Festival Junger Tanz München

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Festival Junger Tanz München
40 Jahre Iwanson – Festival Junger Tanz München – 29.05. bis 01.06.2014
Festival Junger Tanz – 29. Mai - 01. Juni 2014
Seit 2009 ist das Festival Junger Tanz fester Bestandteil
des Münchner Tanzkalenders.
2014 steht die Veranstaltungsreihe 'Junger Tanz' im
Gasteig München unter dem Motto 40 Jahre Iwanson.
Neben den gewohnten Vorstellungen 'Licensed to
Dance' und 'Open Campus' ist im Jubiläumsjahr auch
ein Gala-Abend geplant.
Am Gala-Abend spricht der Münchner Kulturreferent
zum Iwanson Jubiläum, die Iwanson-Sixt-Stiftung
verleiht den Isadora Preis 2014 und Jessica Iwanson
trägt mit 3 Choreographien aus ihrem Repertoire zum
Abendprogramm bei.
29. Mai: Licensed to Dance
30. Mai: Open Campus
31. Mai: Jubiläums Gala
01. Juni: Junger Tanz Bayern
Gasteig München, Carl-Orff-Saal
Karten bei München Ticket
Die Iwanson
Jessica Iwanson ist 1974 nicht nach
München gekommen, um eine Schule zu
gründen.
Ihr zentrales Anliegen war vielmehr stets,
den zeitgenössischen Tanz – damals
'Modern Dance' – in all seinen
Erscheinungsformen weiterzuentwickeln.
Künstlerisch, pädagogisch, tänzerisch,
institutionell, kulturpolitisch und ideell.
Deshalb ist im Laufe der Jahrzehnte ein
vielschichtiges Bild von Jessica Iwanson
und ihrer Arbeit entstanden.
Man erinnert sich an die legendäre
Iwanson Dance Company, man erinnert
sich an die Choreographin und
Theaterleiterin. Man erinnert sich an die
Entwicklung der Münchner Tanzszene, an
'München leuchtet' und an den Tanzpreis
der Stadt München im Jahr 2010.
Und man denkt natürlich an die Schule,
die unter dem Namen 'Dance Center
Iwanson' in den 70er Jahren begann
Tanzgeschichte zu schreiben – und die
heute als 'Iwanson International' fester
Bestandteil europäischer Tanzausbildung
geworden ist.
Stefan Sixt
Dass sich aus dem Kultstudio im Münchner
Westend eine der führenden Tanzakademien
in Europa entwickelte, ist nicht zuletzt auch
Jessica Iwansons Lebens- und Arbeitspartner Stefan Sixt zu danken, der seit 30
Jahren aus dem Hintergrund die Geschicke
der Schule leitet.
Von Anfang an hat der ehemalige
Spitzensportler dabei auf Kooperation gesetzt.
Andere Schulen und Tanzstudios verstand er
nie als Konkurrenten sondern als Kollegen. So
ist es kein Wunder, dass das 'Modell Iwanson'
für viele Schulen in Deutschland zum Vorbild
wurde, und dass heute Akademien in ganz
Europa zu den Kooperationspartnern von
Iwanson International zählen.
1987 war Sixt maßgeblich an der Gründung
der Tanztendenz München beteiligt und
1997 an der Gründung des Bayerischen
Landesverbandes für zeitgenössischen Tanz.
2007 schuf Sixt gemeinsam mit Jessica
Iwanson eine Stiftung für zeitgenössischen
Tanz, und 2012 entwickelte er mit der
'Künstlerrente' das erste Modell für private
Altersvorsorge für Künstler in Deutschland.
Im Jubiläumsjahr 2014 schließlich bringt er
gemeinsam mit der DANCE-Kuratorin Nina
Hümpel eine umfassende Präsentation der
'Tanzstadt München' heraus.
Die Schule
In nunmehr 40 Jahren hat sich aus dem
Kultstudio der 70er Jahre am Münchner
Gärtnerplatz eine der führenden Schulen für
zeitgenössische Tanzausbildung in Europa
mit Studenten aus 20 Nationen entwickelt.
