Zehn Jahre Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen

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Zehn Jahre Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen
RUNDBRIEF NR . 10
Tübingen, im Dezember 2008
Zehn Jahre Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen
Sehr geehrte Mitglieder und Freunde,
nun hat es auch unser Förderverein geschafft, sein erstes – wenn auch kleines –
Jubiläum zu begehen. Aus bescheidenen
Anfängen im Jahr 1998 mit 24 Gründungsmitgliedern ist nach einem Jahrzehnt ein
stattlicher Verein mit etwa 370 Mitgliedern
geworden. Es freut uns, dass wir so viele
Studierende, Gasthörer, Lehrende und
Liebhaber der Geschichte von der Zielsetzung des Fördervereins überzeugen konnten. Dass sie eine unverbindliche Sympathie
zu einer Vereinsmitgliedschaft konkretisiert
haben, ermöglicht es uns, die Arbeit des
Historischen Seminars finanziell, organisatorisch und ideell immer effektiver zu unterstützen.
Mitgliederversammlung und Tätigkeitsbericht
Wenn wir die diesjährige Mitgliederversammlung und die begleitenden Veranstaltungen im Zeichen unseres zehnjährigen
Bestehens durchführten, ging es nicht darum, uns in Selbstgefälligkeit zu spiegeln.
Wir erhoffen uns vielmehr eine positive
Rückwirkung auf den Verein und auf den
Fachbereich Geschichte. Auch die im verflossenen Jahrzehnt stets von gegenseitigem Respekt und Wohlwollen getragene
Zusammenarbeit mit dem Historischen
Seminar hat uns ermutigt, unserer traditionellen Herbstveranstaltung einen besonderen Charakter zu verleihen. Deshalb sind wir
am 9. Oktober 2008 vom Hegelbau in die
Neue Aula umgezogen.
Zum Auftakt fand dort die Mitgliederversammlung im Großen Senat statt, – ein feierlicher Rahmen, der uns geehrt hat. Der
vereinsrechtlich obligate Tätigkeitsbericht
des Vorsitzenden und Kassenbericht des
Schatzmeisters zeigten ein breites Spektrum unserer Aktivitäten: finanzielle Zuwendungen für die Anschaffung eines PCs,
Beamers und Notebooks, Zuschüsse für
Exkursionen (nach Istanbul) und für Veranstaltungen der Fachschaft (Projekt „Historische Filme“) oder von Seminaren (RomaBand „Romengo“ im Hauptseminar über
„Randgruppen“). Auch hat der Förderverein
ein innovatives Publikationsprojekt über „Die
österreichische Kaiserwürde und das Ende
des Alten Reichs (1806)“ unterstützt, das in
Lehrveranstaltungen der Universitäten Graz
und Tübingen, also aus einer Zusammenarbeit von Dozentinnen und Studierenden
zweier Universitäten, entstanden war. Es
fügte sich glücklich, dass Frau Professor
Holtz und eine studentische Teilnehmerin,
Frau Mauch, das druckfrische Produkt in der
Mitgliederversammlung vorstellen konnten
und damit unser Anliegen illustrierten, kreative Neuerungen zu fördern.
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Einen kleinen methodischen Impuls stellte
auch unser Angebot einer Rhetorikschulung
für Vorlesungen dar.
Es ist uns immer eine Genugtuung, wenn
der Förderverein bei Veranstaltungen des
akademischen Jahres, sei es als Gäste, sei
es als Mitgestalter, beteiligt ist. Im Januar
2008 nahmen wir an den eindrucksvollen
Abschiedsveranstaltungen für Herrn Professor Langewiesche teil. Auch von dieser Stelle aus wünschen wir dem Emeritus alles
Gute und bedanken uns für eindrucksvolle
Referate bei unseren Veranstaltungen. Anstelle der üblichen Vortragsreihe organisierte der Förderverein am 9. Oktober 2008
eine Podiumsdiskussion (s. u.) und nahm
am 16. Oktober 2008 im Rahmen des Dies
Universitatis an der Absolventenfeier des
Historischen Seminars teil. Nach seinem
traditionellen Grußwort würdigte der Vorsitzende das hohe Niveau der Studienabschlussarbeiten und verlieh die Preise für
herausragende Magister- und Zulassungsarbeiten an Julia Lässing (in Abwesenheit)
und Christina Jetter, die ihre Arbeit vor den
versammelten Studierenden, Dozenten, Eltern und Gästen kurz vorstellte. Der Förderverein prämiert Arbeiten, die ihn durch Aktualität, fächerübergreifenden Ansatz und
gelungene Präsentationsform besonders
überzeugen. Unserer Vortragsreihe und die
Teilnahme an der Absolventenfeier sollen
auch einen kleinen Beitrag zur Öffnung der
Universität nach außen leisten.
Seit der früher obligate Dekanatsbericht entfallen ist, füllt unser in enger Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Zauner herausgegebener
Rundbrief die entstandene Lücke und bietet
Universitätsangehörigen und Externen einen
bequemen Überblick über das verflossene
akademische Jahr am Historischen Seminar
Tübingen. Wer ihn liest, weiß mehr.
Stehempfang zum Jubiläum
Aus Anlass seines zehnjährigen Jubiläums
hat der Förderverein ab 18.15 Uhr zu einem
Stehempfang im Kleinen Senat eingeladen,
der zu anregendem Gedankenaustausch
Anlass bot und bei dem der Dekan, Herr
Professor Schild, dem Förderverein Geschichte für sein Engagement dankte und
an die Leistungen des Gründungsvorsitzenden Karl-Heinz Pape erinnerte.
Podiumsveranstaltung des Fördervereins
am 9. Oktober 2008
Wie bereits erwähnt, hat der Förderverein
im Anschluss an den Stehempfang eine Podiumsveranstaltung mit dem Thema „Mäzenatentum in der Geschichte an ausgewählten Beispielen. Motive und Formen
im Wandel der Zeit“ durchgeführt. Mit Blick
auf unser Jubiläum sollte die Thematik neben dem üblichen historischen Längsschnitt
und der Gegenwartsrelevanz auch einen
Bezug zu unserer Vereinsaktivität aufweisen. Unter anderem hat uns interessiert, wie
sich unsere punktuelle Tätigkeit als schlichter kultureller Spendenverein in einem größeren Zusammenhang darstellt.
Dabei zeigte sich, dass unser Selbstverständnis als Lückenbüßer für defizitäre Leistungen der öffentlichen Hand zu kurz greift.
Das Thema Mäzenatentum, privates Spenden- und Stiftungswesen, Sponsoring, bürgerschaftliches Engagement und Corporate
Citizenship in Kunst und Kultur, Bildung und
Wissenschaft sowie im sozialen Bereich besitzt publizistische, wissenschaftliche und
politische Hochkonjunktur. So hat der Deutsche Bundestag 1999 eine EnqueteKommission über „Die Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ eingesetzt, die
2002 einen 432seitigen Bericht mit dem
Titel: „Bürgerschaftliches Engagement: auf
dem Weg in eine zukunftsfähige Bürgergesellschaft“ veröffentlichte. Der Bericht
steht im Zusammenhang einer von den USA
ausgehenden wissenschaftlich-öffentlichen
Diskussion über die Bedeutung der sog.
Zivilgesellschaft bzw. des „Dritten Sektors“ –
nicht zu verwechseln mit dem volkswirtschaftlichen Fachbegriff „Tertiärer Sektor“.
Zwischen den staatlichen Hoheitsbereich
und den gewinnorientierten Wirtschaftsbe-
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reich schiebt sich dieser Dritte Sektor als
Feld gesellschaftlicher Selbstorganisation,
die sich durch ihren Öffentlichkeitscharakter
von der Privatsphäre (Individuum und Familie) und durch die angestrebte Gemeinnützigkeit vom profitorientierten Markt abhebt.
Dieses Ideal der von Macht- und Gewinnstreben
freien
bürgerschaftlichen
Selbstinitiative („weder Staat noch Markt“)
stellt staatliches Handeln im Dritten Sektor
unter den Generalverdacht ökonomischer
Ineffektivität und bürokratischer Machtgelüste. Umgekehrt ist dieser Sektor aufgrund
seiner natürlichen Verankerung in der Gesellschaft primär allgemeinwohlorientiert und
zivilgesellschaftlich gestaltet. Dem Staat
wird allenfalls eine subsidiäre Rolle zugestanden. Er soll dieses Feld den Non-Profitund Non-Governmental Organisationen
(NPOs und NGOs) überlassen. Die seit der
Ausbildung des modernen Staates in
Deutschland entstandenen Organisationsund Finanzierungsstrukturen der Bereiche
Bildung, Kunst und Wissenschaft sowie des
Sozialwesens (vgl. unten den Beitrag von
Professor Asche) wären damit auf den Kopf
gestellt. Ja man glaubt, in diesen gewachsenen Verhältnissen Ursachen zu erblicken,
die für die oft beschworene Krise dieser
Sektoren (vgl. z. B. das Schlagwort von der
„Reformbaustelle Universität“), aber auch
der öffentlichen Finanzen verantwortlich
seien, und hofft, durch die Übernahme des
angelsächsisch-amerikanischen Modells einen Ausweg aus dieser Doppelkrise aufzuzeigen. Die Zivilgesellschaft soll die „Problemlösungsmaschine jenseits von Staat und
Markt“ sein. Eine substanzielle Entstaatlichung könne nicht nur unsere „Zukunftsfähigkeit“ garantieren, sondern gleichzeitig im
Sinn des Kronzeugen Alexis de Tocqueville
die letzten Relikte des Ancien Régime beseitigen und die stecken gebliebene Demokratisierung von Staat und Gesellschaft vollenden.
Diese wenigen Hinweise belegen, dass unser Längsschnitt-Thema eine aktuelle und
für die Universität sogar brisante Gegenwartsproblematik anspricht. Das Mäzena-
tentum wird exemplarisch in verschiedenen
Epochen beleuchtet, so dass wir ein differenziertes Bild eines historischen Phänomens erhalten, das sich in ganz unterschiedlichen
historischen
Zusammenhängen – von der klassischen Antike bis in
die heutigen USA – zwischen philanthropischer Uneigennützigkeit, gezielter Interessenswahrnehmung und politischer Einflussnahme entfaltete.
Im Gegensatz zu unseren ganztägigen Vortragsreihen haben wir eine kompakte Podiumsveranstaltung mit fünf Kurzbeiträgen
von je 15 Minuten gewählt. Dabei waren Unterbrechungen vorgesehen, die die Möglichkeit zu Rückfragen und Bemerkungen sowohl der Podiumsteilnehmer untereinander
als auch des Publikums boten. Unsere Referent(inn)en haben diese strapaziösen Vorgaben, sowohl was das Zeitbudget als auch
die inhaltliche Konzentration betrifft, bravourös gemeistert.
Dr. Hartmut Blum, Akademischer Rat in
der Abteilung für Alte Geschichte, sprach in
seinem Beitrag über „Mäzenatentum und
Gemeinnützigkeit im Altertum“ die
namengebende Person, den Römer Gaius
Maecenas, an und problematisierte die
Grundsatzfrage der Gemeinnützigkeit. Ob
es um Dichterpatronage in augusteischer
Zeit, um Leiturgien, d. h. Dienstleistungen
angesehener Bürger für die Gemeinde in
Athen (z. B Ausstattung eines Theaterchors
oder Kriegsschiffes) oder in den Städten der
römischen Kaiserzeit, ging, immer war dabei
nicht uneigennütziges, sondern durchaus interessengeleitetes Handeln im Spiel. Dichterförderung gehörte zum Idealbild antiker
Monarchen und wirkte deshalb eo ipso herrschaftsstabilisierend. Mit Stiftungen und
Schenkungen erwarben sich Euergeten
(Wohltäter) politische Gefolgschaften, öffentliche Leiturgien begründeten soziale
Vorrangstellung und politischen Einfluss.
Insofern seien nicht Allgemeinwohlorientierung und altruistische Uneigennützigkeit,
sondern „Reziprozität“ der Sinn antiken
Mäzenatentums.
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Professor Dr. Steffen Patzold, Abteilung
für Mittelalterliche Geschichte, vermittelte
uns mit dem Thema „Do ut des. Schenkung und Gebet im frühen Mittelalter“
Einblicke in eine Zeit, in der die Begriffe
„Stifter“ und „Stiftung“ mindestens so aktuell
waren wie heute und wo Motivstrukturen
recht plastisch zu greifen sind. Schon der
Titel brachte zum Ausdruck, dass im Mittelalter kein Mäzenatentum im Sinn eines uneigennützigen Gebens bestand. Nicht gegenüber „Künstlern“, die als Begriff und der
Sache nach unbekannt waren. Denn was
wir heute als Kunstwerke ansehen, waren
damals handwerklich ausgeführte und entsprechend bezahlte Auftragsarbeiten, jedoch keine idealistische Genieförderung.
Religiöse Stiftungen und Schenkungen erbrachten scheinbar keinen materiellen Gegenwert. Doch muss man Gott als Institution
mit ins Spiel bringen, um eine massive Interessenlage des Schenkers, d. h. die Garantie des eigenen Seelenheils (z. B. durch Stiftung einer Messe für Verstorbene), zu erkennen. Schließlich entsprangen Schenkungen für Arme keinem selbstlosen sozialfürsorglichen Impetus; vielmehr sollte z. B.
die Armenspeisung am Todestag intentional
und dank einer professionell organisierten
klösterlichen Heilsverwaltung vor allem das
Seelenheil des Stifters absichern.
Frau Professor Dr. Ellen Widder, ebenfalls
Abteilung für Mittelalterliche Geschichte,
sprach das Thema „Mäzenatentum im
Zeitalter der Renaissance am Beispiel
der Medici“ an und präsentierte d a s
klassische Exemplum einer italienischen
Mäzenatendynastie. In einem provokanten
Eingangsstatement betonte die Referentin,
dass die Suche nach einem von Altruismus
geprägten Mäzenatentum in der Geschichte
der Jagd nach einem Phantasiegebilde gleiche. Bei den Medici sei zwar viel Geld für
bis heute bewunderte Kunstwerke geflossen
(die Frau Prof. Widder an repräsentativen
Beispielen, eindrucksvoll illustriert und
kommentiert, Revue passieren ließ). Aber
diese Kunstförderung sei an auffällige, in die
Kunstwerke integrierte Darstellungen des
Familienwappens, an den Erwerb von Pat-
ronatsrechten und ganz allgemein an die
Absicht einer subtil gelenkten Propaganda
für die Macht der eigenen Dynastie gekoppelt gewesen. Auch wohltätige Stiftungen
hatten die Tendenz, die eigene Memoria
dadurch zu sichern, dass man die als Bürgertugend geltende Fürsorge in der Stadtrepublik öffentlich zur Schau stellte. Machterwerb, Herrschaftssicherung und Legitimation hätten in der italienischen Renaissance
in diesem neuen „Referenzrahmen“ stattgefunden. Das Mäzenatentum der Medici sei
deshalb vor allem im Kontext einer – postfeudalen – Herrschaftsstützung und in der
Sicherung einer politischen Klientel zu sehen.
