Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden

Transcrição

Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden
KURZTRIP
Sie haben Lust auf neue Touren, aber nur zwei Tage Zeit? Entdecken Sie mit TOUR die schönsten Strecken in Deutschland und seinen
Hochgefühle
ǺǫǾǺ Michael Soltys ǬǵǺǵǹ Frank Heuer
D
as Wolfachtal präsentiert sich wie eine Seite aus
dem Bilderbuch: Die weiten Wiesen sind gesprenkelt von bunt leuchtenden Blumen. Ein würziger Duft von Gräsern und Kräutern liegt in der
warmen Luft. Der Himmel strahlt blau, im
Südwesten türmen sich ein paar graue
Wolken. Mit surrendem Freilauf ziehen
die Rennräder durch die Kurven, die dem
Verlauf der Wolfach folgen. Wir genießen
die Landschaft mit den verstreut stehenden Häusern, den kleinen Orten unterhalb
der niedrigen Hügel, die das Tal begrenzen.
Auf einem Stausee dümpeln Holzstämme, die in
154
TOUR 9 | 2008
den nahen Wäldern geschlagen wurden und hier auf ihre
Weiterverarbeitung warten. Unzählige beregnete Holzlager und Sägewerke auf der Strecke von Pforzheim
nach Schiltach zeigen, wie wichtig die Holzwirtschaft im Schwarzwald noch immer ist. Auf
der Enz, die an diesem Tag über eine weite
Strecke unser fließender Wegweiser war,
wurden die Stämme schon im Mittelalter
transportiert. Zu Flößen gebunden, trieb
man sie zum Neckar hinab und weiter
über den Rhein bis nach Holland.
Die Fahrt an der Wolfach entlang ist der
entspannte Ausklang eines Tages, der am Pforz-
Nachbarländern. Diesmal: der Schwarzwald
Kurz vor Freiburg: sanfte
Kuppen, tiefe Täler
In zwei Tagen durch den Schwarzwald, von Pforzheim nach Freiburg: Eine Kletterpartie
auf tausend Meter Höhe durch Deutschlands größtes Mittelgebirge
heimer Bahnhof im dichten Verkehr begann. Mit jedem
Kilometer Richtung Süden nimmt dann die Zahl der
Lastwagen ab, Wälder und Wiesen gewinnen die Oberhand. Eine halbe Stunde nach dem Start präsentiert sich
Höfen an der Enz als herausgeputztes Ausflugsziel, in Bad
Wildbad herrscht beschaulicher Kur- und Tourismusbetrieb. Die Straße steigt moderat, folgt der Großen Enz
bis zu ihrem Quellgebiet an der Gompelscheuer. Auf
dem Weg ins Tal der Murg und der Wolfach stellen sich
zwei Höhenrücken in den Weg, rechts und links locken
Abzweige mit Anstiegen zu den Gipfeln des Nordschwarzwaldes. Mühelos ließe sich hier ich die Anzahl der
Höhenmeter verdoppeln. Doch wir widerstehen.
Auch am zweiten Tag präsentiert der Schwarzwald
seine Postkarten-Ansichten wie am Drehständer. Vom
Thurner-Pass fällt der Blick auf Wiesen und Wälder, auf
sanfte, 800 bis 1.000 Meter hohe Kuppen, die zum Kandel
ziehen, dem nördlichsten der Schwarzwaldgipfel oberhalb 1.200 Meter. Die meisten Höhenmeter werden hier
gesammelt. Dann liegen die ständigen Auf und Abs zwischen 700 und 900 Metern Höhe und das Dorf Eisenbach,
mit 1.060 Metern höchster Punkt der Strecke, hinter uns.
Von dort reicht der Blick in die Ferne nach Südwesten:
zum flach gerundeten Buckel des Feldbergs, der sich nach
harten Wintern auch mal bis Ende Mai in Weiß hüllt; zu
Schauinsland, Belchen und Blauen, deren Anstiege zu
9 | 2008 TOUR
155
KURZTRIP
Marktplatz im mittelalterlichen Schiltach
den längsten im Schwarzwlad zählen und wunderbare
Herausforderungen für ehrgeizige Kletterer sind.