Während die ersten Ausbildungsklassen mit
heute noch aktiven Tänzern und
Choreographen wie Andreas Abele, Sabine
Glenz, Barbara Kaufmann, Stefan Maria
Marb oder Micha Purucker und Gabi Würf,
sich eng um Jessica Iwanson scharten,
kümmert sich heute ein Team von 50
Lehrbeauftragten und Gastdozenten um die
fast 200 Studenten.
Aus dem Studio ist ein Campus geworden.
Schon Mitte der 90er Jahre hat sich Jessica
Iwanson vom Unterricht in traditionellen
Modern Dance- und Tanztheater-Techniken
getrennt und sich für damals aktuelle und
technisch sehr anspruchsvolle Tanzstile
entschieden.
Mit diesem Paradigemenwechsel setzte sie
Akzente für die Entwicklung und für die
Professionalisierung der zeitgenössischen
Tanzausbildung in Europa.
Die zur Jahrtausendwende einsetzende
weltweite Globalisierung hat auch vor der
Tanzwelt nicht halt gemacht. Mehr und
mehr werden auch von Schulen
Offenheit und internationale Vernetzung
erwartet.
Bei Iwanson International zeugen von
dieser Öffnung vor allen Dingen
wöchentlich wechselnde Gastdozenten
aus aller Welt.
Aber auch regelmäßige Austauschprogramme mit einer Reihe anderer
Akademien in Europa und
Theaterpraktika an einer Vielzahl von
deutschen Stadttheatern, sorgen für die
Vernetzung der Münchner Schule mit der
Tanzwelt der Gegenwart.
In München kooperiert Iwanson in loser
Folge im Rahmen von Einzelprojekten
mit der Meisterschule für Mode, mit der
Ballettakademie, der Theaterakademie,
der Falkenbergschule, mit Tanz und
Schule, mit der Tanztendenz München,
dem Bayerischen Staatsballett und
regelmäßig mit dem von der Stadt
München veranstalteten Festival DANCE.
Die Company
Für die erste große Vorstellung ihrer Company mietete Jessica Iwanson 1976
den Zirkus Krone. Ein ehrgeiziges Projekt, galt es doch immerhin rund 800
Plätze zu füllen. Aber Iwanson war Kult und der Zirkus ausverkauft.
Von da an brachte die Iwanson Dance Company Jahr für Jahr neue
Produktionen heraus und lockte das Publikum in Spielorte wie das Deutsche
Theater, das Leopoldtheater und vor allen Dingen die Alabamahalle. Legendär
sind die Vorstellungen am Marienplatz im Rahmen von 'München Kultur' und
die Open-Air-Vorstellungen auf der Seebühne am Westpark.
Anlässlich der Gründung der Choreographenvereinigung 'Tanztendenz
München' brachte die Iwanson Dance Company 1987 erstmals eine
Vorstellung im Carl-Orff-Saal des damals brandneuen Gasteig-Kulturzentrums
heraus, ein Spielort, der heute zur zweiten Heimat von Iwanson International
und dem Festival 'Junger Tanz' geworden ist.
Seither brachte Jessica Iwanson – stets mit Fördermitteln des Kulturreferates
der Stadt München – jährlich eine abendfüllende Produktion heraus.
Die letzte große Company-Vorstellung 'Andere Orte' hingegen wurde im
Akademietheater des Prinzregententheaters aufgeführt. Danach wandte sich
Jessica Iwanson einer neuen Form von "Kammertänzen" zu. Zunächst im Jahr
2000 auf der Studiobühne Iwanson mit der programmatischen Vorstellung
'Time out', dann 2005 mit ihrem Soloprogramm 'Und dann...', 2006 mit der
Strindbergadaption 'Die Stärkere' im Münchner Künstlerhaus.
Aktuell studiert Jessica Iwanson Repertoire-Klassiker aus 3 Jahrzehnten für die
Galavorstellung am 31. Mai ein. In der Slapstick-Komödie 'Hotel Danube'
tanzen Studenten des 2. Jahrgangs, in der abstrakten Choreographie 'Skagen'
Studenten des 3. Jahrgangs und das Duett 'Gesichter' wird von Stefanie Erb
und Marie Preußler getanzt.
