Heizen mit Holzbriketts - Produktion, Handel, Verbrennung

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Heizen mit Holzbriketts - Produktion, Handel, Verbrennung
Heizen mit
Holzbriketts
Produktion, Handel,
Verbrennung
Herausgeber
Deutsches Pelletinstitut GmbH
Neustädtische Kirchstraße 8
10117 Berlin
Fon 030 6881599-55 Fax 030 6881599-77
[email protected]
www.depi.de
Die Broschüre Heizen mit Holzbriketts – Produktion,
Handel, Verbrennung ist urheberrechtlich geschützt.
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ist ohne Zustimmung des DEPI unzulässig und strafbar.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
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Verarbeitung in elektronischen Systemen wie dem Internet.
© Deutsches Pelletinstitut (DEPI) 2016
Redaktion: Deutsches Pelletinstitut GmbH
Gestaltung: markenbiss.de
Bildnachweis: Scovad, Emilia Ungur | Dreamstime.com
Stand: März 2016
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Inhalt
1. Einleitung 5
2. Was sind Holzbriketts? –
Arten, Eigenschaften und Qualitätsparameter 6
3. Mit Druck und Hitze –
die Produktion von Holzbriketts 9
4. Welcher Ofen ist der richtige? –
Feuerstätten für Holzbriketts 15
5. Stabile Preise, groSSes Angebot –
der Markt für Holzbriketts 17
6. ENplus-Zertifizierung von Holzbriketts –
für einen qualitativ hochwertigen Brennstoff 19
7. Tipps: Kaufen, Lagern, Anfeuern 21
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1. Einleitung
Heizen mit Holz liegt im Trend – kein Wunder, lassen sich
so doch gemütliche Abende am Feuer einfach mit aktivem
Klimaschutz verbinden. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in modernen Öfen effizient und sauber verbrennt.
Viele Verbraucher haben heutzutage aber keinen Zugang
mehr zu eigenem Brennholz oder es fehlt schlicht die passende Lagerfläche. Daher werden Holzbriketts als Brennstoff
immer beliebter.
Holzbriketts sind in nahezu allen Feuerungsanlagen einsetzbar, die sich auch für Scheitholz eignen. Sie zeichnen sich
durch einen hohen Heizwert und eine gute Lagerfähig­keit aus.
Zudem verfügen sie als moderner trockener Brennstoff
über ein sehr gutes Abbrand- und Emissionsverhalten. Wie
alle Holzbrennstoffe sind Holzbriketts nahezu CO 2-neutral
und leisten somit einen Beitrag zur umweltfreundlichen
Wärmeerzeugung.
Mit dieser Broschüre erhalten Fachleute aus Produktion
und Handel, aber auch interessierte Verbraucher einen
kompakten Überblick über die Produktion von Holzbriketts
sowie wichtige Eigenschaften und Qualitätsparameter,
die mit der neuen Zertifizierung ENplus für Holzbriketts
im Markt umgesetzt werden. Zum Stichwort Markt gibt es
einen Überblick über wichtige Herkunftsländer und
Absatzmengen.
Praktische Tipps für geeignete Feuerstätten sowie die richtige Verwendung der unterschiedlichen Arten von Holz­
briketts runden die Broschüre ab. Ob rund, eckig, mit Loch
oder ohne – für jeden Einsatzzweck bietet der Markt geeignete Holzbriketts an.
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2. Was sind Holzbriketts? –
Arten, Eigenschaften und Qualitätsparameter
Holzbriketts bestehen aus gepressten Sägespänen und haben einen Mindestdurchmesser
von 25 mm. Im Handel werden je nach Herstellungsart verschiedene Varianten angeboten:
quaderförmig oder zylindrisch, massiv oder mit Loch (s. Kapitel 3).
Ab 2016 sind Holzbriketts durch das neue Zertifizierungsprogramm ENplus-Briketts nun
auch in gleichbleibender Qualität am Markt erhältlich. ENplus ist bereits als international
marktführendes Zertifikat für Holzpellets bekannt (s. Kapitel 6).
