Motion - Flughafen München
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/Motion Die Zeitung des Flughafen München Oktober 2015 So funktioniert ein Hub! Dr. Sebastian Ibel und seine Kollegen sorgen mit Weitblick dafür, dass am Münchner Drehkreuz alles rund läuft. Seiten 6/7 Highlight-Herbst für Spotter In den nächsten Monaten sind A350 und Dreamliner verstärkt zu Gast am Flughafen München. Seite 3 Barista aus Leidenschaft Tatjana Legin liegt es am Herzen, dass sich ihre Gäste im Café Segafredo rundum wohl fühlen. Seite 8/9 2 Unternehmen Flughafen Editorial Ankunft in Arbeit In den kommenden zwei Jahren erfolgen auf der Ankunftsebene im Terminal 2 eine grundlegende Umgestaltung und Modernisierung sowie eine Erweiterung der bestehenden Flächen. von Andrea Oberpriller Liebe Leserinnen, liebe Leser, »Arbeit, die Freude macht, ist schon zur Hälfte fertig«, so heißt es ganz richtig in einer französischen Weisheit. Ein Job dient heute schließlich nicht mehr allein dazu, einen bestimmten Lebensstandard zu finanzieren. Nein, wir wollen eine Tätigkeit ausüben, die uns erfüllt, sinnstiftend ist und uns jeden Tag aufs Neue motiviert. Die individuellen »Antriebsquellen« sind dabei ganz unterschiedlich: Triebwerksakustiker Professor Lars Enghardt ist beispielsweise fasziniert von Geräuschen und arbeitet an einer innovativen Methode, um mithilfe von zusätzlichem Schall die Lärmquellen eines Flugzeuges zu reduzieren (Seiten 4/5). Barista Tatjana Legin serviert ihren Gästen mit viel Liebe Kaffee und Co. und rettet so manchem Reisenden mit ihrer Gastfreundschaft und einem guten Gespräch den Tag (Seite 8). Slackline-Künstler Lukas Irmler sucht indes seine Erfüllung in luftiger Höhe – sogar unter dem Dach des MAC (Seite 3). Dr. Sebastian Ibel und seine Kollegen am Flughafen München treibt dagegen das Ziel an, alle einzelnen »Rädchen« unseres Airports perfekt aufeinander abzustimmen (Seiten 6/7). Eine angenehme Zeit bei der Lektüre dieser Ausgabe wünscht Ihnen Andrea Oberpriller, Redakteurin Neue Sitzmöbel sowie »Workstations« mit Internetzugang – diese und weitere Maßnahmen machen den Aufenthalt auf der T2Ankunftsebene künftig noch angenehmer. In insgesamt sechs Bauabschnitten werden die Aufenthaltsqualität sowie das Shop-, Gastronomie- und Serviceangebot verbessert. Unter anderem wird der Wartebereich für Ankommer und Abholer vergrößert und mit Sitzgelegenheiten sowie zusätzlichen Gastronomieeinheiten ausgestattet. Außerdem wird der Informationsschalter an eine zentralere Position auf der Ebene verlagert, was einer besseren Orientierung für Passagiere und Besucher dient. Reisende werden darüber hinaus in Zukunft mit einer digitalen Medienwand – einer »Welcome Image Wall« – im Ankunftsbereich des T2 begrüßt. Sie bietet zudem nützliche Informationen über den Aufenthalt am Flughafen München. Die bestehende Gastronomieeinheit auf der Ebene, die sich aktuell noch zentral mitten im Gebäude befindet, soll im Laufe der Umbaumaßnahmen an die Westfassade rücken – dies bietet dem künftigen Betreiber auch die Möglichkeit, Motion – Die Zeitung des Flughafen München als eMagazin für iOS- und Android-Tablets /Motion Das eMagazin des Flughafen München | Oktober 2015 Verbindung leben So funktioniert ein Hub! Dr. Sebastian Ibel und seine Kollegen sorgen mit Weitblick dafür, dass am Münchner Drehkreuz alles rund läuft. Dynamisch, bunt und vielfältig – die Flughafenzeitung auch als digitale Ausgabe für Tablets verfügbar. Viel Spaß beim Wischen, Tippen und Pinchen! Für iOS via Apple App Store Für Android via Google Play Store den Gästen Sitzplätze im Freien (auf der Fläche zwischen den Terminals sowie auf der Galerie auf Ebene 04) anzubieten. Großzügiger, heller, freundlicher Insgesamt wird der Ankunftsbereich nach dem Umbau großzügiger, heller und freundlicher sein. Der Passagierfluss wird optimiert und die Orientierung für Fluggäste sowie Besucher erleichtert – das ist den Verantwortlichen am Flughafen München vor allem auch im Hinblick auf die Eröffnung des Satelliten im kommenden Jahr ein wichtiges Anliegen. Vor dem Hintergrund der bereits in den letzten Jahren stetig angestiegenen Auslastung in diesem Bereich des T2 soll die Maßnahme daher auch sicherstellen, dass der hohe Qualitätsstandard, der dem Flughafen München erst kürzlich mit dem Gewinn des fünften Sterns von den Skytrax-Auditoren bescheinigt wurde, auch zukünftig gehalten werden kann. Zitat des Monats »Vier Kilometer Straße bringen Dich ins nächste Dorf, vier Kilometer Startbahn in die ganze Welt« (Markus Reichert und Stephan Weisang, Mitarbeiter des Flughafens München). Gute Gründe für die dritte Start- und Landebahn gibt es viele! Mehr Statements unter www.gutfuerbayern.de/ unterstuetzer Impressum Herausgeber: Flughafen München GmbH, Unternehmenskommunikation, Postfach 231755, 85326 München | Produktion: Corporate Media | Leitung: Petra Röthlein | Redaktionsleitung: Christoph Obermeier | Telefon: 089/975-41201 | E-Mail: [email protected] | Redaktion: Andrea Oberpriller, Doris Lösch, Simone Beckett, Barbara Welz, Manuela Gebhardt | Layout: Publicis Publishing, München | Anzeigen: 089/975-41315, [email protected] | Ständige Autoren: Christoph Henn, Martina Koch, Tobias List | Fotos: Jan Greune (1,2), Alex Tino Friedel (3, 8, 9, 11, 12,13, 16), Aesthetika (2,3), DLR (4, 5), Luciano Mortula (10) | Druck: Mediengruppe Universal, München | Auflage: 220.000 | Erscheinungsweise: monatlich Oktober 2015 Die Super-Flieger in München Ab Oktober fliegt Qatar mit dem A350 nach Doha, Finnair kommt mit dem Riesen-Flieger einmalig am 15. Oktober nach München. Air Canada setzt dagegen auf den Dreamliner. von Andrea Oberpriller Der Herbst wird ein Highlight für