IrlandBericht IPO - Hochschule Ludwigshafen am Rhein

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IrlandBericht IPO - Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Erfahrungsbericht
Ich war vom 03.09.2012 bis zum 15.12.2012 über das Erasmus Programm für ein Auslandssemester
am Dublin Institute of Technology in Dublin, Irland. Das Auslandssemester ist Teil meines Studiums
„Internationales Personalmanagement und Organisation“ an der Hochschule Ludwigshafen und
somit ein integriertes Auslandssemester.
Vorbereitung
Zunächst habe ich mich auf der Homepage meiner Heimathochschule informiert, welche
Partnerhochschulen zur Auswahl stehen, welche Kosten entstehen werden und welche
Förderungsmöglichkeiten es gibt. Ich habe mich für das DIT in Irland entschieden, anschließend
einfach alle Formulare heruntergeladen und ausgefüllt und mich somit Ende Januar 2012 sehr
unkompliziert über das International Office beworben. Ich habe mich auch noch für zwei Alternativen
beworben, da ich wusste, dass es in Irland nicht so viele Plätze gibt. Dann habe ich im Februar
Bescheid bekommen, dass ich den Studienplatz in Dublin bekomme. Daraufhin habe ich mich bei
meiner Krankenkasse erkundigt, ob eine zusätzliche Krankenversicherung notwendig ist. Da Irland in
der EU ist, ist kein Visa o.ä. notwendig, der normale Personalausweis reicht aus. Etwas später habe
ich einen Flug gebucht und begonnen, mich über Irland zu informieren. Es gibt relativ günstige Flüge
mit Ryanair oder AerLingus von Stuttgart, Frankfurt oder Frankfurt-Hahn.
Unterkunft
Das DIT hat kein eigenes Wohnheim, es werden jedoch jedes Semester eine bestimmte Anzahl
Zimmer für DIT Studenten im Wohnheim des Griffith College (Griffith Halls of Residence) und im
Chubb Properties Studentenwohnheim geblockt. Hierbei sind Doppelzimmer – sog. „shared rooms“ –
sehr viel günstiger als Einzelzimmer. Dublins Mieten sind sehr, sehr hoch und es ist schwierig eine
bezahlbare Unterkunft für nur ein Semester zu bekommen, da die meisten Vermieter wollen, dass
man mindestens ein Jahr bleibt. Dublin ist in verschiedene Bezirke geteilt, die ungeraden Zahlen
(Dublin 1, 3, 5, 7 etc) sind auf der Nordseite, die geraden auf der Südseite. Alle Bezirke ohne Nummer
sind sehr weit vom Stadtzentrum entfernt. Es wird oft gesagt, dass die Südseite die sicherere und
schönere Seite der Stadt ist, aber natürlich gibt es überall schöne und weniger schöne Gegenden. Ich
selbst habe beispielsweise in Dublin 7 im Norden gewohnt und war durchaus zufrieden damit. Wenn
man privat nach einem Zimmer suchen möchte ist es am besten, ca. eine Woche früher anzureisen,
sich eine irische SIM Karte zu kaufen und sich im Hostel einzumieten (z.B. im Avalon direkt neben
dem DIT) und dann im Internet auf Wohnungssuche zu gehen. Sehr empfehlenswert ist dabei die
Seite www.daft.ie, hier kommen laufend neue Angebote. Es kann auch vorteilhaft sein, sich direkt
mit anderen Studenten zusammen zu tun und statt einem WG-Zimmer eine komplette Wohnung zu
suchen. Allerdings ist der Wohnungsmarkt im September aufgrund der vielen Studenten schon sehr
überlaufen. Aber mit etwas Geduld, Ausdauer und Glück finden die meisten dann doch innerhalb
einiger Tage eine Unterkunft.
Studium
Bereits vor Beginn des Auslandssemesters bekommt man eine Liste mit möglichen Kursen aus Dublin,
die man als Erasmus Student belegen kann mit den dazugehörigen Kursbeschreibungen. Endgültig
festlegen muss man sich aber erst in der dritten Vorlesungswoche, man kann sich also erst einmal
alle Kurse anhören, die interessant sind. Die meisten einsemestrigen Kurse geben 5 ECTS bei 2-3
Stunden Vorlesung die Woche. Ich habe folgende Kurse belegt:
Irish Cultural Studies, Human Resource Management, English for Academic Purpose, Communication
and Teamwork und Managing cultural diversity
Im Gegensatz zur Heimathochschule musste man in Dublin nicht nur eine Klausur am Ende schreiben,
sondern meistens noch eine Hausarbeit schreiben und/oder eine kurze Präsentation halten oder eine
Gruppenarbeit vorbereiten.
Das DIT ist an mehreren Standorten in der kompletten Innenstadt von Dublin. Momentan wird an
einem zentralen Campus in Grangegorman, im Norden Dublins gebaut. Als Business-Student ist man
im Moment allerdings noch in der Aungier Street im Süden, daher kann ich auch nur über diesen
Campus berichten. Die Bibliothek dort ist sehr gut ausgestattet, es gibt viele Gruppenräume und PC’s.
