Jahresbericht 2013/2014

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Jahresbericht 2013/2014
Jahresbericht 2013/2014
Vier Waldspielgruppen und drei Wald-Pfödigruppen, geführt von fünf Waldspielgruppenleiterinnen und einem Waldspielgruppenleiter und sieben Innenspielgruppen
und zwei Innen-Pfödigruppen, geführt von fünf Spielgruppenleiterinnen und einigen
Praktikantinnen starteten nach den Sommerferien ins neue Spielgruppenjahr.
Erlebnisse aus den Spielgruppen (Berichte aus den einzelnen Gruppen)
Aus all den vielen Erfahrungen und Ritualen im Spielgruppenalltag pickten die LeiterInnen ein paar spezielle Erlebnisse heraus.
Waldgruppen
Montagspfödi, Tannzäpfli und Fröschli
Pfödi: Im August durften wir sechs kleine Augenpaare im Wald empfangen, die die
hohen Bäume und unseren Spielplatz bestaunten und verwundert feststellten, dass
sie schmutzig werden durften, ohne getadelt zu werden. Um sie nicht zu überfordern,
gehen wir mit den Pfödis üblicherweise ein halbes Jahr nur zum Geschichtennest.
Mit dieser Gruppe konnten wir aber bereits in der zweiten Woche zum Waldsofa
vorrücken. Es ging derart gut, dass bald ein weiteres Kind von der Warteliste nachrücken konnte. Die gute Stimmung zeigte sich insbesondere an kalten Tagen, an
denen Abmeldungen üblicherweise gehäuft eingehen. Nicht so in dieser Gruppe, die
auch bei garstigen Bedingungen mit Freude dabei war. Da mehrere Kinder aus
dieser Gruppe Geschwister bei den Grossen am Nachmittag hatten, durften sie am
Geschwistertag bei den Grossen schnuppern, was offenbar beiden sehr gut gefallen
hat. Der Jahresabschluss erfolgte bei Teigwaren mit Tomatensauce, welche auch auf
den Gesichtern der Kinder ein lustiges Bild abgab. Fünf dieser Kinder dürfen wir im
nächsten Jahr bei den Grossen wieder begrüssen.
Tannzäpfli: Neun der zwölf Kinder kannten wir bereits von den Pfödis her. Der Begrüssungstag ging denn auch recht zügig voran – bis es zu regnen begann wie aus
Kübeln. Bis wir uns in die Pfadihütte gerettet hatten, waren wir pflotschnass.
Rettung? Nein, zwei Kinder waren partout der Überzeugung, dass wir sie in ein Piratenhaus gebracht hatten (Requisiten der Pfadis)! Also brachten wir unseren ersten
Tag auf dem gedeckten Sitzplatz zu Ende. - In der ersten Zeit waren die Kinder
ausgesprochen anhänglich. Oft gab es Streit, wer nun dem Leiter oder der Leiterin
die Hand geben durfte. Da aber nur vier Leiterhände verfügbar waren, mussten wir
das Handgeben in mehrere Etappen aufteilen. Die Gruppe war von Anfang an recht
ruhig. Das Zusammenspiel funktionierte problemlos, und kleinere Streitigkeiten wurden meist untereinander gelöst. So konnten wir in dieser Gruppe unter Mithilfe
einiger Eltern einen Geschwistertag mit 23 Kindern problemlos durchführen. Das
Jahr verging wie im Flug!
Fröschli: Am ersten Tag konnten wir zwölf Kinder in Begleitung ihrer Eltern begrüssen. Nach der gegenseitigen Vorstellung hat eine Leiterin mit den Kindern gespielt
und die andere Leiterin hat die Eltern informiert. Nach einem Zwischenhalt beim
Geschichtennest gingen wir weiter zum Waldsofa. Schon nach kurzer Zeit zeigte
sich, dass es sich um eine recht wilde Gruppe handelte, war der Bubenanteil doch
recht hoch. Die Mädchen waren eher zurückhaltend und beschäftigten sich oft mit
uns Leiterinnen. Darum haben wir anfangs öfters ein geschlechtergetrenntes
Programm gemacht. Mit der Zeit klappte dann aber das gemeinsame Spiel immer
besser, auch wenn die Jungs sich zwischendurch immer wieder austoben mussten.
