Rahmenthemen - FOS Augsburg
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Rahmenthemen - FOS Augsburg
Rahmenthemen für das Seminar 2016 / 17 Bitte bewerben Sie sich per Mail bis zum 20. Mai 2016 Näheres zur Bewerbung erfahren Sie im Merkblatt zum Seminarfach im Punkt 6.1 (http://www.fosbosaugsburg.de/fileadmin/downloads/unterricht/seminarfach/merkblatt_seminarfach.pdf) Bei allen Rahmenthemen sind die betreuenden Lehrkräfte angegeben. Nutzen Sie diese Schulwoche, um ggf. klärende Fragen an die Betreuer zu stellen. 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Drama und Theater Fr. Kulig American Television Series Fr. Stoll UTOPIA - DYSTOPIA Fr. Wiedenbauer Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit H. Stüdlein Völkermord im Film H. Förstl Genozide des 20. Jahrhunderts im Vergleich mit dem Holocaust Fr. Reiter Akten aus den Augsburger Archiven H. Halter Neuere Ansätze epochenübergreifender Geschichtsschreibung H. Stratmann Stochastische Prozesse Fr. van der Ploeg / H. Friedel a day in the life Fr. Irmer Geniale Dilletanten H. Lochmüller Das Böse im Menschen Fr. Meinert-Schäfer / Fr. Schmuck Stoffwechsel – Leben wandelt um H. Maier Digitale Welten H. Hoffmann Wirtschaftsethik H. Faltner Wirtschaftliche Anwendungen mit GeoGebra H. Hierl Rahmenthema 01 Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. Kulig Drama und Theater Dieses Seminar ist nichts für Schüler, die mit dem Begriff Drama nur Bruce Darnell in Verbindung bringen können, sondern für diejenigen, die eine gewisse Begeisterung für Theater mit all seinen Facetten mitbringen. Alle Seminararbeiten haben als Kern ihrer Auseinandersetzung den Vergleich eines geschriebenen Stückes mit der Umsetzung auf der Bühne. Deshalb werden wir in diesem Seminar auch ins Theater gehen und uns alle relevanten Stücke in Augsburg und ggf. auch in München oder im Umkreis anschauen. Das bedeutet, dass Sie in diesem Seminar mit Zusatzkosten rechnen müssen. Aber es geht auch um alle Themen, die sich mit der literarischen Gattung `Drama` und den Möglichkeiten der Umsetzung beschäftigen. Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt. 1. Theater heute – die Praxis im Hier und Jetzt. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die verschiedenen Spielmöglichkeiten in Augsburg gesetzt wer macht hier eigentlich Theater, welche anderen Varianten gibt es noch? Deshalb werden das Stadttheater und auch das Sensemble-Theater besucht werden sowie auch mehrere Theateraufführungen. Auch alle Berufe, die mit dem Theater zu tun haben, gehören in diesen Themenkomplex z.B. Schauspieler und Regisseur. Eine Führung zu diesem Thema ist am 18. Juli im Stadttheater Augsburg. Auch werden im Juli die Freilichtbühne und/oder das Sensemble-Theater noch besucht werden. 2. Theater in der Theorie – von früher zu heute Aber natürlich muss auch die Theorie des Dramas vertieft werden. Dabei wird Aristoteles genauso eine Rolle spielen wie Brecht oder Dürrenmatt. Warum schreiben die Autoren ihre Stücke so, welche Wirkung wollen sie erzielen? Hier werden die Schüler Referate zu den einzelnen Theorien halten. 3. Theater – ein geschichtlicher Überblick Einen dritten Schwerpunkt bildet die Geschichte des Dramas und auch der Schauspielkunst. Dabei werden die wichtigsten Dramen der deutschen Dichtung genauer betrachtet werden, natürlich geht es auch um den zeitgeschichtlichen Hintergrund und den jeweiligen Autor. Auch hier sind Referate zur Literatur- und Gattungsgeschichte geplant. 4. Die Erstellung der Seminararbeit Die Inhalte dieses Punktes sind selbsterklärend. Ich freue mich auf Ihre engagierte und interessierte Teilnahme und auf lesenswerte Seminararbeiten! Geplante Stücke: Yasmina Reza „Kunst“ Ödön von Horvath „Der jüngste Tag“ Johann Wolfgang von Goethe „Faust I und II“ OSKAR & DIE DAME IN ROSA von Eric-Emmanuel Schmitt PERSONALSPIELE / HUMANKAPITAL CONTRACTIONS von Mike Bartlett CORPORATE IDENTITY von Werner Wüthrich Rahmenthema 02 Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. Stoll American Television Series „Der Roman der Gegenwart ist eine DVD-Box: Amerikanische Serien wie „The Wire“ beweisen die Emanzipation einer epischen Form von der Unterhaltungsindustrie und sind längst zum ernshaften Konkurrenten der Literatur geworden.