Bearbeiter: Manja Doege Anja Michalski Katrin Michalski Betreuer
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Bearbeiter: Manja Doege Anja Michalski Katrin Michalski Betreuer
DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Bearbeiter: Manja Doege Anja Michalski Katrin Michalski Betreuer: Vortrag: Prof. Dr. rer. nat. habil. Merkel 22.06.2000 1 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Inhalt Seite 1. Einteilung der Pestizide......................................................................................... 4 2. Geschichte............................................................................................................. 4 3. Anwendungsgebiete und Produktionsmengen...................................................... 3.1. Anwendung............................................................................................ 3.2. Produktionsmengen................................................................................ 5 5 6 4. Vorkommen.......................................................................................................... 7 5. Chemismus und physikochemische Eigenschaften............................................... 8 6. Biologische Wirkung............................................................................................ 9 7. Toleranz................................................................................................................ 10 8. Resistenz............................................................................................................... 10 9. Bedeutung der Lipide........................................................................................... 11 10. Toxizität.............................................................................................................. 10.1. Einfluß der Temperatur........................................................................ 12 12 11. Richt- und Grenzwerte....................................................................................... 12 12. Formulation......................................................................................................... 15 13. Abbau und Abbauprodukte................................................................................. 13.1. Allgemein............................................................................................. 13.2. DDT-Abbau.......................................................................................... 15 15 16 14. DDT - ein globales Problem............................................................................... 14.1. Persistenz............................................................................................. 14.1.1. Rückstandsbildung................................................................. 14.1.2. Persistenz.............................................................................. 18 18 18 18 14.2. Transport in Boden, Luft und Wasser.................................................. 20 14.3. Wirkung auf Nicht-Zielobjekte............................................................. 14.3.1. Wirkung auf Vögel, Fische und Nutzinsekten...................... 14.3.2. Wirkung auf den menschlichen Körper................................. 14.3.2.1. Aufnahmewege........................................................ 14.3.2.2. Gefährdung der Männlichkeit.................................. 14.3.2.3. DDT in der Muttermilch.......................................... 14.3.2.4. DDT im Blut............................................................ 23 23 24 25 25 26 27 2 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 15. Analysenmethoden............................................................................................... 27 16. Grundwasserreinigung.......................................................................................... 28 17. Beispiele für DDT in der Nahrungskette.............................................................. 29 18. DDT heute............................................................................................................ 31 19. Alternativen.......................................................................................................... 31 20. Literaturverzeichnis.............................................................................................. 34 3 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Zusammenfassung Mit der Entdeckung des DDT stand der Welt erstmals ein absolut wirksames Insektizid zur Verfügung. Hungersnöte, ausgelöst durch Insekten, die die Ernte vernichteten und von insekten-übertragene Krankheiten, konnten jetzt erfolgreich bekämpft werden. Aufgrund seiner geringen akuten Toxizität für Vögel und Säugetiere schien der Einsatz unbedenklich zu sein. Bald jedoch häuften sich die Hinweise darauf, dass DDT lange nicht so harmlos ist wie man anfangs annahm. Ein Rückgang verschiedener Organismenpopulationen (insbesondere bei Vögeln) und Organschäden bei unzähligen Lebewesen bis hin zum Menschen waren eindeutige Folgen des immer stärker werdenden großflächigen DDT-Einsatz. Hauptursache ist die Persistenz des DDT. Es widersteht weitgehend biologischen und chemischen Abbauprozessen und ist somit überall in der Umwelt über längere Zeit zu finden. In Verbindung mit seinen lipophilen Eigenschaften, die eine Speicherung im Körperfett ermöglichen, kommt es zur Anreicherung des DDT in der Nahrungskette. Außerdem kann DDT infolge seiner großen Beständigkeit durch Wind, Wasser, Luft, der Atmosphäre und in den Organismen weit transportiert werden, wodurch es auch in Gebiete gelangt, in denen es nie angewandt wurde. Langandauernde Einlagerungen und ständig neue Zufuhr von DDT, die bei Säugetieren und Menschen hauptsächlich über die Nahrungskette erfolgt, führt schließlich zu einer chronischen Vergiftung des Körpers. Als man diese Gefahr erkannte, wurde das DDT verboten, zuerst in den USA, andere Länder folgten jedoch bald darauf. Doch heute noch wird DDT vor allem in den Entwicklungsländern eingesetzt und gelangt infolgedessen hauptsächlich über Nahrungsmittel weiterhin nach Europa. Ein vollständiges DDT-Verbot wird von den Umweltschutzorganisationen angestrebt, aber bei der Malariabekämpfung u.a. gibt es bis jetzt keine Alternative, so dass man in diesem Bereich noch nicht auf DDT verzichten will und kann. Als kontroversen Abschluß zu dem Thema DDT, schädlich oder nicht, steht ein Zitat von RÖMPP CHEMIE LEXIKON, (1987?) „ Spätere Untersuchungen haben gezeigt, daß die Eierschalenverdünnung nicht durch DDT sondern durch polychlorierte Biphenyle hervorgerufen wurde und daß DDT beim Menschen keinen Krebs erzeugt. Die bei Mäusen (und nur dort) beobachteten Lebertumoren können sich bei nicht zu langer Expositionszeit zurückbilden; sie greifen nicht auf das Nachbargewebe über und bilden keine Metastasen. Auf DDT zurückzuführende Erkrankungen von Menschen, die besonders häufig mit dem Wirkstoff in Berührung kommen, z. B. die Arbeiter in den Produktionsstätten, die Personen, die mit der Ausbringung des Wirkstoffs betraut sind oder die Bewohner der Häuser, deren Wände im Rahmen des Anti-Malaria-Programmes der WHO halbjährlich mit DDT besprüht werden, sind bisher nicht bekannt.“ 4 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 1. Einteilung der Pestizide Pestizide sind Substanzen, die zum Töten oder zur Abwehr von Schädlingen angewandt werden. Hauptsächlich handelt es sich dabei um künstlich hergestellte Chemikalien, es gibt jedoch auch natürlich vorkommende Wirkstoffe. Demnach unterteilt man in anorganische, organisch-synthetische und biologische Pestizide. Die anorganischen Pestizide waren bis zum zweiten Weltkrieg die gebräuchlichsten Gifte, sind jedoch ab ca. 1940 mit der Entwicklung der organischen Pestizide fast bedeutungslos geworden, da sie oft weniger effektiv und gewöhnlich sehr viel toxischer für eine große Breite von Organismen waren als die organischen Pestizide. Die biologischen Pestizide sind natürlich vorkommende, aus Pflanzen gewonnene Verbindungen. Die heute am meisten genutzten Pestizide sind die synthetisch hergestellten, organischen Wirkstoffe.[9] Nach ihrem Anwendungsbereich unterscheidet man Insektizide (gegen Insekten), Fungizide (gegen Pilze), Herbizide (gegen Unkräuter), Rodentizide (gegen z. B. Ratten und Mäuse), Molluscizide (gegen Schnecken), Akarizide (gegen Milben) und Nematizide (gegen Fadenwürmer. Die Insektizide lassen sich nach ihrer chemischen Zusammensetzung in drei Hauptgruppen einteilen [10]: - chlorierte Kohlenwasserstoffe - Organophosphate - Carbamate Eine weitere Einteilung der Insektizide erfolgt hinsichtlich ihrer Beweglichkeit in der Pflanze. Man unterscheidet protektiv oder lokal wirkende Verbindungen, Wirkstoffe mit Tiefenwirkung (dringen in das Pflanzengewebe über die Blätter ein, werden aber nicht vom Säftestrom der Pflanze fortgetragen) und systemische Wirkstoffe, die relativ schnell von Pflanzen über die Wurzeln aufgenommen und im Gefäßsystem transportiert werden.[10] DDT gehört zu den chlorierten Kohlenwasserstoffen und ist ein Insektizid mit lokaler Wirkung, das heißt, das Mittel bleibt auf der Pflanzenoberfläche, wo es so gleichmäßig wie möglich aufgetragen werden muß, und wo es von den Insekten direkt aufgenommen wird. Der Nachteil einer solchen Wirkung ist die Anfälligkeit des Insektizids auf die Witterung.[6] 2. Geschichte Die Anwendung von Chemikalien zur Bekämpfung von in Massen auftretenden schädlichen Insekten ist eine sehr alte Methode. „Schon vor etwa 3000 Jahren benutzten die Griechen Schwefel und später die Römer Asphaltdämpfe zum Schutz ihrer Weingärten.“[Schmidt, 1986]. Um 900 n. Chr. bekämpften die Chinesen mit Arsen Insekten in ihren Gärten. Im 17. Jahrhundert wurde das erste natürlich vorkommende Insektizid, Nikotin von Extrakten der Tabakblätter, angewendet. In den 30’er Jahren des 19. Jahrhunderts begann die Entwicklung der synthetischen organischen Pestizide.