Speziell in dieser Gruppe war das gemeinsame Kerzenziehen im Spittelhof (übrigens
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ein voller Erfolg) und der Besuch auf dem Bauernhof. Am letzten Tag durften wir bei
einem gemeinsamen Frühstück mit den Eltern eine mittlerweile sehr angenehme und
aufgeweckte Gruppe verabschieden.
Dienstagspfödi und Mariechäferli
Pfödi: Am Anfang waren die Kleinen noch sehr scheu. Im Wald mussten sich zuerst
alle ein wenig finden. Aber es ging nicht lange und schon die Kleinsten kamen ohne
Probleme in die Waldspielgruppe und wollten den Wald neugierig entdecken.
Im Wald wurde gespielt, gesungen, gewerkelt und geklettert. Viele redeten noch nicht
so viel, aber je länger sie kamen, desto besser konnten sie sich ausdrücken. Sobald
sich alle ein wenig an den Wald gewöhnt hatten, gingen wir bis zum Waldsofa – ein
riesiges Erlebnis für die Pfödis! Auch machten wir ein Feuer mit ihnen und die Wurst
durfte natürlich nicht fehlen. Am Anfang entdeckte noch jedes für sich selbst den
Wald, aber mit der Zeit spielten die Kinder immer mehr miteinander. Dann riefen sie
einander zu: „Chomm do cho luege!!!“
Immer wieder schön zu sehen, wie sich die Kleinen entwickeln im Wald und wie viel
Fantasie sie haben, was man alles im Wald spielen kann. Grossen Spass haben sie,
wenn es nass ist, dann kann man so gut auf dem Hosefödli herumrutschen oder in
eine Pfütze springen!
Mariechäferli: Wir durften wieder ein wunderschönes und eindrückliches Waldjahr
verbringen. Vom Treffpunkt bei der Pfadihütte bis zum Waldsofa fühlten sich die
Kinder im Laufe des Jahres immer mehr zu Hause und konnten allen Jahreszeiten
und Wetterbedingungen etwas Positives abgewinnen. Auch über die grossen Hagelkörner, die Mitte Mai plötzlich auf uns niederprasselten und das ganze Waldsofa in
eine Winterlandschaft verzauberten, konnten wir nach ein paar Schreckensminuten
wieder lachen. Ein staubiger Sandhaufen hinter der Hütte wurde für ein paar Wochen
der grosse Hit und stellte das Tannzapfengumpiloch, die Holzrugelbahn und das
Räuberlisspielen in den Hintergrund. - Mit dem Huhn, das sich so sehr ein Baby
wünschte und nicht wusste, wie man ein Ei ausbrütet, litten die Kinder mit, trösteten
es und machten ihm Mut. Alle waren glücklich, als die Geschichte doch noch ein
glückliches Ende nahm! (Bilderbuch, vorgespielt mit Figuren und Requisiten) - Der
gute Wurzelfreund Chnorz, der auf seinem Plätzchen zwischen Geschichtennest und
Waldstrasse immer geduldig auf uns wartet, wurde jede Woche mit dem Chnorzliedli
begrüsst und mit Waldgeschenken überhäuft. Das Regelketteli, das wir im letzten
Quartal noch einführten, bewährte sich bestens. Das Mariechäferli (Handpuppe)
musste nur kurz auf die farbigen Kugeln zeigen und schon war wieder klar, wie man
es richtig macht! An ein paar warmen Tagen durften die Kinder auch noch den
Barfussweg erproben und wurden anschliessend von ihren Leiterinnen mit einer
wohltuenden Fussmassage belohnt. Wie schön zu beobachten, wie die Kinder im
Verlauf des Jahres erstaunliche Fortschritte machten! Sogar der Bub, der erst ein
paar Monate vor Kindergarteneintritt zur Spielgruppe stiess, konnte sich noch vom
scheuen, ängstlichen und motorisch ungeschickten Kind zu einem mutigen,
fröhlichen und aktiven Spielkameraden entwickeln.
