Nach Ziegel-Look ist Farb-Fassade gefragt

Transcrição

Nach Ziegel-Look ist Farb-Fassade gefragt
Wirtschaft im Wittelsbacher Land
3
Nach Ziegel-Look ist
Farb-Fassade gefragt
Pöttmes
Farbige Fassaden-Teile sind im Trend. „Bei
gewerblichen Objekten haben wir derzeit einen kleinen Boom“, bemerkt Michael Voigt.
Der Prokurist von Frahammer-Fassaden in
Pöttmes weiß jedoch, dass dies eine Modeerscheinung ist, die sich schnell wieder ändern
kann. Noch zur Jahrtausendwende war Ziegel-Look gefragt. Damit verkleidete der Spezialist für vorgehängte und hinterlüftete Fassaden im Jahr 2001 beispielsweise ein neues
Gebäude des Flughafen Dresden. Jedes Jahr
montiert das Unternehmen rund 40 000 bis
50 000 Quadratmeter Fassade.
Derzeit sind es vor allem Faserzement- oder
Schichtstoffplatten aus dem Kunststoff HPL,
die bei Planern und Architekten gefragt sind.
75 Prozent der Aufträge bezieht
Frahammer-Fassaden von gewerblichen und öffentlichen Auftraggebern. Darunter sind immer
wieder Objekte für die Drogeriemarktkette Müller, aber auch
Krankenhäuser wie in Dingolfing
sowie eine Vielzahl an Schulen.
„Im öffentlichen Bereich wurde jahrelang
nur das in Angriff genommen, was unbedingt
gemacht werden musste“, so Voigt, seit zwölf
Jahren in der Firma. Parallel zum aktuellen
Aufschwung werde dort nun ebenfalls verstärkt neu geplant. „Da wir auch Sanierungen
machen, hat uns die Flaute in der Baubranche
allerdings in den vergangenen Jahren nicht
betroffen“, berichtet der 36-Jährige gelernte
Bankkaufmann.
Im privaten Wohnbereich verzeichnet das
Unternehmen aus Pöttmes, das je nach Auftragslage zwischen 50 und 70 Mitarbeiter beschäftigt, in diesem Jahr sogar eine Steigerung
von 50 Prozent. Voigt führt dies vor allem auf
die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer
zurück. Ausschlaggebend seien aber auch die
hohen Energiekosten: „Da schaut jeder, wo er
sparen kann.“ Rund 20 Prozent der Privatkunden ließen ihr Bauvorhaben inzwischen
durch zinsvergünstigte Darlehen fördern,
etwa durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Vornehmlich gefragt sind im privaten Bereich sowohl bei Neubau als auch bei Sanierung (80 Prozent der Aufträge) vorgehängte
Putzfassaden. Frahammer verarbeitet dafür
Platten von 25 Zentimetern Breite
und bis zu neun Metern Länge aus
einem Kunststoffträgermaterial.
Darauf ist bereits eine dünne Mineralputzschicht in der gewünschten Farbe aufgebracht. Im
Moment werde viel Gelbtoniges
gewünscht. „Je nach Mauerwerk
empfehlen wir eine der Energieeinsparverordnung entsprechende Dämmung, auf die dann
eine Holz- oder Aluminiumlattung aufgebracht wird“, erläutert Alfred Voigt (32), technischer Leiter bei Frahammer. An diese werden die Fassadenpanneelen montiert.
Da die Platten nur an schmalen Stegen auf-
EinBlicke
Drei Fragen
an Michael Voigt:
ist, gehen wir weiterhin von einer guten Auftragslage aus.
1. Wie beurteilen Sie die wirtschaftliche
Situation in Deutschland, in der Region und
für Ihre Firma?
Voigt: Die Lage ist meiner Einschätzung
nach allgemein gut. Wobei das im Moment sicherlich auch mit der angekündigten Mehrwertsteuer zusammenhängt. Im Privatkundengeschäft rechnen wir deshalb im nächsten
Jahr mit einem Einbruch. Nachdem aber die
öffentliche Hand wieder mehr Einkünfte hat
und das Gewerbe ebenfalls im Aufschwung
2. Wo steht Ihr Unternehmen in zehn Jahren?
Voigt: Wir wollen wirtschaftlich so aufgestellt sein wie heute.
3. Was empfinden Sie als Ihren bisher
größten Erfolg?
Voigt: Den gibt es bei uns täglich – wenn
man es geschafft hat, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Erfolg ist ein lebender Prozess, dem man sich jeden Tag stellen muss.