[1] DDT wurde erstmals 1874 vom deutschen Chemiker Othmar Zeidler synthetisch hergestellt. Seine insektizide Wirkung stellte der Schweizer Paul Müller 1939 fest. Für diese Entdeckung erhielt er den Nobelpreis. Man glaubte die Lösung gegen unzählige Insektenplagen gefunden zu haben.[15] 1943 wurde DDT erstmals auf den Markt gebracht und entwickelte sich bald zum meist verwendeten Insektizid der Welt [6]. Beim Militär setzte man es bis 1945 ein, indem unter 5 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 anderem Gefangene und Flüchtlinge in den Lagern mit DDT eingepudert wurden, um Typhusübertragende Läuse zu bekämpfen. Auf diese Weise wurde Europa von großen Seuchen verschont.[16] Nach dem Krieg kam DDT dann auch im landwirtschaftlichen Bereich großflächig zur Anwendung, da bisher vor allem Kartoffelkäfer ganze Ernten vernichtet und Hungersnöte ausgelöst hatten. In den folgenden Jahren wurde DDT fast überall und in enormen Mengen zur Vernichtung aller denkbaren Schadinsekten, teilweise ohne Rücksicht auf andere Lebewesen, eingesetzt. Nebenwirkungen des Insektizids waren unbekannte oder wurden einfach übersehen. In den 60’er Jahren ging die Anwendung von DDT schließlich zurück, Ursachen waren: - eine steigende Resistenz der Schadinsekten gegen DDT - eine zunehmende Besorgnis über die Nebenwirkungen auf die Umwelt 1962 erregte das Buch „Silent Spring„ der amerikanischen Meeresbiologin Rachel Carson öffentliche Aufmerksamkeit. Das Buch wies erstmals auf die schädliche Wirkung von DDT und seinen Abbauprodukten auf die gesamte Lebewelt hin.[1] Ein Anwendungsverbot trat erstmals 1972 in den USA in Kraft. In Deutschland wurde durch das DDT-Gesetz vom 7.8.1972 sowohl seine Anwendung, als auch seine Herstellung verboten. Die DDR setzte es in der Forstwirtschaft ein bis es offiziell 1983 verboten wurde. Heute existiert in allen Industrieländern mindestens ein Anwendungsverbot für DDT. In den Entwicklungsländern kommt DDT jedoch bis heute unter anderem zur Bekämpfung von Malaria zum Einsatz.[16] 3. Anwendung und Produktionsmengen 3.1. Anwendung Das DDT-Anwendungsgebiet war, wie schon die Geschichte zeigt, breit gefächert. Eingesetzt wurde das Pestizid hauptsächlich als Kontakt- und Fraßgift. Spezielle Anwendungsbereiche sind im folgenden zu finden [1][18]: · · · · · · · · in der Landwirtschaft: - zur Bekämpfung von Baumwollschädlingen - zur Bekämpfung des Kartoffel- und Maikäfers im Obstplantagen- und Weinbau im Garten- und Gemüsebau in der Forstwirtschaft, als Holzschutz (Speziell das Holzschutzmittel Hylotox 59, welches bis 1989 mit Flugzeugen zur großflächigen Waldbesprühung in der DDR eingesetzt worden ist) für die Desinfektionsmaßnahmen im Haus gegen Wanzen, Kleiderläuse und Flöhe im 2. Weltkrieg und Nachkriegszeit zur Bekämpfung der Pest durch entflöhen von Ratten für die Malaria- ,Typhus- und Tse –Tse –Fliegenbekämpfung Imprägnierung des Verpackungsmaterials von Lebensmitteln (vor allem in den USA) Die Abbildung 1 zeigt den Gebrauch von chlorierten Kohlenwasserstoffen in der Landwirtschaft von 1987-1991 in den USA. 6 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Abb. 1: Barbash / Resek, 1996 3.2. Produktionsmengen Anhand der hier aufgeführten Daten, läßt sich leicht erkennen, in welchem Umfang das DDT als Breitenwirkmittel verwendet wurde. · · · 1965 Jahresproduktion allein in der BRD 30.000 t 1976 weltweit noch 60.000 t produziert 1996 weltweit noch ca. 5.000 t [18] Man geht davon aus, das ca. 2 Millionen Tonnen DDT in die Umwelt eingebracht wurden sind. 80% davon allein in der Landwirtschaft. Fast die gesamte produzierte Menge gelangt in die Umwelt. Für einen Hektar verbrauchte man ca. 1 bis 3 kg DDT. Wobei in diesen eingesetzten Produkten der Wirkstoff zwischen 1 und 10 % lag. Als drastisches Beispiel ist Indien zu nennen, welches bis Ende der achtziger Jahre rund 250.000 Tonnen für die Malariabekämpfung versprühte. Andererseits gingen durch die Behandlung mit DDT die Malariafälle von 75 Millionen infizierten auf 5 Millionen zurück. Nachdem die ersten Ausmaße der Pestizidbenutzung bekannt wurden, stellte man allmählich die Produktion und die Verwendung dieses Giftes ein. Dabei war die BRD 1972 Vorreiter im Gegensatz zu der DDR, welche DDT noch bis 1989 in der Forstwirtschaft und beim Holzschutz verwendete. Mehr als 1000 Tonnen DDT- und lindanhaltiges Hylotox 59 sind in der 1988 in der DDR produziert worden. Durch das Wirksamwerden des DDT- Verbotes stellte man überall einen kontinuierlichen Rückgang in Lebensmitteln und im Körperfett fest. Aber auch heute noch mißt man die Konzentrationen von DDT und deren Abbauprodukte in Böden, da sie sehr langlebig und deshalb überall in der Biosphäre zu finden sind. [23] 7 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Argument gegen das DDT-Verbot: In tropischen Ländern dient es erfolgreich zur Bekämpfung von Malaria. Durch das Verbot des Giftes sind jedoch auf der anderen Seite wieder viele Millionen Menschen an Malaria gestorben. Um die Malariaepedimie einzudämmen, wird deshalb auch heute noch in einigen tropischen Ländern DDT verwendet.[23]. Es gibt noch keine wirksame und billige Alternative zu DDT. Einige Anopheles-Arten zeigen zwar inzwischen Resistenz, aber nur in wenigen Teilen der Malariagebiete.[25] Tab. 1: Malariaerkrankungen in Ceylon [26] 1946 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968/69 2 800 000 110 31 17 150 308 499 3 466 2 500 000 4. Vorkommen: Das DDT – Gemisch besitzt eine schwere Abbaubarkeit (Persistenz) im Wasser, Boden und der Luft. So daß eine Anreicherung in der Nahrungskette unumgänglich ist. Speziell in Warmblütlern ist es nach der Aufnahme bald im Blutkreislauf nachweisbar, jedoch wird es nachfolgend von lipoidhaltigen Organen entzogen und in Leber, Gehirn, Fettgewebe u.a. gespeichert. Nicht nur in der Pflanzen- und Tierwelt ist die Chemikalie zu finden, sondern auch in Gebäuden, wo sie vorzugsweise in: · · · · Holzoberflächen von Wandverkleidungen, Balken, Türen, Vertäfelungen, Böden, Fenster und Möbel Dachstuhl- und Holzkonstruktionen (z.B. Fachwerk) Hausstaub Raumluft nachweisbar ist. Nach einer ARGUK –Studie ist das DDT –Gemisch auch im Hausstaub anzutreffen. Mit Hilfe der Tabelle soll die Verteilung des DDT in Hausstaub – Proben vom Januar bis Februar 1997 (45 Proben) aufgezeigt werde. Tab. 2: ARGUK-UMWELTLABOR [18] (mg / kg) 4,4`-DDT 2,4`-DDT Median 0,17 0,05 Mittelwert 2,6 0,41 Maximalwert 66,6 8,7 8 4,4`- DDE 0,02 0,2 1,82 Summe 0,25 3,2 77,1 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Für die Bewertung existieren nur geringe Informationen und keine amtlichen Vorgaben, so dass mit den ARGUK- Orientierungswerte (Hausstaub) die Belastungsbereiche eingeteilt werden: Tab. 3: ARGUK-UMWELTLABOR [18] (mg/kg) Unbelastet DDT – Gemisch bis 0,3 Prüfbereich 0,3 – 6 Handlungsbereich >6 5. Chemismus und physikochemische Eigenschaften Unter der Abkürzung DDT versteht man Dichlorodiphenyl-Trichloroethan. Summenformel: C14H9Cl5 Strukturformel: Durch polare Bindung entsteht ein Elektronensog weg vom mittelständigen C-Atom. Dieser Elektronensog ist sehr bedeutend, denn mit seinem Sinken fällt auch die insektizide Wirksamkeit der Substanz. Das zeigt sich, wenn man zum Beispiel die einen starken Elektronensog verursachende CCl3-Gruppe ersetzt [1]: - CH CCl3 - CH - > - CH - > CHCl2 CH2Cl - CH - > CH3 Die Darstellung des DDT erfolgt durch Kondensation von Chlorbenzol mit Chloral bzw. Chloralhydrat [8]: DDT bildet farblose, geruchlose bis leicht aromatische Kristalle. Grunddaten: allgemein: Siedepunkt: sehr beständig, widersteht weitgehend meteorologischen und metabolischen Einflüssen 260°C 9 DDT – ein globales Problem Schmelzpunkt: Dampfdruck: Löslichkeit: Oberseminarvortrag am 22.06.2000 109°C ca. 20*10-6 bei 20°C DDT ist wenig flüchtig minimal wasserlöslich: 3*10-6 g/l bei 20-25°C; zum Vergleich Gips 2g/l gut löslich in vielen organischen Lösungsmitteln in Benzol 780 g/l sehr gut fettlöslich DDT ist ein weißes Pulver mit insektiziden Eigenschaften. Eingesetzt wird es hauptsächlich als Kontaktgift. Es besitzt eine gute Dauerwirkung, seine Anfangswirkung ist dagegen gering [10]. Als Fraßgift wirkt DDT wesentlich schwächer als bei dermaler Aufnahme [1]. DDT wird mit einer niedrigen akuten Toxizität (Giftigkeit) gegenüber Säugern und anderen Warmblütern eingestuft. [23] physiologisch-chemische Nebenwirkungen: DDT beeinflußt die Speicherung anderer chlorierter Kohlenwasserstoffe in den Geweben und umgekehrt wird auch die Einlagerung von DDT beeinflußt. Eine solche Wirkung konnte zwar nicht bei allen Warmblütern festgestellt werden, aber bei Ratten beispielsweise verminderte das DDT die toxische Wirkung des Rattengiftes Warfarin. Die DDT-Rückstände in unserer Umwelt könnten somit die Ursache dafür sein, daß die Ratten dem Rattengift gegenüber unempfindlich geworden sind.[1] 6. Biologische Wirkung / Wirkung auf Insekten Der Angriffspunkt des DDT ist das Nervensystem. Seine insektentötende Wirkung beruht auf seiner guten Fettlöslichkeit. Es dringt, aufgrund seiner Eigenschaften als Kontaktgift, durch die Haut der Tiere in den Körper ein und löst sich in den Lipoiden der Nerven. Während das DDT aus wässrigen Lösungen erst eindringt, wenn das Wasser verdampft ist, kann in öligen Lösungen das Mineralöl mehr Schaden verursachen als das DDT selbst.[1] Wie das DDT in den Körper der Insekten eindringt ist nicht ganz sicher, aber der Chitinpanzer der Insekten scheint für das Gift undurchlässig zu sein. Somit gelangt das DDT wohl hauptsächlich über die Sinnesorgane in den Körper, das heißt durch die lipoidhaltigen Membranen der Tastorgane. Außerdem kann es durch die Gelenkspalten in den Körper eindringen.[9][10] Die Empfindlichkeit der unterschiedlichen Teile des Nervensystems ist bei ein und demselben Organismus verschieden, sensorische Nerven sind bedeutend empfindlicher als motorische Nerven. Zur Vergiftung kommt es dabei im wesentlichen nicht durch die Schädigung des Nervensystems, sondern durch eine Störung der Funktionsabläufe.