NRW - VdW südwest

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NRW - VdW südwest
#10
2 012
vm
Verba ndsMaga z i n
Themen, Trends und Fakten der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
für Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland
19 Verbandstag des VdW südwest 4 Schwerpunkt Studentische Wohnungsnot Studi-Bude verzweifelt gesucht L2 Landesausgabe NRW Parlamentarischer Abend am 22. Oktober Informationen auf einen Klick.
www.vdw-rw.de |www.vdwsuedwest.de
www.vdw-saar.de|www.wohnungswirtschaft-aktuell.de
EDITORIAL 1
Liebe LEser >> In den Wachstumsregionen der Bundesrepublik wird der Wohnraum
knapp. Das trifft vor allem Menschen mit geringem Einkommen, sie finden kaum noch
bezahlbaren Wohnraum. Die Zahl der sozial geförderten Wohnungen geht seit Jahren
zurück, wegen des niedrigen Zinsniveaus finden Wohnraumfördermittel im Mietwohnungsbau nur wenige Abnehmer. Die Mittel deswegen zu kürzen ist aber keine Lösung.
Wohnungspolitik hat Konjunktur
M
ünchen steht im Oktober gleich
zweifach im Fokus – in dem der
Branche, weil dort die bedeutendste Immobilienmesse der Bundesrepublik, die EXPO REAL, ihre Tore öffnet,
aber auch in dem der breiten Öffentlichkeit,
weil besonders hier ein Problem greifbar ist,
das sich in allen Wachstums- und Metropolregionen Deutschlands zeigt: Günstiger
Wohnraum ist knapp, die Mieten steigen.
Auch NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz
hat diese Entwicklung erreicht und mit ihm
die politische Diskussion in diesen Ländern.
Mit Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Mainz
(um nur einige zu nennen) liegen Städte in
unseren Verbandsgebieten, in denen die
Warteschlangen bei Wohnungsbesichtigungen stetig länger werden. Und das wird sich
angesichts der wenigen Wohnungsneubauten auch kaum ändern: Zwar wurden 2011
der Bau von immerhin wieder mehr als
200.000 Wohnungen genehmigt. Das reicht
aber noch lange nicht aus, um den Bedarf in
den Wachstumsregionen zu decken. Gerade
günstiger Wohnraum ist dort Mangelware,
ein Umstand der mit der erneuten Verschärfung der Energieeinsparverordnung im Neubau noch weiter verschärft wird. Immerhin
haben sich die zuständigen Bundesministerien darauf geeinigt, die energetischen
Vorgaben für den Gebäudebestand auf dem
derzeitigen Niveau zu belassen. Dafür werden die Anforderungen beim Neubau in den
kommenden Jahren zwei Mal um jeweils 12,5
Prozent angehoben. Die Folge: Die Baukos-
ten steigen, neuer Wohnraum wird noch
teurer. Seit 2005 sind die Baukosten bereits
um 17 Prozent gestiegen.
Ein Instrument zum Ausbau günstigen
Wohn­raums ist die Wohnraumförderung der
Länder, allein Nordrhein-Westfalen stellt im
Jahr 850 Millionen Euro zur Verfügung. Doch
die Bauzinsen sind derzeit so niedrig, dass
die Kredite mit Mietpreis- und Belegungsbindung für viele Unternehmen unattraktiv
sind. Und energetische Maßnahmen werden
von der KfW-Bank ebenfalls gefördert. Die
Konkurrenz für die Wohnraumförderung
ist daher gewaltig. Die Mittel werden daher nicht in dem Maße abgerufen, wie sich
Politik und Wohnungswirtschaft das wünschen. Trotzdem gibt es Stellschrauben,
an denen die Politik drehen kann, um die
Wohnraumförderung wieder attraktiver zu
machen. Der VdW Rheinland Westfalen wird
dem NRW-Bauminister Michael Groschek
dazu auf dem Parlamentarischen Abend am
22. Oktober 2012 in Düsseldorf konkrete
Vorschläge unterbreiten.
Der derzeit schwache Mittelabfluss darf
jedenfalls nicht dazu führen, dass sich andere Ressorts des Wohnungsbauvermögens
bemächtigen. Angesichts leerer öffentlicher
Kassen ist grundsätzlich nachvollziehbar,
dass andere Minister ihren Blick auf den
Millionentopf richten. Die Zinsen dürften
perspektivisch wieder steigen, die verbesserten Förderbedingungen sollten ihre Wirkung
zeigen – und günstiger Wohnraum wird eher
noch knapper werden. Abgesehen davon
kann mit der Wohnraumförderung auch
Ersatzneubau dort gefördert werden, wo er
sinnvoll und nötig ist. Diese Mittel werden in
NRW im Übrigen auch aus den Kompensationsmitteln des Bundes zur Wohnraumförderung bestritten. Was mit denen nach 2013
geschieht, ist ungewiss. Genauso ungewiss
wie die geplante steuerliche Förderung von
energetischen Gebäudesanierungen.
Der Wohnungsneubau und bezahlbarer
Wohnraum werden also schon allein aufgrund des Standorts Thema auf der EXPO
REAL sein. Doch auch die große Präsenz der
Wohnungswirtschaft wird ihren Teil dazu
beitragen. Neben dem GdW Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen im neuen Verbund mit Partnern
aus der Immobilienwirtschaft werden dort
unter anderem auch Vivawest und der VdW
Rheinland Westfalen vertreten sein. Der
VdW auf einem gemeinsamen Stand mit der
Landesregierung Nordrhein Westfalen.
Ihr Alexander Rychter
Verbandsdirektor/Vorstand
des VdW Rheinland Westfalen
10/2012 • VerbandsMagazin
2 INHALT
4
Studi-Bude verzweifelt gesucht
14
Im Altenheim ist doch noch Platz
19
Der Verbandstag des VdW südwest
in Worms
Schwerpunktthema
4Studi-Bude verzweifelt gesucht
Schwerpunkt studentische
Wohnungsnot
6Studierende auf dem Wohnungsmarkt
Gastbeitrag von Georg Schlanzke,
Referatsleiter Wohnen beim
Deutschen Studentenwerk
12Neubau für Studenten –
ein lohnendes Geschäft?
Gastbeitrag von Prof. Dr. Vornholz,
Professor für Immobilienökonomie
an der privaten Hochschule
EBZ Business School in Bochum
14Im Altenheim ist doch noch Platz!
Studenten als Zwischennutzer
7
Die Situation in den Uni-Städten
und die Gegenrezepte
– GAG Immobilien AG, Köln
– Wohn+Stadtbau GmbH, Münster
– BGW Bielefelder Gemeinnützige
Wohnungsgesellschaft mbH,
Bielefeld
– gewoge AG, Aachen
– Saarbrücker Gemeinnützige
Siedlungsgesellschaft, Saarbrücken
– BVT Bau- und Vermietungsgenossenschaft Trier eG, Trier
– GeWobau Marburg Gemeinnützige
Wohnbau GmbH, Marburg
– HEAG Wohnbau GmbH, Darmstadt
– LEG NRW GmbH, Düsseldorf
11Wohnraum für Studierende
Neues Förderprogramm der Stadt
Frankfurt am Main
10/2012 • VerbandsMagazin
AKTUELLES
15Wohnen in Genossenschaften erlebt
Renaissance
Neues Wohnen in Genossenschaften
Dokumentation beleuchtet
Trends und Entwicklungen der
Immobilien­branche
Expertengespräch „Wohnungs- und
Immobilienmarkt Deutschland
zukunftsfähig gestalten“
16Angemessene Kosten der
Unterkunft: Mietspiegel zwischen
Mietrecht und Sozialrecht
Interview mit Christian von Malottki,
Dr.-Ing. Raum- und Umwelt­planung
von IWU Institut Wohnen und Umwelt
18Kabinettsentwurf zur Änderung von
Insolvenzordnung und Genossenschaftsgesetz verabschiedet
Reform des Insolvenzrechts
Altmaier stellt Zehn-Punkte­
Programm vor
Bundesumweltministerium
19
Verbandstag des VdW südwest vom
17. bis 19. September 2012 in Worms
Wohnungswirtschaft kommunikativ
25Internationale Genossenschafts­
wissenschaftliche Tagung in Wien
Internationales Jahr der Genossenschaften 2012
Bundesregierung bringt Mietrechtsreform in den Bundestag ein
Mietrecht
EU-Richtline zur Energieeffizienz
verabschiedet
Europaparlamet
26Fünf Veranstaltungen an drei
Terminen
Treffpunkt Ehrenamt in
Genossenschaften
Gemeinschaftliche Wohnprojekte
unter dem Dach bestehender
Wohnungsgenossenschaften
Marktplatz Wohnungsgenossen­
schaften
INHALT 3
28
Stuzubis 2012: Der Hai zu Gast in
Frankfurt und Düsseldorf
30
Ministerium klärt Fragen zur
elektronischen Rechnungsstellung
Recht
27Neues Mediations­gesetz
verabschiedet
Aus Bundestag und Bundesrat
28Aktuelles Steuerrecht
Veranstaltung des VdW südwest mit
der Südwestdeutschen Fachakademie
der Immobilienwirtschaft
Der Hai zu Gast in Frankfurt und
Düsseldorf
Stuzubis 2012
31Lärmender Mieter kann schadensersatzpflichtig sein
Mietrecht
32Kündigung bei Irrtum des Mieters
über Minderungsrecht möglich
Mietrecht
Aus der Beratungspraxis
der Verbände
Vier-Länder-Büro, Bonn
Technik, Bauen, Planen
Steuern
29Steuerfreie Zuwendungen an
33Kehrmonopol wird gelockert
Neuregelungen des
Schornsteinfegerwesens
Arbeitnehmer
Lohnsteuer
elektronischen Rechnungstellung
Umsatzsteuer
Ist die Hinzurechnung von Zinsen,
Mieten und Pachten verfassungswidrig?
Gewerbesteuer
Das Kehrmonopol wird gelockert
Landesausgaben
Hessen
L2 Verbandstag des VdW südwest
L5 Aktuelles
L8 Politik
L10 Medienecho
L11 Verband und Gremien
L11 Termine
Nordrhein-Westfalen
L2 Aktuelles
L7 Politik
L8 Verband und Gremien
L9 Aus den Unternehmen
Brandenburg gibt Broschüre heraus
Ehrenamt und Steuern
30Ministerium klärt Fragen zur
33
Seminare
35
L11 Personalia und Jubiläen
L11 Termine
Seminare im November
Rheinland-PFalz/Saarland
L2 Verbandstag des VdW südwest
L5 Aktuelles
L8 Politik
L10 Verbände und Gremien
L11 Termine
10/2012 • VerbandsMagazin
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Vor dem Studium kommt die Wohnungssuche. Und die kann lange dauern.
©iStockphoto.com/Rpsycho
Schwerpunkt 5
Schwerpunkt studentische Wohnungsnot
Studi-Bude verzweifelt gesucht
Der studentische Wohnungsmarkt steuert auf einen Engpass zu. Welche Lösungen
haben Wohnungsunternehmen zu bieten? Was müssen sie beim Investieren beachten?
Das VM stellt Lösungsansätze vor.
Wenn zu Beginn eines neuen Semesters die
Erstis in die beliebten Universitätsstädte
strömen, wird studentischer Wohnraum
zuweilen knapp. Gerade jetzt, nach der Aussetzung der Wehrpflicht und den ersten doppelten Abiturjahrgängen, verzeichnen die
deutschen Hochschulen einen deutlichen
Zuwachs an Studienwilligen. Schon 2011
drängten 520.000 Anfänger an die Universitäten – das sind jetzt schon 20 Prozent mehr
Erstsemester als erwartet. Und das sei noch
nicht das Maximum, sagte Horst Hippler,
Präsident der Hochschulrektorenkonferenz,
jüngst dem Handelsblatt in einem Interview.
In vielen Städten sind die Wohnheime schon
jetzt vollkommen ausgelastet und führen
lange Wartelisten. Nur etwa jeder zehnte
Student lebt in einem Wohnheim, die Mehrheit wohnt entweder bei den Eltern oder
muss sich eine Mietwohnung suchen. Wer
sich nicht rechtzeitig um eine bezahlbare
Wohnung kümmert, muss mit Wartezeiten,
WG-Castings und zahlreichen Besichtigungsterminen rechnen. In Münster mussten im
vergangenen Jahr viele Studienanfänger und
Studienortwechsler mit Notunterkünften,
Matratzenlagern und Couchplätzen vorliebnehmen. Letztere auch gerne gegen Miete,
wie in Münster über ein Anzeigenblatt angeboten.
Um die Situation zum kommenden Wintersemester zu entschärfen, fordern Studentenwerke und Politiker mehr Raum, der
auch kurzfristig von den Studenten genutzt
werden kann. In Köln zum Beispiel, schlug
Jochen Ott, Fraktionsvorsitzender der SPD
im NRW-Landtag, vor, eine alte Polizeiwache
zur kurzfristigen Unterbringung zu nutzen.
Kreative Lösungen seien gefragt, leer stehender Raum sollte umgenutzt werden.
Das Deutsche Studentenwerk erklärt, dass
bundesweit zurzeit etwa 25.000 Wohnheimplätze fehlen. Zwar werde durchaus studentischer Wohnraum geschaffen, aber eben
nicht genug.
Manchmal sind es auch genehmigungsrechtliche Hürden, die den Bau eines AppartemFoto: Dedeck
Z
ettelwirtschaft am schwarzen Brett.
Die einen sind sorgfältig am Computer ausgedruckt, andere in Eile auf ein
kariertes Blatt aus dem Notizblock gekritzelt:
Zimmergesuche. Es ist Semesterbeginn und
viele junge Studenten suchen eine bezahlbare Unterkunft.
In Münster wird derzeit ein Studentenwohnheim abgerissen.
entgebäudes für Studenten erschweren. Wie
erst kürzlich in Düsseldorf, wo der Bau eines
Studentenwohnheims laut „Rheinische Post“
dadurch verhindert wurde, dass die Stadt pro
Wohneinheit einen eigenen Stellplatz fordert.
Während vielerorts die Studentenwerke die
Wohnungswirtschaft in der Pflicht sehen,
Wohnraum zu schaffen, sollte jedoch nicht
außer Acht gelassen werden, dass ab 2015
wieder weniger Anfänger ein Studium aufnehmen werden. Auf Teufel komm raus Studentenwohnungen zu bauen, könnte deshalb langfristig von Nachteil sein. Studenten
kommen daher auch als Zwischennutzer für
Wohnbauprojekte in Frage, die später zum
Beispiel für altersgerechtes Wohnen oder
als Sozialwohnung weitergenutzt werden
könnten, wenn die studentische Nachfrage
wieder sinkt.
Es gibt sogar Universitätsstandorte, die einen
Rückgang beim Flächenverbrauch verzeichnen. In Gießen und Marburg zum Beispiel,
ist die mittlere Pro-Kopf-Wohnfläche seit
2008 das erste Mal wieder rückläufig, wie der
Konjunkturbericht Mittelhessen der AWIHessen ausweist.
Um den studentischen Wohnungsengpass
anzugehen, gibt es vielerorts Runde Tische
und Arbeitskreise, an denen sich Wohnungsunternehmen beteiligen. Neue Ideen sind
gefragt. Diese Ausgabe des VM hat davon
einige in petto. 10/2012 • VerbandsMagazin
6 Schwerpunkt
Foto: Kay Herschelmann
Gastbeitrag >> von Georg Schlanzke,
Referatsleiter Wohnen beim Deutschen Studentenwerk
Georg Schlanzke
R
egelmäßig entstehen Engpässe
bei der Wohnungsversorgung von
Studierenden, gerade von Studienanfängern, zu Beginn der Wintersemester.
Erschwert wird dies durch die Rekordzahlen an Erstsemestern: Letztes Jahr waren
es erstmalig über 500.000 Studierende,
dieses Jahr werden nach Prognose der
Kultusministerkonferenz der Länder immerhin knapp unter 500.000 Studierende
ihr Studium aufnehmen. Und das fast alle
zeitgleich: im September beziehungsweise Oktober. Sie benötigen nicht nur einen
Studienplatz, sondern auch ein Dach über
dem Kopf. Nächstes Jahr dürften gerade in
Nordrhein-Westfalen die Zahlen nochmal
ansteigen, denn dann stehen dort die doppelten Abiturjahrgänge an.
Insgesamt gibt es in Deutschland knapp
230.000 öffentlich geförderte Wohnplätze
für alle Studierenden, davon sind rund
183.000 in den Studentenwohnheimen in
der Trägerschaft der Studentenwerke. Mit
durchschnittlich rund 210 bis 230 Euro im
Monat je nach Standort, einschließlich aller
Nebenkosten, ist ein Wohnheimplatz die
preisgünstigste Wohnform für Studierende.
Die Studentenwerke können aber damit
nur einen kleinen Teil der Studierenden,
10/2012 • VerbandsMagazin
Studierende auf dem
Wohnungsmarkt
insbesondere die Studienanfänger, mit
Wohnraum versorgen. Die Mehrheit der
Studierenden lebt entweder alleine (17 Prozent), mit Partner (20 Prozent) oder in einer
Wohngemeinschaft (26 Prozent) in einer
ganz normalen Mietwohnung. 23 Prozent
leben noch im Elternhaus, zwei Prozent zur
Untermiete.
In vielen Hochschulstädten, auch im Südwesten und Westen, gibt es Engpässe bei
der Wohnungsversorgung der Studenten
mit bezahlbarem Wohnraum. Die Studentenwerke bemühen sich an vielen Standorten den Bestand an Wohnheimplätzen
auszubauen. Neben Neubau werden auch
Bestandsobjekte angekauft und in Studentenwohnraum umgewandelt. Zudem gibt
es vielerorts Kontakte mit der Wohnungswirtschaft, um gemeinsam Lösungen zur
Verbesserung der Situation zu finden. Das
kann eine eher lose Zusammenarbeit mit
regelmäßigen Informationstreffen sein, die
Weitervermittlung von Studierenden bis hin
zu langjährigen festen (miet-)vertraglichen
Kooperationen.
Bei all den aktuellen Botschaften zur
schwierigen Wohnungsmarktlage gilt auch:
Studierende sind keineswegs nur eine Last
für die Wohnungsmärkte. Im Gegenteil:
Sie beleben kulturell die Wohnviertel.
Studierende und Hochschulmitarbeiter können Quartiere grundsätzlich
aufwerten und zur Stabilisierung von
schwierigen Quartieren beitragen. Und in
mittleren und eher nachfrageschwachen
Wohnungsmärkten wirken sie nachfragestabilisierend.
INFO >> Weitere Informationen
erteilen:
• Deutsches Studentenwerk Georg Schlanzke E-Mail: [email protected]
Tel.: 030 29772780
• Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerke NRW Helga Fels E-Mail: [email protected]
Tel.: 0521 106-4133
KfW-Bildarchiv/Thomas Kiewar
studentische Wohnungsnot 7
Die Situation in den Uni-Städten und die Gegenrezepte
GAG Immobilien AG, Köln
Studentenappartements und Wohnungslisten
N
icht nur wegen der Bandbreite akademischer Einrichtungen ist Köln
bei jungen Studierenden beliebt.
Die Rheinmetropole bietet neben Universität, Fachhochschulen und vielen anderen
Bildungseinrichtungen auch jede Menge
Kultur und Lebensqualität. Kein Wunder also, dass jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst
Tausende junger Menschen in die Stadt
strömen, um hier zu lernen, zu leben – und
zu wohnen. Vor allem Letzteres erweist sich
oft als schwierig, da auf dem angespannten
Kölner Wohnungsmarkt die Nachfrage das
Angebot bei weitem übersteigt.
Dies ist auch für die GAG Immobilien AG
als größte Vermieterin in Köln eine große
Herausforderung. Aktuell fertiggestellt wurde ein Neubau an der Annostraße in der
Kölner Südstadt, in dem neben größeren
Wohnungen auch Appartements speziell für
Studenten errichtet worden sind. 28 Studierende sind hier bereits eingezogen. Ein Neubau nach dem gleichen Modell entsteht an
der Widdersdorfer Straße in Köln-Müngersdorf, wo weitere 26 Appartements für angehende Akademiker gebaut werden. Darüber
hinaus finden Gespräche mit dem Kölner
Studentenwerk regelmäßig und mit Blick auf
den anstehenden doppelten Abiturjahrgang
in jüngster Zeit verstärkt statt. Seit dem Sommer besteht eine Vereinbarung, nach der die
GAG das Studentenwerk im regelmäßigen
Austausch über frei werdende Wohnungen
informiert. Außerdem können sich die jungen Menschen direkt an die neue GAGNeuvermietung in der Innenstadt wenden.
