Zehn Jahre Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen
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Zehn Jahre Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen
RUNDBRIEF NR . 10 Tübingen, im Dezember 2008 Zehn Jahre Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen Sehr geehrte Mitglieder und Freunde, nun hat es auch unser Förderverein geschafft, sein erstes – wenn auch kleines – Jubiläum zu begehen. Aus bescheidenen Anfängen im Jahr 1998 mit 24 Gründungsmitgliedern ist nach einem Jahrzehnt ein stattlicher Verein mit etwa 370 Mitgliedern geworden. Es freut uns, dass wir so viele Studierende, Gasthörer, Lehrende und Liebhaber der Geschichte von der Zielsetzung des Fördervereins überzeugen konnten. Dass sie eine unverbindliche Sympathie zu einer Vereinsmitgliedschaft konkretisiert haben, ermöglicht es uns, die Arbeit des Historischen Seminars finanziell, organisatorisch und ideell immer effektiver zu unterstützen. Mitgliederversammlung und Tätigkeitsbericht Wenn wir die diesjährige Mitgliederversammlung und die begleitenden Veranstaltungen im Zeichen unseres zehnjährigen Bestehens durchführten, ging es nicht darum, uns in Selbstgefälligkeit zu spiegeln. Wir erhoffen uns vielmehr eine positive Rückwirkung auf den Verein und auf den Fachbereich Geschichte. Auch die im verflossenen Jahrzehnt stets von gegenseitigem Respekt und Wohlwollen getragene Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar hat uns ermutigt, unserer traditionellen Herbstveranstaltung einen besonderen Charakter zu verleihen. Deshalb sind wir am 9. Oktober 2008 vom Hegelbau in die Neue Aula umgezogen. Zum Auftakt fand dort die Mitgliederversammlung im Großen Senat statt, – ein feierlicher Rahmen, der uns geehrt hat. Der vereinsrechtlich obligate Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden und Kassenbericht des Schatzmeisters zeigten ein breites Spektrum unserer Aktivitäten: finanzielle Zuwendungen für die Anschaffung eines PCs, Beamers und Notebooks, Zuschüsse für Exkursionen (nach Istanbul) und für Veranstaltungen der Fachschaft (Projekt „Historische Filme“) oder von Seminaren (RomaBand „Romengo“ im Hauptseminar über „Randgruppen“). Auch hat der Förderverein ein innovatives Publikationsprojekt über „Die österreichische Kaiserwürde und das Ende des Alten Reichs (1806)“ unterstützt, das in Lehrveranstaltungen der Universitäten Graz und Tübingen, also aus einer Zusammenarbeit von Dozentinnen und Studierenden zweier Universitäten, entstanden war. Es fügte sich glücklich, dass Frau Professor Holtz und eine studentische Teilnehmerin, Frau Mauch, das druckfrische Produkt in der Mitgliederversammlung vorstellen konnten und damit unser Anliegen illustrierten, kreative Neuerungen zu fördern. 2 Einen kleinen methodischen Impuls stellte auch unser Angebot einer Rhetorikschulung für Vorlesungen dar. Es ist uns immer eine Genugtuung, wenn der Förderverein bei Veranstaltungen des akademischen Jahres, sei es als Gäste, sei es als Mitgestalter, beteiligt ist. Im Januar 2008 nahmen wir an den eindrucksvollen Abschiedsveranstaltungen für Herrn Professor Langewiesche teil. Auch von dieser Stelle aus wünschen wir dem Emeritus alles Gute und bedanken uns für eindrucksvolle Referate bei unseren Veranstaltungen. Anstelle der üblichen Vortragsreihe organisierte der Förderverein am 9. Oktober 2008 eine Podiumsdiskussion (s. u.) und nahm am 16. Oktober 2008 im Rahmen des Dies Universitatis an der Absolventenfeier des Historischen Seminars teil. Nach seinem traditionellen Grußwort würdigte der Vorsitzende das hohe Niveau der Studienabschlussarbeiten und verlieh die Preise für herausragende Magister- und Zulassungsarbeiten an Julia Lässing (in Abwesenheit) und Christina Jetter, die ihre Arbeit vor den versammelten Studierenden, Dozenten, Eltern und Gästen kurz vorstellte. Der Förderverein prämiert Arbeiten, die ihn durch Aktualität, fächerübergreifenden Ansatz und gelungene Präsentationsform besonders überzeugen. Unserer Vortragsreihe und die Teilnahme an der Absolventenfeier sollen auch einen kleinen Beitrag zur Öffnung der Universität nach außen leisten. Seit der früher obligate Dekanatsbericht entfallen ist, füllt unser in enger Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Zauner herausgegebener Rundbrief die entstandene Lücke und bietet Universitätsangehörigen und Externen einen bequemen Überblick über das verflossene akademische Jahr am Historischen Seminar Tübingen. Wer ihn liest, weiß mehr. Stehempfang zum Jubiläum Aus Anlass seines zehnjährigen Jubiläums hat der Förderverein ab 18.15 Uhr zu einem Stehempfang im Kleinen Senat eingeladen, der zu anregendem Gedankenaustausch Anlass bot und bei dem der Dekan, Herr Professor Schild, dem Förderverein Geschichte für sein Engagement dankte und an die Leistungen des Gründungsvorsitzenden Karl-Heinz Pape erinnerte. Podiumsveranstaltung des Fördervereins am 9. Oktober 2008 Wie bereits erwähnt, hat der Förderverein im Anschluss an den Stehempfang eine Podiumsveranstaltung mit dem Thema „Mäzenatentum in der Geschichte an ausgewählten Beispielen. Motive und Formen im Wandel der Zeit“ durchgeführt. Mit Blick auf unser Jubiläum sollte die Thematik neben dem üblichen historischen Längsschnitt und der Gegenwartsrelevanz auch einen Bezug zu unserer Vereinsaktivität aufweisen. Unter anderem hat uns interessiert, wie sich unsere punktuelle Tätigkeit als schlichter kultureller Spendenverein in einem größeren Zusammenhang darstellt. Dabei zeigte sich, dass unser Selbstverständnis als Lückenbüßer für defizitäre Leistungen der öffentlichen Hand zu kurz greift. Das Thema Mäzenatentum, privates Spenden- und Stiftungswesen, Sponsoring, bürgerschaftliches Engagement und Corporate Citizenship in Kunst und Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie im sozialen Bereich besitzt publizistische, wissenschaftliche und politische Hochkonjunktur. So hat der Deutsche Bundestag 1999 eine EnqueteKommission über „Die Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ eingesetzt, die 2002 einen 432seitigen Bericht mit dem Titel: „Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfähige Bürgergesellschaft“ veröffentlichte. Der Bericht steht im Zusammenhang einer von den USA ausgehenden wissenschaftlich-öffentlichen Diskussion über die Bedeutung der sog. Zivilgesellschaft bzw. des „Dritten Sektors“ – nicht zu verwechseln mit dem volkswirtschaftlichen Fachbegriff „Tertiärer Sektor“. Zwischen den staatlichen Hoheitsbereich und den gewinnorientierten Wirtschaftsbe- 3 reich schiebt sich dieser Dritte Sektor als Feld gesellschaftlicher Selbstorganisation, die sich durch ihren Öffentlichkeitscharakter von der Privatsphäre (Individuum und Familie) und durch die angestrebte Gemeinnützigkeit vom profitorientierten Markt abhebt. Dieses Ideal der von Macht- und Gewinnstreben freien bürgerschaftlichen Selbstinitiative („weder Staat noch Markt“) stellt staatliches Handeln im Dritten Sektor unter den Generalverdacht ökonomischer Ineffektivität und bürokratischer Machtgelüste. Umgekehrt ist dieser Sektor aufgrund seiner natürlichen Verankerung in der Gesellschaft primär allgemeinwohlorientiert und zivilgesellschaftlich gestaltet. Dem Staat wird allenfalls eine subsidiäre Rolle zugestanden. Er soll dieses Feld den Non-Profitund Non-Governmental Organisationen (NPOs und NGOs) überlassen. Die seit der Ausbildung des modernen Staates in Deutschland entstandenen Organisationsund Finanzierungsstrukturen der Bereiche Bildung, Kunst und Wissenschaft sowie des Sozialwesens (vgl. unten den Beitrag von Professor Asche) wären damit auf den Kopf gestellt. Ja man glaubt, in diesen gewachsenen Verhältnissen Ursachen zu erblicken, die für die oft beschworene Krise dieser Sektoren (vgl. z. B. das Schlagwort von der „Reformbaustelle Universität“), aber auch der öffentlichen Finanzen verantwortlich seien, und hofft, durch die Übernahme des angelsächsisch-amerikanischen Modells einen Ausweg aus dieser Doppelkrise aufzuzeigen. Die Zivilgesellschaft soll die „Problemlösungsmaschine jenseits von Staat und Markt“ sein. Eine substanzielle Entstaatlichung könne nicht nur unsere „Zukunftsfähigkeit“ garantieren, sondern gleichzeitig im Sinn des Kronzeugen Alexis de Tocqueville die letzten Relikte des Ancien Régime beseitigen und die stecken gebliebene Demokratisierung von Staat und Gesellschaft vollenden. Diese wenigen Hinweise belegen, dass unser Längsschnitt-Thema eine aktuelle und für die Universität sogar brisante Gegenwartsproblematik anspricht. Das Mäzena- tentum wird exemplarisch in verschiedenen Epochen beleuchtet, so dass wir ein differenziertes Bild eines historischen Phänomens erhalten, das sich in ganz unterschiedlichen historischen Zusammenhängen – von der klassischen Antike bis in die heutigen USA – zwischen philanthropischer Uneigennützigkeit, gezielter Interessenswahrnehmung und politischer Einflussnahme entfaltete. Im Gegensatz zu unseren ganztägigen Vortragsreihen haben wir eine kompakte Podiumsveranstaltung mit fünf Kurzbeiträgen von je 15 Minuten gewählt. Dabei waren Unterbrechungen vorgesehen, die die Möglichkeit zu Rückfragen und Bemerkungen sowohl der Podiumsteilnehmer untereinander als auch des Publikums boten. Unsere Referent(inn)en haben diese strapaziösen Vorgaben, sowohl was das Zeitbudget als auch die inhaltliche Konzentration betrifft, bravourös gemeistert. Dr. Hartmut Blum, Akademischer Rat in der Abteilung für Alte Geschichte, sprach in seinem Beitrag über „Mäzenatentum und Gemeinnützigkeit im Altertum“ die namengebende Person, den Römer Gaius Maecenas, an und problematisierte die Grundsatzfrage der Gemeinnützigkeit. Ob es um Dichterpatronage in augusteischer Zeit, um Leiturgien, d. h. Dienstleistungen angesehener Bürger für die Gemeinde in Athen (z. B Ausstattung eines Theaterchors oder Kriegsschiffes) oder in den Städten der römischen Kaiserzeit, ging, immer war dabei nicht uneigennütziges, sondern durchaus interessengeleitetes Handeln im Spiel. Dichterförderung gehörte zum Idealbild antiker Monarchen und wirkte deshalb eo ipso herrschaftsstabilisierend. Mit Stiftungen und Schenkungen erwarben sich Euergeten (Wohltäter) politische Gefolgschaften, öffentliche Leiturgien begründeten soziale Vorrangstellung und politischen Einfluss. Insofern seien nicht Allgemeinwohlorientierung und altruistische Uneigennützigkeit, sondern „Reziprozität“ der Sinn antiken Mäzenatentums. 4 Professor Dr. Steffen Patzold, Abteilung für Mittelalterliche Geschichte, vermittelte uns mit dem Thema „Do ut des. Schenkung und Gebet im frühen Mittelalter“ Einblicke in eine Zeit, in der die Begriffe „Stifter“ und „Stiftung“ mindestens so aktuell waren wie heute und wo Motivstrukturen recht plastisch zu greifen sind. Schon der Titel brachte zum Ausdruck, dass im Mittelalter kein Mäzenatentum im Sinn eines uneigennützigen Gebens bestand. Nicht gegenüber „Künstlern“, die als Begriff und der Sache nach unbekannt waren. Denn was wir heute als Kunstwerke ansehen, waren damals handwerklich ausgeführte und entsprechend bezahlte Auftragsarbeiten, jedoch keine idealistische Genieförderung. Religiöse Stiftungen und Schenkungen erbrachten scheinbar keinen materiellen Gegenwert. Doch muss man Gott als Institution mit ins Spiel bringen, um eine massive Interessenlage des Schenkers, d. h. die Garantie des eigenen Seelenheils (z. B. durch Stiftung einer Messe für Verstorbene), zu erkennen. Schließlich entsprangen Schenkungen für Arme keinem selbstlosen sozialfürsorglichen Impetus; vielmehr sollte z. B. die Armenspeisung am Todestag intentional und dank einer professionell organisierten klösterlichen Heilsverwaltung vor allem das Seelenheil des Stifters absichern. Frau Professor Dr. Ellen Widder, ebenfalls Abteilung für Mittelalterliche Geschichte, sprach das Thema „Mäzenatentum im Zeitalter der Renaissance am Beispiel der Medici“ an und präsentierte d a s klassische Exemplum einer italienischen Mäzenatendynastie. In einem provokanten Eingangsstatement betonte die Referentin, dass die Suche nach einem von Altruismus geprägten Mäzenatentum in der Geschichte der Jagd nach einem Phantasiegebilde gleiche. Bei den Medici sei zwar viel Geld für bis heute bewunderte Kunstwerke geflossen (die Frau Prof. Widder an repräsentativen Beispielen, eindrucksvoll illustriert