[1].DDT löst im Insektenkörper Erregungszustände, Krämpfe und Lähmungserscheinungen aus, die schließlich zum Tod führen [9]. „Von im Wasser lebenden Insekten werden DDT und DDE aus dem Wasser durch passive Aufnahme über die Kutikula stark angereichert. Zum Beispiel war der DDT-Gehalt in Libellenlarven nach sechs Tagen 2000 bis 2700 mal höher als der des umgebenden Wassers.“[Schmidt, 1986] 10 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 7. DDT-Toleranz Toleranz ist die natürliche relative Unempfindlichkeit von Organismen gegenüber Pestiziden. Gründe für DDT-Toleranz sind eine geringe Absorption des Giftes durch eine bestimmte Morphologie des Insektenkörpers oder eine erhöhte Fähigkeit des Insekts zur Entgiftung zu DDE, wie es zum Beispiel beim Marienkäfer nachgewiesen wurde.[1] 8. Resistenz Bei intensiver Anwendung eines Insektizids über längere Zeit kommt es zur Bildung resistenter Insektenpopulationen. DDT war zu Beginn seiner Nutzung ein absolut wirksamen Insektizid, inzwischen gibt es jedoch unzählige Insektenarten (u. a. Stubenfliege), die dagegen resistent sind. Erste Resistenz von landwirtschaftlich-schädlichen Insekten trat schon 1951 auf.[1] Resistenz bedeutet nicht Gewöhnung an ein Insektizid. Es ist eine Eigenschaft, die sich unter Einwirkung eines Insektizids mit der Generationsfolge bildet. Innerhalb der Insektenpopulation gibt es stets einige Individuen, die eine viel höhere Giftdosis vertragen als die Mehrzahl der Insekten der Population. Diese unempfindlichen (=resistenten) Insekten überleben somit den Insektizideinsatz und vermehren sich.[9]. Je schneller die Generationsfolge abläuft, desto eher wird die Population resistent, das heißt, die Mehrzahl der Insekten ist fünf- bis zehnmal widerstandsfähiger als die Ausgangspopulation.[1] Entscheidende Voraussetzung der Resistenz ist die Möglichkeit des Abbaus von DDT im Stoffwechsel. Eine Entgiftung von DDT erfolgt hauptsächlich durch Dehydrochlorinierung, wobei entscheidend für die Resistenz ist, wie schnell die Umwandlung in das nicht-toxische DDE abläuft. Außerdem kann auch eine verringerte Empfindlichkeit des Nervensystems Ursache für eine DDT-Resistenz sein.[1] Zeit nach Behandlung Abb.2: Schmidt, 1986 Penetration- (o –o) und Detoxifikationsrate (∆ --∆ ) pro Stunde (y –Achse) von DDT bei der Hausfliege S-Stamm = empfindlich Der Abbau von DDT verläuft langsamer, so dass stets nachweisbare Mengen an DDT im Gewebe während der gesamten Versuchszeit zu finden waren. 11 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Zeit nach Behandlung Abb. 3: Schmidt, 1986 Detoxifikationsrate (∆ --∆ ) pro Stunde (y-Achse) ist beschleunigt. Dies führt zu einem nicht messbaren Wirkstoffgehalt im Insekt R-Stamm = resistent Die Detoxifikationsrate entspricht der Eindringungsrate, so daß es nicht zur DDTAnreicherung kam. 9. Bedeutung der Lipide DDT wird bei Warmblütlern im Körperfett gespeichert. Aufgrund der guten Fettlöslichkeit des DDT kann eine Menge des Giftes vom Körperfett absorbiert und eingelagert werden. Auf diesem Weg wird das Gift aus dem Nervensystem entfernt, wodurch der Körper entgiftet wird. Ein hoher Körperfettgehalt vermindert somit die Wirksamkeit des DDT.[1]. Solange das Körperfett nicht abgebaut wird, bleibt das DDT meist wirkungslos. Kommt es jedoch durch Hunger, Krankheit oder Diäten zum Abbau größerer Fettmengen, dann steigen die DDTKonzentrationen in Geweben und im Nervensystem stark an.[17]. Das gleiche gilt auch für Insekten. So sterben Larven, die tolerant gegenüber der DDT-Giftdosis waren, während der Puppenphase, da sie dann einen großen Teil ihres gespeicherten Fettes verlieren.[1] 10. Toxizität Bei der Giftigkeit unterteilt man in 2 Kategorien: 1. Akute Aufnahme und 2. chronische Aufnahme. Beim letzteren erreicht man eine Vergiftung erst, wenn man die Stoffe in geringen Mengen über einen längeren Zeitraum einnimmt. Die Leber ist bei chronischer DDT- Toxizität das Zielorgan. Dabei sterben Leberzellen ab oder werden verändert. Bei Mehrfacheinnahmen wird die Dosis ohne das schädliche Wirkungen auftreten mit 1,5 mg DDT / kg KG und Tag bestimmt. Bei Sprüharbeitern in Brasilien und Indien ist ein bis zu 15–facher DDT-Blutwert festgestellt worden. Anfänglich stellte man neurologische Veränderungen fest, welche aber später nicht mehr prognostiziert werden konnten. So ist evtl. möglich, daß es reversible Schädigungen gibt. Im Gegensatz zu zweitens wird bei der akuten Aufnahme eine hohe Menge in kurzer Zeit aufgenommen. Nur durch Schlucken wurden beim Menschen Vergiftungsanzeichen festgestellt. Dabei entsteht eine Überempfindlichkeit für Berührungsreize im Mund- und 12 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 unterem Gesichtsbereich. Die niedrigste berichtete Vergiftungsdosis beträgt bei akuten Vergiftungssymptomen ca. 6 mg /kg und Tag. Bei höheren Dosen folgen Zungentaubheit, Schwindel, Krampfanfälle, Lähmungen, und das Einwirken hauptsächlich auf das Nervensystem. Die tödliche Dosis wird auf 250 mg / kg Körpergewicht angesetzt.[23] Akute Toxizität bei Mensch und Säugetier: LD50 = 0,1 – 0,5 g/kg Körpergewicht (KG) (oral) Die tödliche Dosis eines Giftes, die die Hälfte der Organismen einer Testpopulation tötet wird als LD50 bezeichnet. Je nach Aufnahmemart von DDT ist der LD50 unterschiedlich, bei oraler Aufnahme ist er wesentlich höher als bei dermaler.[6] Im menschlichen Körper findet eine Anreicherung (von DDT und DDD) durch die hohe Halbwertzeit und der geringen Ausscheidmengen statt. [23] 10.1. Einfluß der Temperatur Die Wirkung von DDT ist stark von der Temperatur abhängig. Bei niedrigen Temperaturen wirkt DDT viel stärker toxisch als bei hohen. Der Beweis wurde an Bienen erbracht: Die Bienen wurden bei 36°C mit DDT behandelt und zeigten dabei keine Schädigung. Bei Abkühlung auf 16°C starben sie jedoch.[1] 11. Richt- und Grenzwerte TrinkwV: die Grenzwerte sind unter dem Aspekt des vorbeugenden Gesundheitsschutzes zu verstehen. Sie haben keine toxikologische Begründung. Einzelsubstanz: Summe der Pestizide: 0,1 µg / l 0,5 µg / l Brandenburgische Liste: Teil 1 enthält Eingreifwerte zur Sanierung kontaminierter Standorte für Grundwasser. Er untergliedert sich in zwei Kategorien. Kategorie I erfaßt die Grenzwerte für Wasserschutzgebiete und vorbehaltsgebiete. In Kategorie II sind die höchstzulässigen Grenzwerte enthalten. Teil 2 befaßt sich mit Einleitwerten für die direkte Einleitung von gereinigtem Wasser in den Untergrund. Teil 1: Summe der Pestizide: Einzelsubstanz: Kategorie I 0,5 µg / l 0,1 µg / l Teil 2: Summe der Pestizide: 0,5 µg / l 13 Kategorie II 2 µg / l DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Trinkwasserleitwerte der WHO: Die Werte haben eine rein humantoxikologische Begründung. Eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Leitwerte spielt die toxikologisch „Duldbare Tägliche Aufnahmemenge„ (ADI). Zusätzlich werden noch toxikologische Sicherheitsfaktoren (SF) und bei Kenntnislücken Sicherheitszuschläge (SZ) eingerechnet. DDT: 2,0 µg / l Holland-Liste: Werte für organische Chlorpestizide Tab. 4 Referenzwert Boden ( mg / kg Trockenmasse ) Einzelsubstanz: BQ Summe: Grundwasser ( µg / l ) Einzelsubstanz: 1/0,01n Summe: - Prüfwert f. nähere Untersuchungen Prüfwert f. Sanierungsunters. bzw. Sanierung 0,5 1 5 10 0,2 0,5 1 2 n ... Nachweisgrenze BQ ... Referenzwert der Bodenqualität Bodenschutz- und Altlastenverordnung: Wirkungspfad Boden - Mensch (direkter Kontakt): DDT Prüfwert ( mg / kg Trockenmasse ) Kinderspielflächen: 40 Wohngebiete: 80 Park- und Freizeitanlagen: 200 Wirkungspfad Boden - Grundwasser: Prüfwert ( µg / l ) DDT: 0,1 In Nahrungsmittel darf der Rückstandsgehalt nicht größer als 1 mg / kg sein. Nahrungsmittelwerte: Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) legte den ADI-Wert fest (acceptable daily intake). Dabei geht man davon aus, daß eine lebenslange Zufuhr keine Gefährdung darstellt. Der Wert ist bei 20 µ g/kg KG pro Tag angesetzt. Über Tierexperimente folgt durch Labor und Erfahrung beim Menschen eine Festlegung der Dosis, wo noch keine schädlichen Beeinträchtigungen festgestellt werden. Von dieses Wert wird meist mit einem Sicherheitsfaktor von 100 minimiert, um so den reellen ADI - Wert zu erhalten. In diesem von der WHO festgelegtem Wert sind auch Kleinkinder und Schwangere berücksichtigt. Weiterhin erforscht man die Eßgewohnheiten und legt daraufhin die zulässigen Höchstwerte in den Lebensmitteln fest. 14 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 So sind die zugelassenen Höchstmengen z.B. in Eiern und Eierprodukten auf 0,5 mg/kg Frischgewicht Milch- und Fleischwaren auf 1,0 mg/kg Fett und Fischrogenerzeugnisse auf 5,0 mg/kg Frischgewicht festgelegt. Der letztgenannte höhere Wert beruht auf dem geringen Verzehr von Rogen. Zum Beispiel nimmt eine 40 kg schwere Person ca. 0,1 µ g / kg KG, also 0,5 % des oben genannten ADI - Wertes auf, wenn sie pro Tag 2 Liter Wasser trinkt. [23] Lebensmittelrichtwerte (BGA) * 1 mg/kg Gewürze, Rohkaffe * 0,1 mg/kg Gemüse (DDD,DDE), Obst * 1 mg/kg Fleisch bezogen auf Fettgehalt EG-Richtlinie Lebensmittel * 01, mg/kg Obst, Gemüse * 0,05 mg/kg Getreide Futtermittel-Verordnung: 0,5 mg/kg für pflanzliche und tierische Fette (Summe aus DDT-, DDE-, und TDE-Isomeren berechnet als DDT.[29] EPA-Werte: 0,5 µ g/kg/d oraler Aufnahme Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Feststellung von DDT ist in der Arbeitswelt. Hier werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft speziell der „Senatskomission zur Prüfung gefährlicher Arbeitsstoffe„ jährlich die Maximalen Arbeitsplatzkonzentrations – Werte (MAK-Werte) erarbeitet und überprüft. Dazu zählen Konzentrationen als Dampf, Gas oder Schwebstoff in der Luft an einem Arbeitsplatz. Dabei geht man davon aus, dass man 8 h pro Tag und das lebenslänglich dieser Konzentration expositioniert ist und man keine Beeinträchtigung erleidet. Dieser MAK-Wert gemessen für den Gesamtstaub (gesamter einatembarer Staubanteil) beträgt 1mg / m3 Luft. Grundlegend muß dann dieser Wert in einem Wohnbereich um das 3-fache niedriger angesetzt sein, da ein Wohnaufenthalt mit 24 Stunden datiert wird und keine Gefährdung für Kleinkinder, Kranken und Schwangeren zugrunde liegt. Der Vorsorgewert liegt bei 1,0 µ g DDT / m³ Luft. In MAK-Liste von 1999 ist DDT nicht als kanzerogen eingestuft (sonst würden andere Richtlinien zum Tragen kommen). [23] 12. Formulation DDT wurde als verstäubtes Trockenpulver, als wässrige Verdünnung mit Emulgatoren oder in organischer Lösung als Spray eingesetzt [17].Die Formulationsart hat einen bedeutenden Einfluß auf die Giftwirkung des DDT. Die Aufnahme durch Insekten ist bei Spritzpulver, das aus festen, relativ groben Teilchen besteht, am geringsten. Stärker ist die Aufnahme schon bei Paste, aufgrund der sehr feinen Partikel, und am stärksten ist sie bei Emulsionen.