Mittwochspfödi und Waldchüzli
Waldpfödi: Am Anfang kommen unsere Kleinsten daher,
das Laufen im Wald fällt bei Schnee und Regen noch schwer!
Doch mit der Zeit gehts immer besser eine Etappe weiter,
die Erfahrungen, Entdeckungen – das Angebot wird immer breiter!
Kaum beim Geschichtennest angekommen,
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hört man gern die Geschichte, etwas besonnen.
Bis hoch zum Waldsofa laufen, da kommt man schon ins Schnaufen!
Dann die Rucksäcke herzaubern freuen sich alle sehr,
denn der Zauberspruch ist nicht so schwer!
„Hokuspokus simsalabim, sind do üsi Znünisäckli drin?
Schnickschnack – gib mer doch min Znünisack!“
Kaum die Rucksäcke geschnappt, haben wir uns ertappt!
Da war der falsche Znüni drin, wenn man's rechtzeitig merkt, ist es halb so schlimm!
So viele gleiche Rucksäcke zu sehen, da gibt es schnell ein Versehen!
Wenn der Hunger plagt, wehe, ein anderer am Znüni nagt!
Tauschen ist fein und macht Spass obendrein!
Waldchüzli: Zum Bauernhof und zurück der Wigger entlang,
ist ein schönes Stück, da herrscht kein Gruppenzwang!
Jedes freut sich, ist gespannt, alle Kinder kommen angerannt.
Kaum versammelt in dem Kreis, geben wir unsere Namen der Waldspielgruppe preis.
Das Zofinger Tagblatt interessierts, wer wir sind und wohin wir gehen,
bald werden wir auf dem Titelblatt stehen!
So ziehn wir los dem Bauernhof entgegen,
ausnahmsweise bleibt heute aus der Regen!
Strahlender Sonnenschein, so sollte es doch sein!
Viele Sachen zu erkunden, und wir lassen es uns gut munden.
So ein Znüni auf dem Lande gefällt unserer lustigen Bande!
Auf den Traktor hoch und runter, das hält uns alle munter!
Katzen, Hühner, Kühe, Hunde, Ziegen, die Kinder können kaum genug kriegen!
So vieles gibt es noch zu sehen, ich denke, wir müssen nochmals wiederkehren!
Angst vor dem Hunde macht die Runde!
Die Wurst ist vor lauter Schreck - zack - einfach weg!
Pflanzen graben und setzen, dann schnell nach Hause wetzen!
Ein unvergesslicher Morgen, so unbeschwert und ohne Sorgen!
Innengruppen
Pfödi, Rägeboge und Sonneschiin
Am ersten Spielgruppentag meinte ein neues Spielgruppenkind zu mir: „Diese Kasse
nehme ich mit nach Hause. Die kann mein Papi ganz gut flicken.“ Ich fragte, was
man reparieren müsse. „Die Batterien, dänk!“ Ich erklärte, dass man dies schon
machen könnte. Doch die Batterien würden bei so vielen Kindern, die damit spielen,
nicht lange halten. Da meinte der kleine Junge: “Das Zügs esch au nüt meh wert!“ Ein kleiner Pfödi nahm den Behälter mit den kleinen Wasserenten in die Hände und
sagte zu einem anderen Pfödi: “Weis, die mache gaga ond de sabere die emmel so!“
- Zum Zvieri ass ein Pfödi ein Kümmelbrötli. Wir Leiterinnen waren sehr erstaunt,
dass ein kleines Kind Kümmel isst und sagten zu ihm: “Wir sind erstaunt, dass du
Kümmel gerne magst!“ Antwort: „Jo, ha de fescht gern, aber weisch, de stenkt!“ Hände waschen gehört dazu, wenn man gegessen oder gebastelt hat. Da kann ein
Ärmel sehr schnell nass werden. Und schon wird durch die Spielgruppe gerufen:
„Elika, Elika, Tulli nass!“
Da es im Februar einen schönen Donnerstagnachmittag gab, nutzten wir das Wetter
und gingen an die Sonne auf unseren Spielplatz. Plötzlich stand ein Spiel3
gruppenkind vor mir und meinte: “Also, wenn du das Laub nicht wegmachst, komme
ich mit meinem Papi. Aber der nimmt dann die Motorsäge mit!“ Ich antwortete: „Das