Professor Dr. Matthias Asche, Abteilung
für Neuere Geschichte, referierte zum Thema „Eigennutz oder Gemeinnutz? Mäzene und Mäzenatentum in der Frühen
Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung des Stipendiatenwesens“. Er verdeutlichte, dass in der Frühen Neuzeit das
Mäzenatentum in der Gestalt von Stiftungen
und Stipendien zwar einen breiten Umfang
einnahm, dabei aber in einen engen Rahmen vorgegebener sozialer, gesellschaftlicher und politischer Strukturen eingebettet
war. Zwischen „Mäzen“ und „Klient“ habe
ein soziales Gefälle und finanzielles Abhängigkeitsverhältnis bestanden. Ein Spezifikum des Alten Reiches waren kleine Fürstenhöfe als Zentren von Kultur und Kunst
(Hofmaler, Hofschauspieler, Hofmusiker).
Der Fürst als Mäzen habe zwar die Künste
gefördert, dies aber vor allem im Dienst der
eigenen Reputation und mit dem Zweck der
Verherrlichung der Dynastie getan. Die
Fürstenspiegel schrieben Herrschertugenden fest, unter denen der Großzügigkeit ein
hoher Stellenwert zukam. Auch die bürgerliche Welt, insbesondere in den Reichsstädten, kannte viele Formen von Stiftungen,
Spenden und Kunstförderung. In der Reformationszeit, so der Referent, hätten Künstler im Auftrag städtischer Obrigkeiten oder
auch von Zünften zeittypische Bildthemen
gestaltet. „Mäzenatentum“ war hier an Darstellungen zum Zweck bestimmter theologischer oder konfessionspolitischer Aussagen
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gebunden, sei also vertraglich honorierte
Auftragskunst gewesen. Besonderes Interesse verdiene das Stipendiatenwesen als
eine weit verbreitete Form der Studienförderung, sei es als herzogliches Stipendium
(z. B. im Tübinger Stift), sei es als Familienoder Einzelstiftung in den Städten. Solche
Zuwendungen hätten dem Zweck gedient,
die neuen theologischen, juristischen oder
politischen Eliten auszubilden, mithin soziale
Aufstiegskanäle in einer noch ständischfeudal geprägten Gesellschaft dargestellt.
Professor Dr. Georg Schild, Seminar für
Zeitgeschichte, sprach abschließend über
den „Philanthropischen Gedanken in der
amerikanischen Geschichte und Gegenwart“. Er schlug mit einem Ausblick auf den
nordamerikanischen Kontinent die Brücke
von der antiken und alteuropäischen Sichtweise zu den eingangs skizzierten Gegenwartsproblemen. Das Mäzenatentum in den
USA gehe von einem anderen Staats- und
Gesellschaftsverständnis aus. Soziale Fürsorge sowie der Kunst- und Bildungssektor
würden weniger als staatliche Dienstleistungen definiert, sondern eher der eigenverantwortlichen Selbstorganisation der Gesellschaft zugeordnet. Amerikanisches Mäzenatentum kreise um Begriffe wie „Philanthropy“
und „Charity“, wobei unter den ersten vor allem kapitalintensive Stiftungen für langfristige Zielsetzungen fielen, während Charity
eher auf spontane Hilfsaktionen bei akuten
Notfällen abhebe. Die Bereitschaft, auch
riesige Vermögen für philanthropisch-soziale
Zwecke in Form von umfangreichen Stiftungen bereit zu stellen, sei in der amerikanischen Gesellschaft besonders ausgeprägt.
Beispielhaft wurden die Rockefeller Foundation, die Ford Foundation, die Mac Arthur
Foundation mit dem gleichnamigen „Fellowship“ (Stipendium) und die Bill Gates
Foundation sowie für den sozialen Bereich
die Hull House Association genannt. Die
Stifter haben selbst keinen unmittelbaren
materiellen Nutzen, erhalten aber die Chance, ihre persönlichen Wertvorstellungen und
gesellschaftlichen Ideale zu verwirklichen
und als „Patrone“ von Einrichtungen und Institutionen ein hohes öffentliches Ansehen
zu gewinnen. Damit hat eine sehr begrenzte
Anzahl von Bürgern die Chance, über das
allgemeine Wahlrecht hinaus unmittelbar auf
die Entwicklung des Gemeinwesens einzuwirken.
An der Frage, ob dieses amerikanische Modell auch angesichts des historischen Erbes
auch ein Vorbild für Europa sein könne, entzündete sich eine lebhafte Diskussion.
Überhaupt wies die Form der kompakten
Podiumsveranstaltung mit aphoristischen
Kurz-Statements evidente Vorteile auf. Zum
ersten Mal haben wir es geschafft, dass sich
alle Referenten gegenseitig zuhörten und in
geistreich-humoristischer Weise reagieren
und miteinander diskutieren konnten. Zuzuhören und zuzuschauen war ein Genuss für
das Publikum, das seinerseits kommentierend und korrigierend eingriff. Ein Veranstaltungsexperiment, das sicher noch verbesserungsfähig ist, aber vielleicht zur weiteren
Nachahmung anregt. So könnten wir die
Standardformel von „Referat mit Aussprache“ etwas auflockern und das Veranstaltungsrepertoire im Historischen Seminar bereichern.
Noch mehr als in den vergangenen Jahren
war es schwierig, dem Wunsch nach Vortragsskripten nachzukommen. Ich habe
deshalb die einzelnen Beiträge etwas ausführlicher resümiert, in der Hoffnung, dass
es uns erneut gelungen ist, ein aktuelles
Zeitthema in eine historische Perspektive
einzuordnen und auf diesem Hintergrund
neue Erkenntnisse zu ermöglichen. Mein
herzlicher Dank geht auch von dieser Stelle
aus an die fünf Referenten des Historischen
Seminars, deren bereitwillige Zusammenarbeit mit dem Förderverein wiederum eine interessante und allseits geschätzte Veranstaltung ermöglicht hat.
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Hinweise und Ankündigungen
Der Schatzmeister hat das Wort
Es ist mir zum Schluss ein Anliegen, allen
Mitgliedern herzlich dafür zu danken, dass
sie den Förderverein durch Beiträge und
Spenden unterstützt und an unseren Veranstaltungen teilgenommen haben. Nur dadurch können wir unsere Förderung des
Historischen Seminars im Interesse von
Forschung, Lehre und geschichtlicher Bildung schnell und wirksam umzusetzen.
Nicht zuletzt möchte ich Herrn Dr. Zauner
für seine Tätigkeit als Schriftführer und
Herrn Pape für seine Arbeit als Schatzmeister und Impulsgeber des Fördervereins in
diesen Dank mit einschließen. Der Förderverein lebt davon, dass die Vorstandsmitglieder ihre Funktion gewissenhaft erfüllen
und darüber hinaus in einem gesamtverantwortlichen Geist ein erfolgreiches Team bilden, mit dem wir zuversichtlich sein zweites
Jahrzehnt angehen können.
Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie umziehen oder Ihre Bankverbindung ändern.
Beim vergeblichen Versuch, Ihren Mitgliedsbeitrag
einzuziehen,
entstehen
Kosten, die wir dem Verein ersparen wollen.
Ihre Spendenbescheinigung und den Rundbrief können wir nicht zustellen, wenn Sie
uns Ihre neue Adresse nicht angeben.
Die 11. Mitgliederversammlung des Fördervereins Geschichte an der Universität
Tübingen findet voraussichtlich am Freitag
vor Beginn des Wintersemesters, d. i. der
16. Oktober 2009 statt. Nähere Einzelheiten
gehen Ihnen rechtzeitig zu.
Mit freundlichen Grüßen und allen guten
Wünschen für das Jahr 2009!
Ihr Wilhelm Borth
Spenden statt Geschenken
Unser Spendenaufkommen wird in erfreulichem Maße dadurch erhöht, dass Mitglieder
ihre persönlichen Festtage (Geburtstage,
Jubiläen, Examensfeiern u. ä.) zum Appell
an ihre Gäste nutzen, anstelle von Geschenken eine Spende zugunsten des Fördervereins zu leisten. Denken Sie bitte daran, wenn Sie ein Fest vorbereiten.
Achtung (ehemalige) Berufsanfänger
Wir bitten alle vormaligen Berufsanfänger(innen), die mittlerweile voll im Erwerbsleben stehen und noch immer 30 Euro Mitgliedsbeitrag bezahlen, ihren Obolus zu erhöhen. Eine formlose Nachricht genügt, und
wir erledigen das Notwendige.
Mitgliederwerbung
Durch Plakate im Hegelbau versuchen wir,
den Förderverein bekannt zu machen. In
den Vorlesungen treten wir auf, um ihn vorzustellen, und dort erhalten wir den meisten
Zuspruch. Allein eine Quelle stellt sich uns
als „Rinnsal“ dar: die Mitgliederwerbung
durch die fast 400 Mitglieder selbst. Wir bitten Sie deshalb sehr herzlich, in Ihrem persönlichen Umfeld daran zu denken, unseren
Förderverein ins Gespräch zu bringen. Beitrittsformulare liegen in den Sekretariaten
und bei der Aufsicht im Hegelbau aus.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und auch
von mir die besten Grüße zum neuen Jahr!
Ihr Karl Heinz Pape
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Aus dem Historischen Seminar
Vorschau auf die im SS 2009 angebotenen Vorlesungen zur Geschichte
(Gasthörer sind herzlich willkommen!)
Doering-Manteuffel, Die Krise des europäischen Liberalismus in der Zwischenkriegszeit, Mi 10-12
Baten, Methoden und neue Forschungen:
Wirtschaftsgeschichte, Do 10-12 und 14-16
(Ort: Wirtschaftswiss. Seminar)
Sofern nicht anders angegeben: Beginn 27.-30.
April 2009, Ort: Hörsaal Keplerstr. 2
Personalmitteilungen
N.N., Vorlesung zur griechischen Geschichte
Meier, Die Völkerwanderung (4.-7. Jh. n.
Chr.), Do 16-18
Patzold, Die Merowinger, Fr 10-12, ab
08.05.
Lorenz, Der deutsche Südwesten zwischen
Investiturstreit und Interregnum, Mi 16-18
Widder, Die Entgrenzung Europas (14501520), Do 10-12
Holtz, Das Jahrhundert der Reformation.
Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert, Di
16-18
Brendle, Der Dreißigjährige Krieg, Di 14-16,
ab 21.04.
Asche, Europäische Geschichte in der Frühen Neuzeit, VIII. Die Entstehung des Systems von europäischen Großmächten um
1700, Mo 9-11
Schindling, Kriegserfahrungen und Kriegstypen in der Frühen Neuzeit, IV. Die großen
Kriege am Beginn des 18. Jh., Do 14-16
Seit dem 1. Oktober 2008 ist Prof. Dr. Georg
Schild Dekan der Fakultät für Philosophie
und Geschichte; Prof. Dr. Steffen Patzold
hat die Aufgabe des Studiendekans im
Fach Geschichte übernommen.
Professor Dr. Dietrich Geyer, Emeritus für
Osteuropäische Geschichte, vollendete am
14. Dezember 2008 das 80. Lebensjahr.
Dr. Peter Hilsch, außerplanmäßiger Professor und Akademischer Oberrat i. R., wurde
am 13. Juli 2008 70 Jahre alt.
Professor Dr. Dieter Langewiesche vollendete am 11. Januar 2008 das 65. Lebensjahr und trat mit Ablauf des Wintersemesters
2007/08 in den Ruhestand. Aus diesem Anlass fanden vom 24. bis 26. Januar 2008
mehrere Abschiedsveranstaltungen (Festvortrag, nichtöffentliches Kolloquium, öffentliche Podiumsdiskussion) statt (vgl. hierzu
den Bericht unten S. 11).
Die Nachfolge von Prof. Langewiesche auf
der W3-Professur für Neuere Geschichte
(19./20. Jh.) hat zum Wintersemester
2008/09 Professor Dr. Ewald Frie (vormals
Universität Trier) übernommen.
Frie, Die Welt um 1800, Mo 16-18
Schild, Geschichte der Vereinigten Staaten
von der Verfassungsgebung bis zum Bürgerkrieg, Mo 10-12
Stegmann, Soziale Gleichheit und Frauenstimmrecht: ein europäischer Vergleich, Mi
14-16, ab 22.04.
Dr. Wilfried Setzler, Honorarprofessor für
Historische Hilfswissenschaften und Leiter
des Tübinger Kulturamts, feierte am 27. Mai
2008 den 65. Geburtstag und bekam im
Rahmen einer Festveranstaltung im Tübinger Rathaus eine von den Professoren
Dres. Sönke Lorenz und Volker Schäfer
herausgegebene Festschrift überreicht.
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Frau Dr. Herrad Spilling, außerplanmäßige
Professorin für Historische Hilfswissenschaften und wissenschaftliche Mitarbeiterin im
Hauptstaatsarchiv Stuttgart, vollendete am
9. Oktober 2008 das 65. Lebensjahr und hat
daher mit Ablauf des Sommersemesters
2008 ihre Lehrtätigkeit beendet.
Professor Dr. Steffen Patzold hat Anfang
2008 einen Ruf an die Universität Bern abgelehnt.
Frau HD Dr. Ute Planert hat den Ruf auf eine W 2-Professur für Neuere Geschichte
und Geschichtsdidaktik an der Universität
Wuppertal angenommen und ihren Dienst
dort im Sommersemester 2008 angetreten.
HD Prof. Dr. Matthias Asche übernahm im
Studienjahr 2007/08 die kommissarische
Vertretung des Lehrstuhls für Geschichte
der Frühen Neuzeit an der FriedrichSchiller-Universität Jena.
Professor Dr. Anton Schindling wurde von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 437 ein Forschungsfreisemester
mit Professurvertretung bewilligt, das er im
Sommersemester 2008 wahrgenommen
hat. Er wurde in dieser Zeit durch Herrn Privatdozenten Dr. Dietmar Grypa (Eichstätt)
vertreten.
