Whiskyflash_0839

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Cool & vernünftig
Whisky genießen
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Ausgabe 39/08 29.10.2008
Friedrichs Peitsche: Exklusivität
Teil 2: Warum das Marketing nicht der Teufel persönlich ist
Waren wie Whisky werden heute nur noch in
nennenswertem Umfang verkauft, wenn sie neben
einer entsprechen Marktstrategie mit Gefühlen
und Geschichten verbunden sind. Nun wird der
wahre Whiskyliebhaber einwenden, dass es die
ja auch bei
rken 60 er Jahren kein Ma
Hätte Glenfiddich in de
kyren unsere wahren Whis
ting besessen, dann wä
d
un
er
ab
bh
einlich Kornlie
liebhaber heute wahrsch
chen trinken.
würden echt Hullmanns
d e n
guten Whiskys gibt. Also wenn ein Springbank von
einer „Familienbrennerei“ hergestellt wird, ein
Kilchoman auf einer idyllischen Bauernhof-Destille gebrannt wird und demnächst vielleicht noch
ein Glen Blub direkt in einer kleinen Steinhöhle
am Meer destilliert wird, dann ist das das Wahre,
Gute, Ehrliche.
Wenn ein Whisky dagegen einen Hochglanzprospekt aufweist, ein neues Logo bekommt und ab
und an mal die Verpackung aufgefrischt wird, dann
kann der Besitzer eigentlich nur Louis Cypher
heissen und direkt der Hölle verantwortlich sein.
Hätten allerdings die Iren einen solchen Louis
Cypher zu Beginn des letzten Jahrhunderts gehabt,
dann wäre die irische Whiskyherstellung sicherlich nicht so derbe ausradiert worden. Dann hätte
man sich vielleicht ein wenig mehr mit technologischen Neuheiten wie der Patent Still befasst, die
ja von einem Iren erfunden wurde und man hätte
die amerikanische Prohibition nicht als totaler
Loser hinter sich gelassen. Und hätte Glenfiddich
in den 60er Jahren kein Marketing
besessen, dann wären unsere
wahren Whiskyliebhaber heute
wahrscheinlich Kornliebhaber,
so ein echter Hullmannscher aus
dem Eichenfass ist ja auch nicht
schlecht. Von der Rolle des
Blended Scotch als weiterer
grundlegender Voraussetzung
für den heutigen Malt Konsum
einmal ganz zu schweigen.
Natürlich sind diese Dinge
komplex und natürlich produzieren Marketingabteilungen auch so manches
mal großen KÄSE, aber
sie sind Teil eines großen
Ganzen, das den Whisky
zu dem gemacht hat, was
er heute ist. Wenn man
befürchtet, dass Whisky
morgen nicht mehr das
ist, was man meint, was er
sein solle, dann muss man
an anderer Stelle ansetzen. Dann sollte man vielleicht mal überlegen, was
z.B. am eigenen Verhalten, auch und vor allem
Whiskykonsumverhalten
dazu führt, dass die Welt
IMPRESSUM - Herausgeber: Dr. C. Dillmann - HBB Datenkommunikation & Abrechnungssysteme GmbH, Walderseestrasse 23, 30177 Hannover, Germany, www.hbb-gmbh.de, Tel.
+49(0)511 270 91 90, Fax +49(0)511 270 91 999, Geschäftsführer: Dr. Clemens Dillmann, Registergericht: Amtsgericht Hannover, Registernummer: HRB Nr. 53891, Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: De 157782361. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen wird trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion von der HBB
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Endet am 31.10. !!!
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des Whiskys nicht so ist, wie man sie sich vorstellt.
Ob es funktionieren kann, dass man zwar die (fiktive) Bladnoch-Abfüllung toll findet, weil der Großvater des Gründers dieses Fass persönlich aus dem
brennenden Lagerhaus herausrollte, während sein
Lieblingshund darin verbrannte aber ein (reale
Glenmorangie) Signet blöd findet, das sehr viel
mit
der schottischen
Geschichte zu tun
hat, nur weil es in
einer Marketingabteilung erdacht
wurde. Wie lange
hat es gedauert
(und bei manchen ist es nicht
)
;g!
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einmal
heute
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angekommen), bis die Storys, die zu jeder Mini-Abfüllung von Bruichladdich
dazu erfunden wurden, mal ein leichtes Stirnrunzeln erbrachten? Bei Bruichladdich funktionierte
das, weil die ja zu den „Guten“ zählten, frei und
unabhängig im Auftrag der wahren Whiskyliebhaber unterwegs.
Wenn man Marketingleuten Verlogenheit vorwirft, sollte man mal seine eigene Authentizitätsliebe auf den Prüfstand stellen. Welcher Deutsche
kennt denn wirklich die schottische Geschichte,
Mentalität und weiß um die Bedeutung des Whiskys für das Leben in Schottland? Als Bowmore vor
ein paar Jahren eine recht peinliche Kampagne mit
barbusigen jungen Frauen fuhr, gab es dazu kaum
Reaktionen, wenn es heute bei Highland Park eine
neue Flasche gibt, müssen jede Menge Defibrillatoren angekurbelt werden um den wahren Whiskyliebhabern wieder ins Leben zurück zu verhelfen.