Leerstehende Höfe
beispielhaft nutzen
„Wettermantel für Häuser“: Kleine Paneelen, die als Fassade vor Mauerwerk und Dämmung gehängt werden, lassen das Gebäude atmen. Im Bild Prokurist Michael Voigt (links) und technischer Leiter Alfred Voigt von der Firma Frahammer in Pöttmes.
Bild: Harrer-Jalsovec
liegen, kann in etwa zwei Zentimeter tiefen
Kanälen die Luft dahinter zirkulieren. „Wenn
im Sommer die Sonne die Fassade aufheizt,
wird die Wärme nach oben abgeleitet“, beschreibt Alfred Voigt die vorteilhafte Wirkung
der vorgehängten Fassade gegenüber dem
kostengünstigeren
Wärmeverbundsystem,
das auf die Fassade geklebt werde. Darüber hinaus könne das Haus atmen, da auch Dampf
über die Luftzirkulation abgeleitet würde.
Durch den „Wettermantel“, der Dämmung
und Außenwand belüfte, sei Schimmelbildung ausgeschlossen. „Wir hatten sogar
schon Fälle, in denen bereits vorhandener
Schimmel innerhalb eines Jahres nach der Sanierung weg war“, so Michael Voigt. Abgerechnet wird individuell nach Arbeitsaufwand.
Der Umsatz von Frahammer-Fassaden liegt
derzeit zwischen fünf und sechs Millionen
Euro. Seit 1967 gehört die acht Jahre zuvor
von den Brüdern Frahammer gegründete Firma der Familie Häusermann, Investoren aus
der Schweiz. Neben dem Hauptsitz in Pött-
mes unterhält das Unternehmen seit den 70er
Jahren Niederlassungen in Weißendorf bei Erlangen (Bayern) und Schönberg bei Bahlingen (Baden-Württemberg) mit Lager und
Werkstätten sowie seit 1991 in Lengenfeld bei
Zwickau (Sachsen).
„Unser Ziel ist beständiges Wachstum“, so
der Prokurist zur Firmenphilosophie. Auf
dem süddeutschen Markt, den man sich mit
weiteren drei Mitbewerbern ähnlicher Größe
teile, wolle man vor allem mit der Erfahrung
von langjährigen Mitarbeitern bestehen: „Wir
machen alles, von zehn bis 10 000 Quadratmeter und finden auch für knifflige Details
eine Lösung.“
Aktuell ist dieser Ansatz etwa bei der Sanierung einer Göppinger Wohnanlage mit 6000
Quadratmetern Fassade oder der Renovierung eines Wasserturmes in Chemnitz gefragt,
der sein ursprüngliches Ziegelmuster zurückerhalten soll.
@
Im Internet:
www.frahammer-fassaden.de
Moderner Metallbau
„made in Echsheim“
Landrat bei Maschinenbau Treffler in Echsheim
Selbst auszubilden haben sich die Trefflers
aus Tradition groß auf die Fahnen geschrieben. Unter den momentan rund 60 Mitarbeitern finden sich 15 Auszubildende. „Zum
größten Teil bleiben uns unsere Lehrlinge anschließend erhalten, so dass wir zur Zeit an
die 90 Prozent Eigengewächse bei uns haben“, freut sich der Unternehmenschef. Er ist
davon überzeugt, dass diese enge Bindung nebenbei für eine besonders hohe Leistungsbereitschaft unter seinen Mitarbeitern sorge.
Landrat Knauer imponierte diese AusbilPaul Treffler hat die Metallbaufirma von sei- dungsbereitschaft als Teil der Firmenphilosonem gleichnamigen Vater vor etwa 25 Jahren phie ganz besonders.
Unter dem jetzigen Inhaber Paul Treffler,
übernommen. Seine Ehefrau, seine Tochter
sowie die beiden Söhne arbeiten ebenfalls in der selbst drei Meisterbriefe besitzt, hat sich
der Firma. Die nächste Generation ist im Un- die Maschinen- und Metallbau-Firma in den
ternehmen also bereits fest integriert. „Auch letzten Jahren kontinuierlich weiterentwiunsere Mitarbeiter kommen zum größten Teil ckelt. „Schon seit jeher haben wir immer viel
aus der näheren Umgebung und können zur Arbeit“, so Treffler. Die Produktpalette des
Arbeit radeln“, verrät der Firmenchef mit ei- Unternehmens deckt alle Bereiche im Metallund Maschinenbau sowie in der Landtechnik
nem Schmunzeln.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ab. Dabei sei die Firma durch den hohen Eider Großteil der Produktion inzwischen im genfertigungsanteil und eigene – weltweit täneuen Werk am Ortsrand von Echsheim ab- tige – Montagetrupps in der Lage, alles aus eigewickelt wird. Treffler führt dies nicht nur ner Hand mit kürzesten Lieferzeiten und eiauf die hohe Identifikation der Echsheimer nem hohen Maß an Flexibilität anbieten zu
mit dem Arbeitgeber vor Ort zurück. Haupt- können. Speziell in der Landtechnik wird für
grund sei die große Treue der Beschäftigten zu jeden Einsatzzweck die passende Maschine
und, wenn notwendig, eben auch eine Son„ihrem“ Betrieb.