[1] Gebräuchlichste Anwendungsform in der Praxis ist die Emulsion. „Dabei handelt es sich um flüssige Wirkstoffkonzentrate, die einen Emulgator und oft auch organische Lösungsmittel enthalten.“[Schmidt, 1986]. Der Emulgator dient dabei als Lösungsvermittler, indem er die Grenzflächenspannung zwischen dem wasserunlöslichen DDT und Lösungsmittel Wasser 15 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 herabsetzt. Meistens werden die Emulsionen mit Wasser verdünnt, wobei das Verdünnungsverhältnis vorgeschrieben ist. Aber auch Mineralöle werden als Lösungsmittel angewandt. Das Lösungsmittel spielt eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit der Substanz. So ist DDT in Ölemulsion vier- bis sechsmal toxischer als in Wasser.[1] 13. Abbau und Abbauprodukte 13.1. Allgemeines Die Metabolitisierung der Pestizide kann entweder durch biochemische oder abiotische Vorgänge erfolgen. Dabei werden die Pestizide durch Oxidation, Reduktion oder durch eine neutrale Reaktion umgewandelt. Während bei der Oxidation eines Pestizids die Wasserlöslichkeit seines Metabolites höher ist, ist das Metabolit, welches durch reduktiven Abbau eines Pestizids entsteht, weniger wasserlöslich als die Ausgangssubstanz. Bei einer neutralen Reaktion kann die Wasserlöslichkeit in Abhängigkeit davon, wie die chemische Struktur des Stoffes verändert wird, steigen oder fallen.Die akute Toxizität eines Pestizids sinkt im allgemeinen mit steigender Wasserlöslichkeit.[7] 13.2. DDT-Abbau Biochemische Umwandlung Die Hauptumwandlungsprodukte des DDT sind das DDD und das DDE: Tab. 5: nach Barbash/ Resek, 1996 Reaktionstyp Ausgangssubstanz -> Produkt Art Reduktive Dehalogenation Dehydrohalogenation Reduktion neutrale Reaktion DDT -> DDD DDT -> DDE Der biochemische Abbau von DDT im Stoffwechsel erfolgt durch Dehydrochlorinierung. Dehydrochlorinierung ist eine wichtige Reaktion beim Abbau chlorierter Kohlenwasserstoffe. Es handelt sich dabei um die enzymatische Abspaltung von HCl. Dabei wird in den Insekten und Bodenorganismen unter aeroben Bedingungen hauptsächlich DDE gebildet. Da DDE nicht toxisch ist für die Insekten, bedeutet der Abbau zu DDE eine Entgiftung. Unter anaeroben Bedingungen wird DDT durch verschiedene Mikroorganismen zu DDD umgewandelt. Das toxische DDD entsteht auch, wenn DDE reduziert wird. Wird DDD dann weiter dechloriert und oxidiert, bildet sich DDA und nach Dekarboxylierung und Oxidation entsteht Dichlordiphenylketon.[1] DDA wurde zuerst in Säugetiergewebe nachgewiesen. Alle Metabolite des DDT, außer DDD, gelten als nicht mehr toxisch sowohl für Säuger als auch für Insekten.[1] DDE: DDE stammt wahrscheinlich fast ausschließlich aus dem Abbau von DDT. Aufgrund seiner geringen Toxizität für Insekten wird DDE nicht als Pestizid eingesetzt. Mit einen Anteil von 80% der in marinen Organismen enthaltenen chlorierten Kohlenwasserstoffe, ist DDE der 16 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 häufigste chlorierte Kohlenwasserstoff im Meer. Mit einer Halbwertzeit von zehn Jahren und mehr ist DDE noch beständiger als DDT. DDE wird für die Verdünnung der Eierschalen, die bei vielen Vogelarten zu starken Populationsabfällen führte, verantwortlich gemacht.[15]. Die EPA bezeichnete DDE als eines der gefährlichsten Giftstoffe für die menschliche Gesundheit. DDD: DDD besitzt eine gewisse Toxizität für Insekten, für Fische dagegen ist es weniger giftig als DDT. Es wird somit dort zur Bekämpfung von Insekten angewandt, wo seine geringe Toxizität für Fische benötigt wird.[15] Im Labor wurde es auf mineralischem Boden unter aeroben Bedingungen und einer Temperatur von 30 – 45 °C getestet. Dabei treten Wirkstoffverluste von ca. 30 % nach 150 Tagen auf. Daraus ergibt sich eine Halbwertzeit von <320 Tagen. Auf überfluteten Böden mit sonst vergleichbaren Bedingungen geht die Halbwertzeit auf <200 Tage zurück. Allgemein läßt sich sagen, das DDD ein ähnliches Verhalten wie das DDT aufweist und ebenfalls zu den extrem beständigen Chemikalien gehört. Seine Halbwertzeit entspricht annähernd der des DDE. Mikrobieller Abbau des DDT im Boden: Der mikrobielle Abbau von DDT hängt von 1. der Auftragmenge auf die Felder, 2. deren Temperatur und 3. des Verdampfungsverlustes ab. Zu 1: Bei einer DDT-Auftragmenge von < 30 kg / ha beträgt t ½ = 200 bis 500 Tage. von 30 – 90 kg / ha beträgt t ½ = 400 bis 1400 Tage (1,1 - 3,8 Jahre) von > 100 kg / ha beträgt t ½ = 600 bis 2000 Tage (1,6 – 5,5 Jahre) So läßt sich feststellen , daß im Bereich der praxisüblicher Mengen keine Abhängigkeit mit der verwendeten Dosis vorhanden ist. Nur bei übersteigerter Dosierung ab 30 kg / ha besteht keine eindeutige Beziehung zwischen der organischen Substanz im Boden und dem Abbau. Nur bei eine Menge < 30 kg / ha kann sich die t ½ verringern (auf 20 bis 200 Tage), wenn die organische Substanz bei > 3% liegt. Zu 2: Theoretische ergibt sich eine Verkürzung der Halbwertzeit mit steigender Temperatur. Im unteren Temperaturbereich werden die oben genannten Halbwertzeiten für Feldbedingung annähernd erreicht. Zu 3: In Zonen mit höhere Sonneneinstrahlung steigt auch der Verdampfungsverlust, welcher einen großen Anteil an dem verschwinden des Wirkstoffes hat. So daß eine Verkürzung der Halbwertzeit t ½ = 15 bis 120 Tage vorkommen kann. Bodenmikroorganismen werden durch das Sprühen von DDT nicht negativ beeinflußt. Unter gut durchlüftetem und mineralischem Boden in der kühl-gemäßigten Zone, gehört das DDT zu den extrem beständigen Insektiziden. 17 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 In anaerob gehaltenen Böden verschwindet das Produkt in einer 10-fach höheren Rate als in einem aeroben Milieu. Seine insektizide Eigenschaft verliert der Wirkstoff auf der Stufe des DDE. [27] Abiotische Umwandlung Ein Abbau von DDT ist auch durch photochemische Prozesse möglich. UV-Licht besitzt die Fähigkeit, in organischen Molekülen Umwandlungen zu erzeugen. Dabei werden chemische Bindungen im Molekül aufgebrochen, wodurch dann neue Verbindungen entstehen können. DDT soll unter Einfluß von UV-Licht sogar relativ schnell zu HCl und CO2 abgebaut werden [26]. Die mögliche Beteiligung von Mikroorganismen an diesen Prozessen ist noch nicht geklärt.[1]. Über Abbau- und Transformationsprozesse des Stoffes in der Atmosphäre gibt es ebenfalls keine gesicherten Daten. Nur im Labor wurden unter simulierten Bedingungen der höheren Atmosphäre Abbauprodukte wie HCl und CO2 ermittelt. Die Bodenkultivierung hat ebenfalls einen entscheidenten Einfluß auf den Abbau von DDT. Auf einer genutzten Ackerfläche wird das DDT schneller abgebaut als auf einer ungenutzten.[1] Es ist unbekannt , in welchem Verhältnis biologische und chemische Zersetzungsprodukte ablaufen. Man kann nur mit Bestimmtheit sagen, das DDT und einige Abbauprodukte sehr persistenz sind. 14. DDT - ein globales Problem Mit der großflächigen Anwendung des DDT traten Probleme auf, die es zu einem gefährlichen Umweltgift werden ließen: - die Rückstandsbildung - seine Persistenz - die Anreicherung in der Nahrungskette - die weltweite Verbreitung Durch diese Eigenschaften kamen die schädlichen Nebenwirkungen des DDT und seiner Abbauprodukte zum tragen, die auch heute, fast 30 Jahre nach seinem Verbot, noch aktuell sind. 14.1. Persistenz 14.1.1. Rückstandsbildung DDT ist wie die meisten Pestizide ein Rückstandsbildner. Nach dem Aufbringen entsteht auf der Pflanze ein Wirkstoffdepot. Dieses Depot wird zum Rückstand, sobald es zur Verdünnung, zur chemischen Umwandlung oder zur Abwanderung des deponierten Stoffes kommt. Bei der Umwandlung eines Depot in den Rückstand nimmt die ursprünglich vorhandene Wirkstoffmenge stetig ab. Außerdem kommt es zur Metabolitbildung. Bedeutend für die Rückstandsbildung ist die Persistenz eines Pestizids.[1] 18 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 14.1.2. Persistenz DDT ist sehr beständig (=persistent) sowohl gegenüber chemischen und biochemischen Reaktionen in der Natur als auch gegenüber Abbauprozessen im Organismus[10]. Man rechnet mit einer Halbwertzeit zwischen drei und zehn Jahren. Einerseits ergibt sich aus dieser Persistenz eine langanhaltende insektizide Wirkung. Auf der anderen Seite kommt es zum einen im Zusammenhang mit der Speicherung im Fettgewebe der Organismen zur Anreicherung der Rückstände in der Nahrungskette und zum anderen zu einer globalen Verbreitung, so dass DDT heute selbst im Eis der Antarktis oder im Körperfett der Eskimos in Alaska zu finden ist, in Gebieten also, in denen es nie angewendet wurde.[17] DDT im Wasser: Der Abbau von DDT im Wasser ist stark vom pH-Wert abhängig. Für pH=7 und einer Temperatur von 27°C berechnete man eine Halbwertzeit von ungefähr acht Jahren.[1] DDT im Boden: Die Persistenz des DDT nimmt mit steigendem Humusgehalt im Boden zu. Der Abbau läuft unter anaeroben Bedingungen schneller ab als unter aeroben. Die Halbwertzeiten von Pestiziden im Boden sind abhängig von der Bodenart unter wechselnden Klimabedingungen.[1] Beispiele für die Halbwertzeit einiger Insektizide im Boden: Tab. 6: Schmidt, 1986 Heptachlor Lindan Dieldrin DDT ca. 8 bis 10 Monate ca. 12 bis 20 Monate ca. 27 Monate ca. 30 Monate „DDT konnte noch sieben Jahre nach seiner Anwendung im Boden in meßbaren Mengen, bis zu 75% der angewandten Menge, nachgewiesen werden.