avec Minotaure Balades le

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avec Minotaure Balades le
Pressemappe
Dürrenmatt
Klee
von Moos
Varlin
Masson
Long
Picasso
Goya
Centre Dürrenmatt Neuchâtel
6. 12. 2013 – 9. 3. 2014
Me — Di 11 — 17 h Mi — So 11 — 17 h
Centre Dürrenmatt Neuchâtel
Ch. du Pertuis-du-Sault 74
2000 Neuchâtel
T : 032 720 20 60
www.cdn.ch
Design: Studio Marie Lusa
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„Balades avec le Minotaure“ - Eröffnung einer grossen
Ausstellung im Centre Dürrenmatt Neuchâtel
Ausstellung vom 6. Dezember 2013 bis zum 9. März 2014
Pressekonferenz: Mittwoch, 4. Dezember 2013 um 11 Uhr
Vernissage: Donnerstag, 5. Dezember 2013 um 18 Uhr
„Balades avec le Minotaure“ – von Dürrenmatt über Goya bis hin zu Picasso und Klee: Die neue Ausstellung im
Centre Dürrenmatt Neuchâtel, das seine Tore nach mehreren Monaten Bauarbeiten wieder öffnet, erforscht die
Motive des Labyrinths und des Minotaurus. Die Ausstellung ist vom 6. Dezember 2013 bis zum 9. März 2014
zu sehen.
Goya, Giovanni Battista Piranesi, Max von Moos, Pablo Picasso, Paul Klee, André Masson, Varlin, Daniel Spoerri,
Wilfrid Moser und Richard Long – diverse Künstler vom 18. Jahrhundert bis heute sind mit über 150 Werken aus
privaten Sammlungen, Stiftungen und Schweizer Museen in dieser Ausstellung vertreten.
Ausgangspunkt ist ein Werk von Friedrich Dürrenmatt mit dem Titel Minotaurus. Es handelt sich um ein Prosagedicht, in dem Text und Illustrationen miteinander verknüpft sind. Dürrenmatt lässt sich zwar von der griechischen
Legende inspirieren, kehrt die ursprüngliche Perspektive jedoch um und erzählt die Ereignisse aus der Sicht des Minotaurus. Dabei gestaltet der Autor einen menschlichen Minotaurus, der trotz seiner monsterhaften Stier-MenschErscheinung fähig ist, Gefühle zu empfinden.
„Balades avec le Minotaure“ vermischt plastische Kunst, Philosophie und Literatur. Die Ausstellung wurde zusammen
mit zwei talentierten Kuratoren erarbeitet: Juri Steiner, freier Kurator, und Stefan Zweifel, Philosoph und Journalist.
Sie führt auf einen Spaziergang durch ein künstlerisches Labyrinth, wo bildliche Irrgänge und der Minotaurus aufeinandertreffen; in dem die Besuchenden aber auch genügend Freiraum besitzen, ihr jeweils eigenes Universum und
„imaginäres Museum“ zu erschaffen. Eine originelle Szenographie bricht mit der klassischen Hängung von Werken. In
Anlehnung an die Architektur des Amphitheaters ermöglicht die ungewohnte Präsentation visuelle und intellektuelle
Verbindungen, die voller Abwechslung und Humor sind und somit die Neugierde anregen.
Das Labyrinth und sein Bewohner, der Minotaurus, gelten schon seit der Antike als Inspirationsquelle und Metapher
für das Menschsein und weckten und wecken entsprechend das Interesse von zahlreichen Kunstschaffenden. Friedrich Dürrenmatt schreibt: „Indem ich die Welt, in die ich mich ausgesetzt sehe, als Labyrinth darstelle, versuche ich
Distanz zu ihr zu gewinnen [...]. Die Welt, wie ich sie erlebe, konfrontiere ich mit einer Gegenwelt, die ich erdenke“.
Die Welt neu zu erdenken, dem Menschsein einen Sinn zu verleihen, aus dem Labyrinth auszubrechen zusammen
mit Kunstschaffenden, die das Subtile sichtbar zu machen vermögen: Dies ist der abenteuerliche Weg, den das Centre
Dürrenmatt bis zum 9. März 2014 für Sie bereithält.
