Die internationale Finanzkrise: Ursachen

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Die internationale Finanzkrise: Ursachen
Die internationale Finanzkrise:
Ursachen, Ausprägungen und Ausblick
6. November 2009
Dr. Bernhard Gräf
Senior Economist
[email protected]
Gliederung
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 2
1
Ursachen: Auf Sand gebaut
2
Ausprägungen: Lehman der Knackpunkt
3
A bli k Was bleibt zu tun?
Ausblick:
Gliederung
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1
Ursachen: Auf Sand gebaut
2
Ausprägungen: Lehman der Knackpunkt
3
A bli k Was bleibt zu tun?
Ausblick:
1
Ursachen
Di US S
Die
Sub-prime
b i
Krise:
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Ursachen
U
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Abschlussbericht der President‘s Working Group on Financial Markets
(Vertreter
(V
t t des
d US Finanzministeriums,
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der Fed,
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Securities
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Exchange Commission (SEC) und der Commodity Futures Trading Commission)
sieht Ursachen der aktuellen Finanzkrise in
 Absenkung der Kreditvergabestandards im Bereich der Sub-prime
Hypotheken
 Erosion der Marktdisziplin bei allen Beteiligten beim Verpacken bzw
bzw.
Verbriefen
 Fehler bei der Bewertung solcher und anderer, noch komplexer
strukturierter Wertpapiere durch die Rating-Agenturen
Rating Agenturen
 Schwächen im Risikomanagement der Finanzinstitute und
 Schwächen bei den Aufsichtsbehörden
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 4
1
Ursachen
… und
d was ist
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USA: Leitzins & Hypothekenzins
%
7
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Federal Funds
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Target
6
8
5
7
4
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Hypothekenzins (rechts)
2
5
1
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3
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95
97
99
01
03
Q ll
Quellen:
F
Fed,
d F
Freddie
ddi M
Mac
05
07
09
 Nach Platzen der New Economy
Bubble hat Fed und vor dem
Hintergrund einer sich abzeichnenden
Rezession und einer möglichen
Deflation Leitzins von 6,50% (Anfang
2001) auf 1% (Juni 2003) gesenkt ...
 ... und hielt ihn 1 Jahr auf diesem
niedrigen Niveau und beinahe 3 Jahre
unter 2% …
 ... dies war zu niedrig für einen zu
langen Zeitraum ...
 ... in dem die Hypothekenzinsen sich
auf 4% halbierten.
 Dies hat wohl erst den Boden für die
Übertreibungen am Immobilienmarkt
geschaffen.
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1
Ursachen
Liquidität
Li
idität floss
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diesmal
di
l überwiegend
üb
i
d in
i den
d
Immobilienmarkt …
USA: Verschuldung privater
Haushalte
% verfügbare Einkommen
200.0
180.0
Sonstige
Konsumentenkredite
Hypotheken
160.0
140.0
 Nach Enttäuschungen
g am Aktienmarkt
durch die „New Economy“ und den
„Enron“ und „Worldcom“ Erfahrungen
waren dieses Mal Immobilien das
gesuchte Asset.
Asset
 Verschuldung privater Haushalte stieg
von 120% der verfügbaren Einkommen
etwa 2000 auf zeitweise über 180%
an.
120.0
 Grund: drastische Ausweitung der
100 0
100.0
Hypothekenkredite,
H
th k k dit di
die von 75% auff
120% der verfügbaren Einkommen
stiegen.
80.0
60.0
90
00
Quelle: Fed
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 6
 Irrationale Erwartung (nicht nur der
Haushalte), dass Hauspreise weiter
jährlich zweistellig steigen (wie
Aktienmarkterwartungen
g während der
„New Economy“)
1
Ursachen
… und
d trieb
t i b Immobiliennachfrage,
I
bili
hf
Hauspreise
H
i und
d den
d
privaten Konsum …
USA: Hauspreise
USA: Hypotheken Cash-Outs
% gg.Vj. (links), Index 2000 = 100 (rechts)
Mrd USD (links), % verf. Einkommen (rechts)
25
20
% gg.Vj. (links)
15
260
400
230
350
10
200
5
170
0
4.0
3.5
Mrd USD (links)
300
3.0
% verf . Einkommen (rechts)
250
2.5
200
2.0
-5
140
150
1.5
-10
110
100
1.0
80
50
0.5
0
0.0
-15
1
Index (rechts)
-20
-25
50
95
97
99
01
03
05
Quelle: S&P/Case Shiller
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07
09
93
95
97
Quelle: Freddie Mac
99
01
03
05
07
1
Ursachen
… innovative
i
ti Finanzierungsformen
Fi
i
f
und
d Verbriefungen
V bi f
wirkten als Beschleuniger …
Markt für Hypotheken-besicherte
Wertpapiere
MBS = Mortgage-backed Securities,
Neugeschäft Mrd
Neugeschäft,
Mrd. USD
3500
3000
2500
Private MBS
A
Agency
MBS
2000
1500
1000
500
0
96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09
J/Sep
Jahresbasis
Quelle: SIFMA
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 8
 Neugeschäft in 2001 bis 2007 mit
durchschnittlich USD 2 000 Mrd.