“[Pfeiffer, 1956] DDT-Anreicherung in Organismen (Beispiele)[1]: (1) DDT, in einer Konzentration von 0,1 ppb im Wasser, kann von Austern innerhalb von 40 Tagen um ein 70 000-faches angereichert werden. (2) Aus mit 1 ppm DDT kontaminierten Boden reicherten sich in Regenwürmern in zehn Wochen 18 ppm DDT an. Zum Vergleich: Aus einen Boden mit 1 ppm Lindan wurden in den Regenwürmern maximal 1,1 ppm Lindan angereichert. DDT-Anreicherung in der Nahrungskette (Beispiel): Tab. 7: Schmidt, 1986 Anreicherungsfaktor: DDT-Konzentration im Wasser 0,22 ppb Endkonzentration in Mosquito-Larven 1,8 ppm Endkonzentration in Mosquito-Larven19 8 000 durch direkte Penetration DDT – ein globales Problem fressenden Fischen Oberseminarvortrag am 22.06.2000 18,6 ppm 85 000 über die Nahrungskette In den fischfressenden Vögeln kommt es dann zu einer weiteren Konzentration der DDTRückstände. Oft steht auch der Mensch am Ende der Nahrungskette. Durch DDT-Rückstände besteht normalerweise keine akute Vergiftungsgefahr für Säugetiere. Die Rückstände bleiben jedoch über Jahre hinweg toxisch, was durch eine Anreicherung in der Nahrungskette zu chronischer Vergiftung führt.[1] Von den Einwohnern der BRD können, abhängig vom Lebensalter, bis zu 10 ppm DDT gespeichert werden: Abb. 4: Schmidt, 1986 DDT- und DDE- Gehalte im Körperfett der Einwohner der BRD in den Jahren 1958-1959 14.2. Transport in Boden, Wasser und Luft Durch Sprühen von DDT werden nicht nur die Zielobjekte, die Schadinsekten, getroffen. Große Mengen an DDT gelangen ebenso in den Boden und auf die Pflanzen. Die Aufnahme des DDT über die Blätter ( Kutikula ) der Pflanzen wurde nicht nachgewiesen. Das Insektizid wird somit von den Pflanzen nur durch Abwaschen entfernt und gelangt schließlich ebenfalls in den Boden. Dieses Entfernen braucht eine gewisse Zeit. Um eine hohe DDT-Belastung des Erntegutes zu vermeiden, mußte eine vorgeschriebene Wartezeit, der Zeitraum zwischen der letzten Ausbringung des Insektizids und der Ernte der behandelten Pflanze, eingehalten werden. Diese Wartezeit ist vom Klima abhängig, für Deutschland wurden festgelegt ( von 1968 )[1]: Pestizid DDT Wartezeit im Freiland ( Tage ) Obstbau Gemüsebau 42 (S) 30 (S) S ... Sonderregelungen 20 Ackerbau 30 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Abb. 5: Barbash/ Resek, 1996 Wege der Pestizide in, durch und aus dem Untergrund in landwirtschaftlichen Regionen DDT im Boden kann von dort wachsenden Pflanzen über die Wurzeln absorbiert werden. Die Wirkstoffe und Metaboliten gelangen meist durch passiven Transport mit dem Massenstrom des Wassers aus dem Boden in die Pflanzen.[2] Der Weitertransport von Schadstoffen aus dem Boden ins Grundwasser ist abhängig von der Nutzungsintensität des Bodens, der Bodenart, der Mächtigkeit der Deckschichten und der Beschaffenheit des Aquifers. Variabilität von Körnung, Humusgehalt, pH-Wert und Wasserbindungsvermögen des Bodens beeinflussen das Sorptions-, Abbau- und Verlagerungsverhalten der Wirkstoffe. Physikalische Prozesse, die die Aufnahme und Verlagerung eines Wirkstoffes und deren Abbau im Boden bestimmen, sind Sorption und Einschluß in Poren. Durch chemische und biologische Prozesse können die Stoffe umgewandelt werden. Adsorption führt zu einer substanz- und bodenspezifischen Verteilung zwischen den Wirkstoffen, die von Feststoffen des Bodens adsorbiert wurden, und den in der Bodenlösung vorliegenden Wirkstoffen. Temperatur und Niederschlag sind direkt und indirekt für die Pflanzenschutzmittelverlagerung im Boden von Bedeutung. Die Höhe der Sickerwasserbildung, die vom jahreszeitlichen Verlauf der Temperatur und des Niederschlags abhängig ist, bestimmt direkt das Ausmaß der Verlagerung. Die Temperatur beeinflußt hauptsächlich die Adsorption und die Desorption.[2] DDT ist eine organische Verbindung. Seine chemische Struktur ähnelt somit stärker der von natürlicher organischer Materie als der von Wasser, wodurch es eine starke Affinität zu organischer Materie besitzt. Es ist also hydrophob.[7]. Böden mit einem hohen Anteil an organischer Substanz können den Transport des DDT somit besser verhindern als Böden ohne organischem Material.[6] Aufgrund seiner starken Affinität zu organischer Materie wurde angenommen, dass DDT immobil im Boden bleibt. Sein regelmäßiger Nachweis im Grundwasser jedoch zeigt, dass die Affinität an organisches Material ein unzuverlässiger Hinweis darauf ist, ob ein Stoff aus dem Boden ausgewaschen werden kann oder nicht. Ursache hierfür ist das Auftreten eines 21 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Transportes entlang bevorzugter Fließpfade. Der Untergrund, in dem sich das Wasser bewegt, ist kein homogen aufgebautes poröses Medium. Es gibt Bereiche mit relativ hoher hydraulicher Leitfähigkeit. Entlang dieser Fließpfade kommt es zu einer schnelleren Bewegung der Substanz, während die Bereiche mit schlechterer hydraulicher Leitfähigkeit umgangen werden, wodurch viel der sorptiven Kapazität des Mediums umgangen wird. Auf diese Weise gelangt DDT, gebunden an sehr kleine Partikel wie Kolloide, Viren und Bakterien, viel schneller in den Untergrund als bei einem homogenen Medium. Der Transport der Substanz im Untergrund erfolgt in Form von Advektion und hydrodynamischer Dispersion (= zusammengesetztes Ergebnis von mechanischer Dispersion und molekularer Diffusion ).[7] Der Eintrag von Schadstoffen ins Wasser kann über Oberflächenabfluß, Dränagen und Versickerung erfolgen. Gegenüber dem Oberflächenabfluß haben Dränagen nur eine untergeordnete Bedeutung, da nur wenige landwirtschaftliche Nutzflächen dräniert sind. Die Art wie ein Pflanzenschutzmittel in das Gewässer gelangt und die Eigenschaften des Gewässers sind wichtig für das Verhalten des Stoffes. Wird das Pflanzenschutzmittel in sorbierter Form eingetragen, wird es mit den Partikeln an die es gebunden ist ( Boden- oder Staubpartikel ) im Wasser verteilt. Je nach Partikelgröße und Fließgeschwindigkeit wird es auf dem Grund des Gewässers sedimentiert oder in suspendierter Form im Gewässer transportiert.[2] Die Verdünnung des Schadstoffes im Wasser ist ein entscheidender Vorgang zur Konzentrationsverminderung. Dies wird erreicht durch einen anhaltenden Wasserzufluß und eine Verteilung der Stoffe mit der Strömung. Der Schadstoff wird aber dadurch nicht abgebaut. Bei der Verteilung des Pflanzenschutzmittels zwischen dem Wasser und dem Sediment spielt die Adsorption an das Sediment und an suspendierte Partikel eine bedeutende Rolle. Durch die Adsorption ist die Wirkstoffkonzentration im Sediment oft höher als im Wasser. Die Adsorption spielt eine entscheidende Rolle bei der Konzentrationsverminderung, der Vorgang ist aber umkehrbar, so dass noch lange Zeit nach der Kontamination des Gewässers Rückstände in das Wasser übertreten. Die Desorption verläuft in der Regel langsamer als die Adsorption.[2] Eine weitere Rolle beim Verhalten von Pflanzenschutzmitteln in Gewässern spielt die Absorption. Die Wirkstoffe können über die äußere Hülle oder über das Wasser und die Nahrung von Organismen aufgenommen werden und können sich so in den Lebewesen anreichern. Beim Stofftransport im Grundwasser sind die Anteile von konvektiv-dispersiven Transport, Adsorptions- und Abbauvorgänge zu berücksichtigen.[2] Durch das Grundwasser und mit den Oberflächenwässern gelangt das DDT schließlich in die Meere. Hier wird es von Plankton und Wassertieren aufgenommen und zum Teil extrem angereichert. Besonders gefährdet sind Flußmündungen, so reicherten zum Beispiel Muscheln an der Küste von Texas DDT bis zu 2000fach an.[1] Durch das Sprühen von Pflanzenschutzmitteln kann es zur Abtrift der Flüssigkeit kommen und zum Transport durch Luftbewegungen oder Thermik über eine gewisse Entfernung. Trotz seiner geringen Flüchtigkeit verdampft DDT von Pflanzenoberflächen oder vom Boden. Volatilierte Pflanzenschutzmittel stellen für die bodennahe Erdatmosphäre eine Kontaminationsquelle dar und können, wie im Falle des DDT zu einer weltweiten Verbreitung über den Luftpfad führen.[2]. Wird DDT als Pulver oder Granulat aufgetragen, kann es leicht ausgeblasen und vom Wind transportiert werden. Die Kontamination der Atmosphäre hat eine Verunreinigung des Niederschlagswassers zur Folge und damit auch eine Verschmutzung von Boden und aquatischen Systemen [2]. Die atmosphärische Ablagerung des DDT durch 22 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Abregnen tritt weltweit auf.[1]. Sie ist annähernd gleich auf der Landoberfläche aktiver Landwirtschaftsgebiete und auf abgelegenen Gebieten [1]. 14.3. Wirkung auf Nicht-Zielobjekte DDT wird im Körper der Säuger speziell in Organen gespeichert, die reich an Fettsubstanz sind, wie z. B. Nebennieren, Hoden, Schilddrüse, aber auch Leber, Nieren und Darmgewebe. In diesen Organen wird das DDT angesammelt. Durch den langsamen Abbau kommt es zu chronischer Vergiftung und zu degenerativen Veränderungen.[4] DDT kann Leberschäden verursachen, die dann wiederum Auswirkungen auf den Körper haben. Es kann zu Schwankungen im Hormongleichgewicht kommen. Eine Folge davon kann Krebs in den Fortpflanzungsorganen sein. ( Ein zu hoher Östrogenspiegel kann zu Gebärmutterkrebs führen). Arbeitet die Leber nicht mehr richtig kann das Vitamin B, dass Schutz gegen Krebs bietet, nicht mehr verarbeitet werden. Dadurch erhöht sich die Gefahr einer Krebserkrankung. DDT hemmt außerdem Enzyme, die am Oxydationszyklus beteiligt sind, entzieht den Zellen damit den Sauerstoff und blockiert den Vorgang der Energieerzeugung. Dadurch kann es zu Mißbildungen kommen oder die Zellen wandeln sich wegen des Sauerstoffmangels in Krebszellen um.[4] DDD, ein Abbauprodukt des DDT, reichert sich ebenfalls im Organismus an. Es kann einen Teil der Nebenniere, die Rinde zerstören. Dadurch wird deren Funktion gehemmt und wichtige Hormone können nicht mehr erzeugt werden.