Abbildung 1: Verschiedene Sorten Holzbriketts
Quelle: Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für
Nachwachsende Rohstoffe Straubing
Als Rohstoffe für die Brikettproduktion werden zum überwiegenden Teil Sägespäne und
Hackschnitzel aus der Schnittholzproduktion bzw. der holzverarbeitenden Industrie
verwendet. Es kommen sowohl Weich- als auch Harthölzer zum Einsatz. Die Energiedichte hängt vom Pressverfahren ab.
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Abbildung 2: Briketts mit Rohstoff
Quelle: RUF Maschinenbau GmbH & Co. KG
Die Qualität von Holzbriketts zu Heizungszwecken wird in der internationalen Norm DIN
EN ISO 17225-3 in den drei Qualitätsklassen A1, A2 und B definiert. Für die Qualitätsklasse
A1 gelten die strengsten Anforderungen. Briketts der Qualitätsklassen A1 und A2 eignen
sich hervorragend zum Heizen in Kleinfeuerungsanlagen. Sie gewährleisten eine asche­
arme Verbrennung unter Einhaltung der in der Verordnung über kleine und mittlere
Feuerungsanlagen (1. BImSchV) definierten Emissionsgrenzwerte. Die 1. BImSchV schließt
den Einsatz von Briketts der Klasse B in Deutschland wegen des hohen Aschegehalts aus.
Für die Produktion von normkonformen Holzbriketts ist als Rohstoff nur natürliches
chemisch unbehandeltes Holz zugelassen (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Rohstoffe für Holzbriketts nach DIN EN ISO 17225-3
A1
• Rundholz
• Hackschnitzel, Sägespäne,
Hobelspäne
A2
• Vollbäume ohne Wurzel
• Rundholz
• Hackschnitzel, Sägespäne,
Hobelspäne
• Waldrestholz
Quelle: DIN EN ISO 17225-3 (2014): Biogene Festbrennstoffe – Brennstoffspezifikationen
und -klassen – Teil 3: Klassifizierung von Holzbriketts
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Wesentliche qualitätsbestimmende Parameter für Holzbriketts sind Aschegehalt,
Rohdichte, Heizwert und Wassergehalt. Ein niedriger Aschegehalt mindert das Risiko der
Verschlackung, das heißt der Verklumpung von Asche.
Tabelle 2: Qualitätsparameter von Holzbriketts nach DIN EN ISO 17225-3
Parameter
A1
A2
≤ 1,0 %
≤ 1,5 %
Rohdichte
≥ 1,0 g/cm³
≥ 0,9 g/cm³
Heizwert
≥ 4,3 kWh/kg
≥ 4,25 kWh/kg
≤ 12 %
≤ 15 %
Aschegehalt
Wassergehalt
Quelle: DIN EN ISO 17225-3
In der Norm DIN EN ISO 17225-3 sind zusätzlich Grenzwerte für die chemischen Parameter
Stickstoff, Schwefel, Chlor, Arsen, Cadmium, Chrom, Kupfer, Blei, Quecksilber, Nickel und
Zink festgelegt.
Im Markt werden aus Rinden gepresste Briketts zur Gluterhaltung angeboten. Obgleich
der Vertrieb dieser Briketts in Deutschland erlaubt ist, dürfen Rindenbriketts in Kleinfeuerungsanlagen nicht verbrannt werden! Nach der 1. BImSchV sind Holzbriketts als
Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen nur mit einem maximalen Aschegehalt von 1,5 %
zulässig. Rindenbriketts haben mit 4 bis 5 % einen zu hohen Ascheanteil.
Ausgangsmaterial für normgerechte Holz­
briketts sind trockene und unbehandelte
Sägenebenprodukte. Rindenbriketts dürfen
in Deutschland nicht verbrannt werden!
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3. Mit Druck und Hitze –
die Produktion von Holzbriketts
Bei der Brikettproduktion kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz wie hydraulische
Pressen, Exzenter- oder Extruder-Pressen. Hierbei werden unterschiedliche Formen
erzeugt, die das Brennverhalten der Holzbriketts beeinflussen.
