Die grundgesetze des alltags kennen sie das auch? es ist wie
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Die grundgesetze des alltags kennen sie das auch? es ist wie
Die grundgesetze des alltags kennen sie das auch? es ist wie verhext. egal zu welcher tages- oder nachtzeit man den kühlschrank öffnet - er ist immer randvoll, vor allem aber dann, wenn man nach dem einkauf die joghurtbecher haselnuss und erdbeer und die sperrige tiefkühlpizza salami darin platzieren will. warum steht eigentlich immer das glas gewürzgurken (haltbarkeitsdatum januar 2004) ganz vorne in der ersten reihe? den rückweg ins kühlschrankinnere versperrt seit tagen eine schale mit gekochtem reis. sind küchenmöbel nun herstellermäßig zu klein dimensioniert oder einkäufe grundsätzlich zu üppig? auf jeden fall greift das erste grundgesetz des alltags: in kühlschränken gelagertes breitet sich aus! das zweite grundgesetz steht naturgemäß in engem zusammenhang mit dem ersten: in kühlschränken gelagertes kann stets noch gestaucht - besser: „umgelagert“ - werden. allerding erfordert das eine ruhige hand. staubsaugern hingegen ist mit nachdenken kaum beizukommen. die bringen ihre benutzer schamlos in rage. trotz devot gebückter büßerhaltung beim gang durch die wohnung bleiben sie an jeder türkante und jedem zweiten möbelbein hängen. höhepunkt: für die letzten zehn zentimeter unter dem sofa reicht die schnur garantiert nicht mehr aus. es gilt nämlich das dritte grundgesetz des alltags: staubsauger erpressen aufmerksamkeit und steckdosenwechsel. Was die staubsauger zu viel haben, ist bei leeren shampoo-flaschen unterentwickelt. die melden sich einfach nicht mehr nach der letzten kopfwäsche, sondern fristen ihr leeres und sinnloses dasein wochenlang auf der ablage im bad. das vierte grundgesetz des alltags lässt sich also wie folgt präzisieren: shampoo-flaschen haben magische „steherqualitäten“. ganz im gegensatz zu flexiblen gegenständen in ablageschränken. es ist unglaublich,aber der letzte „sicherungsgriff“ zur stabilisierung des handtuchstapels, damit beim nächsten öffnen der schranktür keines herausfällt, bringt garantiert den haufen ins wanken. das gleiche gilt - statistisch bewiesen für plastiktütensammlungen in küchenschubladen. ein sanfter druck, damit beim schließen der schublade kein zipfel herausschaut - prompt reckt sich die ganze belegschaft. bis sie die wieder zusammen-gestaucht haben, wissen sie schon nicht mehr, wofür die herausgenommene gabel eigentlich gedacht war. die lebensmittel im kühlschrank breiten sich derweil bis zur eierablage in der tür aus - und begrüßen in kollegialer solidarität das fünfte grundgesetz des alltags: handtücher und plastiktüten verweigern die sippenhaft. mit einem ähnlichen freiheitsdrang muss es zu tun haben, was sich unschwer überall dort beobachten lässt, wo sich menschen begegnen. es ist offenkundig, dass bestimmte teile von kleidungsstücken stärker ans licht drängen als andere. wie ist sonst das sechste grundgesetz des alltags zu erklären, das da lautet: der rechte ärmel ist immer der längere. selbst nach energischem „rumgezutzel“ bleibt er in stellung und bewahrt haltung. den gesetzen des alltags kann man eben nicht widerstehen. sollten sie jetzt allerdings den eindruck gewonnen haben, auch in ihrem alltag lasse sich alles mit diesen grundgesetzen vorhersagen, so stellt das siebente alles wieder in frage, denn es lautet: es kommt immer anders, als man denkt. ein beliebiges beispiel: sie parken vor ihrer haustür kurz auf dem gehweg, weil sie nur ganz schnell etwas aus der wohnung holen wollen. dort klingelt das telefon; im gespräch fällt ihnen siedend heiß ein, dass sie noch den videorecorder programmieren müssen. und eigentlich wollten sie ja auch noch... dummerweise hören sie durch diese kettenreaktion der spontanen aktivitäten nicht, wie ihr auto abgeschleppt wird. sie denken erst wieder an den wagen, als ihnen am abend beim öffnen des kühlschranks der butterteller entgegenfällt. natürlich mit der „gesetzmäßigen“ seite nach unten! in diesem moment nützt ihnen die erkenntnis überhaupt nichts, dass ihr rechter hemdsärmel stets ein paar zentimeter mehr aus dem jackett ragt als ihr linker. Hartwig Hansen Aufgaben: 1. Berichtigen Sie den Text, indem Sie Nomen und Höflichkeitsanrede mit Großbuchstaben versehen! 2. Sicher kennen Sie solche Situationen. Formulieren Sie Ihr persönliches Alltagsgesetz und erläutern Sie es!