Als zweite Ausstellung in einer dreiteiligen Reihe folgt „Balades avec le Minotaure“ auf die im Frühling 2013 gezeigte
Ausstellung „Hier finden Sie, was wir suchen“ von Augustin Rebetez, Noé Cauderay und Giona Bierens de Haan. Diese hat eindrücklich bewiesen, dass das Motiv des Labyrinths auch heute noch eine Inspirationsquelle für junge Kunstschaffende darstellt. In Zusammenarbeit mit der Collection de l’Art Brut in Lausanne wird die dreiteilige Ausstellungsreihe im Frühjahr 2014 mit der Ausstellung „Das poetische Labyrinth von Armand Schulthess“ abgeschlossen.
Ein Katalog und ein Veranstaltungsprogramm begleiten die Ausstellung.
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Text zur Ausstellung
„Der Minotaurus tanzte durch sein Labyrinth, durch die Welt seiner Spiegelbilder, er tanzte wie ein
monströses Kind, er tanzte wie ein monströser Gott durch das Universum seiner selbst, durch den Minotaurenkosmos.“
Friedrich Dürrenmatt, aus dem Manuskript zu „Minotaurus. Eine Ballade“ (1984/85)
1984 fliesst Dürrenmatts lebenslange Faszination für das Labyrinth in seine Ballade „minotaurus“ ein, die er
mit einer Serie von Tuschzeichnungen seiner Frau Charlotte Kerr Dürrenmatt widmet, die hier zusammen mit
dem Manuskript ausgestellt sind.
In neun Tuschzeichnungen erzählt Dürrenmatt die Geschichte des Minotaurus, der aus Pasiphaes Vereinigung
mit dem weissen Stier, den Poseidon geschickt hatte, erwuchs. Ein Doppelwesen. Halb Mensch, halb Tier. Für
ihn baut Daidalos das Labyrinth. Ein Kerker, der zwar offen ist, aber das Tier kann den Ausgang nicht finden.
In Dürrenmatts Variation der Legende sind die Wände des Labyrinths aus Spiegeln. Der Minotaurus entdeckt
ein anderes Wesen. Wenn er rennt, rennt auch das Wesen, wenn er tanzt, tanzt es auch: Sein Spiegelbild. Und
da sich das Spiegelbild in anderen Spiegeln spiegelt, jagt der Minotaurus mit einer Herde von Freunden durch
sein Labyrinth, die ihm alle folgen.
Da taucht ein anderes Wesen auf: ein junges Mädchen. Sie bewegt sich nicht wie er. Gross ist seine Freude.
Er will mit ihr den Tanz seiner Lust und den Tanz seiner Freude tanzen. Da überwältigt ihn seine animalische
Natur und er vergewaltigt sie. Und tötet sie, seiner extremen Gewalt nicht einmal bewusst. Verzweifelt weint er
über ihrem leblosen Körper.
Da taucht ein zweiter Minotaurus auf. Auch er bewegt sich anders. Doch er tanzt nicht, sondern zückt sein
Schwert. Und tötet den Minotaurus. Dann nimmt Theseus die Stiermaske ab – der Mensch hat die Bestie besiegt. Wieder allein liegt der Kadaver des Minotaurus da. Bis die Geier kommen.
In einer Petersburger Hängung wird die klassische Bildwelt rund um die Sage vom Labyrinth und dem Minotaurus entfaltet. Künstler, die Dürrenmatt bewunderte, wie André Masson, andere, mit denen er befreundet
war, wie Varlin, aber auch Künstler, deren Bücher sich in seinem Nachlass fanden, wie Goya oder die Surrealisten – und natürlich: Pablo Picasso.
Bei Pablo Picasso lädt der Stier zu einem Trunk – doch das gemütliche Liebes-Stelldichein kann jederzeit in eine
Vergewaltigung umschlagen (Picasso, Minotaure attaquant une amazone, 1933).
„Gleich zu Beginn seines Erwachens im Labyrinth hatte er gefühlt, dass zwischen ihm und den Minotauren
etwas Geheimnisvolles lag, etwas Wandähnliches.“
André Masson hat die Kunst mit dem Stierkampf verglichen: Der Autor und Maler bewegt sich bei seiner
Schöpfung immer an der Grenze des Todes (Masson, Tauromachie, 1937). Er schaut wie in Goyas Arena dem
Monster seiner Phantasie ins Auge und überlistet es mit Pinsel, Feder oder Banderilla (Goya, La tauromaquia,
1816).