Spotter am Flughafen München: Noch bis 24. Oktober kommt für insgesamt acht Wochen auf der Strecke von München nach Toronto das neue Flaggschiff von Air Canada, die Boeing 787-9 zum Einsatz. Neben dieser großen Version des Dreamliners fliegt ab 1. Oktober zudem Qatar Airways auf einem der beiden täglichen Linienflüge mit einem Airbus vom Typ A350 XWB (X-tra Wide Body, sprich: mit extra breitem Rumpf) von München nach Doha. kommen, teilte die Fluggesellschaft mit. Ein einmaliges Gastspiel gibt es zudem mit Finnair: Die Airline, die als erste europäische Fluggesellschaft den A350 XWB erhält, kommt mit dem Super-Flieger am 15. Oktober nach München. Gute Nachrichten also – auch für die Verantwortlichen am Münchner Airport: »Wir hoffen, dass der Dreamliner künftig auch längerfristig ab München zum Einsatz kommt. Vor allem aber sind wir stolz, dass Qatar Airways den A350 als innovatives Die leisen und schadstoffarmen Flugzeu- Flugzeug ab München einsetzen wird. Es ge sollen zudem ab November auch auf der bietet einen hohen Komfort für die Passazweiten täglichen Verbindung zum Einsatz giere und ist leise sowie schadstoffarm«, sagt Oliver Dersch, Leiter der VerkehrsentDer Airbus A350 bei einem wicklung am Flughafen München Besuch am Münchner FlugUnd auch das kommende Jahr wird vielhafen im Februar 2015. versprechend: Ab Ende 2016 ist der A350 der Lufthansa – aufgrund des Flottenumbaus bei der Airline – ein häufiger Gast in München ... Unternehmen Flughafen Zwischenlandung Liebe Leserin, lieber Leser, der Oktober ist der Monat des Dankes – Dank für die eingebrachte Ernte. In der Kirche feiert man deshalb das Erntedankfest. Viele Herbstund Volksfeste in diesen Tagen sind außerdem eine Möglichkeit, sich nach getaner Arbeit gemeinsam zu freuen und zu feiern. Danken sollte für jeden eine Grundhaltung unseres Lebens sein. Nichts ist selbstverständlich und vieles ist Geschenk oder auch Glück: Dass wir hier leben und nicht in Syrien oder anderen Krisengebieten dieser Erde, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und ein Absicherungssystem, das uns hilft, Notzeiten zu überstehen – all das ist nicht vorrangig unser Verdienst. Und doch scheint bei uns oftmals die Unzufriedenheit den Ton anzugeben, das Jammern über das, was wir nicht haben, und die Gier nach immer mehr und immer Größerem. Ich sage jetzt nicht, dass es schlecht ist, sich Ziele zu setzen und sich weiterzuentwickeln. Aber ich denke, dass uns manchmal eine Haltung gut täte, die dankbar ist für das, was wir haben, und die sich über das freuen kann, was wir erreicht haben und was uns geschenkt wird. Machen Sie doch statt eines »Wunschzettels« mal eine »Dankesliste«. Ich wette, es fällt ihnen vieles ein, wofür es sich zu danken lohnt! Mit dankbaren Grüßen, Franz Kohlhuber, katholischer Flughafenseelsorger Christophorus Kapelle im München Airport Center 24 Std. offen; Mo.-Fr. 11:55 Uhr ökumenisches Mittagsgebet; Sa. 18 Uhr kath. Vorabendmesse; So. und Feiertage Gottesdienst: kath. 10 Uhr, evang. 11 Uhr / Kirchl. Dienste Mo-Fr. 8-16 Uhr und nach Vereinbarung / Raum für Gebet und Stille im Terminal 2 (Ebene H, nicht- öffentlicher Bereich) Stunt auf der Slackline am Flughafen München Der Freisinger Lukas Irmler, einer der besten Slackliner der Welt, gab Ende August ein einmaliges Gastspiel am Flughafen München: Der Sportprofi zeigte in 24 Metern Höhe spektakuläre Tricks und stellte dabei unter Beweis, welche Akrobatik in dieser Trendsportart mittlerweile möglich ist. Das Besondere an dem Balanceakt auf der 82 Meter langen Slackline: Diese dehnt sich unter der Last des Sportlers, verhält sich somit dynamisch – was ein ständiges Ausgleichen ihrer Eigenbewegung durch den Sportler verlangt. Der Auftritt des Slackliners fand während des »Surf & Style«-Events im Rahmen einer Kooperation des Flughafens München und der AOK Bayern statt – beide Unternehmen verbindet eine langjährige Partnerschaft. 3 4 Technik /Mit Karacho gegen Fluglärm Im Interview mit Motion beschreibt Triebwerksakustiker Prof. Lars Enghardt, wo die entscheidenen Lärmquellen eines Flugzeuges sitzen und wie sie sich reduzieren lassen. Er selbst konzentriert sich auf eine faszinierende Methode: Zusätzlicher Schall neutralisiert Störgeräusche. von Christoph Henn Motion: Herr Prof. Enghardt, Sie leiten die Abteilung für Triebwerksakustik und haben sich schon in Ihrer Promotion mit Akustik befasst. Woher kommt Ihr Interesse an Geräuschen? Prof. Enghardt: Ich habe Physik studiert und war von Anfang an mehr von der Anwendung als von der Theorie fasziniert. Da liegt die Akustik als Teil der angewandten Physik nahe. Man nimmt Geräusche wahr und bemerkt auch sofort, wenn etwas leiser wird. Prof. Dr. Lars Enghardt (48) leitet seit 2006 die Abteilung für Triebwerksakustik am Institut für Antriebstechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Außerdem lehrt er als Professor für Turbomaschinen- und Thermoakustik an der Technischen Universität Berlin. Wieso baut man dann nicht einfach jedes Teil so, dass möglichst keine Geräusche entstehen? Weil viele technische Randbedingungen einzuhalten sind. Ein Fahrwerk lässt sich nicht nach Belieben ändern, es muss seine wesentlichen Funktionen erfüllen. Oder nehmen Sie die Felgen am Flugzeug: Sie sind üblicherweise offen, so dass in den riesigen Flugzeugrädern ein überströmter Hohlraum Krach macht, wenn das Fahrwerk aufklappt. Warum decken wir also den Hohlraum nicht einfach ab? Weil die Bremsen nach der Landung glühend heiß werden und die Öffnung nötig ist, um die Hitze abzuführen. Das ist ein typisches Beispiel dafür, dass sich verschiedene Disziplinen entgegenstehen. Der Kompromiss ist der ständige Begleiter eines Akustikingenieurs. Braucht