Gottes dreifaches du bist gewollt - Philippus

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Gottes dreifaches du bist gewollt - Philippus
Gottes dreifaches „Du bist gewollt“ über deinem Leben.
Einleitung
Es geht um das Fundament unserer Persönlichkeit, um unsere Identität. Wir müssen wissen wer wir
in den Augen Gottes sind. Sven Schönheit schreibt in seinem Buch „Menschen mit Format“:
„Weißt du, wer du bist, auch wenn die Meinungen über dich geteilt sind! Wenn du an dir
selber zweifelst, dich überfordert fühlst und die Zukunft unsicher erscheint? Wie finden wir
zu einer inneren Sicherheit, die alle Schwankungen des Lebens übersteht, sodass uns weder
der Erfolg zu Kopfe steigt noch der Misserfolg niederdrückt?“
1. Gedanken zu unserem menschlichen Gewollt sein vor der Geburt
Die Jüngeren unter uns sind vielleicht mit einer schönen Geburtsanzeige ins Leben gestartet, ähnlich
wie diese hier:
„Endlich bist du da! Du hast den Atem des Lebens aufgenommen und mit deinem ersten Schrei die
Herzen tief bewegt. Du bist ein Wunder. Du bist Geschenk und Erfüllung!“
(Quelle Grafikwerkstatt Bielefeld shop.gwbi.de)
Glücklich bist du, wenn solche Gedanken deinen Start ins Leben begleitet haben. „Du warst gewollt!“
„Du bist gewollt!“ Fragt sich nur von wem und wie? Ich habe mal darüber gedacht, wie es bei
manchen vor der Geburt war. Unsere Zeugung geschieht manchmal aus dem Wunsch nach Kindern,
manchmal einfach auch aus Leidenschaft und nicht gewollt.
Es gab 2012 rund 106.800 gemeldete Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland. 93,5% der Frauen
waren älter als 18 Jahre, 68% entschieden sich dazu im Alter zwischen 20 und 35. Wie viele Mütter
und Väter haben sich Gedanken gemacht, ob ein Kind kommen darf oder nicht?
In drei Prozent der Fälle gab es medizinische Gründe (Gesundheitliche Risiken der Mutter oder des
ungeborenen Kindes), in 97% der Fälle passte ein Kind nicht in die Lebensplanung.
Von den 106800 Schwangerschaftsabbrüchen waren 27 Fälle aus kriminologischen Gründen, d. h.
schwanger durch Vergewaltigung. Vergewaltigung mit Schwangerschaftsfolge ist ein gewolltes Mittel
der Kriegsführung! Was macht das mit einem Kind, das trotzdem zur Welt kommt? Die Mutter
traumatisiert, der Erzeuger ein Verbrecher, von einem Vater zu sprechen wäre Hohn! Dieser Mensch
weiß in seinem Innersten: Ich bin bestimmt nicht gewollt!
(Quelle http://www.pro-leben.de)
Und dann gibt es noch eine Gruppe von Menschen, die absolut von ihren Eltern gewollt waren, eine
Gruppe, die es seit Bestehen der Menschheit noch nicht gegeben hat. Im Sommer 1978 wurde in
England Louise Brown geboren - das erste Kind, das außerhalb des Mutterleibes gezeugt wurde.
Zwischen 2001 und 2011 kamen in Deutschland pro Jahr im Schnitt 12.625 Kinder zur Welt.
Quelle http://www.planetwissen.de/natur_technik/fortpflanzung/kuenstliche_befruchtung/index.jsp
2. Was hat sich Gott dabei gedacht?
Das ist die menschliche Seite der Medaille. Da stellt sich die beunruhigende Frage: Hat Gott das alles
so geplant?
•
Gezeugt aus Leidenschaft
•
Gezeugt aus Vergewaltigung
•
Gezeugt im Reagenzglas
•
Gezeugt mit Behinderung
„Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe.“ Ps 139,13
Welche Rolle spielt Gott und welche Rolle spielen wir bei der Erzeugung von Leben?
„Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im
Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.“ 1. Mo 1,22
„Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die
Erde…“ 1. Mo 1,28
Das ist das große „Ja“ Gottes zu allem Leben: Gott ist Leben und er will Leben und er will es in großer
Fülle! Und Gott will das Leben so sehr, dass er allen Geschöpfen die Fähigkeit Leben zu geben gibt!
Aber das war Gott nicht genug. ER wollte besonderes Leben schaffen!
„Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des
Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.“ 1. Mo 2,7
„Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm…“ 1. Mo
2,22
Vorher spricht Gott nur und das Leben quillt überall hervor. Wie in einer Großfabrik, wo der
Startknopf gedrückt wird und die Fließbänder laufen an zur Massenproduktion.
