Sachbericht Schadstoffe am Arbeitsplatz und ihre wirkungsvolle

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Sachbericht Schadstoffe am Arbeitsplatz und ihre wirkungsvolle
Johannes Peperhove
Projektleiter
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Sachbericht
Schadstoffe am Arbeitsplatz und ihre wirkungsvolle Entfernung!
04.02.2012
Im Gartenbau haben Arbeitnehmer mit schädlichen Stoffen zu tun. Diese verschiedenen Stoffe ausfindig
zu machen, zu erkennen und ihre Wirkungen und Eigenschaften herauszuarbeiten war das Ziel des
Seminars.
Es gibt einen "Maximalen Arbeitsplatz-Konzentrations-Wert" eines Schadstoffes, der einem Menschen an
seiner Arbeitsstelle zugemutet werden darf. Diese Liste wird jährlich erneuert. Doch gibt es noch
beträchtliche Lücken beim Schutz der Arbeitnehmer vor gesundheitsschädlichen Chemikalien im
Gartenbau. An diesem Seminartag stellten wir verwundert fest, wie wenig bei den Gärtnern über
Chemikalien bekannt ist, mit denen viele Menschen täglich arbeiten.
Die MAK-Werte sind für gesunde Menschen mittleren Alters berechnet. Was ist mit
Risikogruppen, etwa mit Schwangeren?
Das Problem ist, dass man von vielen Stoffen gar nicht weiß, ob sie fruchtschädigend sind oder nicht,
weil es keine Untersuchungen gibt.
Als unbedenklich für Schwangere gelten nach der neuen MAK-Liste Substanzen, die in einem
Versuch mit schwangeren Ratten die Föten nicht schädigten. Contergan hat bei Ratten keine
Missbildungen verursacht und wurde deshalb einst zugelassen. Aufgrund dieser Erfahrung muss
die fruchtschädigende Wirkung seitdem an mindestens zwei Tierarten getestet werden. Warum
wird das jetzt wieder gelockert?
Heute weiß man mehr darüber, ob und wann das Ergebnis eines Tierversuchs auf den Menschen
übertragbar ist. Deshalb ist ein zweites Experiment mit einer anderen Art in vielen Fällen überflüssig.
"Schadstoffe am Arbeitsplatz oft zu wenig untersucht"
Das größte Problem ist, dass zu wenig Erkenntnisse über Schadstoffe wissenschaftlich vorliegen.
Wir sind er Frage nachgegangen, wie viel Prozent der Stoffe, die am Arbeitsplatz vorkommen, sind
nicht untersucht? Als Antwort haben wir gefunden: von über 20 bis 30 Prozent weiß man nichts oder
viel zu wenig.
Das ist viel.
Bei der Internetrecherche fanden die Auszubildenden sehr interessante Zahlen.
2006 berichtete die amerikanische Architektin, Professor Vivian Loftness des “Massachusetts Institute of
Technology - USA” aus einer großen Studie des “Center for Building Performance and Diagnosis”
innerhalb des “Carnegie Mellon University Center for Building Performance”
Der Referentin zufolge belaufen sich in den USA die Kosten durch Gebäude-bedingte Krankheiten für
den Arbeitgeber auf 750 Dollar pro Jahr und pro Person. Dies entspricht einer Verminderung der
Produktivität um 5%. Dabei handelt es sich lediglich um direkte Kosten, das heißt Kosten für
Arztbehandlung und Medikamente. Hinzu kommen indirekte Kosten Produktivitätsminderung,
Krankenschein, Arbeitszeitverlust, Karrierewechsel.
Hinzu kommen die Kosten durch Karrierewechsel, das heißt Arbeitgeber die aufgrund der Belastungen
des Arbeitplatzes den Beruf wechseln. So werden in den USA inzwischen 20% Karrierewechsel innerhalb
der Privatindustrie verzeichnet. Jeder Karrierewechsel dürfte den Arbeitgeber im Durchschnitt 25.875
US-Dollar kosten (Produktivitätseinbusse, Einstellen und anlernen eines neuen Arbeitnehmers, Verlust an
Erfahrung).
Diese Kosten übertreffen bei weitem die bei einer baubiologischer Renovierung anfallenden Kosten.
Demnach sollten bei Planung, Bau oder Renovierung von Gebäuden insbesondere den Parametern
Lüftung , Raumklima (Ventilation, Raumluftfeuchte & -temperatur), Fenster & Beleuchtung,
Baumaterialien & Möbel sowie der Gestaltung des Arbeitsplatzes Rechnung getragen werden.
Gestaltung des Arbeitsplatzes
Durch größere Arbeitplätze oder Einzelbüros könnten verschiedenen Studien zufolge 35-40% der
Schnupfen, und Hals- oder Nasenbeschwerden vermieden werden. Pflanzen am Arbeitsplatz führen einer
US-Studie zufolge zu 21% weniger Sick Building Syndromen, was einer individuellen
Produktivitätssteigerung von 2,2% entspricht. Generell werden weniger SBS-Fälle gezählt je näher der
Arbeitsplatz an einem Fenster ist.
Bereich
Anzahl Studien
Symptome
Linderungder
Symptome
Steigerung
individ.
Produktivität
Ventilation
7
Atemwege,
Allergien
10-90
1,7-11%
Raumlufttemperatur
14
Kopfschmerzen,
SBS
Beleuchtung
12
Kopfschmerzen
27-74%
Schadstoffe/Materialien 8
Atemwege, SBS
14-85%
Ergonomie/Möbel
Muskuläre
Beschwerden
48-84%
Arbeitsplatzgestaltung 3
Hals- &
Nasenprobleme
35-40%
Pflanzen/ Arbeitsplatz
1
SBS
21%
insgesamt
10
Krankmeldungen 9-71%
Lüftung
7
0,2-7%
27-88%
2,2%
3-18%
Und zum Schluss haben wir dann in Gruppenarbeit erarbeitet durch welche Maßnahmen wir
gegen Schadstoffe in der Luft vorgehen können.
1. Reduzieren wir die Menge der Gefahrstoffe.
2. Reduzieren wir die Anzahl der damit arbeitenden Personen.
3. Reduzieren wir die Arbeitszeit im Umgang mit diesen Stoffen.
4. Verwenden wir geschlossene Arbeitsverfahren, zum Beispiel mit ganzer oder teilweiser
Kapselung.
5. Verwenden wir eine Absaugung direkt an der Entstehungsstelle, die sogenannte Punktabsaugung.
6. Treffen wir raumlufttechnische Maßnahmen.
7. Verwenden wir persönliche Schutzausrüstungen.

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