“ (Richard Kämmerlings, FAZ, 08.10.2012) American television series have always enjoyed great popularity – not only with American audiences; recently, they have also gained wide critical appraisal as 21st century “novels“, as formally and aesthetically innovative works of art, and as offering insights about American society unique to that medium and its new, high quality formats. This seminar will provide an overview of contemporary U.S. television series, historicize the current development in the larger context of serial narration and define what is “new“ about the so-called “new television series“. We will discuss some of the recent tv productions and analyze how they reflect U.S. core values and myths as well as current polticial events and social realities. For this purpose we will, for example, have a closer look at images and narratives of the West and the frontier (Deadwood), those of other US regions, such as the South (True Detectives), the ideal of the American Family (Modern Family) as well as politics, political culture, corruption and terrorist threats (Homeland). In our approach to the material we will work with historical and cultural contextualization, identify references to literary texts and to other media, and analyze the tv series as a site and vehicle of cultural criticism. During your “Seminarphase“ you will be accompanied and guided by Anja Stoll, one of your school's English teachers. Lessons will be held in English. Thesis papers can be written in English or German. Rahmenthema 03 Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. Wiedenbauer UTOPIA - DYSTOPIA Der Anfang der Politeia von Plato in der ältesten erhaltenen mittelalterlichen Handschrift: Paris, Bibliothèque Nationale, Gr. 1807 (9. Jahrhundert) https://de.wikipedia.org/wiki/Politeia Thomas Morus als Lordkanzler (Hans Holbein der Jüngere, 1527) https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Morus Thomas Morus, Utopia [IPA: uˈtʰoːpi ̯ɑ] (lateinischer Volltitel: De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia („Vom besten Zustand des Staates und der neuen Insel Utopia“) Titelholzschnitt der Ausgabe von 1516) https://de.wikipedia.org/wiki/Utopia_(Roman) Hinweis: Das vom/von der Seminarteilnehmer/-in gewählte Thema dieses Seminars kann entweder im Rahmen des Faches Sozialkunde – Politische Theorie, Staatsformen – auf Deutsch oder im Rahmen des Faches Englisch – Utopian Literature, the ideal society and state – auf Englisch verfasst werden. Wie soll die Welt von morgen aussehen? noch immer: UTOPIA - DYSTOPIA Thomas Morus, Lordkanzler Heinrichs VIII. von England, entwarf den idealen Staat „Utopia“ und ist damit der Schöpfer einer neuen Gattung, des utopischen Romans, der eine neue, bessere Welt entwirft. Diese Welt kann oder soll geschaffen werden: eine ideale, neue, bessere Gesellschaft in einem idealen, perfekten Staat eine neue Weltordnung! eine Welt ohne Sorge, Krankheit, Hunger, Leid, auch sogar die Erlösung vom Tod das Paradies! Seit dem 19. Jahrhundert tragen aber auch die Entwicklungen in den Naturwissenschaften und der Technik zur gesellschaftlichen Höherentwicklung bei und können so die ideale Gesellschaft in einem idealen Staat positiv formen – eine Utopie. Auf der anderen Seite wachsen die Zweifel am ungebrochenen Fortschritt und steigern sich, ins Negative gewendet, zur Angst vor der zukünftigen Entwicklung der Gesellschaft und des Staates – eine Dystopie. Sozialkunde 1. Utopie: räumlich „Nicht-Ort“ Einige