Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes
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Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes
Aktualisierung der Studie Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes - Bestandsaufnahme und Trends - Bochum, Februar 2014 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Diese Studie wurde erstellt von: Internationales GeothermieZentrum Bochum Hochschule Bochum – Bochum University of Applied Sciences Autoren: Kirsten Appelhans, M.Sc. M. Techn. Dipl.-Biol. Stephan Exner Prof. Dr. Rolf Bracke Bochum, Februar 2014 Auftraggeber: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) für die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien Statistik (AGEE-Stat) Kontakt: Prof. Dr. Rolf Bracke Hochschule Bochum Lennershofstraße 140 - 44801 Bochum T: 0234 - 32-10233 / F: 0234 - 32-14890 2 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Zusammenfassung Die Europäische Union und die Bundesregierung haben angesichts limitierter Ressourcen fossiler Energieträger sowie der durch ihren Einsatz entstehenden hohen Emissionen an Kohlenstoffdioxid klare Ziele für eine schrittweise Energiewende und den Klimaschutz definiert. Ein wichtiger Bestandteil zur Erreichung der Ziele ist neben der energetischen Sanierung von Gebäuden und der Errichtung effizienter Neubauten auf Grundlage der Energieeinsparverordnung (EnEV) die Bereitstellung von Wärme durch erneuerbare Energien. Hierbei stellt die Wärmepumpe eine für verschiedene Einsatzzwecke verwendbare Möglichkeit dar, die in der Umwelt gespeicherte Wärme aus Erdreich, Luft und Grundwasser bzw. alternativen Wärmequellen wie Abluft oder Abwasser unter Zuführung elektrischer oder thermischer Energie zur Bereitstellung von Nutzwärme und Trinkwarmwasser zu nutzen. Entwicklung des Wärmepumpenbestands bis 2013 Absatzzahlen und Anlagenbestand Nach einem starken Anstieg der Absatzzahlen elektrischer Heizungswärmepumpen im Zeitraum 2006 bis 2008, in denen im Vergleich zu vorangegangenen Jahren mehr als doppelt so viele Anlagen verkauft wurden, und einem dann folgenden Rückgang, ist die Anzahl verkaufter Systeme seit 2011 wieder zunehmend. Im Jahr 2013 wurden 60.000 elektrische Heizungswärmepumpen verkauft. Im Vergleich zu 2012 entspricht dies einem Anstieg von weniger als 1 %. In den letzten Jahren ist ein deutlicher Trend zu Luft-Wasser-Wärmepumpen zu verzeichnen. Hinzu kommen 12.100 verkaufte Brauchwasser-Wärmepumpen, die ausschließlich zur Bereitstellung von Trinkwarmwasser eingesetzt werden sowie rund 1.300 gasbetriebene Wärmepumpen (s. Abbildung 0.1). Da diese Systeme erst vor einigen Jahren in den Markt eingeführt wurden, sind die Absatzzahlen im Vergleich zu den anderen Wärmepumpentypen noch relativ gering. Absatzzahlen Wärmepumpen 1990 bis 2013 60.000 50.000 1400 Luft Sole 1200 1000 Wasser 40.000 30.000 Brauchwasser-Wärmepumpen Gas-Wärmepumpen gesamt 800 600 20.000 400 10.000 200 0 Absatz Gas-Wärmepumpen Absatz elektr. Heizungswärmepumpen/ Brauchwasser-WP 70.000 0 Abbildung 0.1: Absatzzahlen von Wärmepumpen in Deutschland im Zeitraum 1990 bis 2013 (5)(13 a-c)(3 a+b) 3 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Insgesamt waren im Jahr 2013 ca. 760.000 Wärmepumpen (elektrische, gasbetriebene und Brauchwasser-Wärmepumpen) in Deutschland installiert. Dies entspricht in etwa einer Verdopplung des Wärmepumpenbestands seit der Jahrtausendwende. Heizleistungen Die durchschnittlichen Heizleistungen der derzeit in Deutschland installierten Wärmepumpen liegen für Luft-Wasser-Anlagen und Sole-Wasser-Anlagen bei 12 kW. Grundwasserbetriebene Wärmepumpen haben eine durchschnittliche Heizleistung von 16 kW. Aufgrund eines vorwiegenden Einsatzes im industriellen und gewerblichen Bereich weisen Gaswärmepumpen eine vergleichsweise hohe durchschnittliche Heizleistung von 37 kW auf. Reversible Wärmepumpen werden bislang überwiegend in Nichtwohngebäuden und gewerblichen Anwendungen genutzt, sodass die durchschnittliche Heizleistung höher liegt als bei nicht reversiblen Anlagen. Durch einen zunehmenden Dämmstandard von Gebäuden haben sich die Heizleistungen von elektrischen Wärmepumpen seit 1990 um durchschnittlich 5 kW verringert. Anlagenstandorte Im Jahr 2012 wurden 62 % der elektrischen Heizungswärmepumpen in Neubauten installiert. Für das Jahr 2013 geht der Bundesverband Wärmepumpe von einem Anteil von über 80 % aus. In den kommenden Jahren wird der Gebäudesanierung eine gesteigerte Bedeutung zukommen, sodass der Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden nach einer zuletzt rückläufigen Entwicklung wieder zunehmen wird. Im Gebäudebestand werden oftmals Luft-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt, da sie im Gegensatz zu einer für erdgekoppelte Anlagen erforderlichen umfangreichen Wärmequellenerschließung mit einem vergleichsweise geringen Aufwand installiert werden können. Effizienz Aus den am Wärmepumpen-Testzentrum Buchs durchgeführten Prüfstandmessungen nach EN 14511 geht hervor, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen eine durchschnittliche Leistungszahl von derzeit 3,5 (bei A2/W35) aufweisen. Die durchschnittliche Leistungszahl von Sole-WasserWärmepumpen liegt bei 4,4 für B0/W35. Die nach EN 16147 getesteten BrauchwasserWärmepumpen weisen einen COP von 2,8 auf. Aktuell betragen die durchschnittlichen Jahresarbeitszahlen 3,0 für Luft-Wasser-Anlagen und 3,8 für Sole-Wasser-Wärmepumpen. Der durchschnittliche Heizwert von Gaswärmepumpen liegt bei 1,38. Investitionskosten, Förderprogramme und Finanzhilfen für Wärmepumpenanlagen Investitionskosten Zu den Investitionskosten für Wärmepumpen gehören neben dem reinen Gerätepreis auch die Kosten für die Erschließung der Wärmequelle sowie für Montage und Material. Für die durch das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geförderten Wärmepumpen-Anlagen lagen die durchschnittlichen Investitionskosten bei 17.800 € für Sole-Wasser-Wärmepumpen, ca. 15.100 € für Wasser-Wasser-Wärmepumpen und rund 13.900 € für Luft-Wasser- Wärmepumpen. Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf die Installation von Wärmepumpen in Bestandgebäuden. 4 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Förderinstrumente In Deutschland werden Wärmepumpen seit Januar 2008 (mit kurzzeitigem Programmstopp im Jahr 2010) im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) über das Bundesamt für Wirtschaftsund Ausfuhrkontrolle staatlich gefördert. 2013 wurden im MAP 5.349 Wärmepumpen mittels eines Investitionskostenzuschusses unterstützt. Insgesamt wurden im MAP im Zeitraum 2008 bis 2013 84.675 Wärmepumpen-Projekte bezuschusst. Darüber hinaus werden Wärmepumpen in unterschiedlichen Programmen der KfW-Bankengruppe mittels Darlehen oder Zuschüssen gefördert. Seit 2009 wurden bis Mitte des vergangenen Jahres etwa 2.600 Projekte mit dem Verwendungszweck Wärmepumpe durch die KfW unterstützt. Prognose zur zukünftigen Entwicklung des Wärmepumpenmarktes Entwicklungsprognose 2013 bis 2020 Das in dieser Studie dargestellte Entwicklungsszenario für Wärmepumpenanlagen bis 2020 wurde basierend auf Prognosen vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) und des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus- Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) erstellt. Hiernach wird sich der Feldbestand in Deutschland installierter Wärmepumpen bis 2015 auf ca. 925.000 und bis 2020 auf rund 1,37 Mio. Anlagen erhöhen. Der Gesamtabsatz steigt hierbei von derzeit ca. 72.750 auf etwa 106.100 Wärmepumpen im Jahr 2020. Die Bedeutung von Luft-Wasser-Wärmepumpen wird weiter von aktuell ca. 47 % aller installierten elektrischen Heizungswärmepumpen auf rund 59 % in 2020 steigen. Für Brauchwasserwärmepumpen wird ein Anstieg des Anlagenbestands auf ca. 300.000 Anlagen im Jahr 2020 prognostiziert. Dies entspricht ausgehend von in 2013 ca. 226.000 installierten Anlagen einem Wachstum von 33 %. Die Entwicklung des Marktes von Gas-Wärmepumpen kann aufgrund der erst wenige Jahre zurückliegenden Markteinführung schlecht abgeschätzt werden. Der Bundesverband Wärmepumpe geht von einem Anstieg der Absatzzahlen von GasSorptionswärmepumpen auf 5.000 und einem Feldbestand von rund 23.200 in 2020 aus. Technologie- und Nachfragetrends Vor dem Hintergrund einer Umstrukturierung des Energienetzes hin zu einer dezentralen Versorgung kommt der intelligenten Verknüpfung und Steuerung von Energieerzeugern eine steigende Bedeutung zu. Ein wichtiger Bestandteil ist hierbei der flächendeckende Einbau intelligenter Messsysteme, sog. Smart Meter. Des Weiteren wird eine kombinierte Nutzung mehrerer Wärmeträger in Form von Hybridwärmepumpen zunehmend an Bedeutung erlangen. Als weitere Trendentwicklung kann die Erschließung alternativer Wärmequellen wie Abwasser sowie eine Erweiterung des Leistungs- und Temperaturspektrums bzw. ein vermehrter Einsatz von Groß-Wärmepumpen in Industrie und Gewerbe genannt werden. 5 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung.............................................................................................................................. 3 Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................... 6 1 2 Einleitung.................................................................................................................................... 8 1.1 Änderungen und Ergänzungen ........................................................................................... 8 1.2 RES-Directive ...................................................................................................................... 8 Datengrundlage und Methodik .................................................................................................. 9 2.1 3 Datenerhebung bei Branchenverbänden ......................................................................... 10 2.1.1 (BDH) Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. 11 2.1.2 Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) .............................................................. 11 2.2 Datenerhebung bei Förderinstitutionen .......................................................................... 11 2.3 Datenerhebung bei Forschungsinstitutionen................................................................... 12 2.3.1 Wärmepumpen-Testzentrum Buchs (WPZ) ............................................................. 12 2.3.2 Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ................................................ 13 Entwicklung des Wärmepumpenbestands 2009 (1990) bis 2013 ............................................ 15 3.1 Entwicklung der allgemeinen Marktsituation .................................................................. 15 3.2 Anlagenbestand nach Art der genutzten Wärmequelle und Antriebsart ........................ 19 3.2.1 Wärmequelle Außenluft ........................................................................................... 20 3.2.2 Wärmequelle Erdreich ............................................................................................. 22 3.2.3 Wärmequelle Grundwasser ..................................................................................... 24 3.2.4 Reversible Wärmepumpen....................................................................................... 26 3.2.5 Gas-Wärmepumpen ................................................................................................. 28 3.3 Installierte Leistung und Energieverbrauch des Anlagenbestands .................................. 31 3.3.1 Energiemengen ........................................................................................................ 32 3.3.2 Reversible Anlagen ................................................................................................... 34 3.4 Anlagenbestand nach Art der Anwendung ...................................................................... 36 3.4.1 Brauchwasser-Wärmepumpen ................................................................................ 36 3.4.2 Alter des Anlagenbestands....................................................................................... 39 3.5 Anlagenbestand nach Leistungsklassen ........................................................................... 40 3.6 Anlagenbestand nach Gebäudeart................................................................................... 42 3.6.1 3.7 Ausstattung der Anlagen mit Wärmespeicher ......................................................... 45 Entwicklung der Effizienz von Wärmepumpen ................................................................ 46 3.7.1 Leistungszahlen ........................................................................................................ 47 6 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3.7.2 4 Investitionskosten, Förderprogramme und Finanzhilfen für Wärmepumpenanlagen ............ 58 4.1 Investitionskosten für Wärmepumpen ............................................................................ 58 4.2 Förderprogramme und Finanzhilfen des Bundes ............................................................. 61 4.2.1 Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien ................................................... 62 4.2.2 Förderprogramme der KfW-Bank............................................................................. 68 4.3 5 Jahresarbeitszahlen .................................................................................................. 51 Förderprogramme und Finanzhilfen der Bundesländer .................................................. 73 Prognose zur zukünftigen Entwicklung des Wärmepumpenmarktes ...................................... 78 5.1 Prognose zur Entwicklung des Anlagenbestands bis 2020 .............................................. 78 5.1.1 Entwicklung des Wärmemarktes.............................................................................. 78 5.1.2 Entwicklung des Wärmepumpenmarktes ................................................................ 80 5.2 Aktuelle Technologie- und Nachfragetrends ................................................................... 86 5.2.1 Erweiterung des Leistungsspektrums: Wärmepumpen in Industrie und Gewerbe . 86 5.2.2 Alternative Wärmequellen: Abwasser-Wärmepumpen .......................................... 88 5.2.3 Kombination mit anderen Energieträgern: Hybridsysteme ..................................... 89 5.2.4 Intelligente Überwachung und Steuerung von Wärmepumpen: Smart Metering .. 91 6 Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 93 7 Abbildungsverzeichnis .............................................................................................................. 98 8 Tabellenverzeichnis ................................................................................................................ 101 7 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 1 1.1 Einleitung Änderungen und Ergänzungen Die vorliegende Studie stellt eine Aktualisierung der im Jahr 2010 veröffentlichten Analyse des deutschen Wärmepumpenmarkts dar. Neben einer Fortschreibung der Daten seit 2009 wurden die damalig erfassten Werte einer umfassenden Prüfung und allfälligen Überarbeitung und Anpassung unterzogen. Darüber hinaus wurden Gas-Wärmepumpen und reversible Elektrowärmepumpen mit in die Erhebung aufgenommen, obschon in beiden Fällen eine relativ unsichere Datenlage besteht. Die diesbezüglich in dieser Studie getroffenen Aussagen beruhen auf Einzelwerten und Abschätzungen und fußen nicht auf einer breiten Datenbasis. 1.2 RES-Directive In Ergänzung zur Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments, der sogenannten „Ökodesign-Richtlinie“ oder auch „RES-Directive“ (RES = Renewable Energy Sources), wurde im März 2013 ein Beschluss (2013/114/EU) verabschiedet, welcher der Festlegung von Leitlinien für die EU-Mitgliedsstaaten zur Berechnung der durch Wärmepumpen gewonnenen Energie dienen soll. Durch diese Leitlinien soll eine einheitliche Erhebung der in den einzelnen Mitgliedsstaaten durch Wärmepumpen erzeugten Wärme ermöglicht werden, bei der die jeweiligen Randbedingungen der Länder wie das Klima, Wärmequellenart oder der technische Standard respektive der durchschnittlichen Jahresarbeitszahlen berücksichtigt werden. Als Grundlage zur Bewertung der Effizienz von Anlagen dient der SPF (seasonal performance factor), der im Wesentlichen der Jahresarbeitszahl entspricht. Seitens der EU wird gefordert, dass wenig effiziente Anlagen nicht in die Berechnung der Energiemengen mit einfließen. Laut der Richtlinie gelten nur solche Anlagen als effizient, die einen SPF von mehr als das 1,15-fache des Kehrwertes vom Gütegrad (Eta) aufweisen. Der Gütegrad stellt hierbei das Verhältnis der gesamten Bruttoelektrizitätserzeugung zum Primärenergieverbrauch für die Elektrizitätserzeugung dar. Für einen gesetzten Eta-Wert von 45,5 % ergibt sich ein Mindest-SPF von 2,5 (2). Alle Anlagen, die diesen Wert unterschritten haben, wurden aus den Energiemengen herausgerechnet. Für Deutschland gilt dies für Luft-Wasser-Anlagen, die im Zeitraum von 1990 bis 2001 diesen Wert im Durchschnitt aller installierten Anlagen nicht erreicht haben. Darüber hinaus gibt die Richtlinie eine Differenzierung nach reversiblen und nicht reversiblen Wärmepumpen vor. Reversible Anlagen ermöglichen eine aktive Kühlung und können mit jeder Art von Wärmequelle betrieben werden. In Deutschland überwiegen allerdings reversible Luft-Wasser-Wärmepumpen, die den Großteil der Anlagen zur aktiven Kühlung ausmachen (s. Abschnitt 3.2.4). 8 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 2 Datengrundlage und Methodik Ziel dieser Studie ist eine möglichst genaue, detaillierte und nach Wärmequellen und Betriebsart differenzierte Erfassung des Feldbestands der aktuell in der Bundesrepublik installierten Wärmepumpen und der von ihnen erzeugten Nutzwärme. Neben einer Aktualisierung der im Gutachten von 2010 erfassten Daten für den Zeitraum von 2008 bis 2013 wurden sämtliche Daten seit 1990 überprüft und bei allfälligen neuen Erkenntnissen und Daten angepasst. Darüber hinaus wurden die Datenreihen soweit möglich um reversible und gasbetriebene Wärmepumpen ergänzt. Hierbei fußte die Datenerfassung weitestgehend auf den vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) und dem Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) erhobenen Bestands- und Absatzzahlen. Im Bereich der Gaswärmepumpen wurden ergänzend Angaben der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. (ASUE) sowie des Bundesverbands der Energieund Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) herangezogen. Zur Abschätzung der Effizienz von Wärmepumpenanlagen dienten vorwiegend langjährig erfasste Testergebnisse des Wärmepumpen-Testzentrum Buchs (WPZ) sowie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Beide Forschungseinrichtungen verfügen durch umfassende Tests und Studien über eine große unabhängig erfasste Datenmenge verschiedenster Wärmepumpen. Die Angaben zu Förderungen gründen sich auf die Förderstatistiken des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der KfW-Bank. Ergänzend hierzu erfolgten Recherchen bezüglich Förderprogrammen in einzelnen Bundesländern bei den jeweiligen Förderinstitutionen sowie über die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Sämtliche Angaben über Verteilungen von Wärmepumpen auf neu fertiggestellte Wohn- und Nichtwohngebäude erfolgten auf Grundlage der Bautätigkeitsstatistiken des Statistischen Bundesamtes. Des Weiteren erfolgten ergänzend zu oben genannten Datenquellen Experten- und Installateurbefragungen zur Einschätzung aktueller Trends sowie hinsichtlich der durchschnittlichen Heizleistungen und Investitionskosten von Wärmepumpenanlagen. Darüber hinaus wurden zu den bereits genannten Punkten sowie im Hinblick auf Technologietrends und Prognosen der künftigen Marktentwicklung im Wärmepumpensektor umfassende Literatur- und Internetrecherchen durchgeführt. Aufgrund eines nur geringen Erfolgs einer im Rahmen der letzten vom Internationalen GeothermieZentrum Bochum (GZB) erstellten Marktanalyse durchgeführten Herstellerbefragung bei vierzig im Bereich Wärmepumpen relevanten Herstellerfirmen wurde bei dieser Aktualisierung auf eine direkte Befragung der Unternehmen verzichtet. Seitens der Branchenverbände BWP und BDH wird monatlich eine Erfassung der Verkaufszahlen mittels eines notariellen Treuhänderverfahrens durchgeführt, sodass sich die in dieser Studie angeführten Daten hauptsächlich auf diese Erhebungen gründen. 9 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 2.1 Datenerhebung bei Branchenverbänden Wesentliche Grundlage der Bestandsaufnahme für diese Studie bilden die gemeinsam von den beiden Branchenverbänden Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) und Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) erhobenen Bestands- und Absatzzahlen verschiedener Wärmepumpenhersteller. In diesen Verbänden sind unterschiedliche Unternehmen der Wärmepumpenbranche organisiert. Zu den Themenfeldern beider Verbände gehören neben der Marktbeobachtung und Öffentlichkeitsarbeit im Haustechnik- bzw. Wärmepumpensektor auch die Bearbeitung politischer und technischer Fragestellungen im Hinblick auf Förderungen sowie technische Normen. Die beiden Verbände veröffentlichen jährlich gemeinsam die aktuellen Absatzzahlen im Wärmepumpensektor. Bislang umfasst dies ausschließlich elektrische Heizungswärmepumpen sowie Brauchwasserwärmepumpen. Verkaufszahlen von gasbetriebenen Wärmepumpen, Lüftungswärmepumpen und Hybridsystemen sowie spezieller Wärmepumpentypen wie Direktverdampfungswärmepumpen werden derzeit zwar teilweise erfasst, aufgrund einer geringen oder unzureichenden Datenlage aber nicht veröffentlicht. Zur Erfassung der Absatzzahlen melden die in den Verbänden organisierten Herstellerfirmen ihre monatlichen Absatzzahlen an einen treuhänderisch eingesetzten Notar, der die gemeldeten Zahlen anonymisiert an den BWP und den BDH weiterleitet. Da sehr viele Herstellerfirmen innerhalb der beiden Verbände organisiert sind und rund 40 Unternehmen regelmäßig ihre Absatzzahlen an die Verbände melden, spiegeln die erhobenen Zahlen einen Großteil der deutschen Wärmepumpenbranche wider und weisen damit eine hohe Marktabdeckung auf. Dennoch werden hierüber nicht sämtliche in Deutschland verkauften Wärmepumpen erfasst, weil in diesen Zahlen neben den nicht gemeldeten Daten auch Importe nicht enthalten sind. Daher wird seitens des BWP angenommen, dass der Anteil nicht berücksichtigter Wärmepumpen für die Jahre 2011 und 2012 bei 5 % liegt, im Zeitraum 2001 bis 2010 bei 10 % und zwischen 1991 und 2000 bei 15 %. Für sämtliche Jahre davor wurde dieser Anteil auf 20 % angenommen. Diese Abschätzung begründet sich darauf, dass in vorangegangen Jahren jeweils noch deutlich weniger Hersteller im BWP bzw. BDH organisiert waren (13 d). Bei den Angaben zum Feldbestand der installierten elektrischen Heizungswärmepumpen und Brauchwasserwärmepumpen wurde eine Rückbauquote einberechnet, die unter anderem die Zusammenlegung von Heizungsanlagen oder den Abriss von Gebäuden samt Heizungsanlagen sowie den Ersatz von Heizungen durch Fernwärmenutzung berücksichtigt. Darüber hinaus sind in die Daten von BWP und BDH Austauschraten für Heizungswärmeerzeuger eingeflossen. Hierbei wurde zugrunde gelegt, dass die maximale Lebensdauer eines Wärmeerzeugers bei 30 Jahren liegt. Nach Schätzungen des BWP werden 50 % der Heizungsanlagen nach 22 Jahren und 80 % nach 25 Jahren ausgetauscht. Die vom BWP und BDH durchgeführte Erhebung der monatlichen Absatz- (und Bestands-)zahlen von Wärmepumpen stellt durch die hohe Marktabdeckung die aktuell belastbarste Datenquelle in Bezug auf den deutschen Wärmepumpenmarkt dar und bildet daher die wesentliche Grundlage dieser Studie. 10 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 2.1.1 Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) Dem BDH gehören 102 Unternehmen und zwei assoziierte Verbände der Versorgungstechnik mit Schwerpunkt Heizungstechnik an. Der BDH vertritt gegenüber Politik, Öffentlichkeit, Marktpartnern und Verwaltung die wirtschaftlichen, technischen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Die im BDH organisierten Herstellerfirmen repräsentieren einen Marktanteil von 60 % am europäischen Markt. Zu den Mitgliedern des BDH zählen unter anderem Hersteller von Wärmeerzeugern, Wärmeübergabesystemen und Anlagen zur Trinkwarmwasserbereitung auf der Basis fossiler wie erneuerbarer Energieträger (6). 2.1.2 Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) ist ein die gesamte Wärmepumpenbranche repräsentierender Verband mit Sitz in Berlin, in dem rund 600 Mitglieder organisiert sind. Hierzu gehören neben Wärmepumpenherstellern, Bohrunternehmen und Fachhandwerkern auch Energieversorgungsunternehmen sowie Planer und Architekten. Neben rund 40 Wärmepumpenherstellern, die einen Großteil des deutschen Marktes abdecken, sind 26 Energieversorgungsunternehmen und rund 50 Bohrfirmen sowie über 400 Fachhandwerker, Planer und Zulieferer im BWP gelistet (13h). 2.2 Datenerhebung bei Förderinstitutionen Zur Analyse der im Bereich Wärmepumpen bereitgestellten und in Anspruch genommenen Fördergelder wurden die im Rahmen der bundesweiten vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der KfW Bankengruppe (Kreditanstalt für Wiederaufbau) getragenen Förderprogramme erfassten Förderstatistiken herangezogen. Neben verschiedenen Förderprogrammen der KfW-Bankengruppe, in denen Wärmepumpen insbesondere in Verbindung mit der energetischen Sanierung von Gebäuden gefördert werden, konzentriert sich die Förderung der Installation von Wärmepumpen seit 2008 vor allem auf das „Marktanreizprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ (MAP). Zusätzlich zu den Programmen für Wohngebäude im Förderschwerpunkt Wohnen unterstützt die KfW in den Feldern Energieeffizienz und Erneuerbare Energien (Förderschwerpunkt Umwelt) auch Maßnahmen wie Großwärmepumpen und Wärmerückgewinnung/Abwärmenutzung mittels Zuschüssen und Darlehen. Zur Auswertung der seit 2009 in Anspruch genommenen Fördergelder dienten einerseits die jährlich publizierten Förderstatistiken der KfW sowie seitens des BAFA für diese Studie bereitgestellte Daten. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist eine dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zugehörige Bundesoberbehörde, die in den Bereichen Außenwirtschaft, Wirtschaftsförderung und Energie administrative Aufgaben wahrnimmt. Im Themenfeld Energie liegt ein Schwerpunkt des BAFA in der Umsetzung des vom 11 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) getragenen MAP zur Förderung erneuerbarer Energien (4a)(18). Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Bankengruppe) ist eine im Jahr 1948 gegründete, im Eigentum von Bund und Ländern stehende staatliche Förderbank, die mittels verschiedenster Programme unter anderem in den Bereichen Umwelt, Nachhaltigkeit, Wohnungswirtschaft und Infrastruktur eine nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Bedingungen unterstützt. In den Förderschwerpunkten Wohnen und Umwelt werden Projekte wie die energetische Sanierung bzw. Modernisierung von Gebäuden durch Zuschüsse und Darlehen finanziell unterstützt. Förderfähig sind Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Energieeffizienz und damit dem Schutz der Umwelt und des Klimas beitragen (35f). 