„Er umtanzte den anderen Minotaurus, der den roten Wollfaden spannte und den Dolch aus der Scheide aus
Pelz zog.“
Den Minotaurus überfällt in seiner Einsamkeit im Labyrinth die grenzenlose Angst (Max von Moos, Die Angst,
1963). Sein Spiegelbild, von der Angst zu monströsen Figuren und zerstückelten Körpern verzerrt, kreist durch
seinen Kopf. Die Frauen versteinern zu phallischen Statuen. Die Umarmung wandelt sich zur Erdrosselung
(Picasso, L’étreinte II, 1963), der Stier wird ganz Tier (Spoerri, Taureau, um 1964).
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„Der Minotaurus griff an, stiess zu, in ein weiches Durcheinander von weissen Leibern, wühlte sich durch,
wälzte sich [...] hackte, knackte, knirschte.“
Der Minotaurus verirrt sich in seinen eigenen Eingeweiden, wie bei Bernhard Luginbühl (L’homme qui marche, 1974) und in den Abgründen seiner verdrängten Wünsche, die im Kerker seines Unbewussten eingesperrt
werden (Piranesi, Carceri d’invenzione, 1760–1775). Endlich beginnt er zu tanzen, voll Freude tanzt er die Lust
und Zweisamkeit. Wird sein Hexentanz zu wild, verliert das Kind den Kopf (Varlin, Das enthauptete Kind, um
1972).
„Das Wesen tanzte durch sein Labyrinth, durch die Welt seiner Spiegelbilder, es tanzte wie ein monströses Kind,
[...] es tanzte wie ein monströser Gott durch das Weltall seiner Spiegelbilder.“
Mit seinem „URCHS aus dem heroischen Zeitalter“ (1939) parodierte Paul Klee die Minotauren von Picasso
und führt sie in die Irre (Picasso, Minotaure aveugle guidé par une fillette, 1934). Bei Klee werden ihre gestrichelten Körper selbst zu labyrinthischen Figuren. Über dem Labyrinth erblicken sie den Menschen, der sie
demütigt und mit dem Regen seines Urins verspottet (Dürrenmatt, Der entwürdigte Minotaurus, 1962). Oder
den Himmel der „Werdenden Gestirne“ von Max von Moos (1959).
„Im überhellen Nichts des nun gleissenden Himmels, brach die Sonne durch die gläsernen Wände und brannte
ihr Bild in sein Hirn als ein gewaltiges, sich drehendes Rad.“
Dürrenmatt beschrieb sein Dorf Konolfingen, aber auch die Stadt Bern immer wieder als Labyrinth. Die Stationen dieses Labyrinths spiegeln sich am Nachthimmel, den er mit seinem Teleskop aus seinem Haus hier im
Centre Dürrenmatt Neuchâtel absuchte.
„Geblendet vom Mond, sah er auf den kalten Wänden seine Spiegelbilder wieder als schwarze Schatten [...] ein
Universum aus Stein.“
Nicht nur die Stadt, auch die Schrift kann zum Labyrinth werden, zur Schlange, die sich in den Schwanz beisst
und sich selbst verschlingt (Oppenheim, Rundes Buch mit fünf Schlangengedichten, 1979). Auch der TierMensch möchte seine Phantasie entfalten – wie Armand Schulthess in seinem Wald im Tessin, wo er auf kleinen
Blechtafeln all sein Wissen und all seine Wünsche an die Bäume hängte. Ein Irrgarten der Art Brut.
„Er versuchte vor sich zu flüchten, doch wohin er sich auch wandte, stets stand er sich selbst gegenüber, er war
eingemauert von sich selber.“
Selbst Locarno kann im Modell zu einem dreidimensionalen Labyrinth werden (Moser, Modell Skulptur Locarno, 1969). In den Städten lauert die Angst in den Eingeweiden des Untergrunds: An der Metro Pigalle etwa
(Varlin, Metrostation Place Pigalle in Paris, 1957). Das Animalische wird in Mosers „Jardin des Plantes“ (1946)
eingesperrt, die Welt in Gut und Böse eingeteilt (Hans Erni, Diesseits von Gut und Böse, 1944). Und in der
Unterwelt von Dürrenmatts „Hades“ (1987) warten die Masken – das Gesicht versteinert im Tod.
