Die Kur und die Königin - Paracelsus

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Die Kur und die Königin - Paracelsus
Kassel
Donnerstag, 7. Juni 2012
Aktuell auf HNA.de
Online-Redaktion
Wilhelm Ditzel
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Hessentagspaar bei der
Kostümprobe
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Auf“ in Frielendorf
www.hna.de/foto
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Vegetarier: Weiblich, jung,
Tiere suchen
städtisch und gebildet
ein Zuhause
Frauen seien am Thema Ernährung
näher dran als Männer, sagt Thomas
Schönberger, Vorsitzender des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU).
Deshalb würden auch vor allem Frauen Vegetarier. „Weiblich, jung, gebildet, städtisch und im Westen lebend“,
das ist laut Schönberger „die Spitze
der vegetarischen Bewegung“. Wie es
damit weitergehen soll und welche
Aura Vegetarier ausstrahlen, das lesen
Sie unter www.hna.de/gesundheit
Die jungen Hündinnen
Fee und Camilla sowie
die Katze Caro sind
nicht die einzigen Tiere
aus dem Kasseler Tierheim Wau-Mau-Insel,
die ein neues Zuhause
bei verantwortungsbewußten Menschen suchen. Mehr darüber unter www.hna.de/tiere
Ab heute neu im Kino
Unbekanntes Deutschland: Filmemacher gingen in die Luft und filmten die Heimat von oben. Das Ergebnis ist die Doku „Deutschland von
oben“, die überraschende Einblicke
gibt. Was sonst noch im Kino läuft,
erfahren Sie unter www.hna.de/kino
HINTERGRUND
Krankheit
Parkinson
Parkinson, auch Schüttellähmung genannt, ist nach
dem englischen Arzt Dr.
James Parkinson benannt,
der die Erkrankung 1817
erstmals beschrieb. Sie ist
eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung und gekennzeichnet durch Bewegungsarmut, Zittern, Muskelsteifheit, Gang- und
Gleichgewichtsstörungen, Sprech- und Schluckprobleme sowie geistigen
Abbau. Bislang lässt sich
Parkinson mithilfe moderner Medikamente und
weiterer Therapien nur
symptomatisch behandeln. Bei Parkinson-Patienten sterben die Gehirnzellen, die Dopamin
herstellen, aus ungeklärter
Ursache zunehmend ab.
Klinikchronik
zum Jubiläum
KASSEL. Mit einem Festakt
und einem Patientenfest feiert
die Paracelsus-Elena-Klinik am
Freitag, 8. Juni, ihr 75-jähriges
Bestehen. Anlässlich des Jubiläums ist eine umfangreiche
Chronik in Buchform erschienen. Der Klinik sei es wichtig
gewesen, die historischen Zusammenhänge und politischen Hintergründe aufzuklären und eine möglichst objektive Darstellung zu erreichen,
sagt Chefärztin Prof. Dr. Claudia Trenkwalder.
Buchautor Albrecht Weisker hat für seine Recherchen
unter anderem mit den Nachfahren des Klinikgründers gesprochen. (hei)
„Die Klinik, die Kur und die
Königin – Geschichte der Parkinsontherapie in der Paracelsus-Elena-Klinik Kassel“ von Albrecht Weisker, Schattauer
Verlag, 206 Seiten, 29,95 Euro.
Die Kur und die Königin
Vor 75 Jahren wurde die Elena-Klinik gegründet – Ältestes Parkinson-Zentrum
VON MARTINA HEISE-THONICKE
KASSEL. Es war eine schicksalhafte Begegnung am Krankenbett der Prinzessin Mafalda,
die den Grundstein für die Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel
legte. Die Tochter der italienischen Königin Elena und Ehefrau des Prinzen Philipp von
Hessen, Prinzessin Mafalda,
war schwer an einer Lungenentzündung erkrankt. So begegnete der Leibarzt des Prinzen, der Allgemeinmediziner
Dr. Walther Völler, in Kassel
damals Königin Elena. Die
Idee für die Klinikgründung
entstand. Und Elena wurde
Namensgeberin, als die Klinik
vor 75 Jahren, im August 1937,
eingeweiht wurde.
