aircar artikel 2002

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aircar artikel 2002
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AUTO
– Aprilscherz oder
geni al e Lösung der
Umweltprobl eme, di e
amI mage des
Vi errades kratzen? Der
Erfi nder des"Aircars"
hat ei ne Luxemburger
Adresse. Grund genug,
nachzuforschen.
Gefühle
das Autoi mmer noch mit dem
sondern von dem Druck, der
fabriquer de l' air compri mé
ben: Benzin− eine fossile, also
gen von aufeinanderprallen-
i magine de faire par la suite –
gleichen Brennstoff angetrieendliche
Energiequelle
und
hochgradig schadstoffbelastet
bei der Verbrennung. Die W
is-
senschaft
tüftelt
zwar
seit
Jahrzehnten an Alternativen,
aber der Treibstoff Erdöl ist
angetrieben,
durch die Schockausdehnun-
den war men und kalten Luftmassen entsteht.
Mit einer
Höchstgeschwindigkeit
von
bis zu 110 Stundenkilometern
und einer Autonomie von bis
zu 240 Kilometern soll das
terfir ma MDI in Frankreich ha-
Umweltkreisen
löst
Nègres Erfindung gemischte
druckautos" wird nicht mittels
Verbrennung
sich bewahrheiten.
In
(r w) – Hundertvierzig Jahre
nach seiner Erfindung wird
tionsstätte
Autonomie− und Auftankzeiten
Das Aircar − viel warmeLuft?
Ei n Auto, das Luft tankt
Verbrauch an Strom und die
d' énergie. On peut donc utili-
ser le courant du fleuve pour
aus.
In Frankreich
wurde das Luftdruckauto i mmerhin auf der Pariser Um-
Beweis erbracht hat, dass sein
Luftdruckauto technisch funk-
welt messe " Marjolaine" ausge-
tionsfähig ist. Zu den Beding-
avec des microturbines. Et on
recht unkritische Haltung ge-
gehöre dabei auch, dass es
c' est
Atomstrom, auch die von ihm
cependant loin d' être
stellt. Nicht nur Nègres doch
genüber
dem Einsatz
von
opérationnel – des stations de
entwickelte,
avecle courant dufleuve."
stösst auf Kritik – prompt kün-
service
qui
Und,
fonctionneront
meint
Lars−Oliver
W
einberg von der deutschen
extrem leichte
ungen
für
schon
eine
gibt.
digt der Erfinder an, irgend-
es bereits zu Rücktritten ge-
W
einberg beschwichtigt: Rein
wann in der Zukunft als Opti-
der deutschen "Aircar AG" ist
kommen.
ausstechen. Zwar scheint sich
puff rauskommt, die Emissio-
nem Gewicht von 700 kg (plus
geführt.
le
land
der
Brennstoffzelle
richtig
zum Zuge kämen. Das dürfte
mit Ausnahme
nen – und da kommt klarere
quide", auch bei diesem Kon-
die Umweltluft, die wir einat-
der
französischen
"Air
Li-
und sauberere Luft heraus als
auch dem neuesten techni-
zept bislang zurückzuhalten.
auto"
dien stößt es auf große Reso-
to. Ob wir jetzt die paar Kilo-
Hoffnung genährt wird, auf ge-
pressor
schen Wunderding "Luftdruckoder?
nicht
anders
gehen,
Aber in den europäischen Me-
nanz – vielleicht, weil hier die
Madei n Luxembourg?
radezu
der, steht dies mal jedoch der
werden.
Glaubt
man seinem Erfin-
Durchbruch schon fast vor
der Tür. Der Motor des "Luft-
lächerlich
W
eise
könne
einfache
unser
Transportproblem
aller
gelöst
W
er sich i m Internet über
das
"Luftauto"
infor miert,
stellt übrigens fest, dass das
"Aircar" sich auf einer Luxemburger Homepage präsentiert.
Arbeitet in unseren Gefilden
etwa ein Tüftler an einem
Wunderauto, ohne dass das
bislang jemandem aufgefallen
wäre? Die Antwort hei ßt Jein:
Guy Nègre, der Erfinder des
"Aircar", lebt und arbeitet i m
südfranzösischen Carros. Aus
den üblichen Gründen, so Guy
Nègre gegenüber der woxx,
habe er aber seine Holding in
Luxemburg angemeldet.