Professor Dr. Anselm Doering-Manteuffel
erhielt im Herbst 2008 von der DFG für zunächst zwei Jahre die Finanzierung des
Forschungsprojekts „Nach dem Boom. Forschungen zur Entwicklung westeuropäischer
Industriegesellschaften im letzten Drittel des
20. Jh.“ bewilligt. Das Projekt basiert auf
einer thematischen und organisatorischen
Kooperation mit dem Lehrstuhl für Neueste
Geschichte der Universität Trier. Die DFG
finanziert in Tübingen vier Personalstellen.
Prof. Doering-Manteuffel wurde im November 2008 von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz zum
ordentlichen Mitglied gewählt.
Frau Prof. Dr. Ellen Widder wurde im Sommer 2008 in den erweiterten Vorstand des
Philosophischen Fakultätentages und im
November 2008 in den Vorstand des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichte gewählt.
Privatdozent Dr. Michael Jeismann hat zum
1. September 2008 Leitungsaufgaben im
Vorstand der Goethe-Institute in Berlin übernommen, und zwar als Abteilungsleiter
Kommunikation und Internet sowie als
Hauptstadtrepräsentant mit konzeptionellen
Aufgaben in der Strategieentwicklung.
Frau Dr. Kerstin von Lingen wurde Ende
2007 zum Research Fellow des Instituts for
European Studies an der University of Salford/Manchester ernannt und 2008 in die
Royal Historical Society London kooptiert.
Dr. Nikolaus Buschmann wurde 2008 als
Fellow an das Kulturwissenschaftliche Kolleg der Universität Konstanz berufen.
Dr. Jan Plamper ist seit November 2008
als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Dilthey
Fellow der Fritz Thyssen Stiftung) im Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“
am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin (Leitung: Prof. Dr. Ute Frevert) tätig.
Als Gastdozenten aus Aix-en-Provence
empfing das Historische Seminar im Sommersemester 2008 den Aixer Verantwortlichen des deutsch-französischen Studiengangs Professor Philippe Mioche, der eine
Kompaktübung zur Geschichte der europäischen Einigung anbot.
Das Historische Seminar stellte im Studienjahr 2008/09 einen Akademischen Mitarbeiter mit erhöhtem Lehrdeputat ein, der ausschließlich aus Studiengebühren vergütet
wird. Es handelt sich um Dr. Axel Jansen,
der im Sommer 2008 an der Universität
Frankfurt/M. seine Habilitationsschrift zu einem Thema der amerikanischen Geistesund Kulturgeschichte eingereicht hat.
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Tagungen, Symposien und Kongresse mit Beteiligung von Angehörigen des Historischen Seminars
Prof. Schindling und PD Dr. Franz Brendle
organisierten die Tagung des SFB 437
„Kriegserfahrungen“ zum Thema „Geistliche
im Krieg“, die am 8. und 9. Februar 2008 in
Tübingen stattfand.
Dr. Kerstin von Lingen organisierte gemeinsam mit dem Forum Scientiarum und dem
Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse Marburg vom 18. bis 20. April
2008 in Tübingen die SFB-Tagung „Kriegserfahrungen und nationale Identität. Abrechnungsprozesse in Europa nach 1945“.
Prof. Patzold veranstaltete den internationalen Workshop „Die ‚Chroniken‘ des Fredegar
und Europa im 7. Jahrhundert“, der vom 25.
bis 27. April 2008 in Tübingen stattfand.
PD Dr. Dietmar Grypa organisierte gemeinsam mit dem Stadtmuseum Neuburg und
dem Stadtarchiv Neuburg sowie Studierenden der Universität Eichstätt-Ingolstadt eine
Ausstellung über „Umbrüche – Leben in
Neuburg und Umgebung 1918-1948“, die
vom 28. März bis 5. Oktober 2008 im
Stadtmuseum Neuburg und im Schloss
Neuburg gezeigt wurde (vgl. unten S. 38).
Unter Vorsitz von Prof. Schindling veranstaltete die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein
e.V. und dem Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein e.V. am 30.
Mai 2008 in Heidelberg die Tagung „400
Jahre Union und Liga – Weichenstellung
zum Religionskrieg?“
Anlässlich des 500. Geburtstags des Theologen und Gelehrten Primus Truber (15081586) fand am 5. und 6. Juni 2008 auf
Schloss Hohentübingen ein wissenschaftliches Symposium über den „Reformator zwischen Slowenien und Württemberg“ statt.
Die Tagung wurde vom Institut für Geschichtliche Landeskunde, dem Tübinger
Kulturamt und der Kommission für Geschichtliche
Landeskunde
in
BadenWürttemberg veranstaltet. Bis zum 31. Juli
2008 war außerdem in der Universitätsbibliothek eine Ausstellung über Primus Truber
unter dem Titel „Slawischer Bücherdruck
und Reformation“ zu sehen (vgl. den ausführlichen Bericht unten S. 13 ff.).
Die Jahrestagung der Kommission für geschichtliche
Landeskunde
in
BadenWürttemberg fand unter Vorsitz von Prof.
Schindling am 26. und 27. Juni 2008 in
Waldshut-Tiengen statt.
Prof. Langewiesche führte gemeinsam mit
Prof. Dr. Marina Cattaruzza (Universität
Bern) vom 11. bis 13. September 2008 in
Blaubeuren eine SFB-Tagung zum Thema
„Das Europa der Revisionisten im II. Weltkrieg“ durch.
Prof. Patzold und Prof. Widder organisierten
im Wintersemester 2008/09 eine Ringvorlesung im Rahmen des Studium Generale mit
dem Titel „Aktuelle Forschungen zur Politikgeschichte des Mittelalters“.
Prof. Doering-Manteuffel und Dr. Matthias
Beer organisierten die SFB Tagung „Kriegserfahrungen und die Geschichte des 20.
Jahrhunderts. Wege der zeithistorischen
Forschung in Deutschland“ in Freudenstadt
vom 23. bis 25.Oktober 2008.
Am 23. und 24. Oktober 2008 wurde im
Hauptstaatsarchiv Stuttgart eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Hofkultur
um 1600. Die Hofmusik Herzog Friedrichs I.
von Württemberg und ihr kulturelles Umfeld“
durchgeführt. Mitveranstalter war das Institut
für Geschichtliche Landeskunde, Prof. Lorenz gehörte zu den Tagungsleitern und
hielt den einführenden Vortrag.
Vom 27. bis 29. November 2008 fand im
Großen Senat eine internationale Tagung
über „Calvin und Calvinisten in Ungarn und
Siebenbürgen. Helvetisches Bekenntnis,
10
Ethnie und Politik vom 16. Jahrhundert bis
1918“ statt. Sie wurde von Prof. Schindling
zusammen mit dem Institut für donauschwäbische Geschichte (Dr. Márta Fata)
organisiert.
20./21. Juni 2008 in Ulm stattfand und bei
dem das Haus der Stadtgeschichte Gastgeber war, sowie den „Tag der Landesgeschichte in der Schule“ am 22. Oktober
2008 in Ulm.
Prof. Dr. Michael Wettengel veranstaltete
gemeinsam mit dem Stadthaus Ulm und
dem Haus der Geschichte BadenWürttemberg die Sonderausstellung „Die
Mörder sind unter uns – Der Ulmer Einsatzgruppenprozess 1958“ im Stadthaus Ulm
(16. Februar bis 13. Juli 2008). Außerdem
organisierte er am 27. Januar 2008 gemeinsam mit dem Arbeitskreis 27. Januar die
Gedenkveranstaltung „,Ich war erzogen, im
Gehorsam jedem Befehl nachzukommen...’
Der Ulmer Prozess – SS-Einsatzgruppen
vor Gericht“ im Stadthaus Ulm.
Prof. Wettengel ist auch verantwortlich für
die Sonderausstellung „,Als die Synagoge
brannte…‘ – 70 Jahre Reichspogromnacht
in Ulm“ im Haus der Stadtgeschichte Ulm (9.
November 2008 bis 28. Februar 2009).
Schließlich organisierte Prof. Wettengel den
68. Südwestdeutschen Archivtag, der am
Der seit dem 1. Januar 1999 tätige Sonderforschungsbereich 437 „Kriegserfahrungen
– Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit“
führte zum Ende seines zehnjährigen
Bestehens vom 11. bis 13. Dezember 2008
eine Bilanz- und Abschlusskonferenz im
Großen Senat der Universität durch.
Anlässlich des 60. Geburtstags von Prof.
Doering-Manteuffel findet am 30. und 31.
Januar 2009 ein von der F. Thyssen Stiftung
gefördertes Kolloquium über „Krisendynamiken im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts“
auf Schloss Hohentübingen statt. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Jörg Baberowski (HU
Berlin) zum Thema „Kritik als Krise oder
Warum die Sowjetunion trotzdem unterging“
(Fr 30. 01. 2009, 19 Uhr, Kupferbau HS 24).
Ein Bericht über das Kolloquium folgt im
nächsten Rundbrief.
Das Foto zeigt die ungarischen, rumänischen und slowakischen Teilnehmer der Tagung „Calvin und Calvinisten in
Ungarn und Siebenbürgen. Helvetisches Bekenntnis, Ethnie und Politik vom 16. Jahrhundert bis 1918“ zusammen
mit Prof. Schindling und Frau Dr. Márta Fata am 29. 11. 2008 vor der St. Galluskirche in Tübingen-Derendingen,
wo das Grab des slowenischen Reformators Primus Truber († 1586) besucht wurde (links hinten der Derendinger
evangelische Gemeindepfarrer Friedhelm Schweizer).
11
Berichte über weitere wissenschaftliche Aktivitäten des
Historischen Seminars
Symposium aus Anlass des 65. Geburtstags von
Prof. Dr. Dieter Langewiesche
Drei Tage im Januar 2008 feierten das Historische Seminar und die Fakultät für Philosophie
und Geschichte das Wirken und Werk von Professor Dr. Dieter Langewiesche an der Universität Tübingen und seinen 65. Geburtstag. Es
wurde gefeiert, diskutiert und nachgedacht. Im
Zentrum aller Veranstaltungen stand die Institution Universität in diesen Zeiten des strukturellen Wandels und ihre Herausforderungen und
Chancen in Gegenwart und Zukunft.
Den Auftakt der Festtage bildete der Festvortrag
von Prof. Dr. Ute Frevert zum Thema „Export/
Import: Bildung in der Neuen Welt“. Ute Frevert,
jüngst von der Universität Yale zurückgekehrt
nach Deutschland als Direktorin an das MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung in Berlin,
relativierte den verheißungsvollen Blick der
Deutschen auf die Neue Welt und ihre Bildungsinstitutionen. Es sei nämlich die Lehre im allgemeinen und insbesondere die intensive Betreuung der Studienanfänger durch ein gut strukturiertes und finanziell hervorragend ausgestattetes Programm, welche die amerikanischen Eliteuniversitäten zu exzellenten Bildungseinrichtungen mache. Im Kontext der deutschen Exzellenzinitiative und Diskussionen um Qualitätsstandards an deutschen Universitäten wirkte
dieser Vortrag einer erfahrenen Kennerin beider
Wissenschaftswelten anregend und ehrte den
Jubilar, seine Verdienste in mehr als zwei Jahrzehnten um Forschung und Lehre an der Universität Tübingen.
Ein zweitägiges Symposium, zu dem die Friedrich-Ebert-Stiftung nach Tübingen eingeladen
hatte, ging thematisch über den institutionellen
Rahmen der Universität hinaus. Akademische
Freunde und Weggefährten von Professor Langewiesche diskutierten über Bildung und Gesellschaft, den sozialen Wandel von Zugang zu
und die gesellschaftlichen Formen von Bildung
in Deutschland. Den Abschluss dieses Symposiums bildete eine öffentliche Podiumsdiskussion zu der Leitfrage „Was für eine Universität
braucht die Wissensgesellschaft?“ Das Podium
war prominent besetzt mit Prof. Dr. Gesine
Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, Prof. Dr. Wolfgang
Frühwald, vormals Präsident der Alexander-vonHumboldt-Stiftung, Erwin Staudt, Präsident des
VFB Stuttgart und ehemaliger Vorsitzender der
Geschäftsführung von IBM Deutschland, Prof.
Dr. Heinz-Gerhard Haupt, Historiker an der Universität Bielefeld und am European University
Institute Florenz, sowie Dieter Langewiesche
selbst. Unter der Leitung von Dr. Martin Doerry,
stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wurde über die Bedeutung der aktuellen Reformzeit sowie die
Handlungs- und Gestaltungsspielräume der
deutschen Universität im Rahmen des BolognaProzesses diskutiert. Offensiv und kreativ –
schienen sich alle Diskutanten einig – solle man
mit dem Reformprozess umgehen und ihn im
Hinblick auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und
Wissenschaft zu gestalten suchen.
Die Schülerinnen und Schüler schenkten Professor Langewiesche ein Fest zu seinen Ehren.
Einen Abend feierten sie mit ihrem akademischen Lehrer in der Tübinger Kelter seinen Geburtstag und die damit verbundene „Zeitwende“.
Die von diesem Fest übriggebliebene Summe
von 650 Euro ging als Spende an den Tübinger
Förderverein Geschichte.
Der Dank aller Schülerinnen und Schüler gilt
Professor Langewiesche. Denn seine Begeisterung für die Wissenschaft ermunterte sie zu eigenen Projekten und ermöglichte zahlreiche
Forschungsarbeiten.
Antje Weber, M. A. / Dr. des. Rainer Gruhlich
12
Publikation der Ergebnisse des internationalen Lehrprojekts
Gabriele Haug-Moritz / Sabine Holtz / Verena Kasper (Hgg.),
Die österreichische Kaiserwürde (1804)
und das Ende des Alten Reiches (1806) im Spiegel der Medien.
Die Steiermark und der Südwesten des Reiches – ein Vergleich, Graz 2008
Als wir im Rundbrief 2006 von einer gemeinsamen Studientagung der Historischen Institute
bzw. Seminare aus Graz und Tübingen im Oktober 2006 in Berlin berichteten, planten wir, die
Forschungsergebnisse
in
einer
OnlinePublikation zu veröffentlichen. Dass unsere Idee
der Publikation nun sogar als „richtiger“ Buchdruck verwirklicht werden konnte, haben wir
Geldgebern in Graz und Tübingen zu verdanken, darunter maßgeblich dem Förderverein
Geschichte unserer Fakultät! Zwar reden heute
viele von innovativen Lehrmethoden und treten
für forschendes Lehren und Lernen ein, fragt
man jedoch nach finanzieller Unterstützung solcher Projekte nach, wird – leider – zumeist abschlägig beschieden, weil eine akademische
Graduierung für eine potentielle Unterstützung
vorausgesetzt wird. Die Tatsache, dass der
Band erst durch die engagierte Arbeit der Studierenden der Universitäten Graz und Tübingen
zustande kam, macht nicht nur augenfällig, was
ambitionierte Lehre zu leisten vermag, sondern
auch, welche positiven Resultate sie zu zeitigen
vermag. Nicht zuletzt, um dies zu dokumentieren und damit unter Beweis zu stellen, dass die
Lehre, die gegenwärtig ja verstärkt in den Fokus
der Wissenschaftspolitik tritt, schon jetzt die ihr
gebührende Wertschätzung erfährt, freuen wir
uns über die großzügige finanzielle Unterstützung durch den Förderverein unserer Fakultät!