Die Rohdichte von Holzbriketts beträgt 0,9 bis 1,4 t/m³. Durch die Zugabe von Bindemitteln (erlaubt sind max. 2 %) wird eine höhere mechanische Festigkeit erreicht. In
der Regel kommt Pflanzenstärke oder Lignin (Holzstoff) zum Einsatz. Holzbriketts sind
also ein reines Naturprodukt .
Hydraulische Presse
Hydraulische Pressen arbeiten mit einer relativ niedrigen Temperatur von etwa 60 °C
und einem Druck von bis zu 1.000 kg/cm². Der Kolben presst die Späne in eine vorgegebene Form. Diese ist meist quaderförmig, kann aber auch andere Formen haben.
Durch den Pressvorgang sind Temperatur und Druck im Vergleich zu den anderen Herstellungsverfahren relativ niedrig. Das im Holz enthaltene Lignin wird nicht verflüssigt –
das Brikett hält allein durch die Verdichtung der Holzfasern zusammen. Hydraulische
Pressen sind einfach zu bedienen und benötigen wenig Platz, haben aber auch nur
eine geringe Durchsatzleistung.
Abbildung 3: Hydraulisch gepresste Holzbriketts
Quelle: RUF Maschinenbau GmbH & Co. KG
Briketts aus hydraulischer Pressung verbrennen wegen der geringeren Rohdichte schneller
und haben eine geringere Abriebfestigkeit.
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Exzenterpresse
Exzenterpressen arbeiten ähnlich wie ein Kolbenmotor mit einem Schwungrad und
nutzen die regelmäßige Rotation des Exzenters. Dieser setzt die Rotation in eine Längsbewegung um und presst die Späne analog einer hydraulischen Presse in eine Form:
länglich, mit oder ohne Loch. Durch die hohe Reibung und den hohen Druck heizt sich
das Material stark auf. Dadurch wird im Produktionsprozess eine Kühlung notwendig.
Die Oberfläche der Briketts kann sich dunkel verfärben. Die Arbeitstemperatur kann
dem verwendeten Material angepasst werden. Sie schwankt zwischen 70 und 180 °C bei
einem Druck bis zu 2.500 kg/cm².
Abbildung 4: Holzbrikett aus der Exzenterpresse
Quelle: Rheinbraun Brennstoff GmbH
Briketts aus Exzenterpressen erkennt man an den Querstreifen aus den regelmäßigen Stoßbewegungen der Presse.
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Extruderpresse
Eine Extruderpresse verdichtet die Holzspäne durch eine Schraube. Das so verdichtete
Material wird durch eine Öffnung bzw. Düse gedrückt. Dadurch erhalten die Briketts eine
zylindrische oder achteckige Prisma-Form mit einem Loch in der Mitte.
Abbildung 5: Holzbrikett aus der Extruderpresse
Quelle: Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für
Nachwachsende Rohstoffe Straubing
Durch den hohen Druck von 3.000 kg/cm² und die hohe Temperatur von 150 °C wird die
Oberfläche der Briketts dunkel und glänzend. Das beim Pressvorgang verflüssigte Lignin
sorgt für die gute Stabilität der Extruderbriketts.
Briketts werden mit verschiedenen Pressverfahren
hergestellt.
Briketts aus Exzenter- und Extruder­pressen haben
aufgrund höheren Drucks und Temperatur eine
höhere Rohdichte. Auch die Abbranddauer ist
länger als bei Briketts aus hydraulischer Pressung.
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4. Welcher Ofen ist der richtige? –
Feuerstätten für Holzbriketts
In Deutschland werden aktuell mehr als 10 Millionen Einzelraumfeuerstätten betrieben.
In Kaminöfen, offenen Kaminen und Kachelöfen können Holzbriketts verheizt werden.
Holzbriketts eignen sich aufgrund ihrer hohen Energiedichte auch für Kaminöfen mit
Wassertasche , also Öfen, die das Warmwassersystem und die Zentralheizung eines Hauses unterstützen.
Abbildung 6: Kaminöfen
Offene Kamine haben einen sehr geringen
Wirkungsgrad (5 bis 20 %) und dürfen gesetzlich vorgeschrieben nur „gelegentlich“
betrieben werden. Demgegenüber sind
Kamin- und Kachelöfen deutlich effizienter
(Wirkungsgrad 40 bis 85 %) und unterliegen beim zeitlichen Betrieb keinen gesetzlichen Beschränkungen. Weniger verbreitet
sind mit Festbrennstoff betriebene Herde
zum Kochen und Backen.
