Das Reh

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Das Reh
Das Reh
Re/¡
Informatìonstei
Dem Reh wird wohl, neben dem Eichhörnchen, unter allen einheimischen Wild-
tieren von den Kindern am meisten Sympathie entgegengebracht. Fast alle haben
schon Rehe gesehen, sie aber in der Regel nur als Fluchttier erlebt. Ihre hervorstechendste Eigenschaft ist Vorsicht und stete Fluchtbereitschaft Dennoch lassen
sich Rehe, sowohl Rehgeißen wie Rehböcke, relativ leicht beobachten, sofern
man sich umsichtig genug verhält.
1. Außere Erscheinung
Körperform
Das Reh ist ein Schlüpfertyp (Gegenteil: Läuferty). Diese Körperform ist bei Tierarten verbreitet, die dichtbewachsene Gebiete bewohnen. Sie haben einen schmalen Kopf und einen schmalen Brustkorb, ein kleines Geweih, einen niedrigen
Widerrist (= Schulterhöhe) und eine relativ hohe Kruppe, wodurch die Wirbelsäu-
le etwas nach oben gewölbt ist. Mit dieser Gestalt kann sich der Schlüpferty mit
Leichtigkeit durch dichtes Unterholz drücken.
~~
In offenen, steppenartigen Gebieten entwickelten sich dagegen die Läufertypen,
zu denen auch der Rothirsch, ein Verwandter des Rehes, gehört. Sie haben eine
Arbeitsblatt 1
gerade, waagrechte Wirbelsäule.
Schlüpfertypen sind sehr standorttreu. Sie leben ganzjährig im gleichen Gebiet.
Das trifft auch für das Reh in hohem Maße zu.
Kapitel 4
Lebenaum
Behaarung
Rehe wechseln ihr Fell zweimal imJahr. Der Haarwechsel ins Sommerfell findet
im April- Juni statt und ist recht auffällig. Die Tiere sehen zeitweise sehr struppig
aus. Im Sommer tragen erwachsene Rehe ein kurzes, rötlich gefärbtes Fell, das an
den Läufen (= Beinen) und am Unterbauch fast weiß ist. Das weiße, langhaarige
Feld um Anus und Genitalien - der Spiegel- ist im Sommer kleiner als im Winter. Der Übergang ins Winterkleid erfolgt im September/Oktober unauffällg und
schnell.
(
Das Winterfell variiert zwischen verschiedenen Braun- und Grautönen. Das Win-
terhaar ist länger und dicker als im Sommer. Die einzelnen Haare sind hohl und
mit Luft gefüllt, wodurch die Isolationswirkung erhöht wird. Sie sind spröde und
leicht brüchig.
Im Winter, wenn die Rehböcke kein Geweih tragen, kann man die Böcke und
Geißen an der Form des Spiegels unterscheiden. Beim Rehbock ist er nierenförmig, bei der Rehgeiß herzförmig. Rehe haben keinen Schwanz.
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Arbeitsblatt 1
Rehkitze tragen ein weiß getüpfeltes Kinderkleid, das sie in ihren Verstecken sehr
gut tarnt. Mit der Zeit verblassen die Flecken und verschwinden mit dem ersten
Haarwechsel ins Winterkleid völlg.
Extremitäten
Die Läufe (= Beine) des Rehs sind hoch und schlank. Es hat sehr kleine Schalen
(= Hufe), die in weichem Grund einen herzförmigen Abdruck hinterlassen. Beim
ruhig ziehenden (= gehenden) Reh drücken sich die Mterklauen, das sind die
2. und die 5. Zehe, nicht ab. Sie werden nur in der Fährte des flüchtigen Tieres
sichtbar.
Arbeitsblatt 2
73
Informatìonsteìl
Das Reh ist ein Meister der kurzen Fluchten ins nahe Versteck. Für den schnellen
Start sind seine schlanken Läufe mit der starken Hinterbeinmuskulatur besonders
geeignet. Hingegen ermöglichen die geringe Lungenkapazität und Herzleistung
Arbeitsblatt 8
keine Fluchten über lange Strecken.
Reh
Die Schalen (= Hufe) sind wichtige Werkzeuge und dienen nicht nur der Fortbewegung:
- Mit den Schalen kann das Reh Nahrung unter der Schneedecke her-
vorscharren.
- Rehgeißen schlagen mit den Läufen, wenn sie untereinander Streitigkeiten haben oder ihre jungen gegen einen Hund oder Fuchs ver-
teidigen müssen. Die scharfen Schalenränder sind dabei empfindlich zu spüren.
- In der Schalenregion befinden sich verschiedene Duftorgane, die
Kapitel 7:
Sinnesleistungen
für die Verständigung unter den Artgenossen sehr bedeutungsvoll
und ihre Funktionen
sind.
Kapitel 4.'
Wo im Winter viel Schnee fällt, hat das Reh mit seinen schlanken Läufen und
kleinen Schalen ziemlich Mühe: es sinkt tief im Schnee ein. Für ein Reh ist es
auch nicht einfach, mit den zierlichen Läufen Schnee wegzuscharren, wenn er
Lebenaum
verharscht ist.
Gebiß
Rehe haben ein Wiederkäuergebiß mit insgesamt 32 Zähnen beim erwachsenen
Tier. Sie besitzen nur im Unterkiefer Schneidezähne. Es sind insgesamt 8 Stück,
da je ein Eckzahn zu einem weiteren Schneidezahn umgebildet ist. Im Oberkiefer
befindet sich an ihrer Stelle eine harte, elastische Hautschwiele. Rehe können
deshalb die Nahrung nicht glatt abbeißen, sondern quetschen und reißen sie ab.
Dadurch entstehen an Trieben und Zweigen ausgefaserte Trennstellen. Im Gegen-
satz zum Reh hinterlassen Hasen eine glatte Bißstelle. Mit den übrigen Zähnen
(3 Vorbackenzähne und 3 Backenzähneje Kieferhälfte) kann das Reh die
Nahrung zermahlen und zerkleinern.
2. Verwandtschaft
Ordnung:
Paarhufer
weitere Gruppen:
Unterordnung:
Wiederkäuer
Nich twederkäuer
(z. B. Reh, Rothirsch,
(z. B. Schwein)
Rind, Gemse)
Teilordnung:
Stirwaffenträger
Familie:
Hirsche (Geweihträger )
(z. B. Reh, Rothirsch)
Hornträger
Trughirsche
Echte Hirsche
(z. B. Reh)
(z. B. Rothirsch)
Gattung:
Reh
Weißwedelhirsche
Art:
Reh
Unterfamilie:
(z. B. Rind, Gemse)
(Capreolus capreolus)
Unterart:
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Europäisches Reh
Sibirisches Reh,
(C.c.capreolus)
Chinesisches Reh
3. Verhreitung
Reh
Informatìonsteil
Das Europäische Reh kommt fast in ganz Westeuropa vor, vom Meeresniveau bis
etwa 2400 m Ü. M. im Alpenraum. In den skandinavischen Ländern breitet sich
das Reh noch aus. Die östlich angrenzenden Gebiete werden von einer anderen
Unterart, dem Sibirischen Reh, bewohnt.
4. Lebensraum
Rehe leben recht standorttreu und halten sich, wo dies möglich ist, im Sommer
und im Winter im gleichen Gebiet auf. Anders ist die Situation im Alpenraum, wo
Rehe im Sommer auch höhere Gebiete besiedeln, im Winter dagegen wegen des
Schnees talwärts wandern. Eine Studie aus dem schweizerischen Voralpenraum
zeigt, daß Rehe zwischen ihren dortigen Sommer- und Wintereinständen bis zu
4,5 km und 660 m Höhenunterschied zurücklegen. Wo nötig, können sich also
auch Rehe durch kurze Wanderungen der veränderten Situation anpassen.
Solange Europa noch dicht bewaldet war, gab es Rehe zwar überall, doch nur in
geringer AnzahL. In diesen düsteren, geschlossenen Wäldern stand dem Schlüpfertyp Reh zwar genügend Deckung zur Verfügung, doch fehlte es weitgehend an
Kräutern, Gräsern und frischen Trieben, der beliebten Sommernahrung. Erst als
der Mensch in größerem Umfang Wald rodete und die landwirtschaftlich genutzten Flächen vergrößerte, entstand eine für Rehe sehr günstige Kulturlandschaft:
Auf kleinen Flächen wurden verschiedene Kulturpflanzen angebaut. An den Akkersäumen und auf
vorübergehend nicht bestelltem Ackerland (Brachen) gedie-
hen unzählige Wildkräuter. Hier fanden Rehe - und mit ihnen viele andere
Tierarten - ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Waldränder mit Gebüschsäumen,
dicht bewachsene Bachläufe, Hecken und Feldgehölze gliederten das offene Kulturland in kleine Kammern, boten Deckung zum Wiederkäuen und Ruhen und
die notwendige Winternahrung in Form von Trieben, Knospen und Zweigen ver-
schiedenster Sträucher undjungbäume. Falls Gefahr drohte, konnten sich die
Rehe schnell in die nächste Deckung "drücken)).
Arbeitsblatt 3
Kapitel 6:
Verdauungsphysiologie
Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft schuf mit dem Anbau von
Monokulturen und der Ausräumung der Landschaft zum leichteren Einsatz von
Maschinen einen neuen Landschaftstyp. Auch die Rehe mußten sich an die neue
Situation gewöhnen. Nach dem Abernten der Wiesen und Felder, z.B. von
Heugras oder Getreide, fehlt es ihnen von einem Tag auf den andern plötzlich an
guter Deckung ("Ernteschocb).
Die Verwendung von Giften, vor allem Herbiziden (Unkrautvertilgungsmitteln),
schmälert auch das Äsungsangebot in hohem Maße. Gebietsweise entwickelte sich
in diesem neuen Lebensraum-Typ auch ein neuer Reh-Typ: das Feldreh.
Auch vor Waldrändern, wegen ihrer ursprünglichen Vielfältigkeit an Nahrung
und Deckung schon immer beliebte Aufenthaltsorte der Rehe, machte die
moderne Entwicklung nicht Halt. Zahlreiche Waldränder wurden begradigt, der
Gebüschsaum wurde entfernt und der angrenzende Wildkräuterstreifen in gedüngte Fettwiese oder Ackerland umgewandelt.
Kapitel
10:
Eine besondere Anpassung:
das Feldreh
Beitrag.'
Lebenaum Wald
(Arbeitsblatt 5)
Liegeplätze
Zum Wiederkäuen der Nahrung und zum Ausruhen sucht das Reh geeignete
Stellen in seinem Streifgebiet auf. Sie müssen dem liegenden Tier eine weite Sicht
über das umliegende Gelände ermöglichen, damit es Störungen und Feinde frühzeitig erkennen und sich falls nötig durch stillen Rückzug oder Flucht in die
nächste Deckung einer Begegnung entziehen kann. Obwohl das Gelände für das
Reh gut einsehbar sein muß, sollte es selbst nicht gesehen werden. Solche Bedin75
Reh
Informatìonsteil
gen finden Rehe besonders an großen Hangterrassen oder an Kuppenrändern. Deshalb findet man hier die meisten Liegeplätze von Rehen.
gun
Wie sieht ein Liegeplatz aus?
Am deutlichsten erkennbar ist ein Liegeplatz im Schnee. Der Körper hinterläßt
einen nierenförmigen Abdruck. Bevor sich ein Reh niederläßt, scharrt es die
Stelle von Zweigen und Blättern frei. Diese Scharrspuren sind ebenfalls deutlich
zu sehen. Sie helfen, neben der Größe des Abdruckes, Liegeplätze von Reh und
Rothirsch zu unterscheiden: Der Rothirsch legt seinen Platz nicht frei.
Häufig findet man Losung (= Kot) und Urinspuren, die ein Tier nach dem Aufstehen absetzt.
5. Verdauungsphysiologie
Rehe gehören, wie Rothirsch, Steinbock und Gemse, zu den Wiederkäuern. Ihr
besonderes Magensystem erlaubt eine gründliche Verdauung der zellulosereichen und darum eher schwerverdaulichen Nahrung.
Wie sieht ein Wiederkäuermagen aus?
Pansen, Netzmagen und
Blättermagen sind sogenannte Vormägen, der eigentliche Drüsenmagen ist der Labmagen. Der Pansen ist der größte Teil dieses
Magensystems und faßt beim Reh etwa 3 Liter, das sind ungefähr 6 Prozent seines
Körpervolumens. Verglichen mit dem Pansen eines Rothirsches, der etwa
15 Prozent seines Körpervolumens ausmacht, besitzt der Rehpansen also nur ein
geringes Fassungsvermögen.