kannst du nicht machen, wir brauchen die Bäume im Sommer, damit sie allen
Schatten geben können beim Spielen!“ Der Kleine: „Jo, das scho, aber du häsch
emmer es Loubpoff do und dorom mues das wäg ond zwor mit de Motorsagi!“ – Als
wir mit den Kindern mal Popcorn machten, meinte ein Kind: “Jeeh, jetzt spele mer
Kino!!“ Die Wandtafel wurde zur Leinwand und dann wurde der Fantasie freien Lauf
gelassen. Man sah ganz interessante Dinge auf unserer Zauberleinwand, zum Beispiel wie ein Löwe mit einem Affen spielte und die Giraffe meinte: „Es wird nicht
gestritten!“ Doch die arme Giraffe konnte nicht erkennen, was die beiden machten,
da sie nichts sehen konnte! Oder der Traktor, der den Rasen mit einem Ladewagen
mähte, weil der Bauer keinen Rasenmäher hatte! „Weisch, Idee muess me ha!“,
wurde ich aufgeklärt. – In der Fasnachtszeit wurden die Kinder geschminkt. Da meinte ein Kind: “Nächste Woche komme ich immer noch geschminkt in die Spielgruppe!“
Ich zu ihm: „Aber so lange hält die Schminke nicht, die geht weg, wenn du baden
oder duschen gehst und dir die Haare wäschst!“ „Weisch, das mach i eifach ned, de
bliibt sie dra!“ – In den Gruppen wurde auch viel gewerkelt: Verschiedene Maltechniken wurden ausprobiert, aus Seidenpapierschnitzeln entstanden Schnecken,
aus einer Socke wurde ein Schneemann und die WC-Rolle wurde in eine Blume
verwandelt.
Zwärgli und Schneggli
Beide Gruppen entwickelten sich zu zwei individuellen Einheiten, es entstanden
super Gruppendynamiken und es machte grossen Spass, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Die Kinder schätzten die verschiedenen
Angebote. Sie bastelten sehr gerne, lernten neue Kinderlieder und musizierten mit
den Instrumenten. Aus den Klötzli entstanden gemeinsame Kunstwerke und auch
Spiele wie Memory, Puzzle, Domino fanden Anklang. Das grosse Tierbuch bescherte
uns viele interessante Momente. Das Lieblingsbuch beider Gruppen war „Der
Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte.“ Aber auch die
Geschichte „Die drei Räuber“ blieb lange in den Köpfen der Kinder, denn dazu wurde
eine Schatzkiste kreiert und eine Schatzsuche veranstaltet. Bei schönem Wetter
waren wir draussen und nutzten die vielen Spielmöglichkeiten im Freien aus. Das
neue Fallschirm-Schwungtuch wurde gleich ausprobiert. Die lustigen Bewegungsspiele kamen gut an! – Eine coole und bunte Zeit war die Fasnacht. Verkleiden,
Schminken, Musizieren und gemeinsam mit den Leiterinnen Party machen! Sogar
am Zofinger Fasnachtsumzug machten die beiden Gruppen mit und der Anlass
wurde zum unvergesslichen Erlebnis! – Ein grosses Dankeschön gilt auch den
Praktikantinnen. Die zwei Frauen waren eine tolle Unterstützung, brachten ihre Ideen
ein und hatten einen tollen Umgang mit den Kindern. – Das letzte Quartal wird oft
von vielen Emotionen begleitet. Einige Kinder kommen in den Kindergarten und
müssen sich von ihren Gspänli verabschieden. Die anderen bleiben und sind gespannt auf die neuen Kinder – das geht mir genau gleich. Es ist wichtig, die Gefühle
der Kinder ernst zu nehmen. – Das Abschlussznüni ist gut gelungen, obwohl alle
etwas melancholisch waren. Abschied nehmen ist nicht so einfach. Zum Glück sind
die Sommerferien dazwischen, somit können viele Gefühle verarbeitet werden und
wir können uns auf den neuen Start einstimmen.