und kommentiert, Revue passieren ließ). Aber diese Kunstförderung sei an auffällige, in die Kunstwerke integrierte Darstellungen des Familienwappens, an den Erwerb von Pat- ronatsrechten und ganz allgemein an die Absicht einer subtil gelenkten Propaganda für die Macht der eigenen Dynastie gekoppelt gewesen. Auch wohltätige Stiftungen hatten die Tendenz, die eigene Memoria dadurch zu sichern, dass man die als Bürgertugend geltende Fürsorge in der Stadtrepublik öffentlich zur Schau stellte. Machterwerb, Herrschaftssicherung und Legitimation hätten in der italienischen Renaissance in diesem neuen „Referenzrahmen“ stattgefunden. Das Mäzenatentum der Medici sei deshalb vor allem im Kontext einer – postfeudalen – Herrschaftsstützung und in der Sicherung einer politischen Klientel zu sehen. Professor Dr. Matthias Asche, Abteilung für Neuere Geschichte, referierte zum Thema „Eigennutz oder Gemeinnutz? Mäzene und Mäzenatentum in der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung des Stipendiatenwesens“. Er verdeutlichte, dass in der Frühen Neuzeit das Mäzenatentum in der Gestalt von Stiftungen und Stipendien zwar einen breiten Umfang einnahm, dabei aber in einen engen Rahmen vorgegebener sozialer, gesellschaftlicher und politischer Strukturen eingebettet war. Zwischen „Mäzen“ und „Klient“ habe ein soziales Gefälle und finanzielles Abhängigkeitsverhältnis bestanden. Ein Spezifikum des Alten Reiches waren kleine Fürstenhöfe als Zentren von Kultur und Kunst (Hofmaler, Hofschauspieler, Hofmusiker). Der Fürst als Mäzen habe zwar die Künste gefördert, dies aber vor allem im Dienst der eigenen Reputation und mit dem Zweck der Verherrlichung der Dynastie getan. Die Fürstenspiegel schrieben Herrschertugenden fest, unter denen der Großzügigkeit ein hoher Stellenwert zukam. Auch die bürgerliche Welt, insbesondere in den Reichsstädten, kannte viele Formen von Stiftungen, Spenden und Kunstförderung. In der Reformationszeit, so der Referent, hätten Künstler im Auftrag städtischer Obrigkeiten oder auch von Zünften zeittypische Bildthemen gestaltet. „Mäzenatentum“ war hier an Darstellungen zum Zweck bestimmter theologischer oder konfessionspolitischer Aussagen 5 gebunden, sei also vertraglich honorierte Auftragskunst gewesen. Besonderes Interesse verdiene das Stipendiatenwesen als eine weit verbreitete Form der Studienförderung, sei es als herzogliches Stipendium (z. B. im Tübinger Stift), sei es als Familienoder Einzelstiftung in den Städten. Solche Zuwendungen hätten dem Zweck gedient, die neuen theologischen, juristischen oder politischen Eliten auszubilden, mithin soziale Aufstiegskanäle in einer noch ständischfeudal geprägten Gesellschaft dargestellt. Professor Dr. Georg Schild, Seminar für Zeitgeschichte, sprach abschließend über den „Philanthropischen Gedanken in der amerikanischen Geschichte und Gegenwart“. Er schlug mit einem Ausblick auf den nordamerikanischen Kontinent die Brücke von der antiken und alteuropäischen Sichtweise zu den eingangs skizzierten Gegenwartsproblemen. Das Mäzenatentum in den USA gehe von einem anderen Staats- und Gesellschaftsverständnis aus. Soziale Fürsorge sowie der Kunst- und Bildungssektor würden weniger als staatliche Dienstleistungen definiert, sondern eher der eigenverantwortlichen Selbstorganisation der Gesellschaft zugeordnet. Amerikanisches Mäzenatentum kreise um Begriffe wie „Philanthropy“ und „Charity“, wobei unter den ersten vor allem kapitalintensive Stiftungen für langfristige Zielsetzungen fielen, während Charity eher auf spontane Hilfsaktionen bei akuten Notfällen abhebe. Die Bereitschaft, auch riesige Vermögen für philanthropisch-soziale Zwecke in Form von umfangreichen Stiftungen bereit zu stellen, sei in der amerikanischen Gesellschaft besonders ausgeprägt. Beispielhaft wurden die Rockefeller Foundation, die Ford Foundation, die Mac Arthur Foundation mit dem gleichnamigen „Fellowship“ (Stipendium) und die Bill Gates Foundation sowie für den sozialen Bereich die Hull House Association genannt. Die Stifter haben selbst keinen unmittelbaren materiellen Nutzen, erhalten aber die Chance, ihre persönlichen Wertvorstellungen und gesellschaftlichen Ideale zu verwirklichen und als „Patrone“ von Einrichtungen und Institutionen ein hohes öffentliches Ansehen zu gewinnen. Damit hat eine sehr begrenzte Anzahl von Bürgern die Chance, über das allgemeine Wahlrecht hinaus unmittelbar auf die Entwicklung des Gemeinwesens einzuwirken. An der Frage, ob dieses amerikanische Modell auch angesichts des historischen Erbes auch ein Vorbild für Europa sein könne, entzündete sich eine lebhafte Diskussion. Überhaupt wies die Form der kompakten Podiumsveranstaltung mit aphoristischen Kurz-Statements evidente Vorteile auf. Zum ersten Mal haben wir es geschafft, dass sich alle Referenten gegenseitig zuhörten und in geistreich-humoristischer Weise reagieren und miteinander diskutieren konnten. Zuzuhören und zuzuschauen war ein Genuss für das Publikum, das seinerseits kommentierend und korrigierend eingriff. Ein Veranstaltungsexperiment, das sicher noch verbesserungsfähig ist, aber vielleicht zur weiteren Nachahmung anregt. So könnten wir die Standardformel von „Referat mit Aussprache“ etwas auflockern und das Veranstaltungsrepertoire im Historischen Seminar bereichern. Noch mehr als in den vergangenen Jahren war es schwierig, dem Wunsch nach Vortragsskripten nachzukommen. Ich habe deshalb die einzelnen Beiträge etwas ausführlicher resümiert, in der Hoffnung, dass es uns erneut gelungen ist, ein aktuelles Zeitthema in eine historische Perspektive einzuordnen und auf diesem Hintergrund neue Erkenntnisse zu ermöglichen. Mein herzlicher Dank geht auch von dieser Stelle aus an die fünf Referenten des Historischen Seminars, deren bereitwillige Zusammenarbeit mit dem Förderverein wiederum eine interessante und allseits geschätzte Veranstaltung ermöglicht hat. 6 Hinweise und Ankündigungen Der Schatzmeister hat das Wort Es ist mir zum Schluss ein Anliegen, allen Mitgliedern herzlich dafür zu danken, dass sie den Förderverein durch Beiträge und Spenden unterstützt und an unseren Veranstaltungen teilgenommen haben. Nur dadurch können wir unsere Förderung des Historischen Seminars im Interesse von Forschung, Lehre und geschichtlicher Bildung schnell und wirksam umzusetzen. Nicht zuletzt möchte ich Herrn Dr. Zauner für seine Tätigkeit als Schriftführer und Herrn Pape für seine Arbeit als Schatzmeister und Impulsgeber des Fördervereins in diesen Dank mit einschließen. Der Förderverein lebt davon, dass die Vorstandsmitglieder ihre Funktion gewissenhaft erfüllen und darüber hinaus in einem gesamtverantwortlichen Geist ein erfolgreiches Team bilden, mit dem wir zuversichtlich sein zweites Jahrzehnt angehen können. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie umziehen oder Ihre Bankverbindung ändern. Beim vergeblichen Versuch, Ihren Mitgliedsbeitrag einzuziehen, entstehen Kosten, die wir dem Verein ersparen wollen. Ihre Spendenbescheinigung und den Rundbrief können wir nicht zustellen, wenn Sie uns Ihre neue Adresse nicht angeben. Die 11. Mitgliederversammlung des Fördervereins Geschichte an der Universität Tübingen findet voraussichtlich am Freitag vor Beginn des Wintersemesters, d. i. der 16. Oktober 2009 statt. Nähere Einzelheiten gehen Ihnen rechtzeitig zu. Mit freundlichen Grüßen und allen guten Wünschen für das Jahr 2009! Ihr Wilhelm Borth Spenden statt Geschenken Unser Spendenaufkommen wird in erfreulichem Maße dadurch erhöht, dass Mitglieder ihre persönlichen Festtage (Geburtstage, Jubiläen, Examensfeiern u. ä.) zum Appell an ihre Gäste nutzen, anstelle von Geschenken eine Spende zugunsten des Fördervereins zu leisten. Denken Sie bitte daran, wenn Sie ein Fest vorbereiten. Achtung (ehemalige) Berufsanfänger Wir bitten alle vormaligen Berufsanfänger(innen), die mittlerweile voll im Erwerbsleben stehen und noch immer 30 Euro Mitgliedsbeitrag bezahlen, ihren Obolus zu erhöhen. Eine formlose Nachricht genügt, und wir erledigen das Notwendige. Mitgliederwerbung Durch Plakate im Hegelbau versuchen wir, den Förderverein bekannt zu machen. In den Vorlesungen treten wir auf, um ihn vorzustellen, und dort erhalten wir den meisten Zuspruch. Allein eine Quelle stellt sich uns als „Rinnsal“ dar: die Mitgliederwerbung durch die fast 400 Mitglieder selbst. Wir bitten Sie deshalb sehr herzlich, in Ihrem persönlichen Umfeld daran zu denken, unseren Förderverein ins Gespräch zu bringen. Beitrittsformulare liegen in den Sekretariaten und bei der Aufsicht im Hegelbau aus. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und auch von mir die besten Grüße zum neuen Jahr! Ihr Karl Heinz Pape 7 Aus dem Historischen Seminar Vorschau auf die im SS 2009 angebotenen Vorlesungen zur Geschichte (Gasthörer sind herzlich willkommen!) Doering-Manteuffel, Die Krise des europäischen Liberalismus in der Zwischenkriegszeit, Mi 10-12 Baten, Methoden und neue Forschungen: Wirtschaftsgeschichte, Do 10-12 und 14-16 (Ort: Wirtschaftswiss. Seminar) Sofern nicht anders angegeben: Beginn 27.-30. April 2009, Ort: Hörsaal Keplerstr. 2 Personalmitteilungen N.N., Vorlesung zur griechischen Geschichte Meier, Die Völkerwanderung (4.-7. Jh. n. Chr.), Do 16-18 Patzold, Die Merowinger, Fr 10-12, ab 08.05. Lorenz, Der deutsche Südwesten zwischen Investiturstreit und Interregnum, Mi 16-18 Widder, Die Entgrenzung Europas (14501520), Do 10-12 Holtz, Das Jahrhundert der Reformation. Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert, Di 16-18 Brendle, Der Dreißigjährige Krieg, Di 14-16, ab 21.04. Asche, Europäische Geschichte in der Frühen Neuzeit, VIII. Die Entstehung des Systems von europäischen Großmächten um 1700, Mo 9-11 Schindling, Kriegserfahrungen und Kriegstypen in der Frühen Neuzeit, IV. Die großen Kriege am Beginn des 18. Jh., Do 14-16 Seit dem 1. Oktober 2008 ist Prof. Dr. Georg Schild Dekan der Fakultät für Philosophie und Geschichte; Prof. Dr. Steffen Patzold hat die Aufgabe des Studiendekans im Fach Geschichte übernommen. Professor Dr. Dietrich Geyer, Emeritus für Osteuropäische Geschichte, vollendete am 14. Dezember 2008 das 80. Lebensjahr. Dr. Peter Hilsch, außerplanmäßiger Professor und Akademischer Oberrat i. R., wurde am 13. Juli 2008 70 Jahre alt. Professor Dr. Dieter Langewiesche vollendete am 11. Januar 2008 das 65. Lebensjahr und trat mit Ablauf des Wintersemesters 2007/08 in den Ruhestand. Aus diesem Anlass fanden vom 24. bis 26. Januar 2008 mehrere Abschiedsveranstaltungen (Festvortrag, nichtöffentliches Kolloquium, öffentliche Podiumsdiskussion) statt (vgl. hierzu den Bericht unten S. 11). Die Nachfolge von Prof. Langewiesche auf der W3-Professur für Neuere Geschichte (19./20. Jh.) hat zum Wintersemester 2008/09 Professor Dr. Ewald Frie (vormals Universität Trier) übernommen. Frie, Die Welt um 1800, Mo 16-18 Schild, Geschichte der Vereinigten Staaten von der Verfassungsgebung bis zum Bürgerkrieg, Mo 10-12 Stegmann, Soziale Gleichheit und Frauenstimmrecht: ein europäischer Vergleich, Mi 14-16, ab 22.04. Dr. Wilfried Setzler, Honorarprofessor für Historische Hilfswissenschaften und Leiter des Tübinger Kulturamts, feierte am 27. Mai 2008 den 65. Geburtstag und bekam im Rahmen einer Festveranstaltung im Tübinger Rathaus eine von den Professoren Dres. Sönke Lorenz und Volker Schäfer herausgegebene Festschrift überreicht. 8 Frau Dr. Herrad Spilling, außerplanmäßige Professorin für Historische Hilfswissenschaften und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, vollendete am 9. Oktober 2008 das 65. Lebensjahr und hat daher mit Ablauf des Sommersemesters 2008 ihre Lehrtätigkeit beendet. Professor Dr. Steffen Patzold hat Anfang 2008 einen Ruf an die Universität Bern abgelehnt. Frau HD Dr. Ute Planert hat den Ruf auf eine W 2-Professur für Neuere Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Wuppertal angenommen und ihren Dienst dort im Sommersemester 2008 angetreten. HD Prof. Dr. Matthias Asche übernahm im Studienjahr 2007/08 die kommissarische Vertretung des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit an der FriedrichSchiller-Universität Jena. Professor Dr. Anton Schindling wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 437 ein Forschungsfreisemester mit Professurvertretung bewilligt, das er im Sommersemester 2008 wahrgenommen hat. Er wurde in dieser Zeit durch Herrn Privatdozenten Dr. Dietmar Grypa (Eichstätt) vertreten. Professor Dr. Anselm Doering-Manteuffel erhielt im Herbst 2008 von der DFG für zunächst zwei Jahre die Finanzierung des Forschungsprojekts „Nach dem Boom. Forschungen zur Entwicklung westeuropäischer Industriegesellschaften im letzten Drittel des 20. Jh.