Holzbriketts sind hervorragend für ein gemütliches Kaminfeuer geeignet und spenden eine angenehme langanhaltende
Wärme. Sie verbrennen emissionsarm und
bilden eine gute Glut .
Der sachgemäße Gebrauch (vor allem die
Berücksichtigung der Herstellerinformationen zu Betrieb, Reinigung und Nut- Quellen: 1 - Piazzetta, CANAZEI; 2 - wodtke, Holiday; 3 - RIKA, FORMA;
zung geeigneter, trockener Brennstoffe) 4 - SHT Heiztechnik, Vario Aqua.
der jeweiligen Feuerstätte beeinflusst
das Abbrandverhalten. Die richtige Bedienung sorgt für einen optimalen Abbrand und
reduziert Belastungen durch Feinstaub auf ein Minimum (Tipps zum richtigen Anfeuern
siehe Kapitel 7).
Alle handelsüblichen Kaminöfen sind für den
Einsatz von Holzbriketts geeignet.
Beim Einsatz von Holzbriketts sind bei allen
Feuerstätten die Herstellerangaben zu beachten!
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5. Stabile Preise, groSSes Angebot –
der Markt für Holzbriketts
Aufgrund ihrer Vorteile gegenüber Scheitholz werden Holzbriketts als Brennstoff zunehmend
beliebter. Neben den homogenen Brennstoffeigenschaften und stabilen Preisen ist vor
allem das gute Emissionsverhalten zu nennen.
Verbrauch in Tausend t
800
600
200
0
2000
2005
389
686
400
364
Vertrieb von Holzbriketts
In Deutschland sind Holzbriketts in Baumärkten und
einigen Supermärkten, bei
Biomassehöfen, Brenn­s toffhändlern und Tankstellen
­
erhältlich. Von Biomassehöfen
und Brennstoffhändlern können Holzbriketts nicht nur als
einzelne Kleingebinde, sondern auch palettenweise erworben werden.
Abbildung 7: Verbrauch von Holzbriketts in Deutschland
187
Die Preise für Holzbriketts
schwanken kaum. Im Einzelhandel kostet ein 10-kg-Paket
Holzbriketts ca. 2,00 bis 3,50
Euro.
2007
2010
Quelle: Mantau, 2004; Mantau/Sörgel, 2006; Hick/Mantau, 2008; Mantau, 2012;
eigene Darstellung © Deutsches Pelletinstitut GmbH
Importe aus Osteuropa
In Deutschland werden aktuell rd. 700.000 Tonnen Holzbriketts jährlich verbraucht.
Dieser Bedarf wird etwa zur Hälfte aus deutscher Produktion und zur Hälfte aus Importen
(vor allem aus Osteuropa) gedeckt.
Die größten Importmengen kommen aus Polen, gefolgt von der Ukraine, Weißrussland
und Russland. Von den importierten Briketts sind derzeit einige angebotene nichtzertifizierte Marken von geringer Qualität, was mit bloßem Auge nicht erkennbar ist.
Qualitätsmängel können zu erhöhtem Feinstaub führen.
Hier hilft die Zertifizierung von Holzbriketts dem Kunden, die Qualität von Holzbriketts
schnell und einfach einzuschätzen (s. Kapitel 6).
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6. ENplus-Zertifizierung von Holzbriketts –
für einen qualitativ hochwertigen Brennstoff
Auch auf dem deutschen Holzbrikettmarkt findet man sehr unterschiedliche Qualitäten,
was vor allem an der verwendeten Holzqualität liegt.
Derzeit definiert die international gültige Norm DIN EN ISO 17225-3 Holzbriketts in drei
Qualitätsklassen: A1, A2 und B. Um die Einhaltung der Normwerte (siehe Kapitel 2) zu
garantieren, wurde für die beiden höchsten Qualitäten ENplus A1 und ENplus A2 das
Zertifizierungs­programm ENplus-Briketts entwickelt. Neben Anforderungen an das Produkt
und den Rohstoff werden auch Vorgaben an die Brikettproduktion, Qualitätssicherung,
Kennzeichnung und Verpackung überprüft.