gegenüber 1990 bis 2000 vervierfacht
 Vor allem p
private MBS kräftig
gg
gewachsen,,
Anteil an gesamten MBS von 1996 bis
2006 vervierfacht; private MBS
Neuemissionen zuletzt zum Erliegen
gekommen
k
 Selbst Ex-Fed Präsident Alan Greenspan
gab zu, dass er die Dynamik der
Entwicklung unterschätzt hat
 Keiner der beteiligten Akteure
(Hauskäufer, Hypothekenbanken, RatingAgenturen Politik/Aufsicht) hatte einen
Agenturen,
Anreiz einzugreifen
1
Ursachen
… und
d die
di Suche
S h nach
h Rendite
R dit verstärkte
tä kt diese
di
Entwicklung noch …
USA: „Sichere“ Rendite
 Boom wurde durch Investorennachfrage
nach strukturierten, höher verzinslichen
Wertpapieren in einer Zeit hoher
Liquiditätsüberschüsse und niedriger
Renditen noch verstärkt
10J Staatsanleihen, %
7.0
6.5
6.0
5.5
 Dies g
gilt nicht nur für die USA ((siehe IKB,,
Sachsen LB)
50
5.0
4.5
4.0
 Aber: eine höhere Rendite bedeutet
3.5
immer auch ein höheres Risiko,
Risiko was viele
– auch mit Blick auf die guten Ratings der
MBS – ignorierten
30
3.0
2.5
2.0
00
01
02
03
04
05
06
Q ll DB R
Quelle:
Research
h
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07
08
09
1
Ursachen
… und
d ermöglichte
ö li ht so erstt das
d rasante
t Wachstum
W h t
im
i
Sub-prime Segment
USA: Sub-prime Hypothekenbestand
USA: Sub-prime Hypothekenneugeschäft
700
25
600
Ausstehendes Hypothekenvolumen Ende 2007:
Insgesamt ca. USD 11.000 Mrd.
Subprime
Sub-prime ca. USD 1.300 Mrd.
20
fixed 6%
500
400
15
300
10
Subprime
adjustable
6%
FHA 8%
200
5
100
0
Prime
adjustable
15%
0
1998
2000
2002
2004
2006
2008
Mrd USD (links)
Prime fixed
65%
Anteil an gesamten Neuhypotheken % (rechts)
Quelle: OECD, FRBSF
Quelle: Fed, MBA
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 10
1
Ursachen
S b i
Sub-prime
Schuldner
S h ld
haben
h b
 fragwürdige Bonität
 Schwierigkeiten,
g
ihre Einkommens- und
Vermögensverhältnisse zu dokumentieren
 eine Finanzierungsquote höher als 85%
 eine
i S
Schuldendienstquote
h ld di
t
t von üb
über 55% d
des verfügbaren
fü b
Einkommens
und damit ein erheblich höheres Ausfallrisiko
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1
Ursachen
Sub-prime
S
b i
Hypotheken
H
th k frei
f i nach
h dem
d
Slogan:
Sl
„Nichts ist unmöglich!“
 Teaser Rate Hypotheken
(äußerst niedrige Zinsen am Anfang, spätere Anpassung an Marktzins)
 Interest Only oder Balloon Hypotheken
(für die ersten Jahre müssen nur Zinsen bezahlt werden)
 Payment Option Hypotheken
(Hypothekennehmer
(H
th k
h
kkann selbst
lb t üb
über di
die monatliche
tli h Rü
Rückzahlung
k hl
entscheiden, Differenz wird der Hypothek zugeschlagen bzw. in einem
zweiten Kredit gesammelt)
 Piggyback oder Negative Equity Hypotheken
(Hypothek höher als Immobilienwert oder zweiter Kredit)
 Lügner Hypotheken
(Angaben zu Einkommen werden nicht geprüft)
 NINJA Hypotheken
(Hypothekennehmer mit No Income, No Job, (No) Assets)
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1
Ursachen
Sub-prime
S
b i
Hypotheken:
H
th k
Geschäftsmodell basierte auf steigenden Hauspreisen
 Bedienung und Rückzahlung der Hypotheken nicht durch
Einkommen,
sondern
 durch Hauspreissteigerungen und entsprechende
Verkaufserlöse
g
 Historisch nicht einmalig
 bei Immobilien: Japan (90er Jahre), Chicago (1870,
1933), Berlin, Wien (1873), Los Angeles (1886)
 bei Aktien: New Economy (2. Hälfte der 90er Jahre),
Große Depression (30er Jahre)
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 13
1
Ursachen
Di F
Die
Folge
l war eine
i „Bubble“
B bbl “ im
i Wohnungsbau
W h
b
Neubaubeginne Anfang 2006
auf Rekordniveau
Investitionsquote drastisch gestiegen
Wohnungsneubaubeginne in 1 000, Jahresbasis
Wohnungsbauinvestitionen in % des BIP
2300
6.5
2100
6.0
1900
5.5
1700
5.0
1500
Durchschnitt
1965-2000
4.5
1300
40
4.0
1100
900
3.5
700
3.0
80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06
Quelle: US Census
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 14
80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06
Quellen: BEA, DB Research
1
Ursachen
Das E
D
Ende
d der
d Party
P t kam
k
mit
it den
d geldpolitischen
ld liti h
Straffungen der Fed ...