Doch obwohl es attraktive und auch WGgeeignete Angebote gibt, zögern immer noch
viele Studenten, einen Mietvertrag bei der
GAG abzuschließen. Ein Grund dafür könnte
sein, dass diese Wohnungen das Hauptkriterium für die Wohnungswahl von Studierenden nicht erfüllen: die unmittelbare Nähe zur
Universität oder zur Innenstadt. Da gerade
in diesen Vierteln die Nachfrage in allen Altersgruppen aber besonders hoch ist, befinden sich auch die Mietpreise auf hohem
­Niveau, weshalb das eher schleppende Interesse von Studenten an GAG-Wohnungen
besonders erstaunlich ist. Wohn+Stadtbau Gmbh, Münster
Appartements für Münsters Studenten
I
n Münster wohnen derzeit knapp
300.000 Menschen. Mit fast 50.000 Studenten gehört Münster zu den größten
Universitätsstädten Deutschlands. Diese
jungen Menschen wollen mit Wohnraum
versorgt werden. Das Studentenwerk Münster bietet Platz für 5.300 Studierende in Einzelzimmern, -appartements und WG-Wohnungen. Doch der Trend ist eindeutig: Nur
noch ein Viertel der Studierenden möchte
in Wohngemeinschaften wohnen, kleine und
spartanische Zimmer sind out. Bevorzugt
werden zentrale und damit uninahe, gut
ausgestattete Einzimmerwohnungen.
Die Wohn+Stadtbau GmbH hat derzeit 6.125
Wohnungen im Bestand, von denen rund
750 Wohnungen an Studenten vermietet
sind: 450 an Wohngemeinschaften und 300
Wohnungen an Single-Haushalte. Um die
Nachfrage nach studentischem Wohnraum
zu befriedigen, integriert Wohn+Stadtbau
speziellen Wohnraum für Studenten in ihre
Wohnprojekte. So zum Beispiel geschehen
bei einem neuen Wohnprojekt an der Gassel­
stiege 27. Mitten in Münsters Gesundheitsviertel, angrenzend an das neue Verwaltungsgebäude der Wohn+Stadtbau und zentral
gelegen, wurde nach dem Entwurf des renommierten Münsteraner Architekturbüros
Bolles+Wilson das Vital Center errichtet. Dort
wurden in dem viergeschossigen Gebäude
neben Arztpraxen und einer Schwimmschule
auch elf WG-fähige ­Studentenwohnungen
in Größen von 60 bis 79 Qua­dratmetern mit
TV- und Internetanschluss errichtet.
„Auf die veränderte Nachfrage nach
­E in­z immerwohnungen reagiert Wohn+
Stadtbau aktuell bei projektierten Neubauten“, so Klemens Nottenkemper, Geschäftsführer der Wohn+Stadtbau. Ein Beispiel ist
das geplante Wohnprojekt am uninahen
Standort Horstmarer Landweg in Münster.
Dort sollen zukünftig rund 90 neue Appartements für Studenten entstehen. Nach dem
Abbruch von drei nicht mehr zeitgemäßen
Häusern wird ein vier- bis fünfgeschossiger
Gebäudekomplex mit Einzimmerappartements für Studenten errichtet. Die 90 Ap­
partements mit Größen von 25 bis 27 Qua­
dratmetern werden mit Bad, eingebauter
Küche sowie TV- und Internetanschluss
modern ausgestattet sein. 10/2012 • VerbandsMagazin
8 Schwerpunkt
Die Situation in den Uni-Städten und die Gegenrezepte
BGW Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH, Bielefeld
Erschwinglicher Wohnraum für mehr als 2.000 Studierende
B
ielefeld ist ein attraktiver Hochschulstandort. Insgesamt knapp 30.000
Studierende besuchen die sieben
Hochschulen der Stadt. Komfortablen und
dabei auch für diese Zielgruppe erschwing­
lichen Wohnraum stellt seit langem die BGW.
Bereits Mitte der 1970er-Jahre hat sie auf
den Bedarf reagiert und ihr erstes Studentenwohnheim sowie Wohnungen für Studentenpaare in unmittelbarer Nähe zur 1969
gegründeten Universität errichtet. Heute
bewirtschaftet die BGW fünf eigene Wohnanlagen mit insgesamt 597 Zimmern. „Um
den unterschiedlichen Wohnwünschen der
Studierenden gerecht zu werden, bieten wir
Einzimmerappartements und Zweizimmerwohnungen ebenso an wie große WG-Woh-
nungen mit bis zu acht Zimmern“, erläutert
BGW-Geschäftsführer Norbert Müller. Da
die Stadt Bielefeld das Ziel einer dezentralen
Unterbringung der Studierenden verfolgt,
befinden sich die Wohnanlagen nicht nur
in Uninähe, sondern auch im erweiterten
Innenstadtbereich, wobei eine gute ÖPNVAnbindung an die Hochschulen gegeben ist.
Alle Studentenwohnungen verfügen über
einen Multimedia-Anschluss.
Darüber hinaus hat die BGW zwei weitere
Wohnanlagen für Studierende gebaut und
mit langfristigen Verträgen an das Studentenwerk vermietet. So hat sie im Jahr 2003 auf
einem ehemaligen Industriegelände in der
Innenstadt ein Gebäude, das wegen seines
orangefarbenen Anstrichs von den Bielefel-
dern „Apfelsinenkiste“ genannt wird, mit 109
Wohnungen, einer Gaststätte und zwei Supermärkten zur Nahversorgung errichtet.
Nach dem Abriss einer Unterkunft entstand
2009 ein weiteres Gebäude mit 17 Zweizimmerwohnungen in unmittelbarer Uninähe.
„In NRW ist es eine Besonderheit, dass ein
Unternehmen der Immobilienwirtschaft mit
Fördermitteln des öffentlichen Wohnungsbaus Wohnraum für Studierende schafft und
dieser vom Studentenwerk angemietet wird“,
betont Norbert Müller. Außerdem befinden
sich im Bestand der BGW zahlreiche Wohnungen, die aufgrund ihrer geringen Wohnfläche und der damit verbundenen niedrigen
Miete besonders geeignet für Studierende
sind. In ihnen haben etwa 1.000 weitere Studenten ein Zuhause gefunden. gewoge AG, Aachen
Studentische Wohnungsnot in Aachen
H
ochschulstädten in NRW bescheren
die doppelten Abiturjahrgänge ab
2013 eine zusätzliche Wohnungsnachfrage. Schon seit dem Wintersemester
2011 explodieren in Aachen die Studentenzahlen und die bereits angespannte Wohnungsmarktsituation spitzt sich zu.
Alle Aachener Hochschulen hatten aufgrund
der doppelten Abiturjahrgänge mit einem Anstieg von Immatrikulationen gerechnet, dass
sich aber schon im Wintersemester 2011/12
rund 2.500 Studenten mehr als im Vorjahr
einschreiben würden, überstieg alle Prognosen. Dabei steht das Gros der durch den
doppelten Abiturjahrgang 2013/14 zusätzlich
Studierenden erst ins Haus. Im Juni 2012
fiel die Entscheidung über die Forschungs­
10/2012 • VerbandsMagazin
millionen der Excellenzinitiative ein weiteres
Mal auf die RWTH, die als Elite-Uni eine sehr
hohe Anziehungskraft auf Studenten ausübt.
Schon zum Ende des vergangenen Jahres lag
der Bevölkerungsanteil der rund 43.000 Studierenden bei etwa 17 Prozent. Das Studentenwerk meldet Wartezeiten von bis zu zwölf
Monaten, die lokale Presse spricht von Wohnungsnotstand. Initiativen zur Schaffung von
zusätzlichem Wohnraum gründen sich und
die städtische Verwaltung prüft Standorte
für studentisches Wohnen in Containerlösungen. Die Erfolgsaussichten für studen­
tische Projekte führten auch bei der gewoge
AG als städtische Wohnungsgesellschaft zu
der Entscheidung, Wohnraum für rund 200
Personen neu zu entwickeln. Für die gewoge
AG stellt dieses Projekt gleichzeitig einen
Meilenstein der jüngeren Entwicklung dar, in
der sich das Unternehmen nach Jahren der
Zurückhaltung wieder Neubauaktivitäten in
nennenswertem Umfang widmet.
Der mit 16 Millionen Euro kalkulierte N
­ eubau
in unmittelbarer Nähe zur Universitätsklinik
beinhaltet 130 Wohn- und Gewerbeeinheiten
auf etwa 9.000 Quadratmetern ver­mietbarer
Fläche. Zu zwei Dritteln werden Wohnungen
für studentische Wohngruppen realisiert.
Aufgrund barrierefreier Ausführung wird die
spätere Nutzung durch andere Zielgruppen
ermöglicht. Ein Drittel der Fläche enthält Einund Zweipersonenappartements im Charakter des Boardinghouse-Konzeptes. Die Fertigstellung ist für 2014 geplant. KfW-Bildarchiv/Thomas Kiewar
studentische Wohnungsnot 9
Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft, Saarbrücken
Geeignete Bestände für studentisches Wohnen identifiziert
A
n der Universität des Saarlandes
sind rund 17.300 Studierende eingeschrieben. Jährlich zu Semesterbeginn ist die Suche nach bezahlbarem
Wohnraum ein immer wichtiger werdendes
Thema in der Landeshauptstadt.
Die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft hat daher in ihrem Bestand
Wohnungen identifiziert, die sich speziell
für Studierende eignen. So hat die Gesellschaft beispielsweise im Stadtteil Malstatt
zusammenhängende Gebäudebestände im
Segment Zweizimmerwohnungen, welche
sich hervorragend für studentische Wohngemeinschaften anbieten. Die Gebäude stehen
derzeit leer und können in Zusammenarbeit
mit den entsprechenden studentischen Trägern bedarfsorientiert hergerichtet werden.
Eine komplette Möblierung der Wohnungen
ist dabei ebenso denkbar wie die Ausstattung
mit Highspeed-Internet. Studentische Träger
können dabei als Generalmieter auftreten.
Hier kann innerhalb weniger Monate Wohnraum für 250 bis 300 Studierende geschaffen
werden. Je nach Engagement werden die
Mietpreise entsprechend moderat ausfallen.
Der Stadtteil Malstatt eignet sich aus Sicht
der Siedlungsgesellschaft sehr gut für Studierende: Malstatt ist mit der Saarbahn hervorragend an den ÖPNV angebunden.
„Von den Studierenden versprechen wir uns
neue Impulse für ein ehemaliges Arbeiterquartier, welches sich in den letzten Jahren
grundlegend gewandelt hat. Ein Teil des
Wohnquartiers, das wir umnutzen können,
wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert und hat eine neue Bewohnerstruktur
hervorgebracht. Hier haben Menschen aller
Altersklassen ihre Heimat gefunden, die
Malstatt vorher nicht zu ihrer bevorzugten
Wohngegend erklärt hätten. Studierende
können das Quartier weiter beleben und
zeigen, dass studentisches Wohnen nicht nur
in Innenstadtlagen ein Erfolgsmodell ist“,
sagt Manfred Dörr, Geschäftsführer des technischen Geschäftsbereiches. BVT Bau- und Vermietungsgenossenschaft Trier EG, Trier
Wohnungssituation der Studenten in Trier
D
ie Großstadt Trier mit 106.000 Einwohnern und etwa 22.000 Studenten zählt zu den Studentenstädten
in der Bundesrepublik Deutschland.
Trotz steigender Neubautätigkeit, auch im
Bereich der Studentenwohnungen, trifft
jeweils zu Beginn der Semester eine starke
Nachfrage auf ein immer noch zu geringes
Angebot. Dadurch wird der Wohnungsmarkt, der bedingt durch Zuzug aus dem
Umland ohnehin ein Vermietermarkt ist,
zunächst angeheizt. Insgesamt hat sich die
Nachfrage nach Kleinwohnungen überdurchschnittlich erhöht, sowohl durch Beschäftigte aus Luxemburg mit Hauptwohnsitz in anderen Regionen Deutschlands als
auch durch steigende Single-Haushalte
(rund 68 Prozent der Bewohner). Eine Entspannung könnte ab 2018 erfolgen, da da-
nach mit einem Rückgang der Studenten
gerechnet wird.
Die Mietpreise, angelehnt an den Miet­
spiegel der Stadt Trier, liegen bei etwa 6,50
Euro bis neun Euro pro Quadratmeter je
nach Größe, das heißt 190 bis 300 Euro ohne
Nebenkosten. Die BVT bewirtschaftet mehr
als hundert Kleinwohnungen innerhalb der
eigenen 1.014 Mietwohnungen. Davon sind
zurzeit etwa 50 Wohnungen an Studenten
vermietet – Tendenz steigend. Die Vermietung ist relativ unproblematisch und insbesondere im Hinblick auf die Bonität sehr
sicher, da in der Regel die Eltern als Bürgen
haften.
Die Fluktuation ist wesentlich höher als im
Bereich der übrigen Mietwohnungen. Trotzdem sind die Verwaltungskosten gering, da
die Studenten meistens die Nachmieter, die
natürlich den Anforderungen der Genossenschaft entsprechen müssen, selbst aus ihrem
Bekanntenkreis stellen und die Nachmieter
sehr oft auch das Inventar und die Genossenschaftsanteile der Vormieter übernehmen. Bisher gab es keine Probleme mit der
Zeichnung der Genossenschaftsanteile in
Höhe von 600 Euro, da die Mietkaution, die
auf dem übrigen Wohnungsmarkt verlangt
wird, entfällt.
Interessanterweise wurde vor circa 20 Jahren
im Vorstand der Genossenschaft erwogen,
einen Teil der Kleinwohnungen zu familiengerechten Wohnungen zusammenzulegen.
Dass dies aus Kostengründen nicht umgesetzt wurde, ist im Nachhinein für die Studenten als goldrichtig zu sehen. 10/2012 • VerbandsMagazin
10 Schwerpunkt
Die Situation in den Uni-Städten und die Gegenrezepte
GeWobau Marburg Gemeinnützige Wohnbau gmbh, Marburg
Studentenappartements werden in Erbpacht geschaffen
D
ie Zahl der Studierenden steigt auch
in der Universitätsstadt Marburg
unaufhörlich. Zum Wintersemester 2013 werden die ersten G8-Jahrgänge
erwartet. Sie zieht es in die Innenstadt mit
ihren mittelalterlichen Fassaden, ihrer Kinound Kneipenwelt. Dort ensteht auch der
neue geisteswissenschaftliche Campus der
Phillips-Universität.
Nur rund 200 Wohnungen der GeWoBau
eignen sich aufgrund ihrer geringer Wohnfläche für studentische Nutzungen. Die Zahlen
zeigen, dass die kommunale GeWoBau den
Ansturm auf die Universitätsstadt nicht abfedern kann. Den Studierendenberg abzutra-
gen und ihm Wohnraum zu geben, wird eine
Hauptaufgabe der kleinen Mietshausbesitzer
und des Studentenwerks bleiben.
Allerdings hat die GeWoBau schon in den
1990er-Jahren ihren Wohnungsbestand für
studentische Wohngemeinschaften geöffnet
und mit einem unkonventionellen Belegungsverfahren den Zimmertausch erleichtert.
Sie informiert und gibt auch Adressen der
„Konkurrenz“ an die Studienanfänger weiter.
Zwei Projekte werden in diesem und dem
kommenden Jahr umgesetzt. Marburgs älteste
steinerne Kirche, der „Kilian“, wird zu einem
Studentenwohnheim. Das Altstadt­gebäude
wurde viele Jahre vom Deutschen Grünen
Kreuz als Verwaltungsgebäude genutzt. Um
es vor privaten Investoren zu schützen, erwarb es die Stadt Marburg. Sie beauftragte ihr
­kommunales Unternehmen, etwa 25 Studentenappartements in Erbpacht neu zu schaffen.
In innerstädtischen Wohnraum umgewandelt wird ein weiteres Verwaltungsgebäude.
An der Marburger Uferpromenade gelegen,
hat hier bis zum Kauf durch die GeWoBau im
Jahr 2005 der Energieversorger EAM residiert. Sieben Jahre wurde das dreigeschossige Gebäude als KreisJobCenter genutzt. Jetzt
werden dort durch die GeWoBau 63 Plätze in­­
34 Wohnungen geschaffen. Heag Wohnbau gmbh, Darmstadt
Faire „All-inclusive-Mieten“ für Studenten
D
ie HEAG ist ein Unternehmen der
bauverein AG, Darmstadt, und gehört damit zum größten Vermieter
Südhessens. „Wir entwickeln und bewirtschaften Wohnimmobilien für die verschiedensten Ansprüche. Das ist unser Kerngeschäft“, erklärt Volker Riedel, Geschäftsführer
der HEAG. Eine Zielgruppe, der man sich
besonders aufmerksam widmet, sind Studierende in Darmstadt. „Neben guten Studienbedingungen ist für viele Studenten vor Beginn
des ersten Semesters auch die Suche nach
bezahlbarem Wohnraum eine elementare
Angelegenheit“, weiß Riedel. Deshalb entwickelt und realisiert das Unternehmen neue
Studentenwoh­nungen. Dass sich im Laufe
der Zeit die Ansprüche der Studenten an ihre
Bleibe ändern, weiß die HEAG Wohnbau
GmbH. War früher der Kabelanschluss auf
dem Zimmer noch Luxus, gehört heute der
10/2012 • VerbandsMagazin
Zugang zum Internet zum Grundanspruch.
Daher wird auch heute in den maßgeschneiderten WGs an alles gedacht. Neben bezahlbaren „All-inclusive-Mieten“ findet der
Studierende genau diese Annehmlichkeiten,
zum Beispiel ein Internetzugang inklusive
Flatrate. Die Projekte sind so ausgewählt,
dass sie entweder in unmittelbarer Nähe zur
Hochschule liegen oder es gibt – wie im Falle
der Studentenwohnungen im Darmstädter
Stadtteil Eberstadt-Süd – eine perfekte Anbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr an
die Innenstadt.
„Unser jüngstes Projekt sind WGs in der
Kirchstraße, direkt im Stadtzentrum“, sagt
Riedel. Wie bei anderen Projekten vorher,
wird auch hier das bewährte Konzept der
Umnutzung von Bestandsimmobilien angesetzt. Was einmal zwei Büroetagen waren,
wird bald von Studierenden bewohnt. Die
Lage ist ideal, direkt am Marktplatz in der
Fußgängerzone gelegen. Die Wohnungen
sind in Zwei-, Drei- beziehungsweise Vier-­
Zimmer-WGs aufgeteilt. Neben einer modernen Ausstattung mit schicken Bädern und
funktionellen Küchenlösungen samt Einbauküchen, halten die Wohnungen weitere Annehmlichkeiten wie SAT-TV und High­­­­speedInternetanschluss auf den Zimmern bereit.
Der Knüller: In der Miete sind neben den
üblichen Nebenkosten wie Wasser, Heizung,
Müll und Hausreinigung auch Strom und die
Flatrate für das Internet enthalten. Ein Wäschetrockner pro WG ist ebenfalls schon in
der Miete drin. Sicherer geht es wohl kaum,
wenn man seine Wohn- und Nebenkosten
im Griff haben möchte. „Die Vermietung des
Objekts startete pünktlich vor Beginn des
Wintersemesters 2012/2013“, so Riedel.
KfW-Bildarchiv/Thomas Kiewar
studentische Wohnungsnot 11
LEG NRW GmbH, Düsseldorf
Rund 100 Studierende profitieren von günstigen Wohnungen in
der Landeshauptstadt
D
ie Medienstadt Düsseldorf ist ein begehrter Standort – auch für Studenten. Denn an den insgesamt sieben
Hochschulen der Rheinmetropole studieren
mehr als 30.000 Menschen. Und die brauchen
attraktiven und vor allem bezahlbaren Wohnraum. Da dieser gerade für Studierende nicht
immer leicht zu finden ist, nahm sich das
Wohnungsunternehmen LEG bereits Mitte
der 1990er-Jahre dieses Themas an – und
erweiterte sein Angebot im Hinblick auf die
„neue“ Zielgruppe.
Von den über 3.200 Düsseldorfer Wohnungen, die der LEG-Konzern von einer Niederlassung und einem Kundencenter aus
bewirtschaftet, sind rund 40 Woh­nungen
auf die Bedürfnisse der Studierenden abgestimmt. So befinden sich auf der Kaiserswerther Straße im Stadtteil Golzheim
vier Häuser, die seit 1996 zum Bestand der
LEG gehören. Die Wohnfläche von insgesamt rund 1.417 Quadratmetern ist auf 16
Wohnungen verteilt. In 64 Zimmern mit 16
Küchen und 24 Bädern finden die Studierenden der Landeshauptstadt attraktiven
Wohnraum in einem fairen Preis-LeistungsVerhältnis. „Bei uns bekommen die Studierenden Wohnungen in Uninähe, die sie
bezahlen können. Größen und Grundrisse
stimmen ebenfalls. Besonders gefragt sind
sowohl größere Wohnungen mit bis zu vier
Zimmern als auch Appartements mit nur
einem Zimmer. So gibt es einerseits die
Möglichkeit, eine WG zu gründen, andererseits kann man sich auch ganz auf sich selbst
konzentrieren – wir haben für beide Lebensmodelle eine adäquate Lösung“, so Uwe
Steinbach, Leiter der LEG-Niederlassung
Düsseldorf.
