklärung hätten gezeigt, dass viele Jugendliche „eine recht konkrete Vorstellung
davon (haben), wie sie Partnerschaft und Sexualität leben und erfahren wollen: Der
Ablauf des Sexualaktes, das körperliche Miteinander und das gemeinsame Erleben
muss optimal und funktional sein, d.h. es muss bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, in
einem bestimmten Rahmen, mit bestimmten Praktiken erfolgen und sicher zum
Höhepunkt führen. Beide sollen ein Höchstmaß an Befriedigung erleben (….). Der
Leistungs- und Erfolgsdruck scheint sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen recht
hoch zu sein, Spielräume für ein Misslingen, bzw. eine Abweichung der Alltags- von
der Idealpraxis sind nicht vorgesehen“ (Hoffmann 2005, S. 216, zit. In Hoffmann 2008).
Informationen über Sexualität beziehen die Jugendlichen nach den Angaben im eben
erwähnten Projekt in allererster Linie über FreundInnen (vgl. ebd.):
Die BzgA hat offensichtlich anders gefragt (im Kontext von Aufklärung) und hier
rangieren bei den Jungen die Kumpels, bei den Mädchen aber die Mütter ganz knapp
vor den FreundInnen.
Doch was vermitteln sich die Jugendlichen eigentlich gegenseitig? Wie brauchbar ist
dieses Wissen, wenn sie in der gleichen Befragung bei Hoffmann angeben, dass sie
sich über Sexualität und Erotik nicht gut informiert fühlen? „Offensichtlich sind Qualität
und Brauchbarkeit des Wissens, das über Freunde vermittelt wird, nur eventuell
gegeben… Anzunehmen ist, dass es sich (hierbei)… vorzugsweise um
„Verhandlungswissen“ handelt“ (Hoffmann 2008, S. 160).
Eigentlich, meint Hoffmann, ist es „das Ziel der Jugendlichen, sich nicht nur zu
orientieren und mitreden zu können, sondern Handlungswissen parat zu haben, wenn
es ´zur Sache geht`. Sie wünschen sich einen Kanon an Verhaltensweisen kognitiv zur
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Verfügung zu haben, auf den sie zurückgreifen können, wenn bestimmte Handlungen
in der körperlichen Begegnung gefordert werden“ (ebd.).
Aufgrund des gewachsenen Selbstbewusstseins der Mädchen befürchten Jungen in
der ersten sexuellen Begegnung heute „weniger die Impotenz als die Inkompetenz“
(Zimmer 1991, S. 18). Entsprechende Aussagen in einer Untersuchung bei Schmidt
sind z.B. folgende: „Ich habe Angst, dass sie schon zu erfahren ist“, „mir fehlt noch das
Selbstvertrauen“, „ich war zu verkrampft und sie hatte keine Erfahrung“, „ den Frauen
kommt es auf das Drumherum an“ usw… Sexuelle Kompetenz ist demnach für viele
Jungen ein wichtiger Teil ihrer Männlichkeit und ihres Selbstbewusstseins geworden!
Doch diese Kompetenz zu erlangen scheint, wie gesagt, ein schwieriger Punkt für die
Jugendlichen heute zu sein, vor dem Hintergrund ihrer Vorstellungen und Ansprüche,
die an sie herangetragen werden und an denen sie sich messen.
Doch Sexualaufklärung im Sinne von Verhütung funktioniere gut, gab die BzgA
anlässlich des 25-jährigen Bestehens ihrer Wiederholungsbefragungen zur
„Jugendsexualität“ bekannt. Die Studien versprechen Ergebnisse zur Jugendsexualität,
aber sie geben im Wesentlichen Auskunft über Verhütungsverhalten. Mädchen wie
Jungen handeln demnach in großem Maße verantwortungsbewusst und benutzen
anfänglich das Kondom (77% der Mädchen und 66% der Jungen geben dies an), im
weiteren Verlauf der Beziehung die Pille, d.h. die Verantwortung für die Verhütung
übernimmt wieder das Mädchen, der Junge zieht sich daraus zurück.
Als Erfolgsgeschichte sieht die BzgA auch den Sexualkundeunterricht an den Schulen,
der 91% der SchülerInnen erreicht (ebd. S.30) und von ¾ der Jungen als Hauptquelle
ihrer Kenntnisse über Sexualität, Fortpflanzung und Empfängnisverhütung angegeben
wird, von Mädchen ebenfalls zu 74%, aber erst hinter Gesprächen (77%) (ebd. 2006,
S. 31). Ein Widerspruch zeigt sich bei den Tabellen in den Angaben über Personen der
Sexualaufklärung bzw. Aufklärung über sexuelle Dinge, der mit der Unklarheit
zusammenhängen mag, was mit Sexualität eigentlich jeweils gemeint ist. Bei
Sexualaufklärung werden LehrerInnen mit 31% angegeben, bei „Vertrauensperson für
sexuelle Fragen“ aber nur zu 4%!, wodurch klarer wird, was die Schule leisten kann
und was nicht – zu letzterem gehört ohne Zweifel die konkrete Behandlung sexueller
Themen. Aber auch den Eltern fällt es bei einer Reihe von Themen schwer, den
Sprösslingen Informationen zu geben: sexuelle Praktiken/Orgasmus (M57% / J52%,
Onanie (43/42), Pornografie (37/32), Homosexualität (25/30) (ebd. S.20).
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Auf die Frage an die Jugendlichen, ob sie sich für aufgeklärt halten, antworten ca. 3/4
positiv, allerdings sind die positiven Antworten 2005 (77% / 72%) hinter die von 1980
(79% / 75%) zurückgefallen. Diese Entwicklung wird auf die Antworten der 14-jährigen
zurückgeführt wird, die 2005 deutlich mehr „ich weiß nicht“ ankreuzten als 2001, doch
bei den 17-jährigen ist diese Unsicherheit zu über 80% vorbei (ebd. S. 51).
Insgesamt zeigen die 25-Jahre-Vergleiche der BzgA keine großen Veränderungen,
außer bei der Empfängnisverhütung, Kann es eigentlich sein, dass sich die
gesellschaftlichen Veränderungen in den vergangenen 25 Jahren kaum oder gar nicht
beim Thema Sexualität/Sexualaufklärung zeigen?
Zur Qualität des sexuellen Erlebens
Aber: Was erfahren wir eigentlich über die Qualität des sexuellen Erlebens der
Jugendlichen? Wie gehen sie mit ihren Informationen um, wie bewältigen sie ihre
Erfahrungen vom „Ersten Mal“? Welche konkreten Bilder haben sie im Kopf?
Die BzgA bietet zum Erleben des ersten Geschlechtsverkehrs 4 Antwortkategorien
zum Ankreuzen an: „Nichts Besonderes (17%/13%), etwas Schönes (61%/73%),
schlechtes Gewissen (12%/13%), etwas Unangenehmes (22%) (ebd. S. 91).
Hier wären weitere Informationen interessant, um die
Qualität des Erlebens einzuschätzen und mögliche
Anregungen für sexualpädagogisches/gesellschaftliches Handeln zu gewinnen. Was bedeutet z.B.
„etwas Schönes“? Bezieht sich die Frage auf die
Situation oder das sexuelle Erleben? Aus der
Perspektive von Mädchen eine durchaus relevante
Frage. Während für Jungen der Orgasmus beim Zusammenschlafen eher – quasi
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automatisch – erfolgt und (zwar auch nicht immer) als schön empfunden wird, darf
bezweifelt werden, ob die Mädchen grundsätzlich das sexuelle Erleben meinen und
auch, ob sie vorbereitet waren auf das, was sie beim 1. Mal erwartet, was
Entjungferung bedeutet. Und wenn fast 30% der Jungen kein besonders positives
Erlebnis angaben, verweist dies auch bei den Jungen auf eine stressige Situation.
Eine Umfrage des Magazins „jetzt“ der Süddeutschen Zeitung bei über 1000
Jugendlichen war auch die Frage enthalten, wie war dein erster Sex? Die Auswahl von
Antworten zeigte ein breites Spektrum positiver wie negativer Erfahrungen bei Jungen
wie bei Mädchen gleichermaßen. So geht es bei den Jungen von wunderschön, geil, süß,
schön, sehr gut bis peinlich, ungemütlich, einseitig, grausam, schlecht und bei den Mädchen
von schön, lustig, toll, gut, geil bis ernüchternd, schmerzhaft, eklig, grauenvoll, scheiße….
Trotz der Botschaft der Emanzipation von Mädchen in ihren sexuellen Wünschen stellt
Anne Schwarz in ihrer Studie fest, dass Mädchen sich insgesamt in ihren Sexualisierungsprozessen den Jungen doch unterordnen (Schwarz 2000, S. 30). Trotz
Aushandlung und zunehmender Initiative legen sie kein forderndes Verhalten an den
Tag, um Jungen zu verändern und sie „beklagen zunehmend, dass sie ihre ersten
sexuellen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht als wenig lustvoll und befriedigend
empfinden" (ebd. S. 34). So stellt auch Gabriele Bültmann von der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung in ihrer Studie zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit
fest: „Mädchen beschreiben die ersten Erfahrungen (...) im Vergleich zu Jungen
wesentlich seltener als sexuell befriedigend, es hat ihnen weniger Spaß gemacht und
sie wollen es seltener wieder tun" (Bültmann 1996, S. 89). Schon in der Untersuchung
von Schmidt und Lange (1993) äußerten sich Mädchen kritisch über das Verhalten der
Jungen, z.B.: „Mädchen funktionieren eben einfach nicht so auf Knopfdruck; das
verstehen Jungen so schwer".(Heiliger 2004, S. 474).
