Avenged Sevenfold Metallica
Transcrição
Avenged Sevenfold Metallica
Ich denke, das Festival Rock im Park muss nicht noch großartig vorgestellt werden, geschweige denn das Zwillingsfestival Rock am Ring. Schließlich sind beide schon seit langem fest verankert im Festivalkalender eines jeden Musikfans. Beide Festivals erstrecken sich 2014 über vier Tage, das Festival in der Eifel startet bereits am Donnerstag, in Nürnberg am Freitag. Da wir leider auf der Autobahn in einem heftigen Stau standen und zunächst im Hotel einchecken mussten, kamen wir am Zeppelinfeld mit den letzten Tönen von In Extremo an, die das Festival eröffneten. Versorgt mit Getränken positionierten wir uns direkt vor die Bühne und warteten auf Alter Bridge die auch sofort mit „Addicted To Pain“ in die Vollen gehen. „White Knuckels“, „Come To Life“ sowie das großartige „Cry Of Achilles“ folgen. Ich muss zugeben ein Fan der Band zu sein, aber auch eingestehen das heute alles viel zu routiniert „abgearbeitet“ wird. Da helfen auch die folgenden „Find The Real“, „Ties That Bind“, welches einer meiner absoluten Lieblingstracks von Alter Bridge ist, „Metalingus“ sowie „Blackbird“ nicht drüber hinweg. „Rise Today“ und „Isolation“ beschließen den gelungenen Auftritt, auch wenn mir persönlich die Interaktion zwischen Band und Publikum sowie der Musiker untereinander gefehlt haben. Avenged Sevenfold steigen bei schönstem Open Air Wetter mit „Shepherd Of Fire“ in ihr Set ein. Hatte ich eben noch die Interaktion mit dem Publikum bemängelt, sieht es hier ganz anders aus. Mr.Shadows ist unentwegt mit dem Publikum am Agieren. Dass die Band es mittlerweile gewöhnt ist vor großen Menschenmengen zu spielen sieht man allen Bandmitgliedern an. Schließlich spielten sie auch in Deutschland schon eigene Shows in großen ausverkauften Häusern. Die Zusammenstel-lung der Setlist ist hervorragend und ein Querschnitt aller Alben, ausgenommen dem Debüt „Sounding the Seventh Trumpet“ und „Diamonds in the Rough“. So nun geht es ans Eingemachte, denn der Headliner des Abends Metallica - stehen auf dem Plan! Metallica befinden sich im Moment auf ihrer „Metallica by Request“ Tour. Das interessante daran ist das im Vorfeld die Fans auf einer eigens für diese Tournee eingerichteten Website über die zu spielende Setlist voten können. Eine tolle Idee die so manche vergessene Perle wieder auf die Bühne holen sollte, aber ich bin mal so frech und zweifele das Ganze an, da mir an diesem Abend die erhofften Überraschungen fehlen und wir ein „Standard Set“ geboten bekommen. Egal, schon mit dem gewohnten Intro „The Ecstasy Of Gold“ und Startschuss „Battery“ Avenged Sevenfold sind wir und alle Anwesenden im Bann von James Hetfield & Co.. Schon als Zweites wird „Master Of Puppets“ gespielt, welches in „Welcome Home (Sanitarium)“ übergeht. Eine kleine, wenn auch nicht wirkliche Überraschung kommt doch in Form von „Ride The Lightning“ was ja nicht sooo oft gespielt wird. Die Band zeigt sich routiniert spielfreudig und doch sehr Fan nah. Nach „The Unforgiven“ und „Creeping Death“ wird der neue im Sommer 2014 veröffentliche Song „Lords Of Summer“ gespielt. Der Hitreigen wird mit „Sad But True”, “Fade to Black”, “...And Justice for All“, “One“, dem unverzichtbaren „For Whom the Bell Tolls“, der einzigen Coverversion des Abends „Whiskey in the Jar“ und „Nothing Else Matters“ fortgesetzt. Den Schlusspunkt des regulären Sets bildet die Hitsingle „Enter Sandman“. Nicht lange muss man warten bis Metallica „St. Anger“ den Zugabeblock einleitet und Dank des „richtigen“ Schlagzeugsounds mit Teppich auch hörbar rüberkommt. Dass Lars nicht der beste Schlagzeuger der Welt ist, ist bekannt, dafür stimmt aber die Show und seine