[4] Bei Pflanzen führt DDT zu einer Verzögerung des Wachstums oder einer Hemmung des Sämlingswachstums. Besonders empfindlich sind Bohnen, Weizen, Gerste und Roggen. DDD behindert bei Pflanzen die stickstoffverarbeitende Bakterien, und bei Hülsenfrüchtlern die notwendigen Wurzelknöllchen zu bilden.[4] 14.3.1. Wirkung auf Vögel, Fische und Nutzinsekten DDT beeinflußt die Fortpflanzung von Vögeln ungünstig, auch wenn es keinen Schaden bei den Vogeleltern anrichtet. Es lagert sich in den Hoden und den Eierstöcken an und kann so eine Unfruchtbarkeit der Vögel verursachen. Das Gift kann auch im Eidotter gespeichert werden und so den Embryo ernähren. Über die Nahrung ist es möglich, daß Vögel eine tödliche Giftdosis zu sich nehmen, welche zum Verlust des Gleichgewichts führt, Zittern und Krämpfe verursacht und die Vögel schließlich tötet.[4]. Raubvögel, die sich von Fischen ernähren, sind als Endglieder der Nahrungskette am stärksten betroffen: DDE gefährdet die Calciumkarbonat-Bildung der Vögel. Dadurch werden die Eischalen so stark verdünnt, dass die Vögel ihre Eier beim Ausbrüten zerbrechen. Als Folge davon sanken die Vogelpopulationen in den DDT-verseuchten Gebieten stark ab.[1] Fische, vor allem die Jungtiere, sind besonders durch chlorierte Kohlenwasserstoffe gefährdet. DDT kann bei ihnen u.a. zu Blindheit führen. Weitere Symptome einer DDT-Vergiftung sind ziellose Bewegungen, Luftschnappen an der Oberfläche, Zuckungen und Krämpfe.[4] Wenn DDT großflächig gesprüht wird, trifft es natürlich nicht nur die Insekten, die vernichtet werden sollen, sondern auch alle anderen in dem Gebiet lebenden Insekten. Für eine Reihe 23 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 dieser Insekten ist DDT aber toxischer als für die Tiere, die bekämpft werden sollen. Dadurch sterben bei der Insektenbekämpfung mit DDT u.a. auch viele Nutzinsekten.[4] 14.3.2. Biologische Wirkung im menschlichen Körper à Gesundheitliche Wirkung · Verdacht auf kanzerogenes Potential (krebserzeugend) · allgemeine Mattigkeit · Erbrechen · Schwindelgefühl · Kopfschmerzen · Muskelschwäche · Atembeschwerden · Übererregbarkeit · Nervengiftigkeit beim Menschen derzeit nicht nachgewiesen · Herz- Rhythmusstörungen · Atemlähmung und Krämpfe · Verweiblichung durch die Ähnlichkeit des weiblichen Östrogenes Normale Menschen speichern durchschnittlich 5,3 - 7,4 ppm DDT im Körper, Landwirte, die DDT sprühen bis zu 17,1 ppm, und Arbeiter von Insektizidfabriken können bis zu 648 ppm einlagern.[4] DDT greift beim Menschen das Zentralnervensystem an. Hauptsächlich betroffen sind dabei Abschnitte des Kleinhirns und motorische Rindenfelder. Die Auswirkungen davon sind abnormale Sinnesempfindungen wie Prickeln, Brennen, Jucken, Zittern oder Krämpfe sind weitere Folgen. Außerdem häufen sich Müdigkeit, Schweregefühl, Gliederschmerzen, äußerste Reizbarkeit, Widerwillen gegen jegliche Form von Arbeit, das Gefühl unfähig zu sein einfachste Denkaufgaben zu bewältigen, Muskelschwäche, Anfälle nervöser Gespanntheit, Schlaflosigkeit, überreizte Nerven und akute Angstzustände. DDT kann vor allem Leukämie verursachen, da es hauptsächlich Zellen angreift die sich lebhaft teilen. Das sind z. B. Zellen im Gewebe, die Blutkörperchen bilden, also Knochenmark und Lymphknoten. DDD wird klinisch zur Behandlung einer seltenen Krebsform, die sich in der Nebenniere entwickelt, eingesetzt. [4] 14.3.2.1. Aufnahmewege Welche Wirkung das Insektizid auf den Organismus ausüben kann, hängt von den verschiedenen Aufahmewegen ab. Dabei unterscheidet man: 1. oral Eine Aufnahme des Pestizides (DDT sowie DDE) erfolgt hauptsächlich durch den Mund (oral) über Lebensmittel. Über den natürlichen Weg gelangt es dann weiter über Darm, Leber und Blut ins Fettgewebe, wo es dann gespeichert wird. Da der Mensch am Ende der Nahrungskette steht, sind die DDT – Gehalte in der Muttermilch wesentlich höher als in der Kuhmilch. Weiterhin nehmen am Boden spielende Kleinkinder Hausstaub (DDT – haltig) über den Hand – Mund – Kontakt auf. 24 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 2. dermal Im Gegensatz zu der oralen Einnahme ist die Aufnahme über die Haut bei weitem nicht so hoch. Die Resorptionsquote bei Menschen beträgt ca. 10 %, wobei die beteiligten Zusatzstoffe eine große Bedeutung besitzen. 3. inhalativ Auch die Reaktionen im menschlichen Körper fallen geringer als die der oralen Aufnahme aus. [23] 14.3.2.2. DDT gefährdet Männlichkeit Seit einigen Jahren wird diskutiert, ob die Rückstände von DDT nicht auch eine hormonelle (= endokrine) Wirkung auf die Lebewesen ausübt. Schon seit den sechsiger Jahren sind die negativen Auswirkungen auf die Geschlechtsorgane von Forschern, die sich mit hormonellen Wirkstoffen beschäftigen, beschrieben worden. Dabei fanden sie heraus, daß das Pestizid DDT eine östrogene Wirkung auf den Körper ausmacht. Mit Hilfe von Tierversuchen speziell bei Vögeln, Ratten und Hunden wurde dies bewiesen.[16] Endokrine Wirkung: Im menschlichen wie auch im tierischen Organismus ist das endokrine System ein Komplex aus körpereigenen Organen und Geweben, deren Aktivität durch chemische Botenstoffe (Hormonen) gesteuert werden. Besonders das natürliche Hormon Östrogen, welches bei weiblichen und männlichen Lebewesen vor allem die Sexualentwicklung und das sexuelle Verhalten regelt, wird derzeit genauer unter die Lupe genommen. Da verschiedene Chemikalien wie das DDT, die Wirkung von Östrogen nachahmen oder zerstören. Hormone reagieren schon bei sehr geringen Konzentrationen und in sensiblen Entwicklungsphasen (Embryonalentwicklung) auf Veränderungen. Die aufgetretenen Schäden sind irreversibel und können auch erst bei den Nachfolgern oder bei einem ausgewachsenen Organismus in Erscheinung treten.[16] Östrogene Wirkung Die östrogene Wirkung von DDT beruht auf den Metaboliten p,p`- DDD und – DDE , aber hauptsächlich auf dem o,p`- DDT –Isomer, dessen Anteil ca. 20 % des technisch hergestellten DDT ausmacht. Dabei werden die genannten Moleküle dieser Stoffe an zelluläre Kontaktstellen für das weibliche Östrogen gebunden und ahmt daraufhin diese Wirkung nach. Insbesondere bindet sich das DDE an die Partnermoleküle für das männliche Geschlechtshormon, so daß diese nicht mehr aktiviert werden. So kann es zu Missbildungen an den Geschlechtsorganen kommen, die bei Versuchstieren als auch bei wildlebenden Alligatoren festgestellt worden sind. Schlußfolgerungen auf den Menschen können noch nicht getroffen werden.[16] Einerseits ist die Belastung mit endokrinen Stoffen sehr gering, andererseits reicht auch eine geringe Konzentration aus, um die entscheidenden Rezeptoren zu blockieren. Eine andere Möglichkeit besteht ebenfalls, das sich nämlich die verschiedenen endokrin wirksamen Schadstoffe in ihrer Wirkung verstärken. Diese Verstärkung kann auch den Menschen betreffen, da er in seiner „toxischen Gesamtsituation„ vielen Chemikalien ausgesetzt ist. [16] 25 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 14.3.2.3. DDT in der Muttermilch Trotz des DDT–Verbotes vor 25 Jahren weisen nicht nur importierte Nahrungsmittel, sondern auch heimische Produkte immer noch Spuren von DDT und deren Abbauprodukte auf. Die damals eingesetzten Mengen haben sich in der Zwischenzeit global verteilt (auch in der Antarktis). So reichern sie sich in der Nahrungskette an, an deren Ende der Mensch steht. Erfreulicher Weise kann man jedoch von einem kontinuierlichen Rückgang der DDT– Konzentration im Milchfett seit dem Giftverbot sprechen. Nur in den neuen Ländern findet man noch eine doppelt so hohe Konzentrationen in den Muttermilchbefunden. Diese sind auf das langjährige Verwenden des Pestizides in den Ostblockstaaten zurückzuführen.[16] Zum Vergleich sind hier 3 Staaten mit einem durchschnittlichen DDT- Gehalt im Jahre 1975 aufgeführt [16]: Indien 19,5 mg / kg Milchfett BRD 5,3 mg / kg Milchfett DDR 11,5 mg / kg Milchfett. Diese Werte liegen alle über der genannten Höchstmenge für tierische Milch von 1 mg / kg Fett. Daraufhin war es von Vorteil, die Stillzeit auf einige Monate herunter zusetzen. Auf Grund des Verbotes von DDT sank die Konzentration in der Muttermilch stetig: Tab. 8.: [16] DDT + DDE (mg / kg Fett) 1975 5,3 1981 1,91 1984 0,98 1991 0,583 1994 0,367 Um ein genaueres Maß für die Schadstoffaufnahme eines 5 kg schweren Säuglings zu erhalten, geht man von 25 g Milchfett pro Tag aus. Als Vergleich sind wieder Indien mit 100 µ g / kg KG, BRD 26,5 µ g / kg KG und DDR 57,5 µ g / kg KG im Jahre 1975 zu nennen. Die Abnahme in den folgenden Jahren in der BRD sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Tab. 9: (Aufnahme von µ g / kg Körpergewicht) [16] DDT + DDE 1975 1981 1984 BRD 26,5 10 5 1991 3 1994 1,8 So ist die DDT- Konzentration innerhalb von 15 Jahren um insgesamt 81 % gesunken. Wenn man diesen Trend fortführen würde, dürfte es noch ca. 40 – 50 Jahre dauern, bis die Mittelwerte von DDT in der Muttermilch unter der Nachweisgrenze liegen. [16] 14.3.2.4. DDT im Blut Wie schon erwähnt, beträgt die durch Umwandlung des vor Jahrzehnten ausgebrachten DDT nur noch 10% und sein Metabolit DDE erreicht heute einen Anteil von 90% aus der Summe von DDT und DDE. Aus diesem Verhältnis (1:9) erhält man einen Anhaltspunkt für die Art der Belastungsquelle, d.h. über die Nähe der DDT- Quelle. Die heutige Belastung von DDE bei Neugeborenen liegt ca. 30 % niedriger als vor 10 Jahren.[16] Die Giftstoffe werden über die Plazenta von der Mutter an das Ungeborene weitergegeben, jedoch ist die Konzentration bei weitem nicht so hoch wie im mütterlichen Blut. Erst mit dem 26 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Alter nimmt die Konzentration im Blut stetig zu, so muß bei medizinischen Befunden Rücksicht auf das Alter genommen werden und jeweils andere Referenzdaten zugrunde gelegt werden. Darunter versteht man den oberen Normbereich unter dem 95 % der in der “Bevölkerung im jeweiligen Altersabschnitt gemessenen Werten liegen.”