Das Reh kann somit beijeder Mahlzeit (= Äsungsperiode) nur wenig Nahrung aufnehmen, entsprechend häufig muß es seinen Magen füllen. Die Anzahl Äsungsperioden - bis 10 pro Tag - ist stark abhängig von der Nahrungsqualität: Leicht
verdauliches Futter durchläuft das Magensystem schneller.
Im Pansen befinden sich verschiedene Bakterienarten, die den Nahrungsbrei vorverdauen. Die mengenmäßige Zusammensetzung dieser Bakterien richtet sich
nach der Qualität der Nahrung. Da sie im Sommerhalbjahr leichter verdaulich ist,
im Winterhalbjahr dagegen grob und schwerer verdaulich, ändert sich auch der
Anteil der einzelnen Bakterienarten. Die Bakterien gelangen mit dem Nahrungsbrei in den Labmagen, wo sie verdaut werden und dabei hochwertiges Eiweiß für
das Reh liefern.
V orteIle des Wiederkäuens
1. Rasche Nahgsaufnahe
Wildwiederkäuer haben im allgemeinen recht viele Feinde. Folglich müssen sie
ständig bereit sein zu flehen. Da sie zum Fressen oft die schützende Deckung verlassen müssen, ist eine Verkürzung der Freßzeit also von VorteiL. Das abgerissene
Futter wird darum nur kurz zerkaut und dann geschluckt.
2. Volltändige Verdauung
Würde sich an die rasche Nahrungsaufnahme nicht der Vorgang des Wiederkäuens anschließen, könnte das Tier die gefressenen Pflanzen
teile kaum verdauen,
weil die Nahrung viel zu grob wäre.
Das Wiederkäuen ermöglicht nun beides: kurze Zeit der Nahrungsaufnahme und
vollständige Verdauung im Magensystem.
Wodurch wid das Wiederkäuen gesteuert?
Der Vorgang des Wiederkäuens beginnt, wenn der Pansen mit einer Mindestmen76
ge Futter gefüllt ist. Denn das Hochwürgen der Portionen wird über einen mecha-
nischen Reiz grober Nahrungsteile an einer empfindlichen Stelle der Pansenwand erreicht: Der Pansen zieht sich nahe am Schlund reflexartig zusammen und
preßt einen Nahrungsklumpen ins Maul zurück. Sobald der Pansen zu wenig
Reh
Informationsteil
gefüllt ist, kann die Nahrung die empfindliche Stelle nicht mehr reizen. Damit
wird der ganze Verdauungsvorgang unterbrochen.
Wodurch wird das Wiederkäuen blockiert?
1. Nahrungsmangel
Findet ein Reh nicht genügend Futter, um seinen Pansen zu füllen, kann der Verdauungsvorgang nicht einsetzten. Die empfindliche Stelle wird nicht gereizt, das
Futter bleibt im Pansen liegen.
2. Zu wenig Ballaststoffe
Das gleiche geschieht, wenn das Futter nicht genügend grobe Teile enthält, die
den mechanischen Reiz zum Hochwürgen des Futters auslösen könnten. Das
Futter bleibt darum im Pansen liegen, beginnt zu gären und bewirkt schwere Ver-
dauungsstörungen, die nicht selten zum Tod führen.
3. Zu wenig Ruhe
Wird ein Tier während des Wiederkäuens wiederholt gestört, kann der komplizierte Weg der Nahrung durch das Magensystem ebenfalls unterbrochen werden.
Auch dies kann zu Verdauungsstörungen verschiedenen Ausmaßes führen. Deshalb ist die Bedeutung ruhiger Liegeplätze nicht zu unterschätzen.
Kapitel 6.'
Ernährung
Kapitel 4.'
Lebenaum
6. Ernährung
Die Qualität der Nahrung spielt, neben dem mengenmäßigen Angebot, beim
Rehwild eine besonders wichtige Rolle. Nach einem allgemein gültigen Gesetz
haben kleine Tiere einen größeren Energieumsatz als größere. Als Wiederkäuer
kann das Reh den höheren Energieaufwand nicht einfach durch mehr Nahrungsaufnahme wettmachen. Erstens ist das Fassungsvermögen seines Pansens recht
klein und zweitens muß er erst durch den Vorgang des Wiederkäuens geleert
werden, bevor er wieder gefüllt werden kann. Die Geschwindigkeit, mit welcher
die Nahrung das Magensystem durchläuft, ist abhängig von deren Verdaulichkeit.
Sie ist hoch, wenn die Äsung faserarm und eiweißreich ist.
Kapitel 5:
Verdauungsphysiologie
Glossar:
Energieumsatz und
K6rergröße
Deshalb sucht sich das Reh seine Äsung sehr wählerisch aus: es nascht. Ab Früh-
jahr, wenn die Bedingungen besonders günstig sind, sucht es sich nur die verdaulichsten und nährstoffreichsten Pflanzen und Pflanzenteile aus. Dazu gehören
frische Triebe und Knospen von Sträuchern und
jungen Bäumen, Kräuter,
junge
Gräser und junge Kulturpflanzen. In diese nährstoffreiche Zeit fallen auch die
energieaufwendigsten Phasen für das Reh im Verlauf eines jahres: die Geburt der
Kitze und deren Aufzucht (Mai - juni) und die Brunft (Juli - August).
Im Verlauf des
Sommers
ändert sich nicht nur der Anteil der verschiedenen Pflan-
zengruppen in der Rehnahrung, sondern auch die Beliebtheit bestimmter Pflanzenarten, denn die Pflanzen ändern sich ja im jahresverlauf stark: Sie wachsen,
blühen, bilden Früchte, werden zäh, sterben ab oder bilden neue Knospen. Ab
Herbst beginnt sich der Pansen auf die zäher werdende Nahrung umzustellen: Er
ändert seine Innenstruktur, und die Bakterienzusammensetzung paßt sich an. Auf
den Nahrungsengpaß im Winter reagiert das Reh zusätzlich, indem sich der
Pansen etwas verkleinert.
Voraussetzung für die Befriedigung der
hohen Ernährungsansprüche dieser
Tierart ist ein vielfältiges Nahrungsangebot. Möglichkeiten, wie der Mensch das
Nahrungsangebot für die Rehe während des ganzen
jahres verbessern könnte,
werden später gezeigt.
Kapitel
12:
Schutzmaßnahmen
und Hege
77
Reh
Informationsteil
7. Sinnesleistungen und ihre Funktionen:
Feindwahrnehmung und Kommunikation
Rehe leben vorwegend in unübersichtlichen Gebieten, etwa in Waldsäumen und
Feldgehölzen. Dadurch ist eine Verständigung durch optische Signale eher
schwierig, akustische und geruchliche Informationen eignen sich dagegen viel
besser.
Arbeitsblatt 8
Dementsprechend verfügt das Reh über ein ausgezeichnetes Gehör und eine
feine Nase. Bewegungen nehmen Rehe zwar sofort wahr, einen ruhig dastehenden, unauffälligen Beobachter sehen sie dagegen kaum.
Die empfindlichen Organe Gehör und Nase erfüllen zwei wichtige Funktionen:
1.
Sie dienen zur Wahrnehmung von Störungen und Feinden. Bevor
ein Reh die schützende Deckung verläßt, prüft es erst mit der Nase
im Wind, ob "die Luft rein ist)). Bei den ersten zögernden Schritten
jederzeit bereit, wieder in die
Deckung zu verschwinden. Die Ohrmuscheln suchen, gleich kleinen
ins Freie wirkt das Tier äußerst wach,
Radarschirmen, die Umgebung nach verdächtigen Geräuschen ab.
Auf diese Weise "sichert)) das Reh. Erst wenn es sich sicher fühlt, entspannt es sich und beginnt zu äsen.
Wie wichtig Gehör und Nase zur Prüfung der Umgebung für das Reh sind, ist
auch daran zu erkennen, daß es bei böigem Wetter gar nicht aus der Deckung
herauskommt, besonders dann, wenn sich die Windrichtung häufig ändert. In diesem Fall kann das Reh wahrgenommene Düfte nicht lokalisieren, was es sehr verunsichert. Und aus der Menge der vom Wind erzeugten Geräusche kann es die_
entscheidenden nicht mehr herausfiltern.
2.
Lautäußerungen und Gerüche dienen der Verständigung der Rehe
untereinander.
Mit Fiepen verständigen sich Rehgeiß und Kitz, z. B. wenn das Kitz gesäugt
werden wil. Während der Brunft locken damit brunftige Geißen auch die Böcke
an.
Sieht oder vernimmt das Reh etwas, ohne die Ursache dieser Störung zu erkennen, so schreckt es manchmaL. Das Schrecken ähnelt stark dem Bellen eines
Hundes.
Kapitel 9:
Farpjlanzung
Der Angstschrei klingt wie ein gellendes "Piiiäh)). Das Keuchen des Bockes ist ein
Zeichen für seine Erregung. Es ist besonders während der Brunft zu hören.
Ein großer Teil der sozialen Verständigung läuft über die Ausscheidungsprodukte
verschiedener Hautdrüsen. An manchen Körperstellen kommen die Duftdrüsen
gehäuft vor und bilden eigentliche Duftorgane (z. B. zwischen den Hufen der
Hinterbeine, an den Hinterbeinen selbst und auf Stirn und Wangen des Rehbokkes). Die Aktivität dieser Hautdrüsen ist mit dem Hormonhaushalt eng gekoppelt,
der den Fortpflanzungszyklus von Bock und Geiß regelt. Zur Paarungszeit spielen
sie zur Verständigung der Sozialpartner eine wichtige Rolle.
Drüsen und ihre Wirkstoffe
1. Böcke markieren ihre Territorien, indem sie Baumstämmchen und Sträucher
mit dem Geweih bearbeiten und das Sekret ihrer Stirn- und Wangendrüsen daran
abstreifen. So können sie viele kräfteraubende Kämpfe vermeiden ("Hausnum-
men)).
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2. Böcke und Geißen finden sich leichter zur Fortpflanzungszeit. Die Drüsen zwischen den Hufen der Rehgeiß sind dann besonders aktiv und hinterlassen eine
Re1
Informationstei
Duftspur auf dem Boden, an Gräsern und Sträuchern. Dieser Spur kann der Rehbock folgen, wie ein Hund einer Fährte.
3. Flüchtende Rehe hinterlassen an ihrer Absprungstelle ein Warnsignal mit der
Bedeutung: "Achtung, hier Gefahr!)) Nachfolgende Rehe flüchten oft an der gleichen Stelle.
8. Geweihaufbau und Geweihzyklus
Was ist ein Geweih?
Das Geweih sitzt auf kurzen Stirnbeinfortsätzen und wird aus Knochensubstanz gebildet. Alle männlichen Vertreter der Familie der Hirsche tragen ein Geweih (Aus-
nahme: Beim Ren tragen auch die Weibchen ein Geweih). Es wird jedes jahr
abgeworfen und anschließend innerhalb weniger Monate neu gebildet. Die neue
Substanz wird an den Geweihspitzen angelagert, nicht an der Basis.
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/',' .
Im Gegensatz dazu bleiben Hörner, z.B. bei Steinbock und Gemse, zeitlebens auf
dem Kopf ihrer Träger und werden jedes jahr von der Außenhaut her an der
Hornbasis um einen weiteren Ring verlängert.
Arbeitsblatt 1
Wozu dient das Geweih beim Rehbock
Das Geweih ist in erster Linie eine Waffe. Sie wird eingesetzt zur Verteidigung
gegen Feinde, hat aber noch größere Bedeutung vor und während der Brunft bei
Auseinandersetzungen mit Rivalen um Territorium (Reh) oder Brunftrudel (Rothirsch) .
Zur Markierung seines Brunftterritoriums schlägt der Rehbock mit seinem
Geweih Baumstämmchen, besonders entlang seiner Territoriumsgrenzen, mit
dem Geweih und reibt Drüsensekrete auf die Schlagstellen. Diese optisch und für
Rehe geruchlich auffällgen Markierungen wirken wie ein Zaun um ein Privatgelände. Ein fremder Bock erkennt daran, daß das Gebiet bereits besetzt ist und
gegen Eindringlinge verteidigt wird. Falls er sich hineinwagt, muß er mit einem
Angriff rechnen. In benachbarten Territorien respektieren die Inhaber die
Grenzen. Sie erkennen sich am Geruch und beschränken sich darauf, die Markierungen immer wieder zu erneuern ("Hausnummer))). Die Rinde solchermaßen
bearbeiteter Bäumchen wird verletzt, und die Pflanzen sterben ab. Wo viele
Böcke leben und dementsprechend viel markiert wird, kann es zu empfindlichen
Ausfällen an Forstpflanzen kommen.
Ist das Geweih ein Rangabzeichen?
Aus Beobachtungen in Gehegen weiß man heute, daß der Rang, den ein Bock in-
nerhalb einer Gruppe besetzt, das Geweihwachstum stark beeinflußt. Ein hoher
Rang fördert die Wachstumsgeschwindigkeit und die Stärke des Geweihes.
