Ja zu Sonnenstrom
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KREIS GERMERSHEIM DIE RHEINPFALZ — NR. 213 MONTAG, 12. SEPTEMBER 2016 Durch Küssen Leben retten KUR Z NOTI E RT Zeiskam: Schnelles Internet kommt NILS BERICHTET: Am Samstag war der Welt-Erste-Hilfe-Tag – In Bellheim hat man viel gelernt BELLHEIM. Am Samstag, dem WeltErste-Hilfe-Tag, zeigte das Deutsche Rote Kreuz in Bellheim Eltern und vor allem Kindern, wie sie im Ernstfall schnell helfen können. Ich habe mich umgeschaut und dabei einiges gelernt. Als ich zur Fahrzeughalle des Roten Kreuzes komme, stehen viele verschiedene Autos auf der Straße. Zwischendrin wuseln Kinder. Die Polizei ist da, die Feuerwehr und ganz viele Helfer vom Roten Kreuz. Das ist ein großer Verein auf der ganzen Welt, der zum Beispiel bei schlimmen Unglücken wie Feuer, Unfällen oder Überschwemmungen hilft. In Bellheim heißt der Vorsitzende Heiner Butz. Der fährt Kinder auf einem Quad, einem Mini-Auto ohne Dach, hin und her. Als er gerade ein Kind abgesetzt hat, erklärt er, wozu das MiniAuto eigentlich da ist: „Man kommt überall durch. Bei Festen, durch Umzüge oder auch durch den Wald.“ So kann ein Arzt ganz schnell dahin kommen, wo etwas passiert ist. Weil der Verein gerne mit Kindern arbeitet, hat der Tag das Motto „Erste Hilfe für Kinder und von Kindern“. Klaus Walter, der den Tag leitet und schaut, dass alles so klappt wie geplant, sagt mir: „Selbst die kleinsten Kinder können helfen, wenn jemand in Not ist.“ Das muss ich mir anschauen! Wichtig ist vor allem, dass wir uns eine Nummer merken: 112 sollte immer angerufen werden, wenn etwas Schlimmes passiert. Die Menschen, die da rangehen, sind freundlich, fra- Sandra Koster vom DRK zeigt den Kindern, wie richtig reanimiert wird. gen nach, wo etwas passiert ist. Kennengelernt habe ich auch Paula und ihre Freundin Fabienne Paul. Paula ist in allen Orten hier in der Gegend unterwegs und erzählt Kindern etwas über Erste Hilfe. Sie ist nämlich eine Handpuppe, die für drei oder vier Tage in Kindergärten kommt. „Wenn sich jemand verletzt hat, ist Trösten ganz wichtig“, sagt Paula. „Die Erzieher wissen Bescheid, die zu holen, ist immer gut“, pflichtet ihr Fabienne bei, FOTO: VAN die gerade ein Jahr freiwillig beim Roten Kreuz arbeitet. „Die Kinder mögen mich“, erzählt Paula, „oft streiten sie sich, wer mich halten darf.“ Was man mit einem Baby macht, das sich nicht bewegt und auch nicht atmet, erzählt mir Sandra Koster, die beim Rettungsdienst arbeitet. „Zuerst sollte man das Baby fünf Mal Mundzu-Mund beatmen.“ Koster macht das an einer Puppe vor. Es sieht aus, als würde sie sie küssen und dabei at- men. Wenn Babys keine Luft bekommen, passiert es oft, dass sie dann wieder anfangen zu atmen. Mit diesem Kuss kommt das Baby so schnell wieder zu Bewusstsein. Bewegt es sich aber nicht, muss man anfangen, auf die Brust zu drücken, 30 Mal, danach zwei Mal beatmen. Ganz wichtig: Nicht zu fest und am besten nur mit zwei Fingern drücken, weil die Knochen noch nicht so hart sind wie bei Erwachsenen. Das können auch Kuhardt feiert Kerwe Ja zu Sonnenstrom Auf dem Baggersee will die Firma Erdgas Süd-West eine Fotovoltaikanklage errichten. Auf 40 Schwimmkörpern aus Kunststoff sollen dafür handelsübliche Fotovoltaikmodule montiert werden. (wir berichteten mehrfach). Die Anlage wird eine Fläche von etwa drei Hektar im nördlichen Teil des Sees bedecken und etwa einen Meter aus dem Wasser ragen. Am Ufer erhält die Firma ein Grundstück, um Betriebsgebäude zu bauen. Im neuen Baugebiet Süd E in Rülzheim muss das