man deshalb auch andere Methoden, wie die Dämpfung? Genau. In Triebwerken sind an allen Ecken und Enden so genannten Resonatoren oder Schalldämpfer eingebaut. Sie sorgen dafür, dass der Schall auf dem Weg vom Inneren des Triebwerks zum Ohr des Flughafenanwohners gedämpft wird. Das geht natürlich bei den Klappensystemen nicht so gut, hier sind die Designmaßnahmen überlegen. Sie aber konzentrieren sich auf eine dritte Maßnahme. Ja, auf das faszinierende Feld der aktiven Lärmminderung. Es ist insofern das modernere Feld, als es bislang noch nicht in Triebwerken umgesetzt wurde. Anderswo aber schon? Das bekannteste Beispiel ist der aktive Kopfhörer. Er gewährleistet zum einen Musikgenuss und unterdrückt zum anderen Umgebungsgeräusche aktiv. Auch hier gibt es passive Dämpfung durch Muscheln auf dem Ohr. Zusätzlich werden aber die Letzteres wollen Sie nun in der Luftfahrt erreichen. Warum Außengeräusche zunächst aufgezeichnet, dann durch einen machen Flugzeuge eigentlich Lärm? kleinen Controller geschickt und schließlich etwas zeitverzöWir unterscheiden zwei wesentliche Lärmquellen: zum einen gert wieder in den Innenraum gegeben. Dadurch überlagern jene im und am Triebwerk, zum anderen die so genannten sich die beiden Schallfelder so, dass es leiser wird. Umströmungslärmquellen, die den Rest des Flugzeugs betreffen. Entscheidend – vor allem für Anwohner – sind vor- Wieso wird es leiser, wenn ich zusätzliche Geräusche erzeuge? rangig Start und Landung. Beim Start dominiert das Trieb- Das Prinzip ist sehr simpel. Ein Beispiel: Viele Kinder werfen werk, weil es fast mit Vollschub betrieben wird. Um den Start Steine in den See und beobachten, wie sich um den Stein runeines Flugzeugs leiser zu bekommen, muss man also an den de Wellen ausbreiten. Wenn Sie einen zweiten Stein dazuwerTriebwerken arbeiten. Bei der Landung laufen sie wesentlich fen, laufen die beiden Wellenfronten aufeinander zu. Wenn langsamer, dafür haben wir andere Lärmquellen wie die von diese Wellen ineinander laufen, kommt an bestimmten StelLuft umströmten Fahrwerke und Klappensysteme. Verwirbe- len eine größere Welle heraus – dann haben sich die Wellen lungen der Luft in Folge von Umströmungen erzeugen dabei konstruktiv überlagert, sie haben sich addiert. Aber es gibt auch Stellen, wo sie übereinander laufen und nichts mehr übBreitbandlärm und Töne wie Pfeifen und Rauschen. rig bleibt. Das passiert in dem Moment, da ein Wellenberg auf Wie lassen sich Flugzeuge leiser machen? ein Wellental trifft – eine so genannte destruktive ÜberlageGrundsätzlich gibt es drei verschiedene Maßnahmen: lärmar- rung. Da auch Schall sich in der Luft in Wellenform ausbreimes Design, Dämmung oder Dämpfung und schließlich aktive Lärmminderung. Als erstes sollte man schauen, was durch Veränderungen am Design zu erreichen ist. Dabei baut man entweder ein Teil komplett neu oder nimmt an einem bestehenden Bauteil kleine Änderungen vor, um Lärmabstrahlung zu vermindern. Die Herausforderung dabei ist es herauszufinden, wo die Lärmquellen überhaupt liegen und welchen Lärm sie erzeugen. Ein Beispiel sind die kleinen Klappen vor den Flügeln, die »Slats«: Wenn sie ausfahren, bilden sich kleine Vertiefungen, die von der Luft überströmt werden und unter bestimmten Bedingungen pfeifen. Das ist grob vergleichbar mit dem Pusten über eine halbleere Bierflasche, das ebenfalls ein strömungsinduziertes Geräusch erzeugt. Wenn Sie Prof. Dr. Lars Enghardt, Triebwerksakustiker die Flasche schließen, entfällt dieses Geräusch. Bei Flugzeugen muss man versuchen, die Vertiefungen möglichst zu vermeiden oder deren Größe anzupassen. Kleinere Vertiefungen machen höhere Töne, die in der Luft stärker gedämpft werden. »Meine Forschung kann allen Anwohnern Hoffnung machen, dass sich ihre Situation verbessert.« Oktober 2015 Technik tet, möchten wir die Schallwellen mit neuen so überlagern, dass sich eine Auslöschung ergibt und wir weniger Lärm nach draußen lassen. Und wie schaffen Sie das bei einem Flugzeug? Es müssen verschiedene Randbedingungen erfüllt sein. Erstens muss ich die Frequenz und Klangcharakteristik des störenden Geräusches nachbilden. Dann muss ich mich in räumlicher Nähe befinden, vom Boden aus geht das nicht. Wichtig ist auch eine räumliche Begrenzung. In einem Triebwerk breitet sich der Schall im Inneren aus, bevor er austritt. Dieser recht definierte Hohlraum ist unsere Chance: Wir können versuchen, mit einer Technologie ein Gegenschallfeld hineinzubringen. Da würde man zuerst an Lautsprecher denken, aus denen der gleiche Lärm kommt. Das haben wir tatsächlich versucht. Wir haben Ende der 90er, Anfang der 2000er recht erfolgreich im Labor bewiesen, dass das geht. Allerdings ist die Lautsprechertechnik sehr kompliziert: Man muss viele Lautsprecher einzeln ansteuern, jeder davon braucht einen Verstärker. Benötigt man dafür nicht auch unvorstellbar viel Watt? Nein, tatsächlich braucht man gar nicht so viel Leistung. Die Schallerzeugung in einem Triebwerk ist das Beiprodukt der Durchströmung. Nur ein Hundertstel bis ein Tausendstel der Energie, die in der Strömung steckt, wird für das Schallfeld benötigt. Wir haben mal 64 Lautsprecher mit 32 Stereoverstärkern betrieben und kamen mit einer Gesamtleistung von 500 Watt aus. In manchen getunten Autos fahren stärkere Anlagen durch die Gegend. Aber die schiere Anzahl der Lautsprecher war ein Problem. Man bräuchte vielleicht 100 Stück, was das System sehr komplex macht. Wie gehen Sie nun stattdessen vor? Wir nehmen die Energie, die zur Erzeugung des Schallfeldes nötig ist, aus der bereits vorhandenen Strömung. Dabei arbeiten wir mit Pressluft, die wir aus einem weiter hinten liegenden Teil des Triebwerks