USA: Leit- & Hypothekenzins
 Fed erhöhte Leitzins von Mitte 2004 bis
Mitte 2006 von 1% auf 5,25%
%
6
Hypothekenzins
yp
(rechts)
5
6.5
6.0
4
5.5
3
5.0
2
4.5
1
40
4.0
Fed Funds Rate (links)
0
3.5
04
06
08
Quellen: Fed, Freddie Mac
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 15
 In der Folge stiegen die
Hypothekenzinsen um fast 200
Basispunkte ...
 ... was die Wohnungsnachfrage
dämpfte ...
 ... und den Hauspreisanstieg drastisch
bremste
 Hauspreise zeitweise 20% unter
Vorjahr (Case Shiller Hauspreisindex)
1
Ursachen
… mit
it einer
i
ti
tiefen
f Rezession
R
i
am Wohnungsmarkt
W h
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USA: Wohnungsneubaubeginne
USA: Wohnungsbauinvestitionen
in 1 000, Jahresbasis
% des BIP
2300
6.5
2100
6.0
1900
5.5
1700
5.0
1500
4.5
1300
Durchschnitt
1965-2000
4.0
1100
3.5
900
30
3.0
700
2.5
500
2.0
300
80
84
88
92
96
Quelle: US Census
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00
04
08
80
84
88
Quellen: BEA, DB Research
92
96
00
04
08
1
Ursachen
Mit sinkenden
i k d Hauspreisen
H
i
versagte
t das
d Geschäftsmodell,
G
häft
d ll
Schuldendienst und Ausfallraten stiegen kräftig an und
brachten eine Lawine ins Rollen ...
USA: Schuldendienst privater
Haushalte ((Hauseigentümer)
g
)
% verfügbare Einkommen
USA: Hypothekenausfallrate
Hypotheken
yp
mit Rückzahlungsverzug
g
g von 60 Tagen
g und
länger sowie in Zwangsvollstreckung, %
25
18.0
17.5
20
17 0
17.0
Subprime
16.5
15
16.0
15.5
10
15.0
Prime
14.5
5
14.0
13.5
0
13.0
85 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05 07 09
Quelle: Fed
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 17
98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09
Quelle: MBA
1
Ursachen
... aufgrund
f
d der
d Finanzierung
Fi
i
von Zweckgesellschaften
Z
k
ll h ft
wurde aus der Sub-prime Krise die internationale
Finanzkrise
 Investmentvehikel
I
t
t hik l (außerbilanzielle
( ß bil
i ll
Asset-backed Commercial Paper:
Ausstehendes Volumen, Mrd. USD
1300
1200
1100
1000
Zweckgesellschaften) der
Finanzinstitute übernahmen die
verbrieften US Hypotheken
yp
und
finanzierten diese mit kurzfristigen
Asset-backed Commercial Papers –
extreme Fristentransformation.
 Refinanzierungsprobleme führten zur
Inanspruchnahme von Kreditlinien
und zu einem dramatischen
Vertrauensverlust unter Banken.
Banken
900
800
700
600
500
400
01
02
03
04
05
06
Quelle: Fed
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07
08
09
 Ausstehendes Volumen von ABCP
seit Mitte 2007 halbiert
 D
Damiti schwappte
h
di
die K
Krise,
i
di
die ih
ihren
Ursprung in langfristigen US
Hypotheken hatte, auf die
kurzfristigen Geld
Geld- und
Interbankenmärkte weltweit über.
1
Ursachen
Von der Hypotheken- ...