Interessant, weil sie sexuelle Erfahrungen und Erlebnisse abbilden, die jenseits von als
heterosexueller Geschlechtsverkehr geltender Penetration liegt, sind Petting,
Masturbation, Homosexualität. Hier werden die verfügbaren Daten und Informationen
aber immer dünner. Petting als Reizung erogener Zonen ist extrem lustbezogen. Das
sog. Brustpetting kennen zu 30% schon die Mädchen bis 14 Jahre, bei den 17Jährigen sind es nach der BzgA-Studie bereits 81%, bei männlich-aktivem
Genitalpetting sinken die Zahlen auf 75% der 17-jährigen (16% der 14-jährigen) und
insgesamt keine größeren Veränderungen seit 1980. Aber eine Veränderung ist zu
verzeichnen, die mit dem gewachsenen Selbstbewusstsein von Mädchen
korrespondiert: weiblich-aktives Genitalpetting ist deutlich angestiegen (43% zu
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30,7%). Petting ist diejenige Sexualitätsform, in der Mädchen (und Frauen?) am
ehesten einen Orgasmus erleben (vgl. Bültmann 1996, S. 90). So beschreibt es die 14jährige Linda (Stern 45/95):
Die Angaben zu gleichgeschlechtlichen sexuellen Erfahrungen zeigen bei den
Mädchen ein Anwachsen der Angaben auf 13% (von 8%), aber bei den Jungen ein
Gleichbleiben, bzw. Absinken ihrer Angaben im 25-Jahres-Vergleich, was aber eher
unwahrscheinlich ist. Doch eine andere repräsentative Untersuchung aus dem Jahr
1980/81 kam zu anderen Zahlen: von 14- bis 17-jährigen gaben 13 % der befragten
17-jährigen Mädchen und 15 % der gleichaltrigen Jungen an, Erfahrungen mit
sexuellen Kontakten zum selben Geschlecht zu haben.2 Die realen Zahlen werden
sogar noch höher eingeschätzt: "Sexuelle Beziehung mit gleichgeschlechtlichen
Partnern zuzugeben, dürfte den Jugendlichen noch schwerer fallen als ein Bekenntnis
von Masturbationserfahrung"3. Insbesondere bei Jungen scheinen aber oft hetero- und
homosexuelle Kontakte parallel stattzufinden, wie ein Junge folgendermaßen
beschreibt:
"Also, so ab 12 bin ich immer ins Jugendhaus gegangen und war da in einer festen
Clique drin, das waren alles Leute zwischen 12 und 14, meistens war's gemischt,
Mädchen und Jungs und die Leute, mit denen ich da zusammen war, die hatten also
alle 'ne feste Freundin, also ich hab 'ne feste Freundin gehabt und die anderen Jungs
auch, aber gleichzeitig hatten auch die Jungs untereinander sexuelle Beziehungen".4
2
vgl. Schmid- Bannwald/Urde, A.: Sexualität und Kontrazeption aus der Sicht der Jugendlichen und ihrer
Eltern. Schriften reihe des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit, Bd. 132, Stuttgart
1983
3
ebd. S. 124
4
Kripp, S. "Hören, was die Jungen sagen. Begegnungen im Jugendzentrum. München 1984, S.67
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Für Mädchen gilt als Sexualität in der Regel nur der heterosexuelle Geschlechtsverkehr, inkl. heterosexuelles Petting (vgl. Preiß/Schwarz/Wilser 1996). Damit
verhalten sie sich im Wesentlichen traditionell im Rahmen der allgemeinen,
gesellschaftlich legitimierten und vorgeführten Sexualform. „Interessanterweise",
beobachteten die Mitarbeiterinnen des Mädchengesundheitsladens Stuttgarts, „haben
aber viele von ihnen autoerotische und/oder erotisch-sexuelle Erfahrungen mit anderen
Mädchen (...) Diese zählen für sie jedoch nicht zur Sexualität, was anonyme schriftliche
Äußerungen zu den Fragen: Sexualität ist... Sexualität ist nicht ... belegen. Auch die
Gespräche mit den Mädchen zeigten immer wieder, wie tabuisiert und schambesetzt
z.B. Selbstbefriedigung ist und dass erotisch-sexueller Kontakt zu Freundinnen
entweder gar nicht bewusst als sexuelle Kontakte wahrgenommen werden und falls
doch, sehr schambesetzt sind" (Preiß u.a. 1996, S. 50, auch Anmerkung 8).
Völlig fehlt im BzgA-Bericht 2006 die Thematisierung der Masturbation, was nicht
nachvollziehbar bei einer Arbeit ist, die sich auf die Sexualität Jugendlicher beziehen
will. Die Masturbation ist schließlich eine sexuelle Praxis, die nicht nur sehr verbreitet
ist, sondern oft auch die erste sexuelle Erfahrung im engen Sinne bei beiden
Geschlechtern, möglicherweise häufiger noch bei Jungen. Diese Erfahrung spielt ohne
Zweifel für das weitere sexuelle Erleben eine nicht unwesentliche Rolle, aber
kommunizierbar ist sie kaum. Die sexuelle Selbststimulation bringt Kenntnis und
Vertrautheit mit den eigenen sexuellen Reaktionen und dem Umgang mit ihnen, was
Autonomie und sexuelle Selbstbestimmung fördert. Mädchen (und Frauen) können mit
dieser Erfahrung ihre Wünsche an den Partner/die Partnerin formuliere. In keiner
sexuellen Verhaltensweise unterscheiden sich die beiden Geschlechter so sehr wie im
Onanieverhalten, stellen Haarbusch/Jochens von Pro Familia in ihrer Expertise zum 6.
Jugendbericht fest.5 Sigusch fand in seiner Untersuchung von 1973 heraus, dass ca.
ein Viertel der Mädchen mit 13 Jahren und ca. 50 % mit 16 Jahren
Masturbationserfahrung hatten, die Jungen aber schon mit 15 Jahren zu 90 %
masturbierten.6 Bei den Mädchen ist bemerkenswert, dass "Masturbationserfahrung
und -häufigkeit mit heterosexueller Erfahrung zunehmen".7 Weller hat unter den
ostdeutschen Jugendlichen ähnliche Zahlen ausgemacht: 82 % masturbationserfahrene Jungen und 41 % Mädchen. Er hat dabei herausgefunden, dass so gut wie
5
ebd.
vgl. Sigusch, Gunther Schmidt: Jugendsexualität, Dokumentation einer Untersuchung. Stuttgart 1973, S. 159.
7
Haarbusch/Jochens a.a.O., S. 161
6
- 17
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
alle Jugendlichen beiderlei Geschlechts "von der Unschädlichkeit 'normaler'
Selbstbefriedigung überzeugt (sind). Über mögliche positive Wirkungen der Selbstbefriedigung auf die Entwicklung der sexuellen Erlebnisfähigkeit gehen die Ansichten
hingegen stark auseinander. Während jede/r dritte Jugendliche dies bejaht (die Jungen
aufgrund ihrer größeren Masturbationserfahrung häufiger) urteilt jede/r vierte bis fünfte
ablehnend. Männliche und weibliche Selbstbefriedigung werden nicht verschieden
beurteilt, weder für das eigene noch das andere Geschlecht. Insbesondere die
vergleichsweise hohe Akzeptanz weiblicher Masturbation durch die Jungen ist
beachtlich. Ein Viertel der Jugendlichen (Jungen wie Mädchen) hält allerdings
Selbstbefriedigung nur als Ersatzbefriedigung für statthaft, dann, wenn kein
Koituspartner zur Verfügung steht. Über 40 % sprechen sich gegen diese Einengung
aus. Nur wenige (13 %) sehen in der Selbstbefriedigung Gefährdungen für die
partnerschaftliche Sexualität." 8
Männliche Jugendliche, stellt Weller weiter fest, üben Masturbation überwiegend
alternativ zum Koitus aus, das heißt, sie masturbieren seltener, wenn sie die
Möglichkeit zum Geschlechtsverkehr haben. Anders sieht es bei den Mädchen aus: bei
ihnen schließen sich Soziosexuelle- und Masturbationsaktivität nicht in diesem Maße
aus. Durch die Aufnahme von Geschlechtsverkehr sinkt die Masturbationshäufigkeit
nicht. Bei ihnen gilt umgekehrt: je häufiger sie Geschlechtsverkehr haben, desto
häufiger masturbieren sie auch. Die sexuelle Zufriedenheit wird dabei von der
Masturbationshäufigkeit nicht beeinflusst. Trotzdem ist Masturbation noch immer ein
Tabuthema, stellt Weller fest:
"Nur in jeder 6. Partnerschaft wurde schon über die eigene Masturbation geredet,
obwohl doch fast jeder zweite partnerschaftlich lebende Junge und fast jedes fünfte
Mädchen sich selbst befriedigen“.9
Die Beschäftigung mit dem eigenen Körper in der Masturbation ist bei den Mädchen (weitgehend) tabuisiert im Unterschied zu den Jungen. Daher verwundert es nicht, dass „nicht einmal jedes dritte westdeutsche Mädchen (29%) (...) seinen ersten Orgasmus durch Selbstbefriedigung erlebt, dagegen ist dies bei 41% der Mädchen beim Petting (...) der Fall" (Bültmann 1996, S. 90), aber nur bei 25% beim Koitus. Weller (1992) hat unter ostdeutschen Jugendlichen 82% masturbationserfahrene Jungen und 41% Mädchen ausgemacht und
8
9
Weller a.a.O., S. 47
ebd. S. 47/48
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
herausgefunden, dass die früheren Fehlinformationen über schädliche Auswirkungen von
Masturbation bei ihnen nicht mehr greifen. Dennoch sind bei den Mädchen die Vorbehalte
gegenüber der Masturbation noch beträchtlich: „Die Auffassung, dass ,normale' Mädchen
nicht onanieren, ist so verinnerlicht, dass sie nicht einmal mehr als gesellschaftliches Gebot
wahrgenommen wird, sondern als Folge des natürlichen Fehlens eines entsprechenden
Bedürfnisses erscheint" (Schetsche/Schmidt 1996, S. 12, bei Limmer/Holler 1998, S. 24). Im
Abbau der Vorbehalte und in der Ermutigung von Mädchen zur Selbstbefriedigung sieht
Bültmann (1996) "angesichts der Therapiehäufigkeit von Orgasmus Störungen bei Frauen
eine zentrale Aufgabe sexual- pädagogischer Arbeit mit Mädchen" (Bültmann 1996, S. 90).