holen und über eine Reihe von Düsen direkt an der Hinterkante des Rotors einblasen. Durch die Druckvariation in Wechselwirkung mit der Hinterkante entsteht eine zweite Schallquelle. Diese ist ähnlich geartet wie die störende Primärschallquelle, deren Ton sich aus der Wechselwirkung zwischen Rotor und der dahinter stehenden Schaufelreihe, dem Stator, ergibt. Das Elegante ist, dass die Frequenz sich automatisch einstellt, weil der Rotor sowohl Teil der ursprünglichen als auch der neuen Schallquelle ist. Was wir steuern müssen, ist die Position dieser Düsen in Relation zur Position des Stators und die Stärke, mit der wir Luft einblasen. etwa 90 Prozent der Starts und Landungen ausmachen. Nun hängt es davon ab, ob einer der Triebwerkshersteller auf dieWürde das System die Leistung des Flugzeugs beeinflussen? se Technik aufspringt. Wir rechnen mit einer Leistungseinbuße von etwa einem Prozent, allerdings nur für die sehr begrenzte Zeit von Start und Wie schätzen Sie die Chancen dafür ein? Landung. Die Relevanz der Akustik hat stark zugenommen, weil die Lautstärke von startenden und landenden Fliegern zum Teil Und wie stark können Sie den Fluglärm mindern? darüber entscheidet, ob die Flugzeuge in den TagesrandzeiUnser System zielt auf jenen Schall im Triebwerk, der sich pe- ten noch einen weiteren Durchlauf machen dürfen. Das ist riodisch wiederholt. Das sind die Töne, also das Pfeifen, die wirtschaftlich ein wichtiger Faktor. Ob ein Kurzstreckenflieals sehr viel lästiger wahrgenommen werden als das unregel- ger am Tag fünf oder sechs Durchläufe bekommt, kann für mäßig schwankende Rauschen. Diese lästigen Töne aus dem die Airline über Gewinn oder Verlust entscheiden. Außerdem Triebwerk könnten wir um 50 Prozent reduzieren. denke ich, dass man es irgendwann nicht nur bei uns, sondern überall auf der Welt zu schätzen wissen wird, wenn Flugzeuge Wann könnte diese Technik in Serie gehen? nicht nur innen leise sind, sondern auch außen. Wir kooperieren eng mit Triebwerksherstellern wie RollsRoyce und MTU, aber auch mit dem Forschungszentrum Also dürfen die Anwohner auf mehr Ruhe hoffen? von Airbus. Wir zielen auf die Flugzeuge im Massenmarkt Ich bin überzeugt, dass meine Forschung allen Anwohnern ab, also die A320-Familie oder die Boeing 737-Familie, die Hoffnung machen kann, dass sich ihre Situation verbessert. Lärmforschung unter Laborbedingungen: In der so genannten Luftberuhigungskammer stellen die DLR-Triebwerksforscher um Prof. Enghardt optimale und für einzelne Versuche vergleichbare Bedingungen sicher. 5 Fokus 228 Drehkreuz: Hub gibt Schub Wer den Erfolg des Münchner Flughafens verstehen will, muss wissen, wie ein Drehkreuz – neudeutsch: Hub – funktioniert. Es nützt der Region, der Umwelt und den Airlines. Damit der Münchner Hub diese Zwecke weiter und noch besser erfüllen kann, ist er auf die dritte Bahn angewiesen. DirektVerbindungen führen aktuell vom Flughafen München zu Zielen in 66 Ländern. von Christoph Henn Effizienzvergleich: Direk tverbindungen versus Drehk reuzsystem Der größte Vor teil des »Hub & Spoke«-S ys tems läss t sich auf eine einfache mathematische Formel bringen. Ergebnis: Man braucht deutlich weniger Flüge, um viele Ziele miteinander zu verbinden. F=n*(n-1) F=2*(n-1) F = Zahl der Flüge n = Zahl der Flughäfen F = Zahl der Flüge n = Zahl der Flughäfen 51.756 454 flüge mit »Point-to-point«-system flüge mit »hub & spoke«-system wären nötig, um die 228 Ziele des Münchner Flughafens untereinander zu verbinden. reichen aus, um diese 228 Ziele über ein Drehkreuz zu verbinden. Umsteigerströme <1% Flughafen münchen 32% min. 6 67% sind in München zum Großteil international. Die meis ten Ums teiger kommen aus dem und f liegen ins Ausland. Dass man von München aus direkt nach Ancona, Danzig, Tirana oder Montreal fliegen kann, fühlt sich ganz selbstverständlich an – ist es aber nicht: Obwohl die Stadt Hamburg etwas größer ist als München, erreichen seine Einwohner keines dieser Ziele direkt. Insgesamt bietet der Münchner Flughafen mit 228 fast doppelt so viele Nonstop-Verbindungen an wie der Hamburger Airport. Die Ursache hat nichts mit unterschiedlich ausgeprägter Reiselust in Nord- und Süddeutschland zu tun – sondern mit Drehscheiben-Logik. Neben Frankfurt fungiert München als zweiter deutscher Hub. Hub kommt von »Hub & Spoke«- System, bei dem die Speichen (»Spokes«) die Zubringer für die Nabe (»Hub«) unter anderem für die Lufthansa darstellen. Die Airline steigert damit ihre Effizienz, weil sie über solche Knotenpunkte mehr Ziele mit weniger und besser ausgelasteten Flugzeugen erreichen kann. Ein Rechenbeispiel: Will man fünf Flughäfen direkt miteinander verbinden, braucht man 20 Flüge. Wird hingegen einer davon zum Hub, also zum Umsteigeflughafen, sind nur noch acht Flüge und damit weniger CO2-Ausstoß nötig, um alle Ziele zu verbinden. Nur durch Hubs lassen sich viele Ziele erst wirtschaftlich erreichen. Gäbe es von jedem deutschen Flughafen eine Direktverbindung nach San Francisco, wären die meisten Flüge ebenso leer wie eine S-Bahn, die ohne Halt von Hallbergmoos nach Herrsching fährt. Tatsächlich sitzen in einer Lufthansa-Maschine von München nach San Francisco Passagiere aus rund 40 Zubringerflügen. Dritte Bahn sichert Status als Hub Die Münchner profitieren also beim Reisekomfort davon, dass sie unmittelbar an einer Schnittstelle sitzen, die sie direkt in alle Welt bringt. Dem Münchner Flughafen selbst bringt die Hub-Eigenschaft deutlich mehr Flugbetrieb und jährlich 15 Millionen Umsteiger, die im Terminal auch Geld ausgeben – und somit tausende Arbeitsplätze sichern. Unser Cover-Model Dr. Sebastian Ibel, der im Bereich Flugplan und Marktforschung unter anderem die