“ bewilligt. Das Projekt basiert auf einer thematischen und organisatorischen Kooperation mit dem Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Universität Trier. Die DFG finanziert in Tübingen vier Personalstellen. Prof. Doering-Manteuffel wurde im November 2008 von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz zum ordentlichen Mitglied gewählt. Frau Prof. Dr. Ellen Widder wurde im Sommer 2008 in den erweiterten Vorstand des Philosophischen Fakultätentages und im November 2008 in den Vorstand des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichte gewählt. Privatdozent Dr. Michael Jeismann hat zum 1. September 2008 Leitungsaufgaben im Vorstand der Goethe-Institute in Berlin übernommen, und zwar als Abteilungsleiter Kommunikation und Internet sowie als Hauptstadtrepräsentant mit konzeptionellen Aufgaben in der Strategieentwicklung. Frau Dr. Kerstin von Lingen wurde Ende 2007 zum Research Fellow des Instituts for European Studies an der University of Salford/Manchester ernannt und 2008 in die Royal Historical Society London kooptiert. Dr. Nikolaus Buschmann wurde 2008 als Fellow an das Kulturwissenschaftliche Kolleg der Universität Konstanz berufen. Dr. Jan Plamper ist seit November 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Dilthey Fellow der Fritz Thyssen Stiftung) im Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin (Leitung: Prof. Dr. Ute Frevert) tätig. Als Gastdozenten aus Aix-en-Provence empfing das Historische Seminar im Sommersemester 2008 den Aixer Verantwortlichen des deutsch-französischen Studiengangs Professor Philippe Mioche, der eine Kompaktübung zur Geschichte der europäischen Einigung anbot. Das Historische Seminar stellte im Studienjahr 2008/09 einen Akademischen Mitarbeiter mit erhöhtem Lehrdeputat ein, der ausschließlich aus Studiengebühren vergütet wird. Es handelt sich um Dr. Axel Jansen, der im Sommer 2008 an der Universität Frankfurt/M. seine Habilitationsschrift zu einem Thema der amerikanischen Geistesund Kulturgeschichte eingereicht hat. 9 Tagungen, Symposien und Kongresse mit Beteiligung von Angehörigen des Historischen Seminars Prof. Schindling und PD Dr. Franz Brendle organisierten die Tagung des SFB 437 „Kriegserfahrungen“ zum Thema „Geistliche im Krieg“, die am 8. und 9. Februar 2008 in Tübingen stattfand. Dr. Kerstin von Lingen organisierte gemeinsam mit dem Forum Scientiarum und dem Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse Marburg vom 18. bis 20. April 2008 in Tübingen die SFB-Tagung „Kriegserfahrungen und nationale Identität. Abrechnungsprozesse in Europa nach 1945“. Prof. Patzold veranstaltete den internationalen Workshop „Die ‚Chroniken‘ des Fredegar und Europa im 7. Jahrhundert“, der vom 25. bis 27. April 2008 in Tübingen stattfand. PD Dr. Dietmar Grypa organisierte gemeinsam mit dem Stadtmuseum Neuburg und dem Stadtarchiv Neuburg sowie Studierenden der Universität Eichstätt-Ingolstadt eine Ausstellung über „Umbrüche – Leben in Neuburg und Umgebung 1918-1948“, die vom 28. März bis 5. Oktober 2008 im Stadtmuseum Neuburg und im Schloss Neuburg gezeigt wurde (vgl. unten S. 38). Unter Vorsitz von Prof. Schindling veranstaltete die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V. und dem Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein e.V. am 30. Mai 2008 in Heidelberg die Tagung „400 Jahre Union und Liga – Weichenstellung zum Religionskrieg?“ Anlässlich des 500. Geburtstags des Theologen und Gelehrten Primus Truber (15081586) fand am 5. und 6. Juni 2008 auf Schloss Hohentübingen ein wissenschaftliches Symposium über den „Reformator zwischen Slowenien und Württemberg“ statt. Die Tagung wurde vom Institut für Geschichtliche Landeskunde, dem Tübinger Kulturamt und der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in BadenWürttemberg veranstaltet. Bis zum 31. Juli 2008 war außerdem in der Universitätsbibliothek eine Ausstellung über Primus Truber unter dem Titel „Slawischer Bücherdruck und Reformation“ zu sehen (vgl. den ausführlichen Bericht unten S. 13 ff.). Die Jahrestagung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in BadenWürttemberg fand unter Vorsitz von Prof. Schindling am 26. und 27. Juni 2008 in Waldshut-Tiengen statt. Prof. Langewiesche führte gemeinsam mit Prof. Dr. Marina Cattaruzza (Universität Bern) vom 11. bis 13. September 2008 in Blaubeuren eine SFB-Tagung zum Thema „Das Europa der Revisionisten im II. Weltkrieg“ durch. Prof. Patzold und Prof. Widder organisierten im Wintersemester 2008/09 eine Ringvorlesung im Rahmen des Studium Generale mit dem Titel „Aktuelle Forschungen zur Politikgeschichte des Mittelalters“. Prof. Doering-Manteuffel und Dr. Matthias Beer organisierten die SFB Tagung „Kriegserfahrungen und die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Wege der zeithistorischen Forschung in Deutschland“ in Freudenstadt vom 23. bis 25.Oktober 2008. Am 23. und 24. Oktober 2008 wurde im Hauptstaatsarchiv Stuttgart eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Hofkultur um 1600. Die Hofmusik Herzog Friedrichs I. von Württemberg und ihr kulturelles Umfeld“ durchgeführt. Mitveranstalter war das Institut für Geschichtliche Landeskunde, Prof. Lorenz gehörte zu den Tagungsleitern und hielt den einführenden Vortrag. Vom 27. bis 29. November 2008 fand im Großen Senat eine internationale Tagung über „Calvin und Calvinisten in Ungarn und Siebenbürgen. Helvetisches Bekenntnis, 10 Ethnie und Politik vom 16. Jahrhundert bis 1918“ statt. Sie wurde von Prof. Schindling zusammen mit dem Institut für donauschwäbische Geschichte (Dr. Márta Fata) organisiert. 20./21. Juni 2008 in Ulm stattfand und bei dem das Haus der Stadtgeschichte Gastgeber war, sowie den „Tag der Landesgeschichte in der Schule“ am 22. Oktober 2008 in Ulm. Prof. Dr. Michael Wettengel veranstaltete gemeinsam mit dem Stadthaus Ulm und dem Haus der Geschichte BadenWürttemberg die Sonderausstellung „Die Mörder sind unter uns – Der Ulmer Einsatzgruppenprozess 1958“ im Stadthaus Ulm (16. Februar bis 13. Juli 2008). Außerdem organisierte er am 27. Januar 2008 gemeinsam mit dem Arbeitskreis 27. Januar die Gedenkveranstaltung „,Ich war erzogen, im Gehorsam jedem Befehl nachzukommen...’ Der Ulmer Prozess – SS-Einsatzgruppen vor Gericht“ im Stadthaus Ulm. Prof. Wettengel ist auch verantwortlich für die Sonderausstellung „,Als die Synagoge brannte…‘ – 70 Jahre Reichspogromnacht in Ulm“ im Haus der Stadtgeschichte Ulm (9. November 2008 bis 28. Februar 2009). Schließlich organisierte Prof. Wettengel den 68. Südwestdeutschen Archivtag, der am Der seit dem 1. Januar 1999 tätige Sonderforschungsbereich 437 „Kriegserfahrungen – Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit“ führte zum Ende seines zehnjährigen Bestehens vom 11. bis 13. Dezember 2008 eine Bilanz- und Abschlusskonferenz im Großen Senat der Universität durch. Anlässlich des 60. Geburtstags von Prof. Doering-Manteuffel findet am 30. und 31. Januar 2009 ein von der F. Thyssen Stiftung gefördertes Kolloquium über „Krisendynamiken im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts“ auf Schloss Hohentübingen statt. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Jörg Baberowski (HU Berlin) zum Thema „Kritik als Krise oder Warum die Sowjetunion trotzdem unterging“ (Fr 30. 01. 2009, 19 Uhr, Kupferbau HS 24). Ein Bericht über das Kolloquium folgt im nächsten Rundbrief. Das Foto zeigt die ungarischen, rumänischen und slowakischen Teilnehmer der Tagung „Calvin und Calvinisten in Ungarn und Siebenbürgen. Helvetisches Bekenntnis, Ethnie und Politik vom 16. Jahrhundert bis 1918“ zusammen mit Prof. Schindling und Frau Dr. Márta Fata am 29. 11. 2008 vor der St. Galluskirche in Tübingen-Derendingen, wo das Grab des slowenischen Reformators Primus Truber († 1586) besucht wurde (links hinten der Derendinger evangelische Gemeindepfarrer Friedhelm Schweizer). 11 Berichte über weitere wissenschaftliche Aktivitäten des Historischen Seminars Symposium aus Anlass des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Dieter Langewiesche Drei Tage im Januar 2008 feierten das Historische Seminar und die Fakultät für Philosophie und Geschichte das Wirken und Werk von Professor Dr. Dieter Langewiesche an der Universität Tübingen und seinen 65. Geburtstag. Es wurde gefeiert, diskutiert und nachgedacht. Im Zentrum aller Veranstaltungen stand die Institution Universität in diesen Zeiten des strukturellen Wandels und ihre Herausforderungen und Chancen in Gegenwart und Zukunft. Den Auftakt der Festtage bildete der Festvortrag von Prof. Dr. Ute Frevert zum Thema „Export/ Import: Bildung in der Neuen Welt“. Ute Frevert, jüngst von der Universität Yale zurückgekehrt nach Deutschland als Direktorin an das MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, relativierte den verheißungsvollen Blick der Deutschen auf die Neue Welt und ihre Bildungsinstitutionen. Es sei nämlich die Lehre im allgemeinen und insbesondere die intensive Betreuung der Studienanfänger durch ein gut strukturiertes und finanziell hervorragend ausgestattetes Programm, welche die amerikanischen Eliteuniversitäten zu exzellenten Bildungseinrichtungen mache. Im Kontext der deutschen Exzellenzinitiative und Diskussionen um Qualitätsstandards an deutschen Universitäten wirkte dieser Vortrag einer erfahrenen Kennerin beider Wissenschaftswelten anregend und ehrte den Jubilar, seine Verdienste in mehr als zwei Jahrzehnten um Forschung und Lehre an der Universität Tübingen. Ein zweitägiges Symposium, zu dem die Friedrich-Ebert-Stiftung nach Tübingen eingeladen hatte, ging thematisch über den institutionellen Rahmen der Universität hinaus. Akademische Freunde und Weggefährten von Professor Langewiesche diskutierten über Bildung und Gesellschaft, den sozialen Wandel von Zugang zu und die gesellschaftlichen Formen von Bildung in Deutschland. Den Abschluss dieses Symposiums bildete eine öffentliche Podiumsdiskussion zu der Leitfrage „Was für eine Universität braucht die Wissensgesellschaft?“ Das Podium war prominent besetzt mit Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, Prof. Dr. Wolfgang Frühwald, vormals Präsident der Alexander-vonHumboldt-Stiftung, Erwin Staudt, Präsident des VFB Stuttgart und ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung von IBM Deutschland, Prof. Dr. Heinz-Gerhard Haupt, Historiker an der Universität Bielefeld und am European University Institute Florenz, sowie Dieter Langewiesche selbst. Unter der Leitung von Dr. Martin Doerry, stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wurde über die Bedeutung der aktuellen Reformzeit sowie die Handlungs- und Gestaltungsspielräume der deutschen Universität im Rahmen des BolognaProzesses diskutiert. Offensiv und kreativ – schienen sich alle Diskutanten einig – solle man mit dem Reformprozess umgehen und ihn im Hinblick auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Wissenschaft zu gestalten suchen. Die Schülerinnen und Schüler schenkten Professor Langewiesche ein Fest zu seinen Ehren. Einen Abend feierten sie mit ihrem akademischen Lehrer in der Tübinger Kelter seinen Geburtstag und die damit verbundene „Zeitwende“. Die von diesem Fest übriggebliebene Summe von 650 Euro ging als Spende an den Tübinger Förderverein Geschichte. Der Dank aller Schülerinnen und Schüler gilt Professor Langewiesche. Denn seine Begeisterung für die Wissenschaft ermunterte sie zu eigenen Projekten und ermöglichte zahlreiche Forschungsarbeiten. Antje Weber, M. A. / Dr. des. Rainer Gruhlich 12 Publikation der Ergebnisse des internationalen Lehrprojekts Gabriele Haug-Moritz / Sabine Holtz / Verena Kasper (Hgg.), Die österreichische Kaiserwürde (1804) und das Ende des Alten Reiches (1806) im Spiegel der Medien. Die Steiermark und der Südwesten des Reiches – ein Vergleich, Graz 2008 Als wir im Rundbrief 2006 von einer gemeinsamen Studientagung der Historischen Institute bzw. Seminare aus Graz und Tübingen im Oktober 