anfallende Niederschlags- und Schmutzwasser ent- VERBRAUCHER-TIPP •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Nicht alles was geht ist auch erlaubt KREIS GERMERSHEIM. Wer sich im Internet an urheberrechtlich geschützten Daten vergreift, kann im Nachhinein kräftig zur Kasse gebeten werden. Anwälte reagieren selbst bei geringen Verstößen mit happigen Forderungen. Aber was genau ist denn erlaubt – und was nicht? Durch die Änderung des Telemediengesetzes sollen private WLANBetreiber nicht mehr für Urheberrechtsverletzungen Dritter haftbar gemacht werden können. Jedoch ist unklar, ob dieses Ziel mit dem geänderten Gesetz auch erreicht werden wird: „Urheberrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Störerhaftung sind in der Beratung ein häufiges Thema“, so die Beraterin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Julia Gerhards. „Zahlreiche Urheberrechtsverletzungen, zum Beispiel durch die Nutzung von „Filesharing“Plattformen, wurden nicht durch den Anschlussinhaber begangen, sondern durch Dritte.“ Die Expertin der Verbraucherzentrale erläutert in ihrem kostenlosen Vortrag am Donnerstag, 22. September, worauf Verbraucher achten müssen, und gibt Tipps, um sich vor urheberrechtlichen Anmahnungen zu schützen. INFO Kostenloser Vortrag der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zum Urheberrecht, Donnerstag, 22. September, um 15 Uhr im Vortragsraum der Kreisverwaltung Germersheim, Luitpoldplatz 1, Germersheim. Eine Anmeldung ist erforderlich, telefonisch unter 0621 512145 oder per E-Mail an [email protected]. |rhp FOTO: VAN RÜLZHEIM: Drei Hektar Fotovoltaikfläche geplant Der Verbandsgemeinderat stimmte der Änderung des Flächennutzungsplans für die Förderung erneuerbarer Energien, schwimmende Fotovoltaikanlage auf dem Baggersee des Kieswerks Pfadt in Leimersheim, mehrheitlich zu. Gleichzeitig wird der Entwurf zur Beteiligung durch die Öffentlichkeit und der Behörden freigegeben. Kinder tun. Aber nur, wenn das Baby wirklich in Not ist! Getroffen habe ich auch den vierjährigen Niklas und seine zweijährigen Schwester Lena. Besonders hat ihnen der Blaulichtwagen der Polizei gefallen. Auch ihre Eltern Anette und Thomas Fuchs aus Bellheim hatten einen schönen Tag auf dem Fest. Sie haben zum Beispiel Puppen beatmet. Wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr zu den Gruppenstunden kommen. Je nach Alter gibt es vier Gruppen. Die Kleinsten treffen sich mittwochs von halb sechs bis halb sieben in der Hauptstraße 125 in Bellheim, dem DRK-Vereinsheim. Betreuerin ist Lara Fischer. Die ist schon seit zwölf Jahren, also seit sie fünf ist, beim Roten Kreuz! „Wir spielen Spiele, üben die Erste Hilfe, tanzen. Alle haben viel Spaß“, sagt Lara. Einige Kinder waren sogar bei einem Wettbewerb im Landesfinale dabei, bei dem sie zeigten, was sie über Gesundheit wissen und wie schnell sie helfen können. Am Sonntag wurde die Jugendrotkreuz-Gruppe des DRK Bellheim „Bellemer Bärle“ Sieger in Stufe 2 bei der JRK-Landesmeisterschaft in Daun. Der Landesmeister aus Bellheim hat sich damit für den JRKBundeswettbewerb im Oktober in Freiburg qualifiziert. Die Jugendrotkreuz-Gruppe „Die Igel“, die erstmals an den Bezirks- und Landesmeisterschaften teilnehmen konnten, erreichten in der Stufe 1 den 5. Platz. Momentan sind 40 Kinder von vier bis 16 Jahren dabei. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt und fühle mich ein ganzes Stück klüger, als ich zurück in meinen Fluss gehe. Das muss ich meinen Freunden erzählen! |lbke sorgt werden. Die Entwässerung erfolgt im Trennsystem. Das anfallende Schmutzwasser wird der Kanalisation im Südring zugeführt, das Niederschlagswasser wird über den Regenwasserkanal östlich des Neubaugebiets in das Versickerungsbecken „Teufelsloch“ eingeleitet. 19 Firmen haben Leistungsverzeichnisse für dieses Bauvorhaben angefordert, zwei haben Angebote abgegeben. Der Verbandsgemeinderat vergab die Erschließungsarbeiten einstimmig an die Firma Eiffage-Faber aus Alzey für 826.000 Euro. Für den Kanalbau muss die Verbandsgemeinde 215.700 Euro aufbringen. Hinzu kommen 28.000 Euro für Ingenieurhonorare. Die Kosten werden später von der Ortsgemeinde Rülzheim komplett zurückerstattet. Um einen reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten, sollen die Arbeiten für Straßenbau, Kanalbau, Stromversorgung, Fernwärme und Wasser von einem Unternehmen ausgeführt werden. |rud Die Kerwe in Kuhardt auf dem Kerweplatz ist seit Samstagabend eröffnet. Ortsbürgermeister Roland Eiswirth hat seine Kerwerede gehalten und das Fass angestochen. Am Sonntagvormittag fand das traditionelle Kerwesingen des Kuhardter Männerchors auf dem Festplatz statt. Noch bis morgen feiert das Dorf weiter. Heute und am Dienstag gibt es von 14 bis 18 Uhr das Kerwecafé im ehemaligen Raiffeisen-Lagerhaus. Kerwebeginn auf dem Festplatz ist an beiden Tagen ab 16.30 Uhr. Kinder und Jugendliche dürfen sich am Dienstagnachmittag, gegen 17 Uhr, auf Freifahrten auf dem Karussell und dem Autoscooter freuen. |rhp Ende September wird die Firma Inexio Zeiskam mit schnellem Internet versorgen. Wie Ortsbürgermeister Klaus Weiß (SPD) dem Gemeinderat mitteilte, soll es dazu einen „kleinen feierlichen Akt“ geben. Laut Weiß muss jetzt nur noch ein Stromanschluss hergestellt werden. Eigentlich sollten Zeiskamer bereits seit April von Bandbreiten mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde profitieren. Das Projekt hatte sich aber immer wieder verzögert, worüber auch der Gemeinderat sehr verärgert war. Ratsmitglieder hatten Weiß deshalb mehrfach aufgefordert, den Druck auf Inexio deutlich zu erhöhen und die Firma zu ermahnen, die vertraglichen Vereinbarungen zu erfüllen (wir berichteten). |nti Rülzheim: Tag der Berufe an der IGS Auch in diesem Jahr führt die Integrierte Gesamtschule einen „Tag der Berufe“ durch. Am Samstag, 17. September, zwischen 10 und 13 Uhr können sich interessierte Jugendliche und Eltern in der Schule bei Betrieben informieren, die Ausbildungsplätze anbieten. Nicht nur die Berufsbilder werden vorgestellt, sondern auch die Anforderungen, die sich dahinter verbergen. Die Unternehmen präsentieren ihre Angebote und beantworten Fragen, die bei den jungen Leuten auftauchen. Neben den bereits seit Jahren vertretenen Betrieben, die immer wieder gerne kommen, möchte die Schule immer wieder neue Betriebe einladen, die sich und ihre Arbeit bei den Jugendlichen vorstellen. Information und Anmeldung unter Telefon 07272 929740. |rud Kreis GER: Fachtag für Jugendhilfe im Oktober Das „Lokale Netzwerk Kinderschutz und Kindergesundheit“ des Kreisjugendamtes lädt interessierte Fachleute am Mittwoch, den 5. Oktober von 9 bis 16 Uhr zu einem Fachtag ein. Die Veranstaltung „Mich werdet Ihr nicht los – das Konzept der (elterlichen) Präsenz in der Arbeit mit Familien“ findet in der Festhalle Wörth statt. Angesprochen sind alle, die im professionellen Zusammenhang mit Kindern, Jugendlichen und Familien arbeiten (LehrerInnen, ÄrztInnen, ErzieherInnen, Hebammen, BeraterInnen). Das Konzept der elterlichen Präsenz wird vormittags in einem interaktiven Vortrag von