Bedürfnisse von Umsteigern ermittelt, ist einer von vielen Mitaraller passagiere sind umsteiger Ihre Bedeutung für den beitern des Flughafens München und der Lufthansa, Münchner Flughafen hat seit die gemeinsam daran arbeiten, dass der Hub weiter 1991 massiv zugenommen: reibungslos funktioniert. Dabei kommt es nicht nur auf Damals waren es nur 7%. kompetente Mitarbeiter, sondern auch stark auf die Infrastruktur an: Weil viele kleinere Zubringer die großen Langstreckenflieger mit Passagieren versorgen, ist um deren Flugzeiten herum das Verkehrsaufkommen besonders hoch. In München gibt es daher täglich je sechs Rush-Hour-Zeiten für An- beziehungsweise Abflüge. Dann sind beide Start- und Landebahnen meist voll ausgelastet, Anfragen nach zusätzlichen Flügen müssen bereits heute abgewiesen werden. Erst eine dritte Bahn schafft Abhilfe, indem sie langfristig die stündlichen planbaren Flugbewegungen von 90 auf 120 erhöht. Das gäbe nicht nur weiteren Schub für den Hub – sondern zudem die Gewissheit, dass München seinen Status als Drehkreuz auch in Zukunft behält. 37% 30 min Mindestumsteigezeit im T erminal 2 genügt dank ef f izienter Gepäckund Passagierlogis tik . In k nappen Fällen werden Ums teiger direk t von Flug zu Flug gebracht . Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.gutfuerbayern.de Oktober 2015 Fokus sechs M al Rush-Hour - schematische Darstellung der starts und landungen im t y pischen Tagesverlauf Die top umsteiger Der Flughafen München kommt schon lange mit z wei Bahnen an die Grenzen seiner Kapazität : Zu den meis ten Tageszeiten können keine Flüge mehr untergebracht werden. Weil viele k leinere Zubringer die großen L angs treckenf lieger mit Passagieren ver sorgen, is t um deren Flugzeiten her um das Verkehr sauf kommen besonder s hoch. In den wenigen Zeiten, in denen noch et was ginge, wollen die A irlines aber nicht f liegen – weil dann die Passagiernachfrage fehlt oder, selbs t wenn eine L andung möglich wäre, das Flugzeug zu lange am Boden bleiben müss te, bis es wieder s tar ten kann. von München nach S an francisco w ürde eine A irline ohne Ums teiger nicht f liegen: Auf einem t ypischen Flug dieser S trecke sit zen 26 Direk teins teiger. Mehr als 200 Passagiere kommen als Ums teiger von anderen Flughäfen hinzu. 40 san francisco Zubringer flüge, meis t aus einem 3-S tundenRadius, garantieren die Auslastung eines durchschnittlichen Flugs nach San Francisco. Stockholm Kopenhagen Hamburg London Amsterdam Brüssel 3h 2h Warschau Hannover Kiew Düsseldorf Köln Bonn Frankfurt Nürnberg 1h Wien Basel Zürich Genf Bordeaux Toulouse Barcelona Verona Mailand Genua Zagreb Timisoara Belgrad Sarajevo Florenz Split Bukarest Sofia Rom istanbul Neapel Ankara Athen Delhi >1.000 FL ÜGE Täglich Business oder urlaub? beginnen oder enden am Flughafen München, Hub sei Dank . Geschäftsreisende sind in München besonders wichtig. Dennoch liegen bei den Umsteigern Urlauber vorn. 2 2 :0 0 2 1 :0 0 2 0:0 0 1 9:0 0 1 8:0 0 17:0 0 1 6:0 0 1 5:0 0 14:0 0 1 3:0 0 1 2 :0 0 1 0:0 0 0 8:0 0 1 1 :0 0 A bfl üge 0 7:0 0 0 5:0 0 Deut schland Italien US A Frank reich Spanien Polen Rumänien Schweiz Türkei Großbritannien 0 6:0 0 A nkünfte 0 9:0 0 Die größte einzelne Ums teigergr uppe bilden Deut sche, gefolgt von Italienern, A merikanern und Franzosen. Insgesamt kommt die Mehrheit der HubPassagiere aus dem Ausland. 7 8 Beruf und Karriere Oktober 2015 Beruf und Karriere Wo der Kaffee mit viel Liebe serviert wird ... Im Café Segafredo am Flughafen München kümmert sich Tatjana Legin mit italienischen Kaffeespezialitäten und viel Herzblut um das Wohl ihrer Gäste. von Andrea Oberpriller Schwarz, aromatisch, frisch aufgebrüht: Mit einem guten italienischen Caffè fängt der Arbeitstag für Tatjana Legin an. Im Lauf des Tages werden es schon mal drei oder vier Cappuccini oder Espressi: »Diese Dosis brauche ich«, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Und wo es am Flughafen München den besten Kaffee gibt, ist für sie sonnenklar – bei Segafredo im München Airport Center, wo die 35-Jährige aus Freising seit 2013 arbeitet, mittlerweile sogar als Schichtleiterin. »Ein Lächeln öffnet alle Türen und schafft eine angenehme Atmosphäre für unsere Gäste.« herzhaften Kleinigkeiten wie Panini oder Focaccia. Zwischen sechs und 21 Uhr hat das Café geöffnet – und in dieser Zeit kommen die Gäste des Münchner Airports bei ihrem Besuch in den Genuss von Köstlichkeiten aus Italien sowie der herzlichen Gastlichkeit von Tatjana Legin und ihren Kollegen. Dafür arbeiten die Service-Spezialisten in drei Schichten, nach Bedarf kümmern sich drei bis vier MitTatjana Legin, Schichtleiterin arbeiter um das Wohl ihrer Gäsim Café Segafredo am Flughafen München te. Los geht es früh am Morgen – bevor das Segafredo öffnet, gilt Englisch, Kroatisch, Bayerisch? es Bestellungen zu tätigen, die Alles kein Problem für Tatjana Legin! An ihrem Vitrinen mit Eis sowie Kuchen und Snacks zu beArbeitsplatz liebt die Barista am meisten die füllen und diese hübsch anzurichten. Wichtigster Abwechslung – zu ihren Kunden zählen neben Programmpunkt: die Kaffeemaschinen startklar Reisenden, internationalen Gästen und Flugha- zu machen! Am meisten frequentiert wird das fenbeschäftigten auch die Besucher aus dem Segafredo zur Mittagszeit und auch am NachUmland, die vor allem am Wochenende zum mittag gibt es Spitzenzeiten, in denen die Gäste Shoppen und Kaffeetrinken an den Flughafen Schlange stehen für Kaffee und Eis. »Zum Glück kommen. Für sie alle hat Tatjana Legin stets ein habe ich nette Kollegen, alle sind fleißig und wir Lächeln und ein freundliches Wort parat: »Das helfen einander, wenn viel los ist«, so Tatjana Leöffnet alle Türen und schafft gleich eine ange- gin. Sie ist gut gerüstet für ihren Job – auch dank nehme Atmosphäre für unsere Gäste«, ist sie der regelmäßigen Fortbildungen, die ihr Arbeitsich sicher. »Und es schadet natürlich in mei- geber anbietet. »Erst vor Kurzem durfte ich einen nem Beruf nicht, ein gewisses Einfühlungsver- Barista-Kurs absolvieren, das hat mir richtig viel mögen zu haben und im Gespräch auf die Kun- Spaß gemacht«, sagt die Flughafenmitarbeiteden einzugehen. Das und guter Kaffee haben rin. Kein Wunder – sobald es um Kaffee geht, ist schon bei so manchem gestressten Reisenden sie in ihrem Element ... den Tag etwas besser gemacht, davon bin ich Spannende Perspektiven in der Gastronomie bietet der Flughafen München Konzern im Segafredo überzeugt!