Der Geweihzyklus beim Rehbock
Der Rehbock wirft sein Geweih im Herbst ab und baut über den Winter ein neues
auf. Das neue Geweih wächst in einem behaarten, blutgefäß- und nervenreichen
Hautüberzug ( = Bast). Zuerst besteht das neu angelagerte Geweihstück aus
Knorpel und wird anschließend durch Einlagerung von Kalk verknöchert. Die
Nährstoffe zum Aufbau werden über die Blutgefäße in der Basthaut zugeführt.
Ist das Geweih im Frühjahr fertig aufgebaut und vollständig verknöchert, vertrocknet die Basthaut. Durch Reiben an Zweigen und Stämmchen (= Fegen) entfernt
der Bock die nun überflüssig gewordene Haut, er verfegt. Nun steht ihm das
Geweih bei der Verteidigung eines Territoriums zur Verfügung.
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Arbeitsblatt 5
Kapitel 9,'
Farpjlanzung
79
Reh
Informationsteil
Im Herbst beginnt allmählich die Entkalkung der Nahtstelle, wo das Geweih auf
den Stirnbeinfortsätzen aufsitzt. Die Stangen lockern sich und fallen schließlich
ab.
Störungen beim Geweihaufbau
Während des Wachstums auftretende Störungen des Hormonhaushalts oder Verletzungen des unfertigen Geweihs im Bast führen zu regelwidrigen Geweihfor-
men.
Schlecht ernährte, kranke und stark von Parasiten befallene Böcke schieben nur
kümmerliche Knöpfe oder manchmal schwache, gedrehte Stangen. Dies ist oft
ein Zeichen für zu hohe Rehbestände und schlechte Nahrungsgrundlagen in
einem jagdrevier.
Verletzungen des noch weichen Geweihs führen zu vielendigen Formen. Ein
Bruch einer Baststange verheilt zwar, doch wächst sie meist schief an. Böcke mit
solchen Geweihen können jedoch im nächstfolgenden Zyklus wieder ganz
Arbeitsblatt 3
normale Geweihe schieben.
9. Fortpflanzung und soziale Organisation
Das Reh lebt nicht ganzjährig in einer bestimmten sozialen Form. Sie wird je nach
den biologischen Bedürfnissen gewählt. Den Winter über leben die Rehe eher gesellig in mehr oder weniger großen Gruppen, die sich im Frühjahr wieder auflösen.
Die Rehgeißen besetzen kurz vor dem Geburtstermin Territorien, die sie gegen
Geschlechtsgenossinnen verteidigen. Erst wenn die kleinen Kitze ihren Müttern
folgen können, werden diese Setzterritorien aufgegeben.
Rehböcke erkämpfen Brunftterritorien, in denen sie nur Geißen dulden. Nach
der Brunft lösen sich diese Territorien allmählich wieder auf, und die Rehe leben
wieder gesellger.
Bildung von Brunftterritorien
Mitte März bis Mitte Mai lösen sich die großen Wintersprünge (Rudel) auf, und
die starken Böcke beginnen, Territorien gegen andere Interessenten zu verteidigen. Bis zur Brunftzeit sind die Reviergrenzen unter benachbarten Böcken
bekannt. Kämpfe sind nur noch selten notwendig, etwa wenn ein Territoriumsbesitzer umkommt oder ein anderer aus seinem Territorium vertrieben wird. Die
Böcke können sich darauf beschränken, ihre Territorien regelmäßig mit den Sekreten ihrer Stirn- und Wangendrüsen zu markieren. Sie können also die Energie
für das bald folgende Brunftgeschehen sparen.
Brutverhalten
Arbeitsblatt 7
Kapitel 7,'
Sinnesleitungen und ihre
Funktionen
Die Paarung zwischen Rehbock und Rehgeiß beginnt mit einem Vorspiel, dem
"Treiben)). In rasanten Fluchten stürmt die Geiß durch das Gelände, immer dicht
gefolgt vom Bock. Dabei läßt der Bock oft ein hohles ))Keuchen" hören. Diese
Phase kann ganz verschieden lang dauern. Gegen Ende fällt die Geiß in eine langsamere Gangart. Der Bock hält mit ausgestrecktem Hals und Kopf
Riechkontakt
zur Geiß, die in dieser Phase immer wieder Fieplaute ausstößt. Auf dieses Treiben
folgt die Paarung.
Verlängerte Tragzeit - Anpassung an eine wechselnde Umwelt
Obwohl die Brunft (= Paarungszeit) des Rehwildes mitten im Sommer stattfndet,
werden die Kitze erst im darauffolgenden Frühjahr (Mai/juni) gesetzt. Die Tragzeit beträgt also etwa 9 % Monate. Im allgemeinen ist die Länge der Tragzeit von
80
der Körpergröße der Tierart abhängig. Die Entwcklung vom befruchteten Ei zum
geburtsfähigenjungtier dauert z. B. beim Rothirsch etwa 7 % Monate. Beim Reh
wären entsprechend seiner Körpergröße dafür 4 - 5 Monate ausreichend. Das
würde aber bedeuten, daß - bei Brunft im Sommer - die Kitze in den unwirtlichsten Monaten des
jahres - im Winter - geboren würden und natürlich keinerlei
Überlebenschancen hätten. Weshalb die Brunft nicht, wie beim Steinbock, im
Winter stattfnden kann, hängt mit den besonderen Äsungsansprüchen der Rehe
Reh
Informationsteil
Kapitel 6,'
Ernährung
zusammen.
Vom befruchteten Ei zum Kitz - mit Verzögerung
Sobald die Eizelle befruchtet wird, beginnt sie sich zu teilen, bis ein kugeliger Zellhaufen entstanden ist. Dieser formt sich zu einer mit Flüssigkeit gefüllten Hohlkugel, dem ))Keimbläschen". Statt sich nun anschließend in die Gebärmutterwand
einzunisten, wie dies normalerweise bei Säugetieren der Fall ist, bleiben die Keim-
bläschen frei beweglich und wachsen nur sehr sehr langsam. Erst ab Ende Dezember pflanzen sie sich in die Gebärmutterwand ein und entwickeln sich in etwa
4 % Monaten zum geburtsreifenjungtier. Dieser Vorgang wird "verzögerte Im-
plantation)) (Einpflanzung) der Keimbläschen oder "Eiruhe)) genannt. Was ausschlaggebend ist, damit sich ein Keimbläschen zum richtigen Zeitpunkt in die
Gebärmutterwand einnistet, ist auch heute noch unbekannt.
Arbeitsblatt 7
Auch bei anderen Tierarten, wie etwa dem Dachs, dem Baum- und dem Steinmarder, hat sich diese verzögerte Implantation entwckelt. Bei allen wird so garantiert, daß die Paarung zu einer günstigen
trotzdem in der für sie optimalen
jahreszeit erfolgt und die
jungen
jahreszeit zur Welt kommen.
Beitrag.'
Der Dachs
Im Mai/juni ist das Wetter im allgemeinen so mild, daß die neugeborenen Kitze
weder durch Nässe noch durch Kälte gefährdet sind. Die bereits weit entwckelte
Pflanzendecke bietet gute Deckung gegen F~inde und ausreichend Schutz vor
Witterung. Leicht verdauliche Nahrung im Uberfluß hilft der Rehmutter, den
hohen Energiebedarffür das Säugen der Kitze zu decken. Die Kitze haben nun
noch den ganzen Sommer vor sich, um Kräfte für ihren ersten Winter zu
sammeln.
Setzzeit(Mai/Juni)
Schon einige Wochen vor der Geburt besetzen die trächtigen Geißen kleine
Gebiete, die sich minimal mit Bockterritorien überschneiden können, gegen Geschlechtsgenossinnenjedoch strikt verteidigt werden. Es sind Gebiete, die beson-
ders reich an Äsung für die Rehgeiß und Deckung für die jungtiere sind. Wo dies
möglich ist, werden Heugraswiesen oder auch Getreidefelder bevorzugt, wo die
langen Halme Sichtschutz nach allen Seiten bieten. Hier werden die Kitze, häufig
zwei, geboren. Die Rehgeiß frißt nach der Geburt die Embryonalhüllen und leckt
das ausgeflossene Fruchtwasser auf. Somit wird alles, was über den Geruch Freßfeinde anlocken könnte, aus der Nähe der Kitze entfernt. Die Kitze selbst haben
anfangs noch keinen Eigengeruch und würden von Freßfeinden, z.B. dem Fuchs,
höchstens zufällig gefunden. Das getüpfelte Kinderkleid macht ruhig liegende
Rehkitze auch nach oben praktisch unsichtbar. Nur zum Säugen sucht die
Rehgeiß ihre Kitze auf. Sind sie satt und ihr Fell ist ordentlich sauber geleckt, verläßt
sie ihre Kinder wieder, die sich erneut niederlegen und sich völlig stil verhalten.
Bei Gefahr flüchtet das Rehkitz nicht, sondern duckt sich nur flach auf die Erde.
Dieses Verhalten dient der Feindvermeidung, kann aber auch tödliche Folgen
haben, wenn die Mähmaschine naht. Kitze flüchten erst im Alter von 2 - 4 Wo-
chen,
81
Reh
Informationsteil
Arbeitsblatt 9
Kapitel
Wer also zufällig ein Rehkitz alleine findet, sollte es an seinem Platz liegen lassen
oder, falls es gefährdet ist, vorsichtig mit einigen Büscheln Gras an einer geeigneteren Stelle hinlegen und sich ruhig entfernen. Die Rehmutter ist sicher nicht
weit und kümmert sich um das Kitz.
11,'
Todesursachen
Mutter-Kid-Verhalten
Bei Huftieren, die in Rudeln oder Herden leben, z. B. Gemsen, kennt die Mutter
ihr Kind schon nach kurzer Zeit. Dadurch ist die Gefahr der Verwechslung sehr
gering. Anders ist es beim Reh. Geiß und Kitz benötigen etwa 3 - 4 Wochen, bis
sie einander sicher erkennen. In dieser langen Zeit schützt nur die strikte Aufteilung eines Gebietes unter den Rehgeißen vor einer Verwechslung.
10. Eine besondere Anpassung: das Feldreh
In Gebieten, wo, hervorgerufen durch die moderne Landwirtschaft, Monokultu-
ren und eintönige Landschaftsbilder vorherrschen, ist ein neuer Reh-Typ entstanden, das Feldreh.
Der auffallendste Unterschied zu dem üblicheren "Wald-Typ)) ist die Bildung
großer Rudel, wie sie etwa von steppenlebenden Huftieren bekannt sind. Fehlende Deckung wird durch mehr Augenpaare nach dem Motto "Viele Augen sehen
mehr)) ausgeglichen.
Die ersten Berichte über diese Feldrehe stammen aus den zwanziger jahren aus
Polen, wo dieses Phänomen besonders ausgeprägt ist. In der Schweiz gibt es erst
Ansätze zur Bildung größerer Rudel im Winter, z. B. im Churer RheintaL.
Einige Unterschiede zwischen Feld- und Waldreh sind in der folgenden Übersicht
zusammengestellt:
Merkmal
Feldreh
Waldreh
Verhalten gegen-
meidet den Wald, bleibt
ganzjährig
in offenem Gebiet
Wald/Waldrand ist
wichtigster Lebens-
über Wald:
Gruppengröße: Sommer
Winter
Gruppenverhalten:
raum
30 - 40
2-4
zum Teil bis 100
3-8
Leittier* und
Wächter** immer
vorhanden
festen besonderen
Böcke halten sich z.T.
Böcke sind bereits
bis Ende Mai in den
ab März/April
aggressiv und zeigen
Territorialverhalten
Rudeln auf, ohne bis
zu diesem Zeitpunkt
kennt keine solche
Rollen
Aggressionen und
Territorialverhalten
zu zeigen
Hauptnahrung:
grüne Pflanzen teile
von Kulturpflanzen,
wenige Pflanzen
arten
Mischung vieler
verschiedener
Pflanzen
arten, v. a.
Kräuter, Gräser,
Laub und Knospen
Wichtigste
Todesursachen:
82
v. a. landwirtschaftliche Maschinen,
verschiedene Feinde,
Kälte***
wildernde Hunde
z. B. Luchs, Fuchs,
*
Leittier: Aus Beobachtungen in Polen ist bekannt, daß sich alle Rudelmitglie-
der an den Reaktionen des Leittieres orientieren und sein momentanes Verhalten nachahmen. Wird das Leittier z. B. aufmerksam und angespannt,
Reh
Informationsteil
überträgt sich dies sofort auf die ganze Gruppe. Alle beobachten das Leittier
und sind jederzeit bereit, ihm auf einer eventuell nötigen Flucht zu folgen.