Im historischen Salzmannbau in Bilk, der
unmittelbar an das Universitätsgelände
grenzt, leben die Lernenden mitten im künstlerischen Ambiente. Das Gebäude auf der
Himmelgeisterstraße ist viergeschossig und
hat eine Wohnfläche von insgesamt rund
4.700 Quadratmetern. Die Wohnfläche verteilt sich auf 84 Wohnungen, von denen 31
als Wohnateliers von teils namhaften lokalen
Künstlern zum Wohnen und Schaffen genutzt werden. Auf dem Vorplatz des Salzmannbaus befindet sich mit der JazzSchmiede ein Musiklokal, welches das
besondere Flair zusätzlich unterstreicht und
zu den schönsten Konzertsälen Düsseldorfs
zählt. Insgesamt 21 Studentenappartements
und zwei Wohngemeinschaften befinden
sich in dem 1994 umgebauten und moder­
nisierten Gebäude. Neues Förderprogramm der Stadt Frankfurt am Main
Wohnraum für Studierende
Der Magistrat der Stadt Frankfurt am
Main hat Mitte August eine neue För­
derrichtlinie auf den Weg gebracht, mit
der jährlich bis zu einer Million Euro zur
Schaffung von Wohnraum für Studie­
rende bewilligt werden sollen.
Angesichts steigender Erstsemesterzahlen
will Frankfurt Anreize für die Bereitstellung preiswerter Wohnmöglichkeiten für
Studierende schaffen. Zusätzlicher Wohnraum für Studierende soll dabei sowohl im
Neubaubereich als auch durch die Umwandlung von Gewerbeflächen entstehen.
Bauherren können bis zu 1.585 Euro pro
Quadratmeter Wohnfläche beantragen. Das
Darlehen ist 20 Jahre zinslos, die Tilgung
beträgt ein Prozent. Ein Zuschuss kann auf
besonderen Antrag gewährt werden.
Die an die Förderung geknüpfte Mietpreis- und Belegungsbindung für Studierende einer Frankfurter Hochschule
besteht für 20 Jahre. Die Warmmiete der
geförderten Wohnung darf 350 Euro nicht
überschreiten. Es werden in der Regel nur
barrierefreie Neubauten im Passivhausstandard gefördert. Auch der Umbau von
Gewerbeflächen muss nach einem hohen
energetischen Standard erfolgen.
10/2012 • VerbandsMagazin
12 Schwerpunkt
Gastbeitrag >> von Prof. Dr. Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der
privaten Hochschule EBZ Business School in Bochum
Neubau für Studenten – Prof. Dr. Vornholz
W
enn ein Immobilienmarkt
boomt, dann ist es der Markt
für Studentenwohnungen und
-wohnheime. Sowohl bei den Projekten
und Fertigstellungen als auch bei der
Nachfrage der Investoren ist in den letzten
Monaten ein deutlich gestiegenes Inte­
resse festzustellen. Ist dies nur ein Strohfeuer oder ein länger anhaltender Boom?
Statistische Daten über die quantitative
Angebotsentwicklung des Marktes sind
kaum vorhanden. Das Statistische Bundesamt hat keine eigenständige Statistik über die Studentenwohnungen und
-wohnheime. Gleichwohl deuten die Statistiken darauf hin, dass es in den letzten
Jahren zu einem deutlichen Anstieg bei
den Fertigstellungen von Wohnheimen
allgemein kam.
Die Nachfrage an den Wohnungsmärkten deutscher Universitätsstädte hat
sich in den vergangenen Jahren äußerst
dynamisch entwickelt. Ausgehend von
345.000 Studienanfängern im Jahr 2006
gab es in jedem Folgejahr einen deutlichen Anstieg. Dieser gipfelte im Jahr 2011
in einem Höchststand von gut 515.000
Studienanfängern – bei einem besonders
hohen Jahreszuwachs von rund 170.000
Studienanfängern. Die Zahl der Studienanfänger ist damit innerhalb von fünf
Jahren um knapp 50 Prozent angestiegen.
10/2012 • VerbandsMagazin
Im vergangenen Wintersemester studierten
2,4 Millionen Menschen in Deutschland,
was ­ein Plus von 20 Prozent gegenüber 2006
dar­stellte. Aufgrund der Studienzeiten ist
an­gesichts der steigenden Studienanfänger damit zu rechnen, dass die Zahl aller
Studierenden kurzfristig auch noch weiter
ansteigen wird.
Ein Grund für den rasanten Anstieg ist zum
einen sicherlich die langfristige Entwicklung
einer höheren Neigung junger Menschen zu
studieren – die „Studierneigung“ ist heute
stärker denn je. Lag die Studienanfängerquote, das heißt der Anteil der Studienanfänger
an der gleichaltrigen Bevölkerung, in den
1990er-Jahren noch bei rund 30 Prozent,
haben im Jahr 2011 gut 55 Prozent der entsprechenden Altersgruppe mit dem Studieren angefangen. Zum anderen sind es
Sondereffekte. Sie betreffen die doppelten
Abiturjahrgänge und die Aussetzung von
Wehr- und Zivildienst. Alle Effekte gemeinsam erhöhten die Anzahl von Wohnungs­
suchenden deutlich.
Aus all diesen Gründen ist die Wohnraumnachfrage in den Universitätsstädten daher
zuletzt deutlich gestiegen und insbesondere
in Metropolregionen sind Studentenwohnungen knapp geworden. Die dort ohnehin
schon bestehenden positiven Auswirkungen
auf die Nachfrage nach Wohnraum wie unter anderem wachsende Einkommen und
Zu­züge in die Metropolen sind durch die
zunehmenden Studierendenzahlen noch
verstärkt worden. Dies hat die Mieten und
Preise von Wohnimmobilien deutlich in die
Höhe getrieben. So hat zuletzt in vielen Universitätsstädten ein massiver Bauboom eingesetzt. Die Baufertigstellungen für Wohnheime haben sich schon deutlich erhöht und
die Baugenehmigungen wachsen derzeit mit
zweistelligen Raten.
Der Boom ist nicht unbemerkt geblieben.
Zahlreiche Emissionshäuser haben in der
jüngeren Vergangenheit neue geschlossene
Immobilienfonds aufgelegt, die in neue Studentenwohnheime investieren. Zahlreiche
Meldungen über neue Fonds und Investments dokumentieren das stark gestiegene Interesse. Die Ursachen sind vor allem
die steigenden Studierendenzahlen in der
jüngsten Vergangenheit. Kleine Studentenwohnungen können außerdem mit deutlich
höheren Quadratmetermieten vermietet
werden, da für die Studierenden die Höhe
der monatlichen Gesamtkosten und nicht
der Mietpreis pro Quadratmeter entscheidend ist. Es wird weiterhin ein schnellerer
Mietanstieg erwartet, denn sobald die Studierenden ihre Ausbildung beendet und
die Wohnung verlassen haben, erhoffen
sich die Investoren bei der Neuvermietung
einen deutlichen Mietanstieg. Negativ zu
vermerken ist aber, dass diese Wohnungen
im Vergleich zu „normalen” Wohnimmobili-
studentische Wohnungsnot 13
ein lohnendes Geschäft?
en aufgrund einer höheren Mieterfluktuation
aufwendiger in der Bewirtschaftung sind.
Das Vermietungs- und Investmentgeschäft
in Universitätsstädten dürfte allerdings bald
schwieriger werden. Zum einen steigt die
Zahl der Fertigstellungen an. Zum anderen
wurde nach der Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz aus 2012 der Höhe­
punkt bei den Studienanfängern schon im
vergangenen Jahr erreicht. Die Zahl der
Studienanfänger und mit einer Verzögerung
auch die der Studierenden und somit der potenziellen Bewohner sinkt in den kommenden Jahren dramatisch. Die demografische
Entwicklung mit der stark abnehmenden
Zahl von Schulabgängern wird sich auch
negativ auf den Bedarf an Studentenwohnungen und -wohnheimen auswirken. Trotz
steigender Studierneigung wird in fünf Jahren die Zahl der Studienanfänger um zehn
Prozent unter dem Höchststand liegen und
im Jahr 2025 sogar um fast 20 Prozent.
Hinzu kommt, dass sich auch die Nachfrage
seitens der Studierenden ändern wird. Die
auf Effizienz getrimmten Studiengänge und
die steigende Flexibilität des Studiums (unter
anderem Fernstudium) sorgen bei den Studierenden für eine veränderte, flexible Nachfrage nach Wohnungen. Die Wohnungsmieten werden in den kommenden Jahren
daher weit weniger deutlich steigen (wenn
überhaupt). Das führt dazu, dass sich in
einigen Jahren nicht mehr jede Wohnung in
einer Universitätsstadt problemlos vermieten lassen wird. Wer heute noch Neubauprojekte gezielt nur auf Studentenwohnungen
ausrichtet, geht damit ein hohes Risiko ein.
Bei Investitionen der Wohnungsunternehmen wird es zukünftig immer wichtiger werden, den Ruf, die Entwicklungsstrategie und
den Rückhalt der Hochschulen im eigenen
Einzugsbereich zu beachten. Zu den relativen „Gewinnern“ mit nicht so starken
Einbrüchen werden die Standorte zählen,
die die attraktivsten Studienangebote bieten.
Dies können Hochschulen mit ausgezeichneten Studiengängen sein, einer langen
akademischen Tradition oder mit attraktiven
Studienmöglichkeiten für Studierende. Problematisch ist es für die Standorte, die über
Studienangebote mit eher schlechtem Ruf
verfügen, wo für Studierende die Stadt nicht
sehr interessant ist oder die demografische
Schwächen aufweisen.
Insbesondere sollten die Investoren auf
die Drittverwendungsfähigkeit achten und
Wohnungen nicht ausschließlich auf die
Zielgruppe Studierende ausrichten. Sie sollten nach Möglichkeit auch so gelegen sein,
dass sie nicht nur zur Hochschule, sondern
auch zu anderen Bereichen wie etwa der
­Innenstadt gut angebunden sind. Aufgrund
der aktuellen Angebotsdefizite wird vielerorts diskutiert, neue Wohnungen an weni-
ger attraktiven Standorten (lärmintensive
Straßen, alte Industriegelände etc.) zu
bauen. Angesichts der Knappheit würden
derartige Objekte heute auch nachgefragt,
doch zukünftig ist dies fraglich. Gleiches
gilt für Aspekte wie Zuschnitt und Ausstattung der Wohnungen, bei denen Studierende heute auch Einschränkungen in
Kauf nehmen.
Fazit
Unternehmen, die heute in Neubauten
oder den Kauf von Studentenwohnungen
oder -wohnheimen investieren wollen,
sollten sich nicht vom Boom der Vergangenheit und der Gegenwart blenden
lassen. Vielmehr sind – wie auch sonst
bei Immobilien – die langfristigen Perspektiven von individuellem Standort und
lokalem Markt entscheidend.
Kontakt >>
Prof. Dr. Günter Vornholz
EBZ Business School
Springorumallee 20
44795 Bochum
Tel.: 0234 9447-700
E-Mail: [email protected]
10/2012 • VerbandsMagazin
14 Schwerpunkt
Im Altenheim ist doch noch Platz!
Studenten als Zwischennutzer >> Neben Wohnheimen und WG-Plätzen gibt es noch andere Mög­
lichkeiten, sich als Student ein Dach über dem Kopf zu sichern. Gerade sozial engagierte junge
Menschen finden Wohnraum dort, wo Zimmer und Appartements eigentlich für andere vorgesehen
waren: bei Senioren, Alleinstehenden und sogar in Altenheimen – als WG mit vereinbarten Pflichten.
Und das zu moderaten Mietpreisen. Und das Land NRW will sogar den Bau von Studentwohnheimen
fördern, wenn dort später ältere Mieter einziehen können.
Die Mietpreise der offerierten Zimmer sind
unterschiedlich. Laut „Wohnen für Hilfe“ gilt
aber meistens die Faustregel: Pro Quadratmeter Wohnfläche, den der Mieter bezieht,
leistet er eine Stunde Hilfe im Haushalt.
Gartenpflege, Haushaltsleistungen, Einkäufe
oder einfach gemeinsame Unternehmungen
– die Leistungen können von Mieter und
Vermieter individuell vereinbart werden.
Pflegeleistungen gehören aber ausdrücklich
nicht dazu. Zudem beteiligt sich der Mieter
an den Nebenkosten.
Beide Seiten profitieren von dem Projekt.
Diejenigen, die mehr Wohnraum zur Verfügung haben als sie selbst nutzen, geben jungen Menschen die Möglichkeit, die Wohnflächen während ihres Studiums mit zu
nutzen. Die Studenten ziehen Gewinn aus
der finanziellen Entlastung und erweitern
ihre sozialen Kompetenzen.
Doch auch andere freie Wohnräume können
für Studenten eine Alternative sein. In einem
Seniorenstift in Saarbrücken steht ein komplettes Wohngebäude mit 18 Appartements
zur Vermittlung an Studierende zur Verfügung. Die Appartements werden mit einer
reduzierten Miete angeboten. Dafür bringen
sich die Studenten mit ein. Sie gärtnern mit
den Bewohnern, organisieren Gymnastikstunen oder bereiten Feste und Feiern vor.
10/2012 • VerbandsMagazin
©Peter Maszlen - Fotolia.com
Durch das Projekt „Wohnen für Hilfe“ zum
Beispiel, wird inzwischen in vielen deutschen Städten günstiger Wohnraum, etwa
in Düsseldorf, Köln und Saarbrücken, vermittelt. Egal ob Azubi oder Student, jeder
der Wohnraum zu niedrigen Mietpreisen
sucht, kann sich bei „Wohnen für Hilfe“ bewerben. Durch das Projekt werden Zimmer
vermittelt, die hauptsächlich von Senioren
bereitgestellt werden. Diese suchen Kontakt und Unterstützung durch die jüngere
Generation. Wichtig ist, dass beide Parteien
aufgeschlossen miteinander umgehen.
Studenten verdienen sich bei diesem Modell einen Teil ihrer Miete mit Hilfsleistungen.
Und in NRW möchte Landesbauminister Michael Groschek noch einen Schritt weiter gehen. Im Rahmen der Wohnraumförderung soll
der Bau von Studententwohnheime gefördert
werden, wenn diese barrierefrei gebaut werden. Denn dann können dort, wenn die Zahl
der Studenten zurückgegangen ist, problemlos
ältere Menschen einziehen. Die kommenden Schwerpunkte
In der kommenden Ausgabe des VerbandsMagazins stehen die Mieter im Mittelpunkt, besser gesagt: die Beteiligung der
Mieter. Wohnungsgenossenschaften haben
hier sicherlich einen besonderen Auftrag,
doch ganz allgemein kann die Beteiligung
von Mietern Krisen vorbeugen.
Und dann neigt sich das Jahr auch schon wieder
dem Ende zu: Die Dezember-/Januar-Ausgabe
steht an. Darin wird sich das VerbandsMagazin
dem Leerstandsmanagement widmen und den
Konzepten, wie Wohnungsunternehmen Leerstand begegnen. Anregungen sind willkommen.
Kontakt:
Andreas Gröhbühl
Goltsteinstraße 29
40211 Düsseldorf
Tel.: 0211 16998-94
Fax: 0211 16998-50
Mobil: 0173 6342350
E-Mail: [email protected]
Aktuelles 15
Neues Wohnen in Genossenschaften
Wohnen in Genossenschaften erlebt Renaissance
Am 11. September 2012 fand auf Einladung
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und
Raumforschung in Kooperation mit der
Stadt Köln und mit Unterstützung des
Deutschen Städtetages in Köln eine Fachtagung zum Thema „Neues Wohnen in
Genossenschaften“ statt.
Die Teilnehmer wurden in die Thematik
durch zwei aktuelle Studien eingeführt.
VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter
stellte die Studie „Gemeinschaftliche Wohnprojekte in Genossenschaften: Praxishilfen
und Best-Practice-Beispiele in NordrheinWestfalen“vor, die unter anderem vom Verein „Wohnen in Genossenschaften“ unterstützt wurde.
Die Veranstaltung gliederte sich in drei
Themenblöcke:
• Gemeinschaftliche Wohnprojekte in
bestehenden Genossenschaften
• Neues Wohnen in alten Genossen­
schaften
• Kommunale Rahmenbedingungen
In dem Themenblock „Neues Wohnen in
alten Genossenschaften“ stellte Franz-Bernd
Vorträge vor vollem Saal
Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der
Spar- und Bauverein eG, Dortmund, das
Projekt „Wir wohnen anders“ vor. Er verdeutlichte, dass genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen hinsichtlich der
hinter den Konzepten liegenden Werte und
Zielvorstellungen große Überschneidungen
aufweisen. Das erklärt auch das wachsende
Interesse von Menschen aller Altersgruppen,
diese Wohnform anzustreben und im Zusammenhang auf bereits bestehende Wohnungsgenossenschaften zuzugehen. Auch
für die Mitglieder der Wohnungsgenossenschaften eröffnen sich bei der Umsetzung
derartiger Projekte neue Wege – alte wie
neue.
Expertengespräch „Wohnungs- und Immobilienmarkt Deutschland zukunftsfähig gestalten“
Dokumentation beleuchtet Trends und Entwicklungen der
Immobilienbranche
Das Bundesministerium für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung veröffentlichte nun die Dokumentation zum Expertengespräch „Wohnungs- und Immobilienmarkt Deutschland zukunftsfähig
gestalten“. An der Veranstaltung im
März 2012, die im Rahmen des Immobilienwirtschaftlichen Dialogs zwischen
Bund und Bau-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft stattfand, beteiligten
sich zahlreiche Experten aus Politik,
Wissenschaft und Praxis.
Wissenschaftler und Branchenkenner erörterten zukünftige politische Schwer-
punkte und gaben Einschätzungen zur
zukünftigen Entwicklung der Immobilienwirtschaft ab. Ob Mietpreisentwicklung,
Energiewende oder demografischer Wandel
– das Expertengespräch griff zahlreiche aktuelle Themen in Vorträgen oder Diskussionen
auf.
Besonders das „Aging in Place“ – in der eigenen Wohnung selbstbestimmt und mit hoher
Lebensqualität alt werden, könnte sich zu
einer der größten Aufgaben entwickeln, so
die Meinung. Insgesamt wurde der deutsche
Immobilienmarkt aber als stabil und für Investoren als attraktiv bewertet. Die aktuellen
Mietpreissteigerungen zum Beispiel seien
ein Indikator für die aktuell angestiegene
Nachfrage nach Mietwohnungen in Großstädten.
Die Dokumentation der Expertenrunde
enthält die Vorträge der Referenten und
Protokolle der Podiumsdiskussion mit
Politikern und Branchenvertretern sowie
der offenen Diskussionsrunde.
––
Die Dokumentation kann im Internet
auf www.bbsr.bund.de unter Veröffent­
lichungen als PDF heruntergeladen
werden.
10/2012 • VerbandsMagazin
16 Aktuelles
interview >> mit Christian von Malottki, Dr.-Ing. Raum- und Umweltplanung,
IWU Institut Wohnen und Umwelt
Angemessene Kosten der
Mietspiegel zwischen Mie
Christian von Malottki
VM: Bei den Regelungen zu den
Kosten der Unterkunft (KdU), wo
sehen Sie die zentralen Probleme
in der Praxis?
von Malottki: Obwohl wir uns nun im
achten Jahr nach der Neustrukturierung
des Deutschen Sozialsystems befinden,
sind die Maßstäbe, was preislich eine
angemessene Wohnung ist, noch immer
nicht richtig klar. Der Gesetzgeber hat
sich sehr zurückgehalten, weil er nicht in
die Kompetenz der Kommunen hinein
regieren will. Das Bundessozialgericht hat
zwar einen formalen Rahmen gesteckt,
die relevanten inhaltlichen Fragen sind
aber weitgehend offen. Die Kommunen
sind dadurch ziemlich überfordert. ­Einige
versuchen die unklare Situation zu nutzen, indem sie die Angemessenheitsgrenze drücken, soweit es geht. Andere
vermeiden Auseinandersetzungen und
setzen besonders hohe Werte in Kraft.
Wiederum andere zählen auf qualifizierte
Mietspiegel oder grundsicherungsrelevante Mietspiegel von externen Gutachtern. Jedenfalls haben wir seit Jahren
eine Klageflut vor den Sozialgerichten.
Deren Urteile sind dabei alles andere als
einheitlich.
10/2012 • VerbandsMagazin
VM: Sind – dort, wo vorhanden –
Mietspiegel ein geeigneter Ansatzpunkt für die Feststellung der
angemessenen Unterkunftskosten?
von Malottki: Qualifizierte Mietspiegel
nach dem BGB sind natürlich eine valide
Datengrundlage, deren Qualität schwer
zu überbieten ist. Man muss sich nur klarmachen, dass der Sinn des Mietspiegels im
Mietrecht ein anderer ist als im Sozialrecht.