.... zur Finanzkrise
Gebühr
Risiko
Paket
Verbriefer
Rendite
Gebühr
HypothekenB k
Bank
= Hypothekengeber
Bank/
Investor
R ti
Ratingagentur
t
Hypothekenmakler
Eigenkapital/
Leverage
Außerbilanzielle
Zweckgesellschaft
Asset Backed
Commercial
Papers (3 Monate
revolvierend)
Privater
Haushalt
= Hypotheken
Hypothekennehmer
Geldmarkt
Hypothek
S h ld di
Schuldendienst
t
Refinanzierung
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Kreditlinie
1
Ursachen
Zusammenfassung
Z
f
(I)
(I):
Makroökonomische Ursachen/Fehlanreize
 Politik
P litik der
d Fed
F d
 zu niedrige Zinsen über einen zu langen Zeitraum führte zu
 einem Boom bei Hypothekenkrediten
 steigenden Hauspreisen und einer Blase am Immobilienmarkt
 Geringe bzw. ganz fehlende Regulierung
 führte zu einem boomenden Sub-prime-Segment
 US Traum vom eigenen Haus
 Gründung
Gü d
und
d Fö
Förderung
d
von GSEs
GSE (Fannie
(F
i Mae,
M
Freddie
F ddi M
Mac))
 Steuerliche Förderung von Immobilien
 Wegfall der Gewährträgerhaftung
 hätte bei deutschen öffentlich rechtlichen Finanzinstituten eigentlich zu
harten Anpassungen und weniger Rendite führen müssen
 Versuch,
Versuch Rendite über MBS zu halten
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 20
1
Ursachen
Zusammenfassung
Z
f
(II):
(II)
Mikroökonomische Ursachen/Fehlanreize

N hf
Nachfrage
nach
h Hypotheken
H
th k


Angebot
g
an Hypotheken
yp



Interesse der Hypothekenbanken an einem Verkauf der
Hypotheken (Weitergabe des Risikos!)
yp
g
Interesse der Finanzmakler an Hypothekenvergabe
(Vermittlungsgebühr ohne Risiko)
Banken




Nachlässigkeit/Unbekümmertheit der Hypothekennehmer
Originate-to-Distribute-Modell: Interesse der Banken an
Verpackungen/Verbriefungen
Blindes Vertrauen auf mathematische Risikomodelle
Vergütungssysteme
Ratingagenturen, internationale Investoren


Unkritische Ratingagenturen
Unfähigkeit internationaler Investoren
Investoren, Risiken einzuschätzen
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 21
Gliederung
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 22
1
Ursachen: Auf Sand gebaut
2
Ausprägungen: Lehman der Knackpunkt
3
A bli k Was bleibt zu tun?
Ausblick:
2
Ausprägungen
Finanzinstitute
Fi
i tit t haben
h b bislang
bi l
weltweit
lt it mehr
h als
l
USD 1 650 Mrd. wertberichtigt ...
Abschreibungen/Kreditausfälle
Mrd. USD
Mrd. USD
1662
Welt
Citigroup
Wachovia
Bank of America
JP Morgan Chase
Merrill Lynch
UBS
HSBC
Washington Mutual
Wells Fargo
HBOS
Royal Bank of Scotland
National City Corp.
Barclays
Morgan Stanley
Bayern LB
Credit Suisse
Deutsche Bank
ING
BNP Paribas
Lehman
IKB
1178
1112
Amerika
665
508
Europa
471
Finanzinstitute insg.
Banken
43
Asien
41
0
500
1000
Quelle: Bloomberg, Stand 2. November 2009
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 23
1500
Abschreibungen/Kreditausfälle
Ausgewählte Banken
2000
57
56
53
50
45
38
29
29
25
23
23
20
20
19
18
18
16
15
0
80
118
102
20 40 60 80 100 120 140
Quelle: Bloomberg, Stand 2. November 2009
2
Ausprägungen
... auff d
deutsche
t h Banken
B k entfallen
tf ll gutt USD 101 M
Mrd.
d
oder 8,6%
 Deutsche Bank hat im Zuge der Subprime- bzw. Finanzkrise bislang
insgesamt rund USD 19 Mrd.
abschreiben müssen
Abschreibungen von Banken
Mrd. USD
Bayern LB
Deutsche Bank
IKB
DZ Bank
Hypo Real Estate
Commerzbank
Dresdner Bank
LB BW
HSH Nordbank
West LB
Sachsen LB
Postbank
LB Hessen
Nord LB
LB Berlin
15.1
8.0
7.3
6.4
5.3
4.8
4.3
4.1
2.6
2.6
0.8
0.6
0.5
0
5
10
Quelle: Bloomberg, Stand 2. November 2009
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 24
19.8
19.2
 Im Vergleich zu US und anderen
deutschen Banken relativ wenig
15
20
25
2
Ausprägungen
W
Warum
so viel?
i l? Der
D „Hebel“
H b l“ macht´s!
ht´ !
 Bestand an Sub-prime
Sub prime Hypotheken: etwa USD 1 300 Mrd
Mrd. (Folie SS.10)
10)
 Ausfallrate im Sub-prime Bereich: rund 25% (Folie S. 17)
Ausfall von Sub-prime Hypotheken: USD 325 Mrd.
Wieso wurden aber bislang schon über USD 1 600 Mrd. abgeschrieben?