Referentin Dr. phil. Barbara Ollefs vorgestellt. Am Nachmittag werden in Kleingruppen einzelne Interventionen geübt. Anmeldungen sind für den ganzen Tag (inklusive Mittagsimbiss) oder für den Vortrag am Vormittag möglich. Die Teilnahme ist kostenlos, die Kosten für den Mittagsimbiss betragen drei Euro. Anmeldungen (bis 29. September) und Rückfragen bei der Kreisverwaltung Germersheim, Fachbereich Jugendhilfe, Annette Heck: Telefon 07274 53-373, Fax 07274 53-15597, E-Mail: [email protected]. |rhp Nie gab es mehr Autos im Kreis Senioren aufs Rad KREIS GER: Bestand steigt von 92 RÜLZHEIM: 25 Jahre Aktive Altengemeinschaft 920 im Vorjahr auf 94 690 zu Jahresbeginn Nie gab es mehr Kraftfahrzeuge als heute im Kreis Germersheim: Die Aussage basiert auf den Daten, die das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für alle Stadt- und Landkreise veröffentlicht hat. Die Gesamtzahl aller Kraftfahrzeuge mit GER-Kennzeichen stieg danach auf 94.690 Kraftfahrzeuge, die das KBA zum Jahresbeginn in seiner Datenbank hatte. Darunter sind 78.078 Pkw. Im Vorjahr hatte die vergleichbare Zahl der Kraftfahrzeuge noch bei 92.920 gelegen, die der Pkw bei 76.686. Bei den Autos insgesamt stieg die Zahl der Fahrzeuge damit um 1392 oder 1,82 Prozent. Viel oder wenig? Wird der Pkw-Bestand auf je 1000 Einwohner umgerechnet, dann kommen im Kreis Germersheim 618 Pkw auf 1000 Menschen vom Baby bis zum Greis. Oder 1,6 Menschen auf einen Pkw. In der Bundesliga der Pkw-Besitzer reicht das zu Platz 121 unter 402 Stadt- und Landkreisen. Einsamer Spitzenreiter ist Wolfsburg. Da kommen 1148 Pkw auf 1000 Menschen. Ist im Sinne des Wortes eine Autostadt. „Diesel, Benziner, Gas, Elektro?“ Die Antwort fiel in den letzten Jahren fast überall jedes Jahr gleich aus: Der Diesel stieg in der Gunst der Autokäufer. Derzeit dürfen sich alle die einen Benzinmotor haben als die schadstoffärmeren Fahrer fühlen: Denn alternative Antriebe spielen noch immer keine Rolle, wie ein Blick unter die Motorhauben im Kreis Germersheim zeigt: 66,10 Prozent der Pkw sind Benziner, 32,71 Prozent haben einen Dieselmotor und nur der Rest von rund 1,19 Prozent war zu Jahres- 2608 Autos mit alten Schadstoffklassen 1, 2 und 3 wurden beim Kreis abgemeldet. FOTO: DPA anfang mit anderen Motorarten oder Treibstoffen unterwegs. Der Siegeszug des Diesel begann vor über 25 Jahren mit einer neuen Technik, bekannt unter dem Kürzel TDI: Fiat und Audi spritzten den Diesel ein und aus dem Treckermotor wurde das heutige Durchzugswunder mit allem Fahrkomfort plus optimaler Spritverwertung. Kleiner Pferdefuß: Feinstaub, der mit Partikelfiltern bekämpft werden kann. Und Stickoxide, die zusätzliche Reinigungstechnik erfordern. Die Elektroautowelle plätschert im Moment auch eher verhalten. Angesichts hoher Haltbarkeit moderner Autos wandelt sich der Bestand ohnehin nur langsam: Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Benziner im Kreis Germersheim von 51.275 auf 51.609 Pkw gestiegen. Das Plus von 334 Fahrzeugen in dieser Gruppe entspricht einer Zunahme von 0,65 Prozent. Bei den Dieseln ist die Zahl von 24.531 auf 25.538 Pkw gewachsen. Das Plus von 1007 Diesel-Autos entspricht einer Zunahme von 4,11 Prozent. Der Fahrzeugbestand wird dabei immer schadstoffärmer: Binnen eines Jahres sind im Kreis Germersheim beispielsweise 328 Autos der alten Euro-1-Norm und weitere 1431 der Euro-2-Norm sowie 849 der Euro-3Norm aus dem Verkehr gezogen worden. Macht zusammen 2608 Fahrzeuge dieser Schadstoffklassen weniger. Der Gesamt-Pkw-Bestand wuchs um 1392 Pkw, das