Im Mietrecht geht es um die Ableitung einer
ortsüblichen Vergleichsmiete, also eines
Konstrukts, welches zwar am Markt orientiert ist, aber durch die Mischung von
Neuvertragsmieten der letzten vier Jahre
und erhöhten Altvertragsmieten die Marktpreise sozusagen abpuffert. Im Sozialrecht
geht es um die Deckung eines Bedarfs – und
da eine Kostensenkungsaufforderung ja
letztendlich auch einen Umzug implizieren
kann, geht das unserer Ansicht nach nur zu
aktuellen Marktpreisen. Im Sozialgesetzbuch ist zwar von Angebots- und Bestandsmieten die Rede, aber das heißt ja nicht, dass
man beide Kategorien mischen muss. Das
Bundessozialgericht löst dieses Problem,
indem es bei der Anwendung des qualifizierten Mietspiegels „sicherheitshalber“ das
gewichtete Mittel aus allen oder zumindest
der überwiegenden Anzahl der Zellen verwendet. Damit wird allerdings weder der
unterschiedlichen Konkurrenzsituation in
den verschiedenen Wohnungsgrößenklassen noch der regionalen Eigentumsquote
Rechnung getragen.
VM: Können Sie uns in wenigen
Worten erläutern, worin die zentralen Unterschiede zwischen einem
Mietspiegel und der von Ihnen angewendeten Methode zur Ermittlung
der angemessenen Kosten liegen?
von Malottki: Das IWU-Konzept besteht
darin, sozusagen die Bedarfsdeckung zu simulieren. Wir suchen also rein rechnerisch
für jeden Haushalt mit Kostensenkungsaufforderung eine angemessene Wohnung. Die
Angemessenheitsgrenze liegt da, wo sich
diese Haushalte sowie deren Konkurrenten
als Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt im
niedrigpreisigen Segment auf dem aktuellen
Markt tatsächlich versorgen können. Ist
der Wohnungsmarkt eng, so steigt dadurch
die Grenze, gibt es Leerstände, so sinkt die
Grenze. In sehr entspannten Märkten ist zu
berücksichtigen, dass die Angemessenheitsgrenze nicht unter einen Betrag fallen darf,
den auch andere Haushalte mit niedrigen
Einkommen als Miete zahlen.
VM: Welche Unterschiede zu den in
Mietspiegeln ausgewiesenen Miethöhen ergeben sich in der Praxis zu
bedarfsgerechten Mietgrenzen?
von Malottki: Das lässt sich pauschal schwer
beantworten. In einer Stadt mit geringen
Preisanstiegen, Sockel-Leerständen und
einer niedrigen Eigentumsquote öffnet man
mit dem gewichteten Mittelwert eines qualifizierten Mietspiegels einen sehr großen Teil
Aktuelles 17
Unterkunft:
trecht und Sozialrecht
des aktuellen Marktes. Da kann man sich
dann schon fragen, ob das noch das von der
Rechtsprechung geforderte einfache Segment darstellt. In einem dynamischen Markt
und bei hoher Eigentumsquote resultiert
aus dem qualifizierten Mietspiegel ein sehr
kleines Marktsegment, wenn man aktuelle
Marktpreise zugrunde legt. Da habe ich
dann große Zweifel, dass tatsächlich noch
Bedarfsdeckung besteht. Wir empfehlen
deshalb, wenn vorhanden, auf die Neu­
vertragsmieten des Mietspiegeldatensatzes
zurückzugreifen, aber nicht irgendwelche
Werte aus der Mietspiegeltabelle abzulesen.
Liegt kein qualifizierter Mietspiegel vor, so
kann man auch Angebotsmieten verwenden.
VM: Problematisch sind in der Praxis
immer wieder Mieterhöhungen im
Zusammenhang mit Wohnungs­
modernisierungen. Dadurch kann
es geschehen, dass die Miethöhe
über der ausgewiesenen Angemessenheitsgrenze liegt. Ist dies nicht
eine Modernisierungsbremse für
Vermieter, wenn sie befürchten
müssen, dass modernisierte
Wohnungen dann leer stehen oder
die Miete nicht gezahlt wird?
von Malottki: Grundsätzlich fordern Gesetzgebung und Rechtsprechung natürlich,
dass nur ein einfacher Standard bezahlt
wird. Insofern ist die Modernisierungsbremse gewissermaßen auch gewollt. Dies gilt
aber nur, wenn man von rein komforterhö-
henden Maßnahmen wie dem Anbau von
Balkonen, dem Einbau von Aufzügen oder
der Vergrößerung von Badezimmern redet.
Die Diskussion der letzten Jahre hat – so
glaube ich – gezeigt, dass es wichtig ist, dass
niedrigpreisiger Wohnraum erhalten bleibt.
Ich befürchte umgekehrt in angespannten
Märkten, dass die Vermieter durch Modernisierungen zwar keine Leerstände haben,
die Betroffenen jedoch verdrängt werden.
Völlig kontraproduktiv ist die Modernisierungsbremse allerdings, wenn wir von
energetischer Modernisierung reden.
VM: Wie beurteilen Sie in diesem
Zusammenhang die Problematik bei
energetischen Modernisierungen?
Schneiden sich die Kommunen nicht
ins eigene Fleisch, wenn sie diese mit
starren KdU-Regeln verhindern?
von Malottki: In der Tat, hier sehe ich gleich
mehrere Probleme. Die aktuelle Praxis sieht
vielerorts so aus, dass die Kommunen die
Unterkunftskosten sehr stark deckeln, während die Rechtsprechung bei den Heizkosten
sehr hohe Hürden für eine Kostensenkung
aufgestellt hat. Dies führt tendenziell dazu,
dass sich Leistungsempfänger in unsanierten Beständen zusammenfinden, dies die
Bildung überforderter Nachbarschaften verstärkt und gleichzeitig die Klimaschutzziele
konterkariert. Zudem tragen die Kommunen
ein sehr hohes Kostenrisiko, wenn die Energiepreise steigen. Wir haben deshalb in einer
aktuellen Studie für die Landeshauptstadt
Dresden verschiedene Möglichkeiten zur
Lösung dieses Problems skizziert. Der
bekannteste Ansatz ist die Möglichkeit zur
Umlage von eingesparten Heizkosten auf
die Unterkunftskosten, wie sie in Bielefeld
und Offenbach angewandt wird. Die Studie steht auf www.iwu.de zum Download
zur Verfügung.
VM: Was müsste Ihrer Meinung
nach geschehen, dass die Prozessflut im Zusammenhang mit
Regelungen der KdU zurückgeht?
Besteht hier eher ein Problem in
der praktischen Umsetzung oder
in den gesetzlichen Regelungen?
von Malottki: Ehrlich gesagt ist die Situation ziemlich verfahren. Ich glaube nicht,
dass der Gesetzgeber konkreter wird –
auch wenn dies natürlich wünschenswert
wäre. Wir benötigen – so glaube ich –
dreier­lei: zum einen eine Fachdiskussion,
die auch die inhaltlich zulässigen und
sinnvollen Schlussfolgerungen aus Mietdatenerhebungen diskutiert und nicht nur
die formaljuristischen Anforderungen an
die Datenerhebung. Hier sind neben den
einschlägigen Instituten und Beratern
auch Vermieter- und Mieterverbände
gefragt. Zum zweiten die kommunalen
Verbände, die diese Diskussion zusammenführen und entsprechende Leitfäden
erarbeiten. Und zum dritten eine Rechtsprechung, die diese Diskussion wahrnimmt und verarbeitet.
10/2012 • VerbandsMagazin
18 Aktuelles
Kabinettsentwurf zur Änderung von Insolvenzordnung und
Genossenschaftsgesetz verabschiedet
Reform des Insolvenzrechts >> Am 18. Juli 2012 hat die Bundesregierung den Entwurf für ein
„Gesetz zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte“
verabschiedet.
Die Bundesregierung hat dabei den Referentenentwurf des Bundesministeriums für
Justiz nahezu unverändert übernommen.
Der Gesetzentwurf bildet die zweite Stufe
der Reform des Insolvenzrechts und greift
das spätestens seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2009 bestehende
Problem der Mitgliedschaftskündigung in
einer Wohnungsgenossenschaft durch Insolvenzverwalter beziehungsweise Treuhänder
auf. Solche Kündigungen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen und
stellen mittlerweile ein Problem für viele
Wohnungsgenossenschaften dar.
Durch die geplante Änderung soll geregelt
werden, dass der Insolvenzverwalter die
Mitgliedschaft des Insolvenzschuldners in
einer Genossenschaft grundsätzlich kündigen darf. Nach den Plänen der Bundesregie-
rung soll eine Insolvenzverwalterkündigung
zukünftig jedoch ausgeschlossen sein, wenn
die Mitgliedschaft Voraussetzung für die
Nutzung der Wohnung des Mitglieds ist
und das Geschäftsguthaben höchstens das
Vierfache des auf einen Monat entfallenden Nutzungsentgelts ohne (pauschale)
Betriebskosten beträgt oder der Wert des Geschäftsguthaben 2.000 Euro nicht übersteigt.
Zumindest einem Teil der in Privatinsolvenz geratenen, dauernutzungsberechtigten Mitglieder würde so derselbe Schutz
gewährt wie „normalen“ Mietern durch das
insolvenzrechtliche Kündigungsverbot. Die
wohnungswirtschaftlichen Verbände haben
unter der Federführung des GdW aber in
einer Stellungnahme zum Referentenentwurf bereits frühzeitig darauf hingewiesen,
dass einem beträchtlichen Teil der Mitglie-
der der geplante Kündigungsschutz versagt
wird, denn der Wert der satzungsgemäß
übernommenen Pflichtanteile überschreitet
nicht selten das Vierfache der Nettokaltmiete. Nach Auffassung der Verbände ist
die Höchstgrenze in Höhe des Vierfachen
der Nettokalt­miete konsequenterweise zu
streichen.
Diese Anregungen haben nun auch die zuständigen Ausschüsse des Bundesrats aufgegriffen und dem Bundesrat empfohlen, alle
Mitglieder, die eine Wohnung bezogen haben, vor einer Kündigung durch den Insolvenzverwalter zu schützen. Der Bundesrat
hat sich mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung in seiner Sitzung am 21. September
2012 befasst. Über die weitere Entwicklung
folgen aktuelle Informationen.
Bundesumweltministerium
© Deutscher Bundestag Lichtblick-Achim Mede
Altmaier stellt Zehn-Punkte-Programm vor
Bundesumweltminister Peter Altmaier
„Mit neuer Energie“ – so lautet der Titel
des Arbeitsprogramms, in dem Bundesumweltminister Peter Altmaier seine Vorhaben und Projekte bis zum Ende der Wahlperiode vorgestellt hat. Das Programm
umfasst zehn wesentliche Punkte der zu-
10/2012 • VerbandsMagazin
künftigen Energie- und Umweltpolitik des
Bundesumweltministeriums.
Als Kernaufgabe des Programms gilt die
Energiewende. Sie ist für Altmaier die größte umweltpolitische Herausforderung, sie
nimmt ihm zufolge den zweiten Platz nach
der Staatsschuldenkrise in den gesamtstaatlichen Aufgaben ein. Die Entscheidung zur
Energiewende sei unumkehrbar, bis zum
Jahresende sollen konkrete Ziele vorliegen,
die nach und nach umgesetzt werden. Dabei
solle die Energiewende volkswirtschaftlich
vertretbar und bezahlbar sein und die erneuerbaren Energien mittelfristig auch ohne
eine Einspeisevergütung wettbewerbsfähig
werden.
In weiteren Punkten sieht das Arbeitsprogramm unter anderem vor, einen Konsens
für die nukleare Entsorgung zu finden, den
Natur- und Gewässerschutz voranzubringen
und neuen Schwung in den Klimaschutz zu
bringen, indem zum Beispiel Meilensteine
für eine Emissionsreduzierung bis 2050 auf
EU-Ebene diskutiert werden sollen.
––
Das komplette Programm steht auf
www.bmu.de zum Download bereit.
vm
Landesausgabe
Nordrhein-Westfalen
L5 Genossenschaftstag in Bonn: Peer Steinbrück trifft den VdW Foto: Gröhbühl
L2 NRW-Bauminister spricht auf Parlamentarischen Abend Shakehands in Bonn: Verbandsdirektor Alexander Rychter (links) begrüßt Peer Steinbrück am Stand des VdW.
L2 Aktuelles
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
22. Oktober 2012 in Düsseldorf
NRW-Bauminister kommt
zum Parlamentarischen Abend
M
850 Millionen Euro stellt das Land NRW für
die Wohnraumförderung zur Verfügung. Allerdings wird nur ein Bruchteil dieses Geldes
abgerufen. Das hat zur Folge, dass in Wachstumsregionen nicht genügend preisgünstiger Wohnraum entsteht. Selbst Normalverdiener finden so kaum noch bezahlbare
Wohnungen. Der schlechte Mittelabfluss
hat vor allem zwei Gründe: Zum einen liegt
die Miete, welche die Unternehmen auf
dem freien Markt erzielen können, auf angespannten Wohnungsmärkten oft weit über
Foto: Ralph Sondermann
it der drängenden Frage, wie
mehr bezahlbarer Wohnraum
in den Wachstums- und Metropolregionen geschaffen werden könnte, beschäftigt sich der VdW Rheinland Westfalen
auf seinem Parlamentarischen Abend am
22. Oktober 2012 in Düsseldorf. Der Verband
will dort dem NRW-Bauminister Michael
Groschek Vorschläge unterbreiten, wie die
soziale Wohnraumförderung attraktiver gestaltet werden könnte. Der Minister hat sein
Kommen zugesagt.
steht die Wohnraumförderung durch das
derzeitige geringe Zinsniveau auf den Kapitalmärkten in stärkerer Konkurrenz zu
anderen Finanzierungsarten, wie dem freien
Kapitalmarkt oder etwa der Förderung durch
die KfW-Förderbank. Bei einer solchen Finanzierung gehen Wohnungsunternehmen
keine Miet- und Belegungsbindungen ein.
Der Ausschuss Wohnraumförderpolitik des
VdW Rheinland Westfalen hat Vorschläge
erarbeitet, wie die Programme der Wohnraumförderung attraktiver gestaltet werden
können, damit die Mittel stärker abgerufen
werden. Diese Vorschläge wird der Verband
am 22. Oktober 2012 in Anwesenheit des
NRW-Bauministers vorstellen.
NRW-Bauminister Michael Groschek
der festgeschriebenen Miete, die Unternehmen nehmen dürfen, wenn der Wohnraum
vom Land gefördert wurde. Zum anderen
––
Der Parlamentarische Abend findet im
Klosterhof Bistro im Maxhaus,
Citadellstraße 2, Düsseldorf statt.
Es empfiehlt sich, die Parkgarage Altstadt
im Rhein-Ufer-Tunnel zu nutzen.
Statistisches Landesamt NRW
Weniger Geburten als jemals zuvor
Die Zahl der Geburten variiert von Region
zu Region: Während in sechs kreisfreien
Städten und Kreisen (Mühlheim an der
Ruhr, Leverkusen, Herne sowie in den
Kreisen Kleve, Paderborn und Soest) mehr
Kinder geboren wurden als 2010, war in
10/2012 • VerbandsMagazin
den übrigen Kreisen und kreisfreien Städten
ein Rückgang zu verzeichnen.
© sebastien nardot - Fotolia.com
Im letzten Jahr wurden in NordrheinWestfalen insgesamt 143.097 Kinder
geboren, 2,9 Prozent weniger als noch
2010. Damit handelt es sich um die niedrigste Geburtenrate des Landes NRW
seit seinem Bestehen, wie das Statistische Landesamt NRW (IT.NRW) jetzt
mitteilte.
Das Durchschnittsalter der Frauen bei der
Geburt ihres ersten Kindes lag 2011 bei 29,1
Jahren, die durchschnittliche Kinderzahl lag
mit 1,36 niedriger als 2010 mit 1,40 Kindern.
Die höchsten Rückgänge wurden in Remscheid und Oberhausen festgestellt.
Am kinderreichsten ist der Kreis Borken.
Hier kamen durchschnittlich 1,55 Kinder zur
Welt. In Bochum dagegen nur 1,16. Damit
ist die Stadt im Ruhrgebiet Schlusslicht der
NRW-Statistik.
Kinder sind seltener geworden.
Aktuelles L3
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
interview >> mit den drei Verbandsdirektoren Bernd Meyer,
Alexander Rychter und Dr. Joachim Wege zur Personaler-Tagung
Personaler-Tagung: „Der Fokus
liegt auf realistischen Lösungen
und umsetzbaren Ideen.“
Bernd Meyer, Alexander Rychter, Dr. Joachim Wege
A
m 20. und 21. November 2012
wird in Münster das Forum „Perspektiven der Personalentwicklung in der Wohnungswirtschaft“ stattfinden. Für diese Veranstaltung bündeln die
wohnungswirtschaftlichen Verbände vdw
Niedersachsen Bremen, VdW Rheinland
Westfalen und VNW ihre Kräfte und kooperieren darüber hinaus mit dem EBZ –
Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Wir
sprachen mit den drei Verbandsdirektoren
Bernd Meyer, Alexander Rychter und Dr.
Joachim Wege über die Zielsetzung der
Veranstaltung und den wachsenden Druck
auf kleinere Wohnungsunternehmen.
VM: Mit dem Forum „Perspektiven
der Personalentwicklung“ machen
Sie ein verbandsübergreifendes
Angebot an Ihre Mitglieder, das es
in dieser Form noch nicht gegeben
hat. Wie ist das Gemeinschafts­
projekt zustande gekommen?
Bernd Meyer: Einen sehr freundschaftlichen, guten Austausch betreiben unsere
Verbände schon aus Tradition heraus.
Dass das Thema Personalentwicklung
für die Wohnungsunternehmen über alle
Verbandsgrenzen hinaus immer weiter
an Bedeutung gewinnt, ist uns dabei nicht
entgangen.
Alexander Rychter: Das ist richtig, wir alle
machen in unseren Gesprächen mit den
Vorständen und Geschäftsführern ähnliche Erfahrungen und führen ähnliche
Gespräche. Das EBZ wiederum hat durch
seine wichtige, alle zwei Jahre durchgeführte Marktstudie zur Aus-, Fort- und
Weiterbildung in der Wohnungswirtschaft
zuverlässiges Zahlenmaterial gewonnen.
Dr. Joachim Wege: Durch diese Marktstudie wissen wir, dass nur wenige kleinere
oder mittelgroße Wohnungsunternehmen
gezielte Personalentwicklung betreiben.
Früher war das sicher auch nicht notwendig,
doch heute drohen erhebliche Risiken, wenn
das Thema keine Beachtung findet. Hier
wollen wir helfen.
nehmen heute neben dem Kerngeschäft
befassen müssen. Die technische Entwicklung schreitet ebenso voran wie die
Gesetzgebung, sodass es auch hier keine
Verschnaufpause geben wird.
VM: Personalentwicklung gewinnt
also an Bedeutung, auch für kleine
Unternehmen. Doch diese können
sich in der Regel keine eigene
Stelle für Personalentwicklung
leisten, haben entsprechende
Verantwortlichkeiten in der Regel
beim Vorstand oder der Geschäftsführung verankert.
VM: Inwiefern hat sich die Situation
geändert und welche Risiken müssen
beachtet werden?
Alexander Rychter: Die demografische Entwicklung ist der wichtigste Faktor: Durch sie
steigt ja nicht lediglich das Durchschnittsalter unserer Mieter, sondern auch das Durchschnittsalter in den Unternehmen. Also müssen beispielsweise ältere Mitarbeiter dazu
motiviert werden, sich auch jenseits des 50.
Lebensjahrs noch regelmäßig weiterzubilden. Auch die Nachfolgeplanung gewinnt
dadurch erheblich an Bedeutung. Schon
heute sind 24 Prozent der Mitarbeiter in
GdW-Unternehmen über 56 Jahre alt. Für
Spezialisten und erfahrene Sachbearbeiter
muss frühzeitig gleichwertiger Ersatz sichergestellt werden.
Dr. Joachim Wege: Das wird umso wichtiger, weil auch die Zahl der Schulabgänger
sinkt und es entsprechend schwieriger für
die Unternehmen werden wird, geeignete
Bewerber für Ausbildungsplätze zu finden.
Die zweifache Herausforderung wird es sein,
die erfahrenen Mitarbeiter kontinuierlich
zu fördern und sich zugleich attraktiv für
den Nachwuchs zu machen, Entwicklungschancen wie etwa ein berufsbegleitendes
Studium oder weiterführende Fortbildungen
anzubieten.
Bernd Meyer: Als dritten Aspekt darf man
nicht vergessen, dass auch die Zahl der
­Themen kontinuierlich zunimmt: Energieeffizienz, wohnbegleitende Dienstleistungen, Quartiersentwicklung – das alles sind
Dinge, mit denen sich Wohnungsunter-
Dr. Joachim Wege: Wir haben das Forum
„Perspektiven der Personalentwicklung“
mit dem Ziel konzipiert, gerade diese Akteure zu unterstützen. Im Rahmen der
attraktiven Veranstaltung nehmen Praxisnähe, realistische Ideen und mit geringem
Aufwand umsetzbare Lösungen einen
hohen Stellenwert ein.
Bernd Meyer: Ja, Personalentwicklung
muss nicht aufwendig sein, um gute Ergebnisse zu erbringen – auch das soll das
Forum zeigen. Wir haben die Inhalte so
aufeinander abgestimmt, dass sowohl Vertreter kleinerer wie auch größerer Wohnungsunternehmen von der Teilnahme
profitieren werden.