Die Schwedin
NORA nach Ibsens 'Ein Puppenheim' 1991 in Bergen, Norwegen
In den späten 80er und 90er Jahren war Jessica
Iwanson ein allgegenwärtiger Name in der
skandinavischen Tanzwelt. Compagnien und
Stadttheater übernahmen ihre Stücke ins Repertoire
oder beauftragten sie mit neuen Arbeiten.
Für Ivo Cramérs Company am Riksteatern kreierte
sie mehrere Arbeiten, u.a. SKRIKET (Der Schrei)
nach Munchs berühmten Bild. In der Nachfolge von
Ivo Cramér als künstlerische Leiterin von
Riksteatern (Reichstheater) choreographierte sie
CAFÉ PINGUIN, das auf Tournee mehrere hundert
male aufgeführt wurde.
In den Jahren danach entstand der Naturzyklus mit
den Werken SKAGEN, FLYTTFÅGLAR, ÖKNEN und
SNÖ, aber auch narrative Arbeiten wie NORA nach
Ibsens EIN PUPPENHEIM, GESICHTER nach
Garcia Lorca oder NIGHTBIRDS nach Motiven des
amerikanischen Malers Edvard Hopper.
NIGHTBIRDS wurde 1997 vom schwedischen
Fernsehen als Film neu produziert und mittlerweile
auch in Deutschland auf ARTE und 3Sat
ausgestrahlt.
2013 wurde Jessica Iwanson in der Stockholmer
Oper in Anerkennung ihrer Arbeit mit der
Ehrennadel der Ivo Cramér Stiftung ausgezeichnet.
Choreographie Jessica Iwanson; Tanz Halldis Olafsdottir, Christer Reveny
Wahlheimat München
Es war tatsächlich ein Zufall, der Jessica Iwanson 1973 nach München führte.
Ein Glücklicher Zufall, darf im Nachhinein konstatiert werden. Jessica Iwanson
wurde von der Münchner Kulturwelt mit offenen Armen aufgenommen und
unterstützt.
Schon 1978 schrieb Erich Kiesl: "als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
sehe ich es als Selbstverständlichkeit an, ein Institut zu fördern und zu
unterstützen, das für den Ballettnachswuchs auf dem Gebiet des Modern
Dance und des Klassischen Balletts so Hervorragendes geleistet hat."
In der Folge beauftragte das Münchner Kulturreferat die Schwedin mit
Choreographieaufträgen für 'München Kultur' am Marienplatz oder für die
Eröffnung der Gartenbauausstellung IGA.
Und mit dem Anlauf der Münchner Tanzförderung Mitte der 80er Jahre sollte
Jessica Iwanson über 2 Jahrzehnte hinweg städtische Fördermittel für die
jährlichen Neuproduktionen ihrer Company erhalten.
2001 verlieh ihr die Stadt München für ihre Verdienste die Ehrenmedaille
'München leuchtet' und 2010 wurde sie mit dem Tanzpreis der Stadt geehrt.
"Här är jag hemma" sagt Jessica Iwanson augenzwinkernd: "Da bin i dahoam!"
Die Iwanson-Sixt-Stiftung
2007 setzten Jessica Iwanson und ihr Partner
Stefan Sixt mit der Gründung Deutschlands erster
Stiftung für zeitgenössischen Tanz erneut ein
Zeichen. Die Stiftung unterhält einen Proberaum,
der in den ersten Jahren durch eine Förderung des
Kulturreferates der Stadt München ermöglicht
wurde.
Im Zentrum der Stiftungsarbeit steht heute die Vergabe von Workshop- und Reisestipendien an Tanzstudenten.