Der ehemalige For mel−1−In-
genieur
Nègre
bastelt
seit
1993 an einem Motor, der auf
dem
Prinzip
zusammenge-
presster Luft basiert, wie sie
auch bei der Zündung von
For mel−1−Injektions motoren
eingesetzt wird. Das hat zweierlei Vorteile:
W
eniger Ener-
gieeinsatz und null Schadstoff-
emissionen. Der Kompressor,
der benötigt
wird,
um den
Luftdruck zu erzeugen,
entweder
zuhause
an
wird
die
Steckdose gehängt, oder die
Druckluft wird an einer spe-
ziellen Pumpe getankt.
All es öko?
men.
Das ist doch der ent-
bei m
W
ort
Steckdose kommt Skepsis auf,
35 kg Motorgewicht) vomSmimit
seinen 650
kg ab-
gehängt. Dochi m Vergleich zu
einem herkömmlichen Elek-
tromobil, das seine schweren
watt nehmen, um einen Kom-
transportieren muss,
das fällt doch gar nicht auf."
rigens auch gegenüber einem
anzutreiben,
Das sieht die Öko−Fachwelt
anders. Auch wenn das Kon-
zept
auf
den ersten
Blick
durch seinen Null−Schadstoff−
Das revolutionäre Antriebs-
system
wirft
jedoch
auch
noch andere Fragen auf. An-
von 20 kWh für eine Tankfül-
Zeitschrift "Le quotidien auto"
nicht nur ein verschmutzungssondern
auch
ein
geräuschar mes Fahrzeug. Die
mehr mithalten. Es hat einen
Hubraum von 980 c m3, gegen
faire essayer."
bietet es jedoch nur 30, der
Wann kommt di e Zul as-
358 cm3 bei m Smile.
Smile
55
PS.
Dafür
Greenpeace
Deutschland kritisierte schon
1996 die Alternative Elektroau-
to: " W
erden elektrisch ange-
triebene Fahrzeuge ' aus der
Steckdose'
aufgeladen,
dann
sind sie bei m mitteleuropäischen
Strommix zu
einem
Drittel ' Atommobile' [...]. Auch
ihre Kli mabilanz sieht gegen-
sung?
Aller
Skepsis
zum Trotz
kündigt Guy Nègre an, dass
Ende April die erste Produkti-
über den Kauf
Ein viersitziges
Elektroauto
verbraucht
im
die
Anmeldung
wattstunde entspricht dies ei-
nem Benzinverbrauch von ca.
enzsprung
des
Energiever-
gen setzt eine Systemändevoraus
Energieversorgung
(Kraft− Wär me−Kopp-
quellen statt herkömmlicher
Und das Luftautoist eigent-
auto zu betrachten, mit dem
Grundproblem der
Stromquelle,
zumindest,
zutragen:
Vier
www. mdi.lu
www. aircar. ag
www.theaircar. com
Modelle vom
er wagen oder den Pickup bis
boten.
Neuzeitlich ist auch
Vertriebskonzept:
Er
will nicht selbst ein Produkti-
onsnetz
aufziehen,
sondern
über ein Franchising−System
ganze Fabriken schlüsselfertig
verkaufen. Nicht nur in Euro-
pa, sondern auch in Latein-
amerika bestehe bereits reges
Interesse. Ein genauerer Blick
zeigt jedoch, dass außer Internetseiten noch nirgends Kon-
Luftdruckpumpen
zurzeit bei Lizenzen und Ge-
meisten Ländern hapert es
nehmigungen.
Beispiel
Deut-
autos wie "Ford Think, "City
schland:
eventuell zum Konkurrenten
Frankfurter Investoren einge-
werden, wenn der angegebene
pasi mminent."