Für dieses Mal lassen wir die höchsten Gipfel links
liegen und durchqueren die Hochebenen bei Neustadt.
Große Schwarzwald-Bauernhöfe, in denen Mensch und
Vieh buchstäblich unter einem Dach leben, liegen verstreut in der Landschaft. An jeder zweiten Hofeinfahrt
prangt der Name „Faller“ und erinnert an die Erlebnisse
der gleichnamigen Fernsehfamilie, die im regionalen
SWR-Fernsehen eine treue Fan-Gemeinde hat. Landwirtschaft und Tourismus bilden die wichtigsten Einnahmequellen dieses Landstrichs.
In St. Märgen dient uns der barocke Doppelturm der
Kirche „Mariä Himmelfahrt“ als Orientierungspunkt.
Weit hinter ihm ein glitzerndes Band: der Rhein. Für heute führt die Straße nur noch abwärts, ins Glottertal. Auf
400 Metern Höhe tauchen die ersten Reben auf, dann ist
das Rheintal erreicht. In der Ferne ragt das Freiburger
Münster empor. Unser Ziel vor Augen, lassen wir die
letzten Kilometer ausrollen und tauchen ein in die Gassen
der Altstadt. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch ...
ǯǴǬǵ
Nach Pforzheim aus Osten (München)
und Norden (Köln) mehrfach täglich in
drei Stunden mit dem Intercity. Auch Freiburg ist mit dem IC erreichbar. Von Freiburg nach
Pforzheim etwa stündlich IC-Züge über Karlsruhe.
Schiltach: Zweirad Bächle,
Oberwolfach, Telefon 0 78 34/1437,
www.zweirad-baechle.de
Merzhausen bei Freiburg: Radsport Sütterlin,
Hexentalstraße 2, Telefon 07 61/40 40 59,
www.radsport-suetterlin.de
April bis Oktober
Bad Wildbad: Hochplateau Sommerberg. Die Sommerberg-Bahn verkehrt im
Sommer werktags von 6.45 bis 20.45
Uhr, am Wochenende zwischen 8.45 und 21.15 Uhr.
www.sommerbergbahn.de
Schiltach: Apothekenmuseum am historischen
Marktplatz. Info unter 0 78 36/3 60 oder 15 14.
Schüttesägemuseum an der Kinzig, Info unter
0 78 36/58 50 und www.schiltach.de
Freiburg: Die Universitätsstadt ist die Touristenhochburg des Südschwarzwalds; viele Möglichkeiten
für Sightseeing und Shopping. www.freiburg.de. Ein
Erlebnis: mit der Schauinslandbahn (www.bergweltschauinsland.de) hoch zum Freiburger Hausberg.
Baiersbronn: Exklusives Essen im Hotel
Traube in Tonbach, drei Michelin-Sterne,
Telefon 0 74 42/49 20, www.traubetonbach.de, Hotel Bareiss, drei Michelin-Sterne,
Telefon 0 74 42/4 70, www.bareiss.com und
Hotel Sackmann, ein Stern, Telefon 0 74 47/28 90,
www.hotel-sackmann.de.
Schiltach: Gasthof Sonne,
Marktplatz 3, Telefon 0 78 36/95 75 70,
www.sonneschiltach.de. Geschmackvoll
eingerichtete Doppelzimmer mit Frühstück 74 bis
80 Euro, Halbpension 98 bis 104 Euro.
Freiburg: Park Hotel Post, Am Colombipark,
Eisenbahnstraße 35/37, Telefon 07 61/38 54 80,
www.park-hotel-post.de. Zentral, luxuriös;
Doppelzimmer mit Frühstück ab 129 Euro.