Folgende Vorteile haben zertifizierte Holzbriketts gegenüber nichtzertifizierten:
•Hohe einheitliche Qualität durch Produktzertifizierung und regelmäßige Produktanalyse
•Verpflichtendes Qualitätsmanagementsystem bei der Produktion
•Zertifizierten Holzbriketts liegt in der Verpackung ein Einleger bei. Er informiert über den
heizwertbasierten Energiegehalt der Briketts im Vergleich zu Scheitholz, gibt detaillierte
Hinweise zur Verwendung und enthält die Kontaktdaten des zertifizierten Unternehmens.
Abbildung 8: Einleger für ein Gebinde Holzbriketts
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Zertifizierte Briketts sind mit dem ENplus-Qualitätszeichen gekennzeichnet. Darunter ist
eine ID-Nummer abgebildet, bei der das „B“ für Briketts steht und z. B. das „DE“ für
Deutschland. Die ersten drei Ziffern entsprechen der Identifikationsnummer des
zertifizierten Unternehmens und die letzten beiden Ziffern der Produktnummer.
Abbildung 9: Qualitätszeichen für Holzbriketts
der Qualitätsklasse ENplus A1
B-DE-000-01
Wer ENplus-zertifizierte Briketts kauft, bekommt damit einen Nachweis für den Einsatz
natürlicher, unbehandelter Holzrohstoffe . Das ist Voraussetzung für eine störungsfreie,
emissionsarme Verbrennung .
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das Deutsche Pelletinstitut:
[email protected]. Verbraucher wie auch Briketthandel und -produzenten finden
weitere Informationen und Bezugsadressen hier: www.enplus-briketts.de.
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7. Tipps: Kaufen, Lagern, Anfeuern
Überprüfung der Feuerstätte
Die Bundesregierung hat zur Minimierung der Immissionen aus der Verbrennung von Holz
in der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) neben der
Festlegung von erlaubten Brennstoffen auch Grenzwerte an die Emission der Feuerungsanlagen gestellt.
Seit 2015 sind ältere Feuerstätten von einer Austausch- oder Nachrüstpflicht nach der
1. BImSchV betroffen. Deswegen sollte man vor Inbetriebnahme das Typenschild überprüfen (siehe Tabelle 3).
Tabelle 3: Nachrüstfristen gemäß 1. BImSchV
Bau
Nachrüstung oder
Außerbetriebnahme
bis einschließlich 31.12.1974
oder nicht mehr feststellbar
31.12.2014
01.01.1975 bis 31.12.1984
31.12.2017
01.01.1985 bis 31.12.1994
31.12.2020
01.01.1995 bis 21.03.2010
31.12.2024
Quelle: Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV)
Falls das Typenschild nicht mehr lesbar ist, kann man das Gerät mit Hilfe der Datenbank des
Industrieverbands Haus-, Heiz und Küchentechnik (HKI) recherchieren: cert.hki-online.de.
Einzelraumfeuerungsanlagen, die vor dem 22.03.2010 errichtet wurden, dürfen folgende Grenzwerte im Abgas nicht überschreiten:
• Staub: 0,15 g/m³
• Kohlenmonoxid: 4 g/m³
Erreicht die Feuerungsanlage nicht mehr die Emissionsgrenzwerte der 1. BImSchV, muss
entschieden werden, ob durch den Einbau eines Staubpartikelfilters nachgerüstet wird
oder ob der alte Ofen durch einen modernen ersetzt wird.
Die Nachrüstung eines Staubpartikelfilters im Schornstein wird innerhalb der „Innovationsförderung Biomasse“ derzeit pauschal mit 750 Euro gefördert . Weitere Informationen
erhalten Sie hier: www.bafa.de.
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Hinweise zum richtigen Heizen
mit Holzbriketts
Kauf von Holzbriketts
•Der Einleger in der Verpackung sollte Angaben zum Gewicht und zum Unternehmen
enthalten.