Als kleines Dankeschön haben wir unseren
Band im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums
des Fördervereins kurz vorgestellt und Herrn Dr.
Borth, dem Vorsitzenden des Fördervereins, ein
druckfrisches Exemplar überreicht.
Wenn Sie Interesse an dem Band haben, wenden Sie sich bitte – bis 15.02.2009 – an
[email protected].
Prof. Dr. Sabine Holtz / Anne Mauch
Neue Etappe in der Kooperation mit der Jagiellonen-Universität Krakau.
Interdisziplinäre Übung: Nationalitätenprobleme der Balkanslawen
Die seit Sommersemester 2003 bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Historischen
Seminar und dem Institut für Geschichte der
Jagiellonen-Universität hat mit dem Besuch von
Prof. Dr. Antoni Cetnarowicz als ErasmusGastprofessor im Mai 2008 eine weitere Intensivierung erfahren. Professor Cetnarowicz ist
Experte für die Geschichte der südslavischen
Völker, zu seinen Forschungsschwerpunkten
zählt unter anderem das von Konflikten, aber
auch gegenseitiger Befruchtung gekennzeichnete Verhältnis von Slaven und Italienern in Dalmatien und Istrien. Damit standen erstmals nicht
die deutsch-polnischen Beziehungen im Zentrum der Betrachtung, sondern der Krakauer und
Tübinger Blick auf den Balkan.
13
Das rege Interesse – unter den Teilnehmern der
Lehrveranstaltung fanden sich auch Studierende
der Slavistik und Politikwissenschaft – bestätigte
die Bedeutung des Themas, wobei alle Beteiligten von dem interdisziplinären Zugriff profitierten, den die Übung dank des Engagements von
Prof. Dr. Jochen Raecke (Slavisches Seminar)
bot. Die Professoren Cetnarowicz und Raecke
konnten wichtige Aspekte der spannungsreichen
Gemengelage von Nation, Sprache und Religion
auf dem Balkan fachübergreifend beleuchten.
Die Kooperation mit den Krakauer Historikern
bildet mittlerweile einen wichtigen Baustein im
internationalen Profil des Historischen Seminars:
Unter gemeinsamer Betreuung entstehen bereits erste Abschlussarbeiten.
Robert Bartczak
500 Jahre Primus Truber.
Reformator zwischen Slowenien und Württemberg
Wissenschaftliches Symposium, 5./6. Juni 2008, Tübingen
Am 5. und 6. Juni 2008 veranstalteten auf Schloss
Hohentübingen das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der
Eberhard-Karls-Universität Tübingen unter Leitung
von Prof. Dr. Sönke Lorenz, die Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg unter Leitung von Prof. Dr. Anton Schindling sowie das
Kulturamt der Universitätsstadt Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Wilfried Setzler das Symposium
„500 Jahre Primus Truber. Reformator zwischen
Slowenien und Württemberg“. Aus Anlass seines
500. Geburtstags sollten Leben und Werk Primus
Trubers (1508–1586) in einer Reihe von interdisziplinären Vorträgen slowenischer ebenso wie deutscher Wissenschaftler beleuchtet werden. Ziel war
es, den aktuellen Forschungsstand in einigen Bereichen der Primus-Truber-Forschung herauszuarbeiten
und so den Austausch und die Verständigung selbst
über Fächer- und Landesgrenzen hinweg anzuregen
sowie die weitere wissenschaftliche Beschäftigung
mit Primus Truber zu befördern. Begleitet wurde das
Symposium von einer kleinen Ausstellung der Universitätsbibliothek Tübingen mit dem Titel „Primus
Truber. Slawischer Bücherdruck und Reformation“,
die vom 19. Mai bis 31. Juli 2008 eine Auswahl an
Druckwerken Trubers aus der von ihm zeitweise geleiteten Uracher Druckerei zeigte, ergänzt um persönliche Dokumente aus dem Universitätsarchiv
Tübingen und dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Eine
Publikation der Vorträge ist für 2009 in den „Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg“ geplant.
Nach der Begrüßung durch die Tagungsleitung sowie
den Rektor der Universität Tübingen, Prof. Dr. Bernd
Engler, und den Vizerektor der Universität Ljubljana,
Prof. Dr. Ivan Svetlik, gab einleitend Prof. Dr. ROLF-
DIETER KLUGE (Tübingen/Warschau) eine detaillierte „Übersicht über Leben und Werk Primus Trubers“. Geboren am 9. Juni 1508 bei Ljubljana, wurde
Truber – nach Schulbesuch ab 1521 in Salzburg an
St. Peter unter Abt Johann von Staupitz († 1524) und
ab 1524 in Triest am Hof des humanistisch gesinnten
Bischofs Pietro Bonomo († 1546), wo er nicht nur
Erasmus, sondern auch Luther sowie Calvin und
Zwingli studierte – 1530 Pfarrer im heimatlichen Lako und 1535 dann in Ljubljana. Bereits hier eckte
Truber freilich wiederholt mit seinen dezidiert reformerischen Predigten gegen Ablasshandel und Wallfahrten sowie für eine innere Reform der katholischen Kirche an, und eben diese Nonkonformität und
eine zunehmende Hinwendung zur Reformation sollten ihn immer wieder zur Emigration zwingen. So war
er ab 1540 Pfarrer in Triest und danach ab 1542
Domherr wiederum in Ljubljana, musste aber bald
erneut fliehen und fand 1548 Aufnahme vorerst in
Nürnberg, bevor er in Rothenburg ob der Tauber als
Frühprediger endgültig in den Dienst der Reformation
trat. Hier begann er auch mit seiner Übersetzungstätigkeit ins Slowenische – besonders der Bibel und
der Katechismen, aber auch seelsorgerlicher Texte
und Lieder –, doch gedruckt werden konnten wegen
des Interims seine ersten beiden Werke erst 1550/51
in Tübingen. Ab 1553 Pfarrer in Kempten, von wo
aus er stets engen Kontakt zu Tübingen und seinem
Vertrauensmann Jakob Andreä († 1590) oder auch
zu Pier Paolo Vergerio († 1565) hielt, bekleidete er
zwischen 1562 und 1564 dann die Superintendenz in
Ljubljana, bevor er nach erneuter Flucht Zuflucht im
lutherischen Herzogtum Württemberg nahm. Von
1566 bis zu seinem Tod am 29. Juni 1586 war er dort
Pfarrer in Derendingen bei Tübingen und konnte sich
jetzt uneingeschränkt seinem Übersetzungswerk
widmen, engagierte sich dabei aber auch etwa für
14
Tübinger Studenten aus seiner Heimat. In diese biographische Skizze verwoben hob Kluge aus Trubers
insgesamt ca. dreißig Titel umfassendem Werk besonders seine slowenische Kirchenordnung von 1564
als erstem slowenischen „Sachbuch“ von unikaler
kultureller Bedeutung hervor, ebenso seine Verdolmetschung reformatorischer Lieder, die zur Grundlage auch der slowenischen Vokalmusik wurde, und
etwa das ABC-Büchlein als Ausdruck seines unermüdlichen Einsatzes für Schule und Bildung in Slowenien. Als Slawist betonte Kluge dabei die philologische Höchstleistung Trubers, die schwierige und in
zahlreiche Dialekte aufgespaltene slowenische Sprache erstmals nach dem phonetischen Muster des
Deutschen – Kluge wandte sich strikt gegen den
Vorwurf eines eigentlich bloß slowenisierten Deutsch
– mit lateinischen Buchstaben verschriftlicht und damit überhaupt erst die slowenische Schriftsprache
geschaffen zu haben. Er erkannte zudem eine Parallele zu der kontextbezogenen, relativ freien Übersetzungspraxis Luthers und verwies in diesem Zusammenhang auch auf Trubers enge Anlehnung an die
Idiomatik der Zielsprache als Sprache des einfachen
Volks, mit deren Zugänglichkeit erst jetzt die Grundlage für ein slowenisches Kulturschaffen gegeben
war. In einem forschungsgeschichtlichen Abriss zeigte Kluge abschließend, dass in Slowenien die Gegenreformation das Andenken an Truber zunächst
weitgehend ausgelöscht hat und dieser erst – wohlgemerkt in der deutschen Slawistik – in der Aufklärung am Ende des 18. Jahrhunderts und der Romantik am Beginn des 19. Jahrhunderts wieder ins Blickfeld geriet. Noch später erst wurde er dann Gegenstand auch der slowenischen Forschung, und selbst
wenn Truber heute dort kaum mehr der protestantischen Häresie bezichtigt oder als Germanisierer
Sloweniens gebrandmarkt wird, so wurde doch erst
im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Einheit
seines sprachlich-kulturschaffenden Wirkens mit seinem stets reformatorisch-geistlichen Anliegen allgemein anerkannt.
Das theologische Gedankengut und die kirchlichkonfessionelle Positionierung des Gelehrten Primus
Truber standen im Mittelpunkt des nachfolgenden
Vortrags von Prof. Dr. ULRICH KÖPF (Tübingen)
über „Primus Truber als Theologe“. Eingangs kennzeichnete Köpf Truber als einen nicht-akademischen
– trotz kurzen Studiums 1528 in Wien verfügte dieser
über keine fundiert theologische Ausbildung bzw. universitäre Graduierung – und damit institutionell
nicht eingebundenen sowie nicht-wissenschaftlichen
Theologen. Diese Nicht-Wissenschaftlichkeit exemplifizierte Köpf gerade am Übersetzungswerk Trubers,
das sich im Fall der Bibel nicht etwa – wie bei Luther,
als dessen slowenisches Pendant Truber oft apostrophiert wird – auf die hebräisch-griechischen Originaltexte, sondern auf bereits lateinische und deutsche Übersetzungen stützte. Truber brachte zudem
keinerlei eigenständiges theologisches Werk hervor,
also keine Kommentare, Exegesen oder Traktate,
wie überhaupt kein sonderliches Interesse an theolo-
gischen Subtilitäten festzustellen ist und er so zur
theologischen Diskussion im Reformationszeitalter
nichts beigetragen hat. Als eigentliches Movens für
die gesamte schriftstellerische Tätigkeit Trubers arbeitete Köpf vielmehr den dezidierten Praxisbezug
seiner seelsorgerlich orientierten Theologie heraus,
die schlicht die christliche Glaubenslehre an seine
einfachen Landsleute vermitteln wollte. Dies konnte
aber eben nur auf Slowenisch geschehen, und so
sind Trubers Werke ganz mehrheitlich Übersetzungen christlicher Texte und der lutherischen Bekenntnisschriften sowie Predigten, wobei sich Truber der
kulturschaffenden und nationalen Dimension seiner
Arbeit durchaus bewusst gewesen ist. Mit Blick auf
seine kirchlich-konfessionelle Positionierung konnte
Köpf Truber – der sich 1548 nach seiner Flucht aus
Ljubljana in Rothenburg endgültig der Reformation
zugewandt hatte – nicht klar auf eine bestimmte reformatorische Richtung festlegen. Sowohl mit der
Wittenberger als auch der Schweizer Reformation
vertraut, bezog Truber – teils taktisch lavierend –
keine festen theologischen Positionen, auch wenn
sich eine deutliche Tendenz zum Luthertum erkennen lässt. Dies verdeutlichte Köpf an Trubers Stellung zum Abendmahl, wo ein nicht streng lutherisches Verständnis ihm sogar den Vorwurf des Calvinismus einbrachte, und weiters kennzeichneten ihn
die Abneigung gegenüber der antitrinitarischen Haltung einiger Reformatoren und eine Ethik der Dankbarkeit für die geschehene Rechtfertigung, verbunden mit der immerwährenden Kritik an kirchlichen
Praktiken wie Fasten oder Zölibat. Hinsichtlich seines
reformatorischen Wirkens machte Köpf Truber mit
diesem Oszillieren zwischen reformatorischen Richtungen jedoch nicht für das Scheitern der Reformation in Krain und die erfolgte Gegenreformation verantwortlich, sondern vielmehr die politischen Verhältnisse in den Ländern Innerösterreichs im konfessionellen Zeitalter.
Fünf für die (Nach-)Wirkung und heutige Wahrnehmung Primus Trubers überaus bedeutsamen Jahren
widmete sich daraufhin Prof. Dr. HERMANN EHMER
(Stuttgart) in seinem Vortrag „Primus Truber, Hans
Ungnad von Sonnegg und die Uracher Druckerei
1560–1564“. In diesen fünf Jahren nämlich erschienen in der Uracher „Windischen, chrabatischen und
cirulischen Thruckerey“ insgesamt 37 Druckwerke in
31.000 Exemplaren auf Slowenisch sowie glagolitischem und kyrillischem Serbokroatisch – für die Anfänge des slawischen Buchdrucks ohne Parallele.
Hans Ungnad von Sonnegg († 1564), 1530 nach militärischer Karriere zum Luthertum gewechselt und
1557/58 auf Vermittlung Pier Paolo Vergerios als
Glaubensflüchtling in württembergische Dienste getreten, hatte die Anstalt 1560 im Zusammenwirken
mit Truber begründet und fungierte fortan als deren
Hauptfinancier. Detailreich arbeitete Ehmer die dennoch recht schwierigen Anfänge heraus – gerade die
Beschaffung glagolitischer und kyrillischer Lettern
aus Nürnberg erwies sich als großes Hindernis –,
bevor im Frühjahr 1561 zunächst Trubers Katechis-
15
mus-Kompilation auf Serbokroatisch in glagolitischen
und kurz darauf auch in kyrillischen Lettern in den
Druck ging. 1564 war das produktivste Jahr für die
Uracher Druckerei, der Truber seit 1561 als Prinzipal
vorstand, von seiner Superintendenz in Ljubljana aus
die Drucklegungen – unterstützt vor Ort durch Stephan Consul und Anton Dalmata – überwachend und
an weiteren Übersetzungen arbeitend, doch wurden
nach dem Tod Ungnads alle Aktivitäten spätestens
1567 wegen massiven Geldmangels eingestellt. In
einem zweiten Teil seines Vortrags stellte Ehmer
noch die Frage nach der Zulässigkeit einer Charakterisierung der Uracher Druckerei als – mit dem Begriff
des 18. und 19. Jahrhunderts – „Südslawische Bibelanstalt“ und überprüfte dies anhand dreier Merkmale.