Schmetterling und Libelle
Die Begleitung der Kinder durch das vergangene Spielgruppenjahr war meine letzte
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Reise in diesem Bereich, denn ich hatte beschlossen, dieses Kapitel in meinem
„Lebens-Buch“ zu beenden, die Seite umzublättern, um Neues hineinzuschreiben.
Leicht ist mir diese Entscheidung nicht gefallen. Ich habe fast mein halbes Leben
lang, genau 20 Jahre, mit Kindern verbracht. Zuerst durch die Erziehung und
Begleitung meiner eigenen, heute zu 50% erwachsenen Kinder und dann während
acht Jahren die Betreuung der mir anvertrauten Spielgruppenkinder. Das letzte Jahr
versuchte ich bewusster zu geniessen. Ich hatte Glück, dass ich von guten Praktikantinnen unterstützt wurde, so hatte ich mehr Zeit, mich den Kleinen zu widmen.
Gerne blicke ich auf mein Erlebtes zurück: Da war ein Mädchen, das seine Puppe in
die Spielgruppe mitnahm, diese, wie vielmals erlebt, irgendwo verlegte und sie nicht
mehr fand. Sie fragte mich: “Häsch mis Spagettihoorbäbi gseh?“ „Dis waas?“, fragte
ich dann. „Mis Spagettihoorbäbi, ich fend sie nämlich nömm!“ Da musste ich wirklich
schmunzeln und half ihr dann suchen. – Oder ein Bube, den ich an einem Morgen
ungewöhnlich weinerlich und schlecht gelaunt erlebte. Ich fragte ihn, was denn los
sei und ob er darüber sprechen möchte. Ganz ernst antwortete er mir: „Weisch, i bi
höt eifach met em falsche Fuess ufgstande!“ – Ja, eben ganz einfach.
Solche und viele schöne wie auch traurige Momente durfte ich in dieser Zeit erleben.
Bedanken möchte ich mich bei allen, die mich durch diesen Abschnitt begleitet
haben. Beginnen möchte ich bei den Kleinen, ihren Eltern und dem Spielgruppenteam und allerlei Gefährten. Verabschieden möchte ich mich mit einem Spruch und
wünsche allen auf ihrem weiteren Weg alles Gute.
Ich wünsche euch,
dass die Neugier euch nie verlässt
und sie euch auch
im Rückblick auf erfüllte Jahre
stets dazu inspiriert,
Selbstverständlichkeit neu zu entdecken.
Müsli
Ich staunte nicht schlecht, als wir bei unserem Spielgruppenreisli an der Bushaltestelle in Zofingen auf den Bus nach Wikon warteten! Da sagte ein kluger Junge: „Gäll
Mami, döt isch de Bus, wo uf Rothrist fahrt!“ Dieser Bub kommt zum Glück im August
in den Kindergarten! – „Du, Esthi, ich han weder en neue Tanz erfunde!“ Immer
wieder hat uns dieser Junge seine coolen Darbietungen, Breakdance vermischt mit
Hip-Hop und Liegestützen, vorgetragen! Hoffe, dass er seine Leidenschaft zum Tanz
weiter vertiefen kann. – Ab und zu musste ich auch mal laut werden und die Regeln
wiederholen. Das fand ein Junge auch und machte es mir nach: „Jetz isch aber fertig
loschtig ond es wird nömme gstrete!“ Vielen Dank für diese tatkräftige Unterstützung!
Für sieben Müsli-Kinder und auch für mich beginnt nach den Sommerferien eine
neue Herausforderung. „Uf Wiederluege Spielgruppe ond för mini Nochfolgerin vel
Freud und alles Gueti!“
Verschiedene Anlässe
Mitgliederversammlung (GV): Am 19. September fand wieder unsere jährliche Versammlung statt. Es wurde über Organisatorisches und Finanzielles gesprochen und
verhandelt, die Wahlen der Vorstandsmitglieder fanden statt und die neuen Spielgruppenleiterinnen und Praktikantinnen stellten sich vor (siehe Protokoll der 39.