Doch ist wohl zunächst auch eine Ausblendung des Themas auf der Seite der
Forscherinnen zu bearbeiten, denn die Wiederholungsbefragungen der BzgA zur
Jugendsexualität thematisieren Masturbation gar nicht und zeigen damit ein eher
konservatives Sexualitätsverständnis, das sich primär auf Geschlechtsverkehr reduziert und
allenfalls (heterosexuelle) Formen nicht koitaler Sexualität abfragt.
Sexuelle Übergriffe sind ein weit verbreitetes Problem
Dass Schutz von Mädchen vor ungewünschter sexueller Annäherung jedoch nach wie
vor - trotz aller Reden von der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, der
Emanzipation der Mädchen und dem Aufholen von Jungen auf sozialem Gebiet notwendig ist, zeigen die hohen Zahlen bei den Angaben von Mädchen zu sexuellen
Übergriffen: „Zwei Drittel der Mädchen im Alter von 16 oder 17 Jahren geben an,
mindestens einmal sexuell traktiert worden zu sein. Bei den Jungen ist es jeder Vierte."
(Sigusch 2003, S. 5). Knapp ein Zehntel der Mädchen wurden Opfer eines schweren
Übergriffs wie eines erzwungenen Geschlechtsverkehrs (vgl. ebd.). Die Befragung von
Schmidt zur Jugendsexualität ergab, dass 53% aller westdeutschen Mädchen schon
eine Situation, 26% zwei Situationen und 21% drei bis sechs Situationen sexueller
Gewalt oder Belästigung erfahren haben. Bei der Art der sexuellen Belästigung
handelte es sich bei 49% der Fälle um verbale/nonverbale Belästigung, bei 56% um
Anfassen und Befummeln, bei 11% um Küsse, bei 10% um erzwungenes Petting, bei
12% um den Versuch, Geschlechtsverkehr zu erzwingen, und bei 5% um erzwungenen
Geschlechtsverkehr (vgl. Schmidt 1993). Ein Drittel aller befragten Mädchen im
Westen, ein Viertel im Osten sagten, sie befürchten, sexuell ausgebeutet oder
bedrängt zu werden (vgl. ebd.).
Carmen Lange kritisiert an den Untersuchungen zur Jugendsexualität, dass Gewalt
und Belästigungen bisher ausgeblendet blieben (vgl. Lange 2000). In der Folge würden
- 19
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
falsche Thesen von einer angeblichen „Angleichung der Geschlechter in der Sexualität"
aufgestellt. Sie führte selbst eine Befragung an 16- bis 17-jährigen Großstadtjugendlichen zu sexueller Gewalt durch, die die zitierten Daten bestätigte: 50% der Mädchen
und 20% der Jungen hatten sich schon einmal sexuell belästigt gefühlt oder sexuelle
Gewalt erlebt - in aller erster Linie durch Jungen und Männer, im Westen waren es
zwei Drittel der Mädchen und 25% der Jungen! (vgl. ebd. S. 217). Auch Anne Schwarz
bestätigt aus ihren Gesprächen mit Mädchen: „Fast alle Mädchen fühlten sich schon
mehrfach sexuell von Jungen bedrängt (...) und haben teilweise massive Gewalterfahrungen mit Gleichaltrigen gemacht" (Schwarz 2000, S. 31). Barbara Krahé u.a.
(1999) haben an der Potsdamer Universität eine Studie zu „sexueller Aggression
zwischen Jugendlichen" durchgeführt, in deren Rahmen sie 560 Jugendlichen zwischen 17 und 20 Jahren befragt haben. Sie kommen aufgrund ihrer Ergebnisse zu dem
Schluss, dass „in Deutschland sexuelle Gewalt in den Beziehungen Jugendlicher und
junger Erwachsener ein verbreitetes Problem darstellt. 25% der befragten Frauen
berichteten unfreiwillige sexuelle Kontakte, die sich strafrechtlich definierten
Tatbeständen zuordnen lassen" (ebd., S. 165).
Im Einzelnen zeigten die Ergebnisse, dass „fast ein Viertel der Frauen schon einmal
durch verbalen Druck gegen ihren Willen zum Petting gedrängt wurde, bei fast jeder
Fünften wurde versucht, sie durch Androhung oder Einsatz körperlicher Gewalt zum
Petting zu zwingen. Mehr als ein Viertel gab an, ein Mann habe versucht, sie durch
Verabreichen von Drogen oder Alkohol zu unfreiwilligem Geschlechtsverkehr zu
bringen" (ebd., S. 171). Zum Geschlechtsverkehr gezwungen wurden effektiv 6,3%,
wobei unfreiwilliger Geschlechtsverkehr mit verbaler Druckausübung am häufigsten im
Kontext fester Beziehungen vorkam, Androhung und Einsatz von Gewalt eher durch
den Opfern vorher unbekannte Täter. Die Ergebnisse zeigten ferner, „dass die noch
relativ jungen männlichen Befragten bereits in erheblichem Umfang über den Einsatz
von Strategien berichten, mit denen sie Frauen gegen ihren Willen zu Sexualkontakten
gebracht haben bzw. zu bringen versuchten" (ebd., S. 174), wobei neben psychischem
Druck in besonderem Maße auch Alkohol und Drogen eingesetzt wurden.
Die Autorinnen zogen aus ihren Befunden die Schlussfolgerung, dass „eine intensivere
Beschäftigung mit der Problematik sowohl im Hinblick auf die Identifizierung von
Risikovariablen als auch im Sinne der Entwicklung von Präventionsmaßnahmen
erforderlich ist" (ebd., S. 175). Dies gilt umso mehr als Teile der Popkultur praktisch
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Vergewaltigung von Frauen predigt, ja verherrlicht10 und so vielfach zum Vorbild für
entsprechendes sexuelles Verhalten geworden ist. Weiterhin das sogenannte „Gang
bang“, dem einige Mädchen aktuell meinen, sich unterziehen zu müssen, wie zu hören ist:
Geschlechtsverkehr einer Gruppe von Jungen mit einem Mädchen, angeblich eben
freiwillig. In Köln wurde bereits mit einem riesengroßen Poster für eine „Gang-Bang-Party“
geworben. Ein Skandal ist es, dass Bushido offiziell gehuldigt wird durch die Verleihung
eines (Echo) Preises!!! Wenn das Vorzeigen von Pornographie und Gewalt „hip“ ist und
„Gang bang“ als Mode erscheint, kommen Mädchen mehr denn je unter Druck, sich
(wieder) sexuell zu unterwerfen, Vergewaltigung zu erdulden bzw. noch mit Stolz zu
berichten- ein dramatischer Rückschritt in der allseits beschworenen Emanzipation, die
hier unterlaufen wird. Die gegenwärtige Zuspitzung von Pornographisierung und
Brutalisierung in Medien, Alltagssprache Jugendlicher und Popkultur wird zwar
gelegentlich skandalisiert, doch die Wirkungen auf Jugendliche sind in Forschung und
Pädagogik kaum ein Thema. Wie finden sich Mädchen und Jungen hier zurecht, wo
erhalten sie Unterstützung? Bei 14-jährigen Mädchen wird, wen wunderts, ein
„dramatischer Verlust an Selbstwert“ festgestellt.
In unserem Land, das angeblich
eine sexuelle Revolution erlebt
hat, sind Verunsicherung und
Sprachlosigkeit auch bei den
Erwachsenen enorm und lassen
die Jugendlichen allein mit
einem emotional hoch
besetzten Thema.