Alexander Rychter: Nun wünschen wir
uns erst einmal, dass wir in Münster viele
unserer Verbandsmitglieder treffen, um
mit ihnen gute Gespräche zu führen, spannende Themen zu diskutieren und einen
Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Personalentwicklung ist jedenfalls kein
Hexenwerk und die Beschäftigung damit
hilft unserer ganzen Branche.
––
Infos zur Anmeldung bei Nadine
Büscher unter Tel. 0211 16998-21.
10/2012 • VerbandsMagazin
L4 Aktuelles
VERANSTALTUNG
Zweiter „Treffpunkt
Hausmeister“ im
November
„Bauphysik, Schimmelpilze und
Wohn­gesundheit“ sind die Themen
der diesjährigen „Treffpunkte Hausmeister“ in Oberhausen und in Wiesbaden.
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Genossenschaften
im Landtag NRW
Internationales Jahr der Genossenschaften 2012 >> Am Montag,
29. Oktober 2012, ist es endlich soweit: Der VdW Rheinland
Westfalen veranstaltet anlässlich des Internationalen Jahres
der Genossenschaften 2012 einen Festakt im Plenarsaal des
Landtages des Landes Nordrhein-Westfalen.
Nachdem die Veranstaltung in Oberhausen im April ein voller Erfolg war,
wird es am 23. und 24. November 2012
ein ähnliches Programm in Wiesbaden
geben.
Mögliche Schadstoffbelastungen, falsches Mieterverhalten oder eventuelle Baumängel zu erkennen, steht im
Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung. Dabei wird darüber informiert, in
welchen Bauteilen mit Schadstoffen zu
rechnen ist und wie diese sicher erkannt
werden können. Hierzu wird es zunächst
eine Einführung in die Bauphysik geben,
um Zusammenhänge verständlicher zu
machen und alle Teilnehmer auf einen
Wissensstand zu bringen.
Ein weiterer wesentlicher Punkt wird die
Frage sein, wie bei einer konkreten Belastung vorzugehen ist und Gesundheitsgefährdungen vermieden werden können.
Natürlich besteht auch in diesem Jahr
wieder die Möglichkeit, sich bei einem
gemeinsamen Abend mit den Kollegen
über Erfahrungen auszutauschen.
––
Nähere Informationen im gemeinsamen Vier-Länder-Büro des
VdW Rheinland Westfalen,
VdW südwest und VdW saar
bei Sascha Lankes
Tel.: 069 97065-144
E-Mail: [email protected]
10/2012 • VerbandsMagazin
© Ralph Sondermann
Hausmeister sind die Repräsentanten
des Wohnungsunternehmens vor Ort
und meist als Erster und Einziger mit
Erfahrungen aus dem direkten Wohnumfeld der Mieter betraut. Für die kompetente Anwendung und Umsetzung
der vielseitigen Anforderungen muss
ein Hausmeister über die entsprechenden Kenntnisse verfügen.
Normalerweise sitzen hier im NRW-Landtag Parlamentarier.
Nachdem aufgrund der vorgezogenen Landtagswahlen der Festakt zweimal verschoben werden musste, wird nun aus Sicht der
nordrhein-westfälischen Wohnungsgenossenschaften der Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich des Internationalen Jahres
der Genossenschaften 2012 am Montag,
29. Oktober 2012, 15 Uhr, im Landtag NRW
stattfinden.
Um 16.15 Uhr beginnt der eigentliche Festakt im Plenarsaal des Landtages. Durch die
Veranstaltung wird die bekannte RadioJournalistin Steffi Neu (WDR 2) führen. Nach
Grußworten der Präsidentin des Landtages
NRW, Corina Gödecke, und des Verbandsdirektors des VdW Rheinland Westfalen,
Alexander Rychter, wird Prof. Dr. Theresia
Theurl, Direktorin des IfG Institut für Genossenschaftswesen, Münster, den Festvortrag
halten. Danach folgt ein Grußwort des Ministers für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung
und Verkehr des Landes NRW, Michael Groschek. Den Abschluss bildet eine Diskussion
mit den Genossenschaftsvertretern Christa
Kolb-Schwenk, Ulrich A. Büchner und FranzBernd Große-Wilde.
Der Festakt wird in der Wandelhalle des
Landtages von einer Ausstellung eingerahmt, in der sich Partner des VdW Rheinland Westfalen aus dem Genossenschaftswesen präsentieren:
• IfG Institut für Genossenschaftswesen
Münster
• Seminar für Genossenschaftswesen Köln
• Lehrstuhl Genossenschaftswesen an der
EBZ Business School
• Marketinginitiative der Wohnungs­
genossenschaften
• Verein Wohnen in Genossenschaften
• Deutsche Entwicklungshilfe für soziales
Wohnungs- und Siedlungswesen
(DESWOS).
Zielgruppe sind zum einen natürlich die
Wohnungsgenossenschaften im VdW Rheinland Westfalen und zum anderen die breite
Öffentlichkeit, insbesondere Vertreter der
Politik, aber auch Fachjournalisten. Speziell
für diese Veranstaltung hat der Verband die
Broschüre „Das leisten Wohnungsgenossenschaften in NRW“ heraus­gegeben.
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Aktuelles L5
Internationales Jahr der Genossenschaften
Bonn – Genossenschaftshauptstadt für einen Tag
A
m 1. September 2012 richtete der
Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) bereits zum
zweiten Mal einen Genossenschaftstag aus.
Für einen Tag wurde Bonn Hauptstadt der
Genossenschaften im Rheinland und in
Westfalen. Der Bonner Oberbürgermeister,
Jürgen Nimptsch, öffnete die Türen des Alten
Rathauses für die politische, wirtschaftliche
und gesellschaftliche Prominenz, die sich
über Innovationen aus der genossenschaftlichen Welt informieren wollten. Prominenter
Redner war der frühere Bundeswirtschaftsminister und ehemalige NRW-Minister­
präsident Peer Steinbrück.
Auch der VdW war mit einem Informationsstand vertreten, an dem unter anderem die
beiden VdW-Vorstandsmitglieder Alexander
Rychter und Hubert Schiffers den zahlreichen
Besuchern über die Vielfalt des Wohnens in
Genossenschaften Auskunft gaben. Immerhin bewirtschaften 288 Wohnungsgenossenschaften mit ihren 32 Tochterunternehmen
rund 350.000 Wohnungen im Rheinland und
in Westfalen. Über die Leistungsvielfalt der
Wohnungsgenossenschaften konnte sich
auch Steinbrück bei einem Besuch am Stand
des VdW Rheinland Westfalen informieren.
Peer Steinbrück zeigte sich sehr interessiert
an dem Thema und sprach vor allem die Wohnungsknappheit in Großstädten an.
Clowns trieben ihren Spaß bei Peer Steinbrücks Rundgang über den Marktplatz.
Speziell für die kleinen Besucher gab es das
von der Marketinginitiative der Wohnungsgenossenschaften entwickelte PIXI-Buch
„Pauline zieht ein“ und ein spannendes Malbuch, das auf spielerische Weise das Thema
„Wohnen“ schon für die Jüngsten behandelt.
Die zahlreichen Besucher des Genossenschaftstages erfreuten sich an einem bunten
Programm, das bereits am frühen Sams-
VdW-Abteilungsleiter Dr. Gerhard Jeschke (r.) stellte die Arbeit von Wohnungsgenossenschaften vor. Die VdW-Broschüre „Das leisten Wohnungsgenossenschaften in NRW“ war beliebt.
tagvormittag auf dem Marktplatz begann:
Während Clowns und Musiker Jung und Alt
mit einem kurzweiligen Überraschungsprogramm unterhielten, konnte mit etwas Glück
einer von über 20.000 Preisen bei einer großen Glücksrad-Aktion gewonnen werden.
Abends gab die Rockband „Stanfour“ ein
Gratiskonzert unter freiem Himmel – direkt
vor der prächtigen Kulisse des Alten Rathauses in Bonn. Alexander Rychter, Landtagsabgeordneter
Bernhard von Grünberg (rechts)
10/2012 • VerbandsMagazin
L6 Aktuelles
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Veranstaltung
„Klimapakt statt Ordnungsrecht – Erfahrungen aus anderen
Ländern“ am 23. November 2012 in Düsseldorf
D
©iStockphoto.com/danielschoenen
ie Landesregierung in NordrheinWestfalen hat ihr Klimaschutzgesetz erneut in die parlamentarische
Beratung eingebracht. Dazu hat sie in ihrem
Koalitionsvertrag festgehalten, die Erfahrungen des Landes Baden-Württemberg
mit dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz
(EWärmeG) prüfen zu wollen.
Vor diesem Hintergrund führt der VdW
Rhein­land Westfalen am Freitag, 23. November 2012, von 10 bis ca. 13 Uhr die Veranstaltung „Klimapakt statt Ordnungsrecht“
in der Handwerkskammer Düsseldorf durch,
um Alternativen zum Ordnungsrecht, wie
freiwillige Vereinbarungen zur Erreichung
von Klimaschutzzielen, zu erörtern.
Sigrid Fessler, Verbandsdirektorin des vbw
Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen wird
einen Erfahrungsbericht mit dem EWärmeG
in Baden-Württemberg präsentieren, der ein
Wohnungsunternehmen anhand von Beispielen aus der Praxis mit Kosten und Nutzen
näher beleuchtet.
Werden erneuerbare Energien auch in NRW zur Pflicht im Bestand?
Demgegenüber hat Schleswig-Holstein einen freiwilligen Klimapakt mit der Wohnungswirtschaft geschlossen. Über Erfahrungen mit diesem Weg wird Karin Siebeck,
Referatsleiterin im Innenministerium
Schleswig-Holstein, berichten.
Abschließend werden Verbandsdirektor Ale­­xander Rychter, VdW Rheinland Westfalen,
und Felix von Grünberg, MdL, Mieterbund
NRW, darlegen, welche guten Gründe für
einen Klimapakt in Nordrhein-Westfalen
sprechen.
20. Symposium Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften
Nachhaltigkeit bei Genossenschaften
Am 6. November 2012 kann die gemeinsame Veranstaltungsreihe „Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“
von VdW Rheinland Westfalen und dem
IfG Institut für Genossenschaftswesen in
Münster ein Jubiläum feiern: Es findet
die 20. Veranstaltung statt und die steht
unter dem Motto „Nachhaltigkeit bei
Genossenschaften – Investition in den
langfristigen Gewinn“.
Wohnungsgenossenschaften sind ein Garant für eine nachhaltige Bewirtschaftung
und Weiterentwicklung von Wohnungsbeständen, weil es ihnen nicht um eine
kurzfristige Gewinnmaximierung durch
10/2012 • VerbandsMagazin
Vermögensverwertung geht. Wohnungsgenossenschaften sehen in der Erfüllung des
genossenschaftlichen Förderzwecks eine
dauerhafte Verantwortung für das Wohnen
ihrer Mitglieder. Dies gilt es für kommende
Mitgliedergenerationen zu erhalten und
weiterzuentwickeln.
Diese Themen werden wie immer im bewährten Dialog von Genossenschaftswissenschaft und Genossenschaftspraxis anlässlich
des 20. Symposiums „Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften“ mit Experten und
Praktikern diskutiert. Dabei wird der Schwerpunkt auf den Themenkomplexen „Energie“
und „Ökologie“ liegen. So befassen sich Vor-
träge mit „Innovativer Energieversorgung“
und „Ökologischer Nachhaltigkeit“.
Am Ende der Veranstaltung wird sich Gunther Adler, Staatssekretär im Ministerium
für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und
Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
mit dem Thema „Nachhaltigkeit im Wohnungsbau“ aus der Sicht der Wohnungspolitik befassen.
––
Das Programm steht im Internet
unter www.vdw-rw.de oder
www.ifg-muenster.de zum Download
bereit.
politik L7
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Im zuge des Klimagesetzes
Beteiligungsprozess zum
Klimaschutzplan NRW hat begonnen
A
m 26. Juni 2012 hat das Landes­
kabinett das Klimaschutzgesetz mit
Reduktionszielen für Treibhausgasemissionen – ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag – erneut auf den Weg gebracht.
Nach dem Beschluss des Kabinetts wurde
der Gesetzentwurf dem Landtag zugeleitet
und im Plenum am 5. Juli 2012 in erster Lesung beraten.
erste Eckpunkte für einen Klimaschutzplan
beschlossen, der in einem breiten gesellschaftlichen Partizipationsprozess erarbeitet
werden soll. Im Dialog mit unterschiedlichen
Akteuren sollen gemeinsam Maßnahmen
und Strategien erarbeitet werden, mit denen
die im Gesetz verankerten Klimaschutzziele
erreicht werden können.
In der ersten Phase dieses Prozesses sollen
sich Akteure aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in insgesamt sechs thematischen Arbeitsgruppen gemeinsam mit
Klimaschutzstrategien und -maßnahmen
befassen. Es werden sechs Arbeitsgruppen
zu folgenden Themen gebildet:
Bereits im Oktober letzten Jahres hatte das
Kabinett neben dem Klimaschutzgesetz auch
• AG1: Umwandlung
• AG2: Produzierendes Gewerbe/Industrie
Der VdW Rheinland Westfalen ist eingeladen, an der Arbeitsgruppe 3 Bauen/GHD
mitzuarbeiten. Die erste ganztägige Sitzung
der AG3 fand am 4. September 2012 statt.
Gegenstand der ersten Sitzung waren die
Vorstellung des Beteiligungsprozesses und
die Rolle der Gremien, Grundsätze der Zusammenarbeit in der AG, Vorgehensweise
bei der Erarbeitung des Klimaschutzplanes
und methodische Grundlagen sowie Diskussion der Handlungsfelder und möglicher
übergeordneter Strategien.
© Thaut Images - Fotolia.com
Die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen soll bis zum
Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent und bis
zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent
im Vergleich zu den Gesamtemissionen des
Jahres 1990 verringert werden.
• AG3: Bauen/GHD (Industrie/Gewerbe,
Handel, Dienstleistungen)
• AG4: Verkehr
• AG5: Landwirtschaft/Forst/Boden
• AG6: Private Haushalte
Die unterschiedlichen Arten der Stromerzeugung spielen bei dem Klimaschutzplan eine große Rolle.
10/2012 • VerbandsMagazin
L8 politik / verband
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Arbeitskreis Wohnen für ein langes Leben
Landtag
Erste Sitzung des
Bauausschusses nach
der Sommerpause
D
ie Abgeordneten des Landtags
Nordrhein-Westfalen haben
nach der Sommerpause ihre
Arbeit wieder aufgenommen.
Selbstbestimmtes Wohnen
mit Versorgungssicherheit –
ein Bielefelder Modell
Auf Bundesebene wird derzeit der Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und
Gemeinden und der weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts beraten.
Die Länder Nordrhein-Westfalen und
Bremen haben dazu einen gemeinsamen Antrag zum Thema verwahrloster
Gebäude eingebracht mit dem Ziel,
das bisher geltende Duldungsgebot des
Eigentümers in eine Beseitigungsverpflichtung umzuwandeln und die Kostenlast teilweise auf den Eigentümer zu
verlagern.
Oliver Klingelberg, Sozialmanager bei der
BGW, und Thomas Möller, Prokurist der
Baugenossenschaft Freie Scholle eG, Bielefeld, illustrierten ihren unternehmerischen
Ansatz anhand des Quartieres „Carlmeyerstraße“ und „Albert-Schweitzer-Straße“
in Bielefeld. Ziel der Umstrukturierung des
Quartieres war unter anderem die Schaffung
von bedarfsgerechten Wohnangeboten. Eine
soziale und generationengerechte räumliche Infrastruktur mit einer wohnortnahen
Beratung und Begleitung sollen ein selbstbestimmtes Wohnen mit Versorgungssicherheit fördern.
Minister Michael Groschek berichtete
zum Entwurf des Städtebauförderungsprogramms 2012. Dieser sieht für das
Jahr 2012 eine deutlich rückläufige Mittelausstattung vor. Ursachen dafür sind
der Wegfall des Sondereffektes aus der
landesseitig getätigten Kompensation
der gekürzten Bundesmittel für die Soziale Stadt in 2011 sowie bei den EUMitteln das rückläufige Mittelvolumen
durch das Auslaufen des EFRE-Programms 2007 bis 2013. Als strategischen
Förderansatz des Landes stellt Minister
Groschek heraus, Projekte fördern zu
wollen, die Teil einer fachübergreifenden, integrierten Entwicklungsstrategie
sind. Gründe dafür liegen im Rückgang
der Bevölkerung auch in NRW sowie
in der zunehmenden Bedeutung von
Integrations- und Bildungsaufgaben in
den Quartieren.
Die Umsetzung erfolgte in enger Koopera­
tion mit den im Quartier vertretenen Gesell-
schaften, wie beispielsweise AWO, Alt und
Jung Süd-West e.V. oder LEG. Es soll sichergestellt werden, dass sich die angebotenen
Dienstleistungen ergänzen und keine Doppelstrukturen geschaffen werden. So steht
den Bewohnern des Quartieres beispielsweise ein Servicestützpunkt zur Verfügung,
der rund um die Uhr besetzt ist. Alle Mieter
können auf Hilfs- und Betreuungsangebote
zurückgreifen, die aber nur im Bedarfsfall
kostenpflichtig werden. Selbstverständlich
können auch andere Dienstleister in Anspruch genommen werden. Ein Wohn-Café,
ein Nachbarschaftstreff und außergewöhnliche Freizeitmöglichkeiten im Wohnumfeld
runden das Angebot im Quartier ab und
fördern das „Wir-Gefühl“ aller Bewohner.
Die Teilnehmer des Arbeitskreises zeigten
sich überzeugt vom Quartier und seinen
Qualitäten. Neben den hohen energetischen
Standards und der barrierefreien Ausstattung der Wohnungen, ermöglicht die soziale
und generationengerechte Infrastruktur ein
selbstbestimmtes Wohnen mit Versorgungssicherheit ohne Betreuungspauschale – eine
Besonderheit des Bielefelder Modells.
Foto: Sinz
Der nach der Teilung der Ministerien
umbenannte neue Ausschuss für Bauen,
Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr
tagte am 6. September 2012. Auf der
Tagesordnung standen unter anderem
die Novelle des Baugesetzbuchs sowie
der Entwurf des Städtebauförderprogramms 2012.
Der Arbeitskreis „Wohnen für ein langes
Leben“ des VdW Rheinland Westfalen kam
am 5. September 2012 zu einer Sitzung in
Bielefeld zusammen. Gastgebendes Unternehmen war die BGW Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH.
Der Arbeitskreis beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Quartiersumbau für alle Generationen – Wohnen mit
Versorgungssicherheit“.
Der Arbeitskreis „Wohnen für ein langes Leben“ tagte in Bielefeld.
10/2012 • VerbandsMagazin
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
verband / unternehmen L9
Gemeinsame Sitzung der Ausschüsse Technik des VdW Rheinland Westfalen und des VdW südwest
Klimaschutzstrategie, Technisches FacilityManagement und Anlageneffizienz
D
er Fachausschuss für Planung und
Technik des VdW südwest und der
Ausschuss Technik und Energieeffizienz des VdW Rheinland Westfalen trafen
sich vom 28. bis 30. August 2012 in Berlin zur
gemeinsamen Sitzung.
Die Wohnungswirtschaft möchte neben der
Kritik an den immer weiter verschärften
Anforderungen an die Energieeffizienz auch
konkrete Vorschläge mit alternativen Lösungen und Konzepten vorlegen. Der GdW
Bundesverband deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen hat dazu in Zusammenarbeit mit den Landesausschüssen
eine erweiterte Strategie erarbeitet.
Der „Sanierungsfahrplan“, dessen Begriff
irreführend ist und der eigentlich „Energie-
Entwicklungsszenario“ heißen müsste, verbindet Elemente der Klimaschutzstrategie.
Er basiert auf der Energieeinsparung im
Gebäudebestand und berücksichtigt Effekte
zur CO2-Minderung.
Management kann über das Portal gesteuert
und entlastet werden. Einstellungen können
per Fernwartung verändert werden oder Störungen können aufgenommen und behoben
werden.
Die Arbeit wurde durch einen Facharbeitskreis aus Technikern der Mitgliedsverbände
und Wohnungsunternehmen begleitet, der
mit dem Entwurf verschiedene Szenarien
entwickelt.
Es zeigt sich, dass insbesondere bei innovativen Projekten eine nachhaltige Anlagenüberwachung unbedingt erforderlich
ist, um die Planwerte (Einsparungen oder
regenerative Energiebeiträge) zu erreichen.
Über ein vorgestelltes Energieportal werden
mittlerweile verschiedene Projekte energetisch gesteuert und kontrolliert. Diese
dienen ebenfalls der Mieterinformation und
binden die Mieter aktiv in den Prozess ein. So
kann der Bewohner sein Heizverhalten per
Internet mitbestimmen. Auch das Facility-
In diesem Zusammenhang wurden dem
Teilnehmerkreis auch die geringinvestiven
Maßnahmen der Anlageneffizienz in einem
Vortrag vorgestellt.