heißt, alle verschwundenen Altfahrzeuge wurden durch Neu- oder modernere Gebrauchtfahrzeuge ersetzt. Bei den Elektro-Autos ist im Kreis Germersheim der Bestand von 23 auf 29 gewachsen. Das ist ein Zuwachs von 26 Prozent. Das ist aber zu wenig. Denn wenn die Million angestrebter Elektro-Autos auf Deutschland entsprechend der derzeitigen Autoverteilung umgerechnet wird, fehlten am Jahresanfang im Kreis Germersheim noch 1729. Seit 18. Mai dieses Jahres lockt der Staat mit 1500 Euro für Plug-in-Hybride und 2000 Euro für Elektro-Pkw (plus Hersteller-Rabatte). Allerdings lockt dies bis jetzt kaum Käufer hinter dem Lenkrad vor. Auf 785 ElektroPkw bundesweit ist der Absatz im Juli trotz Prämie eingebrochen. |zds In Rülzheim kümmert sich die 2. Beigeordnete Ingrid Mendel um die Belange älterer Menschen. Die Seniorenarbeit gibt es in Rülzheim jedoch schon seit 25 Jahren: in Form der Aktiven Altengemeinschaft (AAG), die vom ehemaligen Bürgermeister Helmut Braun zu einer Zeit ins Leben gerufen wurde, als kaum jemand an Seniorenarbeit dachte. Älteren Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen, war 1991 das Gründungsziel der Aktiven Altengemeinschaft. Ältere sollten nach ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben ihr Leben nicht dem Zufall überlassen, so Braun damals, sondern sich durch aktives Wirken und Erholen möglichst lange geistig und körperlich gesund erhalten. „Es ist dem Menschen unwürdig, seine Lebensplanung nur auf die aktive Zeit zu begrenzen.“ Ursprünglich bestand nur eine Wandergruppe, im Laufe der Zeit wurden auch kleinere Radtouren unternommen. Zunächst fanden sich um die 30 Radler ein, später waren es teilweise bis zu 80 Teilnehmer. Bereits drei Jahre später hatten diese die stolze Jahresbilanz von 37 Fahrten mit zusammen fast 33.000 km zu verzeichnen. Von solchen Zahlen können die Mitglieder der AAG derzeit nur träumen. Heute sind noch durchschnittlich zwanzig Teilnehmer dabei, die meisten Männer, von denen aber nur ein Teil aus Altersgründen mit dem Fahrrad zu den Treffpunkten fährt. Die restlichen kommen mit dem Auto nach. Daher ist es auch so wichtig, dass der jeweilige Treffpunkt immer montags in der RHEINPFALZ veröffentlicht wird. Denn missen wollen sie die wöchentlichen Treffen nicht, nur mit dem Radfahren geht es eben nicht mehr so gut. Heute leitet Helma Seelinger die Gruppe. Sie stieß im Jahr 1995 zur Gemeinschaft, die damals von Alois Wolff geleitet wurde. Sie sucht die Routen aus und kümmert sich um Lokalitäten für die Einkehr. Manche öffnen eigens für die AAG ihre Räume. Was es dort für die Senioren zu essen gibt, sucht der jeweilige Wirt aus. Die Teilnehmer treffen sich immer um 14 Uhr, der Treffpunkt, früher immer am Streichelzoo, variiert heute, je nachdem, wo es hingeht. Die Rückfahrt erfolgt jeweils um 17 Uhr. Die Strecken sind nicht mehr so lang, die Fahrzeit beträgt selten mehr als eine Stunde, auch die Fahrgeschwindigkeit ist nicht mehr so hoch wie früher: 14 bis 15 Stundenkilometer im Schnitt. Und damit die Fahrstrecke niemandem zu lang wird, wird zwischendurch auch einmal gerastet. Neue Mitglieder kommen heute gar keine mehr dazu, daher wird die Gruppe auch immer kleiner. Wenn das Wetter schlechter wird, verschiebt sich das Verhältnis zwischen Rad- und Autofahrern immer mehr zugunsten der Autofahrer. Nur Helma Seelinger fährt bei jedem Wetter mit dem Fahrrad. INFO Aktive Altengemeinschaft (AAG) in Rülzheim, Radtouren jeweils mittwochs 14 Uhr, Treffpunkt variiert. Von Dezember bis Februar ist Winterpause. |rud lrh_vp26_lk-ger.02