Günstigere Zimmer unter www.freiburg.de
Schiltach: Bodenständiges Essen zu akzeptablen
Preisen serviert der Gasthof Sonne, Telefon
0 78 36/95 75 70, www.sonneschiltach.de.
Besonderheit: Wein von der Domaine La Louvière
aus Südfrankreich.
Freiburg: In den Gassen der Altstadt und rund
um das Münster findet sich Gastronomie für jeden
Geschmack und Geldbeutel.
Schwarzwald Tourismus GmbH,
Ludwigstraße 23, 79104 Freiburg,
Telefon 07 61/89 64 60,
www.schwarzwald-tourismus.de
Prospektanfragen: Info- und Prospekt-Hotline,
Telefon 0 18 05/66 12 24 (14 Cent/Min.
aus dem dt. Festnetz), E-Mail
[email protected]
Auf dem Land niedrig bis mittel
(Mittagstisch 8 bis 10 Euro), in Freiburg
und touristisch geprägten Orten dagegen
hoch bis sehr hoch.
Wander- und Bikekarte „Schwarzwald“,
1:75.000, Kompass Karten, Nordblatt
(ISBN 978-3-85491-529-4), Mittelblatt
(ISBN 978-3-85491-531-7) für je 6,95 Euro.
REGIO̘INFOS
Bahn-/BusAnreise
156
TOUR 9 | 2008
Beste
Reisezeit
Sehenswertes
Kulinarisches
Preisniveau
Fahrradservice
Unterkunft
Informationen
Karten
KURZTRIP
Action,
Agenten,
Amore
ǸǵǻǺǫǴ
Etappe 1
Pforzheim – Schiltach
NEU
Pforzheim – Neuenbürg – Höfen – Bad Wildbad – Enzklösterle –
Baiersbronn – Freudenstadt – Wolfach – Schiltach
Hügelige, nicht zu bergige Etappe von Pforzheim durch
die Täler von Enz, Murg, Wolfach und Kinzig. Wiesen und
sanfte Hügel erwarten den Radler, aber leider auch manchKM
mal Autoverkehr in den schmalen Tälern.
114
Start ist am Bahnhof Pforzheim. Hier rechts auf die B 294,
der man Richtung Bad Wildbad folgt. Auch bei Kilometer
METER
1.250
20, im Ortkern von Calmbach, fährt man rechts Richtung
Bad Wildbad. Bei Kilometer 44,5 mündet die Straße in
die B 294, der man rechts Richtung Freudenstadt bis zu
METER
847
einer großen Landstraßenkreuzung folgt (Km 49,2). Dort
rechts Richtung Baiersbronn. An der B 462 bei Kilometer
53,5 links abbiegen Richtung Baiersbronn. Dort, an der
MAX
13%
Kreuzung im Ortskern bei Kilometer 62,8, links weiter auf
der B 462 Richtung Freudenstadt. Kilometer 69,5: Im Park
Ø
im Zentrum von Freudenstadt rechts halten Richtung B 28,
3%
Straßburg. Nach einem Kilometer links abbiegen Richtung
Wolfach. Bei Kilometer 83,6 erreicht man eine Kirche an der
Einmündung einer Landstraße, der man links folgt Richtung Wolfach.
An der Einmündung zur B 294 (Km 104,7) links, sofort die Kinzig
überqueren und dem Kinzigtalradweg folgen nach Schiltach. Dort zum
Marktplatz (Km 113,7).
Baiersbronn-Klosterreichenbach: Landgasthof
Schützen, Murgstraße 1, Telefon 0 74 42/8 41 50,
www.landgasthof-schuetzen.de
Typisch Schwarzwald: Häuser mit „Krüppelwalmdächern“
Radfahren in Rom – das allein ist in der Stadt, in
deren Adern Benzin pulsiert, ein mörderisches
Unterfangen. Das findet auch Rudi: ein Musik liebender Fahrradaktivist, der mit seinen Freunden die
Stadt und die Welt vor dem automobilen Kollaps
retten will. Doch er verfängt sich in den Fallstricken
der internationalen Politik mit ihren falschen
Versprechungen und wechselnden Koalitionen.