Hohenlimburger Bauverein eG, Hagen
Zum Genossenschaftsjahr eine Torte für den guten Zweck
Foto: Hohenlimburger Bauverein eG
Die Volksbank Hohenlimburg und der
Hohenlimburger Bauverein eG, Hagen,
präsentierten sich im Juni zusammen auf
dem Stadtfest in Hagen-Hohenlimburg.
Ein gemeinsamer Stand lockte zahlreiche
Besucher, die sich über die Unternehmensform Genossenschaft und deren Vorzüge informieren konnten.
Insbesondere die jüngere Generation sollte
durch die Präsenz auf dem Stadtfest für den
genossenschaftlichen Gedanken begeistert
werden. Das Stadtfest im Hagener Stadtteil
Hohenlimburg ist ein Publikumsmagnet und
zieht auch Besucher aus den umliegenden
Gemeinden an.
An dem gemeinsamen Stand boten Volksbank und Bauverein den Festbesuchern Informationsmaterial und Werbepräsente an.
Aufgeschlossen und gut gelaunt engagierten
sich Vorstandsmitglieder, Mitarbeiter und
Auszubildende am Stand. Viele Mitglieder
nutzten die Gelegenheit zu persönlichen
Gesprächen. Aber auch jedem anderen Besucher beantworteten die Mitarbeiter beider
Genossenschaften zahlreiche Fragen zu den
Unternehmen.
Von dem riesigen Erdbeerkuchen zum Fest war nachher nicht mehr viel übrig.
Auch das Internationale Jahr der Genossenschaften wurde in diesem Rahmen gefeiert – und das mit Genuss. Eine riesige
Erdbeertorte wurde unter dem Motto des
Genossenschaftsjahres „Ein Gewinn für alle“
aufgeteilt und die einzelnen Stücke für einen
guten Zweck verkauft.
Zahlreiche Bürger sowie viele Mieter und
Mitglieder nutzten die Sitzgelegenheiten
>>
10/2012 • VerbandsMagazin
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
am Stand für eine Kaffeepause mit einem
Stückchen Erdbeertorte.
zum Motto „Ein Gewinn für alle“ beitragen
zu können.
Der Erlös aus dem Tortenverkauf war für
die weiterführenden Schulen in Hagen-Hohenlimburg bestimmt. Mit Schülerprojekten
sollte der Gemeinschaftsgedanke gefördert
werden. Die Klassen waren aufgefordert,
kreative Projektvorschläge einzureichen.
In der Zukunft sind Besuche in den Schulen
geplant, um den Schülern innerhalb des
Unterrichts den Aufbau von Genossenschaften zu erklären und die Besonderheiten zu
erläutern. Die Genossenschaften möchten
damit zukünftige Mitglieder und engagierte
Auszubildende gewinnen. Auch das steht
für die Wohnungsgenossenschaft unter dem
Motto „Ein Gewinn für alle“.
Nach den Sommerferien wurden die Projekte
der Schüler prämiert. Beide Genossenschaften waren von den Ideen begeistert und freuten sich, als moderne Unternehmen etwas
Foto: Hohenlimburger Bauverein eG
L10 Aus den unternehmen
Auch die Kinder hatten Spaß.
Bauverein Langenfeld eG
Alt-Holz als Wärmelieferant
Ein gutes Holzfeuer hält warm, das wussten auch schon unsere Vorfahren. Die
Bauverein Langenfeld eG besinnt sich
nun des altbewährten Rohstoffes: Ein
Kraftwerk wird errichtet, das rund 800
Wohnungen dank Biomasse mit Wärme
versorgen wird.
Es sieht unscheinbar aus, eher wie ein
kleines Einfamilienhäuschen, doch innen
versteckt sich modernste Technik – das
neue Hackschnitzel-Kraftwerk. Mitten
im Wohngebiet Martinstraße ersetzt die
Holzheizung die bisherigen 120 Gas-Sammelheizanlagen. Statt Öl und Gas, die
oft teuer im Ausland eingekauft werden
müssen, nutzt ein Hackschnitzel-Kraftwerk Rohstoffe aus der Region. Dank der
deutschen Wälder, welche über die größten Holzvorräte Mitteleuropas verfügen,
haben heimische Unternehmen wie die
Bauverein Langenfeld eG genügend „Holz
vor der Hütte“.
Das Hackschnitzel-Kraftwerk wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wie das Kraftwerk funktioniert: Holzhackschnitzel werden in einem unterirdischen Silo gelagert. Über automatische
Förderanlagen wird das Material in den
Brennraum geschoben. Dort verbrennen
die Hackschnitzel und beheizen das Wasser, das aus einem Wärmespeicher vom
Verbraucher abgerufen werden kann. Die
Asche wird anschließend ebenfalls automatisch aus der Anlage gefördert.
10/2012 • VerbandsMagazin
Die Biomasseanlage erzeugt thermisch 830
Kilowattstunden und wird von Oktober bis
Mai betrieben. In diesem Zeitraum soll sie
70 Prozent der benötigten Energie abdecken.
Bei zusätzlichem Bedarf können selektiv ein
Öl- oder Gaskessel zugeschaltet werden. In
den Sommermonaten reicht die Versorgung
durch ein Blockheizkraftwerk aus, um den
Pufferspeicher auf Temperatur zu halten.
Die Anlage versorgt das Wohngebiet nicht
nur mit ökologischer, sondern auch mit
bezahlbarer Energie. In Zeiten, in denen
Klimaschutz und erneuerbare Energien
weiter intensiv diskutiert werden, sind
Heizanlagen mit Biomasse als Alternative
zu Öl- und Gasheizungen auch ein Vermietungsargument.
personalia / termine L11
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Siegfried Wunderlich mit Ehrennadel in Silber ausgezeichnet
22 Jahre im Dienste der Mitglieder
Wohnstättengenossenschaft Siegen
A
nlässlich einer Feierstunde am 27.
Juni 2012 wurde der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnstättengenossenschaft Siegen eG, Siegen,
Siegfried Wunderlich, verabschiedet. In Anerkennung seiner Verdienste und als Würdigung seiner Leistungen erhielt Wunderlich von VdW-Abteilungsleiter Dr. Gerhard
Jeschke die Ehrennadel in Silber des VdW
Rheinland Westfalen. Wunderlich wurde
im Jahr 1990 erstmals in den Aufsichtsrat
gewählt, dessen Vorsitz er 1994 übernahm.
In seiner Laudatio betonte Jeschke, dass die
positive Entwicklung der Wohnstättengenossenschaft in den zurückliegenden Jahren
auch maßgeblich auf das Wirken von Wunderlich zurückzuführen ist: „Die Bilanzsumme hat sich von 14,5 Millionen Euro auf über
37 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das
Eigenkapital stieg von 5,3 Millionen Euro auf
12,5 Millionen Euro. Auch der Umsatz hat
sich von 1,9 Millionen Euro auf 4,5 Millionen
Euro mehr als verdoppelt. Der Wohnungsbestand hat sich von 689 Wohnungen in 141
Häusern auf 911 Wohnungen in 168 Häusern
erhöht.“
Angesichts dieser Zahlen betonte Jeschke,
dass sich die Genossenschaften zwar der
Nachhaltigkeit und ihren Mitgliedern verpflichtet fühlen, sie dabei aber nicht die
Wirtschaftlichkeit vergessen. Ganz im Gegenteil: Wirtschaftlichkeit ist gerade eine
Voraussetzung für soziale und ökologische
Nachhaltigkeit.
November 2012
Dem VdW Rheinland Westfalen wurde mitgeteilt
Aus den Mitgliedsunternehmen
Die „Heimfried“ Wohnungsgenossenschaft eG, Gelsenkirchen, teilt mit, dass
Fritz Pascoletti aus Altersgründen seinen
Rücktritt vom Vorsitz des Aufsichtsrates
erklärt hat. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist Jürgen Füchter.
Vorsitzenden und Otfried Schneider zum
stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt hat.
140 Jahre
1. November 2012
GEBAG Duisburger Baugesellschaft
mbH, Duisburg
60 Jahre
Der Bauverein Opladen eG, Opladen, teilt
mit, dass der Aufsichtsrat in seiner Sitzung
am 9. August 2012 Wolfgang Fröhlen zum
Termine
Jubiläen von
Mitgliedsunternehmen
11. November 2012
Wohnungsbaugesellschaft mbH
„Glückauf“, Moers
VdW Rheinland Westfalen
VdW südwest
VdW saar
Gremien / Ausschüsse / Arbeitskreise / Arbeitsgemeinschaften
2012
Veranstalter
Verbandsrat
Montag, 29.10., 14.00 Uhr
Montag, 03.12., 12.00 Uhr
Düsseldorf
Düsseldorf
Präsidium
Montag, 05.11., 10.00 Uhr
Montag, 03.12., 10.00 Uhr
Düsseldorf
Düsseldorf
Finanzausschuss
Montag, 05.11.
Düsseldorf
Donnerstag, 22.11., 11.00 Uhr
Donnerstag, 22.11., 13.00 Uhr
Koblenz
Koblenz
Montag, 29.10., 14.00 Uhr
Düsseldorf
Sparte GENO
> > Ausschuss
Delegierte zum GdW-Verbandstag
10/2012 • VerbandsMagazin
L12 termine
Landesausgabe Nordrhein-Westfalen
Gremien / Ausschüsse / Arbeitskreise / Arbeitsgemeinschaften
2012
Veranstalter
Ausschuss „Betriebswirtschaft“
Donnerstag, 06.12., 10.00 Uhr
Köln
Ausschuss „Steuern und Bilanzierung“
Donnerstag, 25.10., 14.00 Uhr
Trier
Ausschuss „Technik und Energieeffizienz“
Dienstag, 13.11., 10.00 Uhr
Köln
Ausschuss „Wohnraumförderpolitik“
Donnerstag, 29.11., 14.00 Uhr
Düsseldorf
Arbeitskreis „PR + Marketing“
(i. V. mit vnw und vdw Niedersachsen Bremen)
Do./Fr., 18./19.10.
Bremen
Arbeitskreis „Wohnen im Quartier“
Mittwoch, 31.10., 13.00 Uhr
Bochum
Treffpunkt Regionale Arbeitsgemeinschaften
Donnerstag, 25.10., 11.00 Uhr
Bochum
Treffpunkt „Sozialarbeit“
Mittwoch, 31.10., 9.30 Uhr
Bochum
Allgemeine Termine
2012
Internationales Jahr der Genossenschaften
Montag, 29.10., 15.00 Uhr
Düsseldorf
Klimapakt statt Ordnungsrecht –
Erfahrungen aus anderen Ländern
Freitag, 23.11., 10.00 Uhr
Düsseldorf
Parlamentarischer Abend NRW
Montag, 22.10., 19.00 Uhr
Düsseldorf
Veranstaltungsreihen
2012
Aktuelles Genossenschaftsrecht
> > 1. Veranstaltung
> > 2. Veranstaltung
Dienstag, 23.10., 10.00 Uhr
Dienstag, 13.11., 10.00 Uhr
Bonn
Wiesbaden
Aktuelles Steuerrecht
> > 3. Tagung
Mittwoch, 21.11., 10.00 Uhr
Bochum
ETHC (ehemals „Europäischer Tisch“)
> > 2. Tagung
Di./Mi., 26./27.11.
Brüssel
Perspektiven für Wohnungsgenossenschaften
(i. V. m. IfG)
> > 20. Symposium
Dienstag, 06.11., 10.00 Uhr
Münster
Treffpunkt Ehrenamt in Genossenschaften
> > 1./2. Treffpunkt
> > 3. Treffpunkt
> > 4./5. Treffpunkt
Fr./Sa., 16./17.11.
Fr./Sa., 23./24.11.
Fr./Sa., 30.11./01.12.
Münster
Kassel
Bad NeuenahrAhrweiler
Treffpunkt Hausmeister
> > 2. Treffpunkt
Fr./Sa., 23./24.11.
Wiesbaden
anregungen, kritik oder fragen
Setzt Ihr Unternehmen gerade ein be­
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10/2012 • VerbandsMagazin
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Verbandstag des VdW südwest 19
Teilnahmerekord in Worms
Innovative Wege der wohnungswirtschaftlichen
Kommunikation
D
er Verbandstag des VdW südwest,
der vom 17. bis 19. September 2012
in Worms stattfand, beschäftigte
sich in diesem Jahr nicht nur mit innovativen
Wegen der Mieterkommunikation, sondern
ging auch selbst neue Wege der Kommunikation. So fand in der Fußgängerzone in Worms
während des Verbandstages die Präsentation
einer Aktionskunst statt, die auf künstlerische
Weise den Passanten die Herausforderungen
des Wohnens in Zeiten des demografischen
Wandels veranschaulichte. Auch wurden diverse Projekte vorgestellt und diskutiert. Der
Verbandstag machte vor allem anhand von
vielfältigen Ansätzen für positive Nachbarschaften Mut für die Bewältigung der Herausforderungen bei der Mieterkommunikation.
Über 450 Teilnehmer konnten so vielfältige
Eindrücke gewinnen und als Anregungen für
ihre Arbeit mitnehmen.
Mehr als 450 Teilnehmer nahmen am diesjährigen Verbandstag teil.
Projekt „Hallo Nachbar!“
Nachbarschaft geht auch positiv!
Die Medien zeichnen ein düsteres Bild der
deutschen Nachbarschaften: Konflikte zwischen verschiedenen Hausparteien werden
lautstark ausgefochten und enden nicht
selten vor dem Richter. So zumindest hat
es den Anschein, wenn man heute den
Fernseher einschaltet. Diese oft negative
Berichterstattung nahm der VdW südwest
zum Anlass, einmal genauer nachzufragen,
wie es um die „Nachbarschaft“ bestellt ist.
Zusammen mit der Wohnungsbau GmbH
Worms und der WWG Wetzlar startete der
Verband 2012 den Wettbewerb „Hallo Nachbar!“. Gesucht wurden die originellsten und
schönsten Nachbarschaftsgeschichten.
92-Jährige ausgezeichnet
renden Nachbarschaften und den Willen zu
einem gemeinsamen, harmonischen Zusammenleben“, erklärt Dr. Rudolf Ridinger,
Vorstandssprecher des VdW südwest. Bestes
Beispiel dafür ist die Siegerin des Wettbewerbs: Die 92-jährige Wormserin Gerda Hör-
Die Ergebnisse, die im Rahmen des Verbandstages vorgestellt wurden, machen
Hoffnung: „Es gibt sie noch, die funktionie-
Jürgen Beck, Geschäftsführer der Wohnungsbau GmbH Worms, gratuliert der
langjährigen Mieterin Gerda Hörnes.
>>
10/2012 • VerbandsMagazin
20 Verbandstag des VdW südwest
nes versorgt ihre Nachbarn, wenn sie krank
werden, macht Einkäufe und setzt sich für
ihre Mitmenschen ein. Seit 33 Jahren wohnt
sie bei der Wohnungsbau GmbH Worms
und hat in dieser Zeit so manche schöne
Erfahrung gemacht. Für die Berichte ihrer
Erlebnisse, hauptsächlich auch für ihr starkes nachbarschaftliches Engagement, wurde
sie auf dem Verbandstag ausgezeichnet.
„Eine aktive Nachbarschaft hilft, Konflikte
zu vermeiden und steigert die Qualität des
gesamten Quartiers“, sagte Dr. Ridinger im
Rahmen der Preisverleihung.
Die eigentliche Überraschung gab es für
­G erda Hörnes bereits im Vorhinein: Der
Preis für den Wettbewerbsgewinn war ein
vom Verband und der Wohnbau ausge­
richtetes Nachbarschaftsfest zu ihrem diesjährigen Geburtstag. So konnte sie ihren
92. Geburtstag bei Essen, Trinken und guter
Musik im Kreis ihrer Angehörigen und Nachbarn feiern.
Eine funktionierende, aktive Nachbarschaft
zeigte sich auch bei der WWG in Wetzlar:
Wie WWG-Geschäftsführer Harald Seipp berichtete, nutzte eine Quartiersgemeinschaft
den Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb,
um spontan ein Nachbarschaftsfest zu organisieren.
Bürgerbefragung bestätigt positive
Einschätzung
Die Vorteile eines funktionierenden nachbarschaftlichen Austausches sind vielfältig:
Während in einer aktiven Gemeinschaft
Probleme meist unter den Nachbarn selbst
gelöst werden, erfordern Nachbarschaftskonflikte unter Beteiligung des betreffenden Wohnungsunternehmens von diesem
oft einen hohen Einsatz. Sind die Fronten
verhärtet, kann sich eine Schlichtung lange
hinziehen und hohe Personalkosten verursachen. Noch negativere Folgen sind gewaltsame Auseinandersetzungen und Vandalismus
unter den Konfliktparteien.
Eine weiterhin positive Besetzung des Begriffs „Nachbarschaft“ unterstreichen auch
die Ergebnisse einer Befragung, die der
VdW südwest im Rahmen des Wettbewerbs in diversen
Fußgängerzonen
durchführte. BürEine aktive Nachbarschaft
Wie dagegen ein
ger aus Wetzlar,
hilft, Konflikte zu veraktives, harmoniWorms und Mainz
meiden und steigert die
sches Miteinander
gaben an, schon
Qualität des gesamten
noch aussehen
verschiedenste
Quartiers.
kann, zeigten zwei
Erfahrungen mit
Dr. Rudolf Ridinger
Mieterinnen aus
ihren Nachbarn
Worms: Da Monigemacht zu haka Mesin den Geburtstag ihrer Nachbarin
ben – die Mehrzahl der Befragten äußerte
Eva Kranz vergessen hatte, überraschte sie
sich jedoch insgesamt positiv über ihre
sie kurzerhand mit einem Sekt-Imbiss im
Nachbarschaft. Ausschnitte der Interviews
Treppenhaus.
wurden auf dem Verbandstag gezeigt.
Politische Veranstaltung
Das Thema Wohnungspolitik gewinnt wieder
an Bedeutung
Fast 80 Prozent der Mitgliedsunternehmen
des VdW südwest rechnen mit einer weiteren Verknappung preisgünstiger Wohnungen. Kein Wunder, dass das Thema Wohnungspolitik wieder an Bedeutung gewinnt,
so die übereinstimmende Einschätzung der
meisten Teilnehmer des Verbandstages in
Worms. Dies spiegelte sich auch in der Zahl
der Teilnehmer wider, die den Weg nach
Worms fanden, um sich unter dem Motto
„Wohnungswirtschaft kommunikativ“ politischen, wirtschaftlichen und verfassungs-
rechtlichen Fragen zu widmen. Mit 450
Teilnehmern war Worms der bestbesuchte
Verbandstag der letzten Jahre.
preis. Und ebenso natürlich sollen bestehende Gebäude energetisch bestmöglich
saniert werden. Dafür sorgen immer neue
gesetzliche Vorschriften und das wünschen
sich wiederum die Mieter, deren Strom-,
Für viele Politiker und Mietervereine ist die
Heizungs- und sonstigen Nebenkosten in
Antwort auf das Fehlen preiswerter Wohnunden letzten Jahren deutlich gestiegen sind.
gen einfach: Die Politik soll die Mietpreise
Auch nach energetischen Sanierungsmoderdeckeln und die Wohnungsunternehmen
nisierungen soll die
sollen neue WohMiete möglichst nur
nungen bauen
Der Gesetzgeber darf
geringfügig steigen.
– natürlich zum
beim sozialen Mietrecht
Gerne wird als Argünstigen Miet-
die Schraube nicht überdrehen, weil er sonst die
Initiativkräfte des Marktes
lähmt. Wir haben hier eine
Grenze erreicht.
Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, bis 2011
Richter am Bundesverfassungsgericht
10/2012 • VerbandsMagazin
Verbandstag des VdW südwest 21
hielt dies zwar für wünschenswert, aber
Gesetzgeber beim Mietrecht und bei Enernicht für praktikabel, weil zu langwierig.
giefragen zwar in das Wohneigentum einUrsache dafür sei nicht „eine Charaktergreifen darf, allerdings jeder Eingriff „schoschwäche von Politikern“, sondern sich
nend“ sein müsse. Man dürfe beim sozialen
gegenseitig stimulierende Impulse einer ÖfMietrecht die Schraube nicht überdrehen
fentlichkeit einerund „die Initiativseits, die sich zwar
kräfte des Marktes
kaum politisch
dadurch lähmen“.
Die Unternehmen des
beteilige, aber an
Di Fabio stellte fest:
VdW südwest pflegen
die Politik immer
„Wir haben hier die
regelmäßig den Dialog
neue ForderunGrenze erreicht.“
mit ihren Mietern.
Verbandsratsvorsitzender Alfred Böhmer bei
gen nach ReguAlfred Böhmer, Vorsitzender des
der Eröffnung des Verbandstages in seiner
lierung stelle,
Diese Auffassung
Verbandsrates des VdW südwest
Heimatstadt.
und der Politiker
teilten in der anandererseits, die
schließenden Dissich
gezwungen
sähen,
gegenüber dieser
kussion
auch
Dr.