Stichworte im Zusammenhang mit der Utopie als positivem Entwurf: Atlantis - Eschatologie - Theokratie - „Himmlisches Jerusalem“ - Paradies - Schlaraffenland und Muße - Recht auf Faulheit Wissenschaftlich-technische Utopien: „Denken nach Vorn“ Weltall – Neue Welten 2. Dystopie: zeitlich Zukunftsperspektiven Einige Stichworte im Zusammenhang mit der Dystopie als negativem Entwurf: Kritik an Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Unterdrückung Zerstörung des Fortschrittsglaubens generieren Angst und Zweifel an der technischen Entwicklung; Propaganda, Entfremdung, Personenkult, Sprache („Neusprech“) Entwürfe von Gegenbildern zur jeweils bestehenden Realität English The main objective of the “Seminarfach Englisch” will be discovering, exploring, assessing some of the most significant works of the Utopian literature as well as “adaptations of books into movies” such as H.G. Wells, “Time Machine”; George Orwell“1984”; William Golding “Lord of the Flies”; Ray Bradbury, “Fahrenheit 451”; Contemporary authors such as Margret Atwood, “Report of a Maid”; Suzanne Collins, “Tributes of Panem”; Dave Eggers, “The Circle” should also be considered noch immer: UTOPIA - DYSTOPIA During the seminar we will study and try to find out which narrative patterns and dramatic effects are used to tell the story of a perfect and/or totalitarian state and of an ideal society. Ausgewählte Werke der utopischen Literatur: Primärliteratur: Plato, Der Staat (Politeia) (380 BC) Joachim von Fiore, Offenbarung (Revelatio – Chiliasmus – Drei Zeitalter) (um 1190) Thomas More, Utopia (1516) Tommaso Campanella, Die Sonnenstadt (The City of the Sun) (1602) Francis Bacon, New Atlantis (1627) David HenryThoreau, Walden or Life in the Woods (1845) Samuel Butler, Erewhon (1872) Herbert George Wells, Time Machine (1895) Aldous Huxley, Brave New World (Schöne Neue Welt) (1932) George Orwell, 1984 (1948/49) Ray Bradbury, Fahrenheit 451 (1953) William Golding, Lord of the Flies (Der Herr der Fliegen)(1954) Margret Atwood, The Handmaid’s Tale (Der Report der Magd) (1985) Wladimir Georgijewitsch Sorokin, Der Tag des Opritschnik (2007) Suzanne Collins, Die Tribute von Panem (2008) Dave Eggers, The Circle(2013) Michel Houellebecq, Unterwerfung (Soumission) (2015) Sekundärliteratur: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe: Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. 8 Bände in 9. Klett-Cotta, Stuttgart 1972–1997; Lucian Hölscher, „Utopie“ (Lexikalischer Artikel) Eva Horn, Zukunft als Katastrophe. Frankfurt/Main, Fischer, 2014. Robert Jungk, Der Jahrtausendmensch.(Demokratisierung utopischen Denkens),1973. Uwe Klawitter: The Theme of Totalitarianism in English Fiction, 1997, ISBN 3-631-31520-1. Horst Opaschowski, Das Moses-Prinzip. Die 10 Gebote des 21. Jahrhunderts, 2006. ISBN 978-3-579-06947-0 Horst Opaschowski, (unter Mitarbeit von Irina Pilawa): So wollen wir leben! Die 10 Zukunftshoffnungen der Deutschen, Gütersloh, 2014. ISBN 978-3-579-07076-6 Thomas Schölderle, Geschichte der Utopie. Eine Einführung. Böhlau UTB, Köln/Weimar/Wien, 2012. Rahmenthema 04 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Stüdlein Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit umfasst alle Formen der Diskriminierung. Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Verfolgung von Behinderten, Homophobie etc., etc. fallen unter diesen terminus technicus. Dieses differenzierte Phänomen entzieht sich einer einfachen Erklärung. Menschen aller Zeiten, aller Völker, aller Religionen und aller sozialer Schichten unterliegen dieser Versuchung. Völker und Menschen, die gerade noch selbst als minderwertig betrachtet wurden, können im nächsten Moment, unter anderen politischen und sozialen Vorzeichen selbst rassistische Denk- und Verhaltensstrukturen entwickeln. Das Seminar versucht verschiedene Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, verschiedene