Sexualpädagogik – nicht nur im
Sinne von Verhütung - ist mehr denn je gefordert, Unterstützung der PädagogInnen ist
notwendig, um sich mit den gegenwärtigen Tendenzen zu konfrontieren und fähig zu
werden, mit den Mädchen und Jungen darüber zu sprechen, Stellung zu beziehen, die
Jugendlichen zu begleiten und ihnen Orientierung zu bieten.
10
„Es macht wum wum... Deine Freundin ist zu Hause und wir kommen zu acht, ficken sie durch, es macht
wum wum, Sperma spritz herum, wir dringen bis zum Wirbel durch, es macht wum wum“, „Ich mach Party
ohne Rücksicht, heute wird sie totgefickt“.
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Literatur:
▪ Brunner, Simon/ Michèle Roten: «Hey, mach doch mal das Bein dorthin»,
in: weltwoche 46/03
▪ Bültmann, Gabriele: Sexualpädagogische Mädchenarbeit. Expertise im Auftrag der ▪
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln 1996
▪ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Meine Sache. Dokumentation einer
Fachtagung zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit, Köln 2000
▪ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), Hg.: Jugendsexualität, Repräsentative
Wiederholungsbefragung von 14-17-Jährigen und ihren Eltern 2005, Köln 2006
▪ Dannenbeck, Clemens/ Jutta Stich: Sexuelle Erfahrungen im Jugendalter, hrsg. von der BzgA,
Köln 2002
▪ Dokumentation einer Fachtagung, hg. von der Landeshauptstadt München, Referat
Gesundheit und Umwelt, München 2000
▪ Hoffmann, Dagmar: Aufklärung oder Verklärung? Das Wissen um Erotik, Sexualität und
Pornographie im Jugendalter, Deutsche Jugend 4/2008, S.158-165
▪ Heiliger, Anita: Jugendsexualität zwischen gesellschaftlichen Botschaften und individuellen
Erfahrungen, in: Deutsche Jugend 11/2004, S. 469-479
▪ Heiliger, Anita: Pädophilie. Definition, Selbstdarstellung, Strategien der Opfergewinnung und
Möglichkeiten des Gegenhandelns, in: Deutsche Jugend 4/2008, S. 166-174
▪ Heiliger, Anita: Zur Pornographisierung des Internets und ihre Wirkungen auf Jugendliche, in:
Jugend – Medienschutz – Report 5/2005, S. 2-5
▪ Heiliger, Anita: Männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund am Beispiel von Muslimen,
in: Deutsche Jugend 1/2006, S. 19-26
▪ Heiliger, Anita: Zur Pornographisierung des Internets und ihre Wirkungen auf Jugendliche, in:
Jugend – Medienschutz – Report 5/2005, S. 2-5
▪ Heiliger, Anita: Männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund am Beispiel von Muslimen,
in: Deutsche Jugend 1/2006, S. 19-26
▪ Heiliger, Anita/' Constance Engelfried: Sexuelle Gewalt. Männliche Sozialisation und
potentielle Täterschaft, Frankfurt a.M. 1995
▪ Hite, Shere: Hite-Report: Das sexuelle Erleben der Frau, 1977
▪ Hite, Shere: Hite-Report: Das sexuelle Erleben des Mannes, 1981
▪ Kinsey, Alfred: Das sexuelle Verhalten des Mannes, 1948
▪ Kinsey, Alfred: Das sexuelle Verhalten der Frau, 1953
Krahè, Barbara: Sexuelle Aggression zwischen Jugendlichen, in: Zs. für Sozialpsychologie, 23/1999, S. 165-178
▪ Lange, Carmen: Sexuelle Belästigung und Gewalt, in: Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (Hrsg.): Meine Sache. Dokumentation einer Fachtagung zur sexualpädagogischen
Mädchenarbeit, Köln 2000, S. 216-220
▪ Limmer, Christa/ Horst Holler: Selbstbefriedigung. Auch heute noch ein wichtiges Thema in
der Sexualerziehung?!, in: Pädagogik, 4/1998, S. 24 -26
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
▪ Masters, William/ Virginia Johnson: Die sexuelle Revolution, Frankfurt a.M. 1967
▪ Masters, William/Virginia Johnson: Impotenz und Anorgasmie, Frankfurt a.M. 1973
▪ Millhofer, Petra/ Ulrike Krettmann/Andreas Gluszczynski: Selbstwahrnehmung, Sexualwissen
und Körpergefühl von 9-13-jährigen Mädchen und Jungen (3. - 6. Klasse), Zwischenbericht zum
Forschungsprojekt, Bremen 1996
▪ Mundig, Reinhold: Sexualpädagogische Jungenarbeit. Expertise im Auftrag der BZgA, Köln 1995
▪ Schmidt, Gunther/Carmen Lange: "Von der 'sexuellen Befreiung' zum 'Geschlechterkampf'". ▪
Veränderungen der Jugendsexualität zwischen 1970 und 1990. In: Kind,
Jugend und Gesellschaft 3/93.
▪ Ostbomk-Fischer, Elke: Geheime Botschaften in der Sexualerziehung, in: „Für immer in
Liebe?!" Weiterentwicklung der Sexualpädagogik im Münchner Verbund. Dokumentation einer
Fachtagung, hrsg. von der Landeshauptstadt München, Referat Gesundheit und Umwelt,
München 2000, S. 21-28
▪ Preiß, Dagmar/ Anne Schwarz/Anja Wilser: Mädchen - Lust und Last der Pubertät. Ein sexual- und
gesundheitspädagogisches Modellprojekt zur Beratung junger Mädchen, Frankfurt a.M. 1996
▪ Schmerl, Christiane/ Stefanie Soine/Marlene Stein-Hilbers/ Birgitta Wrede (Hrsg.): Sexuelle
Szenen. Inszenierungen von Geschlecht und Sexualität in modernen Gesellschaften,
Opladen 2000,
▪ Schmidt, Gunter: Spätmoderne Sexualverhältnisse, in: Schmerl u.a., a.a.O., S. 268-279
▪ Schnack, Dieter /Rainer Neutzling: Die Prinzenrolle. Über die männliche Sexualität,
Reinbek 1993
▪ Schwarz, Anne: Mädchen auf dem Weg zu einer selbst bestimmten Sexualität, in:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Meine Sache. Dokumentation einer
Fachtagung zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit, Köln 2000, S. 28-38 Sielen, Uwe:
Jungenarbeit, Weinheim und München 1989
▪ Sielert, Uwe: Jungen und sexuelle Identität: Erste Annäherungen an ein widersprüchliches
Thema, in: BzgA (Hrsg.): Dokumentation der 1. Europäischen Fachtagung „Sexualaufklärung
für Jugendliche", Köln 1994
▪ Sigusch, Volkmar: Vom König Sex zum Selfsex. Über gegenwärtige Transformationen der
kulturellen Geschlechts- und Sexualform, in: Schmerl u.a., a.a.O., S. 229-249
▪ Sigusch, Volkmar: Von der Wollust zur Wohllust, in: Pro Familia Magazin, 3/2003, S.4ff
Strohhalm e. V.: „Ist das eigentlich normal?" Sexuelle Übergriffe unter Kindern. Leitfaden
zur Verhinderung und zum pädagogisch-fachlichen Umgang, Berlin 2003
▪ Weller, Konrad: Sexualität und Partnerschaft der 16-18jährigen Ostdeutschen im
Vergleich 1980-1990, Bericht der Gesellschaft für Sexualwissenschaft, Leipzig 1992
▪ Winter, Reinhard: Sexualität als Lösung? Bewältigungsprobleme von Jungen und Männern
und Sexualität, in: KjuG, 3/1993, S. 79-84
▪ Zimmer, Katharina/ Claus Pfeiffer: „Jugendsexualität", in: Süddeutsche Zeitung Magazin,
47/1991
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
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III. World-Café
Mit der Methode „World Café“ tauschten sich Teilnehmergruppen an getrennten
Tischen zu folgender Frage aus:
„Sind wir in der Lage Jugendlichen eine Orientierung zu bieten?“
Im folgenden aufgelistet die interessantesten Vorschläge und Ideen, die in den
einzelnen Grupen erarbeitet wurden:
Tisch 1
Vorbild sein
Intimsphäre beiderseits wahren
Benötigt man enge Beziehungen?
Gesundes Mittelmaß zwischen Nähe und Distanz
Selbstreflexion
Dialog mit Kinder/ Jugendlichen suchen und eine Atmosphäre schaffen
für Männer noch schwerer
Was gebe ich, was nicht!
Tisch 2
allgemein bleiben
eigene Grenzen wahrnehmen
Positionieren
Sachlichkeit
In enger Beziehung auf jeden Fall!
Anonymität
Generationsproblem
Sind wir in der Lage, Jugendlichen eine Orientierung zu bieten?
Persönliche Fragen → Ehrliches Interesse? → Provokation?
Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit
Sex muss nicht immer mit Liebe zu tun haben! → manchmal wollen
Jugendliche wirklich nur Sex! Päd. habe ich immer den Anspruch von noch
anderen Themen!