Mätzchen mit Publikum kommen gut an. Nicht viele Bands können von sich behaupten neben dem Frontmann noch einen zweiten „Chefentertainer“ zu haben, der wie hier hinter dem Schlagzeug sitzt. James erklärt nochmal das Prinzip des „Metallica by Request“ Votings und holt einen jungen Mann zu sich, der verantwortlich für den „Vote of The Day“ ist, der stellt sich kurz vor und sagt „The Day That Never Comes“ vom seit mittlerweile sechs Jahre alten aber immer noch aktuellem Album „Death Magnetic“ an. Grande Finale ist wie gewohnt „Seek & Destroy“! Zum Abschluss noch ein 10,- Euro Cocktail und ab in die Heija!!! Tag zwei Rock im Park Festival! An dieser Stelle möchte ich den gut organisierten Shuttle Service loben! Man hat weder lange Wartezeiten noch Antwortzeiten, sprich alles super! Da wir uns nicht teilen können und es ab heute auf drei Bühnen gleichzeitig zur Sache geht, berichten wir nur von den Way Up relevanten Bands! Daher ist unser Hauptaugenmerk heute auf die Indoor Bühne, die Club Stage, gerichtet. Da sind wir auch gar nicht böse drum, da heute der heißeste Tag des ganzen Jahres ist. Die Sonne versenkt uns bereits vormittags den Pelz. Überall auf dem Gelände werden Wasserhydranten aufgedreht damit sich die Fans daran erfrischen können. Sogar die sowieso überteuerten Preise für Wasser an den Getränkeständen werden gesenkt. Über Durchsagen wird das Publikum vor Dehydrierung und Hitzeschlag gewarnt. Nichtsdestotrotz geht es heute los mit Battlecross! Die Band aus Michigan gibt vom ersten Ton an mächtig Gas, vor allem der zottelbärtige Frontmann Kyle “Gumby” Gunther und Gitarrist Tony Asta. Sechsmal voll auf die Mütze und als Abschluss Panteras „Fucking Hostile“, was will man mehr, ein super Einstieg in den Tag. Coldrain und Voodoo Six spielen als nächstes, da beide bei weitem nicht an Battlecross herankommen, begeben wir uns zur großen Bühne und schauen was die momentan schwer angesagten Rival Sons so reißen. Auch wenn ich mich 77 Battlecross durchaus mit dem ersten Album der Band anfreunden konnte ist mir das heute zu sehr „Retro“ und Jim MorrisonAbklatsch. Raus aus der Sonne ab zur Indoor Bühne, denn es ist Zeit für Huntress! Jill Janus und ihre Jungs starten mit „Senicide“ vom Spell Eater Album. „Destroy Your Life“, „Spell Eater“, „Starbound Beast“ folgen. Das ex-Playmate und DJ Jill sieht sich selbst als Hexe und hat ein entsprechend theatralisches Stageacting, was soweit o.k. ist, aber auf Dauer auch sehr eintönig. Immer wieder marschiert sie über die Bühne und zieht dabei die Knie extrem hoch oder steht unnatürlich breitbeinig da und macht eine Art Sidekick. Aber wir sind ja wegen der Musik da… weiter geht es mit der Singleauskopplung „Zenith“ (schaut euch mal den erstklassigen Videoclip im Netz an), „Children“, das von Lemmy (Motörhead) getextete „I Want To Fuck You To Death“ sowie Abschließen-des „Eight Of Swords“. Insge-samt kann die Band mit ihrer Performance zufrieden sein, wenn auch die Eissporthalle noch nicht richtig gefüllt ist. Die folgenden Crossfaith sind mir unbekannt, womit ich aber anscheinend allein da stehe, die Halle füllt sich schlagartig und als die Band auf die Bühne kommt und sich jeder Musiker einzeln auf einem in der Mitte des Bühnenrandes befindlichem Podest vorstellt, geht es im Publikum ab!! Die Japaner spielen Trancecore - eine Mischung aus Metalcore, Industrial und Discobeats. Heftig und intensiv!!! Ich bin schwer beeindruckt, auch wenn es nicht „mein Sound“ ist. Ich brauche erstmal eine Pause und bin zu Suicide Silence wieder an der Bühne. Wie werden die Fans den Nachfolger des Crossfaith 2012 tödlich verunglückten Mitch Lucker Eddie Hermida (All Shall Perish) hier in Deutschland