Biennal vergibt die Stiftung den 'Isadora-Preis' für Verdienste um den zeitgenössischen Tanz. Weit über 200
Stipendien wurden seither vergeben:
Stipendiaten 2013: Pascale Becker, Dino Brix, Christina Bruns, Jemima Dean, Katie Douglas, Matilda Ek, Natalie Farkas, Tim Grambow, Rikke Holm, Christina Holzner,
Lara Jötten, Josefine Ibsen, Tamara Martin, Luise Lochmann, Philine Meitinger, Sophie Munch, Tuva Nordelius, Jon Olofsson, Juliette Rahon, Elien Rodarel, Tanja
Rydell, Tamara Schindler, Yasmin Schönmann, Deliah Seefluth, Natalie Siegl, Yvonne Simianer, Veronika Trogemann, Mira Vepsälainen, Verena Vögerl, Elke Waibel,
Franziska Willenbacher, Christina Zaraklani Isadora Preisträger 2012: Barbara Kaufmann – Stipendiaten 2012: Linette Christensen, Kira von Kayser, Amalie Obitz, Elina
Davidsson, Marie Lykkemark, Josefine Stenström, Louisa Lövenhill, Jenny Schinkler, Natalie Farkas, Beatrice Erikson, Emma Bellerby, Mathilda Lissdaniels, Linn Eriksson,
Mikael Orozco, Stefanie Olbort, Oriana Berger, Helena Wilhelmsson, Sarah Kiesecker – Stipendiaten 2011: Katharina Fürst, Rebecca Pettersson, Kathrin Plankensteiner, Lisa
Reiss, Helen Aschauer, Helena Wilhelmsson, Mikael Orozco, Giulia Rossi, Tanja Tamminen, Edith Buttingsrud, Therese Thonfors, Valentina Piperato, Rebecca Björling, Natalie
Farkas, Stine Rønne, Anika Weiland, Christina Zaraklani, Amanda Gustafsson, Sarah Kramer, Linn Lundmark, Elina Davidsson – Isadora-Preisträger 2010: Harald Weiss,
Andreas Abele, Ivonne Kalter – Stipendiaten 2010: Minka-Marie Heiß, Eva Simmeth, Laura Much, Valerie Leinweber, Heidi Huber, Inka Strobl, Helga Friedrich-Salgado, Piril
Akar, Sandra Mühlbauer, Puk Raundahl, Evgenia Itkina, Rebecca Björling, Isabel Schwardt, Irmina Palczyinska, Lena Vieweg – Isadora-Preisträger 2009: Gabriele Würf,
Katja Wachter, Johannes Härtl – Stipendiaten 2009: Ljuba Avvakumova, Susanna Schwarz, Beatrix Koller, Sandra Mühlbauer, Teresa Geßner, Karin Björneloo, Ivonne Kalter,
Michael Tang, Laura Much, Daniele Varallo, Susanne Mayer, Charlotte Probst, Carima Neusser, Susanne Hörmann – Isadora-Preisträger 2008: Regine Blum, Minka-Marie
Heiß, Sabine Prokop – Stipendiaten 2008: Marie Preußler, Mathias Schwarz, Helene Brøndsted, Josefin Häggblad, Sabine Prokop, Makoto Sakurai, Yumiko Higuchi,
Christina Oedl, Laurie Stettner, Valerie Weyer – Isadora-Preisträger 2007: Lil Rösch, Pia Fossdal, Stefanie Erb – Stipendiaten 2007: Cecilia Wretemark, Johannes Härtl,
Jasmin Hauck, Anne Römeth, Patrick Ablinger, Tanja Villinger, Christine Weidner, Malin Wallmark, Lena Vieweg, Paola Zadra, Ramona Reißaus
Prominente Stimmen
Dr. Hans Georg Küppers, Kulturreferent der Stadt München
"Mit der Iwanson Schule hat München ein Zentrum für modernen und zeitgenössischen Tanz, das durch seine zahlreichen Koproduktionen mit
Akademien und Theatern im In- und Ausland zur gezielten Vernetzung von Institutionen, Akteuren und Themen im Bereich des Tanzes beiträgt." Dr. Wolfgang Heubisch, ehm. Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst
"Der Freistaat kann also zu Recht auf seine vielfältige professionelle Tanzszene stolz sein. Sie wird in hervorragender Weise durch die privat
geführte Münchner Schule "Iwanson International" ergänzt. Bereits seit fast 40 Jahren nimmt sie eine Spitzenposition im Bereich des
zeitgenössischen Tanzes ein."