Tisch 3
Hausärzte machen nichts → Jahresscheck
eigene Vorurteile + Tabus abbauen
Interesse
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Kultur
Grenzen eigene + rechtliche
Ja, wenn Vorbild
Frage von Persönlichkeit, nicht pädagogisch
Frage von eigener Persönlichkeitsentwicklung
Frage von kulturellem Hintergrund? Person → rechtliche Grenzen
Gemeinsamkeit entwickeln → auch Interessenkämpfe, eigene Vorurteile + Tabus
abbauen
mehr Konzepte → Orientierung von Pädagogen
Tisch 4
Schwierig wegen Zeitmangel
mehr Präventionsarbeit
Elternarbeit (primäres Bezugssystem
an Interessen, Bedürfnisse der Jugendlichen. anknüpfen! (Aktualität)
→ nicht aufzwingen → Zielgruppenorientiert
keine (nicht nur) Verbote → thematisieren
„Experten“ (Austausch) Vernetzung
Selbst (Grenzen) erleben
Mut Grenzen zu setzen, auch mal „nein“ sagen
Wie setze ich Grenzen?
Vorbild sein
Persönlichkeit fließt ein → wenig päd. Orientierung
persönliches Interesse in wiefern man dieses Thema behandelt
Rechtliche Grundlagen fehlen!
Biographiearbeit → Werte – Normen
Interesse zeigen
Jungen“ und Mädchen
Zeigen wie man hilft
nicht nur verbieten sondern Orientierung bieten
Situationsorientiert
selbst sollte man Orientierung haben (Team) Konzept
Dialoge!
Warum Fragen klären! Nicht einfach verbieten!
Biographiearbeit
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
Vorbildfunktion
Persönliches Interesse der Pädagogen am Thema Sexualität!
Persönliche Grenzen beachten!
An den Interessern der Jugendlichen orientieren/ anknüpfen
Situationsansatz
Tisch 5
Wer ist wir?
Pädagogen/Jugendpflege
= Erzieher/innen
= Lehrer/innen
= Auszubildende
Gleichstellungsbeauftragte
Mensch (Mutter/Vater)
⇒ unterschiedliche Form der Orientierung/ Weitergabe
Wo steh ich?
Selbstreflexion!
Eigene Erfahrungen...
Kompetenz
nur Möglichkeiten aufzeigen!
Wo sind meine Grenzen? → Intimsphäre wahren
Einbeziehung Eltern?
eigene Beziehung nötig?
Schule → Pornographie Texte (z.B. Bushido) bewerten
Unterricht + Sozialarbeit + eine Richtung
Stellung Beziehen zu „Schimpfwörtern“ (Vorbild sein)
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
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Kompetenzen → eines jeden Teammitglieds nutzen!
Von allen Seiten am 1. + 2. Tisch Bedarf Eigenantw.
in der Schule Raum schaffen für Projekte / Gespräche
- auch außerschulisch
- Situativ auch drauf eingehen
„Schimpfwörter nicht tolerieren“ → Vorbild
„Lehrer als Vorbild → Miniröcke (Lehrerinnen)?“
Beziehung zu Jugendlichen
Vorteile eines jeden Teammitglieds nutzen
wie kommen wir mit den Schülern ins Gespräch? → den Raum geben
(Projekte....)
Denkanstöße den Jugendlichen geben über eigene Sexualität nachzudenken
Selbstreflexion! → Biographiearbeit → konzeptionelle Integration
Tisch 6
Wenn Sex; bzw. sexuelle Fähigkeiten von den Jugendlichen als
Persönlichkeitsmerkmal gesehen werden; ist es nötig und unsere Pflicht, den
Jugendlichen Orientierung zu bieten und sie stark dafür zu machen. Nein zu
sagen, eigene Grenzen zu sehen! Dafür brauchen sie positive, offene Vorbilder!
Orientierung → Planung → Wie bringe ich Themen näher?
Es kann nur jemand Orientierung bieten, der selbst Orientierung hat!
- eigene sexuelle Sozialisation
- Offenheit, Kreativität im Umgang mit Fragen
- Bereitschaft sich mit Themen auseinander zu setzen, die auch unangenehm
sein können
Wenn die Jugendlichen dazu bereit sind
Verbote sind keine Lösung
Eigene Weiterbildung von Normen und Werten anderer Kulturen
Gemeinsame Analyse der gegenwärtigen Situation, z.B. Medien
- Zielgruppe
- päd. Personal
- außerschulischer Diskurs!
Eltern stark machen!
Vorbild sein
Meine Persönlichkeit als Medium nutzen
Zeit ist kein Kriterium!
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
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Generationsproblem?
Man muss das Mittelmaß finden um Vorbild zu sein. Es darf nicht sein, Sex zu
tabuisieren aber es bringt auch nix zu frei und grenzenlos mit Sex umzugehen. Man
muss auch mit Hilfe von Eltern und Medien versuchen, offen auf Fragen
einzugehen, Ansprechpartner zu sein und Verantwortung für seinen Körper zu
vermitteln
Respekt
Reflexion d. eigenen pädagogischen Grundhaltung
Den Dialog mit den Kindern/Jugendlichen suchen und Atmsphäre schaffen
Wertschätzung im Umgang
Tisch 7
Zeit
Elternarbeit → Öffentlichkeitsarbeit → Befugnis / Erlaubnis
Konzeptionell festhalten → im Team nicht ambitioniert
Wie / Was kann ich aus meiner Persönlichkeit weitergeben?
Fragestellung → Es kommt auf dich an → Find heraus was dir gefällt
Sind wir in der Lage Jugendlichen eine (sex.) Orientierung zu bieten?
Plattform bieten (AG → bietet Angebote an)
Familienähnliche Atmosphäre (Beziehung / Nähe / Vertrauen)
Zeit geben (nicht unter Druck setzen und Open End...)
sich über eigene Sexualität klar werden! (Teamabsprache)
Tabuthemen noch bei Erwachsenen (→ Transfer dann schwierig!)
keine Anleitung → Informationen weitergeben
Idee Schule → Bushido Texte/ Pornographie bewerten aufarbeiten
offen und ehrlich sein! „Aber nicht zu persönlich werden!“
Alternativen bieten, jeder ist anders (kein „Kochrezept“)
Position/ Stellung beziehen?
Du bist wichtig, nicht auf Medien hören! Mach was dir gefällt, aber achte dein
Gegenüber!
Transparenz
Ängste nehmen
Offene Gespräche
Kommunikationsbereitschaft
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Offenheit
Beziehung
Tisch 8
Es gibt gemeinsame Werte
Respekt und Achtung!
Man kann es nicht zum Pflichtthema machen
Gegen eine starke Macht der Medien „anstinken“
Schwer, da:
andere Sprache (Jugendsprache...)
durch Vorbilder wie Bushido usw.
Ich muss Jugendliche kennen, wissen wo sie stehen, wo ich sie abbilden kann
mit Jugendlichen sprechen
Werte und Normen vermitteln
nicht ignorieren
nicht hinschauen = einverständlich sein
schwer, wie Jugendliche haben Hemmungen
Altes Rollenverständnis ist besonders für Frauen hinderlich!
Öffentlichkeitsarbeit Elternarbeit
Authentisch sein
Interesse zeigen
Grenzen kennen
Vorurteile abbauen
Offenheit
Tisch 9
Für Jugendliche Wichtige Themen und nicht tabuisieren, darüber sprechen
Augen für die Bedürfnisse der Jugendlichen offen halten!
Der Zielgruppe anpassen
eigene Grenzen
Keep it Easy!
Love is in The Air!
rechtliche Grenzen
brauchen selbst erst Orientierung umJug3ndliche Orientierung zubieten!
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
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Bezugsperson
Zeit haben
Stellung beziehen → Orientierung bieten!
Elternarbeit
Wir sind in der Lage Jugendliche eine Orientierung zu bieten, indem wir
versuchen, sie so gut wie möglich darüber aufzuklären!
Ängste nehmen → bei Kindern, bei Jugendlichen, bei Eltern
Mehr Dialog mit Jugendlichen zur Orientierung
Intensivere Auseinandersetzungen mit der Lebenswelt der Jugendlichen
Aufklärung zu Medien
Fiktion/ Scheinwelt – Realität z.B. (Kleiderwahl)
Offene und ehrliche Gespräche
Tisch 10
Plattform
Behinderte
eigene Intimsphäre wahren
Abgrenzung der eigenen Person
Unterstützung privater Familien,
etc.
Lehrer mehr Abstand → lockerer
Tischdecken wurden zu Merkzetteln
drüber sprechen
Mädchen und Jungen trennen
kleine Gruppen
Selbstreflexion
Als GSB nicht in der Lage! Als Mensch (Mutter) schon eher in der Lage!
Generationsproblem?
Migrationhintergrund
Bedarf wahrnehmen
Bin ich in der Lage Jugendlichen Orientierung zu geben? Sexualität zur Normalität
Sind wir dazu in der Lage?
Einverständnis der Eltern?
- 30
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
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Ergebnisse aus dem „World Café“
Die wichtigsten Erkenntnisse, Ideen und Sichtweisen wurden an jedem Tisch
zusammengefasst und im Plenum vorgestellt.
