Leben von Oskar und Emilie Schindler in die Gegenwart geholt
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Leben von Oskar und Emilie Schindler in die Gegenwart geholt
Leben von Oskar und Emilie Schindler in die Gegenwart geholt Schindler Biografin Erika Rosenberg zu Gast bei Gymnasiasten der Bereiche Gesundheit/Soziales und Wirtschaft Samstag, 13.11.2010 Theo Tangermann (T.T.) Oskar und Emilie Schindler im Jahre 1946 Im Rahmen des Besuches der Schindler Biografin Erika Rosenberg fand am Mittwoch, dem 10.11.2010 eine Veranstaltung für zahlreiche Schüler der Gymnasien Gesundheit/Soziales und Wirtschaft, aber auch für zahlreiche Lehrer statt. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Kathrin Kreibe (stellvertr. Leiterin der BBS II) die Schüler und Lehrer und bedankte sich bei Erika Rosenberg für ihr Kommen. Danach bekam Jens Schößler (Leiter des gymnasialen Bereiches) das Wort und bedankte sich bei den Verantwortlichen der Rosa-Luxemburg-Stiftung, welche diesen Tag erst möglich gemacht hatte. Im weiteren Verlauf wies Schößler darauf hin, dass die Schüler, welche zuvor den Film „Schindlers Liste“ gesehen haben, mit Interesse dieser Veranstaltung entgegengesehen haben. Er machte auf den 09.11.aufmerksam, denn dieser Tag ist nicht nur als positiver Tag in die deutsche Geschichte eingegangen, denn im Jahre 1938 fand an diesem Tag die Reichspogromnacht statt. In der Reichspogromnacht wurden zahlreiche jüdische Geschäfte, Fabriken und Synagogen von den Nationalsozialisten in Brand gesetzt. Für die Juden war das der Beginn der Judenverfolgung. hier: Kathrin Kreibe (stellvertr. Leiterin der BBS 2) begrüßt die Schüler und Lehrer der Gymnasien und Schindler Biografin Erika Rosenberg Nun stellte sich die Schindler Biografin Erika Rosenberg selbst vor. Rosenberg wurde als Tochter jüdischer Eltern im Jahre 1941 in Argentinien geboren. Ihre Mutter war Ärztin und der Vater Jurist in Deutschland. Als Hitler an die Macht kam, flohen die Rosenbergs im Jahre 1936 über Paraguay nach Argentinien. Die Eltern von Erika Rosenberg hielten sich zuerst in Paraguay und der Dominikanischen Republik auf, da in Argentinien ein Einreiseverbot herrschte. Als die Eltern von Erika Rosenberg dann schließlich ein Einreisevisum für Argentinien bekamen, waren sie weder der spanischen Sprache mächtig, noch hatten sie viel Geld. In den ersten Berufsjahren wollte Erika Rosenberg für eine englische Zeitung schreiben, bis sie dann auf Emilie Schindler traf. Heute arbeitet Rosenberg als Dozentin, Schriftstellerin, Biografin der Schindlers und Journalistin in Buenos Aires (Argentinien). Am 22. Juni 1990 traf sich Erika Rosenberg zum ersten Mal mit der Witwe von Oskar Schindler, namens Emilie Schindler. Rosenberg wollte Emilie Schindler als Mensch darstellen, denn Emile Schindler war wie jeder andere Mensch auch, betonte Rosenberg. Emilie Schindler war eine Frau, die im Nationalsozialismus nicht wegschaute, sondern Zivilcourage zeigte und zusammen mit ihrem Mann Oskar über 1200 Juden rettete. Erika Rosenberg liest aus ihrer Biografie über Oskar und Emilie Schindler Erika Rosenberg traf Emilie Schindler zum letzten Mal kurz vor Emilie Schindlers Tod im Jahre 2001. Weiter präsentierte Rosenberg wichtige Informationen über Oskar Schindler: Oskar Schindler starb im Jahre 1974 in Hildesheim. Emilie Schindler wurde in Alt-Moletein zur Welt und Oskar in Zwittau im heutigen Tschechien. Schon im Jahre 1927 fand dann die Hochzeit von Oskar und Emilie statt. Nach der Hochzeit lebten die beiden zusammen, Emilie kümmerte sich um alles, denn Oskar wollte zu