2.3 Datenerhebung bei Forschungsinstitutionen Zusätzlich zu den ökonomischen Faktoren sind für das wesentliche Ziel dieser Studie - die Erfassung und Berechnung der durch Wärmepumpen regenerativ erzeugten Nutzwärme vorrangig die technologischen Kennzahlen von Bedeutung. Für einen standardisierten Vergleich der energetischen Effizienz von Wärmepumpen dienen die Leistungszahl (Coefficient of Performance – COP) und die Jahresarbeitszahl (JAZ). Diese beiden Kennzahlen geben Auskunft über die Effizienz der Wärmepumpen unter vorgegebenen Testbedingungen (COP) sowie im realen Betrieb (JAZ). Grundlage der in dieser Studie getroffenen Aussagen bezüglich der Effizienz von Wärmepumpen bildeten vorrangig Veröffentlichungen des der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs zugehörigen Wärmepumpen-Testzentrums (WPZ) sowie des Freiburger Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). 2.3.1 Wärmepumpen-Testzentrum Buchs (WPZ) Das Wärmepumpen-Testzentrum Buchs ist ein nach EN 17025 akkreditiertes Prüfzentrum und bietet im Themenfeld Wärmepumpen unterschiedliche Prüfleistungen für Produktions- und Handelsunternehmen an. Die angebotene Leistungsprüfung umfasst die Ermittlung der Heizleistung und der wärmeseitigen Leistungszahlen (COP-Werte) nach EN 14511 (elektrische Heizungswärmepumpen) bzw. EN 16147 (Brauchwasser-Wärmepumpen). Zusätzlich bietet das WPZ Wärmepumpen-Prüfungen nach den erweiterten Anforderungen des Prüfreglements der European Heat Pump Association (EHPA), dem europäischen Wärmepumpen-Dachverband und des EcoLabel-Prüfreglements (nach Beschluss 2007/742/EG) an. Mit den am WPZ durchgeführten Prüfungen können damit diese beiden europäischen Gütesiegel erlangt werden. Bei der vom WPZ angebotenen Leistungsprüfung werden abhängig vom Wärmepumpentyp die Heizleistung, die elektrische Leistungsaufnahme und die heizungsseitige Leistungszahl (COP) bei der nach EN 14511 definierten Prüfpunkten unter konstanten Prüfbedingungen ermittelt. Ergänzend können Prüfungen nach EHPA-Vorgaben oder für von Kunden gewünschte Prüfpunkte durchgeführt werden. 12 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Die Prüfergebnisse werden in regelmäßigen Abständen mit Einverständnis der Auftraggeber in einem Bulletin des WPZ veröffentlicht. Zur Veröffentlichung kommen nur die nach den Normen bzw. EHPA-Reglement ermittelten Testergebnisse. Zusätzliche vom Auftraggeber gewünschte Messpunkte werden nicht veröffentlicht (41f). 2.3.2 Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg hat in den letzten Jahren unterschiedliche Langzeittests zur Beurteilung der Effizienz von Wärmepumpen unter realen Nutzungsbedingungen durchgeführt (26). 2.3.2.1 Feldtest „Wärmepumpen-Effizienz“ In Zusammenarbeit mit sieben Wärmepumpenherstellern (Alpha-InnoTec, Bosch Thermoteknik, Hautec, NIBE Systemtechnik, Stiebel Eltron, Vaillant, Viessmann Wärmepumpen) und zwei Energieversorgungsunternehmen (EnBW Energie Baden-Württemberg, E.ON Energie AG) hat das Fraunhofer ISE im Zeitraum von 2007 bis 2010 insgesamt 112 Wärmepumpenanlagen kontinuierlich messtechnisch überwacht. Das Projekt wurde von den genannten Herstellern und Energieversorgern sowie zu 50 % vom BMWi finanziert. Im Rahmen dieses Feldtests wurden hauptsächlich Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-WasserWärmepumpen in überwiegend neuen, energieeffizienten Gebäuden mit einem Leistungsbereich zwischen 5 und 12 kW untersucht. Zentrales Ziel der Studie war eine unabhängige Erfassung der Effizienz elektrischer Kompressionswärmepumpen im realen Betrieb. Darüber hinaus sollen die umfangreichen Testergebnisse als Grundlage für die Analyse und Optimierung des Systemverhaltens unterschiedlicher Wärmepumpen dienen (26b). 2.3.2.2 Feldtest „Wärmepumpen im Gebäudebestand“ Ergänzend zu dem in energieeffizienten Neubauten durchgeführten Feldtest „WärmepumpenEffizienz“ wurden zwischen 2006 und 2009 Wärmepumpen in unsanierten Bestandgebäuden messtechnisch überwacht. Die Studie wurde im Auftrag der E.ON Energie AG erstellt. Sämtliche untersuchten Gebäude wurden zuvor mittels Ölkesseln beheizt, die vor Beginn der Überwachung durch eine Wärmepumpenanlage ersetzt wurden. Das Wärmeverteilsystem sowie der bautechnische Energiestandard der Gebäude wurden beibehalten. Untersucht wurden 71 Wärmepumpen der Hersteller Alpha Innotec, Viessmann, Stiebel Eltron, Ochsner, Nibe, Dimplex, Waterkotte, Buderus, Vaillant und Heliotherm. Hierbei handelte es sich zu etwa gleichen Teilen um Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen mit maximal 20 kW Heizleistung. Zusätzlich wurden zwei Grundwasser-Wärmepumpen überwacht, die aufgrund der geringen Datenmenge keinen Eingang in die Auswertungen gefunden haben. Im Vergleich zu energieeffizienten Gebäuden ist die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage in Bestandsgebäuden mit bis zu 60 °C höher, was zu einer höheren Temperaturspreizung und somit 13 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends zu einer geringeren Effizienz der Wärmepumpen führt. Ziel des Feldtests war es, neben der Auswertung der energetischen Effizienz über eine Erfassung der Arbeitszahlen auch eine wirtschaftliche sowie ökologische Betrachtung von Wärmepumpen im Vergleich zu Ölheizungen durchzuführen. 2.3.2.3 Projekt „Wärmepumpen-Monitor“ Im Projekt „Wärmepumpen-Monitor“ des Fraunhofer ISE werden 83 Wärmepumpen-Systeme verschiedener Hersteller in Neu- und Bestandsgebäuden hinsichtlich ihrer Effizienz untersucht. Über die Hälfte der Anlagen wurden bereits im Rahmen des „WP Effizienz“-Tests messtechnisch überwacht. Hinzu kamen Systeme, die in den vorangegangen Feldtests noch nicht berücksichtigt wurden (z.B. Direktverdampfungssysteme, Anlagen mit drehzahlgeregelten Verdichtern). Analog der anderen beiden durchgeführten Feldtests ist das Ziel der Untersuchung eine unabhängige, vergleichende Vermessung unterschiedlicher Wärmepumpensysteme hinsichtlich ihrer im realen Betrieb erreichbaren Effizienz. Zudem sollen Optimierungsmöglichkeiten und potenzielle Fehler bei Betrieb und Installation von Wärmepumpen identifiziert sowie Aussagen zur Ökologie und Wirtschaftlichkeit getroffen werden (26 d+e). 14 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3 Entwicklung des Wärmepumpenbestands 2009 (1990) bis 2013 In diesem Kapitel wird neben der Entwicklung der allgemeinen Marktsituation für Deutschland die Entwicklung der Anlagenbestände an Wärmepumpen unterschieden nach folgenden Kriterien dargestellt: Art der genutzten Wärmequelle bzw. Antriebsart Art der Anwendung Leistungsklassen Gebäudeart Effizienz der Wärmepumpen Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf den Jahren 2009 bis 2013. Neben der Betrachtung des aktuellen Anlagenbestandes werden die Entwicklungen von 1990 bis 2008 in Grundzügen erläutert. 3.1 Entwicklung der allgemeinen Marktsituation Der Wärmepumpenmarkt hat in den letzten Jahren nach einer vorangegangenen sehr positiven Entwicklung einen leichten Rückgang der Absatzzahlen im Vergleich zum Jahr 2008 zu verzeichnen. Seit 2010 gibt es allerdings wieder einen Aufwärtstrend. Aus den Abbildungen 3.1 und 3.2 geht hervor, dass die Absatzzahlen elektrisch betriebener Wärmepumpen, die Luft oder das Erdreich als Wärmequelle nutzen, sowie von BrauchwasserWärmepumpen mit den jeweils aktuellen Preisen für Heizöl korrelieren. Bereits Ende der 1970er Jahre führten die weltweite Ölkrise und die damit einhergehenden hohen Preise für die damalig wie gegenwärtigen Hauptenergieträger Heizöl und Gas zu einem sprunghaften Anstieg der Anzahl neu installierter Wärmepumpen. Durch einen sinkenden Heizölpreis und Installations- und Auslegungsfehler bzw. noch unausgereifte Wärmepumpensysteme ist der Absatz elektrischer Wärmepumpen bis zum Ende der 1980er Jahre stark zurückgegangen. Während 1980 noch über 26.000 elektrische Heizungswärmepumpen installiert wurden, waren es 1989 lediglich noch 660. Erst in den 1990er Jahren entwickelte sich der Absatz von Wärmepumpen wieder positiv. Durch Förderprogramme vom Bund, den Bundesländern und Energieversorgungsunternehmen in Verbindung mit einem erneuten Anstieg der Energiepreise konnte sich so vor allem für erdgekoppelte Anlagen ein Markt entwickeln. Der aus Abbildung 3.1 und 3.2 ersichtliche sprunghafte Anstieg der Absatzzahlen von 2005 zu 2006 liegt neben einem erneuten starken Preisanstieg für Heizöl darin begründet, dass es 2005/2006 einen strengen Winter gab und so der Bedarf an einer finanziell attraktiven Alternative zu herkömmlichen Heizungssystemen groß war. Nach einer Absatzsteigerung von rund 27 % im Jahr 2008 (62.452 Anlagen, 2007: 49.097), welche sich unter anderem durch die Aufnahme der Wärmepumpe in das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erklärt, wurden in den Jahren 2009 und 2010 jeweils weniger Anlagen installiert als im Vorjahr (2009: 54.800, 2010: 51.000). 15 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Entwicklung Absatz elektrische Heizungswärmepumpen - Heizölpreis 90.000 90,00 80.000 80,00 70.000 70,00 60.000 60,00 50.000 50,00 40.000 40,00 30.000 30,00 20.000 20,00 10.000 10,00 0 0,00 Luft Sole Wasser Preis (ct/l) Abbildung 3.1: Absatzzahlen elektrischer Heizungswärmepumpen in Deutschland und Entwicklung des Heizölpreises 1978 bis 2013 (13 a-c)(17a) Absatzzahlen Brauchwasser-Wärmepumpen - Heizölpreis 18.000 90,00 16.000 80,00 14.000 70,00 12.000 60,00 10.000 50,00 8.000 40,00 6.000 30,00 4.000 20,00 2.000 10,00 0 0,00 Brauchwasser-Wärmepumpen Preis (ct/l) Abbildung 3.2: Absatzzahlen Brauchwasserwärmepumpen in Deutschland und Entwicklung des Heizölpreises 1990 bis 2013 (13 a-c)(17a) Der im Jahr 2010 trotz eines Anstiegs des Heizölpreises und eines strengen Winters 2009/2010 zu verzeichnende Rückgang der Verkaufszahlen von 7 % im Vergleich zum Vorjahr ist unter anderem mit dem zwischenzeitlichen Förderstopp im Marktanreizprogramm zu erklären. Hierbei wurde die 16 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Förderung erneuerbarer Energien seitens des BAFA kurzfristig eingestellt. Vom 03.05.2010 bis zum 12.07.2010 konnten keine Förderanträge beim BAFA eingereicht werden. Seit der Aufhebung des Förderstopps sind durch eine Änderung der Richtlinien Wärmepumpen in Neubauten nicht mehr förderfähig. Da ein Großteil der verkauften Wärmepumpen im Neubaubereich eingesetzt werden (2010: 56 %, siehe auch Abschnitt 3.6) hat sich diese Änderung der Förderrichtlinien folglich auch auf den Absatz elektrischer Wärmepumpen ausgewirkt. Seit 2010 steigt die Zahl der jährlich installierten Anlagen wieder an. So wurden im Jahr 2012 59.600 Heizungswärmepumpen1 sowie zusätzlich 10.700 Brauchwasserwärmepumpen installiert. In den vergangenen Jahren haben Luft-Wasser-Wärmepumpen eine zunehmende Bedeutung erfahren. Während 2006 der Anteil von Sole-Wasser-Anlagen am Gesamtabsatz1 mit 59 % noch deutlich über dem von Luft-Wasser-Wärmepumpen (33 %) lag, hat sich die Verteilung inzwischen zugunsten der Luft-Wasser-Wärmepumpen verschoben. So wurden 2012 37.400 Luft-WasserWärmepumpen abgesetzt, was einem Marktanteil von 62,8 % entspricht, welchen im Vergleich hierzu lediglich 19.400 verkaufte Sole-Wasser-Anlagen entgegenstehen (Marktanteil 32,6 %). Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen (siehe Kapitel 5). Gegenüber erdgekoppelten Wärmepumpen, die mit relativ aufwändigen und kostenintensiven Installationsmaßnahmen einhergehen, profitieren Luft-Wasser-Wärmepumpen durch einen vergleichsweise einfachen Einbau und daraus folgend geringeren Investitionskosten (vgl. Abschnitt 4.1). Hinzukommt, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen im Gegensatz zu ErdreichAnlagen keine Genehmigung seitens der Unteren Wasserbehörde bzw. der Bergbehörde erfordern, was für viele Hauseigentümer einen deutlichen Anreiz darstellt. Während Luft-WasserWärmepumpen ohne weitergehende Genehmigungsverfahren installiert werden können, besteht bei erdgekoppelten Wärmepumpen in der Planungsphase eine mitunter große Unsicherheit, inwieweit die Bohrungen erlaubt oder gegebenenfalls mit Auflagen versehen werden. Darüber hinaus gestaltet sich die Nachrüstung von Bestandsgebäuden mittels Luft-Wasser-Wärmepumpen oftmals einfacher als mit erdgekoppelten Anlagen, die Bohrarbeiten (Sonden/Brunnen) bzw. Erdarbeiten (Kollektoren) erfordern. Diese Faktoren führen in der Summe dazu, dass sich viele Hauseigentümer trotz geringerer Arbeitszahlen (Abschnitt 3.7) eher für den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe als für eine erdgekoppelte Wärmepumpe entscheiden. Nach wie vor wird der Wärmeerzeugermarkt in Deutschland von den konventionellen Techniken der Gas- und Ölheizungen bestimmt. Über die vergangenen Jahre war der Anteil von Gasheizungen am Absatz von Wärmeerzeugern mit ca. 70 % weitgehend konstant mit leicht steigender Tendenz. Hierbei muss zwischen Brennwertkesseln und Niedertemperaturkesseln unterschieden werden, denn während der Anteil an Brennwertkesseln steigt, lässt sich bei Niedertemperaturkesseln ein rückläufiger Trend beobachten. Der Anteil von Ölheizungen sinkt seit Jahren kontinuierlich. Während er 1998 noch bei ca. 28 % lag, machten Ölheizungen 2012 nur mehr einen Anteil von 12 % am Wärmeerzeugermarkt aus. 1 Hier bezogen auf elektrische Heizungswärmepumpen mit Wärmequellen Luft, Sole, Wasser. 17 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Marktentwicklung Wärmeerzeuger 2006 - 2012 100% 7% 6% 90% 80% 16% 70% 5% 60% 20% 3% 8% 6% 10% 12% 7% 7% 8% 11% 9% 20% 17% 3% 9% 4% 8% 900.000 10% 3% 9% 5% 9% 18% 17% 17% 600.000 3% 8% 6% 4% 9% 17% 800.000 700.000 500.000 50% 400.000 40% 30% 46% 20% 49% 50% 60% 57% 55% 52% 300.000 200.000 100.000 10% 0% 0 2006 Gas-Brennwert 2007 Gas-NT 2008 2009 Öl-Brennwert 2010 Öl-NT 2011 2012* Wärmepumpen Biomasse Abbildung 3.3: Marktentwicklung Wärmeerzeuger 2006 bis 2012 (BDH) Die Bedeutung von Wärmepumpen am Wärmeerzeugermarkt war über die letzten Jahre gesehen nahezu konstant. Von den im Jahr 2012 in Deutschland verkauften 673.500 Wärmeerzeugern belief sich der Anteil der Wärmepumpen auf rund 9 %. Damit stellen Wärmepumpen nach Gasund Ölheizungen in Deutschland den drittwichtigsten Wärmeerzeuger dar. Nachdem sich der Anteil von Wärmepumpen seit 1998 innerhalb von 10 Jahren kontinuierlich von unter 1 % auf gut 10 % gesteigert hat, machten Wärmepumpen in den Jahren 2009 bis 2012 jeweils ca. 8 bis 9 % am Wärmeerzeugermarkt aus. Tabelle 3.1: Anteile der vorwiegend verwendeten Heizenergien in neu fertiggestellten Wohngebäuden in den Jahren 2000, 2008 und 2012 (17b) Heizenergie 2000 2008 2012 Koks/Kohle2 0,1 % 0,2 % 0,4 % Öl 19,5 % 5,8 % 1,9 % Gas 73,6 % 63,5 % 52,4 % Strom 1,4 % 1,4 % 1,2 % Fernwärme 4,2 % 4,6 % 6,7 % Wärmepumpe 0,6 % 18,5 % 30,2 % Solarthermie 0,1 % 0,5 % 0,5 % Sonstige3 0,4 % 5,7 % 6,7 % 2 „Koks/Kohle“ ab 2010 unter „Sonstige“, 2012: erste Zeile „keine Energie“ U.a. Holz, Biogas, sonstige Biomasse 3 18 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Aus Tabelle 3.1 geht hervor, dass die Bedeutung von Ölheizungen besonders in Neubauten innerhalb der vergangenen Jahre deutlich abgenommen hat. So wurden im Jahr 2012 lediglich 1,9 % der neu fertiggestellten Wohngebäude mit einer Ölheizung als vorwiegend verwendeter Heizenergie ausgestattet, während im Jahr 2000 noch in fast ein Fünftel der Gebäude eine Ölheizung eingebaut wurde. Zwar machten auch im Jahr 2012 Gasheizungen mit einem Anteil von 52,4 % noch über die Hälfte der in Neubauten installierten Heizwärmeerzeuger aus, doch geht auch ihr Anteil deutlich zurück. Dagegen konnten Wärmepumpen einen stetig größeren Marktanteil verzeichnen. Allein in der Zeit von 2008 bis 2012 steigerte sich ihr Anteil von 18,5 % auf 30,2 %. Damit wurde 2012 in fast jedes dritte neu fertiggestellte Wohngebäude eine Wärmepumpe als primärer Heizwärmeerzeuger eingebaut. In den vergangenen Jahren konnte sich somit die Wärmepumpe als zweitwichtigster Heizenergieträger nach Gas in Neubauten etablieren. Der Anteil anderer erneuerbarer Energien ist dagegen sehr gering. Mit lediglich einem halben Prozent spielt beispielsweise die Solarthermie als vorwiegend verwendete Heizenergie in Neubauten in Deutschland eine untergeordnete Rolle. 3.2 Anlagenbestand nach Art der genutzten Wärmequelle und Antriebsart Wärmepumpen nutzen Umweltwärme und sparen dadurch gegenüber konventionellen Heizwärmeerzeugern Primärenergie ein. Neben den natürlichen Wärmequellen Außenluft, Grundwasser und Erdreich können auch Abwasser oder Abluft als Wärmequelle für eine Wärmepumpe dienen. Die Entscheidung, welche Wärmequelle erschlossen werden soll, hängt neben einer möglichst hohen Wärmequellentemperatur auch von den am Standort vorliegenden Randbedingungen wie Platzangebot oder Geländeform ab. Für die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe sind neben den Kosten zur Erschließung der Wärmequelle auch die erreichbare Wärmequellentemperatur sowie die geplante Nutzung von Bedeutung. Bislang werden in Deutschland im Bereich der Heizungswärmepumpen überwiegend die natürlichen Wärmequellen (Außenluft, Grundwasser, Erdreich) genutzt. BrauchwasserWärmepumpen nutzen v.a. Wärme aus Raumluft oder der Abluft aus Lüftungsanlagen und können daher auch als Abluft-Wasser-Wärmepumpen bezeichnet werden. Da in Deutschland bis jetzt Abwasser-Wärmepumpen nur vereinzelt installiert sind, werden sie in diesem Kapitel nicht gesondert betrachtet. Alternativ zu einem elektrischen Antrieb können Wärmepumpen auch mit Gas betrieben werden. Diese verhältnismäßig junge Technik sowie die zugehörige Entwicklung der Absatz- und Bestandszahlen werden in Abschnitt 3.2.5 betrachtet. 19 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3.2.1 Wärmequelle Außenluft Außenluft ist eine standortunabhängige Wärmequelle, die überall verfügbar ist und mit einem im Vergleich zu Erdreich-Anlagen geringeren technischen Aufwand prinzipiell meistenorts erschlossen werden kann. Erdverlegungsarbeiten oder Brunnenbohrungen, wie sie bei der Erschließung der Wärmequelle Erdreich mittels Sole-Wasser-Wärmepumpen respektive WasserWasser-Wärmepumpen erforderlich sind, entfallen für die Installation einer Luft-WasserWärmepumpe. Damit stellen Luft-Wasser-Wärmepumpen eine in Bezug auf Installations- und Investitionskosten günstigere Alternative dar als Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Im Gegensatz zum Erdreich unterliegt die Außenluft im Jahresverlauf großen Temperaturschwankungen (s. Abb. 3.4), was im Winter zu einer geminderten Effizienz der Anlage und damit insgesamt zu geringeren Jahresarbeitszahlen als bei erdgekoppelten Wärmepumpen führt (s. Abschnitt 3.7.2). Je größer die Differenz zwischen Wärmequelle und Wärmesenke ist, desto ineffizienter arbeitet eine Wärmepumpe, da ein größerer Temperaturhub zur Erreichung der gewünschten Vorlauftemperatur erforderlich ist. Abbildung 3.4: Jahresverlauf der Außentemperaturen am Standort Höxter, 2010 (28) Luft-Wasser-Wärmepumpen werden generell in drei unterschiedlichen Aufstellungsarten angeboten. Bei einer Außenaufstellung wird die komplette Wärmepumpe außerhalb des Gebäudes installiert und die Wärme über gedämmte Rohrleitungen im Boden ins Haus zur Heizungsanlage geleitet. Alternativ kann die Wärmepumpe im Haus aufgestellt werden und über nach außen führende gedämmte Rohrleitungen mit Außenluft versorgt werden. Nach dem Wärmeentzug wird die Fortluft wieder zurück ins Freie abgeleitet. Daneben gibt es sogenannte Split-Systeme, bei denen in einem Außengerät der Luft Wärme entzogen wird und über ein Kältemittel zum Wärmetauscher geleitet wird, der im Haus installiert ist. 20 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends In den letzten Jahren haben Luft-Wasser-Wärmepumpen zunehmend an Bedeutung gewonnen und machten 2013 im Bereich der elektrischen Heizungswärmepumpen einen Marktanteil von ca. 65 % aus. Somit nutzen fast zwei Drittel der in Deutschland abgesetzten Wärmepumpen die Außenluft als Wärmequelle. Absatzzahlen Luft-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Abbildung 3.5: Entwicklung der Absatzzahlen von Luft-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) Nach einem der Rückgang der Absatzzahlen in 2009 um rund 13 % im Vergleich zu 2008 steigt die Zahl der abgesetzten Luft-Wasser-Wärmepumpen seitdem wieder an. Die Zahl der neu installierten Anlagen wuchs von 24.400 (2009) um ca. 53 % auf 37.400 in 2012. Im Jahr 2012 wurden fast sieben Mal mehr Anlagen abgesetzt als 2005 (5.539). Im Gegensatz zu Sole-WasserAnlagen (s. Abschnitt 3.2.2) konnten Wärmepumpen, die die Außenluft als Wärmequelle nutzen, somit einen wachsenden Markt erschließen. Installierte Luft-Wasser-Wärmepumpen 275.000 220.000 165.000 110.000 55.000 0 Abbildung 3.6: Gesamtzahl der in Deutschland installierten Luft-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) 21 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Aus Abbildung 3.6 geht hervor, dass analog zu Sole-Wasser-Wärmepumpen die Zahl der installierten Luft-Wasser-Wärmepumpen seit Beginn der 1990er Jahre mit lediglich leichten Anstiegen bis 2000 mit ca. 10.000 installierten Anlagen relativ konstant war. Bis 2005 verdoppelte sich der Anlagenbestand moderat auf rund 21.000 Stück. In den darauffolgenden Jahren stieg die Zahl installierter Anlagen bedingt durch die oben beschriebenen steigenden Absatzzahlen rapide an, sodass Ende 2013 bereits ca. 261.000 LuftWasser-Wärmepumpen installiert waren. Damit sind in Deutschland erstmals mehr Luft-WasserAnlagen im Einsatz als Sole-Wasser-Wärmepumpen (ca. 251.000). Da der derzeitige Markttrend im Bereich der Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt, ist davon auszugehen, dass im Laufe der nächsten Jahre der Anlagenbestand an Luft-Wasser-Wärmepumpen den von Sole-WasserWärmepumpen weiter übersteigen wird und Luft-Wasser-Anlagen somit den Hauptteil der in Deutschland installierten Wärmepumpen ausmachen werden. 3.2.2 Wärmequelle Erdreich Im Erdreich herrschen unabhängig von den Außenlufttemperaturen im Jahresverlauf nahezu konstante Temperaturen, sodass prinzipiell auch im Winter bei tiefen Temperaturen ein effektiver Betrieb einer Wärmepumpe möglich ist. Der Einfluss der Solarstrahlung wirkt sich nur bis zu einer Tiefe von ca. 10 m aus, während ab 15 m Tiefe jahreszeitenunabhängig ein relativ konstanter Temperaturverlauf anzutreffen ist (Abb. 3.7). In Deutschland liegt diese Temperatur in der Regel durchschnittlich bei ca. 10 °C. Abbildung 3.7: Temperaturverlauf im ungestörten Erdreich (12) 22 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Mit zunehmender Tiefe stammt ein steigender Anteil der Wärme aus dem Erdinneren, der Beitrag solarer Einstrahlung nimmt korrelierend ab. In Deutschland steigt die Temperatur im Mittel um 3 °C pro 100 m Tiefe an. Die Wärme kann dem Erdreich mittels verschiedener Systeme entzogen werden. Vertikal eingebrachte Erdwärmesonden oder horizontal in geringer Tiefe (unterhalb der Frostgrenze) verlegte Kollektoren bilden den Standard, während Bauweisen wie Erdwärmekörbe oder -pfähle im Vergleich hierzu eher seltener eingesetzt werden. Unabhängig von der Bauform zirkuliert im Untergrund, im Regelfall in Kunststoffrohren (Polyethylen), ein Gemisch aus Wasser und einem Frostschutzmittel (Sole), mittels dessen dem Untergrund Wärme entzogen wird, die dann in der Wärmepumpe in nutzbare Heizenergie umgewandelt wird. Welche Bauweise an Erdwärmetauschern zum Einsatz kommt, hängt mit dem verfügbaren Platzbedarf und der Wirtschaftlichkeit der Systeme ab. Erdwärmekollektoren erfordern einen weitaus höheren Flächenbedarf als Erdwärmesonden und können daher z.B. bei kleinen Grundstücken oder eng zusammenstehenden Gebäuden nicht zur Anwendung kommen. Bis 2009 machten Sole-Wasser-Wärmepumpen den Hauptteil der verkauften Heizungswärmepumpen aus. Inzwischen hat die Anzahl der installierten Luft-Wasser-Wärmepumpen diejenigen von Sole-Wasser-Wärmepumpen deutlich überschritten. Dieser Trend wird sich bei Berücksichtigung der Randbedingungen auch zukünftig weiter fortsetzen. Abbildung 3.8 zeigt die Anzahl der seit 1990 jährlich abgesetzten Sole-Wasser-Wärmepumpen. Absatzzahlen Sole-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Abbildung 3.8: Entwicklung der Absatzzahlen von Sole-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) 23 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Nach einem seit Beginn der 1990er Jahre kontinuierlichen Anstieg der Absatzzahlen, nimmt die Zahl der neu installierten Sole-Wasser-Wärmepumpen seit 2008 wieder ab. Während 2006 und 2008 rund 28.500 bzw. 30.000 Anlagen verkauft wurden, sank die Zahl abgesetzter Anlagen im vergangenen Jahr 2013 auf unter 19.000 Stück. Das entspricht einem Rückgang um fast 39 % im Vergleich zu 2008. Betrachtet man die Zahl der insgesamt in Deutschland installierten Sole-Wasser-Wärmepumpen (Abb. 3.9), so zeigt sich, dass sich bis 2005 Zubau und außer Betrieb genommene Wärmepumpen in etwa entsprachen, wodurch die Zahl der installierten Anlagen mit Werten um 55.000 relativ konstant war (mit einem leichten Anstieg seit Ende der 1990er Jahre). Seit 2006 ist die Zahl der installierten Sole-Wasser-Wärmepumpen deutlich angestiegen. Waren es 2005 noch ca. 85.000 Anlagen, wuchs die Zahl auf rund 250.000 im Jahr 2013. Dies entspricht nahezu einer Verdreifachung des Feldbestands innerhalb von acht Jahren. Installierte Sole-Wasser-Wärmepumpen 275.000 220.000 165.000 110.000 55.000 0 Abbildung 3.9: Gesamtzahl der in Deutschland installierten Sole-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) 3.2.3 Wärmequelle Grundwasser Die Nutzung von Grundwasser als Wärmequelle setzt voraus, dass am Nutzungsstandort Grundwasser in ausreichender Menge sowie geeigneter Qualität und Temperatur vorliegt. Zudem bedingt eine wirtschaftlich rentable Nutzung mittels einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe einen möglichst geringen Flurabstand, d.h. das Grundwasser sollte in einer geringen Tiefe verlaufen, weil mit zunehmender Tiefe die Investitionskosten durch gesteigerte Bohrkosten zunehmen. Darüber hinaus sollte das Grundstück bzw. der Erschließungsstandort nicht innerhalb eines Wasserschutzgebietes liegen, da hier - sofern eine Erschließung von wasserschutzrechtlicher Seite überhaupt möglich wäre – der Brunnenausbau ggf. nur unter Auflagen genehmigt wird, was eine Beeinträchtigung der Anlagenleistung respektive höhere Investitionskosten bedingen könnte. 