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„Er tanzte den Untergang des Labyrinths, das donnernde Versinken seiner Wände und Spiegel in die Erde.“
So wie das Gesicht von Dürrenmatts Freund Varlin. Diesem Maler fühlte er sich besonders nah. In den weichen
Falten des Bettes liegt plötzlich nicht mehr der Freund – sondern ein Skelett. Die Anatomie der Rippen und
knochigen Finger bilden eine höhnisch grinsende Maske des roten Todes (Schärer, Madonna,1975).
„Er tanzte sein Eindringen, und wusste nicht, dass er das Mädchen nahm, er konnte auch nicht wissen, dass er
es tötete.“
Das Unförmige und das Chaos bricht hinter der Fassade des Normalen hervor: Zwischen den starren Knochen
und den starren Strukturen der Vernunft wüten die Eingeweide. Selbst in der friedlichen Taube (von Moos,
Eingeweide der Taube, 1941). Die menschlichen Zehen werden zu Monstren (Boiffard in Documents I, 1929).
„Er hob den linken Arm des Mädchens, er fiel herunter, den rechten, er fiel herunter, überall fielen Arme herunter.“
Der Tod der eigenen Hündin hat für Dürrenmatt auf unheimliche Weise den Tod seiner ersten Frau Lotti vorweggenommen (Varlin, Die tote Hündin Zita, 1973). Aufgebläht wie eine Wasserleiche schwebt der Körper
von Dürrenmatts Schauspieler auf dem Bett durch die Weite des Alls und des Nichts (Varlin, Der Schauspieler
Ernst Schroeder auf dem Bett, um 1972). Und Dürrenmatts „Weltmetzger“ (1965) schlachtet all das, was der
Hotelier mit seiner weissen Schürze kocht (Dürrenmatt, Porträt eines Hoteliers: Hans Liechti, 1976).
„Er leckte es mit seiner bläulichroten Riesenzunge, das Gesicht, die Brüste, das Mädchen blieb unbeweglich,
alle Mädchen blieben unbeweglich.“
Der Metzger wiegt das Leben und den Tod (Masson, Le boucher, 1929). In dessen Reich öffnet sich Varlins Tür,
auf der ein Schwein ausblutet (Varlin, Das geschlachtete Schwein, 1972).
„Sein Flotzmaul stiess herab, tauchte, riss, weidete, fledderte, wühlte, frass [...] soff Blut, brach Knochen.“
Das Unförmige und Formlose unserer Fantasien und Ängste treibt in der Tiefe des Meeres (Anonymer Film, Les
Vers marins, 1912) oder explodiert am Himmel wie die Kraft der Sonne in der Atombombe (von Moos, Emanation, 1964). Verzweifelt versuchen sich Mensch und Tier am Leben festzukrallen – und vergewaltigen den
Anderen (Dürrenmatt, Minotaurus, eine Frau vergewaltigend, 1975 und 1976 und Picasso, Taureau caressant
une dormeuse von 1933). Das Leben implodiert und explodiert in Varlins Schrei (Varlin, Der Mann mit dem
Hund, 1971–1972).
„Er trommelte seine Lust zu töten, er trommelte seine Rebellion [...] und sein Brüllen war ein ungeheuerlicher
Schrei, ein unwirklicher Weltschrei.“
Und Dürrenmatt träumt in der Zucht- und Besamungsanstalt im Film „Porträt eines Planeten“ (1984) von
Charlotte Kerr von einem Universum voll von Dürrenmatt-Klonen. In seiner Fantasie tanzen seine Spermien,
wie die Spiegelbilder des Minotaurus, an den Wänden und über die Seiten seiner Schriften und Zeichnungen.
„Der Hass kam über ihn, den das Tier gegen den Menschen hegt, von dem das Tier gezähmt, missbraucht,
gejagt, geschlachtet, gefressen wird, der Urhass, der in jedem Tier glimmt.“
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Die Kuratoren
Juri Steiner
Juri Steiner (1969) ist Kunsthistoriker und arbeitete in den 90er Jahren regelmässig als freier Kunstkritiker für diverse Medien (NZZ, Weltwoche, Parkett u.a.) sowie als freier Kurator am Kunsthaus Zürich.