Erstens der Spendenfinanzierung, die durch ein fast
professionelles Fundraising und das Engagement
zahlreicher Fürsten und Privatpersonen zunächst gesichert war, zweitens der öffentlichen Rechnungslegung alljährlich vor der Universität Tübingen und dem
Herzog, und drittens des funktionierenden Vertriebs
der Druckwerke besonders in Krain und Kärnten mithilfe einer breiten Infrastruktur an „Kolporteuren“. Gerade mit Blick auf den damit verbundenen missionarischen Aspekt – sollten mit den Büchern doch das
Christentum bzw. Luthertum bis zu den Türken gebracht und so letztendlich deren Einfälle ins Reich
unterbunden werden – konnte Ehmer also grundlegende Elemente der späteren Bibelanstalten bereits
auch in Urach erkennen.
Im nächsten Vortrag behandelte Dr. SAO JERE
(Ljubljana) „Grundprobleme des konfessionellen
Zeitalters in den Ländern Innerösterreichs“ und beleuchtete unter den Schlagworten „Glaube, Liebe,
Herrschaft“ den konfessionspolitischen Hintergrund
für das reformatorische Wirken Primus Trubers sowie
dessen turbulente Folgezeit. Dabei zeichnete Jere
ein plastisches Bild von den Reformationsbemühungen und der darauffolgenden Gegenreformation in
den innerösterreichischen Ländern Krain, Kärnten
und Steiermark im letzten Drittel des 16. bzw. ersten
des 17. Jahrhunderts, deren Dilemma sich bei der
Erbhuldigung der Landstände anlässlich des Regierungswechsels von Ferdinand I. (1521–1564) zu Karl
II. (1564–1590) manifestierte. Denn natürlich war der
habsburgische Landesherr katholisch, die Landstände allerdings zeigten sich mehrheitlich protestantisch,
so dass Truber eben 1564 sogar versuchen konnte,
eine lutherische Landeskirche in Obhut der Landstände unter Umgehung des Landesherrn zu begründen. Freilich resultierte dies in der Verbannung –
immerhin verletzte Truber den Grundsatz „cuius regio, eius religio“ –, und die Forderung der Landstände nach Religionsfreiheit wurde vom Landesherrn zurückgewiesen. Doch hatten die in Innerösterreich traditionell an der Landesherrschaft beteiligten Landstände keine schlechte Position, so dass dieser konfessionspolitische Konflikt mit der Grazer Pazifikation
von 1572 und dem Brucker Libell von 1578 zunächst
beigelegt worden zu sein schien. Auf Druck seiner
katholischen Familie und des Papstes sah sich Karl
II. jedoch alsbald zur Zurücknahme der gewährten
Toleranz gezwungen, was später unter Ferdinand II.
(1590–1637) zu einem gänzlichen Verbot des innerösterreichischen Protestantismus führen sollte.
1598/99 wurden – begleitet von Häresievorwürfen
und Bücherverbrennungen, denen auch viele slowenische Werke zum Opfer fielen – die Protestanten
aus den Städten ausgewiesen, und 1627/29 stand
auch der Adel vor der Wahl zwischen Konversion
und Emigration. Jere stellte in diesem Zusammenhang insbesondere die Frage nach den Ursachen für
diesen so geringen Widerstand der Landstände, trotz
eines offenbar recht ausgeprägten Widerstandsdenkens, wie er anhand einer umfangreichen Textproduktion seitens deren Vertretern belegen konnte. Als
Antwort arbeitete er erstens konfessionspolitische
Gründe – dem Luthertum war ein strenges Loyalitätsgefühl gegenüber dem Landesherrn inhärent –,
zweitens verfassungskonstruktivistische Gründe –
die Landstände waren qua Huldigungseid dem Landesherrn in einem Treueverhältnis verbunden – und
drittens realpolitisch-pragmatische Gründe – die frühere Autonomie Innerösterreichs war angesichts
dessen Verteidigungsposition gegenüber der starken
äußeren Bedrohung durch die Türken einer engeren
Reichsanbindung gewichen – heraus. Zusammenfassend kennzeichnete Jere dabei die „concordia rei
publicae et confessionis“ gerade im Bezug auf Letzteres als Leitgedanken, der eine Einheit des Lands
und die Bündelung aller Kräfte trotz der Gegensätze
erforderte, was hier freilich den Sieg des Landesherrn und die Niederlage der Landstände sowie eine
politische Umgestaltung des Lands im Kontext der
frühmodernen Staatswerdung bedeutete.
Auf einen frühen Zeitgenossen Primus Trubers richtete danach sein Augenmerk Priv.-Doz. Dr. FRANZ
BRENDLE (Tübingen) mit seinem Vortrag „Der slowenische Humanist Michael Tiffernus. Lehrer,
Freund und Berater des Herzogs Christoph von
Württemberg“. Anfangs wies Brendle zunächst auf
die spärliche Quellenlage und insbesondere das Fehlen einer modernen Biographie über Tiffernus hin,
suchte diesem Desiderat aber durch eine Zusammenschau der Lebenswege beider Protagonisten
zumindest vorläufig abzuhelfen. 1488/89 in Krain geboren und in einem türkischen Militärlager aufgefunden, wurde Tiffernus bürgerlich erzogen, absolvierte
1523 in Wien das artistische Studium und eignete
sich eine breite humanistische Bildung an, bevor er
1527 zum Lehrer und Erzieher des seit 1519 unter
habsburgischer Vormundschaft stehenden Christoph
von Württemberg (1550–1568) am kaiserlichen Hof
zu Wien bestimmt wurde. Mit ihm blieb Tiffernus fortan bis zu seinem Tod 1555 freundschaftlich verbunden, was 1532 in der von Bayern inszenierten Flucht
beider vom Kaiserhof einen ersten Höhepunkt fand,
womit Christoph seiner Abschiebung nach Spanien
entgehen sollte, um seine Ansprüche auf das Herzogtum Württemberg vertreten zu können. Diese
Pläne Bayerns zur Restitution des altgläubigen Christoph unter Umgehung des seit 1519 vertriebenen
16
Herzogs Ulrich (1503–1519, 1534–1550) scheiterten
jedoch mit dessen Rückkehr 1534, woraufhin erbitterte Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn
einsetzten, die 1536 in dem Versuch Ulrichs gipfelten, Christoph von der Nachfolge auszuschließen.
Bei der Lösung dieses Konflikts zwischen Christoph
und Ulrich sowie zwischen Bayern und Württemberg
betonte Brendle besonders die Vermittler- und Beraterrolle von Tiffernus, der eine direkte Vermittlung
Christophs zwischen Ulrich und Bayern vorschlug.
Ein Ausgleich war indessen nur über die Religionsfrage zu erreichen, in der Christoph Ende der 1530er
Jahre auf Anraten des Landgrafen Philipp von Hessen (1518–1567) zum lutherischen Glauben überwechselte, womit nicht nur die Aussöhnung zwischen
Vater und Sohn, sondern schließlich auch von Bayern und Württemberg ermöglicht wurde. Mit Christoph trat dann auch Tiffernus zum Luthertum über
und folgte seinem Herrn 1542 entsprechend dem
Vertrag von Reichenweiher nach Mömpelgard, wo er
quasi zum Finanzminister Christophs aufstieg und
1544 noch einmal für ihn bei dessen Heirat mit Anna
Maria von Brandenburg-Ansbach vermittelte. Speziell
in Tübingen erwies sich Tiffernus als bereitwilliger
Förderer des lutherischen Glaubens und wichtigster
Mäzen des noch jungen Evangelischen Stifts, dessen
Büchersammlung von 359 Bänden zum Grundstock
der dortigen Bibliothek wurde, und wie auch Truber
setzte er sich für Studenten aus der Heimat ein.
Den ersten Tagungstag beendete sodann im Großen
Sitzungssaal des Tübinger Rathauses der Festvortrag von ALOJZ PETERLE, MdEP (Ljubljana/Brüssel)
zu „Primus Truber als Europäer“ mit anschließendem
Empfang der Universitätsstadt Tübingen. Nach der
Begrüßung durch den Tübinger Oberbürgermeister
Boris Palmer und Grußworten von Zoran Jankovi,
Oberbürgermeister von Ljubljana, und Alfred Killer,
Generalkonsul der Republik Slowenien in München,
blickte Peterle in Anwesenheit zahlreicher deutscher
und slowenischer Gäste im Halbjahr der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft aus einer spezifisch
slowenisch-europäischen Perspektive auf Primus
Truber. So sieht er ihn einerseits als wichtigsten
Wegbereiter der heutigen deutsch-slowenischen Kooperation und interkulturellen Kommunikation, andererseits aber als Begründer überhaupt erst der slowenischen Identität sowie der nationalen Existenz
Sloweniens in Europa. Ausgangspunkt war sein
übersetzerisches Werk mit der Schaffung der slowenischen Schriftsprache, die jetzt erst die Entwicklung
einer slowenischen Kultur im weitesten Sinn ermöglichte. Peterle beurteilte Truber jedoch auch als dezidiert europäische Person mit heimatlicher Verwurzelung, deren Lebens- und Glaubensweg ihn in die unterschiedlichsten Gebiete im Reich und in den habsburgischen Ländern führte und die sich intensiv um
eine Vermittlung von Bildung und Glauben an Landsleute in der Heimat und der Fremde verpflichtet fühlte. So ist Truber für die Slowenen heute ein Vorvater
der allerdings erst 1992 verwirklichten Republik Slowenien als europäischem Staat, Truber ihre Integra-
tions- und Identifikationsfigur – die slowenische EinEuro-Münze ziert sein Konterfeit – und der Reformationstag in einem wohlgemerkt mehrheitlich katholischen Land ihr Feiertag.
Den zweiten Tag des Symposiums eröffnete Prof. Dr.
ANTON SCHINDLING (Tübingen) mit einem Vortrag
über „Die Habsburger, das Reich, die Erblande und
die Reformation“, in dem er die politischen Strukturen
und Entwicklungen darstellte, die das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in der Lebenszeit von
Primus Truber prägten. Von 1508 bis 1586 hatten
fünf Habsburger die Würde des Reichsoberhauptes
inne. Ihre Dynastie erwies sich in diesen Jahrzehnten
als die wohl stärkste Stütze der alten Kirche in Europa. Nachdem die Osmanen 1526 das Königreich Ungarn vernichtet hatten, wurden die grenznahen
Habsburger Herrschaftsgebiete zur neuen „antemurale Christianitatis“. Der Kampf gegen die Türken erforderte allerdings die Zustimmung der einflussreichen evangelischen Stände. So wurde nicht die Ketzerverfolgung, sondern das Ringen mit den Ständen
um einen Ausgleich zur dominanten Spur der habsburgischen Reichs- und Religionspolitik. Auch in den
österreichischen Erblanden, in denen Adel und Städte bis in die 1570er Jahre stark evangelisch geprägt
waren, mussten die Habsburger als Landesfürsten
den Interessenausgleich mit den protestantisch dominierten Landständen suchen. Unter deren Patronat
organisierten sich evangelische Landeskirchen und
Schulen, so auch in Krain, der Heimat Primus Trubers. Jedoch hielten die geistlichen Stifte und Klöster
in den österreichischen Ländern ebenso wie die erzherzogliche Landesherrschaft am katholischen Glauben fest. Während Kaiser Maximilian II. (1564–1576)
im Reich und in den von ihm direkt regierten Territorien – den österreichischen Erzherzogtümern und
den böhmischen Ländern – der lutherisch geprägten
Reformation weitgehend freien Lauf ließ, förderten
seine jüngeren Brüder Ferdinand II. von Tirol (1564–
1595) und Karl II. von Innerösterreich (1564–1590) in
ihren Ländern die Anfänge von katholischer Reform
und Gegenreformation. Als Primus Truber 1586
starb, ließ sich zumindest erkennen, dass die Zeit der
dynamischen Ausbreitung der Reformation auch unter habsburgischer Herrschaft an ein Ende gelangt
war und dass sich ihr starke Kräfte einer erneuerten
katholischen Kirche entgegenstellten.
Prof. Dr. FRANCE M. DOLINAR (Ljubljana) stellte
„Die Gegenreformation in Innerösterreich und das
Schicksal der Protestanten“ in den Mittelpunkt seines
Vortrags. Erzherzog Ferdinand I. zeigte von Beginn
seiner Regierung über die habsburgischen Erbländer
(1522–1564) an zwar eine ablehnende Haltung gegenüber den Protestanten, doch um die politische
Stabilität seiner Regierung nicht zu gefährden, war er
zu Kompromissen gegenüber den Protestanten bereit. Im Unterschied zu seinem kaiserlichen Bruder
Karl V., der aus Protest gegen die Beschlüsse des
Augsburger Religionsfriedens 1556 die kaiserliche
Krone niederlegte, unterschrieb Ferdinand die Do-
17
kumente von Augsburg und gab ihnen damit die Kraft
eines Reichsgesetzes. Ferdinands Nachfolger, Erzherzog Karl II. (1564–1590), stellte in einem Brief von
1569 ein durchdachtes Rekatholisierungskonzept
dar, das bis zum Vorschlag der Bücherzensur ging.
1584 ernannte er den Laibacher Bischof Janez
Tavar zu seinem persönlichen Rat und zum Statthalter in Graz; er unterstützte den Druck antilutherischer Bücher und gründete das Jesuitenkolleg in
Laibach, das der Formung einer katholischen Intelligenz dienen sollte. Unter Erzherzog Ferdinand II.,
der seit 1595 in Innerösterreich selbständig regierte,
prüften Reformationskommissionen die politische
Treue der Untertanen gegenüber dem Herrscher und
stärkten die Autorität der katholischen Lehre unter
den Gläubigen. Sie nahmen die einst von den Protestanten entfremdeten Kirchen und ihr Eigentum zurück und ließen in den innerösterreichischen Ländern
die Bücher verbrennen. Am 19. September 1598
verordnete Ferdinand die Ausweisung aller protestantischen Lehrer und Prädikanten aus den innerösterreichischen Städten. Da sich die Gegenreformation als Kampf um die Rechte des Landesherrn beschreiben lässt, konnten die slowenischen Protestanten nicht auf eine politische Unterstützung der deutschen Protestanten rechnen. 1628 ordnete der seit
1619 als Kaiser regierende Ferdinand II. an, dass
auch die Adligen innerhalb eines Jahres den katholischen Glauben annehmen oder das Land verlassen
mussten. In diesem Zeitraum verließen etwa 800
Personen ihre Heimat in den innerösterreichischen
Ländern.