Das Leittier würde in diesem Fall die Fluchtrichtung bestimmen. Beruhigt es
sich und beginnt es wieder zu fressen, tun es die anderen auch.
**
Wächter: Diese Funktion ist bereits von Huftierarten, die in deckungsarmen
Steppengebieten leben, bekannt und konnte bei Feldrehen in Polen beob-
achtet werden. Während das Rudel äst oder wiederkäuend ruht, beobachten
einzelne Tiere die Umgebung, um gegebenenfalls das Rudel sofort zu
warnen. Für die Wächterarbeit benützen die Tiere oft leichte Erhebungen,
z. B. Mieten oder Erdhaufen, im sonst völlig flachen Gelände.
*** Kälte: Feldrehe existieren in Polen hauptsächlich im westlichen Teil des
bestimmte klimatische Faktoren dieser
Gebiete zurückzuführen. Sie zeichnen sich durch verhältnismäßig geringe
Schneehöhe und Frostgefahr aus. Beides ist für das Überleben in deckungs-
Landes. Diese Verteilung ist auf
losem Gelände entscheidend.
11. Todesursachen
Die mittlere Lebenserwartung eines Rehes ist mit 2 - 2,5 jahren relativ niedrig.
Sie ist bedingt durch die hohe Kitzsterblichkeit. In naßkalten Frühsommern
fallen viele Kitze allein der Witterung zum Opfer. Auch in Populationen, die
kaum vom Menschen beeinflußt werden, stirbt etwa die Hälfte der Rehe, bevor sie
1,5 jahre alt werden. Nur unter besonders günstigen Bedingungen, zum Beispiel
in einem Gehege, erreichen Rehe ein Alter von über 10 jahren.
Die nachstehende Tabelle zeigt als Beispiel Anzahl und Ursachen der registrierten Todesfälle für das
jahr 1985 in der Schweiz. Es ist klar, daß viele Tiere
in dieser Statistik nicht enthalten sind, weil sie nicht gefunden oder nicht gemel-
det wurden.
Geschätzter Bestand
1985
Abschüsse
Fallwild
109 400
41 601
15 094
Todesursache des
vom Menschen
naturbedingte
Falwides
beeinflußt
Abgänge
1459
(hohe
Alter, Schwäche,
Hunger, Krankheit
Dunkelziffer)
Autoverkehr
7874
Andere Unfälle
(Lawinen, Absturz usw.)
Schußverletzungen
Bahnverkehr
Gerissen durch Hunde
Gifte (Pestizide)
Landwirtschaftliche
Maschinen
Unbekannte Ursachen
377
497
566
771
31
1699
1820
(Quelle: Statistik über die in der Schweiz erlegten Säugetiere 1985, Bundesamt
für Forstwesen und Landschaftsschutz, Bern)
83
Reh
Informationsteil
Arbeitsblatt 9
Arbeitsblatt 10
Der größte Teil der Tiere wird auf der hg erlegt. (Deutschland 717'927 Tiere,
Österreich 211 '975 Tiere im
jahr 1985). Daneben werden aber viele Rehe auf der
Straße überfahren. Die meisten Unfälle ereignen sich zwischen 6 und 7 Uhr sowie
19 und 21 Uhr, wenn schlechte Sichtverhältnisse, hohe Verkehrsdichte und
erhöhte Aktivität des Rehwildes zusammenfallen.
Eine weitere große Anzahl Todesfälle geht auf das Konto landwirtschaftlicher Maschinen. Betroffen sind fast ausschließlich Rehkitze, die in den Heugraswiesen
von Mähmaschinen zerstückelt werden. jäger wie Bauern versuchen auf verschiedenste Art, Kitze zu retten.
Eine große Plage, vor allem in der Nähe von Siedlungen, sind freilaufende
Hunde, denen eine beachtliche Zahl von Rehen zum Opfer fällt. Besonders kurz
Arbeitsblatt 9
vor der Setzzeit sind die hochträchtigen und dadurch in ihren Bewegungen etwas
schwerfälligeren Rehgeißen für einen wildernden Hund leichte Beute.
Natürliche Feinde und Krankeiten
Rehe haben auch natürliche Feinde. Wo der Luchs wieder vorkommt, ist das Reh
neben der Gemse seine bevorzugte wildlebende Beute. Pro jahr reißt ein Luchs
etwa 60 Tiere. Damit ist die Zahl der durch Luchse getöteten Rehe sehr bescheiden, verglichen mit dem Anteil von
jagd, Autoverkehr und wildernden Hunden.
Der Luchs ist ein typischer Einzelgänger und benötigt einen riesigen Lebensraum
für sich alleine. Schon deshalb kann er dem Rehbestand nicht allzusehr zusetzen.
Ein weiterer Nutznießer des Rehwildes ist der Fuchs. Er erbeutet aber eher selten
ein Reh aktiv, vielmehr verzehrt er verendetes Wild, zum Beispiel vermähte Kitze
Arbeitsblatt 9
oder verletzte Rehe.
Viele Rehe gehen natürlicherweise an Krankheiten zugrunde. Parasiten befallen
Rehe sehr häufig. Rachenbremsen, Leberegel, Lungenwürmer und Bandwürmer
schwächen die Tiere und machen sie für Infektionskrankheiten anfälliger.
Infektionen treten besonders bei Tieren auf, die durch Hunger, Kälte, Parasiten
und Verletzungen geschwächt sind. Gibt es in einem Bestand viele Tiere mit Parasiten und Krankheiten, deutet dies auf eine Bestandesdichte hin, die nicht mit
der Ernährungsgrundlage übereinstimmt, denn konditionell geschwächte Tiere
sind anfällg für Parasiten und Infektionen. Die vielen Kontaktmöglichkeiten in
einem hohen Rehbestand fördern die Ansteckungsgefahr zusätzlich.
12. Schutzmaßnahmen und Hege
Winterfütterung
Wild im Winter zu füttern, gehört zu den üblichen Hegemaßnahmen der jäger.
Das kann in manchen Gebieten, wo das Reh einer starken Nahrungskonkurrenz
ausgesetzt ist, zu seiner Erhaltung notwendig sein.
Was bewikt eine künstliche Fütterung?
1.
Auch schwache Tiere, die normalerweise dem Winter zum Opfer
fallen würden, können diesen überleben.
2.
Die Zahl der überlebendenjungtiere - normalerweise ein großer
Anteil der Winteropfer - ist hoch. Um ein übermäßiges Anwachsen
des Rehbestandes in den folgenden
jahren zu verhindern, müssen
auch mehr Rehe geschossen werden.
3.
Die Tiere konzentrieren sich auf relativ kleinen Flächen um die Fut-
terstellen. Man findet dort auch vermehrt Verbißschäden an Forstpflanzen. Warum?
84
Wichtige Bedingugen für eine Winterfütterung
- Eine Futterkrippe allein genügt nicht! Es müssen mehrere sein.
Reh
Informationsteil
jüngere und schwächere Tiere werden von den stärkeren und von den Böcken
verdrängt. Haben sie noch Hunger und stehen keine geeigneten Verbißgehölze
in der Nähe, verbeißen sie Forstpflanzen. Mehrere Futterstellen ermöglichen es
vielen Tieren, gleichzeitig zu fressen. Es kommt zu weniger Auseinandersetzungen.
- Die Futterstelle muß immer gefüllt sein!
- Die Futterstelle muß Tag und Nacht für Rehe zugänglich sein.
Rehe haben als Wiederkäuer einen bestimmten Verdauungsrhythmus. Das Magen-
volumen ist im Winter zwar reduziert, und die Verdauung läuft wegen der schwerverdaulichen Winternahrung langsamer ab, doch muß der Magen immer wieder
gefüllt werden.
Was wüde passieren, wenn man Rehe im Winter nicht mehr fütterte?
Ohne Winterfütterung würde der Rehbestand in den meisten Fällen sinken und
zwar auf eine Zahl, die von der natürlicherweise vorhandenen Nahrung noch
leben könnte. Der Wildbestand könnte sich im Rahmen der gegebenen natürlichen Lebensmöglichkeiten erhalten.
Die Fütterung des Wildes im Winter ist nur eine Notlösung. Was aber können wir
tun, um langfristige Verbesserungen für das Rehwild zu erreichen?
Lebensraumverbesserung: Die Alternative zur Winterfütterug
Könnten wir wieder zu einer ähnlich vielfältigen Struktur wie in der traditionellen
Kulturlandschaft zurückfnden, dann hätte das Rehwild rund ums
jahr viel bes-
sere Lebensbedingungen. Großflächig verbesserte Lebensräume ermöglichen es
den Rehen, sich gleichmäßiger im Gebiet zu verteilen. Der soziale Streß, wie er an
Futterstellen häufig zu beobachten ist, fällt weg.
Waldränder, die bevorzugten Lebensräume unseres Rehwildes, können rehfreundlich und rehfeindlich gestaltet sein. Stichworte: Rehfeindlich sind begradigte Waldränder, wo Hochwald abrupt in Ackerland oder gedüngtes Wiesland
übergeht und Weidezäune bis an den Waldrand heranreichen. Rehfreundlich
sind unregelmäßig verlaufende, breite Waldränder, Gebüschsäume mit beliebten
Äsungssträuchern und anschließenden Wildkräuterstreifen.
Beitrag,'
Der Wald
(Arbeitsblatt 5)
Waldinneres: Naturferne Wirtschaftswälder mit einseitiger Baumartenzusammensetzul'g (vor allem Fichte) und gleichaltrigem Bestand bieten wenig Unterwuchs als Asung und Deckung. Sie sind rehfeindlich.
Dagegen bieten naturnahe Waldungen mit verschiedenen Baumarten verschiede-
nen Alters eine günstige Lebensgrundlage. Förderung beliebter Äsungsgehölze
entlang Waldwegen und Rändern von Lichtungen sowie Offenhalten und Pflege
von Waldwiesen verbessern den Lebensraum zusätzlich.
Äsungspflanzen sollten nicht, wie bisher in den meisten Forstbetrieben üblich, als
unnütze Konkurrenten der Nutzhölzer entfernt werden. Schon das Zurückschneiden dieser Pflanzen auf die Höhe der wirtschaftich interessantenjungpflanzen
sichert diesen genügend Licht zum Wachsen. Auf diese Weise kann der Förster
für reichhaltige Rehäsung sorgen, denn viele als Äsung beliebte Baumarten, wie
etwa Eiche, Ahorn, Esche, reagieren auf das Zurückschneiden mit starker Triebproduktion. Die Nutzholzpflanzen werden somit weniger verbissen.
Landwirtschaftsland kann ebenfalls rehfreundlicher gestaltet werden, etwa durch
Erhaltung und Anpflanzung von Hecken und Feldgehölzen zur Linderung des
"Ernteschocks)). Solche Strukturen bieten Deckung und Nahrung nicht nur für
Rehe.
Kapitel 4,'
Lebenaum
85
Literatur
Ellenberg, H. (1979):
Bestandesreguation beim Reh
Einfluß der Nahrung auf die Bestandesgröße
WlLDBIOLOGIE 2/2, 12 Seiten
Infodienst Wildbiologie & Ökologie
Strickhofstraße 39
CH-8057 Zürich
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Böcke zu Geißen = eins zu eins?