Am morgigen Freitag feiert
die älteste deutsche Fachklinik für die Behandlung von
Parkinson-Syndromen dieses
Jubiläum. Für das Klinikteam
gibt es noch einen Grund zum
Feiern: Auf der aktuellen Focus-Liste der besten Kliniken
Deutschlands findet sich die
neurologische Klinik unter
den fünf besten Krankenhäusern für die Behandlung von
Parkinson.
Folgen eine Grippe-Epidemie
Zurück zum Beginn: Königin Elena hatte Anfang der
1930er-Jahre in Italien Spezialkliniken zur Behandlung von
Patienten
mit
ParkinsonSymptomen einrichten lassen.
Denn nach einer großen Grippe-Epidemie am Ende des Ersten Weltkrieges litten damals
viele Menschen (in Deutschland fast 40 000) an den Spätfolgen
der
europäischen
Schlafkrankheit (Encephalitis
lethargica). Elena wiederum
hegte großes Interesse an der
Homöopathie und alternativen Heilmethoden, auf die
sich der Kasseler Arzt mit Praxis an der Oberen Königsstraße verstand.
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Schlossähnliches Anwesen: In diesem Landhaus am Rande des Habichtswaldes fand die einstige Königin-Elena-Klinik 1937 ein Zuhause. Im Laufe der Jahrzehnte kamen einige Erweiterungsbauten hinzu. Heute steht hier eine moderne Paracelsus-Klinik mit historischem Charme.
Fotos: nh
Auch aus der Reichshauptstadt gab es Unterstützung für
die Gründung einer deutschen
Fachklinik in Kassel: Die Kooperation war schließlich ein
willkommenes Projekt angesichts der Annäherung zwischen dem faschistischen Italien Mussolinis und dem nationalsozialistischen
HitlerRegime, hat der Historiker
und Journalist Albrecht Weisker bei seinen Recherchen zu
einem Buch über die Geschichte der Parkinsontherapie in der Elena-Klinik herausgearbeitet.
1937 also wurde am Rande
des Habichtswaldes in der
vom Architekten Hermann
Muthesius 1911 errichteten
Villa Strombeck die Elena-Klinik eingerichtet. Meist waren
es ehemalige Soldaten, die
hier mit einem neuartigen
Verfahren, der italienisch-bul-
Der Klinikgründer: Dr. Walther Völler 1942 im Gespräch mit Patienten. 1965 trat sein Sohn Dr. Gerd Völler in seine Fußstapfen.
Von 1978 bis 2003 leitete Dr. Gudrun Ulm die Spezialklinik. Ihr
folgte Prof. Dr. Claudia Trenkwalder.
Heute
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HINTERGRUND
Über 2000
Patienten im Jahr
Namensgeberin: Königin Elena
von Italien (1879-1952).
garischen Kur, behandelt wurde. Für diese Therapie gewann
man aus den Wurzeln der Tollkirsche einen Extrakt, den die
Patienten zu trinken bekamen. Hinzu kam eine ausgeklügelte Bewegungstherapie,
über die Klinikchef Dr. Völler
oft persönlich wachte.
Nach dem Tod des Klinikgründers 1965 ließ sein Sohn
Dr. Gerd Völler die Klinik nach
und nach erweitern und
forschte intensiv nach den Ursachen von Parkinson und an
der Weiterentwicklung der
Behandlung. So war die Klinik
Anfang der 1960er-Jahre an
den ersten Pilotstudien des
neuartigen Medikaments LDopa beteiligt. Dieses ist noch
heute Mittel der Wahl bei der
Parkinsonbehandlung.
Mehr im Regiowiki:
http://regiowiki.
hna.de/Elena-Klinik
Die Paracelsus-Elena-Klinik gehört seit 1980 zum
privaten Osnabrücker Paracelsus-Konzern. Sie verfügt über 120 Betten. 160
Mitarbeiter behandeln
hier jährlich rund 2200 Patienten, meist aus der Mitte Deutschlands, aber
auch aus dem Ausland.
In der neurologischen
Fachklinik unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia
Trenkwalder werden Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen wie das Restless-LegsSyndrom behandelt.
An der Harleshäuser
Klinik wird intensiv geforscht. Aktuell beteiligt
man sich an einer internationalen Biomarkerstudie
der Michael-J.-Fox-Stiftung. Auch läuft eine eigene innovative Langzeituntersuchung zum Verlauf
der Parkinsonerkrankung
mit dem Ziel, die Frühdiagnose zu verbessern.