aufnehmen? „Unanswered“, „No Pity For A Coward“ und „Bludgeoned To Deth“ warden losgetreten und Eddie ist angekommen!! Der Höhepunkt ist als Eddie das Publikum für eine Wall Of Death teilt, anschließend einen Circle Pit anordnet und sich am Ende alle setzten und „rudern” das Ganze wird von ca. 1000 Fans mitgemacht! Ein Highlight des gesamten Festivals! Mit „Cease to Exit“ wird auch noch ein neuer Titel des demnächst erscheinenden Albums „You Can´t Stop Me“ gespielt. Der Abschluss mit „You Only Live Once“, wie soll es auch sein, ist dem verstorbenen Frontmann gewidmet. Buckcherry kommen zwar gut an, aber es haben auch viele die Halle verlassen, bevor sich alle für den nächsten heftigen Act Of Mice & Men wieder versammeln. Die Halle ist jetzt wieder sehr gut gefüllt und die Band, die zuhause in Amerika bereits richtig groß ist, legt mit „Public Service Announcement“ los. Suicide Silence Die Halle steht Kopf! Sänger Austin Carlile hat die Meute vor der Bühne im Griff und animiert diese immer wieder zu Circle Pits, welche auch prompt ausgeführt werden. Nach „The Flood“, „O.G. Loko“, „Feels like Forever“ und „You Make Me Sick“ geht es für uns zur zweitgrößten Open Air Bühne der Alterna Stage. Queens Of The Stone Edge legen mit leichter Verspätung und „You Think I Ain‘t Worth a Dollar, but I Feel Like a Millionaire” los. Leider muss ich schreiben, dass ich lieber in der Halle geblieben wäre, denn das hier reißt mich nicht vom Hocker. Die Band kommt sehr abgeklärt und nicht gerade sympathisch rüber. Auch die folgenden „No One Knows“ und „My God Is The Sun“ verbessern meine Stimmung nicht und ich eile zurück zur Indoor Bühne. Hier steht als nächstes Ghost an. Super- Entscheidung, da hier die Stimmung schon mit dem Intro bzw. dem Instrumental „Infestissumam“ hervorragend ist und als Papa Emeritus II mit „Per Aspera Ad Inferi“ die Bühne gewohnt theatralisch betritt, ist das Publikum außer sich, auch wenn um einiges geschrumpft. Das Bühnenbild ist mir schon von der Ghost Headliner Tournee bekannt und zeigt auch hier wieder die Wände und Fenster eines Kircheninneren. Schlagzeug und Keyboards sind an den Seiten damit die Performance von Papa Emeritus II noch besser zur Geltung kommt. Mit „Ritual“ kommt der erste von insgesamt fünf Tracks des Debüt Albums „Opus Eponymous“ die anderen fünf Tracks sind vom tollen zweiten Album “Infestissumam“ überraschenderweise wird kein Track von der aktuellen Cover EP „If You Where Ghost“ gespielt. Als nächstes spielen Mastodon auf dieser Bühne, die wir aber leider verpassen, da es auf der Alterna Stage Zeit für den Tages Headliner Nine Inch Nails wird. Auch hier könnte ich mir selbst in den Arsch beißen, da die Indoor Bühne die bessere Wahl gewesen wäre. Trotz einer super Lightshow fehlt mir der nötige Kick. Trend Reznor ist natürlich im Mittelpunkt der Show und seine Backingband bleibt im Dunkeln verborgen. Über die Setlist das Abends kann man sich nicht beschweren, es werden soweit ich das überblicken kann, die essentiellen Songs aller Alben gespielt wobei „The Downward Spiral“, neben dem aktuellen Album „Hesitation Marks“ den größten Songanteil hat. Die erste Nine Inch Nails Hitsingle überhaupt „Head Like A Hole“ schließt den regulären Set und mit nur einer Zugabe in Form von „Hurt“ ist Schicht im Huntres s 78 Ghost der Kameraregie. Neben ca. 400 Technikern, Aufbauern, Elektrikern, Bühnenbauern und weiteren technischen Personal sind 1200 Gastro-Mitarbeiter sowie über 1000 Security Kräfte von Nöten um das Festival so toll den Fans präsentieren zu können. Kvelertak sind zwar im Moment sehr angesagt und ich persönlich finde deren Sound auch gut, aber ich muss auch zugeben, dass mir nach 2-3 Songs die Puste ausgeht. Das