Rudolf
Ridinger,
Vorstand
gument hierfür auf die Sozialbindung des
„Zuschauerdemokratie“
ständig
Leistungsdes
VdW
südwest,
und
Axel
Gedaschko,
Eigentums hingewiesen.
nachweise zu erbringen.
Präsident des GDW. „Die Schraube bei gesetzlichen Vorschriften in der WohnungsDas Leben ist aber bekanntlich kein WunschEin Lösungsansatz sei die stärkere Einbewirtschaft ist überdreht.“ Es könne nicht
konzert und ein Wohnungsunternehmen,
ziehung der Bürger in Entscheidungen, so
sein, dass Auflagen
das seine InvestiDi Fabio. Die Bürger müssten zum Beispiel
für energetische
tionen nicht über
bei der Stadtplanung mehr Verantwortung
Sanierungen für aldie Miete wieder
Entweder die Kosten
übernehmen und es müsse dafür mehr
le Wohnlagen, Aleinspielen kann,
für gesetzliche Auflagen
Begegnungsräume für Menschen unterters- und Preiskameldet über kurz
passen sich den erzielbaren
schiedlicher sozialer Herkunft geben. Solche
tegorien gleich und
oder lang InsolMieten an oder der Staat
Begegnungen beginnen häufig im Trepdamit gleich teuer
venz an. Betriebsmuss mit Subventionen
penhaus, wie das Projekt „Hallo Nachbar!“
seien, obwohl die
wirtschaftlich geeinspringen.“
zeigte, mit dem der VdW südwest beim
Mieten sich erhebsehen ist dies eine
Axel Gedaschko, Präsident des GdW
Verbandstag bewies, dass Nachbarn sich
lich unterscheiden.
Binsenweisheit,
nicht nur streiten, sondern es eine Fülle von
Ridinger machte
aber was sagt unBeispielen guter und lebendiger Nachbardeutlich, „dass alle
ser Grundgesetz
schaften gibt (siehe Seite 19). „Die Unternehpreissteigernden Anforderungen an den
zu diesem Thema? Immerhin versteht sich
men des VdW südwest suchen regelmäßig
Wohnungsbau zur energetischen Sanierung
die Bundesrepublik Deutschland als ein
den Dialog mit ihren Mietern“, unterstrich
und zum barrierefreien Wohnen aus den
Sozialstaat.
auch der Vorsitzende des Verbandsrates, Alvergangenen Jahren Gift für das Segment
fred Böhmer. Dies trage zur Mieterbindung
der preiswerten Wohnungen sind“. Aus GeProfessor Dr. Dr. Udo Di Fabio, bis 2011 Richbei und sei angesichts des demografischen
daschkos Sicht gibt es hier nur zwei Lösungster am Bundesverfassungsgericht in KarlsWandels unverzichtbar.
wege: „Entweder die Kosten für gesetzliche
ruhe, ließ keinen Zweifel daran, dass der
Auflagen passen sich den erzielbaren Mieten
an oder der Staat muss mit Subventionen
einspringen.“
Könnte hier, so die Frage von Verbandsdirektor Dr. Rudolf Ridinger, ein System zur
Abschätzung von Folgen der Politik helfen?
Der frühere Verfassungsrichter Di Fabio
Der ehemalige Bundesverfassungsrichter
Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio fordert mehr
Verantwortung für den Bürger.
Entspannte Atmosphäre auf dem Podium:
der rheinland-pfälzische Finanz­minister
Dr. Carsten Kühl (l.) im Gespräch mit
Dr. Rudolf Ridinger.
10/2012 • VerbandsMagazin
22 Verbandstag des VdW südwest
Wohnungsgenossenschaften werben im Radio
und auf Facebook
„Werd WohnHesse!“ >> Anlässlich des Internationalen Jahres der Genossenschaften betraten die
hessischen Wohnungsgenossenschaften 2012 sprichwörtlich „Neuland“: Unterstützt von der wohnungswirtschaftlichen Fachagentur FuP Marketing und Kommunikation aus Frankfurt starteten sie
im Mai eine speziell auf junge Erwachsene ausgerichtete Imagekampagne, deren Ergebnisse auf dem
Verbandstag präsentiert wurden.
Erfolgsrezept „crossmedial“
Mit Radiospots auf planet radio, in Flyern
und auf einer neu geschaffenen FacebookSeite wurden die „WohnHessen“ gesucht
– junge Menschen, die sich über das Prinzip
des genossenschaftlichen Wohnens informieren und deren Vorteile kennenlernen
wollten. Ein Fotowettbewerb unter dem
Motto „Zeig uns deine Bude!“ regte die Fans
außerdem dazu an, die eigene Wohnung
der Online-Gemeinschaft zu präsentieren
und sich so ganz gezielt mit dem Thema
„Wohnen“ auseinanderzusetzen. Ergebnis
waren kreative und originelle Einsendungen,
die unter www.facebook.com/wohnhesse in
einer Fotogalerie zu sehen sind.
Im Dialog mit der Netz-Gemeinde
Über die Sieger des Fotowettbewerbs entschied die Facebook-Gemeinde selbst: Per
Abstimmung konnten die Nutzer für ihr
Lieblingsfoto stimmen. Die Teilnehmer warben auf diesem Weg bei ihren Freunden für
die Abstimmung, was noch einmal für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte. Als Preise
lockten ein neues iPad, Genossenschaftsanteile und iTunes-Gutscheine.
„Die Facebook-Seite wird auch zukünftig
von den Genossenschaften genutzt, um die
Fans und vielleicht künftigen Mitglieder mit
Service-Tipps rund um das Thema ‚Wohnen‘
sowie mit Neuigkeiten aus den Genossenschaften zu versorgen“, erklärte Bernd Arnold, Vorstand von Hochtaunusbau in Bad
Homburg, gemeinsam mit Uwe Flotho, Vorstand der Kasseler Vereinigte Wohnstätten
1889 und Sprecher des Marketing-Arbeitskreises der Wohnungsbaugenossenschaften
in Hessen.
„Pionierarbeit“ in Zeiten des Wandels
Die vor allem im sozialen Netzwerk Facebook von den Genossenschaften geleistete
„Pionierarbeit“ ist eine Konsequenz aus
den Folgen des demografischen Wandels:
Eine immer geringer werdende Zahl junger
Menschen bedeutet für die Wohnungswirtschaft eine besondere Herausforderung.
Umso wichtiger erschien es dem Arbeitskreis
Hessischer Wohnungsgenossenschaften, die
„Mieter der Zukunft“ da abzuholen, wo sie
unterwegs sind und sich gerne aufhalten.
Soziale Netzwerke wie Facebook gehören
nämlich mittlerweile zum Alltag der 15bis 35-Jährigen und erfreuen sich auch bei
Älteren immer größerer Beliebtheit. Die
Möglichkeit, sich auf persönlicher Ebene mit
seinen Bekannten zu „verbinden“ und Erfahrungen unkompliziert und schnell auszutauschen, begeistert dabei viele Menschen.
Hinzu kommt die Tendenz, der Empfehlung
eines Bekannten oder Freundes mehr Bedeutung beizumessen als einer „anonymen“
Werbebotschaft.
„Die Wohnungswirtschaft kann soziale Netzwerke nicht mehr ignorieren, wenn sie die
Mieter der Zukunft erreichen will. Allein
in Deutschland sind rund acht Millionen
Menschen dort unterwegs. Außerdem bieten
Netzwerke wie Facebook vor allem deshalb
großes Potenzial, weil sich in ihnen eine
Kommunikation ‚auf Augenhöhe‘ erreichen
Bernd Arnold stellt den „WohnHessen“ vor.
10/2012 • VerbandsMagazin
Verbandstag des VdW südwest 23
lässt“, so Detlef Hans Franke, Geschäftsführer der Agentur FuP Marketing und Kommunikation in Frankfurt. Franke machte aber
auch klar, dass soziale Netzwerke klassische Medien wie Internet, Mieterzeitungen,
Imagebroschüren und Mieterfeste nicht
ersetzen könnten, sondern ein neuer Bestandteil des Marketing-Mix seien.
Mieter können sich auf der Facebook-Seite
ihres Wohnungsunternehmens treffen, miteinander sprechen und sich informieren.
Verabredungen, etwa zu gemeinsamen Mieterfesten oder ähnlichen Anlässen, lassen
sich leicht organisieren. Gibt es Fragen, kann
zudem schnell der passende Ansprechpartner
innerhalb des Unternehmens oder der Genossenschaft vermittelt werden. Eine solche Basis
anzubieten, erleichtert die Mieterkommuni-
kation und schafft auf lange Sicht eine positive
Grundstimmung im gegenseitigen Verhältnis.
––
Weitere Informationen zum Projekt gibt
es unter www.facebook.com/wohnhesse.
Näheres zum Arbeitskreis Hessischer
Wohnungsgenossenschaften sowie
zu dessen Mitgliedern finden
Interessierte auf der Internetseite
www.hessen-wohnung.de.
Aktionskunst in der Wormser FuSSgängerzone
„Mobile Immobilien“
Dass sich der demografische Wandel auch
unmittelbar auf die Wohnungswirtschaft
auswirkt, ist kein Geheimnis – und doch können sich nur wenige Menschen vorstellen,
was dies konkret bedeutet. Eine Aktion des
VdW südwest in der Wormser Fußgänger­
zone verdeutlichte auf künstlerische Art, welchen Herausforderungen sich Wohnungsunternehmen in Zukunft stellen müssen.
Ein hoher, weißer Kubus steht auf einer
Kreuzung, Menschen scharen sich darum
und versuchen, ins Innere zu schauen.
Plötzlich erscheint eine Hand im „Stein“,
dann ein Gesicht, Bewegung ist erkennbar.
Das Staunen der Zuschauer wächst und das
scheinbar lebendige Gestein zieht immer
mehr Blicke auf sich. „Unheimlich“, finden
die einen, „faszinierend“ die anderen. „Da
möchte jemand raus“, sagt ein junger Mann
und sein Begleiter ergänzt: „Aber er kann es
nicht.“ Eine Frau meint: „Der Block scheint
zu sprechen, aber man hört es nicht.“
Aktionskunst: Blickfang in der Wormser Fußgängerzone
Was die Künstlergruppe „amorphia“ mit
ihrem Kubus in der Wormser Fußgänger­
zone abzubilden versucht, erklärt Dr. Rudolf
Ridinger, Verbandssprecher des VdW südwest: „Die Anforderungen an das Wohnen
sind in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Häufige Jobwechsel, Patchwork-Familien
und eine alternde Gesellschaft verlangen
Immobilien eine immer größere Flexibilität
und ‚Mobilität‘ ab. Dies alles symbolisiert der
sich bewegende Stein.“ Wie Wohnungsun-
ternehmen sich aufstellen können, um diese
Zerreißprobe zu bestehen, diskutierten die
Mitglieder des VdW südwest im Rahmen des
diesjährigen Verbandstages.
10/2012 • VerbandsMagazin
24 Verbandstag des VdW südwest
Stimmen von Teilnehmern
„Wohnungswirtschaft kommunikativ“ hieß das Motto des
Verbandstages 2012 in Worms. Ein Thema, das für die Teilnehmer
auch im Unternehmensalltag eine bedeutende Rolle spielt.
Wenn wir die Mieter lange an uns
binden wollen, müssen wir mit ihnen
reden und ihnen mehr bieten, als nur
die Wohnung selbst. Ohne Kommunikation mit unseren Mietern geht das
nicht.“
Jürgen Beck, Geschäftsführer der
Wohnungsbau Worms GmbH
Wir müssen wissen, was unsere
Mieter wollen. Deshalb befragen wir
sie, machen Mistery Shopping und
verbessern kontinuierlich unsere
Servicequalität.“
Frank Nieburg, Vorsitzender Vorstand
des Siedlungswerks Fulda eG
Wir geben sechsmal jährlich eine
Mieterzeitung heraus und fragen unsere
Mieter, wo sie der Schuh drückt. Vor
jeder Modernisierung laden wir zu Versammlungen ein und jetzt haben wir
mit einer landesweiten Imagekampagne
auf uns aufmerksam gemacht.“
Dirk Schumacher, Mitglied der
Geschäfts­führung der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/
Wohnstadt, Frankfurt
Als kleine Wohnungsgesellschaft
pflegen wir vor allem den persönlichen
Kontakt mit unseren Mietern. Das
direkte Gespräch ist besonders wichtig und alle zwei Jahre feiern wir ein
Mieterfest.“
Ursula Sauer, Vorstand Gemeinnützige
Baugenossenschaft 1951 Langendiebach
eG, Erlensee
10/2012 • VerbandsMagazin
Die Imagekampagne ‚Wohnhesse‘
der hessischen Genossenschaften hat
mir gut gefallen. So etwas könnten ja
die kommunalen Unternehmen auch
mal machen. Wir selbst haben 2011
einen Mieterkalender gedruckt, der sehr
gut angekommen ist.“
Rosemarie Heltewig, Geschäftsführung
Kreiswohnungsverband Rhein-Pfalz,
Ludwigshafen
Kommunikation ist heute eines
der entscheidenden Themen. Wir haben
in unserem Unternehmen eine Beteiligungskultur entwickelt, bei der wir die
Menschen früh in alle Entwicklungen
einbinden.“
Uwe Flotho, Vorstand Vereinigte
Wohnstätten1889 eG, Kassel
Aktuelles 25
Internationales Jahr der Genossenschaften 2012
Internationale Genossenschaftswissenschaftliche
Tagung in Wien
„Genossenschaften im Fokus einer neuen
Wirtschaftspolitik“ – das war das The­
ma der XVII. Internationalen Genossen­
schaftswissenschaftlichen Tagung (IGT)
vom 18. bis 20. September 2012 in Wien.
Die IGT, zumeist alle vier Jahre veranstal­
tet, wird im Auftrag der Arbeitsgemein­
schaft Genossenschaftswissenschaftlicher
Institute (AGI) von einem der Mitglieds­
institute durchgeführt.
Die in diesem Jahr an der Universität Wien
veranstaltete Tagung beschäftigte sich mit
den aktuellen Herausforderungen der Ge­
nossenschaften. Durch die Finanzkrise
entstehen neue wirtschaftspolitische und
rechtliche Rahmenbedingungen in Europa.
Diese haben auch Auswirkungen auf die
Genossenschaften. Die Veranstaltung zum
Internationalen Jahr der Genossenschaften
2012 leistete einen Beitrag zur Bekanntheit
und dem Image von Genossenschaften –
und wurde somit dem Aufruf der Vereinten
Nationen, sich am Internationalen Jahr der
Genossenschaften zu beteiligen, gerecht.
Neben Vorträgen und Diskussionsrunden,
die sowohl die wirtschaftliche als auch die
rechtliche Seite der Genossenschaften be­
leuchteten, fanden 27 Workshops zu ver­
schiedenen Genossenschaftsbereichen statt.
­Themenschwerpunkte der mehrtägigen Ver­
anstaltung wurden unter anderem zu den
einzelnen Sparten der Genossenschaften ge­
bildet. So fanden Workshops zu Kreditgenos­
senschaften, ländlichen Genossenschaften,
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaf­
ten, neuen Genossenschaften, aber auch zu
Wohnbaugenossenschaften statt. Einen Bei­
trag zum Thema Wohnungsgenossenschaften
leistete Dr. Caroline Schmitter, wissenschaft­
liche Mitarbeiterin im Bereich Genossen­
schaftswesen des VdW Rheinland Westfalen.
Sie referierte zum Thema „Mitgliederkommu­
nikation bei Wohnungsgenossenschaften“
und stellte dabei die verschiedenen Kommu­
nikationsmedien zwischen Wohnungsge­
nossenschaft und Mitgliedern gegenüber. In
dem Vortrag wurde deutlich, dass auch neue
Medien, insbesondere soziale Netzwerke
wie Facebook, bei Wohnungsgenossenschaf­
ten an Bedeutung gewinnen.
Europaparlament
Mietrecht
Bundesregierung bringt
Mietrechtsreform in
den Bundestag ein
EU-Richtlinie zur Energieeffizienz
verabschiedet
Der Entwurf sieht einige Änderungen
im Bereich der Mietminderung bei
Modernisierungen, dem Contracting
und Zwangsräumungen vor. Demnach
schließt der Änderungsentwurf unter
anderem Mietminderungen seitens des
Mieters bei energetischen Modernisie­
rungsmaßnahmen für einen Zeitraum
von drei Monaten aus. Sollte die Woh­
nung durch die Maßnahmen jedoch
unbenutzbar sein, so soll weiter das
Minderungsrecht in vollem Umfang
gültig bleiben.
© EP 2007
Die Bundesregierung hat Anfang
September den Entwurf für ein Miet­
rechtsänderungsgesetz in den Bun­
destag eingebracht. Damit kommt ein
für die Wohnungswirtschaft zentrales
Gesetzgebungsverfahren in Gang.
Das Europäische Parlament in Straßburg
Das Europaparlament hat am 11. Septem­
ber 2012 die Energieeffizienzrichtlinie ver­
abschiedet. Gegenüber dem Entwurf gibt es
in der nun verabschiedeten Richtlinie Ver­
änderungen, die aus Sicht der Wohnungs­
wirtschaft laut BSI Bundesvereinigung
Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft
durchweg positiv zu bewerten sind.
Demnach gibt es keine verpflichtende Sa­
nierungsrate für Wohngebäude, lediglich
Regierungsgebäude müssen mit einer Quote
von drei Prozent saniert werden. Eine sol­
che Verpflichtung hätte zu einer deutlichen
Belastung von Mieter und Vermieter füh­
ren können. Außerdem sieht die Richtlinie­
keine verbindlichen Sanierungsziele im
Gebäudebestand bis 2050 vor. Hier sind
jetzt die EU-Mitgliedsstaaten gefragt. Sie
müssen Strategien vorlegen, wie bis 2050 im
Gebäude­bereich 80 Prozent Energie einge­
spart werden kann.
Ebenfalls nicht umgesetzt wurde der Vor­
schlag zu einer monatlichen verbrauchsab­
hängigen Heizkostenabrechnung. Eine
solche Vorschrift hätte einen enormen orga­
nisatorischen, personellen und finanziellen
Aufwand verursacht.
Darüber hinaus gibt es keine Pflicht für Wär­
memengenzähler: Die bislang genutzten
Heizkostenverteiler können weiter genutzt
werden.
10/2012 • VerbandsMagazin
26 Aktuelles
Treffpunkt Ehrenamt in Genossenschaften
Fünf Veranstaltungen an drei Terminen
• 16./17. November 2012 in Münster
(Doppelveranstaltung, zwei parallel
tagende Gruppen)
• 23./24. November 2012 in Kassel
• 30. November/1. Dezember 2012 in
Bad Neuenahr (Doppelveranstaltung,
zwei parallel tagende Gruppen)
Aufgrund der großen und ständig weiter
steigenden Nachfrage wurden insgesamt
fünf Veranstaltungen an drei Terminen
angeboten.
In den Veranstaltungen werden aktuelle
­wohnungsgenossenschaftliche Fragen dis­
kutiert. Zudem wird über wohnungswirt­
schaftliche wie auch rechtliche und organisa­
torische Belange informiert. Der „Treffpunkt
Ehrenamt in Genossenschaften“ trägt dazu
bei, die Zusammenarbeit zwischen hauptund ehrenamtlichen Organmitgliedern zu
stärken. Aus diesem Grund sind auch haupt­
amtliche Vorstandsmitglieder herzlich will­
kommen. Der diesjährige Treffpunkt wird
sich mit folgenden Themen befassen:
• Bilanzanalysen – Übungen anhand
von Fallbeispielen
• Aktuelles Genossenschaftsrecht:
Übungen anhand von Fallbeispielen
• Aktuelles Steuerrecht
• Zeitgemäße Mitgliederkommunikation
– Social Media auch für Wohnungs­
genossenschaften
• Gemeinschaftliche Wohnprojekte unter
dem Dach bestehender Wohnungs­
genossenschaften
• Workshop: Welche gesellschaftliche
Verantwortung haben Wohnungs­
genossenschaften?
Schließlich werden die beiden Verbands­
direktoren Alexander Rychter und Dr. Rudolf
Ridinger über „Aktuelles aus der Wohnungs­
politik“ berichten. Weitere Referenten sind
erfahrene Praktiker sowie Mitarbeiter aus
© Mert Toker/Shutterstock.com
Die traditionellen Informationstage für
ehrenamtliche Organmitglieder von Woh­
nungsgenossenschaften finden im Jahr
2012 an folgenden Terminen und Orten
statt:
Social Media: ein Thema des Treffpunkts
dem Vier-Länder-Büro (VLB) in Bonn. An
allen Terminen beginnen die Veranstal­
tungen am Freitag um 14.00 Uhr und enden
am Samstag um 13.00 Uhr.
Auch diejenigen Wohnungsgenossenschaf­
ten, die bereits Plätze reserviert haben, wer­
den gebeten, sich anzumelden.