« Neben Kaffeespezialiäten ist das sowie in zahlreichen weiteren Restaurants Segafredo am Flughafen ein Eldorado für Fans und Cafés. Für den neuen Satelliten sucht die von italienischem Gelato und Gebäck – wie CroFlughafenfamilie in Kürze gezielt Verstärkung: www.munich-airport.de/karriere stata, Torten oder Sahne-Windbeutel – sowie Die Flughafenfamilie sucht Verstärkung für den Satelliten! Jobmotor Satellit: Dass sich die Passagiere nach der Eröffnung im Satellitengebäude wohlfühlen, dafür sorgen ab April 2016 auch die Mitarbeiter des Flughafens München in den verschiedensten Berufen. Um die neuen Aufgaben optimal bewältigen zu können, werden ab Ende des Jahres neue Mitarbeiter eingestellt – so entstehen im Rahmen der Erweiterung des Airports um den Satelliten mehrere hundert neue Arbeitsplätze! Verstärkung wird in fast allen operativen Bereichen gebraucht. Den größten Bedarf an zusätzlichen Fachkräften haben allerdings die Gastronomiebetriebe, für die vorwiegend Servicemitarbeiter und Köche gesucht werden. Auch die neuen Shops brauchen Verstärkung, besonders gefragt sind Einzelhandelskaufleute mit Erfahrung in den Bereichen Kosmetik, Duty Free sowie Accessoires. Sie wollen Teil der Flughafenfamilie werden und sind auf der Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen in einem spannenden und internationalen Umfeld? Alle Jobangebote für den Einsatz im Satelliten gibt es in den kommenden Monaten unter: www.munich-airport.de/karriere 9 Mehr Bundespolizisten für den Airport Sie ermittelt gegen Schleuserbanden, hat eine eigene Entschärfertruppe, Urkundenforensiker sowie Schutz- und Sprengstoffspürhunde: Die Bundespolizei ist nicht nur ein sehr vielfältiger, sondern der viertgrößte Arbeitgeber sowie die größte Behörde am Campus des Flughafens München. Im Vorfeld der Eröffnung des Satellitengebäudes im April 2016 verstärkt die Bundespolizei am Airport schon in diesem Jahr ihre Mannschaft mit 200 neuen Kollegen – das entspricht einem Zuwachs um 20 Prozent! Bis dato kümmern sich gut 1.000 Mitarbeiter in sechs Wachen um sichere Abläufe am Airport und gehen dabei grenz- und bahnpolizeilichen Aufgaben sowie Aufgaben zur Wahrung der Luftsicherheit nach. Mit großem Erfolg: Täglich kontrollieren die Beamten etwa 40.000 Passagiere bei der Ein- und Ausreise, nehmen im Schnitt zwei mit Haftbefehl gesuchte Straftäter fest, decken zwei Urkundendelikte auf und zeigen 23 grenzbezogene Straftaten an. Im Notfall helfen die Bundespolizisten aber auch schnell und unkompliziert weiter und stellen im Schnitt acht bis zehn Notreisedokumente pro Tag aus – wenn zum Beispiel der Pass vergessen wurde oder abgelaufen ist. Mit der Eröffnung des Satelliten im kommenden Jahr besteht nicht nur beim Flughafenbetreiber selbst, sondern auch bei den Behörden ein zusätzlicher Personalbedarf: Die Bundespolizei am Airport hat rechtzeitig vorgesorgt – bereits 2013 wurde dazu eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. »So konnte eine bestmögliche Personalverteilung für unsere unterschiedlichen Standorte und Einsatzgebiete am gesamten Flughafen ermittelt werden. Außerdem war es so möglich, die Wünsche der Kollegen bei der Schichtplanung fast zu 100 Prozent zu berücksichtigen«, erklärt Christian Köglmeier, Pressesprecher der Bundespolizei am Flughafen München. Das gilt natürlich auch für die 200 neuen Kollegen, die seit März beziehungsweise September die Mannschaft der Bundespolizei am Flughafen verstärken. Überwiegend handelt es sich dabei um Beamte im Kontroll- und Streifendienst, dazu kommen noch einige Kollegen, die Funktionen in der operativen Führungsebene, der Planung und Koordination inne haben. Grundsätzlich sind die Aufgaben im Satelliten die gleichen wie auch im Terminal 2, im Vordergrund stehen dabei grenzpolizeiliche Aufgaben, sprich: die Kontrolle von Passagieren bei der Ein- und Ausreise sowie die Nachverfolgung und Bearbeitung von damit in Zusammenhang stehenden Delikten. Dazu Christian Köglmeier: »Neben den Kontrollspuren, bei denen unsere Beamten die Kontrollen durchführen, wird es im Satelliten – wie auch schon im T1 und T2 – zusätzlich 18 automatische easyPASS-Kontrollgates geben, bei denen vorwiegend europäische Reisende mit einem gültigen elektronischen Reisepass selbstständig einund ausreisen können.