Über Geschlechterverhältnisse beim Reh
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Rehwild
BL V jagdbiologie
BLV-Verlagsgesellschaft, München
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Räumliche Verschiebung und
Wohnraum markierter Rehe während
des Sommers
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Rusterholz, M. (1980):
Ernähgsbiologie des Wildes
Teil 2: Reh, Rothirsch, Gemse und Steinbock
WlLDBIOLOGIE 2/7, 12 Seiten
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Schmid, P. (1986):
Geweihe - eigenartige und bedeutungsvolle Knochen
Aufau und Funktionen von Geweihen
bei Reh und Rothirsch
WlLDBIOLOGIE 9/1, 8 Seiten
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Mosler-Berger, Ch. (1987):
Strickhofstraße 39
Fortpflanzungsstrategie beim Reh,
eine biologische Sonderleistung
in WlLDTIERE 2/87, 5 Seiten
Infodienst Wildbiologie & Ökologie
CH-8057 Zürich
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Müri, H. (1984):
Reh (1. Teil)
Uber die soziale Organisation beim Reh
WlLDBIOLOGIE 1/20,10 Seiten
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Reh
Medienliste
Schmid, P. (1986):
Geweihzyklus
H~rmonelle Steuerung des Geweihzyklus
bei Reh und Rothirsch
WlLDBIOLOGIE 9/2,6 Seiten
Infodienst Wildbiologie& Ökologie
Strickhofstraße 39
CH-8057 Zürich
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CH-8057 Zürich
Müri, H. (1985):
Reh (2. Teil)
Über die Anpassungsfähigkeit des Rehes
WlLDBIOLOGIE 1/21, 12 Seiten
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Strandgaard, H. (1979):
Bestandesreguation bei Rehen:
Forschungsergebnisse aus Dänemark
WlLDBIOLOGIE 5/3, 7 Seiten
Infodienst Wildbiologie & Ökologie
StrickhofStraße 39
CH-8057 Zürich
Strickhofstraße 39
CH-8057 Zürich
Müri, H. (1985):
Zwischen Not und Überfluß:
Reh, Kulturlandschaft und Waldsterben
in WlLDTIERE 3/85, 3 Seiten
Infodienst Wildbiologie & Ökologie
Turner, D.C. (1981):
Verhaltensökologie des Rehes
Beeinflussung des Verhaltens durch die Umwelt
WlLDBIOLOGIE 6/6, 6 Seiten
Infodienst Wildbiologie & Ökologie
Strickhofstraße 39
CH-8057 Zürich
Strickhofstraße 39
CH-8057 Zürich
87
Das Reh und seine Umwelt
Farb
to
nfim
Dauer: 15 Minuten
Das Reh
12 Dias, Verkauf
jünger Verlag GmbH
Bestell-Nr. 1441
SAFU (Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für den
D-6050 Offenbach/Main
Unterrichtsfilm)
Postfach
Reinhard Schmidlin
CH-3125 Toffen/Bern
oder
CH-8035 Zürich
TeL. 01/ 362 55 64
oder
U n terrich tstransparen te
Bestell-Nr. 14806
Film Institut, Schulfilmzentrale Bern
Erlachstraße 21
CH-3000 Bern 9
TeL. 031/ 23 08 31
Das Reh
5 farbige Folien
Bestell-Nr. 7202
jünger Verlag GmbH
D-6050 Offenbach/Main
Das Reh - Paarung und Entwcklung der Kitze
Farbtonfilm
Dauer: 14 Minuten
Reinhard Schmidlin
CH-3125 Toffen/Bern
Bestell-Nr. 1442
SAFU (Schweiz. Arbeitsgemeinschaft für den Unterrichtsfilm)
Postfach
CH-8035 Zürich
Reh-, Rot- und Damwid
12 farbige Folien 24x26 cm
Bestell-Nr. 7394
jünger Verlag GmbH
TeL. 01/ 362 55 64
D-6050 Offenbach/Main
oder
oder
oder
Bestell-Nr. 14 806 D
Film Institut, Schulfimzentrale Bern
Reinhard Schmidlin
Erlachstraße 21
CH-3000 Bern 9
TeL. 031/ 23 08 31
.. im dunen Tan das Reh?
Leben und Lebensraum des Rehwildes;
Hegemaßnahmen
16mm Farbtonfim
Dauer: 40 Min.
Verleih durch:
Carl Zeiss Schweiz AG
TeL. 01/461 25 10 (intern Herr P. Däpp)
(Dieser Film ist auch als Videokassette ausleihbar)
Dia-Serien
Das Reh
12 Dias (Rehbock, Ricke, Kitz, Geweihentwicklung
beim Rehbock, Lebensweise, Fortbewegung usw.)
Bestell-Nr. 2935, Verkauf
Kümmerly & Frey
Postfach
CH-300l Bern
88
CH-3125 Toffen/Bern
Reh
Medienliste
Kommentar und Aufgaben zu den Arbeitsblättem
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblätter
Obwohl Rehe scheue Tiere sind, gibt es doch zahlreiche Möglichkeiten, sie im
Freien zu beobachten, Wo dies aus zeitlichen und organisatorischen Gründen
nicht durchführbar ist, wird empfohlen, die beiden Filme über Rehe zu besorgen
(Inhalt siehe unten, Bestelladresse siehe "Medienliste)) ).
In den Aufgaben zu den Arbeitsblättern werden beide Möglichkeiten - Direktbeobachtung und Film - verwendet.
1. File
"Das Reh - Paarung und Entwcklung der Kitze))
Inhalt:
Ge burtsvorgang
Gefährdung der Kitze:
Verhaltensweisen:
Begegnung Fuchs - Reh, Mähmaschine
Fiepen der Kitze und der Rehgeiß,
Laufspiele der Kitze
Nahrungsaufnahme:
Reh zupft Nahrungpflanzen ab, Kitz lernt dabei
geeignete Arten kennen
Reaktion auf Störung:
Schrecklaut, "Sichern)), keine
Reaktion auf als ungefährlich geltende Störungen
Brunftzeit:
Auseinandersetzung zwischen zwei Böcken,
Werbeverhalten, Treiben, Begattung
"Das Reh in seiner Umwelt))
Inhalt:
Soziale Organisation:
Winter-Rudel,
Territorialverhalten im Sommer
Fluchtverhalten:
Funktion des Spiegels
Todesursachen:
Straße, wildernde Hunde,jagd
Wiederkäuen:
in Deckung liegend
Geweihzyklus:
Abwurf, Schieben, Fegen
Brunftzeit:
Schlagen von Bäumchen, Plätzen, Markieren,
Auseinandersetzung mit Rivale
2. Spurensuche am Waldrand
Wann?
Der Vorteil der Spurensuche liegt darin, daß sie das ganze jahr über
und zu jeder Tageszeit erfolgen kann. Aus Rücksicht auf Rehgeißen
und ihre Kitze sollte eine Spurensuche während der Setzzeit
(Mai/juni) jedoch unterbleiben. Vom späteren Vormittag bis in die
frühen Nachmittagsstunden stören wir die Tiere am wenigsten.
89
Reh
Wo?
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblätter
Obwohl Rehspuren im Wald überall anzutreffen sind, beschränken
wir uns hauptsächlich auf die Waldrandzone. Besonders ergiebig
wird die Suche dort sein, wo eine Wiese an den Waldrand stößt.
Welche Spuren können wir finden?
Wechsel:
Mit etwas Übung können kleine Pfade entdeckt werden, die die Rehe beim Austritt ins Freie häufig benutzen. Falls nötig, die Schüler darauf hinweisen, nicht auf
dem Wechsel zu gehen, da sonst die Spuren zerstört werden.
Aufgabe: "Sichern))
Ein Schüler duckt sich auf
Rehhöhe auf dem Wechsel, kurz bevor er ins Freie
führt. Wie gut kann er das Gelände überblicken? Beachte, daß ein Reh hauptsächlich über Gehör und Nase sichert!
Trittsiegel und Fährten:
Arbeitsblatt 1
Wo der Boden weich ist, können wir einzelne Trittsiegel unterscheiden.
Aufgabe: "Spurensicherung))
je nach Gangart (Ziehen, Traben, Flüchten, Abspringen) sehen die Trittsiegel
Arbeitsblatt 2
anders aus. Eventuell hat es verschieden große. Zeichne die Trittsiegel; vermiß die
Schrittlängen und versuche zu rekonstruieren, wie die Rehe hier gegangen sind!
Kot (= Losung):
man
Losung?
Wo findet
Arbeitsblatt 2
Kapitel 4,'
Liegeplätze:
Manchmal findet man Liegeplätze direkt innerhalb des Waldrandes, wo die Tiere
Lebenaum
zwischen zwei Äsungsperioden geruht und wiedergekäut haben.
Aufgaben:
Vermiß die Liegeplätze! Vielleicht gibt es große und kleine: Wie weit liegen die
einzelnen Liegeplätze auseinander?
Beschreibe einige Liegeplätze (Scharrspuren, Losung, Urin, Haare)!
Ein Schüler kauert sich auf dem Platz auf Rehgröße zusammen und erzählt, wie
weit er das Gelände überblicken kann, und wohin er als Reh flüchten würde
(Boden ohne "Fußangeln)), Deckung). Die anderen Schüler verteilen sich als
"Feinde)) im Gelände und markieren die Stelle, von wo aus sie "das Reh)) das erste
Mal sehen konnten.
Das Ganze ist unvollständig, da wir nicht über die feine Nase eines Rehes verfügen und auch das Gehör nicht entsprechend verwenden können. Wir orientieren
uns hauptsächlich über die Augen. Wo würden wir als "Augentiere)) einen Ruhe-
platz wählen, damit wir von Feinden nicht überrascht würden und gute Rückzugsmöglichkei ten hätten?
Arbeitsblatt 2
Schlagstellen (Territoriumsmarkierungen der Rehböcke)
Auffallend sind die mit dem Geweih bearbeiteten Baumstämmchen und Zweige,
deren Rinde abgeschlagen ist ("Schlagstellen)) ) und in Fasern herunterhängt.
Kapitel 8,'
Was wir nicht sehen, Rehe aber riechen, ist das Sekret, das der Rehbock zusätzlich
Geweihaufbau
auf die auffällgen Markierstellen aufgetragen hat.
Betrachte den Boden um solche Schlagstellen! EvtL. findest du eine blankgescharr-
te Stelle auf dem Waldboden. Hier hat der Rehbock mit den Vorderläufen gescharrt, er hat "geplätzt)). Auch dies ist eine Markierung, denn zwischen den
Hufen befinden sich ebenfalls Drüsen.
90
Frische Markierstellen können wir ab Ende März entdecken, wenn die Böcke ihre
Territorien besetzen. Ältere Schlagstellen sind das ganze jahr über zu sehen.
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblättern
Aufgaben:
Gibt es Pflanzenarten, die der Bock besonders häufig zum Schlagen benutzt?
Rehböcke suchen zum Schlagen vor allem elastische Stämmchen (Durchmesser
etwa 3 cm) stark riechender Bäume und Sträucher auf, z.B. Nadelhölzer, Ho-
Arbeitsblatt ')
Film
Das Reh in seiner Umwelt
lunder.
Welche Stärke haben die gefegten Stämmchen und Zweige? Umfang messen!
Was würdest du tun, damit die jungbäume des Waldes verschont bleiben?
- Einzäunen
- Anstreichen
- Alternativen anbieten, z.B. Weidenruten in den Boden stecken und
immer wieder erneuern
Im Klassengespräch Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden herausfinden.
Arbeitsblatt 4
Verbissene Äsungspflanzen
Der Einfachheit halber suchen wir in kleinen Gruppen (2 - 3 Kinder) jeweils ein
kleines Gebiet ab nach Fraßspuren an größeren Pflanzen, also mehrjährigen
Pflanzen, Sträuchern und jungbäumen. Daß ein Reh daran gefressen hat,
erkennt man an der ausgefransten Bißstelle.
Arbeitsblatt 1
Film,
Das Reh - Paarung und
Entwcklung der Kitze
Aufgaben:
1.
Von welchen Pflanzen haben die Rehe gefressen?
2.
Was haben sie davon gefressen?
(Blätter, Triebe, Knospen, Blüten, Samen)
Wenn du dir nicht ganz sicher bist, welches Tier hier gefressen hat,
beschreibe die Bißstelle genau: Höhe über dem Boden, glatte BißsteIle (Feldhase), weitere Spuren (Trittsiegel, Losung)!
3.
inwärts schaust, versuche dir ein Bild
zu machen über die Menge von Äsungspflanzen, die hier wachsen
und für ein Reh erreichbar sind. Wir nehmen an, das Reh könne
Nahrung bis etwa auf deiner Brusthöhe abfressen.
Wenn du vom Waldrand walde
Wie sieht es im Sommer aus?
Wie sieht es im Winter aus bei 20 cm Schneehöhe?
Auf folgende Pflanzenarten kannst du besonders achten:
Weißtanne, Fichte, Waldföhre, Ahorn, Esche, Eiche, Vogelkirsche, Haselnuß, Holunder, Vogelbeere (Eberesche), Salweide, Brombeere, Himbeere, Heidelbeere,
Rotklee, Storchenschnabel, Bachnelkenwurz, Gelbe TaubnesseL.
Kapitel 6,'
Ernährung
3. Direktbeobachtungen
Zufallbeobachtungen
Auf Spaziergängen und Wanderungen in den frühen Morgenstunden und ab
spätem Nachmittag lohnt es sich, Waldränder wenn möglich mit einem Feldstecher abzusuchen. Nicht selten können äsende Rehe entdeckt werden, die um
diese Tageszeiten besonders aktiv sind.
91
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblättern
Kapitel 7.'
Häufig beschränken sich Zufallsbeobachtungen auf zwei kurze Phasen:
1. "Sichern)): Das Reh blickt auf
und verharrt kurze Zeit, wobei es alle Sinnesorgane (Ohr, Nase, Auge) auf die Störquelle richtet).
2. Es setzt in hohen Sprüngen davon, hält manchmal vor der Deckung noch
einmal an, um die Lage erneut zu prüfen, und verschwindet dann.