24 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Sind diese Voraussetzungen erfüllt, stellt das Grundwasser eine sehr geeignete Wärmequelle zum Betrieb einer Wärmepumpe dar. Durch eine ganzjährig relativ konstante Temperatur von durchschnittlich 8 bis 12 °C kann eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe jahreszeitenunabhängig mit in der Regel hohen Jahresarbeitszahlen effizient laufen (vgl. Abschnitt 3.7.2). Zur Erschließung des Grundwassers ist das Einbringen zweier Bohrungen erforderlich. Aus dem Förderbrunnen wird mittels einer Brunnenpumpe das Grundwasser an die Oberfläche gepumpt und der Wärmepumpe zugeführt, wo dem Wasser Wärme entzogen wird. Anschließend wird das Wasser über den sogenannten Schluckbrunnen wieder in den Untergrund geleitet. Im Vergleich zu Sole-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen ist der Anteil von Wasser-Wasser-Wärmepumpen am Feldbestand elektrischer Heizungswärmepumpen trotz großer zu erreichender Jahresarbeitszahlen mit ca. 8 % eher gering. Dieser Umstand erklärt sich durch die besonderen Standortvoraussetzungen zur Nutzung des Grundwassers, die nicht allerorts gegeben sind. Absatzzahlen Wasser-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 Abbildung 3.10: Entwicklung der Absatzzahlen von Wasser-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) Die Entwicklung der verkauften Wasser-Wasser-Wärmepumpen entspricht vom Verlauf im Wesentlichen der von Sole-Wasser-Wärmepumpen, wenn auch auf einem zahlenmäßig deutlich niedrigeren Niveau. Nach einem Maximum von fast 4.500 neu installierten Anlagen im Jahr 2008 sank die Zahl verkaufter Wasser-Wasser-Wärmepumpen auf nur 2.300 im Jahr 2010. In den Jahren 2011 bis 2013 wurden je rund 2.800 Anlagen verkauft. Der Markt für Wasser-WasserWärmepumpen scheint damit in den vergangenen Jahren zu stagnieren. Die Gesamtzahl der in Deutschland installierten Wasser-Wasser-Wärmepumpen hat sich ähnlich denen von Sole-Wasser- und Luft-Wasser-Wärmepumpen entwickelt. Während in den 1990er Jahren nahezu konstant ca. 12.000 Wasser-Wasser-Wärmepumpen installiert waren, stieg der Anlagenbestand ab dem Jahr 2000 zunächst moderat auf rund 17.500 Anlagen in 2005 an, bevor 25 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends durch einen sprunghaften Anstieg der Absatzzahlen ein deutlicher Zuwachs an installierten Anlagen zu verzeichnen war. So waren 2009 bereits 36.400 Wasser-Wasser-Wärmepumpen in Betrieb, was in etwa einer Verdopplung zu 2005 (17.407) entspricht. Bis 2013 wuchs der Bestand an Wasser-Wasser-Wärmepumpen um weitere ca. 27 % auf rund 46.200 Anlagen. Installierte Wasser-Wasser-Wärmepumpen 50.000 45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Abbildung 3.11: Gesamtzahl der in Deutschland installierten Wasser-Wasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) 3.2.4 Reversible Wärmepumpen Zusätzlich zur Erzeugung von Heizwärme können Wärmepumpen je nach Bauart auch für Kühlzwecke eingesetzt werden. Bei dieser Art von Wärmepumpen kann der Kreislaufprozess in der Wärmepumpe in der Regel mittels eines Vier-Wege-Ventils umgeschaltet werden, sodass die Anlage statt Wärme zu erzeugen dem Kältemittel Wärme entzieht. Daher werden diese Systeme auch als reversible oder umkehrbare Wärmepumpen bezeichnet. Im Fall von Sole-WasserWärmepumpen bietet eine Kühlfunktion den Vorteil, dass es in der Kühlperiode zu einer Regeneration des Untergrundes durch die Einbringung von Wärme kommt, was insgesamt zu einer besseren Anlageneffizienz führt. Zudem kann durch die Wiedereinbringung von Wärme der Auskühlungsprozess des Untergrundes verlangsamt werden, wodurch sich die Nutzungsdauer einer geothermisch betriebenen Wärmepumpe prinzipiell erhöht. Neben der aktiven Kühlung können erdgekoppelte Wärmepumpen, die mit einem flächigen Wärmeverteilsystem kombiniert sind, zur passiven Kühlung eingesetzt werden, bei der die Wärmepumpe nicht in Betrieb ist, sondern der natürliche Temperaturunterschied zwischen Raumlauft und Untergrund-/Grundwasser-Temperatur ausgenutzt wird. Durch die Zirkulation des 26 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Kältemittels (Sole bzw. Wasser) können die Raumtemperaturen ohne Einsatz der Wärmepumpe heruntergekühlt werden. Starke Temperatursenkungen, wie sie bei einer aktiven Kühlung erreichbar sind, erlaubt eine passive Kühlweise nicht. Luft-Wärmepumpen eignen sich aufgrund der hohen Außenlufttemperaturen während der Kühlperiode nicht zur passiven Kühlung. Sie können aber ebenso wie erdgekoppelte Wärmepumpen für eine aktive Kühlung eingesetzt werden und machen laut BWP ungefähr 95 % der reversiblen Anlagen aus (13d). Bislang sind reversible Wärmepumpen in Deutschland nicht weit verbreitet. Ihre Anwendung beschränkt sich vor allem auf Nichtwohngebäude, insbesondere Bürogebäude und Industriebauten. In Bürogebäuden kann mitunter eine ganzjährige Kühlung von beispielsweise Serverräumen erforderlich sein, die kontinuierlich zu großen internen Wärmegewinnen führen. Aufgrund der zwar punktuell hohen, aber im Mittel milden Temperaturen im Sommer ist in Deutschland die aktive Kühlung - besonders von gut gedämmten - Wohngebäuden in der Regel nicht erforderlich, sodass der Anteil reversibler Wärmepumpen am Gesamtbestand relativ gering ausfällt. Es ist daher davon auszugehen, dass viele Anlagen, die prinzipiell einen reversiblen Betrieb ermöglichen, dennoch nur zu Heizzwecken eingesetzt werden. Laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) wird der Anteil reversibler Anlagen auf unter 2 % des Gesamtabsatzes elektrischer Heizungswärmepumpen geschätzt (13d). Absatzzahlen reversible Wärmepumpen (1990 bis 2013) 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 reversibel Luft reversibel Sole Abbildung 3.12: Entwicklung der Absatzzahlen von reversiblen Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a-c) Für die im Rahmen dieser Studie durchgeführten Berechnungen wurde pauschal eine Quote von 1,9 % des jährlichen Gesamtabsatzes angenommen. Einzig für die Jahre 2009 bis 2011 wurden vom BWP erhobene Zahlen verwendet, wodurch sich insbesondere für 2010 eine trotz insgesamt zurückgegangenen Absatzes an elektrischen Heizungswärmepumpen ein vergleichsweise hoher Wert ergibt (s. Abb. 3.12). 27 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Allgemein sind die in dieser Markterhebung getroffenen Aussagen in Bezug auf reversible Wärmepumpen lediglich Abschätzungen, die nicht ohne Weiteres als Abbild des realen Feldbestands bewertet werden können. 3.2.5 Gas-Wärmepumpen Neben den in den vorangegangenen Abschnitten dargestellten elektrischen Heizungswärmepumpen gibt es auch thermisch betriebene Wärmepumpen, bei denen Gas direkt als Primärenergieträger in der Anlage verbraucht wird. Prinzipiell können analog zu elektrischen Wärmepumpen Außenluft, Sole und Wasser sowie Abwasser oder Abluft/Abwärme als Wärmequelle für gasbetriebene Wärmepumpen dienen. Bei Gas-Wärmepumpen kann zwischen der bis auf den Antrieb wie bei elektrischen Wärmepumpen betriebsgleichen Kompressionswärmepumpe und Sorptions-Wärmepumpen unterschieden werden. Gasbetriebene Kompressionswärmepumpen funktionieren wie elektrisch betriebene Kompressionswärmepumpen, der einzige Unterschied besteht darin, dass der Verdichter nicht mit Strom, sondern mittels eines Gasmotors angetrieben wird. Daher werden diese Wärmepumpen auch als gasmotorische Wärmepumpen bezeichnet. Bei Sorptionswärmepumpen kann zwischen Absorptions- und Adsorptionswärmepumpen unterschieden werden. Abbildung 3.13: Funktionsschema einer Absorptionswärmepumpe (30) 28 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Bei Absorptionswärmepumpen wird das durch Umweltwärme verdampfte Wärmeträgermedium in einer Lösung (z.B. Ammoniak/Wasser oder Wasser/Lithiumbromid) absorbiert (Abb. 3.13). Das Gemisch wird von einer Lösungspumpe in einen Austreiber gefördert, wo durch die Erhitzung mittels eines Erdgasbrenners der Druck und die Temperatur erhöht werden, sodass das Kältemittel verdampft (30). Analog zu Kompressionswärmepumpen kondensiert das Wärmeträgermedium im Verflüssiger unter Wärmeabgabe. Derzeit sind in Deutschland lediglich zwei Adsorptionswärmepumpen auf dem Markt. Während bei Absorptionswärmepumpen das Kältemittel von einem flüssigen Medium absorbiert wird, lagert es sich bei Adsorptionswärmepumpen an der Oberfläche eines Feststoffes (z.B. Zeolith) ab (Abb. 3.14). Bei der Ablagerung wird Wärme frei (Adsorptionswärme) (30). Ist das Zeolith an Kältemittel gesättigt folgt die Desorptionsphase, bei der das Wasser durch die mittels eines Gasbrenners erzeugte Wärme zum Verdampfen gebracht wird. Das Wasser kondensiert anschließend im Verflüssiger. Hierbei wird Kondensationswärme frei (40a). Die beiden Phasen (Adsorption und Desorption) laufen hintereinander ab, durch die Trägheit der Heizungssysteme wirkt sich diese Taktung allerdings nicht in einer für die Nutzer spürbaren Form aus. In beiden Phasen wird Wärme an das Heizsystem abgegeben. Abbildung 3.14: Funktionsschema einer Zeolith-Adsorptionswärmepumpe (40b) Während in Ländern wie Japan Gas-Wärmepumpen seit langem weit verbreitet sind, stellen sie in Deutschland noch eine relativ junge Alternative zu elektrischen Wärmepumpen dar und sind hier erst seit wenigen Jahren auf dem Markt. Die genauen Absatz- und Bestandszahlen an Gas-Wärmepumpen werden nicht kontinuierlich erfasst, daher beruhen die diesem Kapitel zugrunde liegenden Daten auf Einzelwerten und Abschätzungen. 29 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Da Gaswärmepumpen erst vor einigen Jahren Eingang in den deutschen Markt gefunden haben, wurden zwischen 2003 und 2008 nur geringe Stückzahlen von unter 50 Anlagen im Jahr installiert. 2009 wurden Gas-Absorptionswärmepumpen in den Markt eingeführt. Laut Angaben des BWP wurden im Jahr 2009 rund 100 Anlagen installiert. In den darauffolgenden Jahren stiegen die Absatzzahlen weiter an, sodass im Jahr 2012 insgesamt schätzungsweise 1.200 Gaswärmepumpen verkauft wurden. Hiervon machten Sorptionswärmepumpen mit 460 verkauften Anlagen einen Anteil von rund 38 % aus (s. Abb. 3.15). Absatzzahlen Gas-Wärmepumpen (2003 bis 2013) 1400 1400 1200 1200 1000 1000 800 800 600 600 400 400 200 200 0 0 2003 2004 2005 2006 2007 Gas-Wärmepumpen gesamt 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Thermische Sorptions-Wärmepumpen Abbildung 3.15: Entwicklung der Absatzzahlen von gasbetriebenen Wärmepumpen 2003 bis 2013 (3 a+b)(5)(13 a+b) Aktuell sind schätzungsweise rund 4.200 Gaswärmepumpen in Deutschland installiert, wovon Sorptionswärmepumpen mit knapp 1.700 Anlagen einen Anteil von ca. 41 % ausmachen. Aus Abbildung 3.15 geht hervor, dass sich nach einem zögerlichen Anlauf die Zahl der in Deutschland installierten Gaswärmepumpen seit Einführung der Sorptionswärmepumpen deutlich erhöht hat. 2008 waren 183 gasmotorische Wärmepumpen installiert, nach Markteinführung der Sorptionswärmepumpen im Jahr 2009 stieg die Zahl der installierten Anlagen von 337 (2009) auf 4.173 im Jahr 2013. Damit ist der Bestand an Gaswärmepumpen innerhalb von vier Jahren auf mehr als das Zwölffache angestiegen (Abb. 3.16). Trotz der positiven Entwicklung der Absatz- und Installationszahlen machen Gaswärmepumpen nur einen sehr kleinen Teil am Gesamtmarkt der Wärmepumpen in Deutschland aus. 2013 entsprach ihr Anteil am Feldbestand lediglich 0,5 % (ohne Brauchwasser-Wärmepumpen: 0,7 %). Im Gegensatz zu elektrisch betriebenen Wärmepumpen fällt bei Gaswärmepumpen die für die Stromerzeugung eingesetzte Primärenergie weg, da das Gas selbst als Primärenergie dient. Hierdurch werden bei der Stromerzeugung anfallende Umwandlungsverluste umgangen. Zwar bieten Gas-Wärmepumpen den Vorteil, dass sie konventionellen Gasheizungen ähneln und somit von Gasinstallateuren ohne spezielle Fachbildung im Bereich Wärmepumpen eingebaut und gewartet werden können, auf der anderen Seite sind sie trotz der Nutzung von regenerativen Wärmequellen vom Rohstoff Erdgas abhängig und damit keine grundsätzliche Alternative zu konventionellen Gasheizungen. 30 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Gaswärmepumpen können in Bestandsgebäuden mit bereits existierendem Gasanschluss relativ leicht eingebaut werden. Bei Neubauten ist es erforderlich, das Gebäude an das Gasnetz anzuschließen, was zusätzlichen Aufwand und Kosten nach sich zieht und im Vergleich zu elektrisch betriebenen Wärmepumpen einen Nachteil der Gaswärmepumpen darstellt. Installierte Gas-Wärmepumpen 4.500 4.500 4.000 4.000 3.500 3.500 3.000 3.000 2.500 2.500 2.000 2.000 1.500 1.500 1.000 1.000 500 0 2003 500 2004 2005 2006 2007 Gas-Wärmepumpen gesamt 2008 2009 2010 2011 2012 0 2013 Thermische Sorptions-Wärmepumpen Abbildung 3.16: Gesamtzahl der in Deutschland installierten Gas-Wärmepumpen (2003 bis 2013) (3 a+b)(5)(13 a+b) Die weitere Marktentwicklung der Gaswärmepumpen bleibt abzuwarten, allerdings werden sie sich aufgrund der nötigen Anschlusslegung für Neubauten eher nicht gegenüber den elektrisch betriebenen Systemen durchsetzen. Im Bereich der Renovierung respektive Sanierung von Bestandsgebäuden können Gaswärmepumpen prinzipiell an Bedeutung gewinnen, allerdings hängt diese Entwicklung von den künftig zu erwartenden Gas- und Strompreisen und damit den Betriebskosten von elektrischen wie gasbetriebenen Wärmepumpen ab. 3.3 Installierte Leistung und Energieverbrauch des Anlagenbestands Auf Basis der in Abschnitt 3.2 dargestellten Absatz- und Bestandszahlen wurden die daraus resultierenden Energiemengen berechnet. Neben der thermischen und elektrischen Gesamtleistung des deutschen Wärmepumpenbestands wurden auch der Stromverbrauch, die erzeugten Heizwärmemengen sowie die daraus resultierende Mengen regenerativ gewonnener Wärme ermittelt. Die Berechnung der thermischen Gesamtleistung des Anlagenbestands wurde auf Grundlage der durchschnittlichen Heizleistungen durchgeführt. Hierbei wurde nach Art der Wärmequelle und der Betriebsart unterschieden. Die Berechnung der elektrischen Gesamtleistung erfolgte anhand der vom WärmepumpenTestzentrum Buchs ermittelten COP-Werte bzw. auf Basis der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlichten Liste förderfähiger Wärmepumpen (s. Abschnitt 3.7.1). Laut Prüfreglement zur Ermittlung der COP-Werte fließen in die Erfassung der elektrischen 31 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Gesamtleistung die Verdichterleistung, die elektrische Leistungsaufnahme der Umwälzpumpen auf Wärmequellen- und Wärmesenkenseite und die Leistungen sonstiger Zusatzeinrichtungen wie z.B. Abtaufunktionen bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ein. 3.3.1 Energiemengen 2012 betrug die thermische Gesamtleistung der in Deutschland installierten Wärmepumpen 6,56 GW (s. Tab. 3.2). Mit einer elektrischen Gesamtleistungsaufnahme von 1,77 GW ergibt sich für den gesamten Anlagenbestand ein mittlerer COP von 3,71. Tabelle 3.2: Thermische und elektrische Gesamtleistung des Anlagenbestandes an Wärmepumpen in Deutschland Jahr 1990 Thermische Gesamtleistung (GW) 1,8 Elektrische Gesamtleistung (GW) 0,52 1995 1,9 0,54 2000 1,9 0,55 2005 2,3 0,63 2010 5,1 1,37 2012 6,6 1,77 In diese Berechnungen sind neben den elektrisch betriebenen Heizungswärmepumpen auch Brauchwasserwärmepumpen sowie Gaswärmepumpen mit eingeflossen, sodass sich für die Jahre 1990 bis 2008 andere Werte ergeben als in der 2010 veröffentlichten Marktstudie. Die Heizwärmemenge wurde aus der thermischen Gesamtleistung und den Vollbenutzungsstunden berechnet, die im Wesentlichen auf den Ergebnissen der vom FraunhoferInstitut für Solare Energiesysteme (ISE) durchgeführten langjährigen Feldtests beruhen. Ausgehend der Studienergebnisse wurden für Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Anlagen Vollbenutzungsstunden von 1.950 (1990) bis 1.800 (2013) angenommen. Da Luft-Wasser-Anlagen in Bestandsbauten durch längere Laufzeiten im Winter in den Feldtests höhere Vollbenutzungsstunden aufgewiesen haben, wurden ausgehend von 1990 die Vollbenutzungsstunden unter Berücksichtigung des jeweiligen Neubauanteils am Zubau von LuftWasser-Anlagen ermittelt, sodass sich Werte von 2.340 (1990) bis 2.073 (2013) ergaben. In der BWP-Branchenstudie 2013 wurde für 2013 eine durchschnittliche Vollbenutzungsstundenzahl von gut 1.800 Stunden angenommen, wobei die mittlere Heizleistung der elektrischen Heizungswärmepumpen mit 11,8 kW angesetzt wurde (13d). Die Reduzierung der Vollbenutzungsstunden liegt in einer zunehmend besseren Gebäudedämmung begründet, die zu einer Verringerung der Heizungslaufzeit führt. Auf der anderen Seite findet eine bessere Anpassung der Heizleistung an den tatsächlichen Wärmebedarf der Gebäude statt, was zu einer höheren Vollbenutzungsstundenzahl führt. Basierend auf den Fraunhofer Feldtests kann insgesamt von einer Verringerung der Jahres-Vollbenutzungsstunden ausgegangen werden. 32 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Für das Jahr 2012 lagen der Berechnung Vollbenutzungsstunden von 1.850 für Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen und 2.138 Stunden für Luft-Wasser-Anlagen zugrunde. Als durchschnittliche Heizleistungen flossen 12 kW (S/W und L/W) bzw. 16 kW (W/W) in die Berechnungen ein. Damit ergibt sich eine durch elektrisch betriebene Heizungswärmepumpen erzeugte Heizwärmemenge von 11,2 TWh (inkl. reversible Anlagen). Unter Einbezug von Gaswärmepumpen und Brauchwasserwärmepumpen ergibt sich ein Wert von 11,8 TWh. Als Basis zur Ermittlung des Stromverbrauchs der in Deutschland installierten Wärmepumpen wurden die mittleren Jahresarbeitszahlen (JAZ) des Feldbestands verwendet. Die Entwicklung der JAZ stützt sich für die elektrischen Heizungswärmepumpen auf die Fraunhofer Feldtests und für Gas-Wärmepumpen auf Abschätzungen des BWP. Für Brauchwasserwärmepumpen wurde einheitlich der in der RES-Directive angesetzte Wert von 2,5 zugrunde gelegt. Im Gegensatz zu der auf Prüfständen ermittelten Leistungszahl (COP) stellt die JAZ die Effizienz einer Wärmepumpe unter realen Betriebsbedingungen dar. Sie bezieht sich auf das gesamte System einer Wärmepumpe und enthält die Stromverbräuche der unterschiedlichen Anlagenkomponenten wie Verdichter, Umwälzpumpe, Brunnenpumpe, Ventilatoren und gegebenenfalls weiterer Komponenten wie einer elektrischen Zusatzheizung. Daher ist der COP einer Wärmepumpe in der Regel deutlich größer als ihre JAZ. Aus der errechneten Heizwärmemenge und den jeweiligen JAZ ergibt sich für das Jahr 2012 ein gesamter Stromverbrauch von 4,0 TWh. Tabelle 3.3: Heizwärmemenge, Stromverbrauch und genutzte regenerative Wärme des Feldbestands an Wärmepumpen in Deutschland Jahr Heizwärmemenge (TWh) Stromverbrauch (TWh) Regenerative Wärme ERES (TWh) 1990 2,5 0,9 1,6 1995 2,5 0,9 1,6 2000 2,7 1,0 1,7 2005 3,5 1,2 2,3 2010 9,2 3,1 6,2 2012 11,8 4,0 7,9 Die regenerativ erzeugte Wärme stellt die der Umwelt (Außenluft bzw. Erdreich) mittels Wärmepumpen entzogene Wärme dar. Nach den Vorgaben der EU berechnet sich dieser Wert der Menge der durch Wärmepumpen-Technologie gewonnenen Energie aus erneuerbaren Quellen ERES wie folgt (2): ERES = Qusable (1 – 1/SPF) mit Qusable: durch Wärmepumpen erzeugte Heizwärmemenge (aus Leistung der installierten Wärmepumpen und Vollbenutzungsstunden (Vbh)) 33 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends SPF: Seasonal Performance Factor (≙ Jahresarbeitszahl) Dieser Ansatz entspricht im Prinzip der Differenz aus Heizwärmemenge und Stromverbrauch, da die Formel umgeschrieben werden kann zu: Hierbei entsprechen der Minuend der durch Wärmepumpen erzeugten Heizwärmemenge und der Subtrahend dem Stromverbrauch des Wärmepumpenbestands. 3.3.2 Reversible Anlagen Seitens der EU wird im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie gefordert, dass der Anteil reversibler Wärmepumpen gesondert erfasst wird. Zur Berechnung der durch reversible Wärmepumpen erzeugten Wärme wurde angenommen, dass diese anteilig zu 80 % für Heizzwecke und 20 % für Kühlzwecke eingesetzt werden. Dieser Wert ist nur eine überschlägige Abschätzung und bildet nicht effektiv die realen Verhältnisse ab. Durch eine große Varianz zwischen verschiedenen Anwendungsfällen reversibler Anlagen (Industrie, Nichtwohngebäude, Wohngebäude) ergeben sich bezogen auf Einzelanlagen mitunter stark abweichende Verteilungen, die aufgrund der insgesamt geringen Datenlage reversibler Anlagen und der Komplexität der unterschiedlichen Anwendungsbereiche nicht näher in den Berechnungen berücksichtigt wurden. Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich im Jahr 2012 für die in Deutschland installierten reversiblen Wärmepumpen eine thermische Gesamtleistung von 182,7 MW mit einer elektrischen Leistungsaufnahme von 52,1 MW. Damit ergibt sich ein mittlerer COP über den gesamten Bestand reversibler Anlagen von 3,51. Tabelle 3.4 zeigt die Entwicklung der Gesamtleistungen seit 1990. Tabelle 3.4: Thermische und elektrische Gesamtleistung des Anlagenbestandes reversibler Wärmepumpen in Deutschland Jahr 1990 Thermische Gesamtleistung (MW) 0,01 Elektrische Gesamtleistung (MW) 2,7 10-3 1995 0,2 0,04 2000 0,6 0,13 2005 17,0 4,88 2010 125,1 36,02 2012 182,7 52,08 Während für die Jahresarbeitszahlen und die Leistungszahlen dieselben Werte wie für nicht reversible Anlagen zugrunde gelegt wurden, sind in die Berechnungen der thermischen Leistung höhere mittlere Heizwerte eingeflossen, da reversible Wärmepumpen verstärkt in Nichtwohngebäuden sowie in industriellen Anwendungen zum Einsatz kommen. 34 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Auch für die reversiblen Wärmepumpen wurden getrennt die erzeugte Heizwärmemenge und der resultierende Stromverbrauch sowie die regenerativ erzeugte Wärme berechnet. Im Jahr 2012 wurden durch reversible Wärmepumpen ca. 251 GWh regenerative Wärme erzeugt (s. Tabelle 3.5). Tabelle 3.5: Heizwärmemenge, Stromverbrauch und genutzte regenerative Wärme des Feldbestands an reversiblen Wärmepumpen in Deutschland Jahr Wärmemenge (inkl. Kühlmenge) (GWh) Stromverbrauch (GWh) Regenerative Energie ERES (GWh) 1990 0,02 0,01 0,01 1995 0,26 0,09 0,17 2000 1,02 0,34 0,68 2005 38,6 14,7 23,9 2010 274,8 98,3 176,5 2012 388,0 136,9 251,1 Bezogen auf den gesamten Feldbestand an Wärmepumpen ist der Anteil reversibler Systeme sehr gering, dennoch lässt sich im Wesentlichen eine merkliche Zunahme der durch diese Anlagen erzeugte regenerative Energie erkennen. Diese Entwicklung korreliert mit der Entwicklung der Absatzzahlen von umkehrbaren Wärmepumpen (s. Abschnitt 3.2.4). Der große Sprung zwischen den Jahren 2000 und 2005 erklärt sich dadurch, dass die reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpen, deren Misch-Jahresarbeitszahlen unter dem in der Richtlinie vorgegebenen Richtwert von 2,5 liegen, bis einschließlich 2001 nicht berücksichtigt wurden und erst ab 2002 in die Bilanzierung mit einfließen. Abbildung 3.17 zeigt die Entwicklung der aus der Ermittlung von thermischer und elektrischer Leistung resultierenden mittleren Leistungszahlen (COP). Auch hier ergibt sich die deutliche Verringerung des mittleren COP durch den Einbezug der Luft-Wasser-Anlagen ab 2002. Da diese Systeme in der Regel geringere Leistungszahlen aufweisen als Sole-Wasser-Wärmepumpen, ergibt sich ein geringerer Durchschnitts-COP aller reversiblen Anlagen. Während seit 1990 bei den reversiblen Sole-Wasser-Anlagen ein nahezu kontinuierlicher Anstieg der Leistungszahlen zu verzeichnen ist (Ausnahme: 1998) und im Jahr 2001 ein Durchschnittswert von 4,40 erreicht wurde, ergeben sich unter Einberechnung der luftgestützten Anlagen seit 2002 relativ konstant mittlere Leistungszahlen von durchschnittlich 3,50. 35 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Mittlerer COP reversible Wärmepumpen (1990 - 2012) 4,60 4,40 4,20 4,00 3,80 3,60 3,40 Übergang Ø COP Sole Ø COP Sole, Luft Abbildung 3.17: Entwicklung der mittleren Leistungszahlen von in Deutschland installierten reversiblen Wärmepumpen (Luft, Sole) im Zeitraum 1990 bis 2012 – Berücksichtigung von Luft-Wasser-Anlagen ab 2002 3.4 Anlagenbestand nach Art der Anwendung 3.4.1 Brauchwasser-Wärmepumpen Zusätzlich zu den oben genannten Heizungswärmepumpen, die Außenluft, Sole oder Grundwasser als Wärmequelle nutzen, gibt es Brauchwasser-Wärmepumpen, die nicht zur Raumheizung, sondern ausschließlich zur Erwärmung des Trinkwassers dienen. Bei dieser Art von Wärmepumpen wird die zur Trinkwassererwärmung benötigte Wärme in der Regel aus der Raumluft oder aus der Abluft von Lüftungsanlagen gewonnen. Die Wärmepumpen sind direkt mit einem Warmwasserspeicher gekoppelt bzw. bieten viele Anbieter Geräte mit einem bereist integrierten Speicher an. Je höher die Quelltemperatur ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten (kleinerer Temperaturhub). Abbildung 3.18 zeigt die Absatzzahlen von Brauchwasser-Wärmepumpen seit 1990. Zusätzlich ist die Preisentwicklung für leichtes Heizöl dargestellt. Es zeigt sich, dass die jährlichen Absatzzahlen an Brauchwasser-Wärmepumpen stark mit den Heizölpreisen zu korrelieren scheinen. Bei hohen Kosten für den Betrieb herkömmlicher Warmwasserbereitungssysteme entscheiden sich viele Verbraucher demnach für eine hiervon unabhängige Alternative. So wurden im Jahr 2008, als der Heizölpreis bei 76,50 ct/l lag, fast 15.000 Brauchwasser-Wärmepumpen verkauft, was nahezu eine Verdopplung des Vorjahresabsatzes von 7.741 Anlagen darstellt. Im darauffolgenden Jahr sank der Heizölpreis auf 53 ct/l. Der Absatz von Brauchwasser-Wärmepumpen reduzierte sich um ca. 21 % auf 11.500 neu installierte Anlagen. 36 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 18.000 90 16.000 80 14.000 70 12.000 60 10.000 50 8.000 40 6.000 30 4.000 20 2.000 10 0 Heizöl-Preis (ct/l) Absatzzahlen Absatzzahlen Brauchwasser-Wärmepumpen - Heizölpreis 0 Absatz Preis (ct/l) Abbildung 3.18: Entwicklung der Absatzzahlen von Brauchwasser-Wärmepumpen und des Heizölpreises 1990 bis 2013 (13 a+b)(17a) Trotz eines erneuten Anstiegs des Heizölpreises fiel die Zahl der abgesetzten BrauchwasserWärmepumpen weiter. Im Jahr 2010 wurden lediglich 8.400 Brauchwasser-Wärmepumpen in Deutschland verkauft. Seit 2010 zeichnet sich wieder ein aufsteigender Trend ab. So wurde für 2013 ein Absatzplus von 13 % verzeichnet. Installierte Brauchwasser-Wärmepumpen 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 Abbildung 3.19: Gesamtzahl der in Deutschland installierten Brauchwasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) (13 a+b) Betrachtet man die Zahl installierter Brauchwasser-Wärmepumpen, so ist seit Beginn der 1990er Jahre ein leichter Rückgang zu verzeichnen, sodass im Vergleich zu knapp 284.000 Anlagen 1994 im Jahr 2007 nur mehr 220.000 Brauchwasser-Wärmepumpen installiert waren. 37 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Diese Entwicklung beruht auf der Tatsache, dass in den 1980er Jahren sehr viele Anlagen installiert wurden, die nun das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben und daher (zum Teil durch andere Systeme zur Trinkwassererwärmung) ersetzt werden, sodass trotz anhaltend hoher Absatzzahlen der Anlagenbestand insgesamt zurückgeht (13e). Während zu Beginn der 1990er Jahre noch deutlich mehr Brauchwasser- als Heizungswärmepumpen verkauft wurden, hat sich die Zahl der neu installierten Heizungswärmepumpen kontinuierlich gesteigert. In den vergangenen Jahren wurden so bis zu sechs Mal so viele Heizungswärmepumpen wie Brauchwasser-Wärmepumpen abgesetzt (s. Abb. 3.20). Absatzzahlen Heiz- und Brauchwasser-Wärmepumpen (1990 bis 2013) 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 Brauchwasserwärmepumpen Heizungswärmepumpen Abbildung 3.20: Entwicklung der Absatzzahlen von Heiz- und Brauchwasserwärmepumpen (13 a-c) Abbildung 3.21 zeigt den Gesamtbestand der in Deutschland installierten Heizungs- und Brauchwasserwärmepumpen. Es zeigt sich, dass die Zahl an Brauchwasser-Wärmepumpen in den 1990er Jahren mit geringen Schwankungen relativ konstant im Bereich von ca. 280.000 installierten Anlagen lag, während sich dieser Wert in den letzten Jahren auf ca. 220.000 eingependelt hat. Eine andere Entwicklung lässt sich bei den Heizungswärmepumpen erkennen. Waren hier die Installationszahlen seit 1990 bis 2000 mit einem Anlagenbestand von rund 80.000 relativ konstant mit einem in den folgenden Jahren zu verzeichnenden leichten Anstieg, so gab es seit 2005 einen deutlichen Zuwachs der in Deutschland installierten Heizungswärmepumpen. 