[16]. Mit diesem altersabhängigen Wert läßt sich allerdings noch nichts über den gesundheitlichen Zustand der Bevölkerung sagen. [23] 15. Analysenmethoden Für eine schnelle Vorortanalytik von Wasserproben nutzt man Immuno assays. Sie hängen von der Messung der Bindungsplatzbesetzungen durch die Analyten ab. Diese Besetzung von Antikörperbindungsplätzen durch die Analyten reflektiert die Analytenkonzentration. Mittels einer Hilfssubstanz oder eines Tracers wird die Antikörperbesetzung geschätzt. Je höher die Analytenkonzentration ist desto weniger Tracerteilchen werden an den Antikörperplätzen gebunden und desto schwächer ist die Farbentwicklung. Eine starke Farbentwicklung zeigt an, daß viele Tracerteilchen gebunden werden konnten, da die Belastung der Probe durch Schadstoffe gering ist. Für die Analytik verwendet man Teströhrchen, deren Innenwände mit spezifischen Antikörpern beschichtet sind, wobei jedes Röhrchen die gleiche Menge an Antikörpern enthält.[3]. Die Probenlösung mit den Analyten wird in ein Teströhrchen gegeben. Danach wird ein Enzymkonjugat, eine Lösung von Analyten, die mit dem Enzym kovalent gebunden sind, dazugegeben. Die Analyten aus der Probenlösung und die EnzymkonjugatMoleküle konkurrieren nun um die Bindungsplätze an den Antikörpern. Nach einer Inkubationszeit von etwa 10 Minuten hat sich ein Gleichgewicht eingestellt. Als Nächstes folgt das Waschen, um alle nicht an die Antikörper gebundenen Teilchen zu entfernen. Anschließend fügt man der Probe ein Substrat A (Chromogenlösung) und ein Substrat B hinzu. Die Enzyme katalysieren die Reaktion von Substrat A mit Substrat B, wobei aus einem farblosen Molekül ein blaues entsteht. Nach einer Reaktionszeit von 2,5 Minuten gibt man eine Stoplösung zu. Die Säure der Stoplösung zerstört die Enzyme und bricht die Reaktion ab. Dabei kommt es zum Farbumschlag von blau nach gelb. In einem Photometer wird die optische Dichte der Lösungen bei 450 nm gemessen, die Werte aufgezeichnet und interpretiert.[24] Mit Immuno assays erhält man Aussagen über die Stärke der Schadstoffbelastung. Um Aussagen über die einzelnen Schadstoffe machen zu können, ist eine Analyse mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie notwendig.[3] Gaschromatographie: Die Probe wird mit einer Injektionsspritze in das Probeneinlaßsystem des Gaschromatographs eingebracht. Danach durchläuft die Probe ein gewickeltes Rohr, die Trennsäule. Hier werden die Stoffe voneinander getrennt. Dieser Vorgang beruht auf der unterschiedlichen Löslichkeit der Komponenten. Die einzelnen Stoffe treten nach verschiedenen Retentionszeiten aus der Säule aus und werden durch einen Detektor registriert. Das Gaschromatogramm zeigt die Signale als Peak in Abhängigkeit von der Retentionszeit. Die Peakfläche ist dabei ein Maß für die Menge der jeweiligen Komponente. Zur Identifizierung der Komponenten kann man die Massenspektrometrie verwenden. Massenspektrometrie: Die Probe wird verdampft und ihre Atome oder Moleküle werden in der Ionenquelle ionisiert und durch elektrostatische Felder beschleunigt. Anschließend wird ein gebündelter Ionenstrahl ausgeblendet. Er wird nach dem Passieren der massentrennenden Feldanordnung ( elektrische und / oder magnetische Felder ) in Teilstrahlen zerlegt. Diese werden entsprechend ihres Masse-zu-Ladungsverhältnisses ( m / z ) abgelenkt und mit einem 27 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Detektor registriert. Es werden die relativen Anteile und die Massen der Komponenten gemessen. Die Nachweisgrenze für DDT, DDE und DDD liegt bei etwa 1 ng / l.[5] 16. Grundwasserreinigungsanlage zur Sanierung eines DDT- und CKWSchadens an einem Industriestandort 9600m³ Reinigungsleistung pro Tag Standort: Norditalien Lago Maggiore Einleitung: DDT zusammen mit Eisenverbindungen und Chlororganika strömten von dem Produktionsstandort bis in den See Maggiore. Dabei sanken die Schadstoffe zu Boden und reicherten sich im Schlamm an. Über die von Seefischen aufgenommenes Plankton gelangen die Pestizide in unsere Nahrungskette und werden bevorzugt im Fettgewebe gespeichert. Zielsetzung: Durch 4 Entnahmebrunnen soll die Schadstofferfassung am Schadensursprung ermöglicht werden. Anhand der guten Durchlässigkeit des Grundwasserleiters ist mit einer Gesamtförderleistung von ca. 400 m³ / h zu rechnen. Das Grundwasser wird über eine Reinigungsanlage geleitet und anschließend der Vorflut zuführen. In dieser Anlage müssen die Ausgangskonzentrationen auf die Grenzwerte erniedrigt werden. à DDT bis auf 0,05 mg / l (ppb) à Chlororganika bis auf 50 mg / l (ppb) à Eisenverbindungen bis auf 0,05 mg / l (ppm) Behandlungsprinzip: In 3 Schritten wird die Grundwasseraufbereitung eingeteilt. 1a: Flockung / Fällung · Eliminierungsgrad 90 % für Eisen · Eliminierungsgrad 90 % für DDT à Modul Enteisenung in der wässrigen Phase 1b: Mehrschichtfiltration · Eliminierungsgrad 99% von Eisen à Katalytische Enteisenung im Feststoffliter 2. Desoprtion / Adsorption · Eliminierungsgrad 99% für CKW · à Wasser – Luft Strippung und à Adsorption der beladenen Strippabluft auf Aktivkohle 3. Aktivkohlefilterung * Eliminierungsgrad 99% für DDT 28 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 à Aktivkohleadsorption Erste Ausbaustufe erfolgt mit zwei parallelen Strängen zu je 100m³/h und zweite Ausbaustufe mit 3 Strängen auf 400 m³ / h. Die hier beschriebene Anlage läuft vollautomatisch und ist mit einer SPS und Prozeßvisualisierung ausgestattet. [21] 17. Beispiele für DDT in der Nahrungskette Die Bedeutung von DDT-Rückständen in der Fauna von Flußmündungen Um Rückstände von organischen Chlorkohlenwasserstoffen in der Fauna von Flußmündungen zu ermitteln, wurden Gewebeproben dieser Tiere mittels Gaschromatographie mit Elektroneneinfangdetektor analysiert. Die erhaltenen Daten zeigen, daß der Verschmutzungsgrad der Flußmündungen im Zusammenhang mit der Intensität der Landwirtschaft im Einzugsgebiet der Flüsse steht. Die Analysen zeigten Rückstände von DDT, DDE oder DDD im Bereich von 10 - 200 µg / kg. Gelegentlich wurden in Fischen auch Rückstände im Bereich von 10 - 20 µg / g gefunden. Daraufhin wurden Experimente durchgeführt, um die Auswirkungen von DDT-kontaminierter Nahrung auf Fische zu bestimmen. 2 bis 5 µg / g DDT in der Nahrung führten im Labor zu 35 - 100 % Sterblichkeit der Tiere. Es war kein Zusammenhang zwischen der Menge an DDT-Rückständen und der Größe der Tiere oder dem Zeitraum, in dem sie sich von dem kontaminiertem Futter ernährten, festzustellen. Experimente und Beobachtungen haben gezeigt, daß die weitverbreitete Pestizidverschmutzung einen bedeutenden Rückgang in der Produktivität der Fauna von Flußmündungen verursacht. Überlebende Tiere, die resistent gegenüber den Pestiziden sind, reichern Rückstände im Körper an und übertragen tödliche Mengen davon in die Nahrungskette.[13] Eintrag von Giftstoffen ins Wasser und die Aufnahme in den Nahrungskreislauf am Beispiel des Clear Lake in Kalifornien Der Clear Lake liegt im Bergland ca. 145 km nördlich von San Franzisko und ist ein beliebtes Ziel für Angler gewesen. Die Umgebung des Sees bietet günstige Lebensbedingungen für eine kleine Mücke, die aber kein Blutsauger ist und die als erwachsenes Tier wahrscheinlich gar nichts frißt. Die Fischer und Urlauber fanden die Mücke allein wegen ihrer Anzahl lästig und so begann man 1949 die Bekämpfung der Mücke mit DDD. Das Insektizid wurde 1:70 Millionen mit Wasser verdünnt angewandt. Bis 1954 hatte man Ruhe vor den Mücken, danach mußte erneut gesprüht werden. Diesmal wurde das Insektizid 1:50 Millionen verdünnt. Im darauf folgenden Winter gab es erste Hinweise darauf, daß auch andere Lebewesen in Mitleidenschaft gezogen wurden waren. Der Westtaucher, ein Vogel, der wegen des Fischreichtums im See ein Wintergast hier war, ging ein und hunderte Tiere verendeten. Nachdem die Mückenpopulation sich ein zweites Mal erholte, startete man 1957 einen dritten Angriff auf die Mücken. Dabei gingen weitere Westtaucher zu Grunde. Es gab keine Hinweise auf Infektionskrankheiten, aber als man das Fettgewebe der Vögel untersuchte, stellte man DDD-Werte von 1600 ppm fest, obwohl die Höchstkonzentration im Wasser nur 0,02 ppm betrug. Durch weitere Untersuchungen stellte man fest, daß sich das Gift über die Nahrungskette angereichert hatte. In Plankton lagen die DDD-Werte bei 5 ppm, in pflanzenfressenden Fischen schon bei 40-300 29 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 ppm. Im Wasser war nach kurzer Zeit kein DDD mehr zu finden, aber in den Lebewesen hatte es sich angereichert und wurde bzw. wird von Generation zu Generation weitergegeben. Vor der ersten Behandlung des Clear Lake-Gebietes mit DDD gab es Brutkolonien der Westtaucher von über 1000 Paaren. Die Zahl ging auf 30 Paare 1960 zurück.[4] Das “Ulmensterben” in den USA Das Ulmensterben wird durch eine Pilzkrankheit verursacht. Der Pilz dringt in die Gefäße des Baumes, die das Wasser leiten, ein und breitet sich dort durch Sporen aus und verstopft somit die Gefäße. Die Folge davon ist ein Welken der Zweige und schließlich das Absterben des Baumes. Der Pilz wird durch Käfer übertragen. Durch Bekämpfungsmaßnahmen sollte dieser Käfer ausgerottet werden und eine Übertragung des Pilzes unterbunden werden. Im Frühjahr 1954 begann man in Michigan mit dem Sprühen von 0,9-1,36 kg DDT pro Baum. Im Juli wurde das Sprühen oft mit der halben Konzentration wiederholt. Es bildete sich ein Film der DDT-Lösung auf den Blättern der Bäume. Diese fielen im Herbst zu Boden, wo sie mit Hilfe der Regenwürmer langsam zu Erde umgewandelt wurden. Das DDT sammelte sich dabei im Körper der Regenwürmer an. Im Frühjahr kamen die Wanderdrosseln aus ihrem Überwinterungsgebiet zurück. Ihre Hauptnahrung ist der Regenwurm. Elf Regenwürmer pro Wanderdrossel können eine tödliche Dosis DDT übertragen. Eine Wanderdrossel kann pro Tag aber weit mehr als 11 Regenwürmer verzehren. Die Folge der Sprühmaßnahmen mit DDT war, wenn die Vögel nicht vorher schon eine tödliche Dosis zu sich genommen hatten, Unfruchtbarkeit. Bis 1960 nahm die Population der Wanderdrossel um rund 90 % ab. Aber nicht nur die Wanderdrosseln fielen den Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Ulmensplintkäfer zum Opfer, sondern auch viele andere Insekten und Vogelarten.