2006 in Berlin berichteten, planten wir, die Forschungsergebnisse in einer OnlinePublikation zu veröffentlichen. Dass unsere Idee der Publikation nun sogar als „richtiger“ Buchdruck verwirklicht werden konnte, haben wir Geldgebern in Graz und Tübingen zu verdanken, darunter maßgeblich dem Förderverein Geschichte unserer Fakultät! Zwar reden heute viele von innovativen Lehrmethoden und treten für forschendes Lehren und Lernen ein, fragt man jedoch nach finanzieller Unterstützung solcher Projekte nach, wird – leider – zumeist abschlägig beschieden, weil eine akademische Graduierung für eine potentielle Unterstützung vorausgesetzt wird. Die Tatsache, dass der Band erst durch die engagierte Arbeit der Studierenden der Universitäten Graz und Tübingen zustande kam, macht nicht nur augenfällig, was ambitionierte Lehre zu leisten vermag, sondern auch, welche positiven Resultate sie zu zeitigen vermag. Nicht zuletzt, um dies zu dokumentieren und damit unter Beweis zu stellen, dass die Lehre, die gegenwärtig ja verstärkt in den Fokus der Wissenschaftspolitik tritt, schon jetzt die ihr gebührende Wertschätzung erfährt, freuen wir uns über die großzügige finanzielle Unterstützung durch den Förderverein unserer Fakultät! Als kleines Dankeschön haben wir unseren Band im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums des Fördervereins kurz vorgestellt und Herrn Dr. Borth, dem Vorsitzenden des Fördervereins, ein druckfrisches Exemplar überreicht. Wenn Sie Interesse an dem Band haben, wenden Sie sich bitte – bis 15.02.2009 – an [email protected]. Prof. Dr. Sabine Holtz / Anne Mauch Neue Etappe in der Kooperation mit der Jagiellonen-Universität Krakau. Interdisziplinäre Übung: Nationalitätenprobleme der Balkanslawen Die seit Sommersemester 2003 bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Historischen Seminar und dem Institut für Geschichte der Jagiellonen-Universität hat mit dem Besuch von Prof. Dr. Antoni Cetnarowicz als ErasmusGastprofessor im Mai 2008 eine weitere Intensivierung erfahren. Professor Cetnarowicz ist Experte für die Geschichte der südslavischen Völker, zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt unter anderem das von Konflikten, aber auch gegenseitiger Befruchtung gekennzeichnete Verhältnis von Slaven und Italienern in Dalmatien und Istrien. Damit standen erstmals nicht die deutsch-polnischen Beziehungen im Zentrum der Betrachtung, sondern der Krakauer und Tübinger Blick auf den Balkan. 13 Das rege Interesse – unter den Teilnehmern der Lehrveranstaltung fanden sich auch Studierende der Slavistik und Politikwissenschaft – bestätigte die Bedeutung des Themas, wobei alle Beteiligten von dem interdisziplinären Zugriff profitierten, den die Übung dank des Engagements von Prof. Dr. Jochen Raecke (Slavisches Seminar) bot. Die Professoren Cetnarowicz und Raecke konnten wichtige Aspekte der spannungsreichen Gemengelage von Nation, Sprache und Religion auf dem Balkan fachübergreifend beleuchten. Die Kooperation mit den Krakauer Historikern bildet mittlerweile einen wichtigen Baustein im internationalen Profil des Historischen Seminars: Unter gemeinsamer Betreuung entstehen bereits erste Abschlussarbeiten. Robert Bartczak 500 Jahre Primus Truber. Reformator zwischen Slowenien und Württemberg Wissenschaftliches Symposium, 5./6. Juni 2008, Tübingen Am 5. und 6. Juni 2008 veranstalteten auf Schloss Hohentübingen das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Sönke Lorenz, die Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg unter Leitung von Prof. Dr. Anton Schindling sowie das Kulturamt der Universitätsstadt Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Wilfried Setzler das Symposium „500 Jahre Primus Truber. Reformator zwischen Slowenien und Württemberg“. Aus Anlass seines 500. Geburtstags sollten Leben und Werk Primus Trubers (1508–1586) in einer Reihe von interdisziplinären Vorträgen slowenischer ebenso wie deutscher Wissenschaftler beleuchtet werden. Ziel war es, den aktuellen Forschungsstand in einigen Bereichen der Primus-Truber-Forschung herauszuarbeiten und so den Austausch und die Verständigung selbst über Fächer- und Landesgrenzen hinweg anzuregen sowie die weitere wissenschaftliche Beschäftigung mit Primus Truber zu befördern. Begleitet wurde das Symposium von einer kleinen Ausstellung der Universitätsbibliothek Tübingen mit dem Titel „Primus Truber. Slawischer Bücherdruck und Reformation“, die vom 19. Mai bis 31. Juli 2008 eine Auswahl an Druckwerken Trubers aus der von ihm zeitweise geleiteten Uracher Druckerei zeigte, ergänzt um persönliche Dokumente aus dem Universitätsarchiv Tübingen und dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Eine Publikation der Vorträge ist für 2009 in den „Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg“ geplant. Nach der Begrüßung durch die Tagungsleitung sowie den Rektor der Universität Tübingen, Prof. Dr. Bernd Engler, und den Vizerektor der Universität Ljubljana, Prof. Dr. Ivan Svetlik, gab einleitend Prof. Dr. ROLF- DIETER KLUGE (Tübingen/Warschau) eine detaillierte „Übersicht über Leben und Werk Primus Trubers“. Geboren am 9. Juni 1508 bei Ljubljana, wurde Truber – nach Schulbesuch ab 1521 in Salzburg an St. Peter unter Abt Johann von Staupitz († 1524) und ab 1524 in Triest am Hof des humanistisch gesinnten Bischofs Pietro Bonomo († 1546), wo er nicht nur Erasmus, sondern auch Luther sowie Calvin und Zwingli studierte – 1530 Pfarrer im heimatlichen Lako und 1535 dann in Ljubljana. Bereits hier eckte Truber freilich wiederholt mit seinen dezidiert reformerischen Predigten gegen Ablasshandel und Wallfahrten sowie für eine innere Reform der katholischen Kirche an, und eben diese Nonkonformität und eine zunehmende Hinwendung zur Reformation sollten ihn immer wieder zur Emigration zwingen. So war er ab 1540 Pfarrer in Triest und danach ab 1542 Domherr wiederum in Ljubljana, musste aber bald erneut fliehen und fand 1548 Aufnahme vorerst in Nürnberg, bevor er in Rothenburg ob der Tauber als Frühprediger endgültig in den Dienst der Reformation trat. Hier begann er auch mit seiner Übersetzungstätigkeit ins Slowenische – besonders der Bibel und der Katechismen, aber auch seelsorgerlicher Texte und Lieder –, doch gedruckt werden konnten wegen des Interims seine ersten beiden Werke erst 1550/51 in Tübingen. Ab 1553 Pfarrer in Kempten, von wo aus er stets engen Kontakt zu Tübingen und seinem Vertrauensmann Jakob Andreä († 1590) oder auch zu Pier Paolo Vergerio († 1565) hielt, bekleidete er zwischen 1562 und 1564 dann die Superintendenz in Ljubljana, bevor er nach erneuter Flucht Zuflucht im lutherischen Herzogtum Württemberg nahm. Von 1566 bis zu seinem Tod am 29. Juni 1586 war er dort Pfarrer in Derendingen bei Tübingen und konnte sich jetzt uneingeschränkt seinem Übersetzungswerk widmen, engagierte sich dabei aber auch etwa für 14 Tübinger Studenten aus seiner Heimat. In diese biographische Skizze verwoben hob Kluge aus Trubers insgesamt ca. dreißig Titel umfassendem Werk besonders seine slowenische Kirchenordnung von 1564 als erstem slowenischen „Sachbuch“ von unikaler kultureller Bedeutung hervor, ebenso seine Verdolmetschung reformatorischer Lieder, die zur Grundlage auch der slowenischen Vokalmusik wurde, und etwa das ABC-Büchlein als Ausdruck seines unermüdlichen Einsatzes für Schule und Bildung in Slowenien. Als Slawist betonte Kluge dabei die philologische Höchstleistung Trubers, die schwierige und in zahlreiche Dialekte aufgespaltene slowenische Sprache erstmals nach dem phonetischen Muster des Deutschen – Kluge wandte sich strikt gegen den Vorwurf eines eigentlich bloß slowenisierten Deutsch – mit lateinischen Buchstaben verschriftlicht und damit überhaupt erst die slowenische Schriftsprache geschaffen zu haben. Er erkannte zudem eine Parallele zu der kontextbezogenen, relativ freien Übersetzungspraxis Luthers und verwies in diesem Zusammenhang auch auf Trubers enge Anlehnung an die Idiomatik der Zielsprache als Sprache des einfachen Volks, mit deren Zugänglichkeit erst jetzt die Grundlage für ein slowenisches Kulturschaffen gegeben war. In einem forschungsgeschichtlichen Abriss zeigte Kluge abschließend, dass in Slowenien die Gegenreformation das Andenken an Truber zunächst weitgehend ausgelöscht hat und dieser erst – wohlgemerkt in der deutschen Slawistik – in der Aufklärung am Ende des 18. Jahrhunderts und der Romantik am Beginn des 19. Jahrhunderts wieder ins Blickfeld geriet. Noch später erst wurde er dann Gegenstand auch der slowenischen Forschung, und selbst wenn Truber heute dort kaum mehr der protestantischen Häresie bezichtigt oder als Germanisierer Sloweniens gebrandmarkt wird, so wurde doch erst im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Einheit seines sprachlich-kulturschaffenden Wirkens mit seinem stets reformatorisch-geistlichen Anliegen allgemein anerkannt. Das theologische Gedankengut und die kirchlichkonfessionelle Positionierung des Gelehrten Primus Truber standen im Mittelpunkt des nachfolgenden Vortrags von Prof. Dr. ULRICH KÖPF (Tübingen) über „Primus Truber als Theologe“. Eingangs kennzeichnete Köpf Truber als einen nicht-akademischen – trotz kurzen Studiums 1528 in Wien verfügte dieser über keine fundiert theologische Ausbildung bzw. universitäre Graduierung – und damit institutionell nicht eingebundenen sowie nicht-wissenschaftlichen Theologen. Diese Nicht-Wissenschaftlichkeit exemplifizierte Köpf gerade am Übersetzungswerk Trubers, das sich im Fall der Bibel nicht etwa – wie bei Luther, als dessen slowenisches Pendant Truber oft apostrophiert wird – auf die hebräisch-griechischen Originaltexte, sondern auf bereits lateinische und deutsche Übersetzungen stützte. Truber brachte zudem keinerlei eigenständiges theologisches Werk hervor, also keine Kommentare, Exegesen oder Traktate, wie überhaupt kein sonderliches Interesse an theolo- gischen Subtilitäten festzustellen ist und er so zur theologischen Diskussion im Reformationszeitalter nichts beigetragen hat. Als eigentliches Movens für die gesamte schriftstellerische Tätigkeit Trubers arbeitete Köpf vielmehr den dezidierten Praxisbezug seiner seelsorgerlich orientierten Theologie heraus, die schlicht die christliche Glaubenslehre an seine einfachen Landsleute vermitteln wollte. Dies konnte aber eben nur auf Slowenisch geschehen, und so sind Trubers Werke ganz mehrheitlich Übersetzungen christlicher Texte und der lutherischen Bekenntnisschriften sowie Predigten, wobei sich Truber der kulturschaffenden und nationalen Dimension seiner Arbeit durchaus bewusst gewesen ist. Mit Blick auf seine kirchlich-konfessionelle Positionierung konnte Köpf Truber – der sich 1548 nach seiner Flucht aus Ljubljana in Rothenburg endgültig der Reformation zugewandt hatte – nicht klar auf eine bestimmte reformatorische Richtung festlegen. Sowohl mit der Wittenberger als auch der Schweizer Reformation vertraut, bezog Truber – teils taktisch lavierend – keine festen theologischen Positionen, auch wenn sich eine deutliche Tendenz zum Luthertum erkennen lässt. Dies verdeutlichte Köpf an Trubers Stellung zum Abendmahl, wo ein nicht streng lutherisches Verständnis ihm sogar den Vorwurf des Calvinismus einbrachte, und weiters kennzeichneten ihn die Abneigung gegenüber der antitrinitarischen Haltung einiger Reformatoren und eine Ethik der Dankbarkeit für die geschehene Rechtfertigung, verbunden mit der immerwährenden Kritik an kirchlichen Praktiken wie Fasten oder Zölibat. Hinsichtlich seines reformatorischen Wirkens machte Köpf Truber mit diesem Oszillieren zwischen reformatorischen Richtungen jedoch nicht für das Scheitern der Reformation in Krain und die erfolgte Gegenreformation verantwortlich, sondern vielmehr die politischen Verhältnisse in den Ländern Innerösterreichs im konfessionellen Zeitalter. Fünf für die (Nach-)Wirkung und heutige Wahrnehmung Primus Trubers überaus bedeutsamen Jahren widmete sich daraufhin Prof. Dr. HERMANN EHMER (Stuttgart) in seinem Vortrag „Primus Truber, Hans Ungnad von Sonnegg und die Uracher Druckerei 1560–1564“. In diesen fünf Jahren nämlich erschienen in der Uracher „Windischen, chrabatischen und cirulischen Thruckerey“ insgesamt 37 Druckwerke in 31.000 Exemplaren auf Slowenisch sowie glagolitischem und kyrillischem Serbokroatisch – für