38 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Anlagenbestand Wärmepumpen (1990-2013) 800.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 Brauchwasser-Wärmepumpen Heizungswärmepumpen Abbildung 3.21: Gesamtzahl der in Deutschland installierten Heiz- und Brauchwasser-Wärmepumpen (1990 - 2013) (13 a-c) In Addition der beiden dargestellten Flächen ergibt sich die Gesamtzahl der in Deutschland installierten elektrischen Wärmepumpenanlagen. Zum Jahresende 2013 waren mit ca. 788.000 Anlagen etwa doppelt so viele Anlagen installiert wie im Jahr 2005 (360.000). 3.4.2 Alter des Anlagenbestands Wie aus Abbildung 3.20 hervorgeht, wurde ein Großteil der derzeit installierten Wärmepumpen innerhalb der vergangenen Jahre installiert. So sind ca. 80 % des derzeitigen Anlagenbestandes elektrischer Heizungswärmepumpen (2012: 500.200 gesamt) maximal 10 Jahre und ca. 20 % der Anlagen seit 10 bis 20 Jahren, in Einzelfällen seit bis zu 30 Jahren in Betrieb. Die während des durch die Ölkrise ausgelösten „ersten Wärmepumpenbooms“ Ende der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre installierten Anlagen waren zu einem großen Teil in den 1990er Jahren noch in Betrieb. In dieser Zeit hat sich der Anlagenbestand zwar moderat erhöht, blieb aber bedingt durch niedrige Absatzzahlen auf einem relativ konstanten Niveau von ca. 80.000 Anlagen. Wärmepumpenanlagen weisen in der Regel eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren auf. Je nach Ausgangsbedingungen können sie aber durchaus auch bis zu 30 Jahren betrieben werden (13e). In einer älteren Studie des Schweizer Bundesamtes für Energie (BFE) wurde aufgrund von Erfahrungen einer Feldstudie die Mindest-Lebensdauer einer Wärmepumpe mit 20 Jahren beziffert. Bis 2020 kann laut dieser Studie von einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 Jahren ausgegangen werden (8a). 39 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Brauchwasserwärmepumpen weisen eine ähnliche Lebensdauer wie Heizungswärmepumpen auf. In den 1980er Jahren wurden hohe Stückzahlen an Brauchwasserwärmepumpen abgesetzt, die etwa seit Beginn des neuen Jahrtausends nach und nach ausgetauscht werden, sodass sich auch hier Lebensdauern von 20 bis 30 Jahren zeigen (s. Abschnitt 3.4.1). Der Bestand an Gaswärmepumpen ist bedingt durch die erst wenige Jahre zurückliegende Markteinführung noch recht klein. So wurden von den derzeit geschätzt ca. 4.200 installierten Anlagen in Deutschland über 80 % erst seit 2009 eingebaut. Gasbetriebene Sorptionswärmepumpen kommen anders als elektrisch betriebene oder gasmotorische Wärmepumpen in der Wärmepumpe selbst weitgehend ohne mechanische Verschleißteile aus, was tendenziell zu einer höheren Lebensdauer führen kann. Generell kann für Gaswärmepumpen aber auch eine Lebensdauer von 20 bis zu 30 Jahren angenommen werden. 3.5 Anlagenbestand nach Leistungsklassen Zusätzlich zu einer Unterscheidung nach Wärmequelle, Betriebsart und Art der Anwendung können Wärmepumpen nach Leistungsklassen kategorisiert werden. Hierbei kann eine Orientierung an typischen Marktsegmenten erfolgen: 5 bis 15 kW: 15 bis 35 kW: 35 bis 80 kW: über 80 kW: Anlagen für Einfamilienhäuser Anlagen für Mehrfamilienhäuser Anlagen für den gewerblichen Bereich Sonderlösungen Die angegebenen Leistungen stellen die Heizleistung der Anlagen dar, also die von der Wärmepumpe abgegebene Nutzwärme. Größere Heizleistungen können über eine Kaskadierung, also eine Kopplung mehrerer Wärmepumpen, erreicht werden. Für bestimmte Anwendungen, die eine sehr hohe Heizleistung erfordern (z.B. in NichtWohngebäuden, großen Mehrfamilienhäusern oder der Industrie), werden zum Teil speziell für das entsprechende Gebäude dimensionierte Sonderlösungen umgesetzt, die an die individuellen Randbedingungen angepasst sind. Zur Auslegung von großen Anlagen in Bestandsgebäuden kann eine Auslastungsmessung oder Erstellung einer Energiekennlinie hilfreich sein (8b). Die Entwicklung der durchschnittlichen Heizleistungen ist in Abbildung 3.22 dargestellt. Die Werte beruhen auf Angaben vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) sowie der vom BAFA veröffentlichten Liste förderfähiger Wärmepumpen. Tendenziell sind die Heizleistungen seit Beginn der 1990er Jahre kontinuierlich rückläufig. Dies erklärt sich im Wesentlichen durch eine Erhöhung der Dämmstandards in Gebäuden, die seit der 1995 eingeführten dritten Wärmeschutzverordnung (WSchV) sowie den seit 2002 folgenden Energieeinsparverordnungen (EnEV) und einer damit verbundenen Reduzierung des Jahresheizwärmebedarfs von Wohngebäuden. 40 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Mittlere Heizleistung (kWth) 20 48 Luft Sole Gas 18 46 16 44 14 42 12 40 10 38 8 2008 2009 2010 2011 2012 Heizleistung Gas (kWth) Heizleistung (kWth) Wasser 36 2013 Jahr Abbildung 3.22: Entwicklung der durchschnittlichen Heizleistungen von elektrischen Heizungswärmepumpen und Gaswärmepumpen in Deutschland (13d)(4c) Die EnEV enthält Vorgaben für den maximalen Jahresheizwärmebedarf von Neubauten sowie energetisch sanierter Gebäude. Der geringere Wärmebedarf führt zu einer Verringerung der notwendigen Heizleistung. Durch eine stetige Verschärfung der Vorgaben der EnEV wird sich dieser Trend auch zukünftig fortsetzen. So schreibt die am 01. Mai 2014 in Kraft tretende Novelle der EnEV geltend für alle Neubauten ab 01.01.2016 eine Reduzierung des maximal zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs um 25 % im Vergleich zur EnEV 2009 vor (23). Neben der allgemeinen Verbesserung von Dämmstandards und einer Verschärfung der Richtlinien werden die durchschnittlichen Heizleistungen auch durch das Einsatzgebiet der Wärmepumpen beeinflusst. Grundwasser-Wärmepumpen (Wasser-Wasser-Wärmepumpen) werden häufig in Großanlagen für hohe Heizleistungen eingesetzt, sodass hier der Wert über dem von Luft-Wasserbzw. Sole-Wasser-Anlagen liegt. Bislang wurden Luft-Wasser-Wärmepumpen bedingt durch die Unabhängigkeit von Standort und Bodeneingriffe verstärkt in Bestandsgebäuden eingesetzt, wodurch sich im Schnitt eine höhere Heizleistung als bei Sole-Wasser-Anlagen ergab, deren Haupteinsatzgebiet in Neubauten liegt. Seit einigen Jahren werden Luft-Wasser-Wärmepumpen vermehrt auch in Neubauten installiert, sodass sich die durchschnittlichen Heizleistungen von Luft-Wasser- und Sole-WasserWärmepumpen im Feldbestand angeglichen haben (13d). Die im Vergleich zu elektrischen Heizungswärmepumpen hohen Heizleistungen von Gaswärmepumpen ergeben sich durch den vorwiegenden Einsatz dieser Geräte in Industrie und Gewerbe. Mit der Entwicklung und Einführung von Sorptionswärmepumpen, die auch in kleineren Leistungsklassen verfügbar sind, erweitert sich das Einsatzgebiet von Gaswärmepumpen auch auf Gebäude mit einem niedrigeren Heizwärmebedarf wie etwa Einfamilienhäuser, sodass sich die durchschnittliche Heizleistung des Feldbestands zukünftig weiter reduzieren wird. 41 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3.6 Anlagenbestand nach Gebäudeart Die Auswertung der vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten der in Deutschland in den letzten Jahren fertiggestellten Neubauten im Hinblick auf die primär verwendete Heizenergie zeigt, dass Wärmepumpen mit einem Anteil von 97 % im Jahr 2012 überwiegend in Wohngebäuden installiert wurden. Anzahl fertiggestellter Gebäude mit Wärmepumpen-Heizung (2005 - 2012) 35 000 30 000 25 000 20 000 15 000 10 000 5 000 - 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 160 265 491 664 841 1 050 1 188 1 029 6 025 11 666 16 523 17 413 20 691 24 401 28 288 30433 Nichtwohngebäude 3% 2% 3% 4% 4% 4% 4% 3% Wohngebäude 97% 98% 97% 96% 96% 96% 96% 97% Nichtwohngebäude Wohngebäude Abbildung 3.23: Anzahl der fertiggestellten Gebäude mit Wärmepumpenheizung im Zeitraum 2005 bis 2012 (17b) Seit 2005 wurden Wärmepumpen im Schnitt zu ca. 3,3 % in Nichtwohngebäuden eingebaut, bezogen auf den Zeitraum seit 2009 hat sich dieser Wert marginal auf 3,8 % erhöht (s. Abb. 3.23). Mit Werten zwischen 2 und 4 % liegt der Anteil der Nichtwohngebäude, die Wärmepumpen als primären Heizwärmeerzeuger verwenden, über die letzten Jahre gesehen auf einem relativ konstanten Niveau. Datengrundlage bildeten die Zahlen der in Deutschland fertiggestellten Gebäude nach Gebäudeart und Art der vorwiegend verwendeten Heizenergie, die den langen Reihen „Baugenehmigungen/Baufertigstellungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden (Neubau) nach Art der Beheizung und Art der verwendeten Heizenergie, ab 1980“ aus der Bautätigkeitsstatistik des Statistischen Bundesamtes entstammen. Analog zu den Wärmepumpen-Absatzzahlen in demselben Zeitraum liegt bei den in Neubauten installierten Wärmepumpen eine steigende Entwicklung vor. Die Schwankungen, die sich bei den Absatzzahlen durch den zwischenzeitlichen Förderstopp des Marktanreizprogramms ergeben haben, können bei diesen Daten nicht beobachtet werden, obschon sich der Förderstopp bzw. die daran anschließende Novellierung der Förderbedingungen besonders auf den Neubaubereich ausgewirkt haben. Seit Wiederaufnahme der Förderungen sind Wärmepumpen in Neubauten nicht mehr förderfähig. Durch einen Anstieg der Mietpreise und einer zunehmenden 42 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Wohnungsnachfrage ist die Zahl neu errichteter Wohngebäude nach einem vorherigen Rückgang seit 2009 zunächst moderat und in der Folge stark angestiegen, sodass die ausbleibende Förderung sich durch eine insgesamt höhere Anzahl neuer Gebäude nicht korrelierend der Absatzzahlen an Wärmepumpen entwickelt hat. Des Weiteren werden in Neubauten seit einigen Jahren vorwiegend Luft-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt, deren Absatzzahlen entgegen der Entwicklung bei Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Anlagen seit 2005 bis auf einen kleinen Rückgang im Jahr 2009 kontinuierlich gewachsen sind. Zu beachten ist, dass die hier aufgeführten Zahlen sich lediglich auf die in Neubauten installierten Wärmepumpen beziehen und daher nicht direkt mit den von den Herstellern gemeldeten Absatzzahlen vergleichbar sind. Im Rahmen von energetischen Sanierungen oder Umbaumaßnahmen neuinstallierte Wärmepumpen in Bestandsgebäuden sind zum Beispiel nicht enthalten. Im Jahr 2012 wurde in etwa jeder dritte Neubau mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Damit stellt die Wärmepumpe nach Gas (ca. 50 %) den zweitwichtigsten Wärmeerzeuger im Neubaubereich dar. Wärmepumpen werden in Deutschland in Neubauten überwiegend in Wohngebäuden installiert. 86 % der in neu fertiggestellten Wohnhäusern eingesetzten Wärmepumpen wurden 2012 in Einfamilienhäuser, 9 % in Zweifamilienhäuser und die restlichen 5 % in Mehrfamilienhäuser eingebaut (s. Abb. 3.24). Diese Verteilung entspricht auch den vorangegangenen Jahren. Wärmepumpen in Wohngebäuden 2012 5% 9% Einfamilienhäuser Zweifamilienhäuser Mehrfamilienhäuser 86% Abbildung 3.24: Art der Wohngebäude mit Wärmepumpenheizung 2012 (17b) Bei Nichtwohngebäuden, in denen Wärmepumpenheizungen installiert sind, machen Büro- und Verwaltungsgebäude sowie sonstige Nichtwohngebäude mit 24 bzw. 21 % die größten Anteile aus (s. Abb. 3.25). 14 % der Wärmepumpen in Nichtwohngebäuden wurden 2012 in Handels- und Lagergebäuden und 10 % in Fabrik- und Werkstattgebäuden eingebaut. Hinzu kommen 2 % in landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden sowie jeweils 1 % für Anstaltsgebäude und Hotels und Gaststätten. 43 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Wärmepumpen in Nichtwohngebäuden 2012 1% Anstaltsgebäude Büro- und Verwaltungsgebäude 21% 24% Landwirtschaftl. Betriebsgebäude Fabrik- und Werkstattgebäude Handels- und Lagergebäude 1% Hotels und Gaststätten 2% 14% sonstige nichtlandwirtschaftl. Betriebsgebäude Sonstige Nichtwohngebäude 10% Abbildung 3.25: Art der Nichtwohngebäude mit Wärmepumpenheizung 2012 (17b) Neben dem Einsatz von Wärmepumpen in neu errichteten Gebäuden, finden Wärmepumpen auch bei der energetischen Sanierung von Gebäuden oder dem Austausch von Heizungssystemen Anwendung. Nachdem in den 1990er Jahren der Einsatzbereich in Bestandsgebäuden zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, nimmt sein Anteil nach Schwankungen seit einem Peak von 68 % im Jahr 2008 kontinuierlich ab. Für 2013 wurde seitens des BWP geschätzt, dass lediglich 16 % der neu installierten Heizungswärmepumpen4 im Gebäudebestand Anwendung finden. Diese rückläufige Entwicklung liegt nach Ansicht von Experten in einer Erhöhung der Strompreise begründet, welche zur Folge hatte, dass sich Wärmepumpen im Gebäudebestand im Vergleich zu anderen Heizwärmeerzeugern erst später amortisieren. Im Neubaubereich blieb die Wärmepumpe durch geringere Investitionskosten gegenüber der Installation in Altbauten im Wärmemarkt wettbewerbsfähig. In den kommenden Jahren wird sich der Trend aller Voraussicht nach wieder umkehren, denn durch Richtlinien wie die EnEV werden die Anforderungen an Gebäudestandards verschärft und der energetischen Gebäudesanierung kommt eine zunehmende Bedeutung zu. Die seit der Konjunkturkrise im Jahr 2008 relativ niedrigen Gaspreise haben konventionelle Systeme gegenüber Wärmepumpen finanziell wieder attraktiv werden lassen, werden aber vermutlich in Zukunft wieder ansteigen. Vom im Jahr 2010 existierenden Gebäudebestand wurden mehr als 84,5 % der Gebäude vor 1990 erbaut, wobei 43,5 % ein Baujahr zwischen 1949 und 1978 aufwiesen. Da der Großteil dieser Gebäude bislang nicht oder nur teilweise energetisch saniert wurde, besteht ein großer Sanierungsbedarf (38), bei dem auch Wärmepumpen ein prinzipiell großes Marktpotenzial aufweisen. 4 ohne Brauchwasser- und Gaswärmepumpen 44 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Im Jahr 2011 gab es in Deutschland ca. 18,4 Mio. Wohngebäude mit insgesamt ca. 41 Mio. Wohneinheiten. In 2012 wurden ca. 200.500 Wohn- und Nichtwohngebäude fertiggestellt (17e). Nach einer deutlich fallenden Entwicklung seit Mitte der 1990er Jahre auf lediglich ca. 156.000 neu errichtete Gebäude in 2009, steigt seitdem die Zahl der jährlich neu fertiggestellten Gebäude wieder an. Anteile der installierten Wärmepumpen an Neubau und Bestand 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Neubau Bestand Abbildung 3.26: Anteile der installierten Wärmepumpen im Neubau und im Gebäudebestand – 2013: Prognose (13d) 2006 lag die Sanierungsquote für Gebäude, die zwischen 1900 und 1979 erbaut wurden, bei 2,2 %, was ca. 230.000 umfassend energetisch sanierten Gebäuden entspricht (10). Nachdem die Sanierungsquote in den 1990er Jahren und zu Beginn des darauffolgenden Jahrzehnts kontinuierlich angestiegen ist, ist sie in den vergangenen Jahren auf einen Wert von ca. 0,8 bis 1,2 % gesunken. Das von der Bundesregierung angestrebte Ziel einer jährlichen Sanierungsquote von mindestens 2 % zur Erreichung der Klimaziele wurde damit deutlich unterschritten. Dieser durch politische wie wirtschaftliche Faktoren erzeugte Modernisierungsstau erfordert einen deutlichen Zuwachs energetischer Sanierungen in den kommenden Jahren. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Wärmepumpe als alternativem Heizwärmeerzeuger im Zuge der künftigen Entwicklung im Sanierungsmarkt wieder eine größere Bedeutung zukommt und sich der Anteil der in Bestandgebäuden eingesetzten Wärmepumpen wieder erhöht. 3.6.1 Ausstattung der Anlagen mit Wärmespeicher Bezüglich der Ausstattung von Wärmepumpen mit Wärmespeichersystemen liegen keine validen Daten vor. Zur Orientierung bzw. Abschätzung der Ausstattung von Wärmepumpenanlagen mit Wärmespeichern wurde daher auf die in den beiden vom Fraunhofer ISE durchgeführten Feldstudien zurückgegriffen (s. Abschnitt 3.7.1). Aufgrund des Umfangs der beiden Studien, in denen insgesamt 185 Anlagen in Neu- und Bestandsbauten untersucht wurden, können die 45 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Ergebnisse als repräsentativ für den bundesdeutschen Bestand an Wärmepumpenanlagen angenommen werden. Neubau Gebäudebestand Pufferspeicher 11% 31% 49% Kombispeicher 26% 63% 19% ohne Pufferspeicher Abbildung 3.27: Anteile der installierten Wärmespeicher im Neubau und im Gebäudebestand (26) Von den im Projekt „Wärmepumpen-Effizienz“ ausgewerteten Anlagen wurde fast die Hälfte (49 %) in einem direkten System, also ohne Pufferspeicher, betrieben. Gut ein Drittel der Anlagen war mit einem Pufferspeicher mit separatem Trinkwarmwasserspeicher zur Trinkwassererwärmung ausgerüstet und 19 % nutzten einen Kombispeicher. Im Gebäudebestand war der Anteil der Anlagen, die einen Pufferspeicher zur Wärmespeicherung nutzen, mit 63 % deutlich höher als in den untersuchten Neubauanlagen. 26 % der Anlagen wurden mit Kombispeicher betrieben und nur 11 % der Wärmepumpen waren ohne Speicher. In Neubauten werden oftmals Fußbodenheizungen installiert, die aufgrund ihrer systembedingten Trägheit eine leichte Pufferwirkung aufweisen, sodass unter Umständen der Einsatz eines zusätzlichen Wärmespeichers nicht erforderlich ist. Da in über 90 % der im Feldtest untersuchten Neubauten eine Fußbodenheizung installiert war, erklärt sich der hohe Anteil an Systemen ohne Wärmespeicher. 3.7 Entwicklung der Effizienz von Wärmepumpen Die Effizienz von Wärmepumpen hängt von verschiedenen Parametern ab. Neben der zu überwindenden Temperaturspreizung zwischen erreichbarer Wärmequellentemperatur und Heizungsvorlauftemperatur, die jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist, spielen die betriebsbedingten Verbräuche der mit der Anlage verbundenen Komponenten wie Zusatzheizungen, Umwälzpumpen oder Ventilatoren eine Rolle. Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Effizienz einer Wärmepumpe ist die Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur der Heizungsanlage. Zur Beurteilung der energetischen Effizienz von Wärmepumpen dienen die Leistungszahl (engl. COP – Coefficient of Performance) und die Jahresarbeitszahl. 46 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3.7.1 Leistungszahlen Die Leistungszahl bzw. der COP ist der Quotient aus der von der Wärmepumpe abgegebenen Wärmeleistung und der aufgenommenen Antriebsleistung für Verdichter und Hilfsantriebe wie Ventilatoren (bei Luft-Wasser-Wärmepumpen) oder Pumpen. Da es sich um ein Verhältnis zweier Leistungen handelt (kW), ist der COP ein dimensionsloser Wert. Der COP gibt nicht die Verhältnisse unter realen Betriebsbedingungen wieder, sondern wird nach Vorgaben der Europäischen Norm 14511 (Vorläufernorm: EN 255) auf Testständen ermittelt. Zu den festgelegten Rahmenbedingungen für die Prüfungen zählen u.a. die Eintritts- und Austrittstemperaturen am Gerät. Hierbei gelten für die jeweiligen Bauarten bzw. Wärmequellen der Wärmepumpen unterschiedliche Werte. Durch die einheitlichen Testbedingungen ermöglicht der COP einen Vergleich von Wärmepumpen unterschiedlicher Hersteller. Die Testergebnisse werden jeweils mit Angabe der Ein- und Austrittstemperaturen für die unterschiedlichen Wärmequellen angegeben. Gängige Testtemperaturen sind A2/W35 für Luft-Wasser-Anlagen (A = air/Luft, W = water/Wasser), B0/W35 für Sole-Wasser-Anlagen (B = brine/Sole) sowie W10/W35 für Wasser-WasserWärmepumpen. Hierbei steht die erste Zahl für die Temperatur der Wärmequelle, die hintere Temperaturangabe bezieht sich auf die im System herrschende Vorlauftemperatur (jeweils in °C). Die theoretisch maximal zu erreichende Leistungszahl entspricht dem Kehrwert des Wirkungsgrades des Carnot-Prozesses, einem idealen, also verlustfreien Kreisprozess. Dieser ist ausschließlich von den Temperaturen von Wärmequelle und Wärmesenke abhängig: Das bedeutet, je geringer die Differenz zwischen Eintritts- und Austrittstemperatur ist, desto höher ist die resultierende Leistungszahl (s. Abb. 3.28). Abbildung 3.28: Leistungszahl (COP) in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmesenke (31) 47 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Als repräsentative Grundlage zur Darstellung der Entwicklung der Leistungszahlen von Wärmepumpen dienten die Prüfresultate des Wärmepumpentestzentrums Buchs (WPZ Buchs), das zum Institut für Energiesysteme (IES) der Interstaatlichen Hochschule für Technik (NTB) in der Schweiz gehört. Das WPZ führt regelmäßig COP-Messungen nach EN 14511 (seit 2005, zuvor nach EN 255) von aktuell am Markt befindlichen Wärmepumpen diverser Hersteller durch und veröffentlicht die Ergebnisse. Die Ermittlungen der Leistungszahlen werden seit 1993 durchgeführt, sodass inzwischen eine große Datenbasis vorliegt. Seit 2005 wurden 219 Wärmepumpen verschiedener Hersteller getestet, davon 82 Luft-Wasser-Anlagen und 137 Sole-Wasser-Anlagen. Hinzu kommen Brauchwasser-Wärmepumpen. Bis zum Jahr 2012 lagen 450 Datensätze für Luft-Wasser- und Sole-Wasser- bzw. Wasser-Wasser-Wärmepumpen vor (41c). Die Ergebnisse aller seit 1993 bis 2012 getesteten Luft-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen inklusive der jährlichen Mittelwerte sind in den Abbildungen 3.29 und 3.31 dargestellt. Die Diagramme stellen nicht die nach EN 14511 ermittelten Testergebnisse, sondern zur besseren Vergleichbarkeit die Ergebnisse nach EN 255 dar, bei der die Prüfungen im Vergleich zur EN 14511 mit einer geringeren Wärmesenken-Temperatur (senkenseitige Temperaturspreizung 10 K statt 5 K), durchgeführt werden, was durch niedrigere Kondensationsdrücke und einer daraus resultierenden geringeren Leistungsaufnahme zu höheren COP-Werten führt. Die Abbildungen 3.30 und 3.32 zeigen die für Luft-Wasser- bzw. Sole-Wasser-Wärmepumpen nach den beiden Normen EN 255 und EN 14511 gemessenen COP-Werte im Vergleich. Abbildung 3.29: COP-Werte der seit 1993 am WPZ Buchs getesteten Luft-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 bei A2/W35 (41b) Seit 2009 haben sich die ermittelten COP-Werte nicht bedeutend verändert, sondern sind auf einem annähernd konstanten Niveau geblieben. Viele Luft-Wasser-Wärmepumpen haben in den Tests seit 2009 einen COP von ca. 4 aufgewiesen und liegen damit annähernd im Bereich von SoleWasser-Wärmepumpen. 2011 war nur eine Anlage dabei, die den nach EN 14511 geforderten 48 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends COP-Mindestwert von 3,10 nicht erreicht hat, sodass aktuell aus Sicht der Hersteller keine Optimierungen zur Normeinhaltung erforderlich sind. Bis auf fallende Tendenzen in 2006 und 2008 ist seit 1998 ein kontinuierlicher Anstieg der gemessenen Leistungszahlen erkennbar. Abbildung 3.30: Vergleichswerte der gemessenen COP bei Luft-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 und EN 14511 mit einzuhaltenden Mindestwerten (41b) Die Ergebnisse für Sole-Wasser-Wärmepumpen weisen eine grundsätzlich ähnliche Entwicklung auf. Bis 2000 ist der Durchschnittswert von anfänglich 3,9 auf ca. 4,4 gestiegen, seit 2000 beliefen sich die Mittelwerte auf 4,28 bis 4,54. Nach einer Stagnation seit 2006, bei der bei gleichbleibenden Mittelwerten die Spreizung der Messwerte zugenommen hat, gab es im Jahr 2011 einen deutlichen Anstieg des mittleren COP auf 4,81. Dieser Sprung erklärt sich durch eine Anhebung des geforderten Mindestwertes von 4,00 auf 4,30 in 2011. Nachdem in den vorangegangenen Jahren keine Optimierung der Leistungszahlen stattgefunden hat, waren die Hersteller aufgrund des höheren Grenzwertes in der Verantwortung, die Effizienz ihrer Anlagen zu steigern. Eine Erklärung für die zuvor herrschende Stagnation kann ein ansteigender Wettbewerbsdruck im Wärmepumpen-Markt sein, bei dem vorrangig eine Kostenoptimierung statt einer Verbesserung der energetischen Effizienz der Anlagen im Vordergrund stand. Wie aus Abbildung 3.32 hervorgeht, haben seit 1995 die getesteten Sole-Wasser-Wärmepumpen im Durchschnitt sowohl mit einer senkseitigen Temperaturspreizung von 10 K (EN 255) als auch 5 K (EN 14511) den jeweils geltenden Grenzwert erfüllt. Gleiches gilt für den Durchschnitt aller getesteten Luft-Wasser-Anlagen (s. Abb. 3.30). Im Bereich der Brauchwasserwärmepumpen ergaben sich für die in den Jahren 2012 und 2013 getesteten Geräte durchschnittliche Leistungszahlen von 2,78 bis 2,80. 49 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Abbildung 3.31: COP-Werte der seit 1993 am WPZ Buchs getesteten Sole-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 bei B0/W35 (41b) Abbildung 3.32: Vergleichswerte der gemessenen COP bei Sole-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 und EN 14511 mit einzuhaltenden Mindestwerten (41b) 50 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3.7.2 Jahresarbeitszahlen Im Gegensatz zur im vorherigen Abschnitt betrachteten Leistungszahl, die unter fest definierten Normbedingungen auf Prüfständen ermittelt wird, stellt die Jahresarbeitszahl (JAZ) die energetische Effizienz der Wärmepumpe unter realen Betriebsbedingungen dar. Sie ist das Verhältnis der im Verlauf eines Jahres durch die Wärmepumpe gewonnenen Nutzwärme (kWh) zur eingesetzten elektrischen Antriebsenergie (kWh). Hierbei werden je nach angesetzter Systemgrenze auch die Verbräuche für Grundwasser-/Soleumwälzpumpen, Zusatzheizungen und Regelungseinrichtungen mit einbezogen (4d). 3.7.2.1 RES-Directive Der unter 1.2 bereits angesprochene Beschluss 2013/114/EU in Ergänzung zur RES-Directive der EU enthält im Anhang Empfehlungen bzw. Vorgaben bezüglich der zur Energiemengenberechnung zu verwendenden Eingangswerte wie Jahresarbeitszahlen/SPF und Vollbenutzungsstunden. Hierbei wird nach Klimazonen (wärmeres, durchschnittliches, kälteres Klima) und Art der Wärmequelle (aerothermische, geothermische, hydrothermische Energie) unterschieden. Die klimatische Einteilung der Mitgliedsstaaten soll anhand einer im Beschluss beigefügten Übersichtskarte erfolgen. Demnach liegt Deutschland im Grenzgebiet der kälteren zur durchschnittlichen Klimazone. Aufgrund der relativ ungenauen Grenzziehung, aus der nicht klar hervorgeht, welche Bereiche Deutschlands dem durchschnittlichen und welche dem kälteren Klima zuzuordnen sind, wurde vereinfachend für Deutschland pauschal ein kälteres Klima angenommen. Die im Beschluss vorgegebenen Werte dienen als Richtwerte. Sofern für einzelne Mitgliedsstaaten abweichende belastbare Daten vorliegen, ist seitens der EU vorgesehen, dass anstatt der Vorgabewerte die landesspezifischen Werte Anwendung in der Energiemengenberechnung finden. 