IWF erwartet sogar Gesamtverluste (einschließlich der rezessionsbedingten)
i Höhe
in
Höh von USD 3 400 M
Mrd.
d
der Hebel (Leverage) macht
macht´ss
– Verhältnis von Eigenkapital zum Geschäftsvolumen!
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 25
2
Ausprägungen
GeldG
ld und
d Interbankenmärkte:
I t b k
ä kt Schockstarre
S h k t
nach
h dem
d
Fall von „Lehman Brothers“
USA: Geldmarktentwicklung
USA: Geldmarktentwicklung
%
%
8
8
3M Geldmarktsatz
7
7
6
6
5
5
4
4
Konkurs
Lehman
Brothers
3M Geldmarktsatz
3
3
2
2
Fed Funds Zielrate
1
1
Fed Funds
Zielrate
0
0
04
05
06
07
08
Quellen: Fed, DB Research
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 26
09
Jun
Aug
Okt
Dez
2008
Quellen: Fed, DB Research
Feb
Apr
2009
Jun
Aug
Okt
2
Ausprägungen
Rentenmärkte:
R
t
ä kt Fl
Flucht
ht iin Sicherheit
Si h h it trieb
t i b Rendite
R dit von
Staatsanleihen auf Rekordtief
Renditeentwicklung
10J Staatsanleihen, %
5.0
Konkurs
Lehman Brothers
4.5
4.0
3.5
3.0
Deutschland
USA
2.5
2.0
08
09
Quelle: DB Research
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 27
 Nach zuvor zuviel Risiko, flüchteten nun
die internationalen Investoren in
„Sicherheit“
 R
Renditen
dit fü
für US Treasuries
T
i auff
niedrigstem Niveau in der
Nachkriegsgeschichte (und dies, obwohl
die Finanzkrise ihren Ursprung in den
USA hatte)
2
Ausprägungen
Spreadausweitung
S
d
it
auch
h bei
b i Anleihen
A l ih aus Emerging
E
i
Markets und Unternehmen ...
Emerging Markets Bond Index
USA: Renditespreads
Spread gg. US-Treasuries in Basispunkten
Rendite Industrie- gg. Staatsanleihen, Bp.
1000
700
Konkurs
Lehman Brothers
900
Rating:
600
800
Aaa
Aa
A
Baa
500
700
600
400
500
400
300
300
200
200
100
100
0
0
08
09
Quelle: Bloomberg
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 28
06
Q
Quelle:
Fed
07
08
09
2
Ausprägungen
... und bei Staatsanleihen innerhalb der Eurozone
Renditeabstände in der EWU
Differenz zur Rendite 10J dt. Staatsanleihen,
Basispunkte
 IInnerhalb
h lb d
der EWU sind
i d di
die Spreads
S
d auff
Rekordniveaus seit Einführung des Euro
gestiegen.
300.0
Frankreich
Irland
Italien
250.0
 Aufgrund der schlechteren Ausgangslage
wird die Rezession einige EWU-Länder in
arge fiskalische Bedrängnis bringen.
200.0
 U
Und
d di
dies nicht
i ht nur b
beii d
den
„Problemländern“.
150.0
100.0
50.0
0.0
06
07
08
Quelle: DB Research
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 29
09
2
Ausprägungen
Akti
Aktienmärkte:
ä kt St
Sturzflug
fl nach
hL
Lehman
h
USA: Aktienmarktentwicklung
USA: Aktienmarktvolatilität
S&P 500, 1941/43 = 10
Implizite Volatilität, US VIX (S&P 500)
1600
90
1500
80
1400
70
1300
60
1200
50
1100
1000
40
900
30
800
700
Konkurs
Lehman Brothers
20
Konkurs
Lehman Brothers
10
600
Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep
2008
Quelle: Global Insight
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 30
0
04
05
2009
Quelle: Bloomberg
06
07
08
09
2
Ausprägungen
B kk dit V
Bankkredite:
Verschärfung
hä f
d
der K
Konditionen
diti
EWU: Kreditkonditionen
EWU: Kreditkonditionen
Anteil der Banken, die Kreditkonditionen
verschärft haben in % (netto)
Anteil der Banken, die Kreditkonditionen
verschärft haben in % (netto)
80
70
60
50
40
30
20
10
0
-10
-20
-30
50
Konsumentenkredite
Wohnungsbaukredite
40
30
20
10
0
-10
-20
03
04
05
06
07
Quelle: EZB
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 31
08
09
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen
Kredite an Großunternehmen
03
Quelle: EZB
04
05
06
07
08
09
2
Ausprägungen
Den Finanzmärkten folgte die Realwirtschaft ...
Exporte
Wirtschaftswachstum
Nominale Exporte, % gg.Vj.
Reales BIP, % gg.Vq.