Schließlich fallen Schüsse am Rande der lang
geplanten Fahrraddemonstration ...
Manfred Poser
Mörderisches Rom
200 Seiten
Format 14,5 x 21 cm, englische Broschur
€ 14,90 [D]
ISBN 978-3-7688-5256-2
InfoLine 0521/55 99 22 · Fax 0521/55 98 81 14 · www.delius-klasing.de/shop
Jetzt im Buch- und Fachhandel
TOUREN̘STECKBRIEF
bergig
hügelig
flach
KM
000
Länge
METER
000
Höhenmeter
GPS̘DATEN | TOUR bietet die Daten der Touren zum kostenlosen Download
GPS-Gerät laden oder am Computer in Google Earth oder Google-Maps betrachten.
CHRISTIAN ROLLE; HOLZKIRCHEN
DVD
Ƣ
Etappe 2
Schiltach – Freiburg
€ 29,90
(unverb. Preisempfehlung)
Schiltach – Schramberg – St. Georgen – Vöhrenbach – Eisenbach –
St. Märgen – Glottertal – Denzlingen – Gundelfingen – Freiburg
Das Rennen über
die Alpen
Die ultimative Herausforderung für ambitionierte
Rennradamateure: die Alpenüberquerung durch die
schönsten Landschaften und über spektakuläre
Passstraßen. Sieben Tage lang quälen sich die 500
Teams über 850 Kilometer und 16 800 Höhenmeter.
Ab September
lieferbar
JEANTEX-TOUR-Transalp 2008
Das große Radrennen über die Alpen
METER
000
höchster
Punkt
MAX
000
maximale
Steigung
Ø
000
durchschnittliche
Steigung
Raststätte
DVD
Laufzeit ca. 50 Minuten
an. Die Tracks im GPX-Format können Sie zum Nachfahren direkt auf ein
Download unter www.tour-magazin.de in der Rubrik „Touren + Reise“.
InfoLine: 0521 / 55 99 22 www.delius-klasing.de
Am zweiten Tag werden die Wälder dichter, die Wiesen
weiter, die Berge höher und steiler, die Bauernhöfe größer.
Am Marktplatz in Schiltach geradeaus zur Schramberger
KM
Straße, diese links hoch zur B 462 Richtung Schramberg.
117
Dort nach dem Ortskern (Km 10,6) rechts Richtung St.
Georgen, wo man rechts (Km 29) auf die B 33 biegt. Nach
METER
1.540
600 Metern links, Bahnlinie queren, Richtung Furtwangen.
An der T-Kreuzung bei einem Gasthof (Km 42,1), links Richtung Vöhrenbach, dann Hammereisenbach. Kilometer 51,9:
METER
1.050
rechts Richtung Hammereisenbach, Titisee-Neustadt und zur
Passhöhe hinter Eisenbach (Km 62,2), dort rechts Richtung
Schwärzenbach. Direkt nach Skilift und Spielplatz (Km 63,3)
MAX
14%
links Richtung Gasthöfe in die steile und schmale Abfahrt!
Dreimal Richtung St. Märgen: rechts am Talboden bei
Ø
Langenordnach (Km 66,2); links an der T-Kreuzung hinter
3%
Waldau (Km 73,4) auf die B 500; hinter Thurner
(Km 76) rechts. In St. Märgen (Km 82,1) rechts über
St. Peter und Glottertal ins Rheintal. Am Zubringerkreisel hinter
Denzlingen (Km 105,8) links Richtung Vörstetten. Über Gundelfingen
nach Freiburg (Km 117,2).
Eisenbach Schollach: Gasthaus Bären-Blessinghof, Straße nach Eisenbach, Telefon 0 76 57/477, www.blessinghof.
de, geschlossen: Montag ab 14 Uhr und Dienstag
ISBN 978-3-7688-8544-7