Erst kürzlich wurde gemeinsam mit der Universitätsmedizin Göttingen das
Parkinson-Zentrum Göttingen-Kassel ins Leben
gerufen. Beispielsweise
bei der Behandlung mit einer Tiefen Hirnstimulation
arbeitet man hierbei eng
zusammen. (hei)
KOMMUNIKATION
Offener Kanal
Do.: 10 und 14 Uhr Tagesprogramm . - 18 Uhr „Tierisch in Kassel“, Haustiermagazin. - 18.15 Uhr
„Die Brian-Wilson-Band“, die Band
aus Kassel spielte am Vorabend
zum Tag der Deutschen Einheit im
Gleis 1 im Kulturbahnhof. 19.09 Uhr „Kassel fährt Konrad“,
drei junge Damen haben das Fahrradverleihsystem getestet. - 19.18
Uhr „Kino TV 2012“, im Rahmen
der diesjährigen Schulkinowochen haben Jugendliche in Hessen
mehrere Kurzbeiträge produziert.
- 19.30 Uhr „Klimawandel - Wetterextreme in nordhessischen
Wäldern“. - 19.40 Uhr „doc.tv“, zur
40. Ausgabe von doc.tv 2007 hatten sich Ruth Noack und Roger M.
Buergel angesagt. - 20.20 Uhr
„Von Profis lernen - Dokumentarfilmprojekt im Offenen Kanal“. 21.18 Uhr Bilder des Tages. - 22
Uhr Wiederholungen. Fr.: 10 und
14 Uhr Tagesprogramm. - 18 Uhr
„Klau mich“. - 19 Uhr „13 - Kassel
schreibt Geschichte! Ein Krimi in
13 Episoden“. - 19.15 Uhr „Tinis
Little Woodstock“, zu seinem 50.
Geburtstag lud Dr. Martin Glück
Freunde und Bekannte zu einem
besonderen Konzert in einen
Steinbruch nach Metze ein. Auf
der Bühne standen u. a. die Legende Alex Conti und der spanische
Gitarrist Vargas. Höhepunkt dieses
Konzertes war eine große BluesSession in der kleinen Hütte. 20.27 Uhr „AMOK“, gut ein Jahr
nach einem Amoklauf an ihrer
Schule versuchen zwei Jugendliche, das Ereignis zu verarbeiten.
Im anschließenden Studiogespräch mit den Filmemachern und
Pädagogen werden die Hintergründe diskutiert. - 21.19 Uhr Bilder des Tages. - 22 Uhr Wiederholungen.
Freies Radio
Empfang auf 105,8 MHz (Antenne)
und 97,8 MHz (Kabel), Livestream:
www.freies-radio.org - Do.: 6 Uhr
„Maharishi Gandharva Ved“, klassische indische Musik. - 8 Uhr Wiederholungen. - 16 Uhr „Radyo Kas-
sel“, in türkischer Sprache. 17 Uhr „ILF Eritrea“ (in Tigrinya). 18 Uhr „Kulturthemenwechsel“. 19 Uhr „Matchplan“, Analysen
rund ums runde Leder. - 20 Uhr
„Musica Latina“, lateinamerikanische Musik (in spanischer und
deutscher Sprache). - 22 Uhr „Borderline“. - 23 Uhr „Keller und Garage“, Krudes, Schräges und schwer
Erträgliches von anno dazumal bis
nächste Woche. - 0 Uhr „Nachtprogramm“, Yes-Nacht. Fr.: 6 Uhr
„Maharishi Gandharva Ved“, klassische indische Musik. 8 Uhr Wiederholungen. - 16 Uhr „Radyo Kassel“, in türkischer Sprache. - 17 Uhr
„Kulturbeutel“, Infos und Termine
aus der lokalen und regionalen
Kulturszene. - 18 Uhr „Themenwechsel“, u. a. Vortrag „Europa-Israel-Nahost: Wo bleibt der Frieden?“ von Johannes Gerster (Mitschnitt einer Veranstaltung der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft). - 20 Uhr „Borderline extra“. - 22 Uhr „Kabarett live“, Volker Pispers. - 1 Uhr „Nachtprogramm“, Grateful Dead live 1972.

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