30
20
2.0
20
1.0
10
0.0
0
-1.0
-10
Deutschland
-20
-2.0
Japan
-30
USA
-40
40
-3.0
Chi
China
-4.0
-50
08
Deutschland
Industrieländer
09
I
2007
Quellen: Nationale Statistische Ämter
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 32
II
III
IV
I
II
III
IV
2008
Quelle: Statistisches Bundesamt
Bundesamt, OECD
OECD, DB Research
I
2009
II
2
Ausprägungen
... mit der tiefsten Rezession in der Nachkriegsgeschichte
Globales Wirtschaftswachstum
Globales
Wirtschaftswachstum
Reales BIP, % gg.Vj.
Reales BIP, % gg.Vj.
8
2008 2009 2010
USA
Japan
Eurozone
Deutschland
0.4
-0.7
07
0.7
1.3
-2.5
-5.8
-3.8
38
-5.1
1.9
1.3
07
0.7
1.3
Asien
Lateinamerika
Osteuropa
Naher Osten
Welt
6.5
4.1
44
4.4
5.2
1.5
4.3
-2.5
-5
5.5
5
1.2
-2.5
6.1
2.6
20
2.0
3.2
2.0
Quellen: IWF, DB Research
6
4
2
0
-2
-4
1960
1970
1980
Quellen: IMF, DB Research
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 33
1990
2000
2010
2
Ausprägungen
Die Politik greift ein:
Notenbanken reagierten zuerst
Leitzinsen
 Notenbanken geben nach Zusammenbruch des Interbankenmarktes
Liquiditätsspritzen, weiten Kreis der
refinanzierungsfähigen
fi
i
fähi
Finanzinstitute
Fi
i tit t
aus, weichen Standards notenbankfähiger
Wertpapiere aus und gewähren hohe,
längerfristige
g
g Kredite,, kaufen
Staatspapiere
%
6.0
5.0
4.0
3.0
Eurozone
USA
Großbritannien
2.0
1.0
0.0
07
08
Quelle: DB Research
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 34
09
 Weltweit kräftige Zinssenkungen, Fed seit
September 2007 von 5,25% auf 0 bis
0,25%, Bank of England seit Oktober
2008 um 450 Bp. auf 0,50% und EZB um
325 Bp. auf 1%
2
Ausprägungen
Notenbanken weiteten ihre Bilanz drastisch aus
 Aufgrund
g
der g
gesunkenen ((Giral-))
Geldschöpfung der Geschäftsbanken
haben die Notenbanken ihre Bilanzen
deutlich verlängert.
Z t lb kbil
Zentralbankbilanzen
Mrd. EUR bzw. Mrd USD
2500
 In der Eurozone hat die EZB ihre
langfristigen Refinanzierungs- und
Devisenswapgeschäfte deutlich
ausgeweitet Repo über EUR 442 Mrd
ausgeweitet,
Mrd.
mit Laufzeit 12 Monate, Kauf von
Pfandbriefen über EUR 60 Mrd. geplant
2000
EZB
1500
1000
F d
Fed
500
07
08
Quellen: Fed, EZB
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 35
09
 Die Fed könnte im Rahmen von TALF
(USD 1 Bill.) und den im März
angekündigten Ankäufen von
Staatsanleihen sowie von MBS und
Schulden der staatlichen Immobilienfinanzierer (1,15 Bill. USD) ihr Bilanzvolumen auf rund 4 Bill. USD (rund 1/3
des amerikanischen BIP) ausweiten
ausweiten.
2
Ausprägungen
Regierungen
R
i
schnürten
h ü t Bankenrettungspakete
B k
tt
k t ...
3 Dinge braucht die Bank: Kapital, Garantien & Bad Banks
und der Kunde: staatliche Einlagensicherung
g
g
Österreich
• EUR 85 Mrd. für Garantien
• EUR 15 Mrd. Staatsbeteiligungen
an Banken
B k
• Garantie für alle Einlagen
natürlicher Personen
• Verbot von Leerverkäufen
USA
• USD 700 Mrd. für Kapitalspritzen
und Beteiligungen an Banken, den
K f problematischer
Kauf
bl
ti h K
Kredite
dit und
d
Wertpapiere, eventuell auch für
Kreditgarantien und die Sicherung
von Einlagen
• Verstaatlichung von Freddie Mac
und Fanny Mae
• Financial Stability Plan (1,5
(1 5
Billionen USD)
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 36
Spanien
• EUR 100 Mrd. zur Finanzierung
des Interbankengeschäfts und für
Staatsbürgschaften zur
Absicherung
g von Bankkrediten
• Sicherung der Einlagen der
Privatkunden bis EUR 100 000
Großbritannien
• GBP 50 Mrd. für Staatsbeteiligungen an
Banken
• GBP 250 Mrd. Staatsgarantien für
mittelfristige
g Finanzierung
g der Banken
• GBP 200 Mrd. Sonderlliquiditäts-fazilität
der Bank von England
Deutschland
• Staatliche Garantie aller Einlagen
• EUR 400 Mrd. Garantien für neue
B k
Bank-zu-Bank
B kG
Geschäfte
häft
• EUR 80 Mrd. für
Staatsbeteiligungen an Banken
Frankreich
• EUR 320 Mrd. für Staatsgarantien
EUR 40 M
Mrd.