die Anfänge des slawischen Buchdrucks ohne Parallele. Hans Ungnad von Sonnegg († 1564), 1530 nach militärischer Karriere zum Luthertum gewechselt und 1557/58 auf Vermittlung Pier Paolo Vergerios als Glaubensflüchtling in württembergische Dienste getreten, hatte die Anstalt 1560 im Zusammenwirken mit Truber begründet und fungierte fortan als deren Hauptfinancier. Detailreich arbeitete Ehmer die dennoch recht schwierigen Anfänge heraus – gerade die Beschaffung glagolitischer und kyrillischer Lettern aus Nürnberg erwies sich als großes Hindernis –, bevor im Frühjahr 1561 zunächst Trubers Katechis- 15 mus-Kompilation auf Serbokroatisch in glagolitischen und kurz darauf auch in kyrillischen Lettern in den Druck ging. 1564 war das produktivste Jahr für die Uracher Druckerei, der Truber seit 1561 als Prinzipal vorstand, von seiner Superintendenz in Ljubljana aus die Drucklegungen – unterstützt vor Ort durch Stephan Consul und Anton Dalmata – überwachend und an weiteren Übersetzungen arbeitend, doch wurden nach dem Tod Ungnads alle Aktivitäten spätestens 1567 wegen massiven Geldmangels eingestellt. In einem zweiten Teil seines Vortrags stellte Ehmer noch die Frage nach der Zulässigkeit einer Charakterisierung der Uracher Druckerei als – mit dem Begriff des 18. und 19. Jahrhunderts – „Südslawische Bibelanstalt“ und überprüfte dies anhand dreier Merkmale. Erstens der Spendenfinanzierung, die durch ein fast professionelles Fundraising und das Engagement zahlreicher Fürsten und Privatpersonen zunächst gesichert war, zweitens der öffentlichen Rechnungslegung alljährlich vor der Universität Tübingen und dem Herzog, und drittens des funktionierenden Vertriebs der Druckwerke besonders in Krain und Kärnten mithilfe einer breiten Infrastruktur an „Kolporteuren“. Gerade mit Blick auf den damit verbundenen missionarischen Aspekt – sollten mit den Büchern doch das Christentum bzw. Luthertum bis zu den Türken gebracht und so letztendlich deren Einfälle ins Reich unterbunden werden – konnte Ehmer also grundlegende Elemente der späteren Bibelanstalten bereits auch in Urach erkennen. Im nächsten Vortrag behandelte Dr. SAO JERE (Ljubljana) „Grundprobleme des konfessionellen Zeitalters in den Ländern Innerösterreichs“ und beleuchtete unter den Schlagworten „Glaube, Liebe, Herrschaft“ den konfessionspolitischen Hintergrund für das reformatorische Wirken Primus Trubers sowie dessen turbulente Folgezeit. Dabei zeichnete Jere ein plastisches Bild von den Reformationsbemühungen und der darauffolgenden Gegenreformation in den innerösterreichischen Ländern Krain, Kärnten und Steiermark im letzten Drittel des 16. bzw. ersten des 17. Jahrhunderts, deren Dilemma sich bei der Erbhuldigung der Landstände anlässlich des Regierungswechsels von Ferdinand I. (1521–1564) zu Karl II. (1564–1590) manifestierte. Denn natürlich war der habsburgische Landesherr katholisch, die Landstände allerdings zeigten sich mehrheitlich protestantisch, so dass Truber eben 1564 sogar versuchen konnte, eine lutherische Landeskirche in Obhut der Landstände unter Umgehung des Landesherrn zu begründen. Freilich resultierte dies in der Verbannung – immerhin verletzte Truber den Grundsatz „cuius regio, eius religio“ –, und die Forderung der Landstände nach Religionsfreiheit wurde vom Landesherrn zurückgewiesen. Doch hatten die in Innerösterreich traditionell an der Landesherrschaft beteiligten Landstände keine schlechte Position, so dass dieser konfessionspolitische Konflikt mit der Grazer Pazifikation von 1572 und dem Brucker Libell von 1578 zunächst beigelegt worden zu sein schien. Auf Druck seiner katholischen Familie und des Papstes sah sich Karl II. jedoch alsbald zur Zurücknahme der gewährten Toleranz gezwungen, was später unter Ferdinand II. (1590–1637) zu einem gänzlichen Verbot des innerösterreichischen Protestantismus führen sollte. 1598/99 wurden – begleitet von Häresievorwürfen und Bücherverbrennungen, denen auch viele slowenische Werke zum Opfer fielen – die Protestanten aus den Städten ausgewiesen, und 1627/29 stand auch der Adel vor der Wahl zwischen Konversion und Emigration. Jere stellte in diesem Zusammenhang insbesondere die Frage nach den Ursachen für diesen so geringen Widerstand der Landstände, trotz eines offenbar recht ausgeprägten Widerstandsdenkens, wie er anhand einer umfangreichen Textproduktion seitens deren Vertretern belegen konnte. Als Antwort arbeitete er erstens konfessionspolitische Gründe – dem Luthertum war ein strenges Loyalitätsgefühl gegenüber dem Landesherrn inhärent –, zweitens verfassungskonstruktivistische Gründe – die Landstände waren qua Huldigungseid dem Landesherrn in einem Treueverhältnis verbunden – und drittens realpolitisch-pragmatische Gründe – die frühere Autonomie Innerösterreichs war angesichts dessen Verteidigungsposition gegenüber der starken äußeren Bedrohung durch die Türken einer engeren Reichsanbindung gewichen – heraus. Zusammenfassend kennzeichnete Jere dabei die „concordia rei publicae et confessionis“ gerade im Bezug auf Letzteres als Leitgedanken, der eine Einheit des Lands und die Bündelung aller Kräfte trotz der Gegensätze erforderte, was hier freilich den Sieg des Landesherrn und die Niederlage der Landstände sowie eine politische Umgestaltung des Lands im Kontext der frühmodernen Staatswerdung bedeutete. Auf einen frühen Zeitgenossen Primus Trubers richtete danach sein Augenmerk Priv.-Doz. Dr. FRANZ BRENDLE (Tübingen) mit seinem Vortrag „Der slowenische Humanist Michael Tiffernus. Lehrer, Freund und Berater des Herzogs Christoph von Württemberg“. Anfangs wies Brendle zunächst auf die spärliche Quellenlage und insbesondere das Fehlen einer modernen Biographie über Tiffernus hin, suchte diesem Desiderat aber durch eine Zusammenschau der Lebenswege beider Protagonisten zumindest vorläufig abzuhelfen. 1488/89 in Krain geboren und in einem türkischen Militärlager aufgefunden, wurde Tiffernus bürgerlich erzogen, absolvierte 1523 in Wien das artistische Studium und eignete sich eine breite humanistische Bildung an, bevor er 1527 zum Lehrer und Erzieher des seit 1519 unter habsburgischer Vormundschaft stehenden Christoph von Württemberg (1550–1568) am kaiserlichen Hof zu Wien bestimmt wurde. Mit ihm blieb Tiffernus fortan bis zu seinem Tod 1555 freundschaftlich verbunden, was 1532 in der von Bayern inszenierten Flucht beider vom Kaiserhof einen ersten Höhepunkt fand, womit Christoph seiner Abschiebung nach Spanien entgehen sollte, um seine Ansprüche auf das Herzogtum Württemberg vertreten zu können. Diese Pläne Bayerns zur Restitution des altgläubigen Christoph unter Umgehung des seit 1519 vertriebenen 16 Herzogs Ulrich (1503–1519, 1534–1550) scheiterten jedoch mit dessen Rückkehr 1534, woraufhin erbitterte Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn einsetzten, die 1536 in dem Versuch Ulrichs gipfelten, Christoph von der Nachfolge auszuschließen. Bei der Lösung dieses Konflikts zwischen Christoph und Ulrich sowie zwischen Bayern und Württemberg betonte Brendle besonders die Vermittler- und Beraterrolle von Tiffernus, der eine direkte Vermittlung Christophs zwischen Ulrich und Bayern vorschlug. Ein Ausgleich war indessen nur über die Religionsfrage zu erreichen, in der Christoph Ende der 1530er Jahre auf Anraten des Landgrafen Philipp von Hessen (1518–1567) zum lutherischen Glauben überwechselte, womit nicht nur die Aussöhnung zwischen Vater und Sohn, sondern schließlich auch von Bayern und Württemberg ermöglicht wurde. Mit Christoph trat dann auch Tiffernus zum Luthertum über und folgte seinem Herrn 1542 entsprechend dem Vertrag von Reichenweiher nach Mömpelgard, wo er quasi zum Finanzminister Christophs aufstieg und 1544 noch einmal für ihn bei dessen Heirat mit Anna Maria von Brandenburg-Ansbach vermittelte. Speziell in Tübingen erwies sich Tiffernus als bereitwilliger Förderer des lutherischen Glaubens und wichtigster Mäzen des noch jungen Evangelischen Stifts, dessen Büchersammlung von 359 Bänden zum Grundstock der dortigen Bibliothek wurde, und wie auch Truber setzte er sich für Studenten aus der Heimat ein. Den ersten Tagungstag beendete sodann im Großen Sitzungssaal des Tübinger Rathauses der Festvortrag von ALOJZ PETERLE, MdEP (Ljubljana/Brüssel) zu „Primus Truber als Europäer“ mit anschließendem Empfang der Universitätsstadt Tübingen. Nach der Begrüßung durch den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer und Grußworten von Zoran Jankovi, Oberbürgermeister von Ljubljana, und Alfred Killer, Generalkonsul der Republik Slowenien in München, blickte Peterle in Anwesenheit zahlreicher deutscher und slowenischer Gäste im Halbjahr der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft aus einer spezifisch slowenisch-europäischen Perspektive auf Primus Truber. So sieht er ihn einerseits als wichtigsten Wegbereiter der heutigen deutsch-slowenischen Kooperation und interkulturellen Kommunikation, andererseits aber als Begründer überhaupt erst der slowenischen Identität sowie der nationalen Existenz Sloweniens in Europa. Ausgangspunkt war sein übersetzerisches Werk mit der Schaffung der slowenischen Schriftsprache, die jetzt erst die Entwicklung einer slowenischen Kultur im weitesten Sinn ermöglichte. Peterle beurteilte Truber jedoch auch als dezidiert europäische Person mit heimatlicher Verwurzelung, deren Lebens- und Glaubensweg ihn in die unterschiedlichsten Gebiete im Reich und in den habsburgischen Ländern führte und die sich intensiv um eine Vermittlung von Bildung und Glauben an Landsleute in der Heimat und der Fremde verpflichtet fühlte. So ist Truber für die Slowenen heute ein Vorvater der allerdings erst 1992 verwirklichten Republik Slowenien als europäischem Staat, Truber ihre Integra- tions- und Identifikationsfigur – die slowenische EinEuro-Münze ziert sein Konterfeit – und der Reformationstag in einem wohlgemerkt mehrheitlich katholischen Land ihr Feiertag. Den zweiten Tag des Symposiums eröffnete Prof. Dr. ANTON SCHINDLING (Tübingen) mit einem Vortrag über „Die Habsburger, das Reich, die Erblande und die Reformation“, in dem er die politischen Strukturen und Entwicklungen darstellte, die das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in der Lebenszeit von Primus Truber prägten. Von 1508 bis 1586 hatten fünf Habsburger die Würde des Reichsoberhauptes inne. Ihre Dynastie erwies sich in diesen Jahrzehnten als die wohl stärkste Stütze der alten Kirche in Europa. Nachdem die Osmanen 1526 das Königreich Ungarn vernichtet hatten, wurden die grenznahen Habsburger Herrschaftsgebiete zur neuen „antemurale Christianitatis“. Der Kampf gegen die Türken erforderte allerdings die Zustimmung der einflussreichen evangelischen Stände. So wurde nicht die Ketzerverfolgung, sondern das Ringen mit den Ständen um einen Ausgleich zur dominanten Spur der habsburgischen Reichs- und Religionspolitik. Auch in den österreichischen Erblanden, in denen Adel und Städte bis in die 1570er Jahre stark evangelisch geprägt waren, mussten die Habsburger als Landesfürsten den Interessenausgleich mit den protestantisch dominierten Landständen suchen. Unter deren Patronat organisierten sich evangelische Landeskirchen und Schulen, so auch in Krain, der Heimat Primus Trubers. Jedoch hielten die geistlichen Stifte und Klöster in den österreichischen Ländern ebenso wie die erzherzogliche Landesherrschaft am katholischen Glauben fest. Während Kaiser Maximilian II. (1564–1576) im Reich und in den von ihm direkt regierten Territorien – den österreichischen Erzherzogtümern und den böhmischen Ländern – der lutherisch geprägten Reformation weitgehend freien Lauf ließ, förderten seine jüngeren Brüder Ferdinand II. von Tirol (1564– 1595) und Karl II. von Innerösterreich (1564–1590) in ihren Ländern die Anfänge von katholischer Reform und Gegenreformation. Als Primus Truber 1586 starb, ließ sich zumindest erkennen, dass die Zeit der dynamischen Ausbreitung der Reformation auch unter habsburgischer Herrschaft an ein Ende gelangt war und dass sich ihr starke Kräfte einer erneuerten katholischen Kirche entgegenstellten. Prof. Dr. FRANCE M. DOLINAR (Ljubljana) stellte „Die Gegenreformation in Innerösterreich und das Schicksal der Protestanten“ in den Mittelpunkt seines Vortrags. Erzherzog Ferdinand I. zeigte von Beginn seiner Regierung über die habsburgischen Erbländer (1522–1564) an zwar eine ablehnende Haltung gegenüber den Protestanten, doch um die politische Stabilität seiner Regierung nicht zu gefährden, war er zu Kompromissen gegenüber den Protestanten bereit. Im Unterschied zu seinem kaiserlichen Bruder Karl V., der aus Protest gegen die Beschlüsse des Augsburger Religionsfriedens 1556 die kaiserliche Krone niederlegte, unterschrieb Ferdinand die Do- 17 kumente von Augsburg und gab ihnen damit die Kraft eines Reichsgesetzes. Ferdinands Nachfolger, Erzherzog Karl II. (1564–1590), stellte in einem Brief von 1569 ein durchdachtes Rekatholisierungskonzept dar, das bis zum Vorschlag der Bücherzensur ging. 1584 ernannte er den Laibacher Bischof Janez Tavar zu seinem persönlichen Rat und zum Statthalter in Graz; er unterstützte den Druck antilutherischer Bücher und gründete das Jesuitenkolleg in Laibach, das der Formung einer katholischen Intelligenz dienen sollte. Unter Erzherzog Ferdinand II., der seit 1595 in Innerösterreich selbständig regierte, prüften Reformationskommissionen die politische Treue der Untertanen gegenüber dem Herrscher und stärkten die Autorität der katholischen Lehre unter den Gläubigen. Sie nahmen die einst von den Protestanten entfremdeten Kirchen und ihr Eigentum zurück und ließen in den innerösterreichischen Ländern die Bücher verbrennen. Am 19. September 1598 verordnete Ferdinand die Ausweisung aller protestantischen Lehrer und Prädikanten aus den innerösterreichischen Städten. Da sich die Gegenreformation als Kampf um die Rechte des Landesherrn beschreiben lässt, konnten die slowenischen Protestanten nicht auf eine politische Unterstützung der deutschen Protestanten rechnen. 