In der ersten Woche gab es eine Introduction Week mit vielen Infoveranstaltungen, die sowohl
akademisch als auch nicht-akademische Themen abdeckt und viele Informationen zum Leben und
Studieren in Dublin und am DIT gibt. Positiv war, dass man immer wieder während des Semesters
darauf aufmerksam gemacht wurde, dass man sich bei Problemen bezüglich Kursen, Klausuren o.ä.
frühzeitig bei seinem Koordinator melden soll. Insgesamt waren die DIT Mitarbeiter sehr hilfsbereit
und bei Problemen aller Art sehr bemüht, Lösung zu finden.
Alltag
Dublin und Irland bieten sehr viele Möglichkeiten, die Freizeit abwechslungsreich zu gestalten und es
gibt unglaublich viel zu sehen. Ich habe einige größere Ausflüge innerhalb Irlands unternommen, zum
Beispiel nach Cork, Belfast und Galway. Einige dieser Ausflüge werden auch vom DIT angeboten, was
ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit ist, etwas vom Land zu sehen. Man kann mit der Bahn oder dem
Bus relativ günstige Ausflüge unternehmen und es gibt auch einige Anbieter (z.B. Paddywagon Tours
speziell für junge Leute) die Ein- oder Mehrtagesausflüge in ganz Irland mit dem Bus anbieten und
dabei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anfahren. In den vielen Hostels lässt sich günstig
übernachten. Aber auch in der näheren Umgebung von Dublin gibt es tolle Ausflugsziele wie die
Städte Bray und DúnLaoghaire, die Halbinsel Howth und die Wicklow Mountains.
Auch der Alltag in Dublin lässt sich dank der unzähligen Pubs und dem großen Sportangebot des DIT
(Fitnessstudio Fit2Go, viele Sportkurse aller Art etc.) sehr abwechslungsreich gestalten. Die Pub
Szene ist wirklich einmalig, oft gibt es Live Musik und die Iren sind sehr offen und lieben Smalltalk.
Ein Pint of Guiness oder ein Cider kostet allerdings oft um die 5 Euro, zumindest in TempleBar, dem
Ausgehviertel. Desweiteren kann man in Dublin sehr gut shoppen gehen und es gibt viel zu sehen,
auch die Museen sind sehr interessant und die meisten sogar kostenlos. Es gibt viele Theater,
ebenfalls sehenswert und wir waren auch oft im Kino. Auch der Dublin Zoo und das ehemalige
Gefängnis Kilmainham Gaol, das Dublin Castle und die City Hall sind einen Besuch wert. Solange es
noch wärmer ist, lässt sich die Zeit auch sehr gut in den unzähligen Parks und Squares verbringen.
Ebenfalls eine gute Möglichkeit die Freizeit sinnvoll zu gestalten sind die unzähligen „Societies“ am
DIT. Societies sind von den Studenten organisierte Gruppen für fast jedes Hobby; es gibt zum Beispiel
Sport-Societies, eine Baking-Society, die Volunteering-Society und viele mehr. Die Mitgliedschaft für
das komplette Jahr kostet nur zwei Euro. Außerdem werden über das gesamte Semester unzählige
Parties von der ESN Society und der Organisation ErasmusDublin organisiert.
Fazit
Ich kann jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester zu machen und das DIT in Dublin ist eine sehr
gute Wahl dafür.
Natürlich gab es auch negative Punkte, beispielsweise ist die Organisation am DIT manchmal doch
sehr chaotisch. Auch an die Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit der irischen Studenten muss man
sich erst einmal gewöhnen. Auch die hohen Preise für Mieten und Lebensmittel sind nicht zu
unterschätzen. Der öffentliche Nahverkehr ist absolut chaotisch, die Busse fahren nie pünktlich –
manchmal kommt zuerst gar kein Bus und dann drei direkt hintereinander. Dublin hat leider auch
wirklich gefährliche Viertel und die Kriminalität ist nicht gerade gering. Man sollte also immer gut auf
Handy und Geldbeutel aufpassen. Außerdem gibt es doch sehr viele Drogen- und Alkoholabhängige
und die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch, vor allem unter den jungen Leuten, weshalb zur Zeit sehr viele
Absolventen auswandern.
Alles in allem war es jedoch eine absolut bereichernde Erfahrung und eine tolle Zeit. Man lernt viel
Neues, viel über sich selbst und erweitert den eigenen Horizont. Außerdem lernt man Studenten aus
aller Welt kennen und schließt schnell neue Freundschaften. Auch die meisten Iren sind sehr herzlich,
hilfsbereit und interessiert. Sie sind wirklich ein nettes Volk, sehr gesellig. Das Englisch verbessert
sich sehr und man traut sich auch viel mehr zu sprechen. Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit
hatte, ein Semester in Dublin leben und studieren zu können und ein tolles Land und viele
liebenswerte Menschen kennen zu lernen.

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