Dr. MARKUS HEIN (Leipzig) erläuterte in seinem
Vortrag die historischen Hintergründe der „Ausstrahlung der Reformation auf Südosteuropa“. Schon vor
der Schlacht bei Mohács am 29. August 1526 war
der reformatorische Gedanke auf das Reich der Stephanskrone, das mittelalterliche Ungarn, übergesprungen. 1523 und 1525 verabschiedeten die Landtage harte Gesetze gegen die Lutheraner, die einerseits verdeutlichten, dass die reformatorischen Gedanken durchaus hier verbreitet waren, andererseits
aber auch zeigten, dass man meinte, mit harten
Maßnahmen diese noch in den Griff bekommen zu
können. Nach der Schlacht bei Mohács wurde das
ehemalige Reich der Stephanskrone dreigeteilt in
das königliche Ungarn, das unter habsburgischer
Herrschaft stand, das Fürstentum Siebenbürgen und
das von den Osmanen besetzte Mittelungarn. Sowohl der König über Böhmen und Ungarn Ferdinand
I. als auch János (Johann) Zápolya, der Fürst von
Siebenbürgen, hielten sich zur altgläubigen Kirche.
Doch die Dreiteilung des Landes eröffnete der reformatorischen Lehre Möglichkeiten der Entfaltung, zumal die Reformation nicht nur bei den relativ eigenständigen Adligen und Magnaten, sondern auch bei
den Magistraten der Städte immer breitere Unterstützung erfuhr. Philipp Melanchthon korrespondierte mit
den adligen Familien Perény und Nádasdy. Nachdem
spätestens von 1523 an Sympathien mit der lutherischen Lehre eine Gefahr für Leib und Leben bedeu-
teten, stieg die Zahl der ungarischen Studenten, die
die Universität Wittenberg besuchten, sprunghaft an.
Nahezu alle ungarischen Reformatoren hatten bei
Philipp Melanchthon gelernt und standen noch Jahre
später in mehr oder weniger engem Kontakt zu ihm.
Bis zum Tode Melanchthons studierten 442 Studenten aus Ungarn an der Universität Wittenberg. Dies
konnte jedoch Streitigkeiten innerhalb der ungarischen Reformationsbewegung nicht verhindern.
Prof. Dr. ARMIN KOHNLE (Leipzig) stellte den „Drucker Johannes Manlius als Förderer der Reformation
in Krain und Ungarn“ vor, der mit Primus Truber insoweit in indirekter Verbindung stand, als er unter
anderem Schriften des Truber-Schülers Georg Dalmatin herausgab. Nicht sicher klären lässt sich die
Frage nach seiner Herkunft. 1548 immatrikulierte
sich in Wittenberg ein Johannes Menlin, der später
auch in Basel und Leipzig studierte und sich dabei
als fliegender Buchhändler betätigte. Als Erster
brachte er eine Sammlung der „dicta und exempla“
von Philipp Melanchthon auf den Markt. Einige Jahre
arbeitete er als Kaplan und Pfarrer, zuletzt in der
castellischen Pfarrei Wiesentheid; von 1571 an verliert sich allerdings seine Spur für mehrere Jahre.
1575 erscheint in Laibach Johann Manlius, der die
slowenische Übersetzung des Jesus Sirach aus der
Feder von Georg Dalmatin herausgab. Zwischen
1575 und 1580 erschienen bei Manlius 14 Drucke in
deutscher, vier in lateinischer, einer in kroatischer
und elf in slowenischer Sprache. Neben den Arbeiten
Dalmatins, der Stücke von Luther und Johannes
Brenz übersetzte, vertrieb Manlius auch die Postille
des Melanchthon-Schülers Johann Spangenberg von
1544 in slowenischer Übersetzung, ein wichtiges Indiz für seine Identität mit dem Wittenberger Johannes
Menlin. 1581 verwies ihn Erzherzog Karl von Innerösterreich des Landes. Bis 1604 oder 1605 lässt
Manlius sich als Wanderdrucker in Westungarn
nachweisen. Als das Hauptwerk dieser Jahre erschien 1583 das lateinische Namenbuch der ungarischen Pflanzen des niederländischen Botanikers Carolus Clusius. Da schon in den Melanchthon-Dicta
ein pflanzenkundliches Interesse des Manlius nachweisbar ist, könnte dies ein weiterer Hinweis auf die
Personenidentität mit dem Melanchthon-Schüler
sein. Die inhaltliche Analyse der von Manlius verlegten religiösen Texte steht zwar noch aus, dass dieser
von Melanchthon geprägte Lutheraner bei der
Verbreitung reformatorischer Literatur in Südosteuropa aber eine überaus wichtige Rolle spielte, ist heute
schon deutlich erkennbar.
Prof. Dr. JOCHEN RAECKE (Tübingen) befasste
sich in seinem Vortrag über „Primus Truber als Übersetzer und Autor“ mit der Frage, welcher der beiden
Kategorien sich Truber vorrangig zurechnen lässt. Zu
seinen veröffentlichten Druckwerken gehören Katechismen, Ausgaben der Heiligen Schrift oder von Teilen daraus, Kirchenordnungen und Schriften, die sich
inhaltlich auf die Seelsorge beziehen. Während sich
für die Jahre von 1551 bis 1554 und von 1568 bis
18
1573 keine gedruckten Arbeiten von Truber nachweisen lassen, veröffentlichte er zwischen 1555 und
1567 16 und in den Jahren von 1574 bis 1586 elf
Druckwerke. Aus der Sicht eines heutigen Betrachters betätigte sich Truber bei seinen Ausgaben der
Heiligen Schrift als Übersetzer, während bei seinen
Schriften über die Seelsorge von seiner persönlichen
Autorschaft auszugehen ist. Schwerer fällt die Beantwortung der Frage hinsichtlich der Katechismen
und Kirchenordnungen, da sie nicht von Truber
selbst, sondern von kirchlichen Autoritäten festgelegt
worden waren. Aus der Sicht von Primus Truber und
seinen Zeitgenossen dürfte eine solch strikte Trennung der Kategorien ohnehin verfehlt gewesen sein.
So stand für Truber wohl auch beim Übersetzen der
Heiligen Schrift weniger die Orientierung an der Vorlage als vielmehr die Frage im Vordergrund, wie sich
das Wort Gottes so angemessen wie möglich auf
Slowenisch formulieren ließ
Prof. Dr. WILFRIED SETZLER vermittelte in seinem
Vortrag über „Tübingen und Derendingen zur Zeit
Primus Trubers“ einen lebendigen Eindruck von den
wissenschaftlich verbürgten Auskünften über das
äußere Bild und die Einwohnerschaft von Tübingen
und Derendingen, zwei wichtigen Stationen im Leben
von Primus Truber. Tübingen war für ihn von Bedeutung als Druck- und Verlagsort, als Sitz des Evangelischen Stifts und als Universitätsstadt allgemein. In
Derendingen war Primus Truber von 1567 bis zu seinem Tod 1586 Pfarrer; nirgendwo lebte und wirkte er
so lange wie dort. In dieser Zeit zählte das Dorf etwa
350 bis 400 Einwohner. Von den in der Mitte des 16.
Jahrhunderts nachweisbaren 17 großen Gutshöfen
gehörten 13 dem Kloster Zwiefalten. Auch wenn Truber bei seinem Antritt eine relativ schlechte Bezahlung in Kauf nehmen musste, baute er bald ein eigenes Haus, da sich das Pfarrhaus in einem maroden,
kaum mehr bewohnbaren Zustand befand. Seine hohen Schulden hielten ihn mehrere Jahre lang von
seinen Studien und seiner Übersetzungstätigkeit ab.
Dr. ZVONE A. TRUBELJ von der Slowenischen
Gemeinde Stuttgart stellte in seinem abschließenden
Vortrag „Vom Laibacher Diözesanpriester zum evangelischen Pfarrer Derendingens. Primus Truber aus
der Sicht des Jahres 2008“ einige Gedanken über die
Lebensstationen von Primus Truber zusammen, die
den historischen Rückblick eines heutigen Betrachters bestimmen. Bis heute stellen die Slowenen Primus Trubers sichtbare Leistungen in den Vordergrund und sehen in ihm den Ersten, der ein gedrucktes slowenisches Buch herausbrachte, den ersten
slowenischen Liedermacher seiner Zeit und den
Gründer einer slowenischen Nationalkirche. Dabei
wird übersehen, dass für Truber die Verwurzelung in
der Bibel und seine Tätigkeit als Priester Vorrang genoss. Auch Trubers Vorstellungen einer Annäherung
der verschiedenen christlichen Konfessionen wurden
bislang zu wenig beachtet: Seiner Überzeugung nach
sollten Protestanten, Katholiken und Orthodoxe gemeinsam der von der Türkei ausgehenden Gefahr
des Islam Einhalt gebieten. Lange Zeit verschleierten
ideologische Vorstellungen, etwa die des „slowenischen Patrioten“, ein angemessenes Bild der Persönlichkeit von Primus Truber. So soll das Jahr seines
500. Geburtstages zu neuen Forschungen und Reflexionen anregen, durch die sich ein authentisches
Bild seines Lebens und Wirkens gewinnen lässt.
Die thematisch vielfältigen Beiträge der Teilnehmer
ermöglichten es, das Anliegen der Tagung zu erfüllen, die Persönlichkeit, das Werk und die Wirkung
von Primus Truber auf der Grundlage der neuesten
Forschungsergebnisse und vor dem Hintergrund der
historischen Entwicklungen beurteilen zu können.
Sein tief empfundener Glaube gab Truber die Kraft,
nicht nur als Verkünder der Reformation sowohl in
seiner Heimat als auch in Deutschland hervorzutreten, sondern auch durch sein Werk die Entwicklung
der slowenischen Schriftsprache und damit einer
slowenischen Identität voranzutreiben. Der begrenzte
Erfolg der Reformation im heutigen Slowenien lässt
diese Leistung umso wichtiger erscheinen. Dennoch
wird eine Vereinnahmung von Primus Truber durch
eine nationalslowenische oder eine gesamteuropäische Perspektive seiner Persönlichkeit nicht gerecht.
Größer als bei früheren Jubiläen ist die Chance, das
Jahr des 500. Geburtstages von Primus Truber zum
Anlass für weitere, ideologisch unbelastete Forschungen und Reflexionen zu nehmen.
Oliver Haller, M. A. / Stefan Kötz
19
Bericht über eine interdisziplinäre Tagung in Riga:
„Die religiösen und konfessionellen Prozesse im Baltikum
während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“
Vom 3. bis 5. April 2008 luden die Professoren
Anton Schindling (Universität Tübingen), Werner
Buchholz (Universität Greifswald) und Ojars
Sparitis (Kunstakademie Riga) lettische, estnische, schwedische und deutsche Forscher zur
o. g. interdisziplinären Tagung in der Kunstakademie Lettlands und am Historischen Institut der
Lettischen Universität in Riga ein. Damit wurde
eine Tradition von Arbeitsgesprächen zur Beförderung von Kontakt und Austausch unter Frühneuzeitforschern verschiedener Disziplinen fortgeführt, welche die Reihe jährlicher Konferenzen zu ähnlichen Themen in Greifswald 2004,
2005 und 2007 sowie in Tallinn/Reval 2006 fortsetzte. Die von Prof. Sparitis, Kunsthistoriker der
lettischen Kunstakademie, hervorragend organisierte Tagung wurde durch eine Exkursion in
das lettische Hinterland, wo als Höhepunkte die
alte Kirche von Wolmar und die beeindruckende
Ruine der Deutschordensburg in Wenden besichtigt wurden, und durch einen Empfang in der
Residenz des Botschafters der Bundesrepublik
Deutschland in Riga, Dr. Eberhard Schuppius,
abgerundet.
Die Vorträge, die sich mit den baltischen Ländern sowie Schweden, Dänemark und Pommern
befassten, bestachen durch die Vielfalt der
Blickwinkel auf das vorgegebene Thema. Die
Durchdringung des Christentums durch den
Volksglauben und das Zusammenleben von Katholiken, Protestanten und Orthodoxen wurden
von Archäologen, Sprach- und Literaturwissenschaftlern sowie Kunst-, Religions- und Allgemeinhistorikern gemeinsam thematisiert. Es ergab sich ein vielschichtiges Bild der religiösen
und konfessionellen Abläufe dieser Zeit, die von
der alten deutschbaltischen und baltischen Forschung außer Acht gelassen wurden.
Der Konfessionalisierungsprozess verlief in den
baltischen Ländern nicht so eindeutig, wie es die
ältere Forschung darstellt. Die verschiedenen
Konfessionen existierten meist friedlich nebeneinander. Außerdem zeigte sich in den Vorträ-
gen und Diskussionen, dass die baltischnationalhistorische Meinung über die Verbreitung des Volksglaubens genauer hinterfragt
werden muss. Die Ansicht, Letten und Esten
seien nie oder erst sehr spät von ihrem Volksglauben abgekommen und Christen geworden,
muss differenzierter beleuchtet werden, da vergleichbare Phänomene in Skandinavien, aber
auch im Alten Reich gefunden werden können.
Ein weiteres Ergebnis der Tagung war deshalb,
dass die Ereignisse der Frühen Neuzeit in den
baltischen Ländern im Zusammenhang mit Mitteleuropa, vor allem dem Heiligen Römischen
Reich deutscher Nation und dem Königreich Polen-Litauen, gesehen werden müssen. Zu diesem Schluss kam auch Prof. Dr. Klaus Garber
(Universität Osnabrück) in seinem öffentlichen
Vortrag „Zur Überlieferung kulturhistorischer
Quellen im baltischen Raum“, worin er auf ein
Vierteljahrhundert
literaturwissenschaftlicher
Forschungen in Estland und Lettland zurückblickte. Forscht man geisteswissenschaftlich in
den Ländern des heutigen Baltikums, so fällt
schnell auf, dass die kulturelle Infrastruktur in
diesen Ländern, trotz der langen Zugehörigkeit
zum Zarenreich und der räumlichen Distanz zu
Mitteleuropa, den deutschen Strukturen ähnelt.