1628 ordnete der seit 1619 als Kaiser regierende Ferdinand II. an, dass auch die Adligen innerhalb eines Jahres den katholischen Glauben annehmen oder das Land verlassen mussten. In diesem Zeitraum verließen etwa 800 Personen ihre Heimat in den innerösterreichischen Ländern. Dr. MARKUS HEIN (Leipzig) erläuterte in seinem Vortrag die historischen Hintergründe der „Ausstrahlung der Reformation auf Südosteuropa“. Schon vor der Schlacht bei Mohács am 29. August 1526 war der reformatorische Gedanke auf das Reich der Stephanskrone, das mittelalterliche Ungarn, übergesprungen. 1523 und 1525 verabschiedeten die Landtage harte Gesetze gegen die Lutheraner, die einerseits verdeutlichten, dass die reformatorischen Gedanken durchaus hier verbreitet waren, andererseits aber auch zeigten, dass man meinte, mit harten Maßnahmen diese noch in den Griff bekommen zu können. Nach der Schlacht bei Mohács wurde das ehemalige Reich der Stephanskrone dreigeteilt in das königliche Ungarn, das unter habsburgischer Herrschaft stand, das Fürstentum Siebenbürgen und das von den Osmanen besetzte Mittelungarn. Sowohl der König über Böhmen und Ungarn Ferdinand I. als auch János (Johann) Zápolya, der Fürst von Siebenbürgen, hielten sich zur altgläubigen Kirche. Doch die Dreiteilung des Landes eröffnete der reformatorischen Lehre Möglichkeiten der Entfaltung, zumal die Reformation nicht nur bei den relativ eigenständigen Adligen und Magnaten, sondern auch bei den Magistraten der Städte immer breitere Unterstützung erfuhr. Philipp Melanchthon korrespondierte mit den adligen Familien Perény und Nádasdy. Nachdem spätestens von 1523 an Sympathien mit der lutherischen Lehre eine Gefahr für Leib und Leben bedeu- teten, stieg die Zahl der ungarischen Studenten, die die Universität Wittenberg besuchten, sprunghaft an. Nahezu alle ungarischen Reformatoren hatten bei Philipp Melanchthon gelernt und standen noch Jahre später in mehr oder weniger engem Kontakt zu ihm. Bis zum Tode Melanchthons studierten 442 Studenten aus Ungarn an der Universität Wittenberg. Dies konnte jedoch Streitigkeiten innerhalb der ungarischen Reformationsbewegung nicht verhindern. Prof. Dr. ARMIN KOHNLE (Leipzig) stellte den „Drucker Johannes Manlius als Förderer der Reformation in Krain und Ungarn“ vor, der mit Primus Truber insoweit in indirekter Verbindung stand, als er unter anderem Schriften des Truber-Schülers Georg Dalmatin herausgab. Nicht sicher klären lässt sich die Frage nach seiner Herkunft. 1548 immatrikulierte sich in Wittenberg ein Johannes Menlin, der später auch in Basel und Leipzig studierte und sich dabei als fliegender Buchhändler betätigte. Als Erster brachte er eine Sammlung der „dicta und exempla“ von Philipp Melanchthon auf den Markt. Einige Jahre arbeitete er als Kaplan und Pfarrer, zuletzt in der castellischen Pfarrei Wiesentheid; von 1571 an verliert sich allerdings seine Spur für mehrere Jahre. 1575 erscheint in Laibach Johann Manlius, der die slowenische Übersetzung des Jesus Sirach aus der Feder von Georg Dalmatin herausgab. Zwischen 1575 und 1580 erschienen bei Manlius 14 Drucke in deutscher, vier in lateinischer, einer in kroatischer und elf in slowenischer Sprache. Neben den Arbeiten Dalmatins, der Stücke von Luther und Johannes Brenz übersetzte, vertrieb Manlius auch die Postille des Melanchthon-Schülers Johann Spangenberg von 1544 in slowenischer Übersetzung, ein wichtiges Indiz für seine Identität mit dem Wittenberger Johannes Menlin. 1581 verwies ihn Erzherzog Karl von Innerösterreich des Landes. Bis 1604 oder 1605 lässt Manlius sich als Wanderdrucker in Westungarn nachweisen. Als das Hauptwerk dieser Jahre erschien 1583 das lateinische Namenbuch der ungarischen Pflanzen des niederländischen Botanikers Carolus Clusius. Da schon in den Melanchthon-Dicta ein pflanzenkundliches Interesse des Manlius nachweisbar ist, könnte dies ein weiterer Hinweis auf die Personenidentität mit dem Melanchthon-Schüler sein. Die inhaltliche Analyse der von Manlius verlegten religiösen Texte steht zwar noch aus, dass dieser von Melanchthon geprägte Lutheraner bei der Verbreitung reformatorischer Literatur in Südosteuropa aber eine überaus wichtige Rolle spielte, ist heute schon deutlich erkennbar. Prof. Dr. JOCHEN RAECKE (Tübingen) befasste sich in seinem Vortrag über „Primus Truber als Übersetzer und Autor“ mit der Frage, welcher der beiden Kategorien sich Truber vorrangig zurechnen lässt. Zu seinen veröffentlichten Druckwerken gehören Katechismen, Ausgaben der Heiligen Schrift oder von Teilen daraus, Kirchenordnungen und Schriften, die sich inhaltlich auf die Seelsorge beziehen. Während sich für die Jahre von 1551 bis 1554 und von 1568 bis 18 1573 keine gedruckten Arbeiten von Truber nachweisen lassen, veröffentlichte er zwischen 1555 und 1567 16 und in den Jahren von 1574 bis 1586 elf Druckwerke. Aus der Sicht eines heutigen Betrachters betätigte sich Truber bei seinen Ausgaben der Heiligen Schrift als Übersetzer, während bei seinen Schriften über die Seelsorge von seiner persönlichen Autorschaft auszugehen ist. Schwerer fällt die Beantwortung der Frage hinsichtlich der Katechismen und Kirchenordnungen, da sie nicht von Truber selbst, sondern von kirchlichen Autoritäten festgelegt worden waren. Aus der Sicht von Primus Truber und seinen Zeitgenossen dürfte eine solch strikte Trennung der Kategorien ohnehin verfehlt gewesen sein. So stand für Truber wohl auch beim Übersetzen der Heiligen Schrift weniger die Orientierung an der Vorlage als vielmehr die Frage im Vordergrund, wie sich das Wort Gottes so angemessen wie möglich auf Slowenisch formulieren ließ Prof. Dr. WILFRIED SETZLER vermittelte in seinem Vortrag über „Tübingen und Derendingen zur Zeit Primus Trubers“ einen lebendigen Eindruck von den wissenschaftlich verbürgten Auskünften über das äußere Bild und die Einwohnerschaft von Tübingen und Derendingen, zwei wichtigen Stationen im Leben von Primus Truber. Tübingen war für ihn von Bedeutung als Druck- und Verlagsort, als Sitz des Evangelischen Stifts und als Universitätsstadt allgemein. In Derendingen war Primus Truber von 1567 bis zu seinem Tod 1586 Pfarrer; nirgendwo lebte und wirkte er so lange wie dort. In dieser Zeit zählte das Dorf etwa 350 bis 400 Einwohner. Von den in der Mitte des 16. Jahrhunderts nachweisbaren 17 großen Gutshöfen gehörten 13 dem Kloster Zwiefalten. Auch wenn Truber bei seinem Antritt eine relativ schlechte Bezahlung in Kauf nehmen musste, baute er bald ein eigenes Haus, da sich das Pfarrhaus in einem maroden, kaum mehr bewohnbaren Zustand befand. Seine hohen Schulden hielten ihn mehrere Jahre lang von seinen Studien und seiner Übersetzungstätigkeit ab. Dr. ZVONE A. TRUBELJ von der Slowenischen Gemeinde Stuttgart stellte in seinem abschließenden Vortrag „Vom Laibacher Diözesanpriester zum evangelischen Pfarrer Derendingens. Primus Truber aus der Sicht des Jahres 2008“ einige Gedanken über die Lebensstationen von Primus Truber zusammen, die den historischen Rückblick eines heutigen Betrachters bestimmen. Bis heute stellen die Slowenen Primus Trubers sichtbare Leistungen in den Vordergrund und sehen in ihm den Ersten, der ein gedrucktes slowenisches Buch herausbrachte, den ersten slowenischen Liedermacher seiner Zeit und den Gründer einer slowenischen Nationalkirche. Dabei wird übersehen, dass für Truber die Verwurzelung in der Bibel und seine Tätigkeit als Priester Vorrang genoss. Auch Trubers Vorstellungen einer Annäherung der verschiedenen christlichen Konfessionen wurden bislang zu wenig beachtet: Seiner Überzeugung nach sollten Protestanten, Katholiken und Orthodoxe gemeinsam der von der Türkei ausgehenden Gefahr des Islam Einhalt gebieten. Lange Zeit verschleierten ideologische Vorstellungen, etwa die des „slowenischen Patrioten“, ein angemessenes Bild der Persönlichkeit von Primus Truber. So soll das Jahr seines 500. Geburtstages zu neuen Forschungen und Reflexionen anregen, durch die sich ein authentisches Bild seines Lebens und Wirkens gewinnen lässt. Die thematisch vielfältigen Beiträge der Teilnehmer ermöglichten es, das Anliegen der Tagung zu erfüllen, die Persönlichkeit, das Werk und die Wirkung von Primus Truber auf der Grundlage der neuesten Forschungsergebnisse und vor dem Hintergrund der historischen Entwicklungen beurteilen zu können. Sein tief empfundener Glaube gab Truber die Kraft, nicht nur als Verkünder der Reformation sowohl in seiner Heimat als auch in Deutschland hervorzutreten, sondern auch durch sein Werk die Entwicklung der slowenischen Schriftsprache und damit einer slowenischen Identität voranzutreiben. Der begrenzte Erfolg der Reformation im heutigen Slowenien lässt diese Leistung umso wichtiger erscheinen. Dennoch wird eine Vereinnahmung von Primus Truber durch eine nationalslowenische oder eine gesamteuropäische Perspektive seiner Persönlichkeit nicht gerecht. Größer als bei früheren Jubiläen ist die Chance, das Jahr des 500. Geburtstages von Primus Truber zum Anlass für weitere, ideologisch unbelastete Forschungen und Reflexionen zu nehmen. Oliver Haller, M. A. / Stefan Kötz 19 Bericht über eine interdisziplinäre Tagung in Riga: „Die religiösen und konfessionellen Prozesse im Baltikum während des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“ Vom 3. bis 5. April 2008 luden die Professoren Anton Schindling (Universität Tübingen), Werner Buchholz (Universität Greifswald) und Ojars Sparitis (Kunstakademie Riga) lettische, estnische, schwedische und deutsche Forscher zur o. g. interdisziplinären Tagung in der Kunstakademie Lettlands und am Historischen Institut der Lettischen Universität in Riga ein. Damit wurde eine Tradition von Arbeitsgesprächen zur Beförderung von Kontakt und Austausch unter Frühneuzeitforschern verschiedener Disziplinen fortgeführt, welche die Reihe jährlicher Konferenzen zu ähnlichen Themen in Greifswald 2004, 2005 und 2007 sowie in Tallinn/Reval 2006 fortsetzte. Die von Prof. Sparitis, Kunsthistoriker der lettischen Kunstakademie, hervorragend organisierte Tagung wurde durch eine Exkursion in das lettische Hinterland, wo als Höhepunkte die alte Kirche von Wolmar und die beeindruckende Ruine der Deutschordensburg in Wenden besichtigt wurden, und durch einen Empfang in der Residenz des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Riga, Dr. Eberhard Schuppius, abgerundet. Die Vorträge, die sich mit den baltischen Ländern sowie Schweden, Dänemark und Pommern befassten, bestachen durch die Vielfalt der Blickwinkel auf das vorgegebene Thema. Die Durchdringung des Christentums durch den Volksglauben und das Zusammenleben