3.7.2.2 Deutschlandspezifische JAZ Die in der Richtlinie vorgegebenen Werte bzgl. Jahresarbeitszahlen und in gewissen Bereichen Vollbenutzungsstunden können auf Grundlage für Deutschland vorliegender Daten als deutlich zu niedrig angesetzt bewertet werden. Dies gilt insbesondere für die für aerothermisch betriebene Anlagen empfohlenen Jahresarbeitszahlen von lediglich 2,5 und einer Volllaststundenzahl von z.B. 1710 für Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Ergebnisse großangelegter Feldstudien zeigen, dass die realen Werte für den deutschen Anlagenbestand über den Empfehlungen der RES-Directive liegen. Die in die Berechnungen eingeflossenen und die Entwicklung der für den deutschen Feldbestand angesetzten Jahresarbeitszahlen werden im Folgenden beschrieben. Eine valide Datenbasis von in Deutschland unter realen Betriebsbedingungen erreichbaren Jahresarbeitszahlen stellen die Ergebnisse zweier vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) durchgeführter Feldtests dar. Bei diesen großangelegten Studien wurden über einen Zeitraum von mehreren Jahren kontinuierliche Effizienzmessungen an Wärmepumpen 51 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends verschiedener Hersteller, Heizleistungen und Einsatzgebiete durchgeführt. Insgesamt wurden verteilt über das gesamte Bundesgebiet 112 Anlagen in Neubauten (Projekt „WP Effizienz“) sowie 73 in unsanierten Gebäuden (Projekt „WP im Gebäudebestand“) vermessen (s. Tabelle 3.6). Aufgrund des Untersuchungsumfangs und der räumlichen Verteilung der vermessenen Anlagen können die Ergebnisse der Feldtests als repräsentativer Querschnitt für den in Deutschland vorhandenen Wärmepumpenbestand angesehen werden. Die erreichbaren Jahresarbeitszahlen hängen von den jeweiligen System- und Betriebsbedingungen sowie dem Anforderungsprofil und damit dem Nutzerverhalten ab. Während nach aktuellen Standards (EnEV 2009) errichtete Neubauten einen durchschnittlichen Heizwärmebedarf von 40 bis maximal 70 kWh/(m²/a) aufweisen dürfen, werden bei Bestandsgebäuden oftmals Werte von über 200 kWh/(m²/a) erreicht. Die in den Feldtests untersuchten Gebäude wiesen im Projekt „WP Effizienz“ einen Heizwärmebedarf von unter 100 kWh/(m²/a) auf, wohingegen der mittlere Heizwärmebedarf der Bestandsgebäude bei 177 kWh/(m²/a) lag (26). Durch die variierenden Heizwärmebedarfe ergeben sich auch Unterschiede in den installierten Heizleistungen. Während die Anlagen im Bestand eine durchschnittliche Heizleistung von ca. 14 kW besaßen, lag diese im Projekt „WP Effizienz“ bei ca. 8 kW. Tabelle 3.6: Projektinformationen zu den Wärmepumpen-Feldtests des Fraunhofer ISE (26) Projekt WP-Effizienz WP im Gebäudebestand untersuchte Anlagen 112 Anlagen 73 Anlagen in überwiegend neuen, energieeffizienten Wohngebäuden in unsanierten Bestandsgebäuden Projektdauer 10/2005 – 09/2010 12/2006 – 12/2009 Wärmequellen (bezogen auf ausgewertete Anlagen ohne Solarkopplung) Erdreich: 56 Erdreich: 35 Luft: 18 Luft: 36 Baujahr der Gebäude Grundwasser: 3 nach 2004 Grundwasser: 2 1919 – 1957: 19 % 1958 – 1981: 41 % 1982 – 1996: 27 % Mittlere beheizte Nutzfläche 199 m² 181 m² Heizwärmebedarf (Heizung und Warmwasser) < 100 kWh/(m²a) Ø 177 kWh/(m²/a) 5 – 12 kW < 20 kW Ø ca. 8 kW Ø ca. 14 kW Installierte Heizleistung 52 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Abbildung 3.33 zeigt die vorliegenden Wärmeübertragungssysteme in Neubau und Bestand. Es wird deutlich, dass in Neubauten überwiegend Fußbodenheizungen zur Wärmeverteilung genutzt werden, wohingegen sie in Bestandsgebäuden hauptsächlich mittels Radiatoren oder einer Kombination aus Fußbodenheizung und Radiatoren erfolgt. Für den Betrieb einer Wärmepumpe gilt, dass je geringer der Temperaturhub (ΔT zwischen Wärmequelle und Wärmesenke) ist, desto effizienter die Wärmepumpe läuft. Auf Radiatoren basierende Heizungssysteme erfordern Vorlauftemperaturen von ca. 60 °C. Im Vergleich hierzu liegen die Vorlauftemperaturen einer Fußbodenheizung mit ca. 35 bis 40 °C deutlich geringer. Daher bietet sich eine Kombination von Wärmepumpen mit einer Fußbodenheizung an, um die Wärmepumpe möglichst effizient zu betreiben. Bestand Neubau 4 1 2 19 52 72 Fußbodenheizung kombiniert Radiatoren Abbildung 3.33: Wärmeübergabesysteme in Neubau und Gebäudebestand (26) Insbesondere bei Sole-Wasser-Wärmepumpen ist die Wärmeübergabe mittels eines flächigen Heizungssystems wie einer Fußbodenheizung von Vorteil, da so die im Jahresverlauf relativ konstante Temperatur der Wärmequelle effektiv genutzt werden kann. Darüber hinaus erlaubt ein flächiges Wärmeverteilsystem die aktive Kühlung mittels reversibler Wärmepumpen sowie im Falle von Sole-Wasser-Wärmepumpen die passive Kühlung eines Gebäudes. Luft-Wasser-Anlagen in Kombination mit Radiatoren führen durch jahreszeitlich bedingte Schwankungen der Außentemperatur zu einer geringeren Effizienz, da sich im Winter in Kombination aus hoher Vorlauftemperatur und geringer Wärmequellentemperatur eine sehr hohe Temperaturspreizung ergibt. Die Ergebnisse der Fraunhofer Feldtests zeigen diesen Unterschied der Effizienz in Neubau und Gebäudebestand, der sich u.a. durch die verschiedenen Wärmeverteilsysteme ergibt (s. Abb. 3.34). Die dargestellten Werte sind eine Mittelung der gemessenen JAZ aller untersuchten Anlagen. Das Projekt „WP Effizienz“ enthielt zwei Projektphasen, für die die jeweiligen Mittelwerte einzeln angegeben sind. In der zweiten Projektphase (ab September 2008) wurden 53 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Erfahrungen aus der ersten Projektphase in Form von Verbesserungen an Geräten und in der Installation umgesetzt. Zudem wurden seitens einiger Hersteller neuere, effizientere Geräte eingesetzte, was in Kombination zu einer insgesamt besseren Effizienz der untersuchten Anlagen führte. Bei Luft-Wasser-Anlagen liegt die durchschnittliche JAZ im Neubau um 9 % (erste Phase) bzw. 14 % (zweite Phase) höher als in Bestandsgebäuden, bei Sole-Wasser-Wärmepumpen ergeben sich Unterschiede von 14 % bzw. 20 %. JAZ in Neubau und Bestand 4,5 4,09 3,81 4 3,28 3,5 3 3,71 2,81 2,98 2,55 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Luft/Wasser Neubau erste Phase Sole/Wasser Neubau zweite Phase Wasser/Wasser Bestand Abbildung 3.34: Durchschnittliche JAZ der Fraunhofer Wärmepumpen-Feldtests für Neubau und Gebäudebestand (26) Wasser-Wasser-Wärmepumpen wurden nur in der ersten der beiden Projektphasen der „WPEffizienz“-Studie getestet. Im Projekt „WP im Gebäudebestand“ waren zwei Wasser-WasserWärmepumpen vertreten, die allerdings aufgrund der geringen Datenlage nicht in die Auswertung mit einbezogen wurden (26c). Mit einer JAZ von 3,71 liegen sie trotz der grundsätzlich guten Ausgangsbedingungen in Bezug auf eine im Jahresverlauf konstante und ausreichend hohe Wärmequellentemperatur unter den bei Sole-Wasser-Anlagen gemessenen JAZ. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in die JAZ auch die Verbräuche der Hilfsantriebe einbezogen werden, sodass sich aufgrund einer vergleichsweise hohen elektrischen Leistungsaufnahme der Brunnenpumpe bei grundwasserbetriebenen Wärmepumpen eine geringere JAZ als bei Sole-Wasser-Anlagen ergibt. Abbildung 3.35 zeigt die im Gebäudebestand ermittelten JAZ aufgeteilt nach Wärmequellen und Systemart (Sonde/Kollektor bei Sole-Wasser-Anlagen) respektive Aufstellungsort (innen/außen bei Luft-Wasser-Wärmepumpen). Die ermittelten Jahresarbeitszahlen unterscheiden sich im Mittelwert nur geringfügig für die unterschiedlichen Bauweisen von Sole-Wasser-Wärmepumpen. Die ausgewerteten Erdsonden-Anlagen wiesen im Zeitraum 2008/2009 eine mittlere JAZ von 3,3 auf. Mit einer mittleren JAZ von 3,2 liegt das Ergebnis für Erdkollektoren in derselben 54 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Größenordnung. Ähnliches gilt für den Aufstellungsort von Luft-Wasser-Anlagen. Hier ergaben sich im Mittel erreichte Jahresarbeitszahlen von 2,5 für innen aufgestellte Systeme und 2,6 für die Außenaufstellung. Abbildung 3.35: Übersicht der im Gebäudebestand ermittelten JAZ im Bewertungszeitraum 2008/2009 getrennt nach Wärmequellen (26c) Zusatzheizungen bzw. elektrische Heizstäbe dienen im Regelfall dazu, Phasen zu überbrücken, in denen die Wärmepumpe aufgrund der Randbedingungen im System (z.B. aufgrund einer zu niedrigen Wärmequellentemperatur oder eines erhöhten Bedarfs) den Heizwärmebedarf eines Gebäudes nicht decken kann. In den Fraunhofer Feldtests wurde der Einfluss von Heizstäben in die Erfassung der Jahresarbeitszahlen mit einbezogen. Sowohl bei Sole-Wasser-Wärmepumpen (ca. 2 %) als auch bei Luft-Wasser-Wärmepumpen (ca. 4 %) lag der Heizstab-Anteil in Neubauten sehr gering. In Bezug auf die gemessenen Jahresarbeitszahlen hatte der Einsatz von Heizstäben Einfluss im Bereich von ein bis zwei Prozent. Zur Einordnung der im Rahmen der vom ISE durchgeführten Feldtests ermittelten JAZ sind in Tabelle 3.7 die Ergebnisse anderer Untersuchungen aufgeführt. Aufgrund zum Teil geringer Anzahlen getesteter Anlagen bzw. durch technische Weiterentwicklungen im Wärmepumpenmarkt sind die Werte nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar. Beim Feldtest der Lokalen Agenda21-Gruppe Lahr wurden im Zeitraum 2009 bis 2013 weitere Systeme getestet. Da es sich bei den getesteten Anlagen allerdings um Sonderbauformen handelt (CO2-Sonde, Direktverdampfung, solarunterstützter Kollektor), wurden diese Daten an dieser Stelle nicht mit aufgeführt. Das vom Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegebene Projekt „Feldanalyse an Wärmepumpenanlagen“ (FAWA) wurde nach zwischenzeitlicher Aussetzung in den Jahren 2006 und 2007 ab 2008 weitergeführt, sodass sich seit Projektbeginn im Jahr 1995 eine große, kontinuierlich fortgeführte Datenmenge ergeben hat, die inzwischen auch Anhaltspunkte über 55 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends das Langzeitverhalten von Kleinwärmepumpen aufzeigt (8c). Die in der Tabelle angeführten Anzahlen beziehen sich auf die aktuell noch zur Auswertung verfügbaren Anlagen. Tabelle 3.7: Übersicht der in diversen Feldstudien ermittelten JAZ getrennt nach Wärmequellen/GEMISVergleichswerte – in Klammern angegeben: Anzahl ausgewerteter Anlagen (8c)(26)(27)(33)(36) Luft-Wasser-WP Wärmepumpen-Feldtests ISE (Neubau, 2011)5 (18) 3,81 | 4,09 (56) Wasser-Wasser-WP 3,71 | - (3) ISE (Bestand, 2010) 2,55 (35) 3,28 (36) E.ON (2004) 2,7 (1) 3,6 (14) 3,15 (2) 2,8 (13) 3,4 (13) 3,1 (7) 2,98 (4) 3,32 (7) 3,76 (2) 2,65 (62) 3,70 (92) 3,42 (4) Lokale Agenda21 Lahr (2009) Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik – IZW (2003) FAWA (2013)6 GEMIS 4.8 2,81 | 2,98 Sole-Wasser-WP Bremer Energie Institut7 – BEI (1998) Ludwig-BölkowSystemtechnik – LBST (1997) - 3,2 4,6 4,9 3,0 4,0 4,5 IZW (1999) 3,3 3,8 4,3 GEMIS-Stammdaten 3,25 3,9 4,25 Als Vergleichswerte sind zudem die im „Globalen Emissions-Modell integrierter Systeme“ (GEMIS) enthaltenen Jahresarbeitszahlen für Niedertemperatur-Heizsysteme aufgeführt. Diese basieren auf Untersuchungen aus den 1990er Jahren. Neben der unterschiedlichen Testzeiträume und Anzahl getesteter Anlagen unterscheiden sich die verschiedenen Studien auch in der Messdatenaufnahme, der Gebäude- und Aufstellungsart sowie in der eigentlichen Bestimmung der JAZ. Diese unterschiedlichen Randbedingungen lassen daher keinen unmittelbaren Vergleich der Testergebnisse zu. Aufgrund des großen Untersuchungsumfangs stellen die Feldtests des Fraunhofer ISE sowie das FAWA-Projekt des BFE die repräsentativsten Ergebnisse dar. Aufgrund einer nicht ausreichenden Datenlage und dem Umstand, dass die Jahresarbeitszahlen je nach Systemauslegung, Wärmequelle und Nutzerverhalten für den Kühlfall stark differieren, wurden zur Energiemengenberechnung reversibler Anlagen dieselben JAZ wie für nicht reversible Systeme angesetzt. 5 Erste | zweite Projektphase Derzeit noch zur Auswertung zur Verfügung stehende Anlagen 7 heute: Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) 6 56 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 3.7.2.3 Gas-Wärmepumpen Die Effizienz gasbetriebener Wärmepumpen wird aufgrund der im Vergleich zu elektrisch betriebenen Wärmepumpen anderen Betriebsweise nicht mit der in Abschnitt 3.7.2.2 definierten Jahresarbeitszahl, sondern mit der Jahresheizzahl beschrieben. Statt des Stromverbrauchs fließt in diesen Wert der Gasverbrauch ein. Somit stellt die Heizzahl das Verhältnis von abgegebener Nutzwärmeleistung für Heizung und Warmwasserbereitung zur Brennerbelastung des Austreibers dar, welche dem Gasverbrauch entspricht (15). Bei Gas-Wärmepumpen entfallen die bei elektrischen Wärmepumpen durch die Stromerzeugung entstehenden Verluste, da direkt Gas als Primärenergieerzeuger eingesetzt wird. Somit ist die Jahresarbeitszahl elektrischer Heizungswärmepumpen nicht unmittelbar mit der Jahresheizzahl einer gasbetriebenen Wärmepumpe zu vergleichen. Für eine gegenüberstellende Bewertung der beiden Kennwerte muss die Jahresarbeitszahl elektrischer Wärmepumpen unter Berücksichtigung der im Kraftwerk auftretenden Verluste betrachtet werden. Jahresheizzahlen Gas-Wärmepumpen 1,40 1,38 1,36 1,34 1,32 1,30 1,28 1,26 1,24 1,22 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Jahresheizzahlen Gas-Wärmepumpen Abbildung 3.36: Entwicklung der Jahresheizzahlen von Gas-Wärmepumpen (13) Für Gas-Wärmepumpen liegen keine belastbaren Daten in Bezug auf die erreichbaren Jahresheizzahlen vor. Generell liegen sie gemittelt über alle Wärmequellen und Betriebsweisen in einem Bereich von 1,3 bis 1,4. Abbildung 3.36 zeigt die für die Berechnungen angenommenen Werte, die auf einer Interpolation von Angaben des BWP beruhen. Im Beschluss zur RES-Directive werden für in kälteren Gebieten thermisch betriebene Wärmepumpen SPF von 1,15 für Anlagen, die Luft als Wärmequelle nutzen, und 1,6 für erdgekoppelte Wärmepumpenanlagen angesetzt (2). Damit liegen die seitens der EU empfohlenen Richtwerte bei Gas-Wärmepumpen in etwa in derselben Größenordnung wie die vom BWP angesetzten Werte. 57 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 4 Investitionskosten, Förderprogramme und Finanzhilfen für Wärmepumpenanlagen In diesem Kapitel werden neben bundesweiten Förderprogrammen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auch regionale Förderungen von Wärmepumpen auf Länderebene sowie durch Energieversorgungsunternehmen (EVU) dargestellt. Darüber hinaus werden Investitionskosten für unterschiedliche Wärmepumpensysteme aufgeführt. 4.1 Investitionskosten für Wärmepumpen Bei den für eine Wärmepumpenanlage notwendigen Investitionskosten sind neben dem Gerätepreis auch die Kosten zur Erschließung der Wärmequelle relevant. Der Gerätepreis ist hierbei vor allem von der Heizleistung abhängig, während die Erschließungskosten sich im Besonderen nach der Art der Wärmequelle ergeben. Bei erdgekoppelten Anlagen sind eine Bohrung respektive Aushubarbeiten des Bodens sowie die Verlegung der Sonden oder Kollektoren wesentliche Kostenverursacher. Im Fall einer Nutzung des Grundwassers mittels Wasser-WasserWärmepumpen ist die Einrichtung von Brunnen erforderlich. Sowohl bei Sole-Wasser- als auch bei Wasser-Wasser-Anlagen können Gutachten über das geothermische Potenzial des Untergrundes sowie speziell erforderliche Genehmigungen zusätzliche Kosten verursachen. Insgesamt machen bei erdgekoppelten Anlagen die Erschließungskosten den größten Teil der Investitionskosten aus. Zu den reinen Erschließungs- und Gerätekosten kommen je nach System und ggf. vorhandenen Strukturen noch allfällige Kosten für einen Speicher, Regelungseinheiten, Leitungen oder Pumpen sowie deren Montage. Zur Orientierung, in welchen Bereichen die Netto-Investitionskosten für Wärmepumpen liegen, eignen sich die Förderstatistiken des BAFA. Bei Antragsstellung muss dem BAFA neben dem Förderantrag und einer Erklärung des ausführenden Fachunternehmens die Rechnung über die angefallenen Kosten in Kopie beigefügt werden (4). Abbildung 4.1 zeigt die durchschnittlichen Investitionskosten für Wärmepumpen-Anlagen, aufgeteilt nach Wärmequellen. Es ist ersichtlich, dass die Investitionskosten für Luft-Wasser-Anlagen um 12 bis 25 % geringer ausfallen als für Sole-Wasser-Wärmepumpen. Die Investitionskosten für grundwasserbasierte Wärmepumpen lagen in den Jahren 2008 bis 2010 im Mittel über 20 % derer luftgestützter Anlagen. Seit 2011 haben sich diese Werte angenähert und lagen in etwa in derselben Größenordnung. Diese Entwicklung ist durch die veränderten Förderrichtlinien zu erklären, nach denen seit 2010 Wärmepumpen-Anlagen in Neubauten nicht mehr förderfähig sind (s. Abschnitt 4.2.1). Grundwasser-Wärmepumpen erfordern bei einer Neuinstallation Brunnenbohrungen zur Erschließung der Wärmequelle. Hierfür fallen vergleichsweise hohe Kosten an. Ein Faktor zur Entscheidung für die Installation einer Grundwasser-Wärmepumpe in Bestandsgebäuden kann eine mitunter bereits bestehende Brunnenanlage auf dem Grundstück sein, sodass in diesen Fällen die Erschließungs- bzw. Investitionskosten im Vergleich geringer ausfallen als bei Neubauten. So können die Kosten für Grundwasser-Wärmepumpen im Bestand niedriger sein als in Neubauten, obwohl hier vergleichsweise höhere Heizleistungen der Anlagen erforderlich sind, die höhere Kosten verursachen als Wärmepumpen für gutgedämmte Neubauten. 58 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Durchschnittliche Investitionskosten (€) Durchschnittliche Investitionskosten geförderter Wärmepumpen-Anlagen (2008 - 2013) 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Luft-Wasser-WP Wasser-Wasser-WP (Grundwasser) Sole-Wasser-WP (Erdgekoppelt) Ø 2000-2013 Wasser Ø 2000-2013 Sole Ø 2000-2013 Luft Abbildung 4.1: Durchschnittliche Investitionskosten der vom BAFA geförderten Wärmepumpenanlagen (2008 - 2013), 8 Mittelwerte 2000 bis 2013 (4b) 2013 lagen die mittleren Investitionskosten der vom BAFA geförderten Wasser-WasserWärmepumpen bei 15.097 €, für Sole-Wasser-Anlagen fielen im Mittel rund 17.800 € pro Anlage an. Mit durchschnittlich 13.681 € wiesen luftbetriebene Wärmepumpen die geringsten Investitionskosten auf. Sole-Wasser-Wärmepumpen erfordern die Verlegung von Sonden respektive Kollektoren, die kostenintensive Erdarbeiten oder Bohrungen bedingen und so zu einem höheren Investitionsvolumen führen. Im Vergleich zu den für den Zeitraum 2000 bis 2013 erfassten durchschnittlichen Investitionskosten liegen die letztjährigen Mittelwerte für 2012 und 2013 darunter. So beträgt die durchschnittliche Investitionssumme für Sole-WasserWärmepumpen 18.562 €, für Wasser-Wasser-Anlagen 17.464 € und für Luft-Wasser-Anlagen 15.074 €. Bei dieser Aufstellung muss berücksichtigt werden, dass hier sämtliche vom BAFA geförderten Wärmepumpen und damit auch kostenintensive Großprojekte einbezogen sind. Zudem fließen für die Jahre 2008 bis 2011 auch geförderte Neubauprojekte ein. Die Daten für 2012 und 2013 stellen ausschließlich die Investitionskosten für Wärmepumpen im Gebäudebestand dar. Die reinen Gerätekosten hängen neben der wärmequellenbedingten Bauart vor allem von der benötigten Heizleistung ab. Generell gilt, dass die Gerätekosten mit steigender Heizleistung zunehmen. Bezogen auf den Preis pro kW Heizleistung können allerdings Anlagen mit niedriger Heizleistung deutlich teurer sein als Großanlagen. Abbildung 4.2 zeigt die durchschnittlichen Gerätekosten für elektrische Wärmepumpen aufgeteilt nach Wärmequellen. Für Heizleistungen zwischen 3 und 37 kW liegen die Kosten für Luft-Wasser-Wärmepumpen bei 784 € pro kW. Während Sole-Wasser-Wärmepumpen mit durchschnittlich 749 € pro Heizleistung nur gering 8 Wert für Wasser-Wasser-WP in 2010 ohne Hamburg, da hier ein einzelnes Großprojekt mit hoher Investitionssumme gefördert wurde 59 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends darunter liegen, belaufen sich die Kosten für Wasser-Wasser-Wärmepumpen auf lediglich 574 €. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass die Datenbasis von Wasser-Wasser-Wärmepumpen mit nur 20 Geräten vergleichsweise gering war (vgl. Luft: 120, Sole: 143), sodass sich mitunter ein verzerrter Eindruck ergibt. Darüber hinaus gibt es bei den einzelnen Gerätetypen große Spannweiten der Verkaufspreise. Die Daten beziehen sich auf im Februar 2014 aktuelle Angebotspreise der Internetplattform „waermepumpenshop.com“, einer Internetpräsenz der Firma thermoGLOBE® aus Berlin, einem Systemanbieter im Bereich erneuerbarer Energien. Durchschnittlicher Gerätepreis pro kW Heizleistung 1.200 € Kosten pro kW Heizleistung (€) 1.000 € 800 € 600 € 400 € 784 € 776 € 749 € 802 € 574 € 671 € 200 € - € Luft-Wasser-WP Sole-Wasser-WP Wasser-Wasser-WP Abbildung 4.2: Durchschnittlicher Gerätepreis pro kW Heizleistung, rechte Säulen: 6 bis 15 kW, Stand: Februar 2014, Preise inkl. 19 % MwSt (39) Bezogen auf Heizleistungen zwischen 6 und 15 kW liegt der durchschnittliche Gerätepreis von Sole-Wasser-Wärmepumpen mit 802 € über dem von Luft-Wasser-Anlagen. Im Gegensatz zu erdgekoppelten Wärmepumpen, für die Geräte mit dieser Heizleistung durchschnittlich teurer sind als Anlagen mit bis zu 37 kW, unterscheiden sich die Gerätepreise für Luft-WasserWärmepumpen dieser Leistungsklasse nur unwesentlich vom gesamten Mittel. Die angegebenen Preise sind inklusive 19 % MwSt. und beziehen sich nur auf die Wärmepumpe an sich. Sämtliche Erschließungs- sowie Montagekosten kommen samt allfälligen Materialkosten hinzu. Die Erschließung der Wärmequelle ist für erdgekoppelte Systeme bedingt durch anfallende Bohr- und Verlegungskosten kostenintensiver als bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat einen rechnerischen Zusammenhang zwischen Brutto-Investitionskosten und der Heizleistung von Sole-Wasser-Wärmepumpen entwickelt (s. Abb. 4.3). In diese Betrachtung integriert sind die Kosten für einen Pufferspeicher, die Regelung, Warmwasserbereitung sowie die elektrische und thermische Einbindung der Wärmepumpe. Dagegen enthält der Ansatz keine Kosten für den gebäudeinternen Heizkreislauf (Leitungen) inkl. Regelung, die Wärmeübergabesysteme 60 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends (Heizflächen/Heizkörper), Demontagearbeiten und bauliche Maßnahmen wie Wanddurchbrüche. Planungskosten und allfällige Genehmigungsgebühren sind ebenfalls nicht mit berücksichtigt. Abbildung 4.3: Brutto-Investitionskosten für Sole-Wasser-Wärmepumpen in Abhängigkeit der Heizleistung (14) Für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einer für Einfamilienhäuser üblichen Heizleistung von 8 kW ergäben sich somit für die oben aufgeführten Positionen Brutto-Investitionskosten von 10.283 €. 4.2 Förderprogramme und Finanzhilfen des Bundes Wärmepumpen werden in Deutschland seit 2008 im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) staatlich subventioniert. Daneben werden von der KfW-Bank diverse Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung mittels Krediten oder Zuschüssen unterstützt. Durch diese Förderungen soll ein finanzieller Anreiz für den Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmebereich geschaffen werden, der zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sowie einer Kostensenkung von Wärmepumpen beitragen und zu einem verstärkten Absatz regenerativer Technologien führen soll (9a). Mit einmaligen Zuschüssen sowie zinsgünstigen Darlehen mit langen Laufzeiten seitens der KfW-Bank soll die energetische Sanierung von Gebäuden vorangetrieben werden, um die gesetzten Klimaziele der Bundesregierung durch eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes mittels energieeffizienter Gebäude samt Heizwärmeerzeugern auf Grundlage regenerativer Technologien zu erreichen. 61 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 4.2.1 Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien Die Förderung von Wärmepumpen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien erfolgt auf Grundlage der „Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ (vom 20. Juli 2012). Hierin sind die Voraussetzungen zur Förderfähigkeit von Anlagen und die Randbedingungen zur Antragsstellung definiert. Laut der Richtlinie sind prinzipiell Wärmepumpen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung von Gebäuden, zur Raumheizung von Nichtwohngebäuden sowie zur Bereitstellung von Prozesswärme oder von Wärme für Wärmenetze förderbar. Die Anlagen müssen „effizient“ sein, also eine vorgegebene Mindes-Jahresarbeitszahl überschreiten, die abhängig von der Art der Wärmequelle sowie der Betriebsart (elektrisch/thermisch) in der Richtlinie festgelegt ist. Für elektrisch angetriebene Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen wird eine JAZ von 3,8 oder höher gefordert (für Nicht-Wohngebäude: 4,0), während Luft-Wasser-Wärmepumpen eine JAZ von mindestens 3,5 aufweisen müssen, um gefördert zu werden. Für gasbetriebene Wärmepumpen gilt ein Mindestwert von 1,3 (Tabelle 4.1). Tabelle 4.1: Geforderte Mindest-Jahresarbeitszahl zur Förderung von Wärmepumpen im MAP (4) Sole-Wasser + WasserWasser ≥ 3,8 (Wohngebäude) ≥ 4,0 (Nichtwohngebäude) Luft-Wasser Gas-Wärmepumpen ≥ 3,5 ≥ 1,3 Die Einhaltung dieser Mindestwerte soll garantieren, dass die eingesetzten Wärmepumpen tatsächlich einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und nicht zu hohe Strom- bzw. Gasverbräuche aufweisen. Das BAFA veröffentlicht regelmäßig eine Liste der aktuell förderfähigen Anlagen verschiedener Hersteller und Betriebsweisen. In der Liste werden allerdings nicht die JAZ, sondern die COP-Werte der Anlagen nach Vorgaben des EU-Ecolabels9 bewertet. Darüber hinaus wird systemabhängig der Einbau eines Strom- oder Gaszählers sowie mindestens eines Wärmemengenzählers zur Messung aller durch die Wärmepumpe abgegebenen Wärmemengen gefordert. Auf die Förderung anrechenbar sind sämtliche NettoInvestitionskosten, die für den Einbau der Wärmepumpe anfallen. Dazu gehören die Aufwendungen für das Wärmepumpenaggregat an sich, die Wärmequellenerschließung und Montage, notwendige Materialien wie Rohrleitungen sowie allfällige Kosten für einen Pufferspeicher. Im Jahr 2010 wurde die Förderung im Marktanreizprogramm zwischenzeitlich für ca. zwei Monate (Mai bis Juli) gestoppt. Nach einer Wiederaufnahme der Förderung waren Wärmepumpen in Neubauten nicht länger förderfähig. Abbildung 4.4 macht diese Änderung der Richtlinie augenscheinlich. Während in den Jahren 2008 bis 2010 der Anteil von im Gebäudebestand geförderten Wärmepumpenanlagen bei durchschnittlich um die 40 % lag und damit weit über die 9 Beschluss 2007/742/EG (Mindest-COP: Luft-Wasser: 3,1 – Sole-Wasser: 4,3 – Wasser-Wasser: 5,1) 62 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Hälfte der Wärmepumpen in Neubauten installiert wurden, wurden ab 2011 (fast) ausschließlich Anlagen in Bestandsgebäuden gefördert. Anteil Gebäudebestand an geförderten Anlagen (2008 - 2013) 30.000 120,0% 25.000 100,0% 20.000 80,0% 15.000 60,0% 10.000 40,0% 5.000 20,0% 0 0,0% 2008 2009 2010 Summe 2011 2012 Gebäudebestand 2013 Prozent Abbildung 4.4: Anteil Gebäudebestand an vom BAFA geförderten Wärmepumpenanlagen (4b) Tabelle 4.2) zeigt die derzeitigen Förderhöhen für Wärmepumpenanlagen im Marktanreizprogramm (Stand der Richtlinie: 20.07.2012). Sämtliche Bonusförderungen sind kumulierbar, können also gleichzeitig in Anspruch genommen werden. Tabelle 4.2: Förderung von Wärmepumpen im Marktanreizprogramm (4b) Sole-Wasser + Wasser-Wasser Luft-Wasser Gas-Wärmepumpen Basisförderung bis 10 kW 11 – 20 kW 21 – 100 kW 2.800 € (pauschal) 2.800 € + 120 €/(kW über 10 kW) 4.000 € + 100 €/(kW über 10 kW) 1.300 € (pauschal) 1.600 € (pauschal) 2.800 € (pauschal) 2.800 € + 120 €/(kW über 10 kW) 4.000 € + 100 €/(kW über 10 kW) Bonusförderung Speicherbonus Kombinationsbonus Effizienzbonus + 500 € für Anlagen mit neu errichtetem Pufferspeicher ≥ 30 l/kW + 500 € bei Einbau einer förderfähigen solarthermischen Anlage für Warmwasserbereitung (ggf. auch zur Raumheizung) + 50 % der Basisförderung für Wohngebäude mit Transmissionswärmeverlust ≤ 0,455 W/(m²K) 63 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Im Jahr 2012 wurden 5.729 Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe beim BAFA eingereicht. Hiervon wurde eine Förderung für 4.919 Anlagen bewilligt, was einer Quote von 85,9 % entspricht. Abbildung 4.5 zeigt eine Gegenüberstellung der Absatzzahlen mit den gestellten und bewilligten Anträgen aufgeteilt nach Wärmequellen. Gasmotorische Wärmepumpen sowie Absorptionswärmepumpen sind berücksichtigt, Adsorptionswärmepumpen werden bislang beim BAFA unter sonstigen Wärmepumpen geführt, sodass sie nicht mit in die Aufstellung eingeflossen sind. Absatzzahlen und MAP-Förderzahlen 2012 64.000 56.000 48.000 40.000 32.000 24.000 16.000 8.000 0 Luft Absatzzahlen Sole Wasser gestellte Anträge geförderte Anträge gesamt Abbildung 4.5: Absatzzahlen Wärmepumpen im Vergleich zu im Rahmen des MAP gestellten und bewilligten Anträge für 2012 – Angaben inkl. Gas-Wärmepumpen (4b) Es wird deutlich, dass nur ein geringer Teil der abgesetzten Wärmepumpen gefördert wurde. Mit ca. 11 % für Sole-Wasser-Wärmepumpen und 16 % für Grundwasser-Wärmepumpen liegen die Förderquoten sehr gering. Bei Luft-Wasser-Anlagen wurden 2012 sogar nur 6 % der neuinstallierten Anlagen im Rahmen des Marktanreizprogramms gefördert, was in einem insgesamt hohen Absatz an Luftwärmepumpen und einem vermehrten Einsatz in Neubauten begründet liegt. Die hohe Divergenz zwischen Absatzzahlen und geförderten Anlagen erklärt sich unter anderem durch die nicht mehr bestehenden Förderungen von Wärmepumpen in Neubauten. 