Die Tagung verfolgte nicht das Ziel das Alte zu
konservieren, sondern durch intensiven Kontakt
neue Strukturen zu erschaffen. Gerade die junge Generation lettischer und estnischer Forscher sucht Kontakt und Anschluss an den Westen und sollte von der Tagung angesprochen
werden. Dieses Ziel wurde vollauf erreicht, was
sich auch in der Gastfreundschaft der lettischen
Organisatoren und einer ausgezeichneten Atmosphäre widerspiegelte. Der Kontakt soll in
dieser Weise weitergeführt werden. So wird
Prof. Sparitis an den Osteuropatagen vom 17.
bis 21. Februar 2009 in Tübingen teilnehmen.
Magnus von Hirschheydt
20
Die Istanbul-Exkursion der Abteilung für Alte Geschichte
Vom 27. September bis zum 4. Oktober
2008 bekamen 20 Studierende die einzigartige Möglichkeit, an einer Exkursion der Abteilung der Alten Geschichte unter der Leitung von fünf Lehrenden nach Istanbul teilnehmen zu können. Nach einer gelungenen
Landung im verregneten Istanbul entwickelte sich die Woche zu einer farbenprächtigen
Mixtur aus Sonne, Orient, Antike, Anstrengungen, die mehr als belohnt wurden und
unvergesslichen Eindrücken. Unter kompetenter Führung wurden die meisten Ziele
„erlaufen“. Sieben Programmpunkte an einem Tag waren keine Seltenheit, doch die
immer neuen Impressionen ließen niemals
Müdigkeit aufkommen, zumal der Tagesablauf durch diverse außerplanmäßige Aktivitäten wie etwa gemeinsames Teetrinken
aufgelockert wurde. Unser umfang- und abwechslungsreiches Programm beinhaltete
selbstverständlich die touristischen „Highlights“ wie die Hagia Sophia, die Blaue Moschee, den großen Basar oder den ValensAquädukt, der bei Betrachtung am Tage
noch imposanter wirkte als unter Beleuchtung bei nächtlicher, rasanter Taxifahrt. Aber
auch kulturhistorische Kleinodien wie der in
Restaurierung befindliche Blachernenpalast,
die Pammakaristos-Kirche oder die Gotensäule weckten unser Interesse.
Bereichert wurde unser Aufenthalt außerdem durch die Gesellschaft zweier Tübinger
Absolventen. Ute Kelp, Wissenschaftliche
Angestellte am Deutschen Archäologischen
Institut begleitete uns und führte die Gruppe
sachkundig durch diverse Programmpunkte.
Ein weiterer willkommener Gast war Dr. Ralf
Becks, der uns kompetent durch die TrojaAusstellung des Archäologischen Museums
leitete. Hierbei ergriffen der ehemalige
Korfmann-Mitarbeiter, der aus erster Hand
von den Ausgrabungen berichtete, und
Hartmut Blum gemeinsam die Gelegenheit,
den brisanten Troja-Streit in Kurzfassung zu
skizzieren.
Auch auf sich alleine gestellt wusste unsere
Gruppe sich immer zu helfen. Zu jedem
Programmpunkt gab es ein zuvor angefertigtes Impulsreferat, in dem die Exkursionsteilnehmer sich gegenseitig über die historischen und architektonischen Zusammenhänge informierten. Die gemeinsamen Abende stellten weitere Höhepunkte der Exkursion dar, so zum Beispiel der von Nicola
Zwingmann organisierte Besuch einer Vorführung tanzender Derwische.
Danken möchten wir an dieser Stelle unseren Lehrenden Nicola Zwingmann, Mischa
Meier, Hartmut Blum, Claudia Drosihn und
Stefan Priwitzer, die durch hervorragende
Organisation, unerschöpfliche, ansteckende
Begeisterungsfähigkeit und ihr großes Engagement diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. Unser
großer Dank gilt ebenso dem Förderverein
Geschichte, der diese Reise durch seine
großzügige Unterstützung ermöglicht hat.
Wir hoffen, dass auch den folgenden Jahrgängen die Möglichkeit gegeben sein wird,
die Geschichte so lebendig zu erfahren, wie
es uns in dieser Woche ermöglicht wurde.
Leonie Greiner, Nikolaos Kalles, Stephan Busse
21
Im WS 2007/08 angenommene Dissertationen
Absolvent(in)
Bacher, Rahel
Daniels, Mario
Gruhlich, Rainer
Titel der Dissertation
Arme Schwestern in Württemberg: Untersuchung des
spätmittelalterlichen Klarissenkonvents Pfullingen
Geschichtswissenschaft an der Universität Tübingen im 20.
Jahrhundert. Institutionalisierungsprozesse und Entwicklung des Personenverbandes 1918-1964
Betreuer(in)
Hartmann
Lorenz
Langewiesche
Schindling
Paletschek
Langewiesche
Geschichtspolitik im Zeichen des Zusammenbruchs:
Doering-Manteuffel
Deutschland 1918/1919. Revolution – Reich – Nation
Wirsching (Augsburg)
Keisinger, Florian
Lang, Stefan
Mayershofer, Ingrid
Regnath, Renate
Runschke,
Wolfgang
Schaller-Hauber,
Dorothea
Scheiper, Klaus
Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa? Die Wahrnehmung der Staats- und Nationsbildungskriege auf dem Balkan in der englischen, deutschen und irischen Presse,
1876-1913
Ausgrenzung und Koexistenz. Judenpolitik und jüdisches
Leben in Württemberg und im „Land zu Schwaben“ (14921650)
Städtische Bevölkerung und bewaffnete Macht. Die Debatten um ‚Wehrhaftigkeit’ und ‚Militarismus’ in Bamberg 18601923
Die Mast im Wald. Vormoderne Schweinehaltung im Spannungsfeld zwischen Herrschaftsstrukturen, ständischer
Ordnung und Subsistenzökonomie
Die Grundherrschaft des Klosters Lorch. Untersuchungen
zur Wirtschaftsgeschichte einer schwäbischen Benediktinerabtei vom Hochmittelalter bis zur Reformation
Der Straßburger Bistumsstreit 1393/1394 – Ein Beispiel
zum Bischofswahlrecht des Domkapitels im Spätmittelalter
„Terror im System“. Die Innere Sicherheit von Staat und
Gesellschaft in den 1970er Jahren
Langewiesche
Planert
Lorenz
Kießling (Augsburg)
Setzler
Doering-Manteuffel
Kramer (München)
Lorenz
Holtz
Lorenz
Kretzschmar
Eberl
Hilsch
Metzler
Doering-Manteuffel
Im SS 2008 angenommene Dissertationen
Brüser, Joachim
Cramer, John
Kienzle, Claudius
Lerg, Charlotte
„Unbefugte Anmaßungen und unstatthafte Einwendungen“.
Herzog Karl Alexander von Württemberg und die Landschaft 1733 bis 1737
Der Lüneburger Prozess 1945 – Vorbereitung, Durchführung und Rezeption des ersten Nachkriegsverfahrens gegen Personal des Konzentrationslagers Bergen-Belsen sowie des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz
„Wahrnehmung, Mentalität, Generation. Evangelische Pfarrer und der gesellschaftliche Wandel in einer württembergischen Wachstumsregion der frühen Bundesrepublik“
„Nach Nordamerika müssen Sie blicken“. Deutsche Amerikaforschung – Wissenschaft und Politik im Vormärz und
während der Revolution 1848/49
Schindling
Kretzschmar
Doering-Manteuffel
Schild
Doering-Manteuffel
Kehrer
Langewiesche
Schild
22
Ognois, Laure
Riehle, Bert
Sauter, Marianne
Veronesi, Marco
„Die Pfarrer und der Umbruch“. Reformierte Wahrnehmung
und Deutung von Krieg und Nation in der Waadt und in Zürich während der Helvetik (1798-1803)
Die neue Weltordnung. Föderative Friedenstheorien im
deutschsprachigen Raum zwischen 1892 und 1932
Folter und Hexenprozess. Eine vergleichende Untersuchung von Straf- und Hexenprozessen anhand der Tübinger Spruchpraxis im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert
Die magna societas alemanorum und andere deutsche
Fernhandelsunternehmen in Genua, 1400 – 1490. Prosopographie, Unternehmensstrategien und Vergesellschaftung des oberdeutschen Fernhandels im 15. Jahrhundert
Schindling
Reinhardt (Fribourg)
Doering-Manteuffel
Conze (Marburg)
Lorenz
Holtz
Widder
Hartmann
Im WS 2007/08 abgeschlossene Magisterprüfungen (1. Hauptfach)
Absolvent(in)
Bar-on, Amir
Bayer, Barbara
Chiama, Anne
Dörnemann, Maria
Drehsen, Tobias
Fischer, Christine
Koch, Michael
Koppatz, Anja
Lacombe, Florence
Lodde, Hermann
Lucas, Fanny
Titel der Magisterarbeit
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel von
1982 bis 1998: Interessen, Einstellungen und Politik
„Es ist nun die Frage, wohin mit ihr“ Zwangsarbeiterinnen
und ihre Kinder als Patientinnen und Patienten in der Universitätsfrauenklinik Tübingen 1939-1945
Der Nekrolog des Domkapitels von Aix-en-Provence.
Einführung zur Studie einer unedierten Quelle und
Transkription
„Bücher: die wichtigsten Brücken zwischen Ost und West“?
Deutsche Selbstverständnisse im Spannungsfeld von „Kultur-Nation“ und „Sozialistischer Nation“ am Beispiel der
Leipziger Buchmesse Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er
Jahre
„Ob etwas schief, verdreht oder krumm ist, das sieht der
Neger nicht …“.Mission und koloniales Rechtssystem in
Kamerun zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft als
„Sozialdisziplinierung“ der „Eingeborenen“
„Looking like the Enemy“. Die Selbstwahrnehmung der
zweiten Generation der internierten Japanese-Americans
während des Zweiten Weltkrieges anhand zweier Beispiele
„A Tenancy at Will“: Souveränitätsdenken in den Pamphlets
der frühen Amerikanischen Revolution
Aufstieg und Fall des Napoleon Bonaparte im Spiegel der
Augsburger Allgemeinen Zeitung von 1799 bis 1815
„Leben und Werk Walter Hallsteins 1901-1946. Karriere
eines Europäers in der NS-Zeit
Ausländische Direktinvestitionen britischer Multinationaler
Unternehmen in der ersten Phase der Globalisierung 18701914 – Free Standing Enterprises: Erfolg oder Misserfolg
Die Darstellung der außerbetrieblichen Sozialleistungen in
der Werkzeitschrift der Gutehoffnungshütte von 1925 bis
1944
Gutachter(in)
Doering-Manteuffel
Schild
Lorenz
Setzler
Widder
Pécout *
Doering-Manteuffel
Mioche *
Langewiesche
Planert
Schild
Doering-Manteuffel
Schild
Sautter
Holtz
Lorenz
Metzler
Mioche *
Baten
Langewiesche
Planert
Guillon *
23
Panzram, Michael
Rahm-Zeeb, Anna
Rouillard, Amandine
Sellner, Harald
Thorn, Anna-Barbara
Tifi Mambi, Tina
Tippow, Arno
Van Brackel, Julie
Wurtz, Andreas
Zinke, Cathrin
„Geschlagen ziehen wir nach Haus, die Enkel richten’s
besser aus“. Die Studentenproteste der späten 1960er Jahre in der Universitätsstadt Tübingen
Zwangsarbeiter im Enzkreis. Exemplarische Untersuchung
anhand von vier Gemeinden
Zwischen Assimilation und Deportation. Die Morisken des
Königreiches Granada – Eine religiöse Minderheit der spanischen Halbinsel im XVI. Jahrhundert
Guibert von Nogent und der religiöse Aufbruch seiner Zeit –
Ein Benediktinermönch zwischen vita activa und vita contemplativa
Eugenische Träume. Konzepte zur Perfektionierung von
Mensch und Gesellschaft in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts: Muller, Osborn, Haldane, Huxley und
Lederberg
Die Assoziierung der französischen Kolonien mit der EWG
1957: Deutsch-französische Kolonialdebatten aus historischer Perspektive
Die kaiserliche Außenpolitik und die österreichischen Sekundogenituren Modena und Toskana 1789-1815
Setzler
Metzler
Doering-Manteuffel
Schild
Asche
Schindling
Hartmann
Boquet *
Planert
Langewiesche
Metzler
Dubois *
Schindling
Sautter
Beyrau
War Karl Stumpp von Vorteil für die Landsmannschaft?
Guillon *
Der Uracher Anarcho-Kommunist Karl Raichle. Die Ent- Planert
mythisierung einer regionalen Legende
Langewiesche
Liebe für mehr als ein Leben? Heiratspolitik und dynastiAsche
sche Strategien am Beispiel der Welfen, Wittelsbacher und
Schindling
Hohenzollern (1500-1800)
Im SS 2008 abgeschlossene Magisterprüfungen (1. Hauptfach)
Absolvent(in)
Titel der Magisterarbeit
Der Seeteufel. Konstruktion eines Helden im 20. Jahrhundert
Das Bild der Krise an der Elfenbeinküste in der deutschen
de la Chaise, Ghislain
Tagespresse 1999-2004
Sigismund Aperger (1687-1772) und die Naturbetrachtung
Fechner, Fabian
in der Jesuitenprovinz Paraguay
Res Publica Renovata. Die verfassungsrechtliche RezeptiFriedle, Simon
on der römischen Republik in der amerikanischen Verfassung
Der Fall Theodor Haering. Geschichte eines Tübinger
Gebhart, Patricia
Ehrenbürgers
Die Tübinger Juristenfakultät 1534-1601. Charakteristika
der Organisation, des Rechtsunterrichts und des LehrHaller, Oliver
körpers von der Reformation des Herzogtums Württemberg
bis zur Neuordnung der Universität dch. Herzog Friedrich I.