d fü
für
Staatsbeteiligungen an Banken
2
Ausprägungen
... und
d umfangreiche
f
i h Konjunkturpakete
K j kt
k t
Fiskalprogramme
Bugetsaldo
Budgeteffekt in 2009/10, % BIP von 2008
% BIP
0.0
0
-2.0
-1
-4.0
-2
60
-6.0
-3
-8.0
-4
-10.0
Steuerentlastungen
Ausgaben
-5
-12.0
-6
-14.0
2009
USA
GER
FRA
Quelle: OECD
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 37
ESP
Japan
USA
Quelle: OECD
GER
FRA
2010
ESP
Japan
2
Ausprägungen
Deutschland:
Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsystems
 Bundesregierung gibt über die bisherigen privaten Sicherungssysteme
hinaus Staatsgarantie für alle privaten Spareinlagen.
 Bundesregierung verabschiedete am 17. Oktober 2008
Finanzmarktstabilisierungsgesetz und gründete dazu Sonderfonds
Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) mit Volumen von bis zu EUR 100 Mrd.
– EUR 20 Mrd. sind für Inanspruchnahme von Garantien vorgesehen.
– EUR 70 Mrd. für Rekapitalisierungen (Eigenkapitalzuschüsse).
– weitere EUR 10 Mrd. können über den Haushaltsausschuss des Bundestages aufgenommen
werden.
werden
 Darüber hinaus greifen Bundesländer ihren Landesbanken massiv unter
die Arme.
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 38
2
Ausprägungen
Sonderfonds Kapitalmarktstabilisierung (SoFFin) (I)
 SoFFin kann
1. Garantien für neue Bank-zu-Bank-Geschäfte bis EUR 400 Mrd.
gewähren.
– Alle Verbindlichkeiten dürfen eine Laufzeit von maximal 36 Monaten haben
haben. Garantien
des Fonds laufen längstens bis Ende 2012.
– Für die Gewährung von Garantien erhebt der Fonds einen individuellen Prozentsatz
des garantierten Höchstbetrages, der das Ausfallrisiko abbildet, nebst einer Marge.
– Die
Di Garantiegewährung
G
ti
äh
setzt
t t eine
i angemessene Eigenmittelausstattung
Ei
itt l
t tt
d
des
begünstigten Finanzunternehmens voraus.
2. Eigenkapitalbeteiligungen bei Finanzinstituten von bis zu EUR 80
Mrd gewähren.
Mrd.
gewähren
– Diese kann durch neu ausgegebene Aktien, stille Beteiligungen oder durch die
Übernahme sonstiger Bestandteile der Eigenmittel erreicht werden.
– Für Kapitaleinlagen erhält der Fonds eine marktgerechte Vergütung.
– Die Obergrenze für die Rekapitalisierung liegt pro Unternehmen bei EUR 10 Mrd.
– Der Fonds kann über 2012 hinaus Eigenkapitalbeteiligungen halten und verkaufen.
Erworbene Anteile sollen marktschonend veräußert werden.
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 39
2
Ausprägungen
Sonderfonds Kapitalmarktstabilisierung (SoFFin) (II)
 SoFFin kann ...
3. Risikopositionen übernehmen
– D
Der F
Fonds
d kkann von d
den Fi
Finanzunternehmen
t
h
Ri
Risikopositionen
ik
iti
((z.B.
B F
Forderungen
d
und
d
Wertpapiere) übernehmen. Die Risikopositionen kann der Fonds bis zu ihrer Fälligkeit
halten.
– Für Risikoübernahmen verlangt der Fonds eine Verzinsung, die dem übernommenen
Risiko angemessen ist, mindestens aber die Refinanzierungskosten des Fonds deckt.
– Die Obergrenze für die Risikoübernahme pro Unternehmen liegt bei EUR 5 Mrd.
 Alle Hilfen jedoch nur unter Auflagen und zu teilweise hohen Zinsen!
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 40
2
Ausprägungen
Staatlicher/öffentlicher Schutzschirm für Banken
Bank
Eigenkapitalzuschüsse
g
p
Garantien
West LB
Bayern LB
-EUR 10 Mrd. (Bayern)
EUR 5 Mrd. (NRW, Sparkassen)
EUR 15 Mrd. (SoFFin)
EUR 5 Mrd
Mrd. (Bayern)
(B
)
LBBW
Commerzbank
HSH Nordbank
EUR 5 Mrd. (Baden-Würtemberg)
EUR 18 Mrd. (SoFFin)
EUR 15 Mrd. (SoFFin)
EUR 3 Mrd. (Hamburg,
EUR 30 Mrd. (SoFFin)
Schleswig Holstein, Sparkassen)
Hypo Real Estate
VW Fin. Services
IKB
Aareal Bank
EUR 3 Mrd. (SoFFin)
beantragt (SoFFin)
EUR 8 Mrd. (Kfw)
EUR ½ Mrd. ((SoFFin))
EUR 100 Mrd. (SoFFin u.a.)
beantragt (SoFFin)
EUR 12 Mrd. (SoFFin)
EUR 4 Mrd. ((SoFFin))
Obige Institute
EUR 47 ½ Mrd.