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ordentlichen Vereinsversammlung). Im 2.Teil wurde der Film „Raus aus der Brüllfalle“
vorgeführt. Dieser zeigt den Eltern auf, wie sie Konfliktsituationen mit ihren Kindern
ohne Brüllerei und Androhung von Strafen bewältigen können. Der Film kam sehr gut
an und während des gemütlichen Teils bei Kaffee und Kuchen wurde noch rege
darüber diskutiert. Auch der Austausch persönlicher Erfahrungen fehlte nicht!
Räbeliechtli-Umzug: Am 8.November fand wieder unser beliebtes Räbeliechtlifescht
auf dem Heiteren statt. Die Kinder präsentierten stolz ihre Liechtli am Umzug und
sangen von Herzen ihr gut vorbereitetes Lied „Räbeliechtli, wo gosch hii?“ Beim
Imbiss auf dem Picknickplatz fand der schöne Anlass bei feierlicher Beleuchtung
einen würdigen Ausklang.
Mitarbeiteressen: Am 22. November versammelten sich SpielgruppenleiterInnen,
Praktikantinnen und die Vorstandsmitglieder zum jährlichen Mitarbeiteressen. In
einer gemütlichen Runde wurde das Zusammensein genossen, geplaudert, Spielgruppenerlebnisse und Ideen ausgetauscht.
Tipi-Zelt am Weihnachtsmarkt: Zum dritten Mal bot unser Verein in einem Tipi ein
Weihnachtsbasteln an. Zusätzlich stellten wir eine Feuerstelle vor dem Zelt auf und
boten warmen Tee an. Während der Bastelzeit genossen die Eltern den Marktbesuch
oder blieben im Zelt und halfen mit. Interessierten Eltern konnten wir unseren Verein
vorstellen und Flyer verteilen. Eine neue Info-Tafel mit eindrücklichen Bildern aus
dem Spielgruppenbetrieb lockte viele Neugierige an. Der Anlass wurde rundum zum
Erfolg und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!
Samichlaus und Advent: Der Samichlausbesuch durfte natürlich auch dieses Jahr
nicht fehlen! Mit Geschichten vom Samichlaus und fleissigem Üben des Liedes „Was
trip-trip-trippelet“ wurden die Kleinen auf das grosse Ereignis vorbereitet. Herzklopfen war angesagt und dann das grosse Staunen, als der berühmte Mann mit
seinem Gehilfen Schmutzli und einem grossen Sack tatsächlich vor ihnen stand! Die Adventsfeiern fanden in der letzten Woche vor Weihnachten individuell in den
einzelnen Gruppen statt. Die SpielgruppenleiterInnen bereiteten mit viel Herzblut ihre
Feiern vor und konnten so etwas beitragen zur Einstimmung auf die kommenden
Festtage.
Waldarbeitstag: Am 3. Mai fand der Arbeitstag im Wald statt. Diesmal musste eine
besonders grosse Hürde genommen werden! Das ganze Waldsofa musste abgebaut
und wieder neu aufgebaut werden. Im Voraus musste abgeklärt werden, wie und wo
Stützpfähle und Seitenäste besorgt werden können und welche Werkzeuge nötig
sind. Dank dem grossen Einsatz und der guten Organisation des Wald-SGL-Teams
verlief der Tag wie gewünscht. Die Helfer und Helferinnen setzten sich neben dem
SGL-Team aus Spielgruppen-Eltern, Vorstandsmitgliedern, Freunden und Verwandten zusammen. – Und kaum zu glauben, schon um die Mittagszeit konnte man
das neue Sofa bestaunen und einen riesigen Haufen Brennholz, das aus dem alten
Sofa gewonnen werden konnte! Auch kleinere, wichtige Reparaturen und Erneuerungen konnten erledigt werden, so dass alle Beteiligten erleichtert aufschnaufen und
sich am späteren Nachmittag zufrieden ins Wochenende begeben konnten. – Einen
riesigen Dank an alle, die sich engagierten und einen Teil ihrer Freizeit zugunsten
unserer Waldspielgruppen einsetzten!