Taxi über den kleinen Lief-
kretes ersichtlich ist. In den
El" oder "Twike" könnte es
ouvrira également une usine à
Luxembourg, même si ce n' est
privat auf der W
arteliste für
so-
gibt. Für existierende Elektro-
triebenen
c' est un endroit bien pour les
von Anteil-
ein solches Wunderauto ein-
etwa 700 Gramm CO je Kilo-
nicht beschränken: " On a le
scheinen ins Aircar zu inves-
Ausstoß der Kraftwerke von
der Nutzung von W
asserener-
d' apport
auf
Per Internet ist es möglich,
tieren oder sich schon mal
lange es keine alternativ be-
raisons
denn
seiner Holding will Guy Nègre
cera à voir rouler des voitures
Stadtbetrieb etwa 20 kWh/100
km. Bei einem Kohlendioxid−
besitze die Fir ma für ihre
des
Luxemburg produziert wird –
werden die ersten W
agen rol-
kraftanteils):
gen wegen des hohen W
asser-
gleichen
pour
die spannende
wann denn auch in
duktion beginnen. Und wann
l' année prochaine."
Autos' derzeit nicht günstiger
déchets. Donc, c' est écologi-
fleuves justement
bleibt
te später könnte dann die Pro-
aus (Ausnahmeist z. B. Norwe-
lich als verbessertes Elektro-
des
Es
Frage,
onsstättein Südfrankreichfer-
len? "Je pense qu' on commen-
höhten Belastung sprechen:
sur
wieder verschoben wird.
tiggestellt sein soll, vier Mona-
über vergleichbaren 'fossilen
Kraftwerke)."
"Les villes sont construites
ren Produktionsstätten i mmer
Nègre refuse d' ailleurs de le
pas parcourir delongs trajets.
eh überschüssig sei. Deshalb
gie beruhe. Originalton Nègre:
Produktionsbe-
sociétés. Mais je pense qu' on
dem"Lupo−Smile" schon nicht
car mit einem3−Liter−Auto wie
lung und erneuerbare Energie-
Tankstellen ein Patent, das auf
der
ginn oder der Bau von weite-
et ne pouvait certainement
tour de parking était bruyant
ken Nachtstrom benutzt wer-
Zweitens
nalen und europäischen Zulas-
sungen,
siège à Luxembourg parce que
2001: "Le véhicule dans lequel
schließen lässt, kann das Air-
rung der
correct."
fällig ist, dass die schon seit
seinen Kontakt zu Luxemburg
kontert mit zwei Argumenten:
quement
Produktionshalle in Frankfurt
nous avons effectué un petit
Größe des Hubraums, die auf
Nègres
"En fait, c' est l' utilisation de
die das Investi-
den Einsatz an Pri märenergie
man
aus fossiler oder nuklearer
könne man nicht von einer er-
Beispiel, um Aktien verkaufen
zu können,
schrieb allerdings i m März
Betrachtet
brauchs von Elektrofahrzeu-
den, der in der Atomindustrie
abge-
die
lung.
zur "Familiale", werden ange-
Einerseits könne bei m Auftan-
Genehmigungen
wartet werden müssen: zum
Jahren angekündigten natio-
denn elektrische Energie wird
Energie hergestellt. Guy Nègre
sei
wasserstoffbetriebenen Auto.
5 Litern auf 100 km. Ein Effizi-
bislang noch zu großen Teilen
Problematisch
eher, dass auch in Deutsch-
liefern sollen. Trotzdem: Auf-
könnte
freies,
trizität. Das Aircar braucht da-
private Gründe hätten hierzu
die Ökobilanz besser sein, üb-
sich
bei der Produktion von Elek-
nämlich
Lars−Oliver
tionskapital für eine eigene
mit
gekündigtes Ziel ist nämlich
fallen trotzdem an,
Doch
herum
Batterien
Ausstoß besticht: Emissionen
2
Spätestens
wird das Aircar auch mit sei-
scheidende Punkt an dem Audamit
Serienfertigung
Erste Unruhe scheint sich
ergiesparende Gas− und Elek-
die Industrie,
Zulassung
breit zu machen: I m Vorstand
aus
on Hanffaser anzubieten. Zwar
vor allem, was aus dem Aus-
die
Glasfiber
Karosserie
Filiale "Aircar AG": " W
ichtigist
troautos oder die Entwicklung
Und die
kriegt Nègre erst, wenn er den
"Aircar" besonders i m Stadt-
verkehr das Elektroauto noch
will.
be die europäische Zulassung
i mmer noch nicht.
wohl i mmer noch zu billig, als
dass schadstoffar me und en-
aufbauen
Aber, so hei ßt es nun, die Mut-
Zeit
Schon seit einiger
hat sich eine
Gruppe
klinkt, die eine eigene Produk-
Guy Nègre

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