Er hat mehrere Ausstellungskataloge und Fachpublikationen zur Klassischen Moderne und zur Gegenwartskunst mitherausgegeben. Anlässlich der Schweizerischen Landesausstellung Expo.02. war er verantwortlich für die „Arteplage Mobile du Jura“, danach für Konzept und Umsetzung des „Cabaret Voltaire“
in Zürich (2003/2004). 2005 war er Cokurator des Schweizer Pavillons an der Weltausstellung 2005 in
Aichi (Japan) und von 2007 bis 2010 Direktor des Zentrum Paul Klee in Bern. Seit 2011 ist er selbständig u.a. mit Mandaten für Konzept und Umsetzung des Jubiläums 100 Jahre Dada im Jahr 2016 sowie
für das Landesmuseum in Zürich zusammen mit Stefan Zweifel. Steiner wirkte beim Literaturclub mit
und gehört seit 2011 zu den Gesprächsleitern der Sternstunde Philosophie des Schweizer Fernsehens SRF.
2013 wurde Steiner in die Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises berufen.
Stefan Zweifel
Stefan Zweifel (1967), studierte Philosophie, Komparatistik und Ägyptologie an der Universität Zürich.
Seine Doktoratsarbeit verfasste er über de Sade, Hegel und La Mettrie. Bekannt wurde Zweifel durch
die Neu-Edition und Übersetzung des zehnbändigen Werkes des Marquis de Sade: „Justine und Juliette“ (gemeinsam mit Michael Pfister). Darüber hinaus wirkte er als Kurator bei Ausstellungen über den
Dadaismus und den Surrealismus sowie 2009 für die Ausstellung zur Zeitschrift Labyrinthe im Musée
Rath in Genf. Als Journalist arbeitete er unter anderem für die NZZ, die Weltwoche und Du. Seit April
2007 ist er Mitglied im Kritikerteam, seit 2012 Gesprächsleiter der Sendung Literaturclub im Schweizer
Fernsehen und auf 3sat.
Scenografie
Pius Tschumi, Kunstumsetzung Zurich.
www.kunstumsetzung.ch
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Publikation
Der 80 Seiten umfassende Ausstellungskatalog in der Aufmachung eines Leporello zeigt auf doppelseitigen Einträgen je auf der einen Seite die Bilder, auf der anderen die Texte.
„Balades avec le Minotaure. Auf den Spuren des Minotaurus“, Ausstellungskatalog. Mit einem Vorwort
von Janine Perret Sgualdo und einem Beitrag der Kuratoren Stefan Zweifel und Juri Steiner. Leporello, 80
Seiten, 20.4 x 14.5 cm, franz/deutsch, 100 Abb. (Farbe). Ausschliesslich erhältlich in der Buchhandlung
des Centre Dürrenmatt Neuchâtel, CHF 32.„Das Prosagedicht Minotaurus ist ein zentrales Werk von Friedrich Dürrenmatt und zeugt von seinen
Talenten als Autor und Maler. Die meisterhaft ausgeführten Tuschzeichnungen offenbaren eine Geschicklichkeit, die mit einer nuancierten Sensibilität gepaart ist. […] Das hybride, zwischen Mensch und Tier
ambivalente Doppelwesen zerstört – ganz im Unwissen seiner Kraft – was es lieben könnte und wird
zugleich zum Opfer seiner Illusion: In der Meinung, es nähere sich ihm ein „Gleicher“, erhält er von
diesem den Todesstoss. Seit der Antike hat das Labyrinth seine Bedeutung als symbolische Kraft und
Inspirationsquelle bewahrt.“
Auszug aus dem Vorwort von Janine Perret Sgualdo
„Nun also hängen ein paar Blechnäpfe von Armand Schulthess im Centre Dürrenmatt. Sie klappern im
Wind der Phantasie, so wie alle anderen Werke an diesen Wänden hängen und auf ihre Weise eine ganz
naive Bilderschau über Dürrenmatts Minotaurus. Eine Ballade anbieten, ohne enzyklopädischen Anspruch, ohne akademische Absicherung. Wie Richard Longs Spirale aus Stein lässt sich ein solcher Reigen
von Assoziationen nie abschliessen, er vollendet sich erst im Kopf der Betrachter. Zentral aber bleibt die
Hoffnung, dass der Minotaurus, Sinnbild der formlosen Triebe, sich aus dem Labyrinth der Vernunft
befreien kann, so wie sich Dürrenmatt aus dem Muster des antiken Mythos ins Ureigene befreite.“
Auszug aus dem Text von Stefan Zweifel und Juri Steiner
Die Gestaltung des Katalogs wurde dem auf Kunstpublikationen spezialisierten Studio Marie Lusa anvertraut. Das Studio Marie Lusa arbeitete unter anderem für das Kunsthaus Zürich, das Guggenheim Museum in Bilbao, die Fondation Beyeler, die Fondation Vincent van Gogh in Arles und R4 in Paris. 2013
wurde Marie Lusa mit dem Eidgenössischen Preis für Design ausgezeichnet.