Italienische und Französische Künstler am Hofe Herzog
Inglese, Sabina
Eberhard Ludwigs (1693-1733) und Herzog Karl Alexanders von Württemberg (1733-1737)
Die Jesuitenheiligen Stanislaus Kostka und Aloysius GonJetter, Christina
zaga. Patrone der studierenden Jugend – Leitfiguren der
katholischen Elite
Böhringer, Michael
Gutachter(in)
Langewiesche
Angster
Dubois
Metzler *
Schindling
Brendle
Schild
Meier
Setzler
Lorenz
Lorenz
Holtz
Asche
Schindling
Schindling
Asche
24
Klöß, Georg
Konieczny, Lukasz
Rimpp, Nicolai
Schimmack, Barbara
Schnierle, Volker
Schoch, Kathrin
Steffensen, Nils
Stopper, Sebastian
Traub, Carola
Uhl, Katharina
Ulrich, Kathrin
*
„It’s our Carnival“ – Die Ausbildung einer westindischen Identität anhand des Notting Hill Carnivals
Partisanenkrieg in Weißrussland: Anarchie und Zerstörung
im Raum Baranovii 1941-1944
Die Debatte und die Verhandlungen zur Zwangsarbeiterentschädigung. Die Berichterstattung in der deutschen Tagespresse von 1998 bis 2000: Die Frankfurter Allgemeine
Zeitung im Vergleich mit der Süddeutschen Zeitung
Das Religionsgesetz von 1997 in der russländischen
Presse
Das Selbst- und Weltbild von Veteranen des Zweiten Weltkriegs in der ersten Hälfte der 1950iger
Die „Arisierung“ und Wiedergutmachung jüdischen Eigentums am Beispiel der Göppinger Firma „Netter & Eisig“ und
ihrer Besitzer
Venenum legis agrariae. Die Ackergesetze in Livius’ Behandlung der Frühen Republik
Der kleine Vaterländische Krieg. Der Partisanenkrieg um
Brjansk und seine militärische Wirksamkeit April bis Juli
1943
Gefallenenehrung in Sigmaringen im 19. und 20. Jahrhundert
Antireligiöse Politik im Tatarstan der Tauwetterzeit 19581964
Die Ostfront des Zweiten Weltkriegs im Wandel der öffentlichen Erinnerung der BRD
Metzler
Schild
Doering-Manteuffel
Schild
Beyrau
Gestwa
Beyrau
Gestwa
Langewiesche
Planert
Setzler
Lorenz
Kolb
Meier
Beyrau
Müller (Potsdam)
Langewiesche
Asche
Beyrau
Gestwa
Beyrau
Gestwa
Masterabschluss im Rahmen des integrierten deutsch-französischen Studiengangs Tübingen –
Aix-en-Provence („TübAix“)
Im Studienjahr 2007/08 eingereichte bzw. angemeldete
Zulassungsarbeiten für das Staatsexamen (Lehramt an Gymnasien)
Absolvent(in)
Ak, Bedia
Bombera, Simon
Brechensbauer,
Katharina
Brück, Martin
Brückner, Aline
Bruns, Andrea
Titel der Zulassungsarbeit
Gutachter(in)
Die Rolle der Frau in der Ehe vom 18. bis ins 19. JahrhunHoltz
dert
John “Honey Fitz” Fitzgerald - The Irish Experience and its
Political Manifestation in Boston During the Wake of the Schild
Century
„Erinnerung ist ein Land, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Die Wochenzeitung „Der Schlesier“ als Quel- Planert
le und Medium spezifischer Erinnerungskultur
Politik im „Duodezformat“. Entstehung und Entwicklung der
Reichsgrafschaft Holzappel-Schaumburg in der zweiten Asche
Hälfte des 17. Jahrhunderts
Die Bewältigung von Naturkatastrophen in der römischen
Meier
Kaiserzeit von Augustus bis zu den Soldatenkaisern
Deserteure des Zweiten Weltkriegs in der Bundesrepublik
Doering-Manteuffel
Deutschland
25
Davary, Timur
Deutsch, Christian
Dworaczyk, Nadine
Eckstein, Thomas
Elwing, Julia
Fabriz, Debora
Faiß, Rainer
Forchel, Johanna
Gawatz, Ines
Gnahm, Andreas
Guhl, Christian
Haas, Fabian
Haller, Annika
Haller, Oliver
von Hirschheydt,
Magnus
Hohenadl, Anke
Jaesrich, Michael
Jonas, Hannah
Kapp, Andreas
Kloker, Regina
Kimmerle, Nadja
Klotzbücher, Stefan
Kremm, Jasmina
Kromer, Simon
Berichterstattung der deutschen Presse über den Krimkrieg
Die Rezeption der Napoleonischen Kriege im „Schwäbischen Merkur“
Illegitimität im württembergischen Dorfleben des 18. Jahrhunderts
Reformation und Säkularisierung im Ordensland Preußen:
Die Rolle Albrechts von Brandenburg
Die Ordnung im Dorf. Vogtgerichtsordnungen um 1600 im
Kontext der Forschung
Die Beutelsbacher Jahrmarktsordnung von 1797. Eine
sozial- und wirtschaftshistorische Untersuchung
Friedensstiftung durch Vermittler: Friedliche Konfliktbeilegung am Beispiel der Karolinger nach dem Vertrag von
Verdun (843) und Friedrich Barbarossa nach dem Eklat
von Besançon (1157)
Die Geschichte der Bioethik und ihre Implikationen für moralisches Verhalten in der medizinischen Forschung am
Menschen
Der gute Ton bei Tisch.Wandel der Umgangsformen im 20.
Jahrhundert im Spiegel ausgewählter normativer Schriften
Giebel oder Traufe? Die Wiederaufbaukontroverse in Ulm
nach dem Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Büergervereine „Alt-Ulm“ und „Gesellschaft 1950“
Das Konverseninstitut bei dem Mönchsorden des 11. und
12. Jahrhunderts
Beyrau
Krise und Niedergang des Zisterzienserklosters Bebenhausen
Lorenz
Von der ‚Blut-und-Boden-Ideologie’ zur Raumplanung und
Landesforschung – Günther Franz und seine Arbeit über
die Geschichte des deutschen Bauernstandes
Die Tübinger Juristenfakultät 1534-1601. Charakteristika
der Organisation, des Rechtsunterrichts und des Lehrkörpers von der Reformation des Herzogtums Württemberg
bis zur Neuordnung der Universität durch Herzog Friedrich
I.
Brüderliche Bevormundung, soziales Prestige, geistliche
Pfründe oder wahrer Glauben? – Die Ziele des Rigaer Koadjutors Wilhelm von Brandenburg-Ansbach
Korea als Präzedenzfall, als Kristallisationspunkt des Systemkonfliktes in der Formationsphase des frühen Kalten
Krieges
Lilli Zapf – Leben und Werk
Fordismus 1920 - 1970
Kolonialverwaltung in „Deutsch-Südwest“ 1880-1918
Kolonisationspolitik unter Katharina II. (1762–1796) und Alexander I. (1801–1825) – Die deutschen Kolonien im Wolgagebiet und die Siedlungen am Schwarzen Meer im Vergleich
Nepos als Historiker? De viris illustribus im Vergleich mit
der frühen römischen Historiographie
Die nationalsozialistische Judenpolitik in Tübingen von
1933 bis 1942 im Spiegel der Tübinger Presse
Kaiser Nero im Film
Gottes Eingriff und die Spannungen von naher und ferner
Gewalt. Erfahrungsraum und Erwartungshorizont im Chronicon Thuringiae des Hofrats Volckmar Happe
Schindling
Holtz
Holtz
Holtz
Holtz
Widder
Planert
Planert
Langewiesche
Hartmann
Asche
Lorenz
Asche
Schild
Setzler
Doering-Manteuffel
Doering-Manteuffel
Asche
Meier
Setzler
Meier
Schindling
26
Lässing, Julia
Lang, Timo
Laschinger, Nina
Lehmann, Cornelius
Lichter, Sascha
Löst, Julia
Maus, Esther
Miegel, Annekathrin
Müller, Sophie
Neff, Christina
Nörr, Christoph
Pagel, Tobias
Preschl, Andrea
Schäfer, Felicitas
Schaible, Verena
Scheffer, Klara
Schmalzriedt, Kilian
Schmid, Vanessa
Schumacher, Daniel
Schuster, Cornelia
Schütz, Annette
Seid, Jessica
Siebert, Alexander
Sigmund, Christian
Steiner, Michael
Strasser, Katharina
Thamm, Sarah
Die Catilinarische Verschwörung bei Cicero und Sallust
Bevölkerungsentwicklung der Regionen Kirchheim und
Nürtingen im 17. und 18. Jahrhundert
Jüdisches Leben in Horb
Die Inventurakten der Tübinger Juden 1880-1900
Weinbau des Klosters Bebenhausen im Spätmittelalter in
Tübingen anhand der Urbare der Jahre 1356 und1390
Das Wirtschaftswunder der Weißen Mönche. Ein Einblick in
die zentralen Komponenten des ökonomischen Erfolgs des
Zisterzienserordens
Betrachtung des Frauenbildes zwischen 1941 und 1955
Meier
Holtz
Setzler
Setzler
Lorenz
Lorenz
Doering-Manteuffel
Gebetsverbrüderung im Spätmittelalter am Beispiel der
Lorenz
Klöster Hirsau und St. Emmeram
Die erste württembergische Landesordnung vom 11. November 1495
Jüdische Studenten an der Universität Tübingen 1852 –
1872. Auffindung und Untersuchung anhand der Studentenakten im Universitätsarchiv Tübingen
Das Königtum und die Religion bei Saxo Grammaticus
„Geschichten und Geschichte“ Theodor Fontane und das
hugenottische Erbe im Spiegel seiner Koloniefestlyrik
Die Revolte von 1837 in Lower Canada
Wie ergänzen sich Text und Bild in der Schedelschen
Weltchronik?
Kindsmord in der Frühen Neuzeit. Ein darstellender Überblick über Hintergründe der frühneuzeitlichen Kindsmordproblematik
Das Bruderhaus Göttelfingen – Eine Zweigstelle der Gustav-Werner-Stiftung in Reutlingen. Eine Annäherung an die
frühe Geschichte der Bruderhäuser im Schwarzwald
Germanienpolitik unter Augustus und Tiberius
Die Debatte um die amerikanische Außenpolitik unter Präsident Bill Clinton und George W. Bush in der Zeitschrift
„Foreign Affairs“
Konstruktion von Erinnerung: Britischer Remembrance
Sunday. Royal British Legion, Schulen und Universitäten
im Vergleich
Ein Buch, das Leben veränderte. Betty Friedans „The Feminine Mystique“ und die US-Frauenrechtsbewegung der
1960er Jahre
Die Wiederverzauberung des Alltags – der Beginn des
Massenkonsums in den sechziger und siebziger Jahren
„Peaceably or by a bloody process“. Die Abschaffung der
Sklaverei in Großbritannien und den USA
Studien zur Geschichte schwäbischer Reichsstädte im 13.
und 14. Jahrhundert. Das Beispiel Reutlingen
Critognatus, Mithridates, Calgacus – Kritiker des Imperium
Romanum?
Hergekommene Gauner oder Fürsten aus „Klein-Ägypten“.
Studien über die Zigeuner im Spätmittelalter
Eine Biographie in Briefen. Die Briefe der Elisabeth Strasser vom Oldeani aus der Internierung während des Zweiten
Weltkriegs
Die Rezeption der Erdölpreiskrise durch den Wirtschaftsexperten Wilhelm Hankel
Lorenz
Setzler
Hartmann
Asche
Schild
Hartmann
Holtz
Holtz
Meier
Schild
Langewiesche
Schild
Doering-Manteuffel
Schindling
Widder
Meier
Widder
Planert
Doering-Manteuffel
27
Ullmer, Kathrin
Vött, Benjamin
Wagner, Stefanie
Walter, Magdalene
Weichselgartner,
Magdalena
Wieland, Philipp
Kirchenzucht. Lutherische Territorien im Vergleich
Holtz
Willy Brandt in Skandinavien: Bedeutung der Exilerfahrung
Langewiesche
für seine politischen Ansichten und Konzeptionen
Erdbeben in der Frühen Neuzeit. Wahrnehmungs- und
Holtz
Deutungsmuster von 1600 bis 1800
Der Lehrplan als Instrument gesellschaftlicher Lenkung im
Deutschen Kaiserreich (1871-1918). Die Allerhöchste Ordre Kaiser Wilhelms II. vom 1. Mai 1889 und ihre Auswir- Planert
kungen auf die nationale Erziehung in preußischen Schulen
Das Caesarbild der Asterix-Comics: Geschichtstravestie
Meier
oder Vermittlung klassischer Bildung?
Der Friedensappell Papst Benedikts XV. im Jahre 1917
Langewiesche
und die Reaktionen der deutschen Presse
Winterstein, Benjamin
Konservative, liberale und dialektische Theologie vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik. Die Entwicklung proDoering-Manteuffel
testantischer Positionen am Beispiel ausgewählter Theologen
Wolff, Johannes
Rassismus und Kinderliteratur? Das stereotype europäische Bild Afrikas in den 1930er Jahren und seine ManifesPlanert
tation in der Populärkultur am Beispiel von Hergés „Tintin
au Congo“
Veröffentlichungen und zur Drucklegung eingereichte Publikationen
von Angehörigen und Lehrbeauftragten des Historischen Seminars
Ende 2007 – Ende 2008
(soweit gemeldet)
Abteilung für Alte Geschichte
F. Kolb, Burg-Polis-Bischofssitz. Geschichte der
Siedlungskammer von Kyaneai in der Südwesttürkei, Mainz 2008
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und Zeiterkenntnis. Von der Aufklärung bis zur
Gegenwart. FS Horst Möller, hg. v. K. Hildebrand et al., München 2008, 673-681
F. Kolb, Zwischen Meer und Taurus. Geschichte
Lykiens im Altertum (lfd. Buchprojekt)
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Chronistik. Das Beispiel Johannes Malalas (6.
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μ – Der Aufstand gegen Anastasios im Jahr 512, in: Millennium 4 (2007), 157-237
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M. Meier, Die erste Prätorianerpräfektur des Marinos von Apameia, in: Zeitschrift für Papyrologie
und Epigraphik 162 (2007), 293-296
M.
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Probleme
der
ThukydidesInterpretation und das Perikles-Bild des Historikers, in: Tyche 21 (2007), 131-167
M. Meier, Die Spätantike und Europa, in: Das
Altertum 52 (2007), 257-274
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6. Jahrhundert n. Chr. – oder: Wie Osten und
Westen beständig aneinander vorbei redeten,
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Eschatologie in den monotheistischen Weltreligionen, Berlin/New York 2008, 41-73
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Reise, in: Historische Zeitschrift 286 (2008),
561-603
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Reiches, in: P. Pawelka (Hg.), Der Staat im Vorderen Orient. Konstruktion und Legitimation politischer Herrschaft, Baden-Baden 2008, 99-125
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des Portraits einer Ellwanger Beamtengattin des
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Baumann, geb. Koch (1750-1784), in: ebd., 601608
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Geltungsansprüchen so genannter „Kapitularien“,
in: Frühmittelalterliche Studien 41 (2007), 331-350
[erschienen 2008]
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luxemburgischen Grafen zum europäischen
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