Aspekte und Ursachen, aufzudecken, die sich hinter diskriminierenden Haltungen verbergen. Ihre Arbeit fokussiert auf einem eng umrissenen Einzelaspekt, der inhaltlich geschichtlich, sozialpolitisch oder pädagogisch bearbeitet werden muss. Weiterhin wird eine vertiefte ethische bzw. religiöse Bewertung ihrer Erkenntnisse gefordert. Folgende Themenvorgaben stellen den Grobrahmen dar, zu denen Sie Ihr eigenes Thema formulieren: Geschichte: Rassismus in Südamerika, in den Entwicklungsländern Sklaverei (in Vergangenheit und Gegenwart) Euthanasieprogramme im Dritten Reich Apartheitspolitik Sextourismus Die Verfolgung der Armenier in der Türkei Rassenunruhen unter Martin Luther King Die Frauen zwischen Unterdrückung und Rebellion Aktuelle sozialpolitische Aspekte: Antisemitismus in Deutschland/Frankreich Muslimische Menschen und Einrichtungen in Deutschland als Opfer von Rassismus Rassismus unter Migranten gegen Deutsche, Juden, etc. Asylproblematik Moderne Arbeitssklaven Die Frauen zwischen Unterdrückung und Rebellion Genderfragen Michael Stüdlein Rahmenthema 05 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Förstl Völkermord im Film Das 20. Jahrhundert wird oft als das Jahrhundert der Völkermorde bezeichnet. Angefangen mit dem Genozid an den Armeniern ziehen sich Massenverbrechen wie die Ermordung der europäischen Juden, die Massaker der Roten Khmer in Kambodscha oder die „ethnischen Säuberungen“ in Ruanda und Jugoslawien durch die vergangenen hundert Jahre. Gleichzeitig avanciert im 20.Jahrhundert das Medium Film zu dem kulturellen Leitmedium, in dem die Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Massenverbrechen erfolgt. Die Fernsehserie „Holocaust“ in den 1970er Jahren oder der oscarprämierte Kinofilm „Schindlers Liste“ von 1993 haben ein Massenpublikum dazu motiviert, sich intensiv mit der Ermordung der Juden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern auseinanderzusetzen. Filme wie „Hotel Ruanda“ oder „The Killing Fields“ haben den Blick weg von Europa gelenkt und Massenverbrechen in Afrika und Asien thematisiert und damit erst einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Filme sind dabei keineswegs neutrale Darstellungen der Vergangenheit, die zeigen „wie es wirklich gewesen ist“, sondern sie nehmen Wertungen vor, zeigen bestimmte Aspekte und lassen andere in den Hintergrund treten. Damit prägen sie in hohem Maße die Wahrnehmung der historischen Ereignisse und sind auch immer politische Stellungnahmen. Deshalb lohnt sich ein analytischer und kritischer Blick auf die filmische Verarbeitung von Völkermorden, der im Mittelpunkt des Seminars stehen soll. Dabei beschäftigen uns Fragen nach der filmischen Umsetzung des Grauens der Völkermorde ebenso wie die Darstellung von Opfer- und Tätergruppen. Welche Schuldzuweisungen und welche Ursachenzuschreibungen nimmt der jeweilige Film vor? Die Teilnehmer des Seminars müssen ein hohes Interesse an historischen Zusammenhängen ebenso mitbringen wie die Bereitschaft, sich analytisch mit Filmen auseinanderzusetzen. Rahmenthema 06 Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. Reiter Genozide des 20. Jahrhunderts im Vergleich mit dem Holocaust Im Seminar wollen wir uns in einer ersten Phase damit beschäftigen, warum das 20. Jahrhundert in der Literatur häufig als „das Jahrhundert der Völkermorde“ bezeichnet wird. Dadurch sollen die Seminarteilnehmer ihr eigenes Thema finden. In einer zweiten Phase sollen Kriterien für die Vergleichbarkeit des Holocaust mit anderen Genoziden im 20. Jahrhundert entwickelt werden. Dabei wird sich zwangsläufig die Frage nach der Singularität des Holocausts stellen. Um letzteres greifbarer zu machen, ist in jedem Fall eine Exkursion ins ehemalige Konzentrationslager Dachau geplant. Bei Interesse der Teilnehmer kann auch über eine mehrtägige Studienfahrt in die