www.studiomarielusa.com
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Rahmenprogramm
Sonntag, 26. Januar 2014, 11 Uhr: mit Janine
Perret Sgualdo, Direktorin (auf Franz.)
Sonntag, 9. Februar 2014, 11-17 Uhr: mit den
Kuratoren Juri Steiner und Stefan Zweifel (auf
Franz.)
Vernissage : Donnerstag, 5 Dezember 2013
um 18 Uhr
Mit Janine Perret Sgualdo, Direktorin des CDN,
Roland von Büren, Präsident der Charlotte Kerr
Dürrenmatt-Stiftung, Thomas Facchinetti, Gemeinderat der Stadt Neuenburg, Alain Ribaux,
Regierungsrat des Kantons Neuenburg, Isabelle
Chassot, Direktorin des Bundesamtes für Kultur,
Juri Steiner & Stefan Zweifel Kuratoren der Ausstellung. Musik: Fritz Hauser.
Tag der offenen Tür : Sonntag, 9. Februar 2014,
11-17 Uhr
Kompositionen nach F. Dürrenmatts „Minotaurus“ von Musikern der Haute école de Musique
de Genève und öffentliche Führung mit den Kuratoren Juri Steiner und Stefan Zweifel (auf Franz.)
Öffentliche Führungen
Sonntag, 15. Dezember 2013, 11 Uhr: mit Myriam Minder, Kunsthistorikerin (auf Franz.).
Sonntag, 19. Januar 2014, 11 Uhr: mit den
Kuratoren Juri Steiner und Stefan Zweifel (auf
Deutsch).
Anschliessend Vernissage des Buches „Juan José
Lahuerta, Religious Painting: Pablo Picasso and
Max von Moos“ (Schriftenreihe der Max von
Moos-Stiftung, Edition Voldemeer Zürich), mit
einer Einführung der Kuratoren.
Finissage: Sonntag, 9. März 2013
Jean-Luc Bideau liest Dürrenmatts Ballade „Minotaurus“. Regie: Marcela Salivarova Bideau (auf
Franz.)
Kontakte
Duc-Hanh Luong, Kontakt Presse
[email protected]
T. +41 (0)32 720 20 63 (ma-je)
Centre Dürrenmatt Neuchâtel
74, ch. du Pertuis-du-Sault
CH-2000 Neuchâtel
T : +41 (0)32 720 20 60
F : +41 (0)32 720 20 78
www.cdn.ch / [email protected]
Janine Perret Sgualdo, Direktorin CDN
[email protected]
T. +41 (0)32 720 20 62
Geöffnet von Mittwoch bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr
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Pressebilder
Friedrich Dürrenmatt, Minotaurus. Eine Ballade VII, 1984 – 85,
Tusche, laviert, auf Papier, 40 × 30 cm, © CDN / Schweizerische
Eidgenossenschaft
Friedrich Dürrenmatt in „Portrait eines Planeten“ von Charlotte Kerr Dürrenmatt, 1984,
Video Stills © Charlotte Kerr
Dürrenmatt Stiftung
Plakat der Ausstellung.
Graphik: Studio Marie Lusa
Übersichten der Ausstellung. Fotos: Simon Schmid.
Bitte beachten Sie, dass die Bilder nur im Rahmen einer Medienberichterstattung und mit Angaben des
angegebenen Copyrights verwendet werden dürfen.
Pressebilder können auf der Internetseite des CDN heruntergeladen werden:
http://bit.ly/1jgnmrX
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