Brigitte von Welser, Geschäftsführerin Gasteig München "In München ist ... vor allem wegen Jessica Iwanson das Genre Tanz sowohl bei den Kreativen wie auch in der Publikumsgunst wieder im
Aufwind. Das „System Iwanson“ hat Früchte getragen und kraftvolle Wurzeln geschlagen – der Erfolg des langen Atems, klugen Agierens und
einer nicht versiegenden Energie."
Dr. Ulrich Peters, ehm. Staatsintendant des Gärtnerplatztheaters
"Die Iwanson Schule engagiert sich in Zusammenarbeit mit dem Münchner Kulturreferat seit vielen Jahren für die Entwicklung des
zeitgenössischen Tanzes. Sie ist neben den staatlichen Hochschulen in Deutschland eine der anerkannten Ausbildungsstätten für diese
Tanzform und hat seit über 30 Jahren ein weit verzweigtes Netzwerk zeitgenössischer Tanzausbildung aufgebaut und aus dem 'Jungen Tanz'
ein Label gemacht."
Dr. Gertraud Burkert, ehm. 2. Bürgermeisterin der Stadt München
"Durch einen tragischen Zufall wurde die Tanzschule Iwanson von Frau Jessica Iwanson vor 30 Jahren in München als Schule für
zeitgenössischen Tanz gegründet und ist bundesweit die wohl größte private Ausbildungsstätte zur zeitgenössischen Tanz."
Prof. Dr. Dr. Lydia Hartl, ehm. Kulturreferentin der Stadt München
"...Jahr für Jahr machen junge Talente aus der Iwanson Schule von sich reden und stellen heute einen wesentlichen Teil der immer lebendiger
werdenden Münchner Tanzszene. Von den Münchner choreographischen Aufsteigern der letzten Jahre kommen praktisch alle aus ihrer Schule
und so mancher kehrt Jahre später als Dozent zurück." Dr. Reinhard Wieczorek, ehm. Wirtschaftsreferent der Stadt München
"...Die Iwanson Schule ist mittlerweile seit 30 Jahren ein Münchner Unternehmen, das sich durch seine künstlerische Kompetenz, seine
Kreativität und seine internationale Anerkennung einen hohen Bekanntheitsgrad erworben hat. Die von der Tanzschule ausgehenden Impulse im
Bereich Modern Dance sind nicht nur eine Bereicherung der vielfältigen Kulturwelt der Landeshauptstadt. Vielmehr hat die Iwanson Schule
dazu beigetragen, dass München als Theater- und Tanzstadt von höchstem europäischen Rang gilt...."
Der Syllabus
Zeitgenössischer Tanz nach Iwanson
Mitte der 70er Jahre begann Jessica Iwanson damit, ein eigenes Unterrichtssystem zu entwickeln, das die
technische Brillanz des klassischen Balletts mit dem kreativen und emotionalen Potenzial des modernen
Tanzes kombinierte.
Zunächst trainierte sie die Tänzer ihrer Company nach diesem System, später auch Kinder und
Jugendliche an ihrer Schule. In Form von Workshops wird dieses Unterrichtssystem mittlerweile
bundesweit an Tanzpädagogen und Trainingsleiter weitervermittelt.
Für Tanzstudios, die heute 'zeitgenössischen Tanz nach Iwanson' unterrichten, bietet Iwanson International
zweimal jährlich Fortbildungskurse mit neuen Programmen an, und Kinder und Jugendliche der
teilnehmenden Schulen kommen regelmäßig zu den Iwanson Jugendprüfungen nach München.
Kultur gestalten
Keine Kultur ohne Kulturpolitik. Deshalb stehen Kulturschaffende in der Pflicht
an der Entwicklung der Rahmenbedingungen für ihre Arbeit mitzuwirken.