62 % der in 2012 neuinstallierten Wärmepumpen wurden im Neubau eingesetzt und waren damit grundlegend von einer möglichen Förderung ausgeschlossen. Bezieht man die Förderquote lediglich auf den Anteil an Bestandsbauten, so ergibt sich eine Gesamtförderrate aller Anlagen von 24 %. Insgesamt lässt sich nach dem Förderstopp im Jahr 2010 ein deutlicher Rückgang der Förderquote beobachten, was sich auf eine allgemeine Verunsicherung der Verbraucher zurückführen lässt. Die Zahlen für das Jahr 2013 zeigen, dass die Förderquote wieder auf einen Wert wie vor der Novellierung angestiegen ist (s. Abb. 4.6). 64 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Vergleich gestellter Anträge und geförderter Anlagen (2008 - 2013) 70.000 70% 60.000 60% 50.000 50% 40.000 40% 30.000 30% 20.000 20% 10.000 10% 0 0% 2008 Absatzzahlen 2009 2010 gestellte Anträge 2011 2012 geförderte Anlagen 2013 Förderquote Abbildung 4.6: Absatzzahlen, Anzahl gestellter und bewilligter Anträge sowie Förderquote (4b) In 2012 wurden bundesweit 2.100 Sole-Wasser-Wärmepumpen im Marktanreizprogramm gefördert. Dies entspricht ohne Berücksichtigung sonstiger Wärmepumpenanlagen (wie Direktverdampfungs- und Zeolith-Wärmepumpen) einem Anteil von ca. 43 %. Mit rund 2.300 geförderten Anlagen wurden absolut gesehen nur geringfügig mehr Luft-Wasser-Wärmepumpen gefördert. Da die Gesamtzahl der geförderten Wärmepumpen nur bei 4.849 lag, entspricht dieser Unterschied allerdings bereits über 4 %, sodass 47,5 % der geförderten Anlagen die Luft als Wärmequelle nutzen (s. Abb. 4.7). Anteile Wärmequellen 2012 9% Luft 47% 43% Sole Wasser Abbildung 4.7: Anteile der Wärmequellen an MAP-geförderten Wärmepumpenanlagen 2012 (4b) 2012 wurden im Rahmen des Marktanreizprogramms Wärmepumpenanlagen mit einer Gesamtsumme von ca. 11,3 Millionen Euro gefördert. Das entspricht einer durchschnittlichen 65 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Fördersumme von 2.296 € pro Anlage. Betrachtet man die Entwicklung der durchschnittlichen Fördersumme pro Anlage über die vergangenen Jahre (s. Abb. 4.8), so zeigt sich, dass dieser Wert seit 2008 trotz der Novellierung der Richtlinie in 2010 relativ konstant bei ca. 2.500 € liegt. Fördersummen je Anlage (2008 - 2013) 5.000 € 4.500 € 4.000 € 3.500 € 3.000 € 2.500 € 2.000 € 1.500 € 1.000 € 500 € - € 2008 Luft-Wasser-WP 2009 2010 Wasser-Wasser-WP 2011 2012 Sole-Wasser-WP 2013 Gesamt Abbildung 4.8: Fördersummen je Anlage (4b) Die Fördersummen unterscheiden sich nach Art der Wärmequelle. Dies liegt zum einen in den unterschiedlichen Investitions- und Erschließungskosten sowie an den für die jeweilige Wärmequelle bereitgestellten Fördersätzen (s. Abschnitt 4.1 bzw. Tabelle 4.2). Luft-WasserWärmepumpen wurden in den vergangen Jahren im Mittel mit ca. 1.450 € gefördert. Dies entspricht genau dem Mittelwert der Förderpauschalen für Anlagen unter und über 20 kW, sodass darauf geschlossen werden könnte, dass der Anteil beider Leistungsklassen ident sei. Diese Aussage lässt sich angesichts veränderter Förderparameter sowie in die Kennwerte mit eingeflossenen Bonusförderungen nicht aufrechterhalten. So diente bis zur Novellierung nicht die Heizleistung als Grundlage der Fördersummen, sondern die Förderung basierte auf der beheizten Nutzfläche. Mit ca. 3.130 und 3.850 € entsprechen die durchschnittlichen Fördersummen von Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen mehr als dem Doppelten derer von Luft-Wasser-Anlagen, was auf die höheren Investitionskosten v.a. im Bereich der Wärmequellenerschließung und die darin begründeten höheren Fördersätze zurückzuführen ist. 24,7 % (1.199) aller im Rahmen des Marktanreizprogramms geförderten Wärmepumpen im Jahr 2012 wurden in Bayern installiert. Dagegen wurden in der Hansestadt Bremen insgesamt nur 3 Wärmepumpen vom BAFA gefördert, was einem Anteil von unter 0,1 % entspricht. Zur besseren Vergleichbarkeit der Daten, wurde die installierte Leistung auf die Einwohnerzahlen der jeweiligen Bundesländer bezogen (hier: auf 100.000 Einwohner). Dieses Vorgehen entspricht dem der „erdwärmeLIGA“, einer Initiative des GtV Bundesverband Geothermie und des Bundesverbands Wärmepumpen (BWP), in der regelmäßig auf Basis der pro Kopf installierten Leistungen erdgekoppelter Wärmepumpen in Städten/Kommunen, Landkreisen und Bundesländern ein Ranking erstellt wird (20). 66 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Leistung der geförderten Wärmepumpen pro Einwohner (nach Bundesländern, 2012) Leistung in kW pro 100.000 Einwohner 150 135 120 105 90 75 60 45 30 15 0 BY BW BR SN TH RP NW SA MV HE SD SH NS BE HH HB Abbildung 4.9: Leistung von im MAP geförderten Wärmepumpenanlagen pro Einwohner nach Bundeländern (kW pro 100.000 Einwohner) (4b) Auch bei dieser Herangehensweise stellt Bayern das Bundesland mit der höchsten Förderung im Bereich der Wärmepumpen dar. Mit einer Leistung von 141 kW pro 100.000 Einwohner liegt es weit vor Baden-Württemberg und Brandenburg, die jeweils rund 106 kW pro 100.000 Einwohner aufweisen. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, in dem 21,8 % der 2012 vom BAFA geförderten Wärmepumpen installiert wurden, liegt bei der einwohnerbezogenen Leistungsaufstellung mit 68 kW pro 100.000 Einwohner im Mittelfeld. 67 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 4.2.2 Förderprogramme der KfW-Bank Die 1948 gegründete Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bankengruppe) fördert im Rahmen verschiedener Programme mittels Krediten und Zuschüssen die energetische Sanierung und Modernisierung von Gebäuden. Grundsätzlich sind neben Privatpersonen und Unternehmen auch öffentliche/kommunale Einrichtungen antragsberechtigt, wobei sich die Förderungen je nach Antragssteller unterscheiden. Der Einsatz von Wärmepumpen wird in verschiedenen Programmen unterstützt. Im Gegensatz zum Marktanreizprogramm des BAFA ist in einigen Programmen der KfW-Bank auch die Förderung im Neubau möglich. Anders als im Marktanreizprogramm müssen bei der KfW-Bank die Anträge vor Beginn der Maßnahme eingereicht werden. Großwärmepumpen mit einer Nennwärmeleistung von mehr als 100 kW werden im Programm 271: Erneuerbare Energien Premium gefördert. Förderfähig sind elektrisch- oder gasbetriebene Sole-Wasser-, Wasser-Wasser- und Direktverdampfungs-Wärmepumpen in Neu- und Bestandsbauten, nicht aber Luft-Wasser-Wärmepumpen. Gefördert werden Anlagen zur kombinierten Heizwärme- und Warmwasserbereitstellung von Wohngebäuden, zur alleinigen Heizwärmebereitstellung in Nichtwohngebäuden sowie Anlagen, die Prozesswärme für gewerbliche oder industrielle Anwendungen erzeugen. Darüber hinaus kann eine Förderung für in Wärmenetze einspeisende Anlagen beantragt werden. Voraussetzung für eine Förderung ist analog zum Marktanreizprogramm die Einhaltung bestimmter Mindestwerte für die Jahresarbeitszahlen. Für elektrische Wärmepumpen liegt dieser Wert bei 3,8, gasbetriebene Anlagen müssen eine Jahresheizzahl von mindestens 1,3 aufweisen. Da es für Großanlagen bislang keine normierten Vorgaben zur Ermittlung von COP und JAZ gibt, sieht die KfW vor, dass eine kontinuierliche Erfassung der von der Wärmepumpe aufgewendeten und bereitgestellten Energie mittels Strom- und Wärme- respektive Gasmengenzählern durchgeführt wird. So soll ermöglicht werden, dass Optimierungsbedarfe zeitnah erkannt und behoben werden können. Seit 2011 dürfen zudem nur noch Umwälzpumpen eingesetzt werden, die die Energieeffizienzklasse A der Ökodesignrichtlinie erfüllen. Das Programm 271 richtet sich vorwiegend an (kleine und mittlere) Unternehmen, kann aber auch von Privatpersonen in Anspruch genommen werden, solange die erzeugte Wärme dem Eigenbedarf dient. Sonstige Vorgaben sind, dass der Antragssteller Eigentümer, Pächter oder Mieter des Grundstücks ist, auf dem die Maßnahme stattfindet, und der Investor zugleich der Betreiber der Anlage ist. Im Jahr 2012 wurden bundesweit 4 Großwärmepumpen mit einem Darlehensvolumen von ca. 1 Mio. Euro im Programm 271 gefördert, im ersten Halbjahr 2013 waren es 3 Anlagen. Im Programm 153: Energieeffizient Bauen wird der Einsatz einer Wärmepumpe nicht direkt unterstützt. Gefördert wird der Bau oder Ersterwerb eines Wohngebäudes, das die Mindestanforderungen an ein KfW-70 Effizienzhaus erfüllt. Auch die Umwidmung bislang nicht für Wohnzwecke genutzter Flächen ist im Rahmen dieses Programms förderfähig. Pro Wohneinheit wird ein Kredit von maximal 50.000 € gewährt. Für welche Baumaßnahmen dieses Geld eingesetzt werden soll ist im Programm nicht näher definiert, sodass es möglich ist, es für eine Wärmepumpe zu verwenden. 68 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Im Jahr 2009 wurden 168 Maßnahmen mit einer Darlehenszusage von ca. 4 Mio. durch die KfWBank unterstützt, was einem durchschnittlichen Darlehensvolumen von rund 24.000 € pro Vorhaben entspricht. Neben den bereits aufgeführten Förderungen gibt es verschiedene Programme der KfW-Bank, die ausschließlich für Bestandsbauten gelten und unter dem Oberbegriff „Energieeffizient Sanieren“ zusammengefasst sind. Für den Einsatz von Wärmepumpen relevant sind die Programme 151, 152, 167 und 430. Bis 2011 gab es zusätzlich das Programm 141: Wohnraum Modernisieren in dem der Einbau von Wärmepumpen gefördert wurde. Da das Programm eingestellt wurde und zudem laut KfW-Förderstatistiken im Zeitraum von 2009 bis zur Einstellung 2011 keine geförderten Wärmepumpen-Maßnahmen innerhalb des Programms gab, wird es an dieser Stelle nicht näher betrachtet. In den Programmen 151: Energieeffizient Sanieren – KfW-Effizienzhaus und 152: Energieeffizient Sanieren – Einzelmaßnahmen werden einzelne Maßnahmen zur Verbesserung des energetischen Profils eines Gebäudes bzw. eine Komplettsanierung eines Bestandsgebäudes auf den Standard eines KfW-115 Effizienzhauses in Form eines Darlehens in Höhe von maximal 50.000 € (Einzelmaßnahmen) bzw. 75.000 € (KfW-Effizienzhaus) pro Wohneinheit unterstützt. Werden durch die Sanierung höhere KfW-Effizienzklassen erreicht, so erhöht sich der gewährte Tilgungszuschuss (max. 17,5 % des Zusagebetrages für KfW-Effizienzhaus 55). Voraussetzung zur Förderung ist, dass der Bauantrag für das Gebäude vor dem 01.01.1995 gestellt wurde. Förderfähig sind alle zur Baudurchführung notwendigen Kosten inklusive Planungs- und Baubegleitungskosten. Antragsberechtigt sind die Eigentümer von Wohngebäuden bei Eigennutzung oder Vermietung. Ebenso können Maßnahmen von Mietern durchgeführt werden, wenn diese in Absprache mit dem Hausbesitzer geschehen. Bei einer Umgestaltung von Gebäuden zu KfW-Effizienzhäusern im Programm 151 sind Wärmepumpen nur in Verbindung mit Brennwerttechnologie förderfähig. Analog zu den Vorgaben des Marktanreizprogramms sind nur solche Wärmepumpen förderberechtigt, die eine Mindest-JAZ von 3,8 (erdgekoppelt) bzw. 3,5 (Luft-Wasser-Wärmepumpen) aufweisen sowie gasbetriebene Wärmepumpen mit einer Jahresheizzahl von mindestens 1,3. Bei einer kombinierten Heizwärme- und Warmwasserbereitstellung reduziert sich der Mindestwert um 0,2. 2009 wurden 104 Wärmepumpen im Programm 151 mit einem Darlehensvolumen von rund 2 Mio. Euro gefördert, was einer durchschnittlichen Fördersumme von ca. 19.000 € entspricht. Neben einer Komplettsanierung zu einem KfW-Effizienzhaus besteht im Rahmen des Programms 151 die Möglichkeit Einzelmaßnahmen zur Verbesserung des energetischen Zustands des Gebäudes durchzuführen. Unter diese Einzelmaßnahmen fallen die Dämmung von Wänden, Dachflächen oder Geschossdecken, der Austausch bzw. die Erneuerung von Fenstern und Außentüren, der Einbau einer Lüftungsanlage sowie eine Erneuerung oder Optimierung der Heizungsanlage. Sämtliche Maßnahmen können miteinander kombiniert werden. Für den Einsatz einer Wärmepumpe gelten die gleichen Vorgaben wie im Programm 152. 69 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends In 2012 wurden im Programm 151 in 204 Projekten Wärmepumpen mit durchschnittlich jeweils rund 9.800 €, also insgesamt ca. 2 Mio. Euro gefördert. Alternativ zu einem Kredit kann auch ein einmaliger Investitionszuschuss beantragt werden (Programm 430: Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss). Dieser Zuschuss kann nur von Eigentümern von Ein-/Zweifamilienhäusern mit maximal 2 Wohneinheiten, Ersterwerbern von neu sanierten Ein-/Zweifamilienhäusern oder Eigentumswohnungen sowie von Wohnungseigentümer(gemeinschafte)n beantragt werden. Nichtwohngebäude und Ferien- bzw. Wochenendhäuser werden nicht gefördert. Allerdings besteht die Möglichkeit, eine Umwidmung von bislang nicht als Wohnfläche genutzten beheizten Nichtwohnflächen zur Wohnfläche fördern zu lassen. Die sonstigen förderfähigen Maßnahmen bzw. Fördervoraussetzungen sind analog zu den Vorgaben der Kreditprogramme 151 und 152. Die Maßnahmen können mit bis zu 18.750 € pro Wohneinheit (Umgestaltung zum KfW-Effizienzhaus 55) bezuschusst werden. Für Einzelmaßnahmen beträgt die Förderung 10 % der Investitionskosten mit einer maximalen Fördersumme von 5.000 €. Im Zeitraum von 2009 bis zum ersten Halbjahr 2013 wurden insgesamt 620 Förderzusagen für Wärmepumpen im Programm 430 von der KfW-Bank gegeben. Seit März 2013 kann im Rahmen des Programms 167: Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit ein zusätzlicher Kredit speziell für Heizungsanlagen auf der Basis erneuerbarer Energien beantragt werden, der mit einer Förderung durch das Marktanreizprogramm kombinierbar ist. Förderfähig sind der Einbau bzw. die Erweiterung von kleinen Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien in Wohngebäuden, die die Fördervorgaben des BAFA im Marktanreizprogramm erfüllen. Neben thermischen Solarkollektoren und Biomasseanlagen wird der Einbau von Wärmepumpen bis maximal 100 kW Nennwärmeleistung gefördert, wenn eine Heizungsanlage vor dem 01.01.2009 installiert wurde. Der Förderungskredit mit einem Maximalbetrag von 50.000 € kann nur für Bestandsgebäude in Anspruch genommen werden, für die der Bauantrag vor dem 01.01.2009 eingereicht wurde. Im ersten Halbjahr 2013 wurden bereits 195 Wärmepumpen-Vorhaben mit einem Kreditvolumen von insgesamt rund 1 Mio. € unterstützt. Abbildung 4.10 zeigt die seit 2009 von der KfW-Bank in den beschriebenen Programmen geförderten Maßnahmen im Bereich Wärmepumpen. Insgesamt wurden 2612 Kredite/Zuschüsse mit einem Darlehensvolumen von mehr als 32 Mio. € gefördert, wobei ein deutlicher Rückgang nach 2009 zu verzeichnen ist. Während 2009 noch 1407 Wärmepumpen-Maßnahmen unterstützt wurden, sank die Zahl in 2011 auf 189. Nach einem leichten Anstieg in 2012 konnte besonders durch die Einführung des Ergänzungskredites (Programm 167) ein Zuwachs auf 392 geförderte Vorhaben im ersten Halbjahr 2013 verzeichnet werden, sodass bereits in der ersten Jahreshälfte mehr als doppelt so viele Wärmepumpen-Maßnahmen bezuschusst wurden als im Jahr 2011. Trotz einer Zunahme der geförderten Maßnahmen lag das Darlehensvolumen seit 2010 nur bei ca. ein bis zwei Millionen Euro, was eine deutliche Minderung gegenüber 24 Mio. € im Jahr 2009 darstellt. Dieser Rückgang liegt zum einen in einem Rückgang der Absatzzahlen von 70 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Wärmepumpen und zum anderen in einer Umstrukturierung der Förderprogramme begründet. Zum 31.08.2010 wurde die Förderung von Einzelmaßnahmen (KfW-Programme 152 und 430) vorübergehend eingestellt und erst zum 01.03.2011 wieder aufgenommen. Da 2009 der Großteil der Darlehenszusagen im Rahmen dieser Programme lag (Programm 152: 919 Vorhaben, Darlehensvolumen ca. 18 Mio. €), hat sich die temporäre Einstellung des Förderprogramms insbesondere im Bereich Wärmepumpen ausgewirkt. Der Austausch einer Heizungsanlage wird häufig ohne eine gleichzeitige gebäudeseitige Sanierung durchgeführt, sodass der Wegfall der Unterstützung von Einzelmaßnahmen sich entsprechend merklich zeigt. Hierbei muss beachtet werden, dass die im Programm 152 nicht mehr förderfähigen Maßnahmen – so auch der Einbau einer Wärmepumpe – prinzipiell im Programm 141 förderfähig waren. Allerdings wurden, wie bereits angemerkt, im Zeitraum 2009 bis 2011 keine Wärmepumpen-Maßnahmen in diesem Programm gefördert. 1500 30 1250 25 1000 20 750 15 500 10 250 5 0 Darlehenszusage in Mio. € Anzahl geförderter Maßnahmen Anzahl Maßnahmen mit KfW-Darlehenszusage 2009-2013 (1. Halbjahr) 0 2009 2010 2011 2012 271: Erneuerbare Energien Premium 2013 (1. Halbjahr) 153: Energieeffizient Bauen 151: Energieeff. Sanieren - Effizienzhaus 167: Energieeff. Sanieren - Ergänzungskredit 430: Energieeff. Sanieren - Zuschuss 152: Energieeff. Sanieren - Einzelmaßnahmen Darlehenszusage Abbildung 4.10: Anzahl der von der KfW geförderten Wärmepumpen-Maßnahmen und Darlehenszusagen im Zeitraum 2009 bis 1. Halbjahr 2013 (35) Trotz einer Wiederaufnahme des Programms 152 ist ein deutlicher Wiederanstieg der Anzahl unterstützter Maßnahmen ausgeblieben. Diese Entwicklung entspricht den Förderstatistiken des BAFA (s. Abschnitt 4.2.1) und liegt in der Verteilung von neuinstallierten Wärmepumpen in Neuund Bestandsbauten begründet. Seit 2009 ist der Anteil von in Neubauten installierten Wärmepumpen kontinuierlich gestiegen, für die keine der für Bestandsbauten geltenden Förderprogramme in Anspruch genommen werden können. Bezogen auf sämtliche Förderanträge mit Verwendungszweck „Wärmepumpe“ betrug die durchschnittliche Fördersumme pro Maßnahme ca. 12.250 €. Von aktuell sechs für 71 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Wärmepumpen relevanten KfW-Förderprogrammen wurden laut der KfW-Förderberichte in den vergangenen Jahren im Wesentlichen die Programme 152 (Energieeffizient Sanieren – Einzelmaßnahmen) und 430 (Energieeffizient Sanieren – Zuschuss) in Anspruch genommen. Mit der Einführung des Programms 167, bei dem zusätzlich zur Förderung im Marktanreizprogramm ein Ergänzungskredit für den Einbau einer Heizungsanlage beantragt werden kann, stieg die Zahl der geförderten Wärmepumpen-Vorhaben an. Das Programm scheint nach den ersten Monaten seiner Einführung einen guten Zuspruch seitens Bauherren zu erlangen, die ihre Gebäude mit einer Wärmepumpe ausstatten. Insgesamt ist der Anteil von Wärmepumpen in den einzelnen Programmen sehr gering. Im Jahr 2009 betrug der Anteil von im Programm 152 geförderten Maßnahmen mit Verwendungszweck Wärmepumpe lediglich 1,6 % aller Vorhaben in diesem Programm, wobei das Darlehensvolumen nur ca. 1 % der Gesamtsumme betrug. Dieser Anteil hat sich im Jahr 2012 noch einmal deutlich reduziert. So entsprach die Zahl von Wärmepumpen an allen geförderten Einzelmaßnahmen nur 0,4 %, die für Wärmepumpe eingesetzte Darlehenssumme lag bei nur 0,1 %. Das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt führt seit 2010 in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM, zuvor Bremer Energie Institut – BEI) im Auftrag der KfW-Bankengruppe ein Monitoring der KfWProgramme „Energieeffizient Bauen“ und „Energieeffizient Sanieren“ durch (32). Grundlage dieser Studie ist eine stichprobenbasierte Befragung von Fördermittelempfängern. Laut des aktuellen Projektberichts wurden im Jahr 2012 ca. 55 % aller Neubauten im Programm „Energieeffizient Bauen“ gefördert. Von diesen Gebäuden wurden 48 % mit einer elektrischen Wärmepumpe ausgestattet. Obwohl mehr als 30 % der Gebäude Gas als primären Wärmeerzeuger nutzen, betrug der Anteil gasbetriebener Wärmepumpen bezogen auf alle Gebäude unter 1 %. In 54 % der Bestandsgebäude, die im Rahmen des Programms „Energieeffizient Sanieren“ modernisiert wurden, erfolgte eine Erneuerung der Heizungsanlage. Bei den zu KfWEffizienzhäusern umgestalteten Gebäuden betrug dieser Anteil 79 %. 3,9 % der geförderten Gebäude mit Zentralheizung besaßen vor der Modernisierung eine elektrische Wärmepumpe. Nach der Modernisierung stellten Wärmepumpen in 4,2 % der Gebäude den Hauptwärmeerzeuger dar. 72 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 4.3 Förderprogramme und Finanzhilfen der Bundesländer Neben den bundesweiten Förderungen durch BAFA und KfW gibt es regionale Förderprogramme, die den Einsatz von Wärmepumpen unterstützen. In diesen von den Bundesländern, Kommunen oder kommunalen Energieversorgern finanzierten Programmen geht es nicht allein um die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung, sondern auch um eine allgemeine Modernisierung des Gebäudebestands. In einzelnen Programmen werden entgegen der bundesweiten Programme auch Innovationen, Forschung sowie Pilotprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien gefördert. Übergeordnetes Ziel aller Förderprogramme ist durch eine Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger eine Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen. Je nach Bundesland existieren mehrere Förderprogramme, in denen die Verwendung von Wärmepumpen unterstützt wird. Eine Maßnahme zur Unterstützung von Wärmepumpen besteht neben der Förderung und Bezuschussung einer Neuinstallation in von vielerorts angebotenen speziellen Wärmepumpentarifen von Energieversorgungsunternehmen (EVU). Hierbei wird der für elektrische Wärmepumpen (inkl. Zusatzheizung/Elektroheizstab) verbrauchte Strom über einen separaten Stromzähler erfasst und nach einem in der Regel unter dem Standardtarif liegenden Sondertarif abgerechnet. Einige Gasversorger fördern inzwischen auch die Verwendung gasbetriebener Wärmepumpen und bieten Sondertarife sowie Bezuschussungen beim Erwerb einer Gaswärmepumpe an. Diese Förderungen richten sich vor allem an private Verbraucher, einige EVU bieten aber auch spezielle Wärmepumpentarife für Gewerbekunden an. Aufgrund der Vielfalt an lokalen und regionalen Förderungen im Bereich Wärmepumpen, kann an dieser Stelle keine umfassende Aufstellung aller in Deutschland existierender Programme, sondern lediglich eine grobe Übersicht erfolgen. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es neben dem landesweiten Förderprogramm „Gebäudesanierung“ der NRW.Bank mindestens10 58 durch regionale und kommunale Energieversorgungsunternehmen getragene Programme, die den Erwerb respektive die Verwendung von elektrischen wie gasbetriebenen Wärmepumpen mittels Sondertarifen oder Zuschüssen stärken sollen (21). Bedingt durch die Vielzahl lokaler Förderungen, enthält Tabelle 4.3 nur eine Übersicht der landesweiten Programme der einzelnen Bundesländer, gibt aber keinen Einblick in weitere regional begrenzte Unterstützungen für Kauf und Betrieb einer Wärmepumpe. Sämtliche der aufgeführten Programme sind an das jeweilige Bundesland gebunden und können nicht grenzübergreifend in Anspruch genommen werden. Derzeit gibt es in allen Bundesländern Förderprogramme, die Wärmepumpen einschließen. Hierbei wird die Förderung je nach Programm in Form eines Darlehens oder eines einmaligen Zuschusses gewährt. Während es in Ländern wie Baden-Württemberg oder Niedersachsen verschiedene vom Land getragene Förderprogramme gibt, die den Einbau einer Wärmepumpe auch in Privathaushalten unterstützen, existieren in Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Hessen lediglich wärmepumpenrelevante Programme für Kommunen und öffentliche Einrichtungen. 10 Nicht alle EVU haben der Energieagentur NRW eine Rückmeldung gegeben 73 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Tabelle 4.3: Förderprogramme und Finanzhilfen der Bundesländer für den Einsatz von Wärmepumpen (11a) Nr. Bundesland 1 BadenWürttemberg 2 Bayern 3 Berlin 4 Brandenburg 5 Bremen 6 11 12 Hamburg Förderart Förderberechtigt 11 (P, U, K) Informations-/ Antragsstelle Klimaschutz-Plus Energieeffizienzfinanzierung - Sanieren Wohnen mit Zukunft: Erneuerbare Energien Mietwohnraum Förderprogramm – Energieeffizient Sanieren/ Altersgerecht Umbauen Bayrisches Modernisierungsprogramm – Mietwohnungen (BayModR) Zuschuss Darlehen Darlehen P, U, K P P L-Bank Darlehen P, U, K Darlehen P, U, K Infrakredit Energie IBB Energetische Gebäudesanierung IBB Wohnraum Modernisieren Brandenburg-Kredit Energieeffizient Bauen Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Versorgungssicherheit (RENplus) Sparsame und rationelle Energienutzung und –umwandlung in Industrie und Gewerbe (REN-Richtlinie) Ersatz von Elektroheizungen Erneuerbare Wärme - Hamburger Klimaschutzprogramm12 Darlehen Darlehen Darlehen Darlehen Zuschuss K U, K P, U U, K P, U, K Zuschuss U Zuschuss Zuschuss P, U P, U Modernisierung von Mietwohnungen (Abluftwärmepumpen) Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an Wohngebäuden in Sanierungsgebieten Energiesparendes Bauen Zuschuss Zuschuss P, U P, U Zuschuss P Programm Oberste Baubehörde – Bay. Staatsministerium des Inneren LfA Förderbank Bayern Investitionsbank Berlin (IBB) Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Senator für Umwelt, Bau und Verkehr swb Bremerhaven Innung Sanitär Heizung Klempner Hamburg Hamburgische Investitionsund Förderbank (IFB Hamburg) P(rivat), U(nternehmen), K(ommune) – K(ommune) hier inkl. öffentliche Einrichtungen nur in Verbindung mit einer Solarthermie-Anlage 74 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Nr. Bundesland Hamburg Programm Förderung von Baugemeinschaften Hessen 8 MecklenburgVorpommern Niedersachsen 9 10 11 12 NordrheinWestfalen RheinlandPfalz Saarland Förderberechtigt (P, U, K) Zuschuss, Darlehen Darlehen Zuschuss, Darlehen Zuschuss P Zuschuss U, K Energieeffizienzdarlehen Niedersachsen Wohnraumförderung - Energetische Modernisierung von Mietwohnungen Wohnraumförderung - Energetische Modernisierung von Wohneigentum Modernisierung, Aus- und Umbau sowie Erweiterung von Mietwohnungen in Fördergebieten NRW.BANK Gebäudesanierung Darlehen Darlehen P, U, K P, U Darlehen P Darlehen Darlehen P, U, K P Zinszuschüsse für Investitionen im Bereich der Energieeffizienz und der Energieversorgung Wohnraumförderung – ISB Darlehen Modernisierung selbst genutzter Wohnraum – ISB Darlehen Modernisierung von Mietwohnungen Klima Plus Saar Zukunftsenergieprogramm kommunal (ZEP-kommunal) Zuschuss U, K Darlehen Darlehen Zuschuss Zuschuss P P, U, K P, U, K K Wohnraumförderungsprogramm – Erwerb von Bestandsobjekten mit Modernisierung Darlehen P Förderung von selbstgenutztem Wohneigentum Neubau von besonderen Wohnformen/ Mietwohnungen 7 Förderart Förderung der energetischen Modernisierung von kommunalen Nichtwohngebäuden der sozialen Infrastruktur sowie von kommunalen Verwaltungsgebäuden Klimaschutz-Förderrichtlinie P P, U K Informations-/ Antragsstelle Hamburgische Investitionsund Förderbank (IFB Hamburg) Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) Landesförderinstitut Meck.