« 10 Reise Fakten zum Flug »On y va«: Einmal täglich fliegt die Fluggesellschaft transavia – die zum Air France-KLMKonzern gehört – in die 684 Kilometer entfernte französische Hauptstadt Paris. Zielflughafen ist Paris-Orly, die Reise dauert rund 1:35 Stunden. www.transavia.com Ein Herbsttag in Paris Die französische Hauptstadt muss nicht teuer sein – und abseits der üblichen Pfade ist sie hinreißend schön und wenig touristisch. Auf Tour mit Motion-Autor Ralf Johnen. Mit der Metro fahren wir zur Place de la République. Wir laufen ein paar Schritte in Richtung Osten, ehe wir auf eine gusseiserne Brücke stoßen. Neugierig erklimmen wir die Stufen und blicken auf ein aufwendiges Schleusensystem, das an beiden Ufern von Wegen und alter Baumsubstanz flankiert wird. Eine Weile flanieren wir den Canal St. Martin entlang, der sich quer durch den Nordosten der Metropole zieht. Unaufgeregt und entspannt. Wir folgen dem Beispiel der Studenten und ordern in einer Bar einen Café au Lait »to go«. Damit lassen wir uns auf der schmalen Kaimauer des Kanals nieder. Ausblicke, die den Atem rauben Noch ahnen wir nicht, welche Anstrengungen nun vor uns liegen. So mag der Weg hinauf zum Parc des Buttes-Chaumont nur knapp einen Kilometer lang sein. Doch er ist unerwartet steil. Um den höchsten Punkt des Landschaftsgartens zu erreichen, müssen wir eine stattliche Hängebrücke und einige Serpentinen passieren. Als wir den Lohn für unsere Mühen erblicken, verschlägt es uns fast den Atem: Oben auf dem rund 100 Meter hohen Hügel fällt unser Blick zunächst auf den Montmartre mit der Kathedrale Sacré Coeur, weiter westlich ragt der Eiffelturm hinter einem Wohnhaus hervor. Neue Blickwinkel: Paris mit dem Rad entdecken Als wir eine der 1.800 Stationen von »Velib« entdecken, lassen wir uns nach der kurzen Anmeldeprozedur den Hügel hinunterrollen. Wir sind in guter Gesellschaft: Radfahrer übernehmen die Stadt zusehends, schon heute befinden sich mehr als 20.000 Leihfahrräder im Umlauf. Wir überqueren die Ile de la Cité, werfen einen flüchtigen Blick auf Notre Dame und fahren über den Boulevard St. Michel zur Kreuzung mit dem Boulevard Montparnasse. Dort folgen wir dem Ratschlag eines Einheimischen: Wir gehen mittags essen, wenn die gediegenen Restaurants erschwinglich und weitgehend frei von Touristen sind. Die »Closerie des Lilas« war in den 20er Jahren ein Treffpunkt der Bohème – das Lokal vereint klassisches Bistro-Ambiente mit ambitionierter Küche. Nach zwei Stunden wie in einer vergangenen Zeit kehren wir zurück in die Gegenwart. Nächste Station: der botanische Garten. Der Zutritt ist kostenlos und der Betrieb mäßig, weshalb die Pariser hier gerne ihre Jogging-Runden drehen. Auf der Pont d’Austerlitz überqueren wir abermals die Seine. Nun sind wir gespannt auf eine Freiluftattraktion, die erst auf Umwegen Aufmerksamkeit erfahren hat: Nachdem die »High Line« in New York für Schlagzeilen gesorgt hat, sah sich die französische Hauptstadt zu dem Hinweis genötigt, dass hier bereits in den 90er Jahren mit der Begrünung einer stillgelegten Bahntrasse begonnen wurde: die »Coulée verte René-Dumont«. Wir betreten den zweieinhalb Kilometer langen Park bei der Gare du Lyon – eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt, der eine komplett neue Perspektive bietet. Auf den Eiffelturm ohne Wartezeit Am Abend verspüren wir noch keinen Hunger. Höchste Zeit also, eine jener Attraktionen aufzusuchen, vor denen sich sonst lange Schlangen bilden. Weil immer noch eine milde Brise weht, entscheiden wir uns für den Klassiker. Entlang der Seine radeln wir zum Eiffelturm. Nach wenigen Minuten halten wir unser Ticket in den Händen. Oben auf der Aussichtsplattform denken wir: Welch zauberhafte Stadt – vor allem, wenn man ein wenig gegen den Strom schwimmt. Oktober 2015 Kultur »Der erste Eindruck? Sauber!« 11 Gastrotipps für die Weihnachtsfeier Infektionsschutz, Lebensmittelhygiene, Allergen- und Zusatzstoffe: Die Gastronomiebetriebe am Flughafen können sich auf alle Fälle sehen lassen, so das Fazit der Hygienebeauftragten. von Simone Beckett Für jede Weihnachtsfeier die passende Umgebung bieten die Restaurants am Flughafen München. Wie wäre es mit einer Weihnachtsfeier in Flughafenambiente? Ob mit der Familie oder der Firma: Für die diesjährige Veranstaltung gibt es am Münchner Airport die passende Location jeder Art und Größe: Rita Großhennig ist Hygienebeauftragte für die Gastronomiebetriebe des Flughafen München Konzerns. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die stichprobenartige Kontrolle der Restaurantbetriebe am Airport. »Wie heißt es so schön? Der erste Eindruck zählt! Und so ist es auch in den Gastronomiebetrieben am Airport. Sauberkeit ist hier das Allerwichtigste und der Gesamteindruck muss einfach stimmen!«, so Hygienebeauftragte Rita Großhennig bei ihren Kontrollgängen auf dem Flughafencampus. Viel Augenmerk wird aber auch auf Kleinigkeiten gelegt. »Jeder einzelne Gastronomiebetrieb am Airport hat in puncto Lebensmittelhygiene eine eigene ›To-do-Liste‹, die die Mitarbeiter täglich abarbeiten müssen«, so die studierte Ökotrophologin. Los geht´s beim Stations-Check: Sind die Kühltheken, Küchen- und Servicebereiche hygie- nisch sauber, haben die Speisen und Getränke die richtige Temperatur? Ein Muss: Saubere Arbeitskleidung und richtige Handdesinfektion. Wichtig ist auch die korrekte Kennzeichnung der Speisekarten mit Allergen- und Zusatzstoffen. »Damit die rund 700 Mitarbeiter im Gastronomiebereich des Konzerns stets auf dem aktuellsten Stand bleiben, was Lebensmittelhygiene, Infektionsschutz und den richtigen Umgang mit Reinigungsmitteln betrifft, werden laufend Schulungen durchgeführt«, erklärt die Hygienebeauftragte. Ein externes Prüflabor führt regelmäßig mikrobiologische Untersuchungen der Lebensmittel durch und kontrolliert den Hygienestatus der Restaurantbetriebe. 