derkonstruktion angeboten.
„Zudem
sind wir besonders
als Produzent und
Zulieferer größerer
Unternehmen
wie
beispielsweise MAN
stark gefordert“, so
der Firmenchef. Dies
führt dazu, dass neben fünf Leiharbeitern meist auch bis zu
fünf Arbeiter von der
JVA Niederschönenfeld in den Betrieb integriert werden können, mit denen man
durchwegs sehr zufrieden sei. So kommen auch erste Pläne
für die nächste ErFirmenchef Paul Treffler (Zweiter von rechts) präsentiert Landrat Chris- weiterung des Werks
tian Knauer und zweien seiner Mitarbeiter eine Spezialanfertigung sei- an der Reichersteiner
nes Betriebs, den Universal-Exakt-Hackstriegel zur mechanischen Un- Straße nicht von unkrautbekämpfung.
Bild: Müller (oh) gefähr.
Echsheim (FA).
Bereits im 17. Jahrhundert gab es in Echsheim bei Pöttmes mitten im Ort eine
Schmiede. Aus der Treffler-Schmiede ist
mittlerweile ein moderner Stahl- und Maschinenbaubetrieb mit Landtechnik geworden, der rund 60 Mitarbeiter beschäftigt und
dessen Stammwerk sich auch heute noch an
derselben Stelle befindet. Landrat Christian
Knauer machte sich ein Bild vom Werdegang dieser Firma.
McDonald's-Umbau in Dasing fertiggestellt
Genießen ja, Rauchen nein – seit elf Jahren
gibt es den McDonald's in Dasing, doch seit
Freitag präsentiert er sich in neuer Form. Nach
19 Tagen war man mit dem 300 000 Euro teuren Umbau fertig. „Das neue Design Generation Loft soll ein jugendlich frisches Ambiente
schaffen“, so Architekt Anton Posch. Rauchen
ist jedoch nicht mehr erlaubt. Dazu sagte Lizenzverwalter Günter Liebhart: „Dies ist der
neue Stil, in dem sich McDonald's in Europa
präsentieren möchte.“ Im Bild (von links) Restaurantleiter Ahmed Alkhamis, Lizenznehmer
Günter Liebhart, Seniormanager Leslie Berchem, Architekt Anton Posch. Bild: Kampfrath
Bonusheft für den Landkreis:
Zwei genießen, einer zahlt
„Lucullus“ mit 49 Gutscheinen für Essen, Freizeit, Life-Style
Aichach-Friedberg (oh).
Das neue Lucullus-Heft ist da: Die 49 Gutscheine und Extras für Schlemmen, Freizeit,
Lifestyle und mehr im Landkreis Aichach
Friedberg (mit Augsburg und Schrobenhausen) sind bis 31. Oktober 2007 gültig.
32 Restaurant-Gutscheine, ein Hotel-Gutschein, acht Freizeit-Gutscheine und acht Extra-Gutscheine laden zum Genießen und Sparen ein. Mit den 2:1 Gutscheinen ist immer
das zweite Angebot (wertgleich oder günstiger) für eine Begleitperson gratis. Mit den Extragutscheinen ist ebenfalls das zweite Angebot gratis oder es gibt Rabatte. Zusätzlich fin-
den sich im neuen Lucullus Termine und Interessantes aus der Region, damit Ausflüge in
Restaurants und Freizeitunternehmen nach
Lust und Laune mit Veranstaltungsangeboten
der Region verbunden werden können.
Im Bürgerbüro und Service Center
Die „2:1 Gutscheine und Extras“ sind ab sofort im Buch- und Schreibwarenhandel, in
verschiedenen Bürgerbüros von Städten und
Gemeinden des Landkreises Aichach-Friedberg sowie dem Medien Service Center der
Friedberger Allgemeinen in Friedberg am
Marienplatz erhältlich.