Aus diesen zwei Phasen haben wir bereits einiges über das Reh erfahren:
Sinnesleitungen
Arbeitsblatt 8
1. Sinnesorgane
Kapitell,'
2. Flucht
3. Die Funktion des Spiegels
Äußere Erscheinung
Ansitz
jagdgesellschaft oder dem Wildhüter organisiert werden. Sie können am besten die
für die Beobachtungen günstigsten Plätze nennen, wo kleine Gruppen (etwa
3 - 4 Kinder) angesetzt werden sollen.
Wildbeobachtungen sollten immer nach Absprache mit der zuständigen
Solche Beobachtungen sollten nur mit wirklich interessierten Schülern unternommen werden, da doch einige Geduld vorausgesetzt werden muß, Kleinste Störun-
gen und Unruhe hindern Rehe daran, ins Freie zu treten.
Ausrüstung: Dunkle, unauffällge Kleidung, 1 - 2 Feldstecher pro
Gruppe; evtl. Taschenlampen für den Rückweg
Wann?
Abends 1 - 2 Stunden vor Sonnenuntergang.
Morgens, etwa 1 Stunde vor Sonnenaufgang, ist es
weniger günstig. Möglicherweise stehen die Rehe
bereits im Freien und flüchten beim Näherkommen
der Beobachter in den Wald.
Wo?
Etwa 50 m vom Waldrand entfernt suchen wir einen
Platz mit dunklem Hintergrund, damit keine
Silhouetten der Beobachter entstehen. Geeignet sind
Plätze vor einem Gebüsch, einem großen Stein oder
vor einem Baumstamm.
Im Mai/juni dürfen Wiesen nicht durchquert werden, da hier möglicherweise
Rehkitze liegen. Ansonsten muß beim Aufsuchen der Beobachtungsplätze ent-
sprechende Rücksicht auf die Feldkulturen genommen werden.
Aufgaben:
Nimm dir genügend Zeit, die Tiere zu beobachten!
Wie viele Böcke und Geißen erkennst du? Sind Kitze dabei?
Vergleiche ihre Art zu fressen mit derjenigen anderer Tierarten, z.B. Schafen,
Kühen oder Pferden!
Wie oft sichern die Tiere? Wie reagieren die anderen Rehe, wenn eines sichert?
Was kannst du sonst noch beobachten an Verhaltensweisen? Z.B. Spiele, sich
Putzen, Säugen der Kitze usw.!
92
Außere Erscheinung (Arbeitsblatt 1)
Körperform
Das Reh gehört zu den Schlüpfer-Typen. Es kann zwar schnell, aber nur über
kurze Entfernungen flüchten und verbirgt sich in der Deckung.
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblatter
.. Kapitell
Außere Erscheinung
Überlegungsaufgabe:
In welcher Körperhaltung rennst du durch dichtes Unterholz?
Geduckt, mit gebeugtem Oberkörper und tiefgehaltenem Kopf, wie ein Schlüpfer-
ty.
Spiegel
An der Form des Spiegels lassen sich auch im Winter, wenn der Rehbock kein
Gehörn trägt, die Geschlechter unterscheiden. Der Spiegel der Rehgeiß ist herz-
förmig, der des Bockes nierenförmig.
Der Spiegel ist ein "Stimmungsbarometer)). In erregtem Zustand wird er gespreizt
und hat dann Signalfunktion für die anderen Rudelmitglieder. Am weiß leuchtenden Spiegel erkennen die Tiere beim Flüchten die Richtung, die von den voran-
laufenden Tieren eingeschlagen wurde. So wird die Gruppe nicht versprengt.
Besonders deutlich ist der Spiegel während des Winters sichtbar, wenn die Tiere
Film,'
Das Reh in seiner Umwelt
gesellger leben.
Schädel und Gebiß
Der Schädel eines Rehbockes ist an den Stirnbeinfortsätzen erkenntlich, auf
denen die Geweihstangen aufsitzen.
Das Gebiß der Wiederkäuer ist ganz speziell ausgebildet. Die oberen Schneidezäh-
ne fehlen. Statt dessen ist eine hornartige "Gaumenplatte)) vorhanden, gegen die
die Zunge und die unteren Schneidezähne die Nahrung drücken. so daß sie abgezupft oder abgequetscht wird. Dadurch entsteht die ausgefranste Bißstelle. Die
Backenzähne zermahlen die Nahrung zu einem groben Brei.
Schalen (= Hufe)
Die Hufe der Rehe sind klein und hinterlassen herzförmige Abdrücke (= Trittsieweichem Boden. Die Mterklauen (2. und 5. Zehe) werden nur in sehr
gel) auf
weichem Untergrund oder beim Sprung abgebildet.
.. Kapitell,'
Außere Erscheinung
Arbeitsblatt 2
Spuren (Arbeitsblatt 2)
Für Beobachtungen im Freien siehe Kommentar und Aufgaben ,,2. Spurensuche
am Waldrand)). Dort sind auch Erläuterungen und Aufgaben zu den einzelnen
Spuren angegeben.
Trittsiegel und Fährten
Beim Ziehen tritt der Hinterhuf exakt in den Abdruck des Vorderhufes. So vermeidet das Reh, daß die Hinterfüße aufknackende Zweige treten oder in ein
Loch (Mäuseloch) einsinken.
Das flüchtende Reh greift mit den Hinterbeinen den Vorderbeinen vor. Es entsteht eine Viererspur. Durch das kräftige Abspringen drücken sich auch die Mterklauen in den Untergrund.
.. Kapitell,'
Außere Erscheinung
93
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblatter
Losung
Im Waldsaum und auf Rehwechseln findest du Rehlosung (= Kot). Winterlosung
besteht aus einzelnen schwarzgrünen Pilen von der Größe kleiner Erbsen. Im
Frühsommer sind die einzelnen Pilen manchmal zu Klumpen verklebt. Woher
kommt dieser Unterschied?
Die Beschaffenheit der Losung hängt weitgehend von der Nahrung ab. Winter:
trockene Nahrung. Frühsommer: Umgewöhnung auf die saftige Sommernahrung.
Feg- und Schlagstellen
Schlagstellen sind Markierstellen, die verstreut im ganzen Territorium (also nicht
jedem Fremden, der ins Territo-
Kapitel 8,'
nur an den Grenzen) angelegt werden. Sie sollen
Geweihaufbau und Geweih-
rium eindringt, kundtun, daß er sich auf besetztem Gebiet befindet. Darum
zyklus
müssen sie auffallen, sei dies durch den besonderen Eigengeruch, den die verletzte Rinde ausströmt, sei es durch ihren besonderen Standort. Frische Schlagstellen
Kapitel 7,'
Sinnesleistungen
sind auch optisch auf größere Entfernung zu sehen. Außerdem tragen sie den per-
Film,'
sönlichen Geruch des Territoiuminhabers von seinen Stirn- und Wangendrüsen.
Das Reh in seiner Umwelt
Liegeplätze
Liegeplätze von Rehen erkennt man an den Scharrspuren. Das Tier legt den Platz
zuerst von Zweigen und Blättern frei, bevor es sich hinlegt. Manchmal findet man
auch Rehhaare darin und Losung, die das Reh nach dem Aufstehen fallen läßt.
Arbeitsblatt 8
Die Form des Liegeplatzes ist nierenförmig.
Sommer- und Winteräsung (Arbeitsblatt 3)
Kapitel 6,'
Das Reh benötigt eiweißreiche und faserarme Nahrung. Diese findet es in Form
von Knospen, Trieben,jungen Blättern, Blüten und Samen. Besonders günstig ist
Ernährung
ein Waldrand mit breitem Gebüschsaum und angrenzender Wildkräuterwiese.
Einige wichtige Nahrungspflanzen
Rotklee, Storchenschnabel, Löwenzahn, Gelbe Taubnessel, Gelbweiderich, Hasenlattich, Himbeere, Brombeere (die wilde Brombeere ist auch im Winter grün!),
Heidelbeere, Holunder, Haselnuß, Salweide, Feldahorn, Vogelbeere (Eberesche),
jungwuchs von Weißtanne, Fichte, Esche, Waldföhre, Ahorn, Vogelkirsche, Eiche,
Buche.
Von Eiche und Buche werden auch die Früchte aufgenommen. Im Sommer überwiegen Kräuter, Gräser und Triebe, im Herbst und Winter dagegen Knospen, Zweige
und Früchte.
Im Frühsommer findet das naschhafte Reh seine bevorzugten Kräuter und Blätter
im Überfluß. Im Winter jedoch muß es sich mit wenig nahrhafter Äsung begnügen.
Das oberste Gebot heißt
jetzt: Energie sparen!
Wildschadenverhütung (Arbeitsblatt 4)
(siehe auch "Aufgaben im Freien)).)
Wildschaden
Verletzen Wildtiere durch Verbiß oder Fegen und Schlagenjungpflanzen, die
eine wirtschaftliche Bedeutung haben, spricht der Förster oder der Bauer von
Arbeitsblatt 10
94
Wildschaden.
Verliert ein Bäumchen einige Seitentriebe, ist es weniger schlimm, als wenn ein
Reh den Gipfeltrieb abbeißt. Zwar kann ein starker Seitentrieb des Bäumchens
zum Gipfeltrieb werden, so daß es weiter in die Höhe wächst, aber am Stammholz
wird dies immer sichtbar bleiben und die Holzqualität mindern.
Reh
Kommentar und A ufgaber.
zu den Arbeitsblätter
Wie oft wurde der Gipfeltrieb der Tanne auf dem Arbeitsblatt abgebissen?
(dreimal; zweimal bereits durch Seitentrieb ersetzt)
Wildschadenverhütung
Der Täger hilft durch den Abschuß, die Rehbestände in vertretbarer Höhe zu
halten.
je mehr Rehe sich in die vorhandene Nahrung teilen müssen, um so
größer wird der Wildschaden.
Arbeitsblatt 1 (j
Der Förster greift zu verschiedenen Maßnahmen, um seine jungen Waldbäume
gegen Wildschäden zu schützen.
Mechanische Maßnahmen:
- Blechhütchen, Werg oder Klebstreifen am Gipfeltrieb
- Stacheln um den Stamm gegen Schlag- und Fegschäden
- Einzäunen einzelner jungbäume oder ganzer jungwchsflächen
Chemische Maßnahmen:
- Einpinseln des Stammes mit Mitteln, die dem Rehbock zuwider sind
und ihn davon abhalten, den Baum als Markierstelle zu benutzen.
Eine weitere Möglichkeit, gleichzeitig die Forstpflanzen zu schützen und das Nahrungsangebot für Rehe zu fördern, ist in Kapitel
12, Abschnitt "Lebensraumverbesserung)), kurz beschrieben.
Fortpflanzung (Arbeitsblatt 5)
Auf dem kreisförmigen Kalender ist der Fortpflanzungszyklus dargestellt.
o Brunftzeitjuli/ August
_ Keimruhe
* Keimbläschen nistet sich in die Gebärmutterwand ein (Dez./jan.)
Arbeitsblatt 7
Film
Das Reh - Paarung und
Entwcklung der Kitze
Kapitel 9
Farpjlanzung
18a eigentliche Tragzeit ca 4 % Monate
o Setzzeit (Geburt) Mai/juni
Die verlängerte Tragzeit
Im Unterrichtsgespräch wird versucht, eine Erklärung für die verlängerte Tragzeit
zu finden.
Was wäre, wenn es die verlängerte Tragzeit nicht gäbe?
- und die Brunftzeit im tiefsten Winter stattfnden müßte?
Beim Reh verzehrt die Brunft viel Energie. Vergleich mit der Ernährungslage.
- und die Rehkitze im Dezember auf die Welt kämen?
Im Dezember hat die Rehgeiß bereits viel von ihrer Herbstkondition verloren.
Die Kitze würden schlecht versorgt. Überdies sind sie sehr kälte- und nässeempfindlich. Sie müßten unweigerlich erfrieren.
95
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblättern
Der Geburtsvorgang
Die Rehgeiß steht kurz vor der Austreibungsphase auf. Dadurch erfolgt eine automatische Abnabelung.
Nicht sichtbar im Film: Die Rehgeiß frißt die Nachgeburt auf. Sie leckt das Kitz
gegen den Strich trocken, erste Aufstehversuche, Säugen und Massieren des
Anus, was die Kotabgabe anregt.
Feindvermeideverhalten der Kitze
Rehkitze gehören zum sogenannten ((Ablege-Typ)) (im Gegensatz zum ((Folge-Typ)),
z. B. Steinkitz). Sie wären in den ersten Lebenswochen nicht fähig, ihrer Mutter
auf der Flucht zu folgen. Naht ein Feind, ducken sich die Rehkitze regungslos
auf den Boden und werden dank ihres tarnfarbenen Kinderkleides fast unsichtbar.
In diesem Zusammenhang sollte unbedingt auf das richtige Verhalten beim
Auffinden eines vermeintlich verwaisten Rehkitzes hingewiesen werden. Die
Rehmutter ist bestimmt in der Nähe. Also das Kitz nie berühren und sich stil
entfernen!