18. Oktober: Tag des Modellbaus Ein buntes Rahmenprogramm, spannende Rundfahrten und eine tolle Jumbo-Jet-Bastelaktion erwarten große und kleine Luftfahrtenthusiasten im Besucherpark. von Simone Beckett Alles dreht sich am 18. Oktober von 10 bis 18 Uhr in den Ausstellungsräumen und im Souvenirshop im Besucherpark am Flughafen München um die Modellfliegerei! Als Schmankerl haben geschickte Nachwuchsmodellbauer an diesem Tag die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen: Jeder junge Besucher erhält ein Miniaturflugzeugmodell vom Typ Boeing 747-200 der Traditionsmarke Revell kostenlos zum Selbstgestalten. Für gute Laune sorgt ein buntes Kinderprogramm. Interessante Airporttouren - am Tag des Modellbaus zum vergünstigen Preis - laden die Besucher in die Welt des Flughafens ein. Ein Eldorado für alle Fans der Luftfahrt ist der Souvenirshop im Besucherpark mit einer riesigen Auswahl an Modellfliegern. ¬¬So bietet die weltweit einzige Flughafenbrauerei Airbräu bayerische Schmankerl in Form von Büfetts, Menüs oder à la carte und hält für ihre Gäste verschiedene Räumlichkeiten bereit. Mit Platz für bis zu 250 Personen bietet die Airbräu Tenne Raum für Veranstaltungen in kleinem Rahmen aber auch für Großevents, die auf einer Fläche von 600 Quadratmetern ausgerichtet werden können. Highlights sind die Bühne mit Licht- und Tontechnik, Beamer sowie die 16 Meter große Leinwand. Dekoration und musikalische Unterhaltung können individuell geplant werden. ¬¬Das il Mondo verwöhnt seine Gäste mit italienischem Flair und original italienischen Köstlichkeiten, die speziell auf die Veranstaltung abgestimmt werden können. Zwei Nebenräume bieten Platz für 40 bis 80 Personen, kleine Gäste können sich im Bambini Club austoben. ¬¬Kulinarischen Hochgenuss und ruhiges Ambiente über den Dächern des Flughafens offeriert das Restaurant Bella Vista im Municon Tagungszentrum im München Airport Center. Mit Platz für bis zu 160 Personen können auch hier Feiern in größerem Rahmen veranstaltet werden. ¬¬Tante Ju’s Speisenwerkstatt inmitten des Besucherparks am Flughafen München macht mit ihrer einzigartigen Werkstattatmosphäre die diesjährige Weihnachtsfeier zu einem besonderen Erlebnis. Die Palette des Speiseangebotes reicht von mediterranen Spezialitäten bis hin zur deftigen Hausmannskost. Das Restaurant bietet Platz für bis zu 110 Personen. ¬¬Aisatische Leckerbissen oder knusprige Pizza und leckere Pasta? Die Kuffler-Restaurants Mangostin Airport und bagutta Pizza Culture im Terminal 2 kreieren ihren Gästen für die Weihnachtsfeier auf Wunsch individuelle Menüs und Büfetts für vier bis 50 Personen. ¬¬Vom weihnachtlichen Aperitif bis hin zu köstlichen weihnachtlichen Desserts: Spezielle Menüs oder Büfetts für eine exklusive Weihnachtsfeier gestaltet das Hiton Munich Airport. Buchbar vom 23.11. bis 17.12.2015. Nähere Informationen unter www.allresto.de, www.munichairport.hilton.com. und www.kuffler.de 12 Shopping /Das sind unsere Favoriten! Die Verkäuferinnen und Verkäufer der Shops am Flughafen München stellen ihre Fashion-Lieblinge für den Herbst vor. von Martina Koch Der Herbst wird lässig – jedenfalls was Kleidung und Accessoires der Saison betrifft, da sind sich die Mode-Experten des Flughafens München einig. Sehr angesagt bei den Damen: Kleider, Oberteile, Schals und – vor allem – Capes im Oversized-Look. in Schwarz oder Grau. Und setzen dafür Akzente bei den Schuhen, wo viele GlanzFinishs und Details, zum Beispiel kleine Schließen, zu sehen sind. Am Flughafen München lässt es sich in mehr als 150 Geschäften nach Herzenslust shoppen – mit internationalem Flair, in Zum Cape trägt frau jetzt übrigens Hut: den einzigartigem Ambiente, 365 Tage im Jahr. Trilby, einen schmal geschnittenen Filzhut. Schauen Sie bereits vor Ihrem nächsten In der Damen- und Herrenmode feiert zu- Besuch am Airport online, welche Herbstdem der Rolli sein Comeback. Männer kom- vielfalt auf Sie wartet: binieren ihn aber eher mit cleanen Outfits www.munich-airport.de/shopping Valentine Moudilou, Hallhuber: »Ich mag Kleider, die so classy sind wie dieses in Boxy-Form mit Taschen und 7/8-Ärmeln. Damit kriege ich ganz verschiedene Looks hin. Mal feminin-elegant, mal leger-rockig – je nachdem welche Accessoires und Schuhe ich dazu trage.« Hallhuber, München Airport Center, Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr Stefanie Besenrieder, The Loft: »Der schwarz-weiße Schal im Ethno-Stil von Codello bringt mich warm durch die kühle Jahreszeit. Oversized-Schals wie dieser sind übrigens längst nicht mehr nur Frauensache – sie stehen auch Männern richtig gut!« The Loft, Terminal 2, Ebene 04, öffentlicher Bereich, täglich von 6 bis 21 Uhr Gisela Held, Falke: »Bisher musste man sich entscheiden: zwischen einer modischen Strumpfhose oder einer, die die Belastung der Beingefäße bei langem Stehen oder Flügen reduziert. Mit der ›Leg Energizer‹ aber bleibe ich modisch und habe abends keine schweren Beine mehr. Das kleine Wunder gibt es in schwarz, blau und hautfarben.« Falke, München Airport Center, Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr Daniela Henke, Marc O‘Polo: »Ich bin total verliebt in dieses kuschelige Cape im Oversized-Stil! In den nächsten Wochen ist das meine Ersatz-Jacke. An kalten Wintertagen trage ich es dann offen – statt einer Strickjacke. Das Tolle: Der graumelierte Twill lässt sich mit fast allem kombinieren!« Marc O‘Polo, München Airport Center, Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr Ingo Klug, Lloyd: Olga Arslan, Picard: »Die Desert Boots aus Kalbsleder passen zu Jeans und Stoffhose. Besonders lässig finde ich ihren Zwei-TonEffekt: Sie changieren zwischen hell- und dunkelgrau und haben auf Knöchelhöhe kleine Schließen.« »Darf ich vorstellen: meine neue beste Freundin, äh, Tasche ›Authentic‹. Eigentlich wollte ich die UnisexBusinesstasche aus Rindsleder meinem Freund schenken, aber sie gefällt mir selbst einfach zu gut mit der Laptop-Softtasche und den vielen praktischen Innenfächern ...« Lloyd, Terminal 2, Ebene 04, öffentlicher Bereich, täglich von 7.30 bis 21 Uhr Picard, München Airport Center, Ebene 03, öffentlicher Bereich, täglich von 7 bis 21.30 Uhr