-Vorpommern (LFI) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) NRW.BANK Energieagentur RheinlandPfalz GmbH Investitions- und Strukturbank RheinlandPfalz (ISB) Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr Saarländische Investitionskreditbank AG (SIKB) 75 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Nr. Bundesland Saarland 13 14 15 16 Sachsen SachsenAnhalt SchleswigHolstein Thüringen Programm Förderart Förderberechtigt (P, U, K) Wohnraumförderungsprogramm – Modernisierung von Mietwohnraum Wohnraumförderungsprogramm – Modernisierung von Wohneigentum Wohnraumförderungsprogramm – Neubau, Ersterwerb und wesentlicher Bauaufwand von selbstgenutztem Wohneigentum Energetische Sanierung von Wohnraum Darlehen Darlehen Darlehen P, U P P Darlehen P, U, K Energieeffizienz und Klimaschutz (EuK) Förderung energetischer und altersgerechter Wohnraummodernisierung (Sachsen-Anhalt MODERN) Förderung von Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Nutzung erneuerbarer Energien und zum Klimaschutz in Kindertagesstätten und Schulen des Landes Sachsen-Anhalt (STARK III – EFRE) Förderung von Maßnahmen des Klimaschutzes und der erneuerbaren Energien (Sachsen-Anhalt KLIMA) Sondervermögen Energetische Sanierung von Schulen und Kindertageseinrichtungen Thüringer Modernisierungsdarlehen Zuschuss Darlehen P, U, K P, U, K Zuschuss K Informations-/ Antragsstelle Saarländische Investitionskreditbank AG (SIKB) Sächsische Aufbaubank Förderbank (SAB) Investitionsbank SachsenAnhalt (IB) Zuschuss Zuschuss K K Darlehen P Investitionsbank SchleswigHolstein (IB) Thüringer Aufbaubank (TBA) 76 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Einige der Programme stellen eine Ergänzung bzw. Erweiterung der bundesweiten Förderprogramme der KfW-Bank dar, sodass die Fördervoraussetzungen den in diesen Programmen festgesetzten Anforderungen entsprechen. Hierbei werden die Rahmenbedingungen wie Zinssätze oder Programmlaufzeiten individuell von den Bundesländern festgelegt. In Hamburg sind Wärmepumpen im Rahmen des Hamburger Klimaschutzprogramms nur in Verbindung mit einer solarthermischen Anlage förderfähig. In Bremen konzentriert sich die Förderung im Bereich Wärmepumpen vorwiegend auf Industrie und Gewerbe. Für Privatpersonen sind Wärmepumpen dort nur förderfähig, wenn sie eine bestehende Elektroheizung ersetzen. Neben indirekten Unterstützungen von Wärmepumpen im Rahmen von allgemeinen Wohnraummodernisierungs- oder –neubauprogrammen, in denen unterschiedliche Maßnahmen zur Erreichung eines hohen energetischen Standards von Gebäuden gefördert werden, gibt es in einigen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen auch Programme, die gezielt einzelne Projekte unterstützen, die Modell- oder Demonstrationscharakter besitzen. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf der Förderung innovativer Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz, der Nutzung regenerativer Energien und ihrer Integration in Wärmenetze. 77 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 5 5.1 Prognose zur zukünftigen Entwicklung des Wärmepumpenmarktes Prognose zur Entwicklung des Anlagenbestands bis 2020 Nach einer sehr positiven Entwicklung des Wärmepumpenmarktes seit den ausgehenden 1990er Jahren und insbesondere in den Jahren 2005 bis 2008 ist die Entwicklung bedingt durch verschiedene Faktoren innerhalb der letzten Jahre zurückgegangen. Einzig im Bereich der Luft-Wasser-Wärmepumpen konnte eine fortlaufende Zunahme der Absatzzahlen verzeichnet werden (s. Abschnitt 3.2.1) Insgesamt hat sich der deutsche Wärmemarkt in Richtung eines verstärkten Einsatzes von regenerativen Wärmeerzeugern entwickelt. Durch die im Jahr 2008 entstandene Finanzkrise sind die zuvor stark angestiegenen Preise für die fossilen Energieträger gesunken, sodass die Nachfrage nach Alternativen zu herkömmlichen Heizungssystemen nachgelassen hat. Innerhalb der vergangenen Jahre sind die Energiepreise für fossile Wärmeerzeuger wieder angestiegen. Da sich dieser Trend fortsetzen wird, kommt den regenerativen Energieträgern, auch vor dem Hintergrund politisch formulierter Klimaziele, eine steigende Bedeutung zu. Die wesentliche politische Maßnahme zur Erreichung der im Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP) formulierten Klimaziele ist das 2009 in Kraft getretene „Erneuerbare Energien Wärmegesetz“ (EEWärmeG), das für seit dem 1. Januar 2009 errichtete Gebäude den Einsatz regenerativer Energien zur Deckung des Heizwärmebedarfs verbindlich vorschreibt.13 So soll eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien gefördert und der Anteil regenerativ erzeugter Wärme bis 2020 auf 14 % gesteigert werden (2012: 10,2 %) (9b). Das im EEWärmeG verankerte Marktanreizprogramm soll durch eine intensive Förderung von klimaschonendender Wärmeerzeugung diese Entwicklung unterstützen und Investoren Planungssicherheit geben. 5.1.1 Entwicklung des Wärmemarktes Die Deckung des Heizwärmebedarfs stellt mit rund 70 % den größten Anteil des Energieverbrauches privater Haushalte in Deutschland dar, was im Jahr 2011 einem Anteil von ca. 30 % am gesamten Endenergieverbrauch (54 % EEV14 Wärme) entspricht. Hinzu kommen bezogen auf den Energieverbrauch in Privathaushalten 13 % für die Warmwasserbereitung. Zusammen mit sonstiger Prozesswärme (z.B. zum Kochen) entfallen damit rund 90 % der in Privathaushalten benötigten Energie auf die Wärmebereitstellung (17d). Dies zeigt, welch große Bedeutung dem zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien im Bereich der Wärmebereitstellung sowie einer fortschreitenden Gebäudemodernisierung zukommt. Insgesamt wird sich der Energiebedarf zur Raumheizung in den kommenden Jahren reduzieren, da energieeffiziente Neubauten und sanierte Bestandsgebäude einen geringeren Heizwärmebedarf 13 Gestattete Alternativmaßnahmen: Bezug von Fernwärme oder Wärme aus KWK-Anlagen, bessere Wärmedämmung 14 Endenergieverbrauch 78 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends aufweisen. Die Bundesregierung strebt eine Reduktion des Wärmebedarfs von 20 % bis 2020 an (9d). Laut vom Bundesministerium für Umwelt (BMU) veröffentlichten Leitszenarien („Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland bei Berücksichtigung der Entwicklung in Europa und global“) wird sich der Gesamtwärmebedarf bis 2020 um 16 % im Vergleich zu 2009 verringern (9c), wobei sich der durchschnittliche Heizwärmebedarf in Wohngebäuden langfristig bis 2050 auf einen Wert von ca. 60 kWh/(m²a) verringern wird (9d). Dies entspricht im Vergleich zu 2008 (147 kWh/(m²/a)) einer Reduzierung um 57 %. Im Jahr 2012 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien 10,2 % an der gesamtdeutschen Wärmebereitstellung und hat sich damit seit 2003 (5,2 %) in etwa verdoppelt (9b). In einer im Jahr 2009 erstellten Branchenprognose des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) wurde unter der Voraussetzung günstiger Rahmenbedingungen ein Anteil der regenerativen Energien an der Wärmebereitstellung von 25 % bis 2020 prognostiziert (7), was das im IEKP formulierte Ziel von 14 % deutlich übersteigen würde (9e). Nach den Entwicklungen der letzten Jahre kann dieser optimistische Wert aller Voraussicht nach nicht erreicht werden. Politische Umstrukturierungen von Förderungen erneuerbarer Energien sowie der zwischenzeitliche Förderstopp im Marktanreizprogramm haben neben der allgemeinen Konjunkturkrise zu Unsicherheiten bei Bauherren und Investoren und damit einhergehend zu einem verhalteneren Einsatz erneuerbarer Technologien geführt. Die aktuelle Sanierungsrate liegt mit rund 1 % deutlich unter der seitens der Bundesregierung angestrebten Quote von 2 %. Aus aktuellen Erhebungen des Bundesverbands der Schornsteinfeger geht hervor, dass im Jahr 2012 20,6 % der in Deutschland insgesamt installierten 5,8 Mio. Ölfeuerungsanlagen und 14,3 % der 9,1 Mio. Gasfeuerungsanlagen älter als 21 Jahre waren (42). Da diese Systeme nach wie vor den Hauptteil der Wärmeversorgung in Gebäuden ausmachen, besteht hier generell ein großer Modernisierungsbedarf, welcher ein hohes Potential für den Einsatz von effizienten Wärmepumpen birgt. In Kombination mit anderen Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung könnte der zur Räumwärme aufgewandte Wärmebedarf deutlich reduziert werden und gleichzeitig der Anteil mittels Wärmepumpen genutzter erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstellung gesteigert werden. Hierfür bedarf es einer stringenteren Förderstruktur, um Investoren und Bauherren die Entscheidung für den Einsatz alternativer Heiztechnologien wie Wärmepumpen zu erleichtern. 79 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 5.1.2 Entwicklung des Wärmepumpenmarktes Die seitens des GZB durchgeführte Prognose der zukünftigen Entwicklung des deutschen Wärmepumpenmarktes wurde auf Basis der in Zusammenarbeit von Shell Deutschland, dem Hamburger Weltwirtschafts-Institut (HWWI) und dem Institut für technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung GmbH (iTG) mit dem Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) erstellten „Hauswärmestudie - Klimaschutz im Wohnungssektor – wie heizen wir morgen? Fakten, Trends und Perspektiven für Heiztechniken bis 2030“ (38) sowie den in der Branchenstudie 2013 des BWP (13d) veröffentlichten Prognosen entwickelt. Im Rahmen der Shell BDH Hauswärmestudie wurden auf der Grundlage des derzeitigen Gebäudeund Heizungsbestandes diverse Szenarien für die künftige Wärmebereitstellung im Wohnungsbereich bis 2030 erstellt. Hierbei wurden unterschiedliche Wärmeerzeuger hinsichtlich ihrer derzeitigen und zukünftigen Bedeutung im Wärmemarkt untersucht und abhängig von verschiedenen Rahmenbedingungen eine Prognose der Bestandszahlen gegeben. Für die in dieser Studie berechneten Werte wurde das „Trendszenario“ verwendet, welches die aktuelle Marktsituation in ähnlicher Form weiterführt, ohne dass tiefergehende Änderungen im Bereich der Förderung oder der Modernisierungsrate angenommen werden. Der in der Hauswärmestudie für die Jahre 2015 und 2020 im Wohnungssektor erwartete Feldbestand an Wärmepumpen wurde zunächst auf den Bereich der Nichtwohngebäude hochgerechnet. Anhand der hieraus ermittelten Zahlen wurde zusammen mit der mittleren Heizleistung sowie den Vollbenutzungsstunden die Heizwärmemenge berechnet (s. Tabelle 5.1). In der Studie wurden nur elektrisch betriebene Heizungswärmepumpen berücksichtigt. GasWärmepumpen sind nicht erfasst. Tabelle 5.1: Prognose der künftigen Wärmebereitstellung durch Wärmepumpen auf Grundlage von (38) [TWh] 2011 2015 2020 10,5 14,2 17,4 Regenerative Wärme 7,4 9,9 12,6 Stromverbrauch 3,1 4,3 4,8 Heizwärmemenge Der Stromverbrauch wurde auf Grundlage einer Abschätzung zur zukünftigen Entwicklung der mittleren Jahresarbeitszahlen von elektrischen Wärmepumpen berechnet, die sich an Prognosen des BWP orientiert. Die verwendeten JAZ sind in Tabelle 5.2 dargestellt. Tabelle 5.2: Abschätzung der mittleren JAZ des Feldbestands geothermischer Wärmepumpen (2011 - 2020) (13d) Mittlere JAZ (elektrische WP) 2011 2015 2020 3,4 3,3 3,6 80 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends In der Branchenprognose des BWP werden zwei unterschiedliche Szenarien dargestellt. Da das zweite Szenario sehr optimistisch angesetzt ist und u.a. von einer deutlich erhöhten Sanierungsrate sowie einer intensivierten politischen Förderung der Wärmepumpenbranche ausgeht, wurde für die in dieser Studie erarbeitete Bestandsentwicklung das weniger optimistische Szenario zugrunde gelegt. Seitens des BWP wurde neben einer Prognose des künftigen Anlagenbestands elektrischer wie thermischer Wärmepumpen auch eine Abschätzung des zu erwartenden Stromverbrauchs sowie der geleisteten Heizarbeit angegeben (s. Tabelle 5.3). Durch einen steigenden Anteil von gasbetriebenen Wärmepumpen entspricht die regenerativ erzeugte Wärme für die kommenden Jahre nicht mehr der Differenz zwischen Heizwärmemenge und Stromverbrauch. Tabelle 5.3: Prognose der künftigen Wärmebereitstellung durch Wärmepumpen (13d) in TWh 2010 2015 2020 9,5 14,4 19,3 Regenerative Wärme 6,4 9,8 13,3 Stromverbrauch 3,1 4,4 5,5 Heizwärmemenge (inkl. Gaswärmepumpen) Die in Tabelle 5.4 aufgeführten Angaben zur Entwicklung der durchschnittlichen Heizleistung und der Jahresvollbenutzungsstunden entstammen der BWP-Branchenstudie 2013. Die Heizleistungen von gasbetriebenen Wärmepumpen sind extra erfasst. Tabelle 5.4: Entwicklung der durchschnittlichen Heizleistung und Jahresvollbenutzungsstunden von Wärmepumpen bis 2020 (13d) Ø Heizleistung elektr. WP (kW) Ø Heizleistung Gas-WP (kW) Ø Jahresvollbenutzungsstunden 2010 2015 2020 11,8 10,5 9,8 36 26 21 1.900 1.743 1.663 Die vergleichsweise hohe Heizleistung von Gas-Wärmepumpen ergibt sich durch die technische Entwicklung, die erst vor wenigen Jahren erreichte Marktreife und die Einsatzgebiete von GasWärmepumpen. Während elektrische Wärmepumpen vorwiegend in kleineren und mittleren Wohnhäusern eingesetzt werden, kommen gasbetriebene Wärmepumpen bislang vor allem in der Industrie oder Mehrfamilienhäusern zur Anwendung. Gasmotorische Wärmepumpen und Absorptionswärmepumpen sind bislang nur in großen Leistungsklassen ab 20 kW verfügbar und eignen sich nicht zum Einsatz in Einfamilienhäusern. Die seit einigen Jahren erhältlichen Adsorptions-Wärmepumpen sind auch in kleineren Leistungsklassen erhältlich. Mit einem zunehmenden Bestand dieser Anlagen und einer möglichen Entwicklung marktreifer 81 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Absorptionswärmepumpen in kleineren Leistungsbereichen wird sich die derzeitige hohe durchschnittliche Heizleistung von Gas-Wärmepumpen in den kommenden Jahren verringern. Die Entwicklung der Heizleistungen und Jahresvollbenutzungsstunden ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Durch eine zunehmend bessere Gebäudedämmung wird die Heizperiode von Gebäuden reduziert, was einen geringeren Heizwärmebedarf zur Folge hat. Resultierend können die Heizleistungen oder Jahresvollbenutzungsstunden der Wärmepumpen gesenkt werden. Diesem Trend entgegen wirkt ein verstärkter Einsatz von Wärmepumpen für Anwendungen im höheren Leistungsbereich, z.B. in Industrie und Gewerbe oder Mehrfamilienhäusern, sowie eine kombinierte Nutzung der Wärmepumpe zur Heizwärmeerzeugung und Trinkwassererwärmung. Ausgehend der angeführten Größen wurde eine Prognose für die Entwicklung des Wärmepumpenbestandes in Deutschland bis 2020 durchgeführt. Hierbei wurden die Werte anhand der in den Quellen gegebenen Vorgaben interpoliert. Neben einer Prognose der Anzahl installierter Wärmepumpen wurde auch die zukünftige Entwicklung des Absatzmarktes abgeschätzt. Die Prognosen für Gas-Sorptionswärmepumpen wurden aus der BWPBranchenstudie übernommen. Feldbestand Wärmepumpen gesamt (Prognose bis 2020) 1400000 1200000 1000000 800000 600000 400000 Prognose 200000 0 Abbildung 5.1: Prognose des Feldbestands von Wärmepumpen in Deutschland (Prognose bis 2020) - ohne gasmotorische Wärmepumpen (13d)(38) Trotz einer stockenden Entwicklung der Modernisierungsrate und damit einer zeitweilig gedämpften Zunahme an Wärmepumpen, steigt die Zahl installierter Wärmepumpen deutlich an. Auf Grundlage der Shell BDH Hauswärmestudie und der BWP Branchenprognose wurde ein Zielwert von rund 1 Mio. elektrischen Heizungswärmepumpen für 2020 angesetzt. Zugerechnet Brauchwasser-Wärmepumpen und Gas-Sorptionswärmepumpen ergibt sich ein Feldbestand von insgesamt ca. 925.000 Wärmepumpen in 2015 und knapp 1,4 Mio. Stück im Jahr 2020 (s. Abbildung 5.1). Gasmotorische Wärmepumpen sind hierbei nicht mit berücksichtigt. 82 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends In die Berechnungen ist eine Rückbauquote von jährlich 0,4 % eingeflossen, um die Zusammenlegung von Heizungsanlagen sowie den Rückbau von Wärmepumpen und Gebäuden zu berücksichtigen. Abbildung 5.2 zeigt die Anteile der jeweiligen Wärmequellen bzw. die Betriebsart der Wärmepumpen. Anteile Wärmequellen bzw. Betriebsart am Wärmepumpen-Feldbestand (Prognose bis 2020) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2013 Luft Sole 2015 Wasser Brauchwasser-Wärmepumpen 2020 Gas-Wärmepumpen Abbildung 5.2: Anteile der genutzten Wärmequellen bzw. Betriebsart am Wärmepumpen-Feldbestand Während der Anteil von Wasser-Wasser-Wärmepumpen im Wesentlichen bei einem Wert von ca. 5 % konstant bleibt, machen Sole-Wasser-Wärmepumpen und Brauchwasser-Wärmepumpen einen zunehmend geringeren Anteil am Wärmepumpen-Feldbestand aus. Aktuell stellen Brauchwasser-Wärmepumpen rund ein Drittel am Anlagenbestand dar, für das Jahr 2020 wird erwartet, dass ihr Anteil nur noch ca. 22 % beträgt. Dagegen werden gasbetriebene Wärmepumpen eine steigende Bedeutung erlangen, auch wenn die Gesamtzahl installierter Gas-Wärmepumpen auf einem relativ niedrigen Niveau bleibt (unter 2 %). Schon heute machen Luft-Wasser-Wärmepumpen mit über 30 % einen wichtigen Teil des Anlagenbestands aus. Bis zum Jahr 2020 werden sie mit ca. 44 % den Wärmepumpenbestand in Deutschland dominieren. Ausschlaggebend für die zunehmende Bedeutung an Luft-Wasser-Wärmepumpen ist, wie bereits in Kapitel 3 erläutert wurde, die relativ einfache Installation dieser Wärmepumpen in Kombination mit steigender Effizienz und vergleichsweise geringen Investitionskosten. Zudem wird erwartet, dass der Einsatz von Wärmepumpen im Gebäudebestand nach einem derzeitigen Tiefstand in den kommenden Jahren wieder zunehmen wird. Im Bereich der Niedrigenergie- und insbesondere bei Passivhäusern liegt ein großes Anwendungspotenzial von Brauchwasser-Wärmepumpen. Da diese Gebäude aufgrund ihres geringen Heizwärmebedarfs oftmals außer einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung oder 83 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends eines kleinen Elektroofens über kein weiteres Heizungssystem verfügen, bietet sich die Warmwasserbereitung mittels einer Brauchwasserwärmepumpe an, die als Wärmequelle Umgebungsluft oder Abluft nutzt. Dennoch wird der Anteil von Brauchwasserwärmepumpen am Gesamtbestand deutlich sinken, nachdem sie in den 1990er Jahren den größten Teil des Feldbestands darstellten. Anteile Wärmepumpenarten am Feldbestand (Prognose bis 2020) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% elektrische Heizungswärmepumpen Brauchwasser-Wärmepumpen Gas-Wärmepumpen Abbildung 5.3: Anteile verschiedener Wärmepumpenarten am Feldbestand (Prognose bis 2020) Abbildung 5.4 zeigt die auf Grundlage der Installationszahlen sowie nach Einschätzungen des BWP erwartete Prognose der künftigen Absatzzahlen. Entwicklung der Absatzzahlen von Wärmepumpen (Prognose bis 2020) 110.000 100.000 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 - Gesamt (S, W, L) Prognose Gesamt (S, W, L) Brauchwasser Prognose Brauchwasser Gas Prognose Gas Abbildung 5.4: Qualitative Entwicklung der Absatzzahlen von Wärmepumpen bis 2020 (13 d+e) 84 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Nach diesem angesetzten Szenario steigen die Absatzzahlen von derzeit insgesamt rund 72.750 verkauften Wärmepumpen auf ca. 80.200 in 2015 und etwa 106.100 im Jahr 2020. Ginge man von einer konstant bleibenden Zahl jährlich neu installierter Wärmeerzeuger von aktuell 600.000 bis 700.000 aus, so entspräche dies einem Anstieg des Wärmepumpenanteils von derzeit 9 % auf 12 % in 2015 und ca. 16 % im Jahr 2020. Aufgrund des hohen Bestands veralteter Anlagen und des vorliegenden Modernisierungsstaus im Bereich der Wärmeerzeugungsanlagen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Gesamtzahl abgesetzter Wärmeerzeuger in den kommenden Jahren ansteigen wird, sodass Wärmepumpen einen etwas kleineren Anteil am Wärmeerzeugungsmarkt ausmachen würden. Unter der Voraussetzung, dass der Anteil von in Bestandsgebäuden eingesetzten Wärmeerzeugern im Vergleich zu Neubauten zunimmt, kann angenommen werden, dass der Gebäudesanierung eine zunehmende Bedeutung im Wärmeerzeugungsmarkt zukommt. In den Szenarien des BWP wird angenommen, dass 2020 etwa 722.000 bzw. 871.000 (optimistischeres Szenario) Wärmeerzeuger verkauft werden (13d). Im Vergleich zur Vorgängerversion dieser Marktanalyse sind die Erwartungen bezüglich der Entwicklung des Wärmepumpenmarktes deutlich geringer, so wurde von einem Feldbestand von rund 1,8 Mio. elektrischen Heizungswärmepumpen bzw. 820.000 geothermischen Wärmepumpen in 2020 ausgegangen. In diesen Wert waren Gaswärmepumpen sowie Brauchwasserwärmepumpen nicht mit einbezogen. Die aktuellen Trendszenarien von BWP und Shell/BDH ähneln sich und gehen aufgrund einer leicht gedämpften Entwicklung in den vergangenen Jahren von geringeren Zahlenwerten aus (s. Tabelle 5.5). Es muss beachtet werden, dass sich die Szenarien lediglich auf elektrische Heizungswärmepumpen beziehen. Im Fall der Hauswärmestudie wurden ausschließlich Wohngebäude, nicht aber Nichtwohngebäude berücksichtigt. 15 Tabelle 5.5: Vergleich der Trendszenarien von BWP und Shell/BDH (13d)(38) (in Mio.) 2011 2015 2020 BWP Branchenstudie 2013 0,44 0,7 1,1 Shell/BDH Hauswärmestudie 201316 0,441 0,655 0,954 15 16 nur elektrische betriebene Heizungswärmepumpen nur Wohngebäude 85 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 5.2 Aktuelle Technologie- und Nachfragetrends Im Folgenden werden einige Technologie- und Nachfragetrends im Bereich Wärmepumpen dargestellt. Die deutlichste auszumachende Entwicklung, die bereits in vorangegangen Abschnitten erläutert wurde, ist eine starke Zunahme an Luft-Wasser-Wärmepumpen. Derzeit liegt das Augenmerk vor allem auf der Leistungsregelung von Wärmepumpen über elektronische Expansionsventile, der hydraulischen Systemoptimierung sowie der Nassdampfzwischeneinspritzung zur Ermöglichung eines effizienten Betriebs aerothermischer Wärmepumpen trotz niedriger Außentemperaturen. Hierbei wird während des Verdichtungsvorgangs flüssiges bzw. knapp überhitztes Kältemittel auf mittlerem Druckniveau in den Kompressor eingespritzt, was durch eine Reduzierung der Druckgastemperatur zu einer Erhöhung der Heizleistung führt. Darüber hinaus werden in Zukunft folgende Bereiche eine zunehmende Bedeutung im Wärmepumpenmarkt erlangen: Erweiterung des Leistungs- und Temperaturspektrums zum Einsatz von GroßWärmepumpen in Industrie und Gewerbe Erschließung alternativer Wärmequellen (z.B. Abwasser) Alternative Wärmepumpentechniken wie Direktverdampfungs-Wärmepumpen Kombination von Wärmepumpen mit anderen konventionellen oder erneuerbaren Energieträgern (Hybridsysteme) Fernzugriff, - analyse und –optimierung von Wärmepumpen (Smart Metering) Einbindung von Wärmepumpen in Energienetze (Smart Grid) Allgemein wird der Trend im Energiesektor mehr und mehr zu einer intelligenten Kopplung und Verknüpfung unterschiedlicher Wärme- und Energieerzeuger gehen. Entwicklungen wie gleichstrombetriebene Anlagen, die keine Wechselrichter mehr benötigen oder der Einsatz von Wärmepumpen zur Speicherung von durch andere Energieträger erzeugte überschüssige Energie werden in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. 