[4] Gewässerverunreinigung durch DDT: Greenpeace: Mulde und Elbe sind mit DDT vergiftet Laut einem Greenpeace-Bericht vom Juli 1994 haben illegale Giftmüll-Lager die Mulde bei Bitterfeld und die Elbe mit Pestiziden verunreinigt. Aktuelle Untersuchungen des Abwassers der Chemie Park Bitterfeld GmbH i. G. belegten die Einleitung von Giftstoffen, u.a. die des DDT. Als diese Untersuchungen stattfanden war die Elbe stärker mit DDT belastet als zu DDR-Zeiten. Stark bedroht durch die kontaminierten Abwässer waren die elbabwärts gelegenen Trinkwasserbrunnen.[14] 18. DDT heute Seit 1995 besteht mittlerweile in 49 Staaten ein DDT-Verbot und in 23 weiteren Ländern ist seine Nutzung stark eingeschränkt. DDT wird noch in der Volksrepublik China hergestellt und weltweit exportiert. Vor allem findet es in den Entwicklungsländern heute noch Anwendung.[16]. Zum Teil erfolgt jedoch trotz eines DDT-Verbotes in der Landwirtschaft auch weiterhin sein Einsatz [12]. Indien ist einer der größten Konsumenten von DDT. Hauptsächlich wird es zur Bekämpfung von Malaria eingesetzt. Auch in 16 weiteren Ländern ist der Import immer noch erlaubt. So ist 30 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 die Nutzung von DDT in Mexiko, Brasilien und Venezuela nur in der Landwirtschaft verboten. 1992 setzte man in Mexiko und Brasilien jeweils fast 1000 t zur Bekämpfung von Malaria ein. Mit dem totalen Verbot von DDT in diesen Ländern würde die Zahl der Malariatoten wieder drastisch ansteigen. Durch Import von kontaminierten Nahrungsmitteln u.a. Waren aus Ländern, in denen DDT noch angewendet wird, sind auch die Menschen in Europa weiterhin DDT-Rückständen ausgesetzt.[12] Auch heute noch werden orientalische Teppiche mit DDT behandelt, damit diese nicht von Insektiziden befallen werden [20]. Genauso verhält es sich mit den bekannten Grünen Teesorten. Man fand heraus, daß von 12 Teesorten 6 über dem Grenzwert von DDT lagen. Nur um höhere Erträge zu beziehen, wird somit in China nicht auf das Pestizid verzichtet. [19] 19. Alternativen 1. Ersatzstoffe für DDT Pestizide sind generell der schnellste Weg, Schädlinge zu entfernen und in vielen Fällen die einzige verfügbare Waffe. Es werden Pestizide benötigt, die weniger persistent und sehr selektiv wirksam sind. Die heutigen Pestizide sind so aufgebaut, dass sie sich, kurz nachdem sie ihr Zielobjekt (Schädling) erreicht haben, in weniger schädliche Produkte umwandeln.[1] 2. natürliche Abwehrstoffe Pflanzen produzieren spezielle chemische Verbindungen, mit denen sie viele potentielle Freßfeinde abschrecken können. Diese Gifte und Abschreckstoffe können gegen Insekten eingesetzt werden. Die Wildkartoffel zum Beispiel besitzt Stoffe, die auf Kartoffelkäferlarven abschreckend wirken, wodurch die Larven verhungern. Der Kulturkartoffel fehlen diese Stoffe. Gegen Mosquitos u. a. wirken ätherische Öle. Um die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen zu erhöhen, kann man die Pflanzen mit schwachen Krankheitserregern impfen.[1] 3. pflanzliche Attraktivstoffe Viele Insektenarten werden von ihrer Wirtspflanze durch von der Pflanze ausgesandte chemische Stoffe angelockt. Das kann man sich zunutze machen, indem man die natürlichen Feinde der Schädlinge auf diese Weise anlockt.[1] 4. Sterilisierung (Autozidverfahren) Wird ein größerer Teil einer Insektenpopulation sterilisiert, dann nimmt die Gesamtpopulation schnell ab. Sterilisierte Männchen können sogar zu Rivalen der normalen Männchen werden, wodurch nur noch unbefruchtete Eier erzeugt würden und infolgedessen die gesamte Population aussterben würde. Die Sterilisierung der Insekten kann durch Chemikalien oder durch Röntgen- oder Gammastrahlung erfolgen.[1] 5. Farb- und Lichtfallen Hierfür werden Farben und Lichtquellen, die von Insekten besonders gern angeflogen werden, als Falle für die Schädlinge genutzt.[1] 31 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 6. Wachstumsregulatoren Das Wachstum von Tieren und Pflanzen wird durch Hormone gesteuert. Es wurden Hemmstoffe entdeckt, die in den Stoffwechsel der Häutungshormone eingreifen, andere, die die Kutikulabildung oder die Chitinsynthese stören. Die Stoffe können von Insekten aus der Pflanze mit der Nahrung aufgenommen werden. Aufgrund des Unterschiedes zwischen den Hormonen der Insekten und Wirbeltiere, besteht für letztere keine Gefahr.[1] 7. Einsatz von Pheromonen Pheromonen sind Stoffe, die von Individuen einer Spezies in die Umwelt abgegeben werden, um auf andere derselben Art zu wirken. Diese Stoffe werden in den Drüsen der Insekten produziert. Sie dienen zur Orientierung, dem Informationsaustausch unter den Individuen einer Population oder dem Signalisieren von Gefahr. Mit der Anwendung solcher Stoffe kann das Verhalten von Schadinsekten manipuliert werden.[1] 8. Antibiotika Die Pflanzen besitzen Antibiotika zur Abwehr schädlicher Mikroorganismen. Antibiotika kann zur direkten Bekämpfung der Schadinsekten eingesetzt werden oder zur indirekten, indem man es gegen die Mikroflora der Insekten benutzt.[1] 9. Königinnentechnik Diese Methode wird zur Bekämpfung staatenbildender Insekten, wie zum Beispiel Termiten und Ameisen, angewendet. Dabei wird das Gift, vorzugsweise Sterilisierungsmittel, damit die Arbeiterinnen nicht beeinträchtigt werden, von den Arbeiterinnen mit der Nahrung an die Königin weitergegeben.[1] 10. biologische Schädlingsbekämpfung Hierfür werden die natürlichen Feinde der Schadinsekten herangezogen. Es werden insektenfressende Wirbeltiere (Fische, Vögel), Arthropoden (Käfer, Raubmilben), Würmer und Mikroorganismen (Mikroben) eingesetzt. Vorzugsweise sollte eine Anreicherung bereits vorhandener natürlicher Feinde erfolgen, da die Einbürgerung von fremden Tieren zu einer irreversiblen Veränderung der Fauna führt. Das Aussetzen von fremden Nutzinsekten wird jedoch praktiziert.[1] 11. Fond Da die Entwicklungsländer keine Finanzierungsmöglichkeiten für andere weniger schädliche Stoffe haben, soll ein Fond eingerichtet werden, in dem hauptsächlich die Industrieländer einzahlen. Auf diese Weise wäre es möglich, diese Giftstoffe stufenweise durch andere verträglichere Substanzen zu ersetzen. (Vorschlag von Klaus Töpfer 1998) [Archiv Berliner Zeitung 18.09.1998] 32 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 Abb. 6: Schmidt, 1986 Integrierter Pflanzenschutz 20. Literaturverzeichnis [1] Gerhard H. Schmidt: Pestizide und Umweltschutz Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig, 1986 [2] Deutsche Forschungsgemeinschaft: Ökotoxikologie von Pflanzenschutzmitteln Sachstandsbericht, Senatskommission zur Beurteilung von Stoffen in der Landwirtschaft Mitteilung 1 VCH-Verlagsgesellschaft mbH, 1994 [3] Deutsche Forschungsgemeinschaft: Immunochemical Detection of Pesticides and their Metabolites in the Water Cycle Research Report VCH-Verlagsgesellschaft mbH Weinheim, 1995 33 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 [4] Rachel L. Carson: Der stumme Frühling (Silent Spring) Biederstein Verlag München, 1965 [5] Thomas Heberer: Identifizierung und Quantifizierung von Pestizidrückständen und Umweltkontaminanten in Grund- und Oberflächenwässern mittels Kapillargaschromatographie - Massenspektrometrie Wissenschaft & Technik Verlag Berlin, 1995, 1.Auflage [6] Michael F. Waxman: Agrochemical and Pesticide Safety Handbook Lewis Publishers, 1998 [7] Jack E. Barbash, Elizabeth A. Resek: Pesticides in the Hydrologic System; Pesticides in Ground Water; Distribution, Trends and Governing Factors Ann Arbor Press, Inc. Chelsea, Michigan, 1996 [8] Brockhaus ABC, CHEMIE in zwei Bänden Band 1 A - K VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig, 1971 [9] K. Gruhlke, E. Lubs: Pflanzenbau und Pflanzenschutz VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, 104 Berlin, 1967, 4. Auflage [10] Hans Lange, Waltraute Mertens, Peter Zwiers: Lehrbuch Agrarchemie VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag DDR - 1040 Berlin, 1985, 2. Auflage [11] Ehrenfried Pfeiffer: Die Fruchtbarkeit der Erde; Ihre Erhaltung und Erneuerung Rudolf Geering - Velag, Dornach (Schweiz), 1956 Internet: über Alta Vista - Suchprogramm: [12] India among top DDT users; need early ban PS Tampi Financial Express letzte Änderung: 10.08.1998 [13] Significance of DDT Residues in Estuarine Fauna [14] Greenpeace: Mulde und Elbe sind mit DDT vergiftet Textarchiv der Berliner Zeitung Bericht vom 14.07.1994 [15] http://www.epa.gov/ [16] http://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/BRENNPUN/F9732B.htm (03.05.2000) http://www.greenpeace.de/GP_DOK_3P/BRENNPUN/F9732C.htm (03.05.2000) [17] http://www.umweltanalytik.com/ing9.htm (27.02.2000) [18] http://www.arguk.de/infos/ddtinfo.htm (14.07.1999) 34 DDT – ein globales Problem Oberseminarvortrag am 22.06.2000 [19] http://www.naturkost.de/meldungen/990607c.htm (26.04.2000) [20] http://www.hr-online.de/wenndannda/ib/wohnen/9317797312655.html (12.07.1999) [21] http://www.prantner.de/ddt.html (13.09.2000) [22] http://www.labor.adminbs.ch/toxmet.html [23] http://www.gesundheitsamt.de/gap/index.htm [24] Prinzip der Envirogard-Immunoassays für die Vor-Ort-Analytik von Wasserproben CORING SYSTEM, Robert-Bunsen-Str. 4, D - 64579 Gernsheim [25] Dr. W. Forth, Dr. D. Henschler, Dr. W. Rummel: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie B. I. – Wissenschaftsverlag, 3. Auflage [26] Prof. Dr. J. Falbe, Prof. Dr. M. Regitz: Römpp Chemie Lexikon Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York, 9. Auflage [27] K. H. Domsch: Pestizide im Boden VCH,Verlagsgesellschaft mbH Weinheim, 1993 [28] Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ): Umwelt-Handbuch Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1986 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Barbash / Resek , 1996 [7] Abb. 2: Schmidt, 1986 [1] Abb. 3: Schmidt, 1986 [1] Abb. 4: Schmidt, 1986 [1] Abb. 5: Barbash / Resek , 1996 [7] Abb. 6: Schmidt, 1986 [1] 35