Auf das Problem des Duck-Verhaltens der Kitze vor dem ((Feind)) Mähmaschine
wird auf Arbeitsblatt 9 eingegangen.
Film.'
Geweihzyklus (Arbeitsblatt 6)
Das Reh in seiner Umwelt
Kapitel 8,'
Geweihaufbau und
Geweihzyklus
Geweihformen
Der jäger unterscheidet bei den Rehböcken Spießer (Geweihstangen ohne Verzweigung), Gabler (Stangen mit einer Verzweigung) und Sechser (Stangen mit
3 Enden oder zwei Verzweigungen). Äußerst selten sind Achtergeweihe beim
je
Reh. Das Alter kann an der Endenzahl nicht abgelesen werden (Achtung: Kom-
mentar im Film ist mißverständlich). Es gibt starke Böcke, die bereits im zweiten
Lebensjahr ein Sechsergeweih tragen; und es gibt ältere Böcke, die nur Spieße
tragen.
Aufgabe:
jäger eures Wohnortes, ob ihr seine Geweihsammlung betrachten
dürft. Sicher weiß er zu jedem Stück In teressan tes über den ehemaligen Besitzer
Fragt einen
zu erzählen!
Kapitel 9,'
Farpjlanzung und soziale
Organisation
Film.'
Das Reh in seiner Umwelt
Soziale Organisation (Arbeitsblatt 7)
Rehe leben während des
jahres in zwei verschiedenen Sozialformen: Den Winter
verbringen sie gesellig in Sprüngen (= Gruppen) bis etwa 8 Tiere. Im Sommer
leben sie einzelgängerisch, die Böcke sogar territoriaL.
Die verschiedenen Phasen:
1. Auflösung der Wintersprünge von März-Mai. Bildung von Bockterri-
torien. (Markieren: Schlagen, Plätzen; Verteidigung der Grenzen
gegenüber Rivalen).
2. Die Rehgeißen sondern sich für die Geburt ab.
3. Geißen, die sich zur Paarungszeit in einem Bockterritorium aufhalten, werden von diesem Bock begattet.
4. Gegen den Herbst finden sich die Rehe wieder zusammen und
bilden größere WinterrudeL.
96
Kapf der Rehböcke
Der Kampf zwischen zwei Rehböcken ist kein Beschädigungskampf, sondern ein
ritualisierter Kommentkampf. Nach Imponieren mit hochgerecktem Geweih und
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblätter
Drohen mit gegen den Gegner gerichteten Geweihenden verhaken die Kämpfer
ihre Geweihe ineinander und stoßen einander so beim Kräftemessen hin und
her. Gibt einer auf, verfolgt ihn der Sieger in rasantem Galopp.
Unter Nachbarn kennt man die Kräfteverhältnisse genau, und Kämpfe sind nicht
mehr notwendig.
Paarungsverhalten
Erläuterungen dazu in Kapitel 9: "Fortpflanzung und soziale Organisation)).
SicherheIts- und Feindvermeideverhalten (Arbeitsblatt 8)
Einige Aufgaben im Freien zur Frage, wie Rehe ihre Sicherheit erhöhen, sind
unter Kommentar und Aufgaben ,,2. Spurensuche am Waldrand)) angegeben.
Da Rehe keine wehrhaften Tiere sind, müssen sie jederzeit zur Flucht bereit sein.
Dazu nehmen sie aus ihrer Umwelt ständig über verschiedene Sinne (Nase,
Gehör, Auge) Informationen auf: Sie sichern.
Kapitel 7.'
Sinnesleistungen und ihre
Funktionen
1. Sobald das Reh etwas Verdächtiges hört, hebt es den Kopf
hoch und sichert. Es
prüft den Wind genau und kann sogar, um sich zu vergewissern, das störende
Objekt in einem großen Bogen umgehen, bis ihm der Wind seinen Geruch
zuträgt.
Da das Reh nur sich bewegende Gegenstände scharf sieht, bewegt es manchmal
auch den Kopf auf und ab, um den Störenfried besser zu erkennen.
2. Das Kitz ist in dreifacher Weise vor dem Fuchs geschützt:
- Es duckt sich regungslos ins Gras
- Es hat keinen Eigengeruch
- Es trägt ein Tarnkleid
Kapitel 9,'
Forpjlanzung und soziale
Organisation
3. Beim Auftauchen eines Menschen rasen Rehe nicht in panischem Schrecken
davon. Sie ziehen sich meistens in ein paar Sprüngen ins nächstgelegene Versteck
zurück.
Besonders wenn sich die Menschen an Wege halten, können sich Rehe leicht an
ihre Anwesenheit gewöhnen und lassen sich oft lange beobachten.
Aufgabe:
Betrachte die drei letzten Bilder auf dem Arbeitsblatt 8 und erzähle, was du erkennst!
Rehgeißen verteidigen ihre Kitze nötigenfalls gegen wildernde Hunde und
Füchse mit schmerzhaften Hufschlägen.
Besser noch kann der Rehbock sich selbst mit dem Geweih als Waffe verteidigen.
Kapitel 8,'
Geweihaufbau
Gegen den Luchs allerdings sind Verteidigungsversuche aussichtslos. Gegen
diesen Ansitzjäger hilft nur stete Wachsamkeit und höchstens noch Flucht.
Schaden richten Luchse jedoch in einem Rehbestand kaum an, denn jeder Luchs
jagdgebiet von 100 - 450 km2 und schlägt dort nicht
mehr als ein Tier (Reh oder Gemse) pro Woche.
beansprucht ein riesiges
97
Reh
Kommentar und Aufgaben
Todesursachen (Arbeitsblatt 9)
zu den Arbeitsblätter
Aufgabe:
Kapitel
12,'
Todesursachen
jährlich auf den Straßen überfahren. Wie könnte das
wenigstens zum Teil verhindert werden?
Viele tausend Rehe werden
Zu Zusammenstößen zwischen Auto und Reh kommt es vor allem während der
Dämmerung auf den Straßen, die durch den Wald oder direkt daran entlang
führen.
Erstes Gebot für Autofahrer in solchen Situationen: Langsam fahren und aufpassen!
Erfahrungsgemäß nützen Warnschilder wenig, sicher auch, weil man zu wenig
über unsere Wildtiere weiß. Über die Wirksamkeit von Spiegeln und Rückstrahlern, die das Scheinwerferlicht in den Wald ablenken und das Wild warnen sollen,
ist immer noch zu wenig bekannt.
Aufgabe:
Oft müssen die Landwirte gerade zur Setzzeit der Rehe ihre Heugraswiesen zum
ersten Mal mähen. Das bedeutet für viele Kitze den Tod, weil sie vor der riesigen
Mähmaschine nicht flüchten, sondern sich, wie es sich bei natürlichen Feinden
bewährt, auf den Boden ducken. Wie kann der Landwirt den Mähtod vieler Kitze
verhindern? Was könnte er tun?
1.
Auf dem Arbeitsblatt ist ein sogenannter "Kitzretter)) dargestellt.
Dies ist ein Rechen aus Gummistreifen oder frei beweglichen
Stäben. Diese streifen über das sich duckende Kitz und veranlassen
es zur Fluch t.
2.
Am Abend vor dem Mähen stellt der Landwirt in der Wiese einige
Stangen mit daran befestigten hellen Tüchern auf. Die beunruhigte
Rehgeiß holt während der Nacht ihre Kitze und führt sie in den
Wald.
3.
Der Landwirt oder ein
mit einem angeleinten
jäger sucht kurz vor dem Mähen die Wiese
jagdhund ab. Wenn er ein Kitz findet, hebt
und trägt es in den Wald. Dort
wird es, sobald alles ruhig ist, von seiner Mutter abgeholt.
er es mit einem Armvoll Gras auf
4.
Auch Schulklassen können helfen. Die Schüler stellen sich längs der
Wiese mit langen Stöcken versehen auf und tasten damit das Gras
ab. Dann treten sie zurück und lassen die Mähmaschine vorbeizie-
hen. Hierauf treten sie bis an den Rand des noch ungemähten
Stückes vor und suchen den nächsten Wiesenstreifen ab. Dies wird
wiederholt, bis die ganze Wiese gemäht ist.
Hunde sind Nachkommen des Wolfes, also eines Raubtieres. Auch beim besterzogenen Hund kann der jagdtrieb plötzlich stärker werden als sein Gehorsam.
Vor allem trächtige und Kitze führende Rehgeißen fallen wildernden Hunden
zum Opfer. Hunde gehören deshalb bereits in der Nähe des Waldes an die Leine!
Es kann vorkommen, daß Rehe in eine eingezäunte Waldfläche geraten, entwe-
der weil der Zaun irgendwo zerrissen ist, oder weil jemand das Tor offengelassen
hat. Auf der Flucht sehen Rehe diese Zäune zu spät, und nicht selten bricht sich
ein Reh ein Bein, oder ein Rehbock verheddert sich mit seinem Geweih in den
Maschen.
98
Hat sich das Tier nicht gerade einen Genickbruch zugezogen, muß es qualvoll ver-
enden, wenn es sich nicht aus eigener Kraft befreien kann. Falls man auf ein
solches Reh trifft: Abstand halten, damit es nicht unnötig aufgescheucht wird und
den Fund dem Förster, dem Wildhüter oder der Polizei melden, damit das Tier
nicht unnötig leiden muß!
Reh
Kommentar und Aufgaben
zu den Arbeitsblatter
Jagd und Hege (Arbeitsblatt 10)
Überließe man einen Rehbestand sich selbst, würde er so stark anwachsen, wie
gerade noch Nahrung zur Verfügung steht. Die Rehe müßten hauptsächlich an
Schwäche, sei es aus Altersgründen oder schwacher Konstitution, sterben. Dies
würde besonders die jungtiere in den ersten Wintern betreffen.
Kapitel
12.
Schutzmaßnahmen
und Hege
Aufgabe:
Warum ist es sinnvoll und gerechtfertigt, eine Wildtierart, die in so hohen Beständen vorkommt wie das Reh, zu bejagen?
1.
Bei einer hohen Rehdichte gibt es auch viel Wildschaden im Wald,
so daß der Förster nur mit großem Aufwand denjungwchs auf-
bringt.
Allerdings haben auch viele Förs,ter den Wildschaden geradezu provoziert, indem sie viele wichtige Asungspflanzen als "Nutzholzkonkurrenten)) entfernt haben.
2.
Bevor die meisten Wildtiere an Schwäche eingehen, liefert der
Abschuß von gesunden Tieren das begehrte Wildbret. Rehfleisch ist
wegen seiner Fettarmut und Zartheit besonders beliebt.
3.
je geringer die Wilddichte ist, um so kräftiger und widerstandsfähi-
ger sind die Tiere selbst. Der jäger hat die Aufgabe, für einen gesunden und angemessenen Wildbestand in seinem Revier zu sorgen.
Dazu muß er viele Stunden damit verbringen, den Rehbestand in
seinem Revier immer wieder zu beobachten, um ihn kennenzuler-
nen.
Winterfütterug
Auch die Fütterung des Wildes im Winter gilt als Hegemaßnahme der jäger. Es
gibt Argumente dafür und dagegen.
"Hirschleder))
Außer dem Wildbret ist beim Reh nur seine Haut von wirtschaftlicher Bedeutung.
Daraus wird das saugfähige "Hirschleder)) gemacht.
99
Textvorschläge zu den Arbeitsblättern
Reh
Textvorschläge zu den
Arbeitsblätter
Außere Erscheinung (Arbeitsblatt 1)
Das Reh kommt fast in ganz Westeuropa vor. Am liebsten hält es sich im LaubMischwald auf.
Schlüpfer
Das Reh ist an das Leben im dichten Unterholz angepaßt: schmaler Kopf, kleines
Geweih, schmaler Brustkorb, niedere Kruppe, hoher Widerrist. Es ist ein Schlüp-
fer. Der Hirsch dagegen ist mit seinem geraden, waagrechten Rücken ein Läufer
der offenen Landschaft. Er kann darum auch ein großes Geweih tragen.
Spiegel
Der weiße Fleck am Körperende heißt SpiegeL. Er wird auf der Flucht gespreizt,
und die Rudelmitglieder können so den weiß leuchtenden Spiegeln der vorderen
Tiere auch bei Dunkelheit gut folgen.
Läufe
Das Reh ist ein Zehenspitzengänger. Die Hufe (= Schalen) sind schmal und hart.
Mit ihnen scharrt das Reh im Winter Nahrung unter dem Schnee hervor.
Das Geweih
Nur die Rehböcke tragen ein Geweih. Es sitzt auf knöchernen Stirnbeinfortsätzen, den "Rosenstöcken)).