Vernetzung
mit Experten, Team, Kollegen
von Kompetenzen
Medienkompetenzvermittlung
Aufklärung zu Medien → Scheinwelt → Realität
Authentizität
Kompetenz! Selbsterfahrung
Reflexion der eigenen Sexualität
Enttabuisierter Umgang mit Sexualität
Selbstreflexion, um eigene Grenzen zu erkennen und bewahren
Ja → Authentizität / Mut auch durch Selbstreflexion
Eigene Orientierung
Rahmenbedingungen
Plattform Schule
Bereitschaft der Institution sich dem Thema zu stellen
Unterschiedliche Rahmenbedingungen (z.B. offene JA contra Wohngruppe)
Themen aufgreifen
Respekt und Achtung
Grenzen kennen
Vertrauen und Beziehung
Information Wertfrei vermitteln
Grenzen erkennen und aufzeigen
Räume schaffen
Tanja Bencheikh, KiJuB
Abgrenzungen
Position beziehen = Orientierung bieten → Wertfrei! Was tut Dir gut? Offene Fragen
Respekt und Achtung zeigen und vermitteln
Selbstorientierung → Positionierung
Interdisziplinäre Vernetzung
- 31
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
IV. Präsentation des Projektes der Pestalozzischule Neuwied
Projektverlauf 2008 zum Thema: Sexual– und Gesundheitserziehung, Aidsberatung der 8.
Klassen
Bausteine
(je 2 Schulstd.)
Inhalte
Termine
Sexualpäd.
Angebot
der Caritas
Primäre
Prävention
(Fr.
Dr. Ines Auer –
Gynäkologin der
Ärztlichen
Gesellschaft zur
Gesundheitsförder
ung der Frau e.V.
ÄGGF e.V.)
2007 durchgeführt
2008 entfallen
Themen
(Themenschwerpunkte von Schülern u.
Schülerinnen gewählt)
25. – 29.02.08
1. Stunde (Jungs und Mädchen)
- körperliche und seelische Entwicklung in
der Pubertät
- Freundschaft, Partnerschaft, Liebe
- Krebsfrüherkennung
8a: Do, 28.02.08
4.+ 5. Std.
10:40 – 12:25 Uhr
8b: Do, 28.02.08
7.+ 8. Std.
13:30 – 14:15 Uhr
2. Stunde (Mädchen)
Zeugung, Schwangerschaft und Geburt
Schwangerschaftsabbruch (§218)
8c: Fr. 29.02.08
3.+ 4. Std.
9:55 – 10:40 Uhr
Wichtig:
1. Stunde: Jungs u. Mädchen zusammen
2. Stunde: geschlechts-spezifisches Angebot nur
für Mädchen (Jungs haben Unterricht)
Urologen
JungenSprechstunde
Gesundheitsamt
(Fr. Hoeboer)
mit Betroffenem
(HIV-Infektion)
und einem
Referent der
Aidshilfe
Stand 23. 01. 2008
- Nur bei Interesse
- geschlechtsspezifisches Angebot
(alle Jungs aus den 8. Klassen)
- Themen: Anatomie und Physiologie der
Geschlechtsorgane / Krebsfrüherkennung
Fr. 29.02.2008
8a, 8b, 8c:
5.+6. Std.
11:40 – 13:10 Uhr
03.- 07.03.08
Themen:
- Vortrag über Aids
- Austausch mit Betroffenen
- Information über Geschlechtskrankheiten
sexualpädagogik
8a: Mo, 03.03.08
7.+ 8. Std.
13:30 – 15:05 Uhr
8b: Do. 06.03.08
2.+ 3. Std.
8:55 – 10:40 Uhr
8c: Do. 06.03.08
7.+ 8. Std.
13:30 – 15.0 5 Uhr
schulsozialarbeit-bogdanski
- 32
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Fragebogen für die Schüler und Schülerinnen
In der Woche vom 25. – 29.02.2008 kommt eine Gynäkologin (Fr. Auer) des ÄGGF
e.V. (Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V.) an unsere
Schule. Eine Stunde wird für Jungs und Mädchen angeboten. Die zweite
Stunde ist nur für die Mädchen. Sucht aus den unten aufgelisteten Themen
jeweils zwei bevorzugte Bereiche für jede Stunde heraus, damit Frau Auer sich
gut auf eure Fragen vorbereiten kann. Sollten bei den Jungs noch Fragen offen
bleiben, bietet ein Urologe (Dr. Stollhof) am Freitag, den 29.02., 5.+ 6. Stunde
für alle Jungs eine Sprechstunde in der Schule an.
Für jede Gruppe max. 2 Themenbereiche zur Wahl
ankreuzen!
Körperliche und seelische Entwicklung in der Pubertät
Anatomie und Physiologie der Geschlechtsorgane
Sorgen um die „Normalität“, Körperakzeptanz
Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen
Weiblicher Zyklus und Menstruation
Hygiene, Menstruationshygiene
Freundschaft, Partnerschaft, Liebe
Fruchtbarkeit
Zeugung, Schwangerschaft und Geburt
jugendliche Sexualität
Empfängnisverhütung
Verantwortung in der Beziehung
Erster Besuch beim Frauenarzt
Jugendgesundheitsuntersuchung J1
Sexuell übertragbare Krankheiten
(z.B. Chlamydien, Hepatitis B und Aids)
Krebsfrüherkennung
Schwangerschaftsabbruch (§ 218)
- 33
gemischte
nur
Gruppe Mädchen
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
- 34
November 2008
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
weiblich
November 2008
24
Was wollte ich vor dem Projekt alles wissen?
Alles über Aids/3
Krankheiten/2
Schwangerschaft/5
Verhütung/3
körperl. Veränderungen/5
Das Erstemal/3
Krebs/1,
Freundschaft/1
Hier gab es interessante Informationen!
ÄGGF e.V. (Ärztin)
Aidshilfe / Gesundheitsamt
Liebe/4
Regelschmerzen/1
Abtreibung/2
ja
geht so
gar nicht
?
19
4
0
1
18
5
0
1
ja
23
War es wichtig, mit der Ärztin / dem Urologen mal nur unter
nein
nein
1
Mädchen / Jungs zu sein?
Sind all meine Fragen beantwort? Was ich noch wissen möchte:
Alle beantwortet / 15
Nicht alle beantwortet / 5 (Jungfräulichkeit, Verhütung, Liebe, Partnerschaft)
Hatte keine Fragen / 1
12
Ich gebe dem Projekt die Note:
1
2
3
18
3
1
4
5
6
Was ich noch sagen möchte / Verbesserungsvorschläge:
Das Projekt hat mich zum Nachdenken gebracht / 1
Toll, dass ihr gekommen seid und alle Fragen beantwortet habt / 1
Es war super! Alles toll! Empfehlenswert! / 2
Besser wenn Jungs und Mädchen zusammen / 1
Sehr gut! Alles o.k.! / 8
Viel für die Zukunft gelernt / 2
Richtig gut, nur unter Mädchen zu reden / 1
Zufrieden / 1
Frauenärztin und Aidshilfe vor Ort besichtigen / 1
Ich hoffe dem Thomas geht es bald wieder besser / 2
Es war gut, das die Frauenärztin uns aufgefordert hat, beim kleinsten Anzeichen zum
Arzt zu gehen / 1
Frau Auer und Thomas waren sehr nett / 1
- 35
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Referenten/Kooperationspartner
ÄGGF e.V. / Fr. Dr. Ines Auer
Gynäkologin der ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V.
Zeitrahmen:
Eine Doppelstunde je Klasse
1. Stunde:
Im Klassenverband (geschlechtsgemischte Gruppe)
2. Stunde:
geschlechtsspezifisches Angebot nur für die Mädchen der Klasse
Inhalte:
Themenschwerpunkte werden durch SchülerInnen im Vorfeld gewählt
Kontakt: Dr. med. Ines Auer
Gutenberg-Allee 19, 53179 Bonn
Tel: 0228 / 331 413, Mail: [email protected]
Urologe Dr. Wolfgang Stollhof / Marienhaus-Klinik Neuwied
Zeitrahmen: Eine Doppelstunde für alle Jungs aus der Klassenstufe
Inhalte:
- Anatomie und Physiologie der Geschlechtsorgane
- Krebsfrüherkennung
Kontakt:
Dr. Wolfgang Stollhof
Marienhaus-Klinikum / Neuwied
- Ärztlicher DirektorTel: 02631 - 82 1382. Fax: 02631 - 82 1627
Fr. Hoeber (Gesundheitsamt NR), MitarbeiterIn der Aidshilfe Koblenz
und ein Betroffener
Zeitrahmen: 2 Schulstunden
Inhalte:
- Vortrag über Aids
- Austausch mit Betroffenem
- Information über Geschlechtskrankheiten (Hepatitis B u.a..)
Kontakt: Gesundheitsamt NR
Fr. Hoeboer
Tel: 02631 / 803 713
Mail: [email protected]
- 36
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
V. Ein Überblick der sexualpädagogischen
Angebote der pro Familia e.V. Koblenz
Zielgruppe
Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene
•
Eltern sowie
•
Fachkräfte in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit
Ziele
Kindern und Jugendlichen sollen fachkundige und altersgemäße Informationen zu
Sexualität und Fortpflanzung gegeben werden, die persönliche und partnerbezogene
Lernprozesse unterstützen, z.B. um
•
ihren Körper zu akzeptieren
•
partnerschaftliches Verhalten zu erlernen
•
Selbstvertrauen und eine sexuelle Identität zu entwickeln
•
ein gleichberechtigtes Verhältnis von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen
anzustreben und zu pflegen
•
einen angst- und aggressionsfreien Umgang mit Homosexualität zu finden
•
Offenheit, Neugier und Akzeptanz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen und
kulturellen Herkünften zu entwickeln
sowie
zur Auseinandersetzung mit schlechten Erfahrungen, Zweifeln, Scham, Ängsten
und sexualisierter Gewalt anzuregen
für die negativen Auswirkungen von Ausgrenzungen und Entwertungen zu
sensibilisieren
Sexualpädagogik im Sinne von Prävention soll außerdem ungewollte
Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten (z.B. HIV/AIDS) sowie
gewalttätige Übergriffe und Konflikte vermeiden.