5.2.1 Erweiterung des Leistungsspektrums: Wärmepumpen in Industrie und Gewerbe In vielen Industrie- und Gewerbebetrieben wird die bei unterschiedlichsten Produktionsprozessen frei werdende Abwärme ungenutzt abgeführt. Hier liegt ein großes Potenzial für den Einsatz von Großwärmepumpen, die es ermöglichen, die Abwärme aus Kühlprozessen, Abwassersystemen oder warme Abluft (z.B. aus Rechenzentren) zur Brauchwassererwärmung oder Raumwärmeerzeugung zu nutzen. Während in Ländern wie Schweden und der Schweiz Großwärmepumpen bereits häufig zur Nutzung in Industrie und Gewerbe eingesetzt werden, ist der Markt für Großwärmepumpen in Deutschland derzeit noch relativ klein. Momentan bieten lediglich rund zehn bis fünfzehn Hersteller Wärmepumpen mit Heizleistungen über 100 kW bis ca. 3.000 kW an. Neben dem primären Einsatzgebiet, der Bereitstellung von Wärme zur Raumheizung und Brauchwassererwärmung, können Großwärmepumpen auch in folgenden Anwendungsgebieten in Gewerbe und Industrie eingesetzt werden (29a): 86 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Heizung und Wärmerückgewinnung in Bürogebäuden und Warenhäusern (als Bestandteil von Großklimaanlagen) gleichzeitige Beheizung und Kühlung von Räumen Ausnutzung der Niedertemperaturabwärme von Prozessen Eindampfen bzw. Eindicken von Flüssigkeiten (Brüdenverdichter und Kochereianlagen) zur teilweisen Wiederverwendung der eingesetzten Verdampfungsenergie (Wärmepumpen-Destillieranlagen) Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) als Tandemanlage (BHKW und Wärmepumpe) zum gleichzeitigem Parallelbetrieb eines Generators mit einer Wärme- bzw. Kältemaschine Im Jahr 2008 wurde vom Institut für Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart eine Potentialstudie zum Einsatz von Großwärmepumpen in Deutschland durchgeführt (29a). Das Forschungsprojekt wurde von der Stiftung Energieforschung Baden-Württemberg gefördert und in Kooperation mit der Ochsner Wärmepumpen GmbH durchgeführt. Ergebnis der Studie war, dass Groß-Wärmepumpen in Deutschland – ausgehend von einer Temperatur von 100 °C - ca. 390 PJ pro Jahr an Energie zur Verfügung stellen könnten. Dies entspricht 15 % des Energiebedarfs und 30 % des Nutzwärmebedarfs der deutschen Industrie bezogen auf das Jahr 2006 sowie ca. 22 % des Endenergieverbrauchs im Jahr 2012. Bislang können bis auf wenige Ausnahmen mit Großwärmepumpen lediglich Temperaturen von bis zu 75 °C erreicht werden. Geht man von einem Temperaturniveau von 70 °C aus, so entspricht das vom IER ermittelte erreichbare Potenzial 8,9 % des Endenergiebedarfs 2006 bzw. 14 % des Endenergieverbrauchs 2012. Laut den Ergebnissen der Studie eignen sich vor allem die chemische Industrie sowie die Ernährungs- und Papierindustrie für den Einsatz von Großwärmepumpen. Besonders die Papierindustrie hat einen hohen Bedarf an Prozesswärme im Bereich von 100 °C. Würde es gelingen, das Temperaturniveau auf 100 °C anzuheben, so könnte ein Großteil des Nutzwärmebedarfs der Papierindustrie mittels Großwärmepumpen gedeckt werden. Bislang wurde das Potenzial nur gering genutzt, da für viele Anwendungsgebiete das erreichbare Temperaturniveau zu niedrig war. Für eine Ausweitung des Einsatzbereiches von Großwärmepumpen oblag es daher den Wärmepumpen-Herstellern die erreichbaren Temperaturen auf 90 bis 100 °C zu erhöhen. Die Verwendung von Kältemitteln wie R 245fa ermöglicht eine Anhebung des Temperaturniveaus auf bis zu maximal 140 °C, sodass es für Hochtemperaturanwendungen von mehr als 80 °C eingesetzt werden kann (29b). Bislang sind erst einzelne Anlagen für Hochtemperaturanwendungen (90 bis 100 °C) auf dem Markt, allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sich das Angebot künftig auf ein breiteres Angebot erweitern wird. Im Bereich der Kältemittel konzentriert sich die Wärmepumpenentwicklung derzeit vor allem auf natürliche Kältemittel wie Ammoniak und Kohlenstoffdioxid (CO2), die neben einer besseren Umweltverträglichkeit auch einen geringeren Kostenfaktor als synthetische Kältemittel darstellen, was vor dem Hintergrund hoher wirtschaftlicher Ansprüche von Unternehmen vorteilhaft ist (22). Gleichzeitig können mit diesen Kältemitteln Temperaturen von über 90 °C erreicht werden, sodass sie auch in energetischer Hinsicht Vorteile gegenüber den meisten konventionellen synthetischen Kältemitteln bieten. Aus technischer Sicht konnte damit innerhalb der letzten Jahre eine positive 87 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Entwicklung verzeichnet werden, da durch eine Optimierung der Kältemittel nun auch temperaturintensive Prozesse mit Groß-Wärmepumpen betrieben werden können. Der Einsatz von Groß-Wärmepumpen stellt im Vergleich zu konventionellen Techniken einen höheren Kostenfaktor dar, denn um eine optimale Anpassung der Wärmepumpe an die jeweiligen Prozesse bzw. Einsatzbedingungen zu erhalten, ist eine individuelle Planung und Auslegung der Anlagen erforderlich. Dieser zumeist hohe Investitionsaufwand sorgt für eine längere Amortisationszeit, sodass sich Unternehmen oftmals für herkömmliche Technologien entscheiden. Darüber hinaus bestand zum Zeitpunkt der Untersuchung des IER ein hoher Informationsbedarf sowie Mangel an Erfahrung hinsichtlich des industriellen Einsatzes von GroßWärmepumpen. Durch eine verbesserte Informationspolitik, wachsende Erfahrungen von Herstellern und Unternehmen, die Förderung von Groß-Wärmepumpen (KfW) sowie eine stetige technische Weiterentwicklung kann davon ausgegangen werden, dass in Zukunft die Bedeutung von Groß-Wärmepumpen in Deutschland steigen und damit ein weiterer Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen geleistet wird. 5.2.2 Alternative Wärmequellen: Abwasser-Wärmepumpen Ein großes Potenzial für den Einsatz von Wärmepumpen liegt in der Nutzung von Abwärme aus Abwasserkanälen. Abwasser eignet sich zum Betrieb von Wärmepumpen vor allem durch eine ganzjährig relativ konstante Temperatur von 10 bis 20 °C, die im Vergleich zur Außenluft im Winter höher und im Sommer kühler ist. Das Abwasser kann damit sowohl als Wärmequelle zum Heizen als auch für Kühlzwecke eingesetzt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland eine Potenzialstudie zum Einsatz von Abwasser-Wärmepumpen durchführen lassen. Ergebnis der Studie ist, dass die im Abwasser vorhandene Energiemenge theoretisch zur Bereitstellung von Raumwärme und Trinkwarmwasser jedes zehnten Gebäudes ausreicht (16a). Die Nutzung von Abwasser als Wärmequelle eignet sich vor allem für große Mehrfamilienhäuser, Wohnsiedlungen, industriell oder gewerblich genutzte Gebäude, Verwaltungsgebäude oder öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Schwimmbäder, die einen hohen Nutzwärmebedarf von mehr als 100 kW aufweisen. Dies entspricht in etwa dem Wärmebedarf von 20 Wohneinheiten. Für Einfamilienhäuser oder industrielle Anwendungen, die hohe Vorlauftemperaturen erfordern, stellt Abwasser keine geeignete Wärmequelle dar. Zudem sollten sich die Abnehmer in kurzer Distanz zu größeren Abwasserkanälen oder Kläranlagen befinden, um eine möglichst effiziente Nutzung zu erreichen. Während in Ländern wie der Schweiz Abwasser-Wärmepumpen bereits eine weite Verbreitung finden, gibt es in Deutschland eine noch relativ überschaubare Zahl von Anlagen, die allerdings seit einigen Jahren kontinuierlich wächst. Der Einsatz von Abwasser-Wärmepumpen steht in engem Zusammenhang mit den lokal vorhandenen Randparametern in Bezug auf den Abwasserkanal an sich, die Abnehmerstruktur sowie eine mögliche Beeinflussung des Kläranlagen-Betriebs. Generell gibt es drei Standortmöglichkeiten zur Nutzung der Abwasserwärme. In Gebäuden, die ein sehr hohes Abwasseraufkommen aufweisen, kann dem Abwasser vor der Einleitung ins 88 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends kommunale Kanalsystem eine Rückgewinnung der Wärme erfolgen. Alternativ kann der Wärmeentzug aus Rohwasser in Abwasserkanälen erfolgen. Diese Variante birgt den Vorteil, dass sich viele potenzielle Abnehmer in unmittelbarer Nähe zu großen Kanälen befinden und keine weiten Distanzen überbrückt werden müssen. Sollten sich in der Nähe von Kläranlagen geeignete Abnehmer für die Wärme finden, so bietet sich auch der Wärmeentzug aus gereinigtem Wasser direkt auf bzw. nach der Kläranlage an. Hierbei hat der Wärmeentzug im Gegensatz zur Nutzung des Rohwassers vor der Kläranlage keinen Einfluss auf die Reinigungsleistung der Kläranlage. Wird die Wärme dem Abwasser vor Eintritt in die Kläranlage entzogen, so muss gewährleistet werden, dass eine Beeinträchtigung der Klärprozesse durch den Wärmeentzug vermieden wird. Besonders temperatursensible Prozesse sind die Nitrifikation und die Denitrifikation. Eine Reduzierung der Systemtemperaturen führt zu einer geringeren Aktivität der Mikroorganismen, sodass weniger Ammonium (NH4) zu Nitrat (NO3) nitrifiziert wird, was eine erhöhte AmmoniumKonzentration im Ablauf zur Folge hat (16b). Um diesem Effekt vorzubeugen, sollte die Durchschnittstemperatur des Wassers daher auch in den Wintermonaten konstant über 10 °C liegen bzw. nicht um mehr als 0,5 K abgesenkt werden. Des Weiteren ist ein Mindestdurchsatz von 15 Litern pro Sekunde notwendig (Tagesmittel bei Trockenwetter), um die aus dem Abwasser stammende Wärme effizient nutzen zu können (37). Da es inzwischen auch externe Lösungen gibt, bei denen es nicht erforderlich ist, den Wärmetauscher direkt im Kanal zu installieren, ist der Innendurchmesser des Kanals kein wesentlicher Faktor mehr. Laut einer Einschätzung des Schweizer Instituts „Energie in Infrastrukturanlagen“ könnten bis zu zwei Millionen Wohnungen in Deutschland mit aus Abwasser stammender Wärme für Raumheizung und Warmwassererzeugung versorgt werden. Hierbei muss berücksichtigt werden, inwieweit die Anlagen wirtschaftlich umzusetzen sind. Generell gilt, dass eine dichte Abnehmerstruktur bzw. eine hohe Bebauungsdichte mit kurzen Distanzen sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit von Abwasser-Wärmepumpen auswirken. In Siedlungsgebieten sollten die Leitungsdistanzen 100 m nicht überschreiten (37). Durch eine steigende Verbreitung der Technologie zur Nutzung der Abwärme aus Abwasser und zunehmende Erfahrungswerte in Bezug auf Betrieb und Auslegungsparameter werden AbwasserWärmepumpen zukünftig eine höhere Wirtschaftlichkeit aufweisen, obschon sie im Vergleich zu herkömmlichen Wärmeerzeugern an einigen Standorten bereits jetzt finanziell konkurrenzfähig sind. 5.2.3 Kombination mit anderen Energieträgern: Hybridsysteme In den vergangenen Jahren ist ein zunehmender Trend hin zur Kombination verschiedener Wärmeerzeuger zu beobachten. Solche kombinierten Anlagen werden auch als Hybridsysteme bezeichnet. Hierbei wird der anfallende Bedarf an Energie zur Bereitstellung von Raumwärme und Brauchwassererwärmung über (mindestens) zwei Wärmeerzeuger gedeckt. Die beiden Wärmeerzeuger können im Fall eines monoenergetischen Betriebs über einen Energieträger versorgt werden oder bei bi- bzw. multivalenter Betriebsweise auf unterschiedliche Energieträger 89 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends zurückgreifen. Ein Beispiel eines monoenergetischen Systems ist die Kombination einer elektrischen Wärmepumpe mit einem Elektroheizstab, bei dem beide Komponenten mit Strom betrieben werden. Alternativ können Wärmepumpen mit fossil betriebenen Heizkesseln kombiniert werden, sodass die Wärmeerzeugung auf Grundlage von erneuerbaren wie fossilen Energieträgern basiert (38). Weit verbreitet ist eine Kombination aus aerothermalen Wärmepumpen und Gasheizungen. Aus ökologischer Sicht bietet sich darüber hinaus die Verbindung von Wärmepumpen mit Solarthermie-Anlagen an. Je nach Bauart sind die beiden Wärmeerzeuger in einem Gehäuse kombiniert oder werden separat installiert. Eine klare Abgrenzung zwischen Hybridwärmepumpen und bislang als bivalent bezeichneten Systemen ist auch anhand einer Definition der European Heating Industry (EHI) dadurch nicht einwandfrei möglich (13d). Derzeit sind Hybridwärmepumpen in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet, sodass die bislang auf dem Markt verfügbaren Systeme ausschließlich von großen Herstellern stammen, da die Entwicklung und Vermarktung von Hybridsystemen für kleinere Unternehmen aufgrund der relativ geringen Marktrelevanz noch nicht rentabel ist (34). Inzwischen werden von diversen Herstellern Komplettsysteme angeboten, in denen die beiden Wärmeerzeuger werksseitig auf einen effizienten Betrieb ausgelegt und abgestimmt werden. Für einen möglichst effizienten Einsatz von Hybridwärmepumpen (v.a. bei der Kombination mit nicht erneuerbaren Wärmeerzeugern) ist eine gezielte Steuerung der beteiligten Komponenten notwendig, bei der gewährleistet ist, dass die Wärmepumpe einen hohen Deckungsanteil erreicht. Daher sollte der Dimensionspunkt bzw. die Bivalenztemperatur, d.h. die Temperatur, bei der der zweite Wärmeerzeuger zugeschaltet wird, möglichst niedrig gewählt werden (s. Abbildung 5.5). Abbildung 5.5: Deckungsanteil der Wärmepumpe in einem bivalenten System in Abhängigkeit vom Bivalenzpunkt (Wärmequellentemperatur) (19) Einige Systeme verfügen über eine automatische Anpassung des Bivalenzpunktes im laufenden Betrieb, wobei der Nutzer vorgeben kann, welches primäre Ziel verfolgt werden soll (z.B. Energiekosteneinsparung, Einsatzzeit/Deckungsanteil Wärmepumpe, schnelle Bereitstellung von Trinkwarmwasser). Bei einer Kopplung unterschiedlicher Wärmeerzeuger, die nicht direkt vom Hersteller zur Kombination ausgelegt sind, ist in der Regel ein Pufferspeicher erforderlich. Die von den einzelnen 90 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Komponenten erzeugte Wärme wird in den Pufferspeicher eingespeist und anschließend je nach Wärmebedarf abgerufen (38). Ein Vorteil von Hybridsystemen ist, dass bereits bestehende Heizungsanlagen wie Gasheizungen um eine Wärmepumpe erweitert werden können, ohne dass eine grundsätzliche Erneuerung der Heizungsanlage erforderlich ist. So bietet sich gerade in Bestandgebäuden ein großes Potenzial für den Einsatz von Wärmepumpen als Ergänzung zur bereits bestehenden Heizung, wodurch ohne weitreichende Sanierungsmaßnahmen ein Beitrag zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung geleistet werden kann. 5.2.4 Intelligente Überwachung und Steuerung von Wärmepumpen: Smart Metering In einer grundlegenden Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) im Jahr 2011 wurde die Umsetzung der im dritten Binnemarktpaket enthaltenen EU-Richtlinie 2009/72/EG (1) beschlossen. Eine Forderung der Richtlinie ist es, eine flächendeckende Erhebung des Energieverbrauchs durchzuführen, die als Grundlage einer Umstrukturierung des Energienetzes im Hinblick auf intelligentes Lastmanagement einer dezentralen Energieversorgung dienen soll. Zur Aufnahme der spezifischen Verbräuche sollen intelligente Messsysteme bzw. „Smart Meter“ eingesetzt werden. Mit dem Begriff „Smart Meter“ werden Strom- und Gaszähler bezeichnet, die kommunikativ in Energienetze eingebunden sind, um kontinuierlich Messdaten über den Verbrauch der Abnehmer zu übermitteln: „Ein Messsystem im Sinne dieses Gesetzes ist eine in ein Kommunikationsnetz eingebundene Messeinrichtung zur Erfassung elektrischer Energie, das den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegelt.“ - Energiewirtschaftsgesetz 2013, §21d Absatz 1 (24) Durch eine umfassende Ausstattung von Letztverbrauchern mit intelligenten Messeinheiten können differenzierte Verbrauchsanalysen getätigt werden, die vor dem Hintergrund eines Wandels des Energienetzes hin zu einem Smart Grid wichtige Planungshilfen zur Laststeuerung sein können. Elektrische Wärmepumpen bieten ein großes Potenzial zur Netzstabilisierung, da sie überschüssigen Strom in Form von Wärme in Wärmespeichern und Gebäuden speichern können, welcher bei Bedarf später wieder ins Netz eingespeist werden kann. Der in Wärmepumpensystemen gespeicherte Strom kann über ein schalt- und steuerbares System regionale Leistungsspitzen glätten. Liegen ausführliche Daten über einzelne Verbräuche vor, so ermöglicht dies eine flexible und bedarfsgerechte Steuerung und Verteilung von Energie. Im Energiewirtschaftsgesetz ist vorgeschrieben, dass bestimmte Verbraucher zum Einbau eines intelligenten Messsystems verpflichtet sind. Hierzu gehören beispielsweise Letztverbraucher mit einem Jahresstromverbrauch von mehr als 6.000 kWh. Ergänzend hierzu sieht die EU-Richtlinie vor, dass bis 2020 mindestens 80 % aller Verbraucher und damit auch Privathaushalte mit intelligenten Messsystemen auszustatten sind. Grundlage der Einbindung und Verwendung von intelligenten Messsystemen ist die Einhaltung technischer wie datenschutzrechtlicher Sicherheitsbestimmungen. 91 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Neben einer Optimierung von Netzauslastungen bieten intelligente Zähler Verbrauchern die Möglichkeit, ein transparentes Abbild ihrer Verbräuche zu erhalten. Dies kann einerseits zu einem bewussteren Umgang mit Energie und damit sinkenden Verbräuchen (Einsparpotenzial: 1-5 %) sowie daraus resultierend zu einer Einsparung von CO2-Emissionen führen. Andererseits ermöglicht es eine individuelle Anpassung von Stromtarifen, wodurch es zu einem stärkeren Wettbewerb im Energiemarkt und damit gegebenenfalls zu Kosteneinsparungen bei Verbrauchern kommen kann (11b). Ein vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) in Auftrag gegebenes Gutachten zur wirtschaftlichen Betrachtung der seitens der EU geforderten Maßnahmen zeigt, dass eine Umsetzung der EU-Forderungen aus wirtschaftlicher Sicht nicht vorteilhaft ist (25). Die für die Verbraucher entstehenden Kosten ließen sich nicht über die aus der Überwachung entstehenden Einsparungen refinanzieren, zumal auch solche Verbraucher mit zusätzlichen Kosten belastet würden, die nicht oder erst sehr viel später von der Einrichtung des Messsystems profitieren. Der im EnWG festgesetzte Rahmen sieht bislang lediglich Großverbraucher bzw. für die Netzsteuerung/-entlastung relevante Verbraucher in der Pflicht, ein intelligentes Messsystem zu installieren, was aus gesamtwirtschaftlicher Sicht deutlich vorteilhafter ist als eine allgemeine Installationspflicht. Das Gutachten sieht vor, dass die Einbaupflicht für intelligente Messsysteme vor dem Hintergrund einer wirtschaftlichen Umsetzung nur für folgende Verbrauchergruppen ausgeweitet werden sollte: Verbraucher mit Jahresstromverbräuchen von mehr als 6.000 kWh EEG- und KWK-Anlagen mit Leistungen von 0,25 bis 7 kW sowie Altanlagen nach § 14a EnWG steuerbare Verbrauchseinrichtungen (Nachtspeicherheizungen, Elektromobile, Wärmepumpen) Im Gutachten werden für die Installation intelligenter Messsysteme an Wärmepumpen-Anlagen Zusatzkosten von 58 bis 70 € pro Jahr ausgewiesen. Die einzelwirtschaftliche Rentabilität soll hier durch einen am Stromangebot ausgerichteten Betrieb der Wärmepumpen in Kombination mit speziellen Tarifen von Energieversorgern gewährleistet werden (13g). Speziell für Wärmepumpen-Nutzer kann die Einführung von intelligenten Messsystemen und einer verbrauchsgenauen Abrechnung zu punktuell bzw. saisonal hohen finanziellen Belastungen führen, da der Stromverbrauch tages- und jahreszeitenabhängig starken Schwankungen unterworfen ist (25). Dennoch ist es für die Entwicklung leistungs- und bedarfsgeregelter Stromnetze von großer Relevanz, das vorhandene Potenzial elektrischer Wärmepumpen aktiv in die Gestaltung zukünftiger Energieversorgungsstrukturen einzubinden, wofür die Einrichtung einer intelligenten Messtechnik die Grundlage bildet. 92 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 6 Literaturverzeichnis (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) 2009/72/EG Richtlinie des europäischen Parlaments und des Rates vom 13. Juli 2009 über gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 2003/54/EG, Europäisches Parlament und Rat, Brüssel 2009 2013/114/EU Beschluss der Kommission vom 1 März 2013 zur Festlegung von Letilinien für die Mitgliedstaaten zur Berechnung der durch verschiedene WärmepumpenTechnologien aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Energie gemäß Artikel 5 der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments und des Rates, Europäische Kommission, Brüssel 2013 ASUE - Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V.: a. Grafik: Gasklimageräte in Deutschland 2008 b. Heizen und Kühlen mit Gaswärmepumpen (Absorptionswärmepumpen/ Absorptionskältetechnik) – Tagungsband zur ASUE-Fachtagung am 12.03.2008 in Aalen, Aalen/Kaiserslautern 2008 BAFA - Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle a. Internetauftritt des BAFA, http://www.bafa.de/bafa/de/das_bafa/index.html, abgerufen am 19.02.2014 b. 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WPZ Bulletin – Ausgaben 02-2009 bis 02-2013 e. Prüfresultate 2013/2014 f. 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2013) [BWP]............................................................................................... 39 Abbildung 3.22: Entwicklung der durchschnittlichen Heizleistungen von elektrischen Heizungswärmepumpen und Gaswärmepumpen in Deutschland (Prognose bis 2015) [Quelle] ... 41 Abbildung 3.23: Anzahl der fertiggestellten Gebäude mit Wärmepumpenheizung im Zeitraum 2005 bis 2012 [DESTATIS]................................................................................................................. 42 Abbildung 3.24: Art der Wohngebäude mit Wärmepumpenheizung 2012 [DESTATIS] .................. 43 Abbildung 3.25: Art der Nichtwohngebäude mit Wärmepumpenheizung 2012 [DESTATIS] .......... 44 98 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Abbildung 3.26: Anteile der installierten Wärmepumpen im Neubau und im Gebäudebestand – 2013: Prognose [BWP] ..................................................................................................................... 45 Abbildung 3.27: Anteile der installierten Wärmespeicher im Neubau und im Gebäudebestand (Fraunhofer ISE) ............................................................................................................................... 46 Abbildung 3.28: Leistungszahl (COP) in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmesenke [IKZ] .............................................................................................. 47 Abbildung 3.29: COP-Werte der seit 1993 am WPZ Buchs getesteten Luft-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 bei A2/W35 [Bericht 2012] ......................................................................................... 48 Abbildung 3.30: Vergleichswerte der gemessenen COP bei Luft-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 und EN 14511 mit einzuhaltenden Mindestwerten [WPZ Bericht 2012] ................................. 49 Abbildung 3.31: COP-Werte der seit 1993 am WPZ Buchs getesteten Sole-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 bei B0/W35 [Bericht 2012].......................................................................................... 50 Abbildung 3.32: Vergleichswerte der gemessenen COP bei Sole-Wasser-Wärmepumpen nach EN 255 und EN 14511 mit einzuhaltenden Mindestwerten [WPZ Bericht 2012] ................................. 50 Abbildung 3.33: Wärmeübergabesysteme in Neubau und Gebäudebestand [Endberichte ISE] .... 53 Abbildung 3.34: Durchschnittliche JAZ der Fraunhofer Wärmepumpen-Feldtests für Neubau und Gebäudebestand [Endberichte Fraunhofer] .................................................................................... 54 Abbildung 3.35: Übersicht der im Gebäudebestand ermittelten JAZ im Bewertungszeitraum 2008/2009 getrennt nach Wärmequellen [WP im Bestand Kurzfassung] ....................................... 55 Abbildung 3.36: Entwicklung der Jahresheizzahlen von Gas-Wärmepumpen [BWP] ..................... 57 Abbildung 4.1: Durchschnittliche Investitionskosten der vom BAFA geförderten Wärmepumpenanlagen (2008 - 2013), Mittelwerte 2000 bis 2013 [BAFA Wagner 2014] ............. 59 Abbildung 4.2: Durchschnittlicher Gerätepreis pro kW Heizleistung, rechte Säulen: 6 bis 15 kW, Stand: Februar 2014, Preise inkl. 19 % MwSt [waermepumpenshop] ............................................ 60 Abbildung 4.3: Brutto-Investitionskosten für Sole-Wasser-Wärmepumpen in Abhängigkeit der Heizleistung [BW Web] .................................................................................................................... 61 Abbildung 4.4: Anteil Gebäudebestand an vom BAFA geförderten Wärmepumpenanlagen [BAFA Wagner 2014] ................................................................................................................................... 63 Abbildung 4.5: Absatzzahlen Wärmepumpen im Vergleich zu im Rahmen des MAP gestellten und bewilligten Anträge für 2012 – Angaben inkl. Gas-Wärmepumpen [BAFA Wagner] ...................... 64 Abbildung 4.6: Absatzzahlen, Anzahl gestellter und bewilligter Anträge sowie Förderquote [auf Basis BAFA Wagner] ......................................................................................................................... 65 Abbildung 4.7: Anteile der Wärmequellen an MAP-geförderten Wärmepumpenanlagen 2012 [BAFA Wagner] ................................................................................................................................. 65 Abbildung 4.8: Fördersummen je Anlage [BAFA Wagner] ............................................................... 66 Abbildung 4.9: Leistung von im MAP geförderten Wärmepumpenanlagen pro Einwohner nach Bundeländern (kW pro 100.000 Einwohner) [auf Basis BAFA Wagner] .......................................... 67 Abbildung 4.10: Anzahl der von der KfW geförderten Wärmepumpen-Maßnahmen und Darlehenszusagen im Zeitraum 2009 bis 1. Halbjahr 2013 [KfW Förderstatistiken] ....................... 71 Abbildung 5.1:Prognose des Feldbestands von Wärmepumpen in Deutschland (Prognose bis 2020) - ohne gasmotorische Wärmepumpen [BWP, Shell BDH] ............................................................... 82 Abbildung 5.2: Anteile der genutzten Wärmequellen bzw. Betriebsart am WärmepumpenFeldbestand ...................................................................................................................................... 83 Abbildung 5.3: Anteile verschiedener Wärmepumpenarten am Feldbestand (Prognose bis 2020) [Quelle] ............................................................................................................................................. 84 99 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends Abbildung 5.4: Qualitative Entwicklung der Absatzzahlen von Wärmepumpen bis 2020 [anhand BWP 2013/Gorris] ............................................................................................................................ 84 Abbildung 5.5: Deckungsanteil der Wärmepumpe in einem bivalenten System in Abhängigkeit vom Bivalenzpunkt (Wärmequellentemperatur) [DIN 4071 - 10] ................................................... 90 100 Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes – Bestandsaufnahme und Trends 8 Tabellenverzeichnis Tabelle 3.1: Anteile der vorwiegend verwendeten Heizenergien in neu fertiggestellten Wohngebäuden in den Jahren 2000, 2008 und 2012 [DESTATIS, 2012] ......................................... 18 Tabelle 3.2: Thermische und elektrische Gesamtleistung des Anlagenbestandes an Wärmepumpen in Deutschland.................................................................................................................................. 32 Tabelle 3.3: Heizwärmemenge, Stromverbrauch und genutzte regenerative Wärme des Feldbestands an Wärmepumpen in Deutschland ............................................................................ 33 Tabelle 3.4: Thermische und elektrische Gesamtleistung des Anlagenbestandes reversibler Wärmepumpen in Deutschland ....................................................................................................... 34 Tabelle 3.5: Heizwärmemenge, Stromverbrauch und genutzte regenerative Wärme des Feldbestands an reversiblen Wärmepumpen in Deutschland ......................................................... 35 Tabelle 3.6: Projektinformationen zu den Wärmepumpen-Feldtests des Fraunhofer ISE [Endberichte der Projekte] ............................................................................................................... 52 Tabelle 3.7: Übersicht der in diversen Feldstudien ermittelten JAZ getrennt nach Wärmequellen/GEMIS-Vergleichswerte – in Klammern angegeben: Anzahl ausgewerteter Anlagen [QUELLEN] ........................................................................................................................................ 56 Tabelle 4.1: Geforderte Mindest-Jahresarbeitszahl zur Förderung von Wärmepumpen im MAP [BAFA Web] ...................................................................................................................................... 62 Tabelle 4.2: Förderung von Wärmepumpen im Marktanreizprogramm [MAP BWP Postkarte bzw. BAFA Web] ....................................................................................................................................... 63 Tabelle 4.3: Förderprogramme und Finanzhilfen der Bundesländer für den Einsatz von Wärmepumpen [Förderdatenbank.de]............................................................................................ 74 Tabelle 5.1: Prognose der künftigen Wärmebereitstellung durch Wärmepumpen auf Grundlage von [Shell BDH]................................................................................................................................. 80 Tabelle 5.2: Abschätzung der mittleren JAZ des Feldbestands geothermischer Wärmepumpen (2011 - 2020) [BWP 2013] ................................................................................................................ 80 Tabelle 5.3: Prognose der künftigen Wärmebereitstellung durch Wärmepumpen [BWP 2013] .... 81 Tabelle 5.4: Entwicklung der durchschnittlichen Heizleistung und Jahresvollbenutzungsstunden von Wärmepumpen bis 2020 [BWP 2013] ....................................................................................... 81 Tabelle 5.5: Vergleich der Trendszenarien von BWP und Shell/BDH [2013] ................................... 85 101