Gebiß
Rehe haben ein Wiederkäuergebiß. Mit den unteren Schneidezähnen werden
Pflanzen
teile gegen die harte Gaumenplatte gepreßt und abgezupft. Die Backen-
zähne (= Mahlzähne) zerreiben beim Wiederkäuen die später wieder hochgewürgte Nahrung.
Spuren (Arbeitsblatt 2)
Trittsiegel und Fährten
Das Trittsiegel des ziehenden (= gehenden) Rehes ist klein und herzförmig. Die
2. und die 5. Zehe (= Mterklauen) hinterlassen keinen Abdruck.
Das flüchtende Reh macht weite Sprünge. Dabei greifen die Hinterläufe den Vorderläufen vor. Bei der so entstandenen Viererspur stammen also die beiden vorderen Trittsiegel von den Hinterläufen, die hinteren von den Vorderläufen, Die
Mterklauen drücken sich im weichen Boden ab.
Losung
Die Losung der Rehe besteht aus bohnengroßen, am einen Ende spitz zulaufenden
Kotpilen. Im Sommer kleben sie oft in Klumpen zusammen. Durch die trockenere
Winternahrung entstehen einzelne trockene, harte Kotpilen.
Feg- und Schlagschäden
An kleinen Bäumen und an Ästen von Sträuchern streifen die Rehböcke im März
und April den Bast vom neuen Geweih. Dabei reißen sie die Rinde von den Pflanzen.
Gleiche Schäden entstehen, wenn die Böcke von Frühling bis Sommer ihre Territorien markieren und dazu mit dem Geweih gegen die Pflanzen schlagen.
Liegeplatz
Bevor sich das Reh zum Liegen niederläßt, scharrt es den Platz mit den Vorderhufen
von Zweigen und Blättern frei. Hier findet man Trittsiegel, Haare und Losung.
101
Reh
Textvorschlage zu den
Sommer- und Winteräsung (Arbeitsblatt 3)
Arbeitsblattem
Sommeräsung
Im Sommer hat das naschhafte Reh eine reiche Auswahl an Kräutern, Trieben
und jungen Blättern.
Winteräsung
Im Winter muß es sich mit viel weniger Äsung begnügen. Auf den mit Wintersaat
bestellten Feldern scharrt es
junge Pflanzen unter dem Schnee hervor, im Wald
die immergrünen Blätter der Brombeere und der Heidelbeere. Hauptsächlich
aber äst es nun Knospen und Zweige von Laubbäumen und Weißtannen.
Wildschadenverhütung (Arbeitsblatt 4)
Wo zu viele Rehe leben, richten sie im Wald oft Schaden an.
junge Bäume
können meist nicht mehr ohne Schutz aufwachsen.
Verbiß
Rehe lieben die zarten Triebe der jungen Tannen, aber auch von Laubbäumen.
Besonders gern äsen sie den Haupttrieb ab. Solche Bäumchen verkrüppeln und
werden nie groß. Der Förster schützt die Haupttriebe darum mit kleinen Kronen
aus Aluminium oder mit Schafwollbüschelchen, oder er bestreicht sie mit einer
stinkenden Brühe.
Feg- und Schlagschäden
Wenn die Böcke ihr Geweih fegen oder das Territorium markieren, beschädigen
sie viele Pflanzen so stark, daß sie absterben. Stachelbäume oder ein Anstrich mit
einer stinkenden Brühe (z.B. Schweinejauche) sollen die Böcke von den wertvol-
lenjungbäumen fernhalten.
Drahthosen schützen Einzelbäumchen und Einzäunungen ganzer Anpflanzungen vor Verbiß und Fegen. Sie sind aber teuer und müssen gut unterhalten
werden, damit sie für die Tiere des Waldes nicht gefährlich werden.
Fortpflanzung (Arbeitsblatt 5)
Die Rehe paaren sich im Sommer. Die befruchteten Eier beginnen sich aber erst
im folgenden
januar, nach einer etwa 5 Monate dauernden Keimruhe, zu entwik-
keln. Die eigentliche Tragzeit dauert nur etwa viereinhalb Monate.
Die Kitze werden im Mai oder juni geboren. Die Rehgeiß setzt meistens Zwillnge,
selten nur ein einzelnes Kitz oder Drilinge.
Gleich nach der Geburt leckt die Rehgeiß ihre jungen trocken. Kurz daraufversuchen sie schon aufzustehen und suchen die Milchdrüse.
Die Kitze bleiben 2 - 4 Wochen im hohen Gras versteckt. Die Mutter kommt nur
vorbei, um sie zu säugen und zu putzen. Das getupfte Fell tarnt die Kitze gut vor
Feinden.
102
Reh
Das Geweih (Arbeitsblatt 6)
Textvorschläge zu den
Geweihentwcklung
Beim Reh tragen, wie beim Hirsch oder beim Elch, nur die männlichen Tiere ein
Arbeitsblätter
Geweih.
Das Geweih ist eine Waffe zur Verteidigung gegen Feinde und im Kampf
mit
Rivalen. Die Sprossen verhindern aber, daß die Rivalen einander im Zweikampf
verletzen. junge Böcke haben meist nur kurze Spieße oder ein Gablergeweih. Das
Alter der Rehböcke läßt sich an den Verzweigungen nicht ablesen.
Horn und Geweilt
Das Horn bleibt das ganze Leben lang auf dem Kopf.
jedes
jahr wird über einem
Knochenzapfen eine neue tütenförmige Hülle gebildet, die das Horn um einen
jahrring aufwärts schiebt. Hörner tragen Rinder, Ziegen, Schafe und Antilopen.
Das Geweih besteht ganz aus Knochen.
jede Geweihstange sitzt auf einem Stirnbeinzapfen, dem Rosenstock. Im November löst sich beim Rehbock der Kalk zwi-
schen dem Geweih und den Rosenstöcken. Das Geweih wird abgeworfen, und in
etwa 100 Tagen wird ein neues aufgebaut.
Abnorme Geweihe
Pendelstange: Der Bock hat, wahrscheinlich beim Flüchten, den Rosenstock an
einem Hindernis gebrochen. Die Geweihstange hängt nur noch an der Rosen-
stockhaut und pendelt frei. Dieser Bock wird nie mehr ein normales Geweih
tragen.
Verletzung des Bastgeweihs: Durch Schrotschüsse oder Zusammenstöße mit Stacheldraht oder Drahtgeflecht entstehen künstlich verzweigte Geweihe. Im folgen-
denjahr werden solche Böcke wieder ein normales Geweih tragen.
Kümmerer: So nennt man Rehe, die durch Krankheit oder Parasiten geschwächt
sind. Das Wachstum ihres Geweihs ist oft stark gestört. Sie werden im folgenden
jahr kaum ein normales Geweih tragen.
Soziale Organisation (Arbeitsblatt 7)
Winter und Frühing
Im Winter leben die Rehe gesellig in Gruppen (= Sprüngen). Im März beginnen
sich die Sprünge aufzulösen.
jeder erwachsene Bock versucht, ein Territorium zu
besetzen, wo er keinen anderen Bock duldet. Er markiert sein Territorium: Er
schlägt mit dem Geweih gegen kleine Bäume und Sträucher und schabt dabei die
Rinde ab. An den Stämmchen und Zweigen streift er den Duft seiner Drüsen von
Stirn und Wange ab. Mit den Vorderhufen scharrt er den Boden auf, er plätzt,
und hinterläßt den Duft seiner Zwischenklauendrüsen. Alle diese Zeichen geben
anderen Böcken an, daß dieses Territorium bereits besetzt ist.
Käpfe
Wenn zwei Böcke um ein Territorium kämpfen, geschieht dies nach angeborenen
"Regeln)): Imponieren, Drohen und dann Stärkemessen. Verletzungen kommen
nur selten vor.
Mutter-Famile
Im Mai suchen die trächtigen Rehgeißen einen ungestörten und sonnigen Platz
für die Geburt ihrer Kitze und für die Aufzuchtzeit. Die Mutterfamilie bleibt nur
bis zum Herbst bestehen.
103
Reh
Textvorschlage zu den
Arbeitsblatter
Brunft
Die Paarungszeit der Rehe heißt Brunft. Imjuli und August suchen die Böcke in
ihrem Territorium paarungsbereite Geißen. Vor der Begattung folgt der Bock der
Geiß in wildem Lauf (der jäger nennt das "Treiben))). Nach einiger Zeit wird die
Geiß langsamer. Oft bewegt sie sich nun auf einer Kreisbahn von wenigen Metern
Durchmesser. Dabei berührt der Bock sie mit der Nase und beriecht sie immer
wieder. Sobald sie still steht, erfolgt die Paarung.
Herbst
Nach der Brunft sind Territorien nicht mehr notwendig, Auch die Kitze haben
ihre Mutter nicht mehr nötig, Erwachsene Böcke, Geißen und ihre Töchter schließen sich im Herbst wieder zu Sprüngen zusammen.
Sicherheit und Verteidigung (Arbeitsblatt 8)
Auch wenn sie äsen oder ruhen, erlauschen Rehe jedes Geräusch. Sobald sie
etwas Ungewohntes vernehmen, richten sie alle Sinne darauf: Sie sichern.
Für Ruhepausen oder zum Wiederkäuen lassen sie sich an Stellen nieder, von wo
aus sie das Gelände gut überblicken können. So können sie sich bei Störungen
rechtzeitig und ruhig zurückziehen,
Kitze ducken sich bei Gefahr regungslos auf den Boden.
Bei einer Störung rasen Rehe nicht über weite Strecken davon. Sie verschwinden
meistens nur in raschem Lauf oder mit ein paar Sätzen im nächsten Versteck.
Gegen Angriffe können sie sich aber auch wehren: Die Rehmutter verteidigt ihr
Kitz mit Hufschlägen, der Rehbock vertreibt Feinde mit Geweihstößen.
Gegen große und schnelle Feinde hilft aber nur die rasche Flucht. Der Luchs
erwischt darum meistens nur schwächere Tiere oder solche, die nicht aufgepaßt
haben.
Todesursachen (Arbeitsblatt 9)
Autos
Autos sind für die Rehe keine natürlichen Feinde. Darum werden viele Rehe überfahren. Autofahrer müssen aufWaldstraßen und in der Nähe von Wäldern besonders vorsichtig und langsam fahren. Rückstrahler am Straßenrand halten Rehe
kaum von der Straße fern.
Mähmaschinen
Wie vor anderen Feinden ducken sich Rehkitze auch vor den Mähmaschinen. Vor
dem sicheren Tod kann sie der Kitzretter bewahren. Noch besser ist es, wenn der
Landwirt vor dem Mähen die Wiese sorgfältig absucht und das Kitz auf einem
Armvoll Gras in den nahen Wald trägt, wo es dann von seiner Mutter wieder abgeholt wird.
Hunde
Hunde jagen gerne Rehe. Besonders die trächtigen Geißen können nicht mehr
schnell genug flüchten. Auch wenn die meisten Hunde nur Freude am Hetzen
tiere nicht töten wollen, sollen sie im Wald und am Waldrand
an der Leine geführt werden.
haben und die Wild
Zäune
Alte und eingesunkene Zäune sind Todesfallen für die Rehe.
104
Jagd und Hege (Arbeitsblatt 10)
Krane Rehe
Reh
1èxtvorschläge zu den
Arbeitsblätter
Der jäger hat die Aufgabe, kranke und schwache Rehe zu schießen. Sie könnten
andere Tiere anstecken oder würden im nächsten Winter elend sterben. Aber er
muß auch dafür sorgen, daß es nicht zu viele Rehe gibt. Darum muß er seine
Rehe sehr gut kennen, sie immer wieder beobachten und sorgfältig überlegen,
welche er erlegen soll.
Gesunde Tiere
Uberall dort, wo genügend Tiere einer Art leben, also wo auch stets genügend
Tiere geboren werden, können sie auch gejagt werden. Die Anzahl und das
Geschlecht sowie das Alter der jagdbaren Tiere werden durch das Jagdgesetz festgelegt. Bei den Rehen geben die Geweihe Hinweise darauf, wie gut der Gesund-
heitszustand des Bestandes ist, Dieser erlaubt wiederum Rückschlüsse auf die Rehdichte eines Reviers und damit auch darauf, wieviele Rehe das Revier ernähren
kann.
Fütterung
jagdrevieren werden Rehe im Winter gefüttert. Das ist nur dort
notwendig, wo zu viele Rehe leben. Mehr natürliche Äsung in Form von Knospen
und Trieben ist die bessere Lösung.
In den meisten
Verwertung
Erlegte Rehe werden meistens an Gaststätten verkauft, wo ihr Fleisch als Speziali-
tät zubereitet wird. Ihre Haut wird in der Gerberei zu saugfähigem "Hirschleder))
(Fensterleder) verarbeitet.
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105
Das Reh
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b) Winterlosung
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