diesem Zeitpunkt nicht arbeiten. Im Jahre 1935 fing er als Spion an. Heute gibt es zwei Archive, in denen die Aufzeichnungen der Spionagetätigkeit von Oskar Schindler eingesehen werden können, nämlich Potsdam und Freiburg. Wegen der Spionage wurde er im Jahre 1938 von den Tschechen verhaftet, aber noch im gleichen Jahr auf Grund der deutschen Besetzung freigelassen. Als er dann nicht mehr für den Geheimdienst arbeitete, dachte sich Oskar Schindler, wie kann ich am schnellsten an Geld kommen. Also entschloss sich Schindler eine Fabrik aufzubauen, welche auch heute noch in Krakau ( Polen), in der Lipowastraße 4 besichtigt werden kann. Für diese Arbeit holte er sich jüdische Arbeiter aus dem Arbeitslager Plaszow. Da die jüdischen Arbeiter ihre Arbeit gut machten, entschloss sich Oskar Schindler im Jahre 1942/1943 ein Arbeitswohnlager für die zahlreichen Arbeiter zu errichten. In der Fabrik von Oskar Schindler bekamen die Arbeiter richtige Kleidung und mussten somit nicht mehr die Kleidung tragen, welche sie die ganze Zeit im Arbeitslager Plaszow tragen mussten. Im Jahre 1943 führte Schindler ein Gespräch in Budapest, wo es um die Rettung vieler jüdischer Menschen ging. Da es auch vorkam, dass Menschen im Arbeitslager Plszow starben, entschloss sich Oskar Schindler einen Friedhof für die Juden zu errichten. Erika Rosenberg zeigte den Lehrern und Schülern außerdem eine Kopie der originalen Schindler Liste, welche im Jahre1944 entstand. Rosenberg machte außerdem darauf aufmerksam, dass einige der Namen und Listen geändert werden musste, um noch mehr Leute zu retten, denn Leute über 40 durften zur damaligen Zeit nicht mehr arbeiten. hier: Kathrin Kreibe ( stellvertr. Leiterin der BBS 2) bedankt sich bei Schindler Biografin Erika Rosenberg Im Jahre 1945 nahm Emilie Schindler 120 jüdische Arbeiter auf, denn sie wollte nicht, dass diese dann, wenn sie es nicht täte, in Auschwitz ums Leben kommen würden. Nach Ende des Krieges zogen Oskar und Emilie Schindler nach Regensburg, wo sie dann bis 1949 blieben. Im Jahre 1949 entschlossen sich die Schindlers dann nach Argentinien auszuwandern. Als Oskar und Emilie im Jahre 1949 nach Argentinien gingen, waren sie völlig verarmt und ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Als sie dann die Genehmigung hatten reisten Oskar und Emilie Schindler als jüdische Gläubige ein, so Rosenberg. Am Ende der Veranstaltung beantworte die Schindler Biografin Erika Rosenberg noch einige Fragen. Zum Beispiel meinte sie, dass es das Leid war, welches Oskar und Emilie sahen, deshalb halfen sie, 1200 Juden zu retten. Außerdem kamen noch Fragen zum Film und zum Leben in Argentinien, welches Rosenberg, aber meistens selbst noch alleine ergänzte. Emilie Schindler war sehr verärgert über Spielberg und wollte anfangs nicht nach Tel-Aviv fliegen, Rosenberg stimmte sie jedoch um. Rosenberg erzählte zum Schluss noch etwas über das Leben in Argentinien. Oskar und Emilie betrieben in Argentinien eine kleine Farm, aber Oskar verlässt im Jahre 1957 Argentinien und bleibt dann später ganz in Deutschland. Schindler lebte lange Zeit in Frankfurt am Main, Am Bahnhof 4, wo dann auch nach seinem Tod eine Gedenktafel errichte wurde. Erbschein oder ähnliche Dinge über Oskar hat Emile nie bekommen. Zum Schluss bedanke sich Kathrin Kreibe mit einer Tasse der BBS 2 bei Rosenberg. Einige Schüler nutzten im Nachhinein noch die Autogrammstunde mit Rosenberg. Da die Veranstaltung bei den Lehrern und Schülern so gut ankam, aber die Zeit zu knapp war, wurde schon darüber gesprochen, Erika Rosenberg noch einmal einzuladen.