von Katholiken, Protestanten und Orthodoxen wurden von Archäologen, Sprach- und Literaturwissenschaftlern sowie Kunst-, Religions- und Allgemeinhistorikern gemeinsam thematisiert. Es ergab sich ein vielschichtiges Bild der religiösen und konfessionellen Abläufe dieser Zeit, die von der alten deutschbaltischen und baltischen Forschung außer Acht gelassen wurden. Der Konfessionalisierungsprozess verlief in den baltischen Ländern nicht so eindeutig, wie es die ältere Forschung darstellt. Die verschiedenen Konfessionen existierten meist friedlich nebeneinander. Außerdem zeigte sich in den Vorträ- gen und Diskussionen, dass die baltischnationalhistorische Meinung über die Verbreitung des Volksglaubens genauer hinterfragt werden muss. Die Ansicht, Letten und Esten seien nie oder erst sehr spät von ihrem Volksglauben abgekommen und Christen geworden, muss differenzierter beleuchtet werden, da vergleichbare Phänomene in Skandinavien, aber auch im Alten Reich gefunden werden können. Ein weiteres Ergebnis der Tagung war deshalb, dass die Ereignisse der Frühen Neuzeit in den baltischen Ländern im Zusammenhang mit Mitteleuropa, vor allem dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und dem Königreich Polen-Litauen, gesehen werden müssen. Zu diesem Schluss kam auch Prof. Dr. Klaus Garber (Universität Osnabrück) in seinem öffentlichen Vortrag „Zur Überlieferung kulturhistorischer Quellen im baltischen Raum“, worin er auf ein Vierteljahrhundert literaturwissenschaftlicher Forschungen in Estland und Lettland zurückblickte. Forscht man geisteswissenschaftlich in den Ländern des heutigen Baltikums, so fällt schnell auf, dass die kulturelle Infrastruktur in diesen Ländern, trotz der langen Zugehörigkeit zum Zarenreich und der räumlichen Distanz zu Mitteleuropa, den deutschen Strukturen ähnelt. Die Tagung verfolgte nicht das Ziel das Alte zu konservieren, sondern durch intensiven Kontakt neue Strukturen zu erschaffen. Gerade die junge Generation lettischer und estnischer Forscher sucht Kontakt und Anschluss an den Westen und sollte von der Tagung angesprochen werden. Dieses Ziel wurde vollauf erreicht, was sich auch in der Gastfreundschaft der lettischen Organisatoren und einer ausgezeichneten Atmosphäre widerspiegelte. Der Kontakt soll in dieser Weise weitergeführt werden. So wird Prof. Sparitis an den Osteuropatagen vom 17. bis 21. Februar 2009 in Tübingen teilnehmen. Magnus von Hirschheydt 20 Die Istanbul-Exkursion der Abteilung für Alte Geschichte Vom 27. September bis zum 4. Oktober 2008 bekamen 20 Studierende die einzigartige Möglichkeit, an einer Exkursion der Abteilung der Alten Geschichte unter der Leitung von fünf Lehrenden nach Istanbul teilnehmen zu können. Nach einer gelungenen Landung im verregneten Istanbul entwickelte sich die Woche zu einer farbenprächtigen Mixtur aus Sonne, Orient, Antike, Anstrengungen, die mehr als belohnt wurden und unvergesslichen Eindrücken. Unter kompetenter Führung wurden die meisten Ziele „erlaufen“. Sieben Programmpunkte an einem Tag waren keine Seltenheit, doch die immer neuen Impressionen ließen niemals Müdigkeit aufkommen, zumal der Tagesablauf durch diverse außerplanmäßige Aktivitäten wie etwa gemeinsames Teetrinken aufgelockert wurde. Unser umfang- und abwechslungsreiches Programm beinhaltete selbstverständlich die touristischen „Highlights“ wie die Hagia Sophia, die Blaue Moschee, den großen Basar oder den ValensAquädukt, der bei Betrachtung am Tage noch imposanter wirkte als unter Beleuchtung bei nächtlicher, rasanter Taxifahrt. Aber auch kulturhistorische Kleinodien wie der in Restaurierung befindliche Blachernenpalast, die Pammakaristos-Kirche oder die Gotensäule weckten unser Interesse. Bereichert wurde unser Aufenthalt außerdem durch die Gesellschaft zweier Tübinger Absolventen. Ute Kelp, Wissenschaftliche Angestellte am Deutschen Archäologischen Institut begleitete uns und führte die Gruppe sachkundig durch diverse Programmpunkte. Ein weiterer willkommener Gast war Dr. Ralf Becks, der uns kompetent durch die TrojaAusstellung des Archäologischen Museums leitete. Hierbei ergriffen der ehemalige Korfmann-Mitarbeiter, der aus erster Hand von den Ausgrabungen berichtete, und Hartmut Blum gemeinsam die Gelegenheit, den brisanten Troja-Streit in Kurzfassung zu skizzieren. Auch auf sich alleine gestellt wusste unsere Gruppe sich immer zu helfen. Zu jedem Programmpunkt gab es ein zuvor angefertigtes Impulsreferat, in dem die Exkursionsteilnehmer sich gegenseitig über die historischen und architektonischen Zusammenhänge informierten. Die gemeinsamen Abende stellten weitere Höhepunkte der Exkursion dar, so zum Beispiel der von Nicola Zwingmann organisierte Besuch einer Vorführung tanzender Derwische. Danken möchten wir an dieser Stelle unseren Lehrenden Nicola Zwingmann, Mischa Meier, Hartmut Blum, Claudia Drosihn und Stefan Priwitzer, die durch hervorragende Organisation, unerschöpfliche, ansteckende Begeisterungsfähigkeit und ihr großes Engagement diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. Unser großer Dank gilt ebenso dem Förderverein Geschichte, der diese Reise durch seine großzügige Unterstützung ermöglicht hat. Wir hoffen, dass auch den folgenden Jahrgängen die Möglichkeit gegeben sein wird, die Geschichte so lebendig zu erfahren, wie es uns in dieser Woche ermöglicht wurde. Leonie Greiner, Nikolaos Kalles, Stephan Busse 21 Im WS 2007/08 angenommene Dissertationen Absolvent(in) Bacher, Rahel Daniels, Mario Gruhlich, Rainer Titel der Dissertation Arme Schwestern in Württemberg: Untersuchung des spätmittelalterlichen Klarissenkonvents Pfullingen Geschichtswissenschaft an der Universität Tübingen im 20. Jahrhundert. Institutionalisierungsprozesse und Entwicklung des Personenverbandes 1918-1964 Betreuer(in) Hartmann Lorenz Langewiesche Schindling Paletschek Langewiesche Geschichtspolitik im Zeichen des Zusammenbruchs: Doering-Manteuffel Deutschland 1918/1919. Revolution – Reich – Nation Wirsching (Augsburg) Keisinger, Florian Lang, Stefan Mayershofer, Ingrid Regnath, Renate Runschke, Wolfgang Schaller-Hauber, Dorothea Scheiper, Klaus Unzivilisierte Kriege im zivilisierten Europa? Die Wahrnehmung der Staats- und Nationsbildungskriege auf dem Balkan in der englischen, deutschen und irischen Presse, 1876-1913 Ausgrenzung und Koexistenz. Judenpolitik und jüdisches Leben in Württemberg und im „Land zu Schwaben“ (14921650) Städtische Bevölkerung und bewaffnete Macht. Die Debatten um ‚Wehrhaftigkeit’ und ‚Militarismus’ in Bamberg 18601923 Die Mast im Wald. Vormoderne Schweinehaltung im Spannungsfeld zwischen Herrschaftsstrukturen, ständischer Ordnung und Subsistenzökonomie Die Grundherrschaft des Klosters Lorch. Untersuchungen zur Wirtschaftsgeschichte einer schwäbischen Benediktinerabtei vom Hochmittelalter bis zur Reformation Der Straßburger Bistumsstreit 1393/1394 – Ein Beispiel zum Bischofswahlrecht des Domkapitels im Spätmittelalter „Terror im System“. Die Innere Sicherheit von Staat und Gesellschaft in den 1970er Jahren Langewiesche Planert Lorenz Kießling (Augsburg) Setzler Doering-Manteuffel Kramer (München) Lorenz Holtz Lorenz Kretzschmar Eberl Hilsch Metzler Doering-Manteuffel Im SS 2008 angenommene Dissertationen Brüser, Joachim Cramer, John Kienzle, Claudius Lerg, Charlotte „Unbefugte Anmaßungen und unstatthafte Einwendungen“. Herzog Karl Alexander von Württemberg und die Landschaft 1733 bis 1737 Der Lüneburger Prozess 1945 – Vorbereitung, Durchführung und Rezeption des ersten Nachkriegsverfahrens gegen Personal des Konzentrationslagers Bergen-Belsen sowie des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz „Wahrnehmung, Mentalität, Generation. Evangelische Pfarrer und der gesellschaftliche Wandel in einer württembergischen Wachstumsregion der frühen Bundesrepublik“ „Nach Nordamerika müssen Sie blicken“. Deutsche Amerikaforschung – Wissenschaft und Politik im Vormärz und während der Revolution 1848/49 Schindling Kretzschmar Doering-Manteuffel Schild Doering-Manteuffel Kehrer Langewiesche Schild 22 Ognois, Laure Riehle, Bert Sauter, Marianne Veronesi, Marco „Die Pfarrer und der Umbruch“. Reformierte Wahrnehmung und Deutung von Krieg und Nation in der Waadt und in Zürich während der Helvetik (1798-1803) Die neue Weltordnung. Föderative Friedenstheorien im deutschsprachigen Raum zwischen 1892 und 1932 Folter und Hexenprozess. Eine vergleichende Untersuchung von Straf- und Hexenprozessen anhand der Tübinger Spruchpraxis im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert Die magna societas alemanorum und andere deutsche Fernhandelsunternehmen in Genua, 1400 – 1490. Prosopographie, Unternehmensstrategien und Vergesellschaftung des oberdeutschen Fernhandels im 15. Jahrhundert Schindling Reinhardt (Fribourg) Doering-Manteuffel Conze (Marburg) Lorenz Holtz Widder Hartmann Im WS 2007/08 abgeschlossene Magisterprüfungen (1. Hauptfach) Absolvent(in) Bar-on, Amir Bayer, Barbara Chiama, Anne Dörnemann, Maria Drehsen, Tobias Fischer, Christine Koch, Michael Koppatz, Anja Lacombe, Florence Lodde, Hermann Lucas, Fanny Titel der Magisterarbeit Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel von 1982 bis 1998: Interessen, Einstellungen und Politik „Es ist nun die Frage, wohin mit ihr“ Zwangsarbeiterinnen und ihre Kinder als Patientinnen und Patienten in der Universitätsfrauenklinik Tübingen 1939-1945 Der Nekrolog des Domkapitels von Aix-en-Provence. Einführung zur Studie einer unedierten Quelle und Transkription „Bücher: die wichtigsten Brücken zwischen Ost und West“? Deutsche Selbstverständnisse im Spannungsfeld von „Kultur-Nation“ und „Sozialistischer Nation“ am Beispiel der Leipziger Buchmesse Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre „Ob etwas schief, verdreht oder krumm ist, das sieht der Neger nicht …“.Mission und koloniales Rechtssystem in Kamerun zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft als „Sozialdisziplinierung“ der „Eingeborenen“ „Looking like the Enemy“. Die Selbstwahrnehmung der zweiten Generation der internierten Japanese-Americans während des Zweiten Weltkrieges anhand zweier Beispiele „A Tenancy at Will“: Souveränitätsdenken in den Pamphlets der frühen Amerikanischen Revolution Aufstieg und Fall des Napoleon Bonaparte im Spiegel der Augsburger Allgemeinen Zeitung von 1799 bis 1815 „Leben und Werk Walter Hallsteins 1901-1946. Karriere eines Europäers in der NS-Zeit Ausländische Direktinvestitionen britischer Multinationaler Unternehmen in der ersten Phase der Globalisierung 18701914 – Free Standing Enterprises: Erfolg oder Misserfolg Die Darstellung der außerbetrieblichen Sozialleistungen in der Werkzeitschrift der Gutehoffnungshütte von 1925 bis 1944 Gutachter(in) Doering-Manteuffel Schild Lorenz Setzler Widder Pécout * Doering-Manteuffel Mioche * Langewiesche Planert Schild Doering-Manteuffel Schild Sautter Holtz Lorenz Metzler Mioche * Baten Langewiesche Planert Guillon * 23 Panzram, Michael Rahm-Zeeb, Anna Rouillard, Amandine Sellner, Harald Thorn, Anna-Barbara Tifi Mambi, Tina Tippow, Arno Van Brackel, Julie Wurtz, Andreas Zinke, Cathrin „Geschlagen ziehen wir nach Haus, die Enkel richten’s besser aus“. Die Studentenproteste der späten 1960er Jahre in der Universitätsstadt Tübingen Zwangsarbeiter im Enzkreis. Exemplarische Untersuchung anhand von vier Gemeinden Zwischen Assimilation und Deportation. Die Morisken des Königreiches Granada – Eine religiöse Minderheit der spanischen Halbinsel im XVI. Jahrhundert Guibert von Nogent und der religiöse Aufbruch seiner Zeit – Ein Benediktinermönch zwischen vita activa und vita contemplativa Eugenische Träume. Konzepte zur Perfektionierung von Mensch und Gesellschaft in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts: Muller, Osborn, Haldane, Huxley und Lederberg Die Assoziierung der französischen Kolonien mit der EWG 1957: Deutsch-französische Kolonialdebatten aus historischer Perspektive Die kaiserliche Außenpolitik und die österreichischen Sekundogenituren Modena und Toskana 1789-1815 Setzler Metzler Doering-Manteuffel Schild Asche Schindling Hartmann Boquet * Planert Langewiesche Metzler Dubois * Schindling Sautter Beyrau War Karl Stumpp von Vorteil für die Landsmannschaft? Guillon * Der Uracher Anarcho-Kommunist Karl Raichle. Die Ent- Planert mythisierung einer