polnische Stadt Krakau mit Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz nachgedacht werden. Voraussetzung für den Besuch des Seminars sind solide Grundkenntnisse über die Verfolgung und Ermordung der Juden in der NS-Zeit. Basislektüre zum Einstieg in das Seminar: Wolfgang Benz, Ausgrenzung, Vertreibung, Völkermord: Genozid im 20. Jahrhundert, München 2006 Sabine Reiter Rahmenthema 07 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Halter Akten aus den Augsburger Archiven Das Seminar ist wichtigen Entwicklungen und Ereignissen der Augsburger Stadtgeschichte gewidmet. Um diese zu erforschen, sollen aussagekräftige Akten aus dem Stadt- und dem Staatsarchiv ausgewertet und in Bezug zur Forschungsliteratur gesetzt werden, wobei der Schwerpunkt voraussichtlich auf dem 20. Jahrhundert liegen wird. Welche Themen sich im Einzelnen ergeben, wird nach der gemeinsamen Recherche in den genannten Archiven festzulegen sein. Vorstellbar sind – nur als Beispiele – Arbeiten zur Baugeschichte (Plätze, Gebäude, Stadtviertel), zu Schule und Kultur (Theater), zur Kommunalpolitik (Wahlen, Parteien, Persönlichkeiten) oder zum Verkehrswesen (Öffentlicher Nahverkehr, überregionale Verkehrsanbindung), aber auch manches andere ist denkbar. Rahmenthema 08 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Stratmann Neuere Ansätze epochenübergreifender Geschichtsschreibung Die inhaltliche Dimension Geld und Gewalt, Staat und individuelle Sicherheit, Erfolg und Scheitern von Gesellschaften unter den Kategorien von Ökologie und Ökonomie, ethnische Zugehörigkeit als politischer Bestimmungsfaktor – all´ diese Themenkomplexe sind in den letzten zehn Jahren kenntnisreich und doch auf einer Ebene, die nicht nur Fachwissenschaftlern, sondern auch dem interessierten Laienpublikum zugänglich ist, bearbeitet und in z.T. durchaus kommerziell erfolgreicher Form veröffentlicht worden. Nicht umsonst dominieren hier amerikanische Wissenschaftler, die im Gegensatz zu vielen ihrer deutschen und französischen Kollegen in der Lage sind, komplexe Sachverhalte verständlich und häufig sogar unterhaltsam zu präsentieren. Letztlich haben viele dieser Autoren, ohne dies vielleicht intendiert zu haben, einen Beitrag zur Universalgeschichtsschreibung geleistet. Mit einigen dieser Ansätze werden wir uns im Seminar beschäftigen, und die folgenden Titel können uns als Themensteinbruch dienen: - D. Acemoglu/J.A. Robinson: Warum Nationen scheitern – Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut J. Diamond: Kollaps – Warum Gesellschaften überleben oder untergehen Chr. von Braun: Der Preis des Geldes – Eine Kulturgeschichte St. Pinker: Gewalt – Eine neue Geschichte der Menschheit S.P. Huntington: Kampf der Kulturen – Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert (Diese Studie ist nun schon 20 Jahre alt und fällt damit etwas aus dem zeitlichen Rahmen, sie hat sich im Nachhinein aber in vielfacher Hinsicht als prophetisch erwiesen.) - P. Mishra: Aus den Ruinen des Empires – Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens (Der Autor beschäftigt sich an Hand von drei Persönlichkeiten aus unterschiedlichen asiatischen Kulturkreisen mit dem Verhältnis des „Westens“ zu „Asien“.) Begleitend zu der theoretischen Arbeit werden wir uns in Form von Dokumentar- und u.U. auch Spielfilmen mit der jew. Thematik beschäftigen; dies v.a. in der Phase bis zu den Herbstferien. Vorgehensweise Die Seminarteilnehmer sollten sich bis zu Beginn der Sommerferien für eines der angebotenen Themen entschieden und dieses bis Oktober soweit bearbeitet haben, dass sie in der Lage sind, einen Teilaspekt der Thematik in Form eines Referats zu präsentieren. Es ist sehr empfehlenswert, letztlich sogar unumgänglich, die wissenschaftliche Fachliteratur bis Ende September bibliographiert und gelesen zu haben. Erfahrungsgemäß fehlt dazu die Zeit im laufenden Schuljahr. Zudem können in fast allen Seminarsitzungen Fragen zur Arbeit, deren Inhalt und Aufbau ebenso wie zur konkreten Vorgehensweise bei der Fertigstellung der Arbeit gestellt werden. Nach der Abgabe der Seminararbeit wird diese in ihrer Gesamtheit präsentiert. Rahmenthema 09 Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. van der Ploeg / H. Friedel „Nix Gwiss woass ma ned!