Zahnputzfee: Für die Zahnputzfee ist klar, dass auch die Waldspielgruppenkinder
gerne saubere Zähne haben. Deshalb kam sie nicht nur im Spielgruppenhaus vorbei,
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sondern machte auch einen Besuch im Wald. Im Geschichtennest erzählte sie die
Geschichte vom sehr unfreundlichen Krokodil. Eines Tages bekam es heftige Zahnschmerzen und stiess laute Schmerzensschreie aus. Die anderen Tiere getrauten
sich nicht, ihm zu helfen. – Es war doch immer so böse zu ihnen und wollte sie sogar
auffressen! Nur die mutige kleine Maus wagte es, ins grosse Maul des Krokodils zu
klettern und zog den kranken Zahn aus. Auf einmal waren die Schmerzen weg! Das
Krokodil war so glücklich, dass es mit allen Tieren Freundschaft schloss. Die gute
Zahnputzfee zeigte ihm nun, wie die Zähne richtig geputzt werden müssen. Sie
erklärte auch, welche Esswaren den Zähnen am meisten schaden und welche nicht
so schlimm sind, wenn man mal keine Zahnbürste dabei hat. – Auch die Spielgruppenkinder passten gut auf und wissen nun, was sie zum Znüni oder Zvieri in ihre
Rucksäckli packen können. Mit der neuen Zahnbürste, die ihnen die Zahnputzfee
schenkte, macht es doppelt so viel Spass, die Zähne so zu putzen, wie sie es gelernt
haben!
Tag der offenen Tür: Am 17. Mai feierten wir unser Spielgruppenfest und zugleich
den 40. Geburtstag unseres Vereins!! Am Morgen traf sich das Spielgruppen-Team
und bereitete alles für die Gäste vor. Die Festbänke und Zelte wurden aufgestellt,
Ballons wurden aufgeblasen, Popcorn-Tüten gefüllt, Basteltische und Infostand
vorbereitet, ... und zwischendurch kamen immer wieder engagierte Mütter mit selbstgebackenen Kuchen vorbei. Um 13.30 Uhr war dann alles bereit. An der Tür standen
schon die ersten Gäste, die freundlich empfangen wurden. Bald wurden die Räumlichkeiten und der ganze Spielplatz mit fröhlichem Kindergelächter lebendig. Wir
hatten wieder Wetterglück und alle konnten das Fest in vollen Zügen geniessen. Die
spannenden Spielecken (Ludothek, Airbrush-Tatoos, Kinderschminken, Basteln,
Kneten, Malen, ...) waren sehr gut besucht. Im Märlizelt wurde die Geschichte des
kleinen Hasen, der sich nach zwei stehenden Ohren sehnte, mehrmals erzählt und
vorgespielt. Die Kinder konnten sich hervorragend in den kleinen Hasen versetzten,
durften sie sich doch gebastelte Ohren aufsetzen und an einem frischen Rüebli
knabbern! Die Wald-SGL boten in der Waldbar eine selbstgemachte Bowle an und
halfen den Kindern, leckeres Schlangenbrot am Feuer zu backen. Im gemütlichen
Beizli konnten die Besucher Kaffee und Kuchen geniessen. Zum Abschluss schickten wir viele farbige Luftballone in den Himmel, gratulierten dem Geburtstagskind
„Verein Kinder- & Waldspielgruppe Zofingen“ und wünschten ihm alles Gute für die
Zukunft.
Wir danken allen Beteiligten für die freiwillige Arbeit und allen Gästen, die unseren
Tag der offenen Tür mit ihrer Präsenz ehrten!
Arbeiten im Hintergrund
Das Spielgruppenleiterteam setzte sich in den Quartalssitzungen mit seiner Arbeit
auseinander, tauschte Erfahrungen aus und besuchte individuell verschiedene
Weiterbildungskurse. Der Auffrischungskurs „Nothilfe für Kleinkinder“ brachte alle
wieder auf den neuesten Stand und das Gelernte aus früheren Kursen konnte
repetiert werden. - Der jährliche Elternabend und je nach Bedürfnis Einzelgespräche
mit den Eltern gehörten zum Pensum und wurde von vielen Eltern geschätzt. - Auch
der Einsatz an den verschiedenen Vereinsanlässen klappte erfreulicherweise sehr
gut. - Die Praktikumsstellen in den Innengruppen konnten gut besetzt werden und
sind durchwegs für beide Seiten eine sehr begrüssenswerte Neuerung. - Im letzten
Quartal des Spielgruppenjahres fanden die Mitarbeitergespräche statt, die für SGL
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und Vorstand sehr aufschlussreich ausfielen und durchwegs positive Rückmeldungen ergaben. – Leider mussten wir unseren Waldspielgruppenleiter und zwei
Innenspielgruppenleiterinnen vor den Sommerferien verabschieden. Alle drei
arbeiteten mehrere Jahre mit grossem Erfolg bei uns. Wir denken gerne an die
gemeinsame Zeit mit ihnen zurück und wünschen Ihnen alles Gute für ihre
zukünftigen Pläne. Die freigewordenen Stellen konnten intern besetzt werden oder
durch ehemalige Praktikantinnen, die nun ihr SGL-Grundstudium abgeschlossen
haben.