Themen
in der sexualpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen:
• biologische und medizinische Aspekte zu Körper und Sexualität
• Verhütungsmethoden, -Mittel und deren Wirkungsweisen
- 37
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
• Schwangerschaft und Geburt, Schwangerschaftsabbruch
• sexuell übertragbare Krankheiten und HIV / AIDS
• interkulturelle Aspekte zu Sexualität und Partnerschaft
•
Sexualität und Behinderung
•
sexuelle Belästigung in der Schule sowie in Ausbildung und Beruf
•
sexualisierte Gewalt
•
partnerschaftliches Verhalten und Kommunikation
•
sexuelle Orientierungen
•
Pornographie und Prostitution
•
Transsexualität
•
…
Methoden
Die Arbeit mit Jugendlichen konzentriert sich hauptsächlich auf interne sowie externe
gruppenpädagogische Veranstaltungen (z.B. Projekttage, Jugendfilmtage,
Theaterstücke) mit den vorgenannten Themenschwerpunkten, welche möglichst
paritätisch besetzt werden, um den diesbezüglichen Standards sexual-pädagogischer
Arbeit gerecht zu werden.
Demzufolge
sind
gemischtgeschlechtliche
Veranstaltungen
generell
mit
zwei
Mitarbeitern besetzt. Daneben gibt es aber auch Angebote für geschlechtshomogene
Kleingruppen (z.B. Mädchengruppen zum Thema Frauenarztbesuch oder „das erste Mal“)
In Schulen sind wir dabei ebenso Ansprechpartner wie in Jugendhäusern und anderen
Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit. Nach Bedarf erfolgt auch eine
persönliche Einzelberatung Jugendlicher, wobei der Fokus hier vor allem auf
Verhütung liegt.
Fachkräfte
in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit sollen fachliche Beratungen
erhalten und ihnen sollen Informationen zur Verfügung gestellt werden, damit sie
ihrerseits kompetente sexualerzieherische Arbeit leisten können.
Themen in der sexualpädagogischen Arbeit mit Fachkräften können sein:
•
psychosexuelle Entwicklung und sexuelle Sozialisation
•
Prävention sexualisierter Gewalt
- 38
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
•
November 2008
Vermittlung von Anregungen und Methoden zur Sexualerziehung in Schulen und
anderen pädagogischen Einrichtungen angelehnt an die o.g. Themen
Methoden
Lehrerinnen, Erzieherinnen und andere Fachkräfte aus pädagogischen und psychosozialen Berufen werden in regelmäßig stattfindenden Fortbildungsseminaren
weitergebildet. Die Fortbildung pädagogischer Fachkräfte erfolgt in der Regel in
Gruppen und orientiert sich an einer modernen Fortbildungsdidaktik, die Wissen
zielgruppengerecht präsentiert. Für Teams bieten wir eine sexualpädagogische
Supervision an. Eltern sollen Unterstützung erhalten für die Sexualerziehung ihrer Kinder.
In der Fortbildung von Eltern werden vor allem Elternabende in Kindergärten und
Schulen angeboten, zu denen die Mitarbeiter als fachliche Unterstützung bei der
Behandlung eines speziellen Themas (z.B. psycho-sexuelle Entwicklung oder
Prävention sexuellen Missbrauchs) eingeladen werden. In einer persönlichen
Einzelberatung können darüber hinaus spezielle Probleme besprochen und
Möglichkeiten eines konstruktiven Umgangs besprochen werden. Neben der direkten,
persönlichen Beratung besteht die Möglichkeit, eine Online-Beratung in Anspruch zu
nehmen (www.sextra.de)
Überwiegend anonym lassen sich gerade Jugendliche zu allen Themen aus dem
großen Bereich von Liebe, Freundschaft, Partnerschaft und Sexualität per Email
beraten. Schließlich führen wir eine umfangreiche MEDIOTHEK. Die
Verleihmöglichkeiten der MEDIOTHEK bilden für alle Zielgruppen eine wichtige
Möglichkeit der weiteren (über Beratung, Fortbildung und Gruppenarbeit
hinausgehenden) Information. Die Mediothek umfasst einschlägige Arbeitsmaterialien
rund um die Themen der Sexualpädagogik: Freundschaft, Sexualität,
Rollenverständnis, Verhütung, Schwangerschaft etc.
Als Medien stehen zur Verfügung:
- Fachliteratur
- Arbeitsmappen
- Schautafeln
- Modelle
- Spiele
- Video-Filme
- 39
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
- Verhütungskoffer
- Bücherkisten für Kindergarten und Grundschule
- und CD-ROMs.
Der Bestand wird ständig aktualisiert und aufgestockt. Gesamtumfang der
ausleihbaren Medien: 1199
Lehrern und Erziehern (Multiplikatoren) dient die MEDIOTHEK als Anlaufstelle zur
Vorbereitung auf den sexual-erzieherischen Unterrichts. Außerdem nutzen viele
Studenten und Schüler das Angebot zur Erstellung von Referaten etc. Die Medien sind
überwiegend kostenfrei ausleihbar.
Offene sexualpädagogische Sprechstunde und Öffnung der MEDIOTHEK:
Dienstags und donnerstags jeweils von 15.00 - 17.00 Uhr
Statistische Daten zur Sexualpädagogik 2007
Arbeitsbereich /Setting
Anzahl
Anzahl
Personen
Davon
weiblich in %
Davon
männlich in %
Gruppenarbeit
7
60
53,3
46,7
Schulklassen
29
611
51,5
48,4
Fort- und
Weiterbildung
9
122
86
14
Praxisberatung
40
44
88,6
11,4
Telefonberatung
18
18
77,8
22,2
Onlineberatung
102
102
81,4
18,6
Sonstige
Einzelberatung
5
6
66,7
3,3
Information/Vortrag
2
22
100
---
Elternabende
4
90
84,4
15,6
Summe
---
1075
64,2
35,8
Mediothek
Anzahl der Ausleihen in 2007: 405 an insgesamt Personen: 90
Ansprechpartner:
Pro Familia Koblenz
Christiane Schönau (Dipl.-Sozialarbeiterin)
Bernd Patczowsky
(Dipl.-Pädagoge)
Schenkendorfstr. 24, 56068 Koblenz
Tel.: 0261/34812, [email protected]
- 40
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
VI. Feedback der Teilnehmer zur Fachtagung
Auswertung der Bewertungsbögen
1.
Wie zufrieden sind Sie mit den Inhalten des Seminars?
sehr zufrieden
unzufrieden
2.
sehr
5
19
9
4
0
0
sehr
11
18
3
2
1
2
sehr
8
17
5
2
1
0
sehr
19
11
4
2
1
0
sehr
16
11
6
3
0
1
sehr
Wie zufrieden sind Sie mit dem Zeitmanagement des Seminars
sehr zufrieden
unzufrieden
8.
0
Wie zufrieden sind Sie mit dem Veranstaltungsort?
sehr zufrieden
unzufrieden
7.
0
Wie zufrieden waren Sie mit der Methode „World-Café?
sehr zufrieden
unzufrieden
6.
3
Wie zufrieden sind Sie mit den Praxisbeispielen?
sehr zufrieden
unzufrieden
5.
8
Wie zufrieden sind Sie mit der Referentin insgesamt?
sehr zufrieden
unzufrieden
4.
22
Wie zufrieden sind Sie mit der Vermittlung der Inhalten?
sehr zufrieden
unzufrieden
3.
4
7
15
12
2
1
0
sehr
1
sehr
Wie zufrieden sind Sie mit der Organisation des Seminars?
Sehr zufrieden
unzufrieden
12
18
3
- 41
2
1
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Bemerkungen zu den einzelnen Punkten:
1. Wie zufrieden sind Sie mit dem Inhalt des Seminars?
Mehr rechtliche Grundlagen. Wie weit darf ich gehen?