“ In der Tat sind viele reale Vorgänge im Leben, wenn es um deren zeitlichen Verlauf geht, mit einem großen Maß an Ungewissheit behaftet. Die Mathematik kennt eine ultimative Antwort auf diese Unsicherheiten: die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Das Rahmenthema für unser diesjähriges Seminarfach lautet: Stochastische Prozesse Mit den stochastischen Prozessen können alle möglichen Vorgänge, quer durch viele Fachrichtungen, beschrieben werden z. B.: - Warteschlangen an der Kasse Schrifterkennung Signalübertragung Diffusion Epidemien Verbreitung von Genen Meinungsbildung in der Politik Ausbreitung von Gerüchten Wenn Ihnen unser Seminarfachthema gefällt, sind wir neugierig auf Ihre Bewerbung und freuen uns auf Ihre Teilnahme am Mathematik Seminar. Frau van der Ploeg und Herr Friedel Rahmenthema 10 (Nur AR Gestaltung) Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. Irmer Rahmenthema 11 (Nur AR Gestaltung) Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Lochmüller Geniale Dilletanten zwischen Art brut und Outsider Art - Antiakademische Ästhetik jenseits etablierter Kunstformen und -strömungen _________________________________________________________________ Geniale Dilletanten war der absichtlich falsch geschriebene Titel eines Musikfestivals, das 1981 im Berliner Tempodrom stattfand und zum Synonym einer kurzen Epoche künstlerischen Aufbruchs wurde. Es »erblühte« eine Avantgarde, die sich durch künstlerische Vehemenz, genreübergreifendes Experimentieren und den Wunsch nach Selbstorganisation und ästhetischer Freiheit auszeichnete. Die Art brut (franz. für »unverbildete, rohe Kunst«) ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern und Menschen mit einer geistigen Krankheit und/oder einer geistigen Behinderung. Die Bezeichnung ging vom französischen Maler Jean Dubuffet aus, der sich eingehend mit einer naiven und antiakademischen Ästhetik beschäftigte. Art brut beschreibt eine Kunst jenseits etablierter Kunstformen und -strömungen. Im anglo-amerikanischen Sprachraum ist stattdessen der Begriff Outsider Art (»Außenseiter-Kunst«) gebräuchlich. In unserem Seminar untersuchen wir verschiedenste Spielformen einer Ästhetik, die sich abseits der Akademien sowie etablierter Kunstformen und -strömungen entwickelt. _________________________________________________________________ Setzen Sie sich theoretisch, bildnerisch, konzeptionell, medial, dreidimenional etc. mit der Ästhetik des »Genialen Dilletantismus« auseinander. Dazu bietet Ihnen zusätzlich die Kunstgeschichte sowohl inhaltlich als auch formal viele interessante Beispiele. Entwickeln Sie ein gestalterisches Konzept und setzen Sie dies in Bezug zu Ihrer kunstgeschichtlichen Recherche. Die Wahl der bildnerischen Mittel ist Ihnen freigestellt. Rahmenthema 12 Schuljahr 2016/17 Lehrer: Fr. Meinert-Schäfer / Fr. Schmuck Das Böse im Menschen Zuerst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ B. Brecht, Dreigroschenoper, 1928 Wohl jedem, der nur liebt, was er darf, und nur hasst, was er soll. Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen, 1911 Der Fanatismus ist nämlich die einzige „Willensstärke“, zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können. Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller Quelle: Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, 1882 Die Kultur muss alles aufbieten, um den Aggressionstrieben der Menschen Schranken zu setzen. Sigmund Freud (1856 - 1939), österreichischer Psychiater und Begründer der Psychoanalyse Quelle: Freud, Das Unbehagen in der Kultur, 1930 In diesem Seminar befassen wir uns mit den „dunklen Seiten“ der menschlichen Psyche, die sich in einer ganz großen Bandbreite von egoistischen, unsozialen, unmoralischen, aggressiven bis hin zu kriminellen Verhaltensäußerungen zeigt. Grundsätzlich geht es darum zu erkunden, wie sich „das Böse“ äußert, um in einem zweiten Schritt nach dem Warum zu fragen. Zur Beantwortung der Warum-Frage werden Sie sich mit Erklärungsmodellen aus verschiedenen Wissenschaften auseinandersetzen (z.B. aus der Psychologie und der Soziologie). Zunächst erarbeiten wir gemeinsam, welche Facetten „das Böse“ beinhaltet, bzw. welche Teilaspekte hierzu in einer Seminararbeit untersucht werden könnten. Wenn Sie sich für dieses Seminar entscheiden, dann bringen Sie bitte Ihre ersten Assoziationen und Ideen zur ersten Sitzung in schriftlicher Form mit. Überlegen Sie sich hierzu, welche Teilaspekte zu diesem Rahmenthema für Sie interessant sind. Dieses Seminar wendet sich v.a. an SchülerINNEN aus der Ausbildungsrichtung Sozialwesen, aber Sie können sich auch aus anderen Ausbildungsrichtungen dafür bewerben. Betreuerinnen: Meinert-Schäfer Birgit, Schmuck-Burgholz Christine Rahmenthema 13 (Nur AR Sozial / Technik )Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Maier Stoffwechsel – Leben wandelt um Eine zentrale Gemeinsamkeit aller Lebewesen ist ihre Fähigkeit Stoffe aus der Umwelt zu sammeln, diese zu konzentrieren und in andere Stoffe umzuwandeln. Diese gebildeten Stoffe sind die chemische Grundlage der Lebewesen. Sie liefern z.B. Energie, dienen als Baustoffe, als Katalysatoren, als Signalstoffe oder müssen als Abfallstoffe möglichst kostengünstig entsorgt werden. Alle Vorgänge die im Zusammenhang mit dieser Stoffumwandlung stehen werden in der Biologie als Metabolismus bezeichnet. Dieser umfasst sowohl abbauende als auch aufbauende Prozesse. Der wichtigste aufbauende Prozess ist dabei global betrachtet sicherlich die Fotosynthese der autotrophen Lebewesen. Diese bauen durch die Umwandlung von Kohlenstoffdioxid und Wasser in Glucose und Sauerstoff die stoffliche Basis aller organischen Moleküle auf. Damit ist der Anabolismus, also der „aufbauende“ Stoffwechsel aber natürlich bei weitem nicht abgeschlossen. Die Glucose dient über zahlreiche Reaktionswege als Grundstoff für die Synthese von Fetten, langkettigen Kohlenhydraten und Proteinen. Je nach Einsatzzweck dienen diese Moleküle als Energiespeicher, Baustoffe oder funktionelle Moleküle, die ihrerseits weitere chemische Reaktionen möglich machen. Der Stoffabbau (Katabolismus) kann ebenfalls auf zahlreichen Wegen erfolgen. In sauerstofffreien (anaeroben) Reaktionsräumen finden verschiedenste Gärungen statt. Die bekannteste unter ihnen ist die alkoholische Gärung, in deren Verlauf der Giftstoff Ethanol freigesetzt wird. Aber auch am Grund von sauerstoffarmen Gewässern, in Kläranlagen oder im Boden finden permanent verschiedenste Gärungen statt. In sauerstoffhaltigen (aeroben) Milieus wird durch die Zellatmung, als Umkehrung der Fotosynthese, die Glucose wieder in Ihre Ausgangsstoffe zersetzt. Diese Moleküle stehen damit wieder den Pflanzen zur Verfügung. Aber auch der Abbau von Fetten und Aminosäuren muss natürlich durch den Katabolismus gewährleistet sein. Das Ziel Ihrer Seminararbeiten soll es sein ausgewählte Bereiche dieser unsichtbaren, aber unverzichtbaren, biochemischen Welt zu beleuchten und deren Bedeutung für die Lebewesen herauszuarbeiten. Rahmenthema 14 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Hoffmann Digitale Welten Ausbildungsrichtungen: Technik, Wirtschaft, Internationale Wirtschaft , Gestaltung und Sozialwesen „Der digitale Wandel betrifft jeden: Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, Studierende und Familien, junge und alte Menschen. Auf dem Land und in der Stadt. In der Werkstatt nebenan wie im Großbetrieb. Das birgt große Chancen - aber auch Herausforderungen. Digitale Infrastruktur, vernetzte Fabriken, Datensouveränität, eine an den neuen Anforderungen ausgerichtete Bildung, neue Geschäftsmodelle und Technologien diese Themen müssen wir planvoll angehen und entwickeln.