•Achten Sie bitte beim Kauf auf ENplus-zertifizierte Holzbriketts . Dadurch erhalten Sie
einen garantiert hochwertigen Brennstoff.
•Eine emissionsarme Verbrennung ist nur bei einem Wassergehalt von bis zu 15 % möglich. Das entspricht einer Holzfeuchte von 12 % bei Scheitholz. ENplus garantiert diesen
Wert.
Lagerung von Holzbriketts
•Holzbriketts sollten an einem trockenen Ort und in ausreichender Entfernung von der
Feuerstätte gelagert werden.
Anzünden von Holzbriketts
•Zum Anzünden von Holzbriketts dürfen nur geeignete Anzünder verwendet werden,
wie Anzündwürfel, -kissen oder Zündwolle. Wegen der Gefahr einer Verpuffung
dürfen keinesfalls flüssige Brandbeschleuniger verwendet werden! Zum Anzünden
kann man auch Anmachhölzer nutzen. Diese werden in Raschelsäcken vom Handel
angeboten und ähneln kleinen Holzscheiten.
•Anzündmaterialien auf den Rost legen, darüber bis zu zwei Lagen Anmachhölzer stapeln
und das Grundfeuer für die Briketts erzeugen. Darauf dann zwei bis maximal drei Holzbriketts legen.
•Briketts aus Exzenterpressung quellen beim Abbrand auf. Damit sie sich nicht im
Brennraum verkeilen, sollten sie vor der Verbrennung durchgebrochen werden.
•Keine zylindrischen Holzbriketts bei offenen Kaminen verwenden! Das brennende
Holzbrikett kann herausrollen.
•Achtung: Vor dem Anzünden die Luftzufuhr der Feuerstätte je nach Herstellerangabe
auf maximale Zufuhr stellen.
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Abbildung 10: Abbrandverhalten eines zylindrischen Holzbriketts (Exzenterpresse)
Quelle: Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing
„Aufblähen“ eines runden Holzbriketts mit Loch während der Verbrennung in einem
Kamin­ofen. Die Länge des Briketts nimmt während des Abbrandes zu. Daher sind lange
Briketts durchzubrechen.
Einstellungen der Feuerstätten
•Hier ist den Herstellerangaben unbedingt Folge zu leisten!
•Der Abbrand wird mit der Einstellung zur Luftregulierung gesteuert: Eine geöffnete
Luftzufuhr bewirkt einen schnellen Abbrand, das Schließen der Luftregulierung
verlängert den Abbrand und erhöht die Emissionen.
Nachlegen von Holzbriketts
•Eine Nachbeschickung soll erst dann erfolgen, wenn nur noch kleine Flammen zu
sehen sind. Die Glut vor der Beschickung zusammenschieben.
•Bei Briketts, die mit einer Exzenterpresse hergestellt wurden, darf der Brennraum
maximal zur Hälfte befüllt werden! Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Holzbriketts sich verkeilen, weil sie aufquellen.
•Die Holzbriketts behutsam nachlegen, am besten mit einer Zange, damit Funkenflug
vermieden wird.
•Nach dem Abbrand erkaltete Asche aus dem Ofen nur in feuerfeste Behältnisse wie
einen Eiseneimer füllen. Asche über den Hausmüll entsorgen.
Jede Feuerstätte wärmt, verursacht jedoch Emissionen.
Der richtige Umgang mit Holzbriketts reduziert sie auf
ein Minimum – zum Wohl der Umwelt, der Nachbarn
und der eigenen Gesundheit. Abbrand­hinweise des
Herstellers der Feuerstätte beachten!
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Qualität sichern
und bewerben
• Zertifizierungsprogramm nach
internationaler Norm DIN EN ISO 17225-3
B-DE-000-01
• Hohe Qualität gemäß ENplus A1 und ENplus A2
• Glaubwürdiges Qualitätssiegel beim Verbraucher
• Zertifizierung erfolgt unkompliziert
über das Deutsche Pelletinstitut.
Wenn Sie Interesse an einer Zertifizierung Ihrer Holzbriketts haben, melden Sie sich
bitte unter 030-688159958 oder [email protected]. Weitere Informationen unter
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10117 Berlin
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Fax 030 6881599-77
[email protected]
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