Dies alles ist nichts im Vergleich zur Erschaffung des Menschen. Hier spricht Gott nicht, er betreibt
Handwerk. Ein Einzelstück wird geschaffen, geformt aus der Schöpfung. Es reicht nicht aus, das Gott
spricht. Er muss sein Hände nehmen und seinen Geist einhauchen, damit sein Ebenbild entsteht.
Der Mensch ist Gottes Meisterwerk, ein Einzelstück in dem alle Einzelstücke, die kommen werden
verborgen sind. Und mit Einzelstück meine ich Adam und Eva.
Dies ist Gottes zweites „Ja“zum Menschen: „Du bist gewollt!“
Gott hat die Fähigkeit Leben zu geben seiner Schöpfung geschenkt und uns Menschen, d. h. die
Verantwortung, wann dieses verborgene Leben Gestalt annimmt, liegt in unseren Händen oder
besser gesagt in unseren Lenden. Und darum haben wir eine große Verantwortung vor dem Leben.
Gott verabscheut Vergewaltigung, aber verabscheut kein Leben, auch wenn es menschenunwürdig
gezeugt wurde.
3. Was ist mit Behinderungen? Bin ich so gewollt?
Wir kommen nicht alle gleich in diese Welt. Was ist mit Behinderungen nach Geist, Seele und Leib?
Wollte Gott unser Kind so? Wollte Gott mich so?
Sichtbarer Schaden
•
„Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. Und seine Jünger
fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind
geboren ist? Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es
sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“
Joh 9,1-3
Behinderung als Strafe?
Wenn es Gottes Wille gewesen wäre uns mit Behinderungen zu erschaffen, hätte Jesus nicht heilen
dürfen. Jesus lässt sich hier nicht auf Grundsatzdebatten ein. Wir wollen gerne das „große Warum?“
geklärt haben. Jesus sieht den Einzelnen und handelt heilend. Wo er konnte hat er den Einzelnen
geholfen.
Alles hat einen Schaden! Nach dem Sündenfall ist das leider normal.
Verborgener Schaden
•
„Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das
steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“
Hes. 36,26
Wir leben in der Hoffnung, dass Schaden hier schon behoben werden kann, durch Gebet, durch
Ärzte (z. B. Kinder mit angeborenen Herzfehlern). Die endgültige Behebung liegt in der Zukunft:
•
Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem
Thron Gottes und des Lammes; mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes
Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und
die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Offb 22,1-3
Heilung ist noch ein Thema, wenn Gottes neue Welt angebrochen sein wird.
Du bist gewollt in deiner Einzigartigkeit als Mensch, aber dein „Schaden“ soll nicht bleiben, sondern
geheilt werden!
4. Als Kind nicht gewollt
Bin ich gewollt, gehöre ich dazu? Diese Bestätigung brauchen wir von unseren Eltern. Das gewollt
werden entwickelt sich häufig nach der Geburt. Es entsteht Beziehung, aber leider hat es nicht jeder
von uns gut. Mütter sind überfordert, Väter machen sich aus dem Staub oder sind gewalttätig. Eltern
sind emotional distanziert, weil sie selbst nicht gewollt waren. Eltern wollten eigentlich einen Jungen
und jetzt ist ein Mädchen geworden oder umgekehrt. Kinder werden verglichen mit ihren
Geschwistern.
5. Nicht gewollt sein als Erwachsener
Wenn wir heranwachsen müssen wir es lernen, damit fertig zu werden, nicht gewollt zu sein, dies
geschieht oft schmerzhaft bei unserer ersten Liebe. Dies kann sich fortsetzen, wenn wir als Frau oder
als Mann keinen Partner finden.
„Keine Sau ruft mich an, kein Schwein interessiert sich für mich!“ (Schlager von Max Raabe.)
Das Gefühl nicht gewollt zu sein, verunsichert, macht uns hart oder lässt sich uns aus der
Gemeinschaft zurückziehen.
Und es gibt auch die schmerzhafte Erfahrung nicht mehr gewollt zu sein.
Früher warst du jung und schön, jetzt wo du gereift bist, will dich dein Mann nicht mehr.
Früher konntest du vieles Tun, jetzt bist du alt geworden, angewiesen auf Hilfe, nicht mehr
interessant. Wer will dich, um deiner selbst willen?
6. Beispiele von Menschen , die nicht gewollt waren
Wir finden Beispiele von Familientragöden in der Bibel. Josef und seine Brüder gehört vermutlich zu
den Bekanntesten.