“ (BMWi) Gerade die derzeitigen hitzigen Diskussionen über Datenschutz (z.B. NSA), gläserner Mensch, autonomes Autofahren, Smart Media und Industrie 4.0 verdeutlichen die Wichtigkeit dieser Thematik. Im Seminar werden neben den wichtigen Grundlagen zur Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit auch die notwendigen technischen und naturwissenschaftlichen Aspekte des Rahmenthemas erörtert und für die jeweilige Ausbildungsrichtung geeignete Themen festgelegt. Die persönliche Bewertung dieser Zukunftstechnologien sollte dabei eine zentrale Rolle spielen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Seminarteilnahme ist ein Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen und Fragstellungen. Rahmenthema 15 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Faltner Wirtschaftsethik (VWL) „Ethik ist die Lehre bzw. Theorie vom Handeln gemäß der Unterscheidung von gut und böse. Gegenstand der Ethik ist die Moral.“ (Kurzerklärung laut wirtschaftslexikon.gabler.de) Besonders wirtschaftliches Handeln wird vor dem Hintergrund der Ethik oft kritisch betrachtet. In diesem Seminar soll hinterfragt werden, warum dem so ist und ob diese meist negative Sichtweise gerechtfertigt ist. Ausgehend von einer kurzen Betrachtung des „Homo oeconomicus“ soll die Frage „Wie steht es um Ethik und Moral auf dem Markt“ analysiert werden. In diesem Zusammenhang wird die Thematik einer gerechten Verteilung der Einkommen diskutiert und die Seminarteilnehmer haben die Möglichkeit als Vertreter verschiedener Interessensgruppen an einer fiktiven Tarifverhandlung „teilzunehmen“. Des Weiteren wird ökonomisches Handeln mit Hilfe von verschiedenen Simulationen hinterfragt. Besonderes Augenmerk soll hierbei auf einer kritischen Analyse des Geschäfts mit Wasser liegen. Ist es in Ordnung, dass Trinkwasser als Ware gehandelt wird? Teilnehmer dieses Seminars sollten sich durch aktives Interesse und eigenverantwortliches Arbeiten auszeichnen. Rahmenthema 16 Schuljahr 2016/17 Lehrer: H. Hierl Wirtschaftliche Anwendungen mit GeoGebra Das Seminar lehnt sich eng an Inhalte, die in den wirtschaftlichen Fächern behandelt werden, erweitert sie jedoch. So soll ein vertieftes Wissen und eine bessere Fundierung betriebs- und volkswirtschaftlicher Themengebiete erreicht werden. Hauptaugenmerk wird auf die Darstellung und Lösung von Fragestellungen mit dem Programmpaket GeoGebra gelegt (In der ersten Phase des Seminars erfolgt eine Einführung in GeoGebra, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.) Die zu erstellende Arbeit setzt sich dann aus einem praktischen und einem theoretischen Teil zusammen. Mögliche Themenbereiche sind: Preisbildung in verschiedenen Marktformen (Polypol, Oligopol, Monopol) und regulierende Eingriffe (Höchstpreise, Steuersystem …) Ermittlung von Kostenfunktionen über Verbrauchsfunktionen Kostenfunktionen und Anpassungen an unterschiedliche Beschäftigungslagen Dynamische Investitionsrechenverfahren Vorteile des internationalen Handels … Ein wichtiges Ziel in der Seminargruppe ist das Kennenlernen von Instrumenten, die das Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit unterstützen, um so die Studierfähigkeit der Teilnehmer zu erhöhen. Der Einsatz dieser Instrumente ist verpflichtend. Ein Schwerpunkt liegt bei den vielfältigen Möglichkeiten des Literaturverwaltungspramms Citavi, in das ebenfalls eine umfassende Einführung erfolgt. Beim Schreiben der Arbeit lernen Sie, wie man sich die Arbeit mit einer vorgegebenen (Word-) Dokumentenvorlage erleichtern kann (Standard an vielen Universitäten!).