Im Umfeld von Jessica Iwanson ist seit 1980 eine 'freie Tanzszene'
herangewachsen. Schüler, Lehrer und Kollegen, die ebenfalls unabhängig von
der Struktur der Stadttheater choreographisch arbeiten wollten. Schon früh
förderte die Stadt München Jessica Iwanson und die heranwachsende
Generation von Choreographen, zunächst formlos aber schon bald mit einem,
wie sich zeigen sollte richtungsweisenden, Fördermodell für die freie Szene.
Dennoch arbeiteten die meisten Choreographen unter schwierigsten
Bedingungen ohne eigenen Proberaum. 1987 gründete Jessica Iwanson mit
ihren Kollegen Brigitta Trommler, Micha Purucker, Angelika Meindl, Bonger
Voges sowie den Kulturmanagern Walter Heun und Stefan Sixt die
Choreographen-Vereinigung 'Tanztendenz München' – und die Stadt München
finanzierte einen gemeinsamen Proberaum.
10 Jahre später, 1997, initiierten Heun und Sixt die Gründung des Bayerischen
Landesverbandes für zeitgenössischen Tanz (BLZT) als Pendant zur
kommunalen Förderung der Stadt München und als Interessenvertretung aller
Tanzschaffenden in Bayern.
Wieder 10 Jahre später gründeten Jessica Iwanson und Stefan Sixt die
Iwanson-Sixt-Stiftung für zeitgenössischen Tanz, die seit 2007 einen Proberaum
bereitstellt und Stipendien für Austausch- und Weiterbildungsprojekte vergibt.
Im Jubiläumsjahr 2014 schließlich erscheint auf Initiative von Stefan Sixt und
DANCE-Kuratorin Nina Hümpel die Broschüre 'Tanzstadt München', in der sich
alle namhaften Münchner Tanzeinrichtungen – staatlich und privat, klassisch
und zeitgenössisch – gemeinsam präsentieren.
Die Zukunft – Johannes Härtl
Seit 2013 ist Johannes Härtl Teilhaber von Iwanson International und
leitet gemeinsam mit Jessica Iwanson und Stefan Sixt die Münchner
Schule.
Härtl hat seine Ausbildung 2003 bis 2006 bei Iwanson absolviert und
sich schon bald als erfolgreicher junger Choreograph und Tänzer
profiliert. "Senkrechtstarter" nannte die Presse den Newcomer, der
schon seine ersten Arbeiten auf internationalen Wettbewerben zeigen
konnte und von der Stadt München mit der 'Debütförderung'
ausgezeichnet wurde.
Neben seiner Tätigkeit für Iwanson International ist Härtl heute
'Choreographer in Residence' am Gemeindezentrum Unterföhring und
arbeitet als Gastchoreograph an deutschen Stadttheatern.
Exkursionen
Studentenaustausch erweitert den künstlerischen Horizont. Deshalb kooperiert Iwanson International mit Akademien
aus Italien, Finnland, Schweden und Ungarn. Die ausgewählten Studenten tauschen für ein oder zwei Wochen
Schule und Unterkunft, lassen sich von neuen Dozenten, Mitschülern und einer ungewohnten Umgebung inspirieren
und bringen neue Gedanken mit nach Hause.
Anderen Studenten ermöglichen die Schule Theaterpraktika an einer Vielzahl von deutschen Stadttheatern, darunter
so prominente Kompagnien wie das Tanztheater Wuppertal oder die Forsythe Company.
dance is in the air
Anfang 2000 entwickelten Jessica Iwanson und Stefan Sixt ein neues
graphisches Erscheinungsbild für Iwanson International:
Transparent, akrobatisch, und poetisch von der Schwerkraft befreit:
Die ersten Fotoreihen entstanden in Kooperation mit Oskar Henn und
wurden im Gasteig Kulturzentrum im Rahmen der Fotoausstellung
'Dance is in the air' 2009 erstmals gezeigt.
Mittlerweile ist diese lichte Iwanson-Ästhetik zum Markenzeichen
geworden. Die scheinbare Schwerelosigkeit und Mühelosigkeit der
tanzenden Protagonisten steht für technische Perfektion und das hohe
tänzerische Niveau der Studenten.
JAHRE
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