Insofern plädiere ich für Kritik ohne Rücksicht!
Ohne Rücksicht auf dummes Marketing. Ohne
Rücksicht auf das “Wahre und Gute”. Aber mit
Rücksicht auf Fakten.
Wenn in diesem Artikel von “Marketing-Käse”
gesprochen wurde, so gibt es dafür ein sehr dankbares Beispiel, fast schon zu dankbar. Sie müssen
dafür jetzt nur weiterlesen...
Whisky genießen
Sensation! Endlich ein Whisky aus
Bourbonfässern!
Amerika und die Welt danken Bruichladdich
Auf diese Abfüllung hat die Whiskywelt mit Spannung gewartet und obwohl der Hersteller sich auch
alle erdenkliche Mühe gegeben hatte die dahinterstehende supertolle Story für sich zu behalten, kam
sie letztlich durch eine schwatzhafte Bürokraft ans
Tageslicht.
War die Bruichladdich Distillery bisher eher durch
understatement aufgefallen und hatte ihre Produkte lieber unter den Scheffel gestellt, denn sie
dem Rampenlicht des Marketings auszusetzen, so
kommt jetzt eine Story, die durch ihre Sensationalität einfach alle Ketten sprengt und mit brachialer
Gewalt die Welt der Whiskyliebhaber in ihren
Bann zerrt: „The Bourbon 16“ ist tatsächlich und
beweisbar in Bourbonfässern gereift!!! Aus Weisseiche gemachte Bourbonfässer!!! Die Welt hält
den Atem wenn Superman Mark
Reynier von der Bruichladdich
Distillery diesen zukünftigen
Blockbuster des schottischen Whiskys vorstellt.
Und ein edler Gedanke
begleitet diese Top-Story
natürlich auch noch, Mark
im O-Ton dazu: „Wir wollten die Amerika-Connection
verstärken.“ Richtig so! Jetzt wo Mr
Bush das Land als einen Scherbenhaufen hinterlässt, da gilt es Solidarität
zu zeigen und wer könnte das besser
als Bruichladdich, wurde ihnen doch auch schon
umgekehrt amerikanische Aufmerksamkeit durch
das CIA zu teil, das großen Wert auf eine LiveBerichterstattung aus der Brennerei legte. Bravo,
Bruichladdich! Weiter so! Ganz, ganz toll!!!
Damit die Idee belohnt wird, schlägt die Whisky
Flash-Redaktion vor, dass alle, die sie kopieren, zukünftig Lizenzgebühren an Bruichladdich abführen.
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The Whisky Trader
Große Dinge stehen bevor...
Es gilt schnell noch einmal einen Blick auf die Website zu werfen, so wie man sieht kennt:
www.thewhiskytrader.de
Es kursieren ernstzunehmende Gerüchte, dass es
bald eine neue Auflage geben wird! Also jetzt noch
schnell ein paar Screenshots sichern, die könnten in
ein paar Jahren Gold wert sein ;-)
Whisky genießen
bon. Geschmack: Trocken, salzig, Birne (Williams),
eine Spur Torf. Nachklang: Lang mit viel Frucht
(Kernobst) - die Salzigkeit geht in eine angenehme
Süße über. Produktbeschreibung: Vorbestellung bis
31.10. 69.90 Euro, ab 11.11. 74.90 Euro Die Ware
trifft in der ersten Novemberwoche ein!
HIER KLICKEN FÜR MEHR
INFORMATION
Springbank Port Cask
Abfüller: Glenscoma,
Jahrgang: 1998, Alter:
10 J., Volumen: 57,4%,
Inhalt: 0,70 l.
Mit Farbstoff: Nein,
Kältefiltration: Nein.
Aroma: Heidekraut,
Salbei und süße Trauben
Geschmack: Leicht salzig, eine Spur Torf, Birne und etwas Eiche am Gaumen
Nachklang: Lang, zunächst süß, im Hintergrund
etwas trockner werdend
Produktbeschreibung: Vorbestellung bis 31.10.
64.90 Euro, ab 1.11. 69.90 Euro Die Ware trifft in
der ersten Novemberwoche ein!
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INFORMATION
Inhalt
Friedrichs Peitsche: Exklusivität
Scoma Angebot
Teil 2: Warum das Marketing nicht der Teufel persönlich ist
Sensation! Endlich ein Whisky aus Bourbonfässern!
Springbank Rum und Springbank Port
Springbank Rum Cask, Abfüller: Glenscoma, Jahrgang: 1998, Alter: 9 J. Volumen: 57,7%, Inhalt: 0,70
l Region: Campelton Malt Mit Farbstoff: Nein, Kältefiltration: Nein, Fasssorte: Rum Barrel.
Aroma: Leichter Rauch, süße Birne und Malzbon-
Amerika und die Welt danken Bruichladdich
The Whisky Trader
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Scoma Angebot
Springbank Rum und Springbank Port
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