Das Vorstandsteam hat sich wieder an vielen Sitzungen getroffen und sich zusätzlich mit Hilfe von E-Mails und Telefongesprächen ausgetauscht. Auch dieses Jahr
musste es sich im geschäftlichen Bereich dank der guten Zusammenarbeit der Geschäftsstellenleiterin und des Kassiers keine grossen Sorgen machen. Allerdings
muss immer noch sparsam mit den Finanzen umgegangen werden. Vor allem mit der
Erhöhung der bescheidenen Löhne der Angestellten kommen wir ohne Heraufsetzung der Elternbeiträge oder der Unterstützung durch die öffentliche Hand nicht
weiter. - Immer noch aktuell ist der Kontakt zur Stadt Zofingen, die im Bereich der
frühkindlichen Förderung, zu der auch die Spielgruppenarbeit gehört, Projekte überprüft und uns zu Gesprächen und Tagungen einlädt. – Sehr erfreulich für unser Anliegen ist das grosse öffentliche Interesse, das zugunsten der frühkindlichen Betreuung im Umlauf ist. Den Forschungsergebnissen in diesem Bereich wurde in der
Presse, in Radio- und Fernsehsendungen grosse Aufmerksamkeit geschenkt. - Die
Teilnahme am kantonalen Projekt Sprache+ ist gut angelaufen. Die Spielgruppenleiterinnen, die sich in diesen Sprachförderungskursen weiterbilden, gaben sehr
positive Rückmeldungen und warten gespannt auf das nächste Ausbildungsjahr.
Eine zusätzliche SGL kann in diesem Jahr die Ausbildung beginnen. - Neu sind ab
Spielgruppenjahr 2014/2015 alle unsere SGL dem SSLV (Schweizerischer SpielgruppenleiterInnen-Verband) angeschlossen. Dieser Verband ist sehr wichtig für die SGLBerufsgruppe, setzt er sich doch in allen Bereichen zugunsten einer guten Qualität
und für mehr Anerkennung ein. Unser Verein wird die Mitgliederbeiträge übernehmen. - Die neu eingeführte Fotogalerie auf unserer Homepage zeigt einen lebendigen Einblick in den Spielgruppenalltag und wird von vielen Interessierten geschätzt.
Wir danken den Eltern, die uns die Erlaubnis geben, Schnappschüsse ihrer Kinder zu
Informationszwecken zu veröffentlichen! – Auch im Vorstand werden zwei Mitglieder
zurücktreten. Wir sind glücklich, dass eine gute Nachfolgelösung gefunden werden
konnte.
Am 25. September 2014 findet die jährliche Generalversammlung statt. Der Vorstand hofft, dass viele Mitglieder daran teilnehmen werden und damit Interesse am
Verein zeigen und mit ihrer Stimme mithelfen, Entscheidungen zu treffen! Da der
geschäftliche Teil recht zügig verlaufen sollte, werden im 2.Teil einige Kurzfilme über
das frühkindliche Lernen gezeigt. Bei Kaffee und Kuchen und gemütlichem Plaudern
werden wir den Abend ausklingen lassen.
Zum Schluss noch ein herzliches Dankeschön an die Eltern, die uns ihre Kinder anvertrauen und allen Beteiligten unserer Spielgruppen, die sich übers Jahr zugunsten
unseres Vereins einsetzen!
Zofingen, im August 2014
Vorstand und Spielgruppenleiterteam
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