EUR 186 Mrd.
(Angaben gerundet; auf Vollständigkeit keine Gewähr)
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 41
Gliederung
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 42
1
Ursachen: Auf Sand gebaut
2
Ausprägungen: Lehman der Knackpunkt
3
A bli k Was bleibt zu tun?
Ausblick:
3
Ausblick
R
Regulierung:
li
Was
W ist
i t zu erwarten?
t ?
 Eigenkapitalanforderungen
Höhere Kapitalanforderungen bei Verbriefungen und Handelsbuch
Handelsbuch, höhere
Kapitalanforderungen für systemrelevante Banken/Finanzinstitute
 Leverage Ratio
G20-Absicht
G20
Ab i ht international
i t
ti
l vergleichbare
l i hb
R ti einzuführen,
Ratios
i
füh
noch
h offen,
ff
ob
b
Festschreibung oder Monitoring, Obergrenzen?
 Derivate
Regulierung des OTC (over-the-counter)-Marktes (Interbankenmarkt außerhalb
der Börse), Vorschläge: Standardisierung, zentrale Datenerfassung (Anzahl,
Volumen, Position), zentrale Gegenpartei für Clearing und Settlement (wichtig für
b i i l
beispielsweise
i Credit
C dit Default
D f lt Swaps
S
= Kreditderivate
K ditd i t zum H
Handeln
d l von
Ausfallrisiken von Krediten, Anleihen)
 Verbriefung
Selbstbehalt, Offenlegung, höhere Kapitalunterlegung
 Alternative Investments (Hedge Funds, Private Equity Funds)
Registrierung,
g
g, laufendes Reporting,
p
g, Aufsicht bezüglich
g
Risikomanagement
g
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 43
3
Ausblick
Banken
B
k - Lektion
L kti gelernt:
l
t
Rückkehr zu den Grundlagen des Bankgeschäfts
 Stärkere Transparenz
bei Risikopositionen, Produkten und Risikoprozessen
 Größere Bedeutung des Risikomanagements
unabhängige
bhä i K
Kontrollfunktionen
t llf kti
und
d mehr
h V
Vertrauen
t
iin eigene
i
B
Bewertungen
t
statt blindes Vertrauen in Rating-Agenturen
 Besseres Liquiditätsmanagement
höhere Liquiditätspuffer, Begrenzung von Laufzeit- und
Währungs-Inkongruenzen auf ein Minimum, diversifizierte
Refinanzierungsstrukturen
 Geringerer Leverage
höhere Eigenkapitalquoten, Begrenzung der Gesamtgröße der Bilanz
 Weniger
g komplexe
p
Produkte
die einfacher zu Bewerten sind
 Vergütungsgrundsätze
Ausrichtung auf langfristige Rentabilität, Vermeidung übermäßiger Risiken,
keine ungerechtfertigten Abfindungszahlungen
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 44
3
Ausblick
Fazit
 Finanzkrise nicht monokausal erklärbar – es gibt nicht den einen Schuldigen
 Alle haben dazu beigetragen: Hypothekennehmer, -geber, -makler,
Ratingagenturen, Banken/Finanzinstitute, Investoren und Politik
 Folge von Fehlern und Fehlanreizen auf makro- und mikroökonomischer Ebene
 Auswirkungen auf den Finanzmärkten dramatisch
 Globale Wirtschaft in tiefster Rezession in der Nachkriegsgeschichte
 Nachhaltige Lösung erfordert stärkere Regulierung und verbesserte Aufsicht.
Politiker müssen sich aber im Klaren sein, dass ihre Maßnahmen auch
Fehlallokationen zur Folge haben können
 Im Bereich der Wirtschaft strengere
g
Verantwortungsethik
g
notwendig,
g, um
Vertrauen in Wirtschaftssystem nachhaltig zu stärken
Dr. Bernhard Gräf · 6. November 2009· Seite 45
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B
Branch,
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I Japan
J
wird
i d dieser
di
B
Bericht
i ht
durch Deutsche Securities Limited, Tokyo Branch, genehmigt und/oder verbreitet. In Australien sollten Privatkunden eine Kopie der betreffenden Produktinformation (Product Disclosure Statement oder PDS) zu jeglichem in diesem
Bericht erwähnten Finanzinstrument beziehen und dieses PDS berücksichtigen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.

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