regionalen Legende Langewiesche Liebe für mehr als ein Leben? Heiratspolitik und dynastiAsche sche Strategien am Beispiel der Welfen, Wittelsbacher und Schindling Hohenzollern (1500-1800) Im SS 2008 abgeschlossene Magisterprüfungen (1. Hauptfach) Absolvent(in) Titel der Magisterarbeit Der Seeteufel. Konstruktion eines Helden im 20. Jahrhundert Das Bild der Krise an der Elfenbeinküste in der deutschen de la Chaise, Ghislain Tagespresse 1999-2004 Sigismund Aperger (1687-1772) und die Naturbetrachtung Fechner, Fabian in der Jesuitenprovinz Paraguay Res Publica Renovata. Die verfassungsrechtliche RezeptiFriedle, Simon on der römischen Republik in der amerikanischen Verfassung Der Fall Theodor Haering. Geschichte eines Tübinger Gebhart, Patricia Ehrenbürgers Die Tübinger Juristenfakultät 1534-1601. Charakteristika der Organisation, des Rechtsunterrichts und des LehrHaller, Oliver körpers von der Reformation des Herzogtums Württemberg bis zur Neuordnung der Universität dch. Herzog Friedrich I. Italienische und Französische Künstler am Hofe Herzog Inglese, Sabina Eberhard Ludwigs (1693-1733) und Herzog Karl Alexanders von Württemberg (1733-1737) Die Jesuitenheiligen Stanislaus Kostka und Aloysius GonJetter, Christina zaga. Patrone der studierenden Jugend – Leitfiguren der katholischen Elite Böhringer, Michael Gutachter(in) Langewiesche Angster Dubois Metzler * Schindling Brendle Schild Meier Setzler Lorenz Lorenz Holtz Asche Schindling Schindling Asche 24 Klöß, Georg Konieczny, Lukasz Rimpp, Nicolai Schimmack, Barbara Schnierle, Volker Schoch, Kathrin Steffensen, Nils Stopper, Sebastian Traub, Carola Uhl, Katharina Ulrich, Kathrin * „It’s our Carnival“ – Die Ausbildung einer westindischen Identität anhand des Notting Hill Carnivals Partisanenkrieg in Weißrussland: Anarchie und Zerstörung im Raum Baranovii 1941-1944 Die Debatte und die Verhandlungen zur Zwangsarbeiterentschädigung. Die Berichterstattung in der deutschen Tagespresse von 1998 bis 2000: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Vergleich mit der Süddeutschen Zeitung Das Religionsgesetz von 1997 in der russländischen Presse Das Selbst- und Weltbild von Veteranen des Zweiten Weltkriegs in der ersten Hälfte der 1950iger Die „Arisierung“ und Wiedergutmachung jüdischen Eigentums am Beispiel der Göppinger Firma „Netter & Eisig“ und ihrer Besitzer Venenum legis agrariae. Die Ackergesetze in Livius’ Behandlung der Frühen Republik Der kleine Vaterländische Krieg. Der Partisanenkrieg um Brjansk und seine militärische Wirksamkeit April bis Juli 1943 Gefallenenehrung in Sigmaringen im 19. und 20. Jahrhundert Antireligiöse Politik im Tatarstan der Tauwetterzeit 19581964 Die Ostfront des Zweiten Weltkriegs im Wandel der öffentlichen Erinnerung der BRD Metzler Schild Doering-Manteuffel Schild Beyrau Gestwa Beyrau Gestwa Langewiesche Planert Setzler Lorenz Kolb Meier Beyrau Müller (Potsdam) Langewiesche Asche Beyrau Gestwa Beyrau Gestwa Masterabschluss im Rahmen des integrierten deutsch-französischen Studiengangs Tübingen – Aix-en-Provence („TübAix“) Im Studienjahr 2007/08 eingereichte bzw. angemeldete Zulassungsarbeiten für das Staatsexamen (Lehramt an Gymnasien) Absolvent(in) Ak, Bedia Bombera, Simon Brechensbauer, Katharina Brück, Martin Brückner, Aline Bruns, Andrea Titel der Zulassungsarbeit Gutachter(in) Die Rolle der Frau in der Ehe vom 18. bis ins 19. JahrhunHoltz dert John “Honey Fitz” Fitzgerald - The Irish Experience and its Political Manifestation in Boston During the Wake of the Schild Century „Erinnerung ist ein Land, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Die Wochenzeitung „Der Schlesier“ als Quel- Planert le und Medium spezifischer Erinnerungskultur Politik im „Duodezformat“. Entstehung und Entwicklung der Reichsgrafschaft Holzappel-Schaumburg in der zweiten Asche Hälfte des 17. Jahrhunderts Die Bewältigung von Naturkatastrophen in der römischen Meier Kaiserzeit von Augustus bis zu den Soldatenkaisern Deserteure des Zweiten Weltkriegs in der Bundesrepublik Doering-Manteuffel Deutschland 25 Davary, Timur Deutsch, Christian Dworaczyk, Nadine Eckstein, Thomas Elwing, Julia Fabriz, Debora Faiß, Rainer Forchel, Johanna Gawatz, Ines Gnahm, Andreas Guhl, Christian Haas, Fabian Haller, Annika Haller, Oliver von Hirschheydt, Magnus Hohenadl, Anke Jaesrich, Michael Jonas, Hannah Kapp, Andreas Kloker, Regina Kimmerle, Nadja Klotzbücher, Stefan Kremm, Jasmina Kromer, Simon Berichterstattung der deutschen Presse über den Krimkrieg Die Rezeption der Napoleonischen Kriege im „Schwäbischen Merkur“ Illegitimität im württembergischen Dorfleben des 18. Jahrhunderts Reformation und Säkularisierung im Ordensland Preußen: Die Rolle Albrechts von Brandenburg Die Ordnung im Dorf. Vogtgerichtsordnungen um 1600 im Kontext der Forschung Die Beutelsbacher Jahrmarktsordnung von 1797. Eine sozial- und wirtschaftshistorische Untersuchung Friedensstiftung durch Vermittler: Friedliche Konfliktbeilegung am Beispiel der Karolinger nach dem Vertrag von Verdun (843) und Friedrich Barbarossa nach dem Eklat von Besançon (1157) Die Geschichte der Bioethik und ihre Implikationen für moralisches Verhalten in der medizinischen Forschung am Menschen Der gute Ton bei Tisch.Wandel der Umgangsformen im 20. Jahrhundert im Spiegel ausgewählter normativer Schriften Giebel oder Traufe? Die Wiederaufbaukontroverse in Ulm nach dem Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Büergervereine „Alt-Ulm“ und „Gesellschaft 1950“ Das Konverseninstitut bei dem Mönchsorden des 11. und 12. Jahrhunderts Beyrau Krise und Niedergang des Zisterzienserklosters Bebenhausen Lorenz Von der ‚Blut-und-Boden-Ideologie’ zur Raumplanung und Landesforschung – Günther Franz und seine Arbeit über die Geschichte des deutschen Bauernstandes Die Tübinger Juristenfakultät 1534-1601. Charakteristika der Organisation, des Rechtsunterrichts und des Lehrkörpers von der Reformation des Herzogtums Württemberg bis zur Neuordnung der Universität durch Herzog Friedrich I. Brüderliche Bevormundung, soziales Prestige, geistliche Pfründe oder wahrer Glauben? – Die Ziele des Rigaer Koadjutors Wilhelm von Brandenburg-Ansbach Korea als Präzedenzfall, als Kristallisationspunkt des Systemkonfliktes in der Formationsphase des frühen Kalten Krieges Lilli Zapf – Leben und Werk Fordismus 1920 - 1970 Kolonialverwaltung in „Deutsch-Südwest“ 1880-1918 Kolonisationspolitik unter Katharina II. (1762–1796) und Alexander I. (1801–1825) – Die deutschen Kolonien im Wolgagebiet und die Siedlungen am Schwarzen Meer im Vergleich Nepos als Historiker? De viris illustribus im Vergleich mit der frühen römischen Historiographie Die nationalsozialistische Judenpolitik in Tübingen von 1933 bis 1942 im Spiegel der Tübinger Presse Kaiser Nero im Film Gottes Eingriff und die Spannungen von naher und ferner Gewalt. Erfahrungsraum und Erwartungshorizont im Chronicon Thuringiae des Hofrats Volckmar Happe Schindling Holtz Holtz Holtz Holtz Widder Planert Planert Langewiesche Hartmann Asche Lorenz Asche Schild Setzler Doering-Manteuffel Doering-Manteuffel Asche Meier Setzler Meier Schindling 26 Lässing, Julia Lang, Timo Laschinger, Nina Lehmann, Cornelius Lichter, Sascha Löst, Julia Maus, Esther Miegel, Annekathrin Müller, Sophie Neff, Christina Nörr, Christoph Pagel, Tobias Preschl, Andrea Schäfer, Felicitas Schaible, Verena Scheffer, Klara Schmalzriedt, Kilian Schmid, Vanessa Schumacher, Daniel Schuster, Cornelia Schütz, Annette Seid, Jessica Siebert, Alexander Sigmund, Christian Steiner, Michael Strasser, Katharina Thamm, Sarah Die Catilinarische Verschwörung bei Cicero und Sallust Bevölkerungsentwicklung der Regionen Kirchheim und Nürtingen im 17. und 18. Jahrhundert Jüdisches Leben in Horb Die Inventurakten der Tübinger Juden 1880-1900 Weinbau des Klosters Bebenhausen im Spätmittelalter in Tübingen anhand der Urbare der Jahre 1356 und1390 Das Wirtschaftswunder der Weißen Mönche. Ein Einblick in die zentralen Komponenten des ökonomischen Erfolgs des Zisterzienserordens Betrachtung des Frauenbildes zwischen 1941 und 1955 Meier Holtz Setzler Setzler Lorenz Lorenz Doering-Manteuffel Gebetsverbrüderung im Spätmittelalter am Beispiel der Lorenz Klöster Hirsau und St. Emmeram Die erste württembergische Landesordnung vom 11. November 1495 Jüdische Studenten an der Universität Tübingen 1852 – 1872. Auffindung und Untersuchung anhand der Studentenakten im Universitätsarchiv Tübingen Das Königtum und die Religion bei Saxo Grammaticus „Geschichten und Geschichte“ Theodor Fontane und das hugenottische Erbe im Spiegel seiner Koloniefestlyrik Die Revolte von 1837 in Lower Canada Wie ergänzen sich Text und Bild in der Schedelschen Weltchronik? Kindsmord in der Frühen Neuzeit. Ein darstellender Überblick über Hintergründe der frühneuzeitlichen Kindsmordproblematik Das Bruderhaus Göttelfingen – Eine Zweigstelle der Gustav-Werner-Stiftung in Reutlingen. Eine Annäherung an die frühe Geschichte der Bruderhäuser im Schwarzwald Germanienpolitik unter Augustus und Tiberius Die Debatte um die amerikanische Außenpolitik unter Präsident Bill Clinton und George W. Bush in der Zeitschrift „Foreign Affairs“ Konstruktion von Erinnerung: Britischer Remembrance Sunday. Royal British Legion, Schulen und Universitäten im Vergleich Ein Buch, das Leben veränderte. Betty Friedans „The Feminine Mystique“ und die US-Frauenrechtsbewegung der 1960er Jahre Die Wiederverzauberung des Alltags – der Beginn des Massenkonsums in den sechziger und siebziger Jahren „Peaceably or by a bloody process“. Die Abschaffung der Sklaverei in Großbritannien und den USA Studien zur Geschichte schwäbischer Reichsstädte im 13. und 14. Jahrhundert. Das Beispiel Reutlingen Critognatus, Mithridates, Calgacus – Kritiker des Imperium Romanum? Hergekommene Gauner oder Fürsten aus „Klein-Ägypten“. Studien über die Zigeuner im Spätmittelalter Eine Biographie in Briefen. Die Briefe der Elisabeth Strasser vom Oldeani aus der Internierung während des Zweiten Weltkriegs Die Rezeption der Erdölpreiskrise durch den Wirtschaftsexperten Wilhelm Hankel Lorenz Setzler Hartmann Asche Schild Hartmann Holtz Holtz Meier Schild Langewiesche Schild Doering-Manteuffel Schindling Widder Meier Widder Planert Doering-Manteuffel 27 Ullmer, Kathrin Vött, Benjamin Wagner, Stefanie Walter, Magdalene Weichselgartner, Magdalena Wieland, Philipp Kirchenzucht. Lutherische Territorien im Vergleich Holtz Willy Brandt in Skandinavien: Bedeutung der Exilerfahrung Langewiesche für seine politischen Ansichten und Konzeptionen Erdbeben in der Frühen Neuzeit. Wahrnehmungs- und Holtz Deutungsmuster von 1600 bis 1800 Der Lehrplan als Instrument gesellschaftlicher Lenkung im Deutschen Kaiserreich (1871-1918). Die Allerhöchste Ordre Kaiser Wilhelms II. vom 1. Mai 1889 und ihre Auswir- Planert kungen auf die nationale Erziehung in preußischen Schulen Das Caesarbild der Asterix-Comics: Geschichtstravestie Meier oder Vermittlung klassischer Bildung? Der Friedensappell Papst Benedikts XV. im Jahre 1917 Langewiesche und die Reaktionen der deutschen Presse Winterstein, Benjamin Konservative, liberale und dialektische Theologie vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik. Die Entwicklung proDoering-Manteuffel testantischer Positionen am Beispiel ausgewählter Theologen Wolff, Johannes Rassismus und Kinderliteratur? Das stereotype europäische Bild Afrikas in den 1930er Jahren und seine ManifesPlanert tation in der Populärkultur am Beispiel von Hergés „Tintin au Congo“ Veröffentlichungen und zur Drucklegung eingereichte Publikationen von Angehörigen und Lehrbeauftragten des Historischen Seminars Ende 2007 – Ende 2008 (soweit gemeldet) Abteilung für Alte Geschichte F. Kolb, Burg-Polis-Bischofssitz. Geschichte der Siedlungskammer von Kyaneai in der Südwesttürkei, Mainz 2008 F. Kolb, Demokratie und Menschenrechte in Antike und Neuzeit, in: Geschichtswissenschaft und Zeiterkenntnis. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. FS Horst Möller, hg. v. K. Hildebrand et al., München 2008, 673-681 F. Kolb, Zwischen Meer und Taurus. Geschichte Lykiens im Altertum (lfd. Buchprojekt) M. Meier, Naturkatastrophen in der christlichen Chronistik. Das Beispiel Johannes Malalas (6. Jh.), in: Gymnasium 114 (2007), 559-586 M. 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