•
„So kommt nun und lasst uns ihn töten…“ 1. Mo 37,20
•
„Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen,…“ 1. Mo
50,20
•
„Jeftah, ein Gileaditer, war ein streitbarer Mann, aber der Sohn einer Hure. Gilead hatte
Jeftah gezeugt. Als aber die Ehefrau Gileads ihm Söhne gebar und die Söhne dieser Frau groß
wurden, stießen sie Jeftah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben in unserer Familie,
denn du bist der Sohn einer andern.“ Richter 11,1+2
Jeftah war nicht gewollt. Vielleicht hat ihn das streitbar gemacht. Er musste um seinen Platz im Leben
kämpfen. Aber Gott hat ihn gewollt und gebraucht um Israel zu retten vor seinen Feinden. Er wurde
Stammeshaupt und gehört mit zu den Glaubenshelden, die im Hebräerbrief genannt werden.
•
„Und was soll ich noch mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich erzählen sollte von
Gideon und Barak und Simson und Jeftah ... Diese haben durch den Glauben Königreiche
bezwungen, …“ Hebräer 11,32+33
7. Gottes ja zu uns als Kinder
Kommen wir zum dritten und wichtigsten „Ja“ Gottes zu dir:
•
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, …Denn in ihm hat er uns erwählt,
ehe der Welt Grund gelegt war, …in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine
Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens,…“ Eph 1,1-4
Gott wollte nicht nur Leben, Gott wollte nicht nur Menschen, Gott wollte Kinder, von Anfang an.
•
„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus…“ Eph 2,10
Das griechische Wort für „Werk“ ist „poiema“ und bedeutet Handarbeit. Noch einmal macht sich
Gott ans Handwerk, nachdem sein Meisterstück durch den Sündenfall zerstört wurde. Mit Jesus in
deinem Leben bist du erneut zu einem Meisterstück geworden, vielmehr warst du es schon immer,
denn es war vorherbestimmt.
8. Gewollt sein ist wichtig
Wir alle brauchen es, dazu zugehören! Nur das gibt uns Sicherheit und Selbstvertrauen, nur das
bewahrt uns vor Einsamkeit.
Das Wissen oder der Glaube „gewollt zu sein“ macht das Leben sinnvoll und läßt uns nach Zielen
streben. Bin ich nur zufällig geschaffen und ein nachdenklicher Mensch, dann kann ich leicht in das
Loch der Depression fallen, dann macht mich das antriebslos. Bin ich ein kämpferischer Mensch kann
mich das ruhelos machen oder wütend und zerstörisch. Bin ich ein genießerischer Mensch, kann
mein Leben zügellos werden. Ich nehme alles mit ohne Verantwortungsgefühl.
9. Wollen, was Gott will
Dieses gewollt sein Gottes hat Konsequenzen für die Gemeinde:
•
„Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Röm. 15,7
Die Gemeinde ist die Gemeinschaft der von Gott gewollten Kinder. Wenn wir einander wollen,
wollen wir das was Gott aus tiefstem Herzen will!
Das ist Lobpreis! Wenn wir das nicht tun, dann singen wir nur fromme Lieder, die Gottes Vaterherz
nicht erreichen. Wenn wir einander nicht aus tiefstem Herzen wollen, dann wird der Dienst der
Musiker zur Unterhaltung und wir geben hinterher unsere Bewertung ab: gute Show oder schlechte
Show heute.
10. „Du bist gewollt!“
Kommen wir zum schönsten „Du bist gewollt“, des Neuen Testamentes.
•
„Und da geschah eine Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich
Wohlgefallen.“ Mk 1,11
Diese Zusage Gottes steht vor dem Dienst und dem Opfer Jesu. Der Vater will den Sohn
uneingeschränkt.
Du bist gewollt um deiner selbst willen, nicht wegen deines Aussehens, deiner Talente, deines Tuns,
deines Könnens, deines …
Über deinem Leben steht das dreifache „Ja“ Gottes:
•
Du bist von Gott als Geschöpf gewollt!
•
Du bist von Gott als Mensch gewollt!
•
Du bist von Gott als sein Kind gewollt!
Du bist mein lieber Sohn, du bist meine liebe Tochter, an die ich Wohlgefallen habe
Gott hat dich gesucht und gefunden, nun finde dich selbst!
Dies kann manchmal auch ein längerer Weg auf dem du Hilfe brauchst seelsorgerlich oder
therapeutisch.
„Gott will mich und ich mich auch! Gott will dich und ich dich auch!“
Anmerkung zum Schluss
Einige Gedanken zur Identität habe ich dem Buch von Sven Schönheit „Menschen mit Format“
entnommen. Es richtet sich an christliche Leiter, ist aber für alle lesenswert.

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