Ich hätte gerne mehr über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erfahren
zu viel Statistik, zu wenig über das Thema „Überflutung“ mit Sex über Medien...
usw. gesprochen
Das Thema ist sehr umfangreich. Ich könnte mir vorstellen noch intensiver und
länger zu arbeiten
2. Wie zufrieden sind Sie mit der Vermittlung der Inhalten?
Es war teilweise schwierig die Referenten/ Teilnehmer zu verstehen
tolle Referentin
3. Wie zufrieden sind Sie mit der Referentin Insgesamt?
Ein längerer Vortrag und weiteres Ausführen v. Fr. Dr. A. Heiliger wären interessant
gewesen
4. Wie zufrieden waren Sie mit der Methode „World-Café“?
hätte jedoch Runden noch verlängern können. Zusammenfassung weniger
zu wenig Zeit, keine Gelegenheit der Vorstellung
dafür mehr Zeit einplanen, zum besseren Austausch
Der Austausch mit den anderen Leuten war sehr interessant um auch mal andere
Erfahrungen und Sichtweisen kennen zu lernen
Toll um Erfahrungen auszutauschen
Zeit war noch zu kurz
Zeit war zu knapp
zu kurz
5. Wie zufrieden sind Sie mit dem Veranstaltungsort?
Leider mussten durch die Parkmöglichkeiten die Teilnehmer alle 2 Stunden raus
wegen Parkscheinen. Das war störend und viele haben Wichtiges verpasst
ist aufgrund der Parkmöglichkeiten ungünstig
Parkplätze ohne im 2 Stunden Takt den Vortrag zu stören
- 42
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Parkplätze mussten im 2 Stunden Takt bezahlt werden, bessere Parkmöglichkeiten
bieten, damit keine Störungen des Vortrags entstehen
Das Mikro hätte bei der Teilnehmerzahl schon vorhanden sein können
6. Wie zufrieden sind Sie mit dem Zeitmanagement des Seminars?
Diskussionsrunde hätte mehr Zeit gebraucht
manche Sachen hätten noch mehr ausgeführt werden können
Zu wenig Migrantinnenorganisationen
Zu wenig Alternatives. Sehr klassische Familie bis auf 1. Vortrag
gute Veranstaltung
8. Wie zufrieden sind sie mit der Organisation des Seminars?
gut strukturiert, praxisnah, mit Einbringung der Zuhörer, Austausch
Da uns die Fachtagung sehr gut gefallen hat, uns aber nur aus Zufall erreicht hat,
würde ich Sie drum bitten uns über weitere Infoveranstaltungen Neuheiten und
Fachtagungen zu informieren, falls möglich. Wenn ja (ich bin Klassensprecherin der
Klasse FS SS 07 Julius-Wegeler-Schule) können sie mich per E-Mail, schriftlich
oder Telefonisch erreichen. Katharina Lörsch, Hauptstr. 58, 56412 Großholbach.
E-Mail: [email protected]. Herzlichen Dank
Super
Super Danke
ein Mikrofon wäre wünschenswert gewesen (von Anfang an)
es war insgesamt etwas leise, ein Mikrofon wäre wünschenswert gewesen, dann
besser
eine sehr gute Gastfreundlichkeit! Das nächste Mal bitte mehr auf die
Raumbedingungen und auf die Anzahl der Personen achten bezüglich der Vorträge
(z.B. Mikrofon)
Technik, Rednerpult, Licht... könnte man besser vorbereiten
Referat: zu viel Statistik, es fehlte: Umgang mit Übersexualisierung
- 43
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
Teilnehmerliste
1
Frau
Amdouni
Cherifa
Julius Wegner-Schule, Koblenz
2
Herr
Amstad
Stephan
KiJuB Stadtjugendamt, Neuwied
3
Frau
Andreyeva
Natalia
AWO Koblenz
4
Herr
Arbeiter
Jens
Caritas Verband, Neuwied
5
Herr
Auer
Johannes
Julius Wegner-Schule, Koblenz
6
Frau
Babin
Ingrid
Kreisverwaltung Neuwied
7
Frau
Bangert
Christine
Aidshilfe Koblenz
8
Frau
Bast
Anna
Julius Wegner-Schule, Koblenz
9
Herr
Beckmann
Christoph
Julius Wegner-Schule, Koblenz
10
Frau
Bedir
Gülay
Julius Wegner-Schule, Koblenz
11
Frau
Bencheikh
Tanja
KiJuB Stadtjugendamt, Neuwied
12
Frau
Bertram
Carina
Julius Wegner-Schule, Koblenz
13
Frau
Bogdanski
Anja
Schulsozialarbeiterin Pestalozzi Schule
14
Frau
Borczon
Violetta
Diakonisches Werk
15
Frau
Borgens
Olga
Julius Wegner-Schule, Koblenz
16
Frau
Bröker
Anke
Schulsozialarbeiterin Raiffeisen Schule
17
Herr
Caspar
Elma
Telefonseelsorge
18
Frau
Deibele
Anna
Johanniter-Zentrum für Kinder- u.
Jugendpsychatrie
19 Frau
Denkel
Daniela
20 Herr
Dimmel
Helmut
21 Frau
Dinklager
Thordis
22 Frau
Effert
Brigitte
Kinderschutzbund
23 Frau
Ehrenberg
Andrea
KiJuB Stadtjugendamt, Neuwied
24 Frau
Ethling
Thora
Kinderschutzbund
25 Frau
Fischer
Stephanie
Caritas Verband, Neuwied
26 Frau
Fischer
Angela
Landesblindenschule, Feldkirchen
27 Herr
Flada
Fabian
KiJuB Stadtjugendamt, Neuwied
28 Frau
Flössel
Landesblindenschule, Feldkirchen
29 Herr
Garburg
Landesblindenschule, Feldkirchen
30 Frau
Gonzales
Maria
Julius Wegner-Schule, Koblenz
Johanniter Tagesgruppe
- 44
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
31 Herr
Heibel
Johannes
Jugendpflege Remagen
32 Frau
Heiliger
Anita
Soziologin
33 Herr
Hennke
Hilmar
Maximilian-Kolbe-Schule Rheinbrohl
34 Frau
Hennrich
Simone
Kreisjugendpflege
35 Frau
Herzog
Sonja
Julius Wegner-Schule, Koblenz
36 Herr
Hofmann
Matin
Julius Wegner-Schule, Koblenz
37 Herr
Holzkämper
Dennis
KiJuB Stadtjugendamt, Neuwied
38 Frau
Hommer
Jennifer
Julius Wegner-Schule, Koblenz
39 Frau
Janke
Regina
Julius Wegner-Schule, Koblenz
41 Frau
Kaiser
Maria
Jugendleiterin Ev. Kirche Mendig
42 Frau
Klaes
43 Herr
Knopp
Thorsten
Julius Wegner-Schule, Koblenz
44 Frau
Koch
Elena
Julius Wegner-Schule, Koblenz
45 Herr
Koch
Stefan
Julius Wegner-Schule, Koblenz
46 Frau
Kothen
Birgit
Jugendgerichtshilfe / Stadtjugendamt
47 Frau
Krekel
48 Frau
Kukuk
49 Frau
Künet-Wetengel Gabriele
50 Herr
Kuntz
Marc
Sebastian Julius Wegner-Schule, Koblenz
51 Frau
Kurp
Sonja
52 Frau
Lennerz
53 Frau
Lönnig
Anne
Carmen-Sylva-Schule
54 Frau
Lörsch
Katharina
Julius Wegner-Schule, Koblenz
55 Herr
Michel
Herribert
Johanniter-Zentrum für Kinder- u.
Jugendpsychatrie
56 Frau
Mülbe
Sabrina
Julius Wegner-Schule, Koblenz
57 Frau
Murseli
Fitore
Julius Wegner-Schule, Koblenz
58 Frau
Musch
Alexa
Kinderschutzdienst, Kreis Asbach
59 Frau
Nack
Meike
Frauenbegegnungsstätte Utamar e.V.
60 Frau
Pabst
Yvonne
Julius Wegner-Schule, Koblenz
Jugendhilfe Heidehaus
Landesblindenschule, Feldkirchen
Anna
Schulsozialarbeiterin DOS Linz
Diakonisches Werk Neuwied
Schulsozialarbeiterin Hauptschule
Dierdorf
Jugendhilfe Heidehaus
- 45
Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
November 2008
61 Frau
Paskowski
Rita
Jugendgerichtshilfe / Stadtjugendamt
62 Frau
Pautova
Zoya
Julius Wegner-Schule, Koblenz
63 Frau
Pohlen
Katharina
Julius Wegner-Schule, Koblenz
64 Herr
Rieth
Tobias
Jugendfreizeitstätte
Willi-Graf-Haus Ludwigshafen
65 Frau
Risch
Anna
Julius Wegner-Schule, Koblenz
66 Herr
Robiller
Horst-Peter
KiJuB Stadtjugendamt, Neuwied
67 Herr
Schneider
Marco
Schulsozialarbeit Kinzingschule
68 Frau
Schönau
Christiane
Pro Familie e.V.
69 Frau
Schröder
Melanie
Landesblindenschule, Feldkirchen
70 Frau
Schüller
Elke
Diakonisches Werk
71 Frau
Seifert
Martina
Albert-Schweitzer Schule Asbach
72 Frau
Seither
Astrid
Landesblindenschule, Feldkirchen
73 Herr
Siebert
Johann
Gutenberg-Schule Dierdorf
74 Frau
Staudt
Martina
Jugendgerichtshilfe / Stadtjugendamt
75 Frau
Steinhardt
Claudia
Hauptschule Rommersdorf
76 Frau
Tesan
Monique
Jugendberatungszentrum
77 Frau
Thol
Astrid
GSB VG Linz
78 Frau
Tunc
79 Herr
Vennen
Dieter
Diakonisches Werk
80 Frau
Vockel
Alice
Salomon Schule
81 Frau
Werber
Elke
Johanniter Tagesgruppe
Suna Frauenbegegnungsstätte Utamar e.V.
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Dokumentation der Fachtagung Jugend und Sexualität heute
Pressespiegel
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