FA
Menschen & Märkte
Spezialist aus Pöttmes verkleidet derzeit viele Gewerbebauten
Von Monika Harrer-Jalsovec
Dienstag, 10. Oktober 2006
FA · Nummer 233
Thierhaupten/Aichach-Friedberg (oh). Der
Strukturwandel in der Landwirtschaft hat zur
Aufgabe vieler Hofstellen geführt. Große
landwirtschaftliche Gebäude werden nicht
mehr genutzt, der Zerfall setzt ein. Für das
Bild eines Dorfes sind diese Hofstellen jedoch
prägend – den alten Dorfkernen droht daher
die Gefahr, ihre Eigenheit und ihre Unverwechselbarkeit zu verlieren. Ein Seminar in
der Schule der Dorf- und Landentwicklung
will beispielhafte Umnutzungen und Sanierungen von Gebäuden und Anwesen auf dem
Dorf aufzeigen, die sich dadurch auszeichnen,
dass die „dorfbauliche Ordnung“ gewahrt
oder auch weiterentwickelt wurde. Durch
neue Nutzungsformen in „alten Mauern“
können sich Hofeigentümer eine zukunftsfähige, wirtschaftliche Basis schaffen und
gleichzeitig das Dorfbild erhalten. Das Seminar findet am Mittwoch, 11. Oktober, von 9
bis 17 Uhr in Thierhaupten statt, inklusive einer Exkursion zum Gut Schwabhof, nach
Hausen, Diedorf und zum mehrfach ausgezeichneten Eggelhof. Die Teilnehmer erhalten
Führungen und fachliche Erläuterungen.
Teilnehmen können Bürgermeister, Kommunalpolitiker,
Kommunalverwaltungen,
Planer, Eigentümer sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die schriftliche Anmeldung ist an die Schule der Dorf- und Landentwicklung e.V. Klosterberg 8, in 86672 Thierhaupten, Telefon 0 82 71/4 14 41, Fax 08271/
41442, E-mail: [email protected], zu
richten, der Flyer mit mehr Information ist
auch im Internet unter www.sdl-thierhaupten.de zu erhalten.
Manuela Balz-Spindler hat in ihrem Geschenkeladen „Düt & Dat“ in Friedberg jede Menge
Überraschungen parat.
Bild: Biallowons
„Leuchtturm“ voller
Geschenke in Friedberg
Friedberg (bio). „Die Freude beim Schenken
beginnt schon beim Aussuchen und Einkaufen der Präsente.“ Spricht Manuela BalzSpindler über ihre Erfahrungen mit Kunden
im neuen Friedberger Geschenkeladen „Düt
& Dat“, so beginnen ihre Augen zu glänzen.
Seit kurzem kann man unter süßen Engeln,
chinesischem Geschirr und anderen Präsenten und Ideen zum Dekorieren auswählen –
Balz-Spindler hat in ihrem 66 Quadratmeter
großen Laden immer wieder neue Überraschungen parat. Besonders stolz zeigt sie zum
Beispiel ein große Segelschiff im Schaufenster
am Sparkassenplatz in Friedberg. Überhaupt
nimmt die Seefahrt und Strandatmosphäre einen wichtigen Platz hier ein, auch der Geschäftsname Düt & Dat („Dies und Das“) hat
die Wulfertshausenerin von einem Urlaub auf
Amrum mitgebracht.
Ein ganzer Stapel Wissen: Grundschullehrerin
Charlotte Wendling (links) nimmt 30 Lernblöcke von Erika Schwaninger für ihre Schützlinge entgegen.
Bild: Kampfrath
30 Lernblöcke von
Schülerhilfe Friedberg
Friedberg (kamp). Zahlen, Formeln, Gleichungen – für viele Schüler ist Mathematik ein
Buch mit sieben Siegeln. Um das Fach für die
Kinder greifbarer werden zu lassen, verteilte
die Schülerhilfe bereits zum zweiten Mal 30
kostenlose Mathelernblöcke an eine Friedberger Schule. Dieses Jahr waren die Viertklässler der Grundschule Theresia Gerhardinger die Glücklichen. Mit dem Lernblock
„Sachrechnen üben“ soll durch Aufgaben aus
alltagsnahen Situationen die Lust auf das Jonglieren mit Zahlen geweckt werden. Erika
Schwaninger von der Schülerhilfe in Friedberg überreichte die 30 Hefte an die Lehrerin
Charlotte Wendling.