liegt daran das ich mich beim Musik hören stark am Gesang und den Texten orientiere, was natürlich auch nur geht wenn ich diese verstehe. Dies trifft für Norwegisch nicht zu. Opeth sind da schon eher mein Ding, die mit „The Devil‘s Orchard“ einsteigen. Die komplexen und langen Songs erlauben es der Band um Bandleader Mikael Åkerfeldt nur „Heir Apparent“, „Hope Leaves“, „Deliverance“, „Blackwater Park“ zu spielen, so zusagen je einen Song der letzten Alben. Vom demnächst erscheinenden neuen Werk „Pale Comunion“ wurde nichts gespielt. Im Vorfeld hatte ich bedenken, ob Opeth zwischen den Metalcore Bands bestehen würden, aber durch diese hervorragend gewählte Songwahl sind sie das vorläufige Highlight des Tages. Heaven Shall Burn haben sich über die Jahre hinweg zur führenden nationalen Metalcore Band gemausert und spielen mit recht vor Slayer. Ein runder Auftritt bei welchem man den Status der Band bei den Fans sehen konnte. Das Publikum frisst Marcus Bischoff aus der Hand und eine Headlinerposition der Band aus Thüringen in den nächsten Jahren bei diesem Festival halte ich für mehr als wahrscheinlich, die US-amerikanische Konkurrenz vom Vortag haben Heaven Shall Burn auf jeden Fall im Sack! Jetzt ist es endlich soweit SLAYER!!! Für mich im Grunde die wichtigste Band des Festival legen mit „World Painted Blood“ los und verwandeln das Feld vor der Bühne in einen Hexenkessel „Hate Worldwide“, „Necrophiliac“, „Mandatory Suicide“, „Captor Of Sin“ folgen Queens Of The Stone Age Schacht! Auf der Club Stage sind zwar noch Anthrax unterwegs, ab mit einem Showbeginn um 01:00 sind Sie für uns zu spät! Nach über 13 h auf dem Festivalgelände ruft das Bett! Tag drei beginnt für uns erst sehr spät da heute die Alterna Stage im Mittelpunkt unseres Interesses ist und hier uns auch nur fünf Bands wirklich interessieren. Zeit um ein paar Eckdaten des Festivals zusammenzufassen. Der Aufbau der drei Bühnen trägt vier Tage. Es werden 10 km Kabel verlegt und der Sound hat eine maximale Leistung von 500.000 Watt. Die fünf Lichtpulte versorgen die Bühnen mit ebenfalls 500.000 Watt Lichtleistung. Die vier großen Videoleinwände der Outdoor Bühnen beschäftigen zehn Kameraleute und weitere vier in nch Nine I Nails und die Rauschebart Front mit Kerry King (g, o.k., der Bart ist zum Zopf gemacht), Gary Holt (g) und jetzt auch Sänger Tom Arraya machen keine Gefangenen!! Wie immer nach kurzer „Standard“ Ansage geht es mit „War Ensembel“ weiter. Eine wirkliche Überraschung in der Setlist fehlt stört mich aber auch nicht. Wieder einmal sehr intensiv und brachial auch wenn ich mir etwas mehr Interaktion mit dem Publikum gewünscht hätte, außer die 1000mal gehörten Ansagen wie zum Beispiel zu „Dead Skin Mask“. „Raining Blood“, „South Of Heaven“ und der Übersong „Angel Of Death“ (die beiden letztgenannten mit dem Jeff Hannemann gewidmeten Backdrop gespielt) fehlen natürlich nicht und werden fanatisch abgefeiert. Rundum Slayer zufrieden treten wir die Heimreise nach drei sehr anstrengenden, aber auch tollen Festival-Tagen an! Text: Saskia H. & Denis H. alle Fotos: Denis H. Slayer 2015 wird ein fettes Jubiläumsjahr, vom 05.-07. Juli, gefeiert mit den Zwillingsfestivals Rock Am Ring und Rock im Park!! Der Park wird zum 20sten und der Ring (mit neuer Location auf dem Flugplatz Mendig/Vulkaneifel) schon zum 30sten Mal geROCKt!!! Die ersten Bands sind schon bestätigt als da wären Asking Alexandria, Beatsteaks, Broilers, Callejon, Die Toten Hosen, Donots, Foo Fighters, In Flames, Kraftklub, Lamb Of God, Motörhead, Papa Roach, Parkway Drive, Rise Against, Skindred, Slipknot, Trailerpark und Turbostaat! Verpasst es nicht euch Tickets früh genug zu sichern!!! www.eventim.de 79