––
Weitere Auskünfte erteilt
Dr. Gerhard Jeschke
Tel.:0211 16998-25
Fax:0211 16998-50 oder
E-Mail: [email protected]
Marktplatz Wohnungsgenossenschaften
Gemeinschaftliche Wohnprojekte unter dem Dach bestehender
Wohnungsgenossenschaften
Am 29. August 2012 veranstalteten VdW
Rheinland Westfalen und VdW südwest
gemeinsam den „Marktplatz Wohnungs­
genossenschaften“ und damit bereits die
sechste Veranstaltung dieser Reihe. Sie
widmete sich dem Thema „Gemeinschaft­
liche Wohnprojekte unter dem Dach be­
stehender Wohnungsgenossenschaften“.
Die Teilnehmer erlebten einen spannen­
den Tag, der mit zwei ganz aktuellen Un­
tersuchungen begann: Katrin Witthaus,
InWIS Forschung & Beratung GmbH, Bo­
chum, stellte die Studie „Gemeinschaft­
liche Wohnprojekte in Genossenschaften:
Praxishilfen und Best-Practice-Beispiele
in Nordrhein-Westfalen“ vor, die unter an­
derem vom Verein „Wohnen in Genossen­
10/2012 • VerbandsMagazin
schaften“ unterstützt wurde. Brigitte Karhoff
und Micha Fedrowitz, WohnBund-Beratung
NRW GmbH, Bochum, präsentierten außer­
dem die im Auftrag des BBSR verfasste Studie
„Mehrgenerationen-Genossenschaften in
Deutschland“.
WP/StB Jürgen Gnewuch und RA Stephan
Gerwing aus dem Vier-Länder-Büro in Bonn,
zuständig für die Themenbereiche „Steu­
erpolitik“ und „Rechtsfragen“, behandel­
ten in Vorträgen steuerliche („Was müssen
Vermietungsgenossenschaften beachten?“)
und rechtliche Fragen („Wer sollte mit wem
einen Mietvertrag abschließen?“).
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch
drei Praxisbeispiele aus Genossenschaften:
• WIWOZU – Mehrgenerationenhaus
am Südring; David Wilde, Vorstands­
mitglied hwg eG, Hattingen
• Pöstenhof e. V.; Thorsten Kleinebekel­
Vorstandsvorsitzender Wohnbau
Lemgo eG, Lemgo
• Mehrgenerationenwohnen in der
Samuel-Beckett-Anlage; Uwe Flotho
Vorstandsmitglied Vereinigte Wohn­
stätten 1889 eG, Kassel
Die Beispiele zeigten deutlich, dass auch
bei den Projektgruppen eine verbindliche
Struktur vorhanden sein muss. In allen
drei Fällen hatten sich die Interessenten in
einem Verein zusammengefunden.
Aktuelles 27
Aus Bundestag und Bundesrat
Neues Mediations­
gesetz verabschiedet
Zukunftsorientierte
Medienversorgung
mit der pepcom
Bundestag und Bundesrat haben dem „Ge­
setz zur Förderung der Mediation und
anderer Verfahren der außergerichtlichen
Konfliktbeilegung“ zugestimmt. Erstmals
wird damit die außergerichtliche und ge­
richtsinterne Mediation in Deutschland
auf eine gesetzliche Grundlage gestellt.
Ziel des Gesetzes ist es, die Mediation und
andere Verfahren der außergerichtlichen
Konfliktbeilegung zu fördern. Die verschie­
denen Formen der Mediation, die außer­
gerichtlichen, gerichtsnahen und gerichts­
internen, erfahren damit eine einheitliche
Rechtsgrundlage. Das Gesetz ermöglicht es
Richtern, bestimmte laufende gerichtliche
Verfahren verbindlich in die Mediation
oder in ein anderes Verfahren der außerge­
richtlichen Konfliktbeilegung zu verweisen.
Die gerichtsinterne Mediation wird in der
Zivilprozessordnung, im Arbeitsgerichts­
gesetz und im Sozialgerichtsgesetz auf eine
rechtliche Grundlage gestellt. Zudem kann
das Gericht in sämtlichen Verfahren den
Parteien eine Mediation oder ein anderes
Verfahren der außergerichtlichen Konflikt­
beilegung zur freien Wahl vorschlagen.
Relevanz könnte das Mediationsgesetz so
beispielsweise in nachbarrechtlichen Aus­
einandersetzungen, bei Mieterstreitigkeiten
oder bei Prozessen über Mietminderung
wegen Fehlverhalten von Mitmietern (Lärm
etc.) erlangen.
Ralf Böhling, Peter Conrad, Wilfried Pantke
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stehen Ihnen mit Rat und
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Der Bundesrat
INFO >> Das Gesetz ist am
26. Juli 2012 in Kraft getreten und steht
im Internet unter www.gesetze-iminternet.de/bundesrecht/mediationsg/
gesamt.pdf zum Download bereit.
10/2012 • VerbandsMagazin
Fordern Sie uns!
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Fax 089 - 710 40 89-6
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28 Aktuelles
Veranstaltung des VdW südwest mit der Südwestdeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft
Aktuelles Steuerrecht
Am 6. September 2012 fand in Wies­
baden die zweite Tagung „Aktuelles
Steuerrecht“ des VdW südwest, des VdW
Rheinland Westfalen und des VdW saar,
in Zusammenarbeit mit der Südwest­
deutschen Fachakademie der Immo­
bilienwirtschaft (SFA) statt.
Nach Begrüßung durch Xaver Braun, Vor­
stand SFA, referierte WP/StB Jürgen Gne­
wuch, VdW Rheinland Westfalen, über
das Thema „Steuerliche Behandlung des
Betriebes eines Blockheizkraftwerkes“
insbesondere die körperschaft-, umsatzund grunderwerbsteuerlichen Auswirkun­
gen, über den Sachstand zum § 13b UStG
und die Bundesratsinitiative zur Grund­
erwerbsteuerbefreiung bei Kommunal­
zusammenführungen.
Im Anschluss informierte WP/StB Ingeborg
Esser vom GdW Bundesverband deutscher
Wohnungs- und Immobilienunternehmen
über den aktuellen Stand der steuerlichen
Gesetzgebung. Danach wurden Themen
aus dem Bereich Bilanzierung und Prüfung
behandelt, unter anderem die bilanzielle
Behandlung von öffentlich-rechtlichen Ver­
pflichtungen im Gebäudebereich.
Ausführlich informierte StB Anke Kirchhof,
VdW südwest, über verschiedene aktuelle
steuerliche Themen, wie die Besteuerung
von Dividendenzahlungen und Neuregelung
des Kirchensteuerabzugs, die Beteiligung ei­
nes Wohnungseigentümers an der Instand­
haltungsrückstellung sowie den im Internet
veröffentlichten Entwurf der Einkommen­
steuer-Änderungsrichtlinien 2012.
Zum Abschluss berichtete vBP/StB Jörg
Cammann, vdw Niedersachsen Bremen,
über die aktuellen Entwicklungen bei der
E-Bilanz. Im Mai 2012 wurde die offizielle
Taxonomie veröffentlicht, im November
2012 soll der ERIC-Client zur Verfügung
gestellt werden, so dass die erste PflichtE-Bilanz 2013 versendet werden kann.
INFO
Die dritte Tagung der Veranstaltungsreihe
„Aktuelles Steuerrecht“ mit den oben
genannten Themen und Referenten findet
in diesem Jahr am 21. November um
10.00 Uhr in Bochum statt.
Näher Informationen bei Jürgen Gnewuch
Tel.: 0211 16998-28
E-Mail: [email protected]
Stuzubis 2012
Der Hai zu Gast in Frankfurt und Düsseldorf
Nicht jeder Hai kann von sich behaup­
ten, dass er so viele Städte gesehen hat:
Das Maskottchen der Azubikampagne ist
durch die Ausbildungsmesse Stuzubi wahr­
lich schon viel herumgekommen. Und die
Reise geht weiter. Am 15. September 2012
erkundete der Hai die Goethe-Universität
in Frankfurt, eine Woche später war er in
Düsseldorf zu Gast.
Der Hai der Azubi-Kampagne zog auch die­
se beiden Male wieder viele junge Men­
Ich bin in diesem
Jahr schon zum zwei­
ten Mal in Frankfurt
auf der Stuzubi dabei,
weil es unheimlich
Spaß macht, von mei­
nen Erfahrungen zu
Juri Maier
berichten. Ich merke
dabei immer, wie viel
ich in der bisherigen Ausbildung schon
gelernt habe.“
10/2012 • VerbandsMagazin
schen an, die sich für den Ausbildungsberuf
Immobilienkaufmann/-frau oder für das du­
ale Studium interessieren. Unterstützt wurde
er in Frankfurt durch 14 Auszubildende der
Mitgliedsunternehmen des VdW südwest,
darunter gewobau Rüsselsheim, GWH Woh­
nungsgesellschaft Hessen, Wohnbau Mainz,
Hofheimer Wohnungsbau, Wohnungsbau­
genossenschaft der Justizangehörigen Frank­
furt am Main sowie Nassauische Heimstätte.
In Düsseldorf wurde er von den Mitgliedsun­
ternehmen des VdW Rheinland Westfalen tat­
Es ist einfach toll,
wenn ich während eines
Beratungsgespräches
das Interesse an unse­
rem Ausbildungsberuf
wecken kann.“
Kristina Gebhart
kräftig unterstützt. Die BWB Beamten-Woh­
nungs-Baugenossenschaft, LEG Management
GmbH, WOGEDO, Düsseldorfer Bau- und
Spargenossenschaft, Gemeinnützige Woh­
nungs- und Siedlungsgenossenschaft Mön­
chengladbach, Rheinwohnungsbau GmbH,
Deutsche Annington Immobilien SE, BGN
Baugenossenschaft, Velbert sowie SWD Städ­
tische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf AG
waren durch ihre Auszubildenden am Stand
vertreten. Diese teilten ihre Erfahrungen aus
der Ausbildung mit den Messebesuchern.
Es lohnt sich
nicht nur für die
Standbesucher, son­
dern auch ich selbst
konnte viel für mich
aus den Beratungsge­
sprächen mitnehmen.
Paul Kruse
Ich kann mir deshalb
gut vorstellen, auch
im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.“
Steuern 29
Lohnsteuer
Steuerfreie
Zuwendungen an
Arbeitnehmer
Mit unseren Lösungen
hat auch die nächste
Generation noch Spaß!
Arbeitslohn ist grundsätzlich lohnsteuer­
pflichtig. Es gibt allerdings zahlreiche
Möglichkeiten, Arbeitnehmern steuerund sozialabgabenfreie Zuwendungen
zukommen zu lassen.
Mit Hilfe der steuerfreien Zuwendungen
kann auch eine Erhöhung der 400-EuroGrenze für Geringverdiener erreicht werden.
––
Mehr Informationen im Merkblatt
„Steuerfreie Zuwendungen an
Arbeitnehmer“, Stand April 2012,
bei Jürgen Gnewuch
Tel.: 0211 16998-28
E-Mail: [email protected] oder
Anke Kirchhof
Tel.: 069 97065-138
E-Mail: [email protected]
Ehrenamt und Steuern
Brandenburg gibt
Broschüre heraus
Das Finanzministerium des Landes Bran­
denburg hat im Juni 2012 eine Broschü­
re zum Thema „Ehrenamt und Steuern,
Steuertipps für ehrenamtlich Tätige“ ver­
öffentlicht.
Der Gesetzgeber stellt ehrenamtlich Tätige,
soweit sie Tätigkeitsvergütungen, tatsäch­
liche oder pauschale Aufwandsentschädi­
gungen, Sitzungsgelder oder gegebenenfalls
auch einen Ersatz für ihren Verdienstausfall
erhalten, steuerlich besser. In der Broschüre
werden häufig gestellte Fragen zur einkom­
mensteuerrechtlichen Behandlung solcher
Entschädigungen beantwortet.
––
Die Broschüre ist zu beziehen über:
Jürgen Gnewuch
Tel.: 0211 16998-28
E-Mail: [email protected] und
Anke Kirchhof
Tel.: 069 97065-138
E-Mail: [email protected]
10/2012 • VerbandsMagazin
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30 Steuern
Umsatzsteuer
Ministerium klärt Fragen zur elektronischen Rechnungstellung
Das Bundesfinanzministerium (BMF) hat
mit Datum vom 2. Juli 2012 zur Vereinfa­
chung des elektronischen Rechnungsver­
sands zum 1. Juli 2011 Stellung genommen.
Durch das Steuervereinfachungsgesetz 2011
wurden die Anforderungen an elektroni­
sche Rechnungen zum 1. Juli 2011 deutlich
gesenkt. Wurden vorher nur elektronische
Rechnungen anerkannt, die eine qualifizier­
te Signatur oder ein so genanntes EDI-Ver­
fahren verwendet haben, berechtigen jetzt
Auf Risiken bei der Einbringung eines Per­
sonenunternehmens in eine Kapitalgesell­
schaft geht Ott im Musterfall auf Seite 2.711
ein. Wenngleich der Umwandlungssteuerer­
lass (UmwStE) 2011 bereits zahlreiche Zwei­
felsfragen geklärt hat, enthält er doch an ver­
schiedenen Stellen für die Praxis beachtliche
© jeremias münch/ Xuejun li - Fotolia.com
Seitdem Rechnungen elektronisch gestellt
werden können, ist nicht alles einfacher
geworden.
auch Rechnungen, die per E-Mail übermit­
telt werden, zum Vorsteuerabzug. Das BMF
hat Anfang Juli ein Anwendungsschreiben
zur künftigen Regelung des elektronischen
Rechnungsversands veröffentlicht. Dieses
Schreiben klärt viele Zweifelsfragen zu den
Rahmenbedingungen. Es geht auch auf den
für die Praxis wichtigen Aspekt der Anfor­
derungen an das innerbetriebliche Kont­
rollverfahren ein. Hier ist keine gesonderte
Dokumentationspflicht vorgesehen, viel­
mehr stellt jegliches Verfahren, das einen
verlässlichen Prüfpfad zwischen Rechnung
und Leistung herstellt – und somit beispiels­
weise auch ein rein manueller Abgleich –
ein innerbetriebliches Kontra-II-Verfahren
dar. Huschens erläutert auf Seite 2.684 des
Anwendungsschreibens die Auswirkungen
für die Praxis.
Steuerfallen. So ist die richtige Gewährung
von Gesellschaftsrechten für eine steuerneu­
trale Einbringung zu berücksichtigen. Das
Bewertungswahlrecht erfordert eine richtige
Antragstellung sowie die Beachtung der Ein­
schränkungen bei negativem Betriebsvermö­
gen. Ein besonderes Augenmerk ist auch auf
die wesentlichen Betriebsgrundlagen aus
Sonderbetriebsvermögen zu richten, die bei
einer Einbringung unbedingt mit auf die Ka­
pitalgesellschaft übertragen werden müssen.
Der BGH hat mit Urteil vom März 2012 die
Sorgfaltspflichten des GmbH-Geschäftsfüh­
rers in der Krise verschärft. Es reicht nicht
aus, wenn der Geschäftsführer, dem persön­
lich die Erkenntnisse zur Überprüfung der
Insolvenzreife fehlen, fachkundige Hilfe in
Anspruch nimmt. Er muss vielmehr das
­Prüfungsergebnis auch frühzeitig anfordern
und es einer Plausibilitätskontrolle unterzie­
hen. Der Berater sollte seine Mandanten
frühzeitig auf die durch die Rechtsprechung
stets steigenden Anforderungen hinweisen.
Haack beschreibt auf Seite 2.701 des Schrei­
bens die Folgen für die Praxis.
Ist die Hinzurechnung von Zinsen, Mieten und
Pachten verfassungswidrig?
Gewerbesteuer >> Das Finanzgericht (FG) Hamburg hält die ab dem Jahr 2008 wesentlich geänderte
gewerbesteuerliche Hinzurechnung von Zinsen, Mieten und Pachten (§ 8 Nr. 1 Buchst, a, d und e
GewStG) wegen Verstoßes gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz für verfassungswidrig und hat
mit Beschluss vom 29. Februar 2012 das Bundesverfassungsgericht zur Klärung der Frage angerufen.
Der allgemeine Gleichheitsgrundsatz fordert
eine gleichmäßige Belastung aller Steu­
erpflichtigen nach ihrer finanziellen Leis­
tungsfähigkeit, die unter Berücksichtigung
des Eigentumsgrundrechts (Art. 14 GG) zu
bestimmen ist. Erwirtschaftet der Gewerbe­
treibende mit seinem Betrieb einen Ertrag
und wird dieser besteuert, ohne Aufwendun­
gen – wie etwa im Streitfall die Pachtzinsen
– zu berücksichtigen, sei das sogenannte
Ist-Leistungsfähigkeitsprinzip verletzt. Diese
Verletzung könne zwar gerechtfertigt sein,
auch könne eine Besteuerung der bloßen
Soll-Leistungsfähigkeit beziehungsweise des
10/2012 • VerbandsMagazin
Eigentumsbestands möglich sein, Vorausset­
zung seien allerdings Rechtfertigungsgründe,
die dem verfassungsrechtlichen Leistungs­
fähigkeitsprinzip mindestens gleichran­
gig sind. Das FG Hamburg hält die bisher
angenommenen Rechtfertigungsgründe
(zum Beispiel Objektsteuercharakter der
Gewerbesteuer, Äquivalenzprinzip, Gleich­
stellung des Fremdkapitaleinsatzes mit dem
Eigenkapitaleinsatz) für unzureichend. Glei­
ches gelte für die gewerbesteuerliche Hin­
zurechnung von Zinsen. Die 2008 in Kraft
getretene Regelung, nach der die Gewerbe­
steuer selbst keine bei der Gewinnermittlung
abziehbare Betriebsausgabe mehr ist, hält
das Finanzgericht hingegen trotz verfas­
sungsrechtlicher Zweifel für anwendbar.
Die Erfolgsaussichten eines Rechtsbehelfs
gegen die Hinzurechnung von Zinsen, Mie­
ten und Pachten dürften relativ begrenzt
sein, allerdings: Falls Unternehmen für
noch offene Jahre bei Gewerbesteuerbe­
scheiden einen Einspruch beziehungsweise
einen Antrag auf Änderung nach § 164 AO
und ein Ruhen des Verfahrens wünschen,
bitten die Verbände um Kontaktaufnahme
(Tel.: 0211 16998-28 oder 069 97065-138).
Recht 31
Mietrecht
Lärmender Mieter kann
schadensersatzpflichtig sein
Sachverhalt
Der Beklagte war Mieter einer Wohnung
der Vermieterin in Bremen. Die Vermieterin
kündigte das Mietverhältnis außerordentlich
wegen Störungen des Hausfriedens. Der
Mieter hatte bis zu seinem Auszug den Haus­
frieden immer wieder nachhaltig gestört:
durch das Hören extrem lauter Musik (unter
anderem auch zu Ruhezeiten), das sehr
laute Schließen von Zimmertüren, das Be­
schimpfen von anderen Mitbewohnern und
das Randalieren in der von ihm bewohnten
Wohnung, verbunden mit lautem Schreien.
Im Hinblick auf die Berechtigung zur Miet­
minderung ist es unerheblich, dass die Lärm­
belästigungen nicht durchgehend erfolgten
und es auch ruhige Tage und Nächte gab. Bei
den Lärmbelästigungen handelt es sich nicht
um nur periodisch auftretende Belästigun­
gen, die eine Minderung nur für die Zeit ihres
tatsächlichen Auftretens nach sich ziehen,
sondern um unregelmäßig auftretende, aber
jederzeit mögliche Belästigungen. Die von
dem Beklagten ausgehenden Belästigungen
wirkten sich täglich auf den Wohnwert für
die weiteren Mieter aus, unabhängig davon,
an welchen konkreten Einzeltagen es zu
den Lärmbelästigungen kam (Urteil des AG
Bremen, Az.: 17 C 105/10, NZM 2012, Seite
383 f.).
Anmerkung
Weiterhin hatte das AG Bremen über die
geltende Verjährungsfrist zu entscheiden.
Nach dessen Ansicht gilt für den Schadens­
ersatzanspruch nicht die kurze sechsmona­
tige Verjährung gemäß § 548 BGB, sondern
die allgemeine Verjährungsfrist von drei
Jahren. Auf Ersatzansprüche, die nicht den
Zustand der Mietsache betreffen, sei § 548
BGB unanwendbar. Insbesondere der Zweck
des § 548 BGB, der die rasche Abwicklung
von solchen Nebenansprüchen aus dem
Mietverhältnis ermöglichen soll, die vom
Zustand der Mietsache zur Zeit der Rückgabe
abhängen, erfordere vorliegend keine An­
wendung. ©klikk - Fotolia.com
Das Amtsgericht (AG) Bremen hat mit
Urteil vom 9. März 2011 entschieden, dass
bei berechtigten Mietminderungen anderer Mieter wegen Lärmbelästigungen
durch einen Mieter dieser dem Vermieter
gegenüber zum Schadensersatz in Höhe
der Mietzinsminderungen verpflichtet ist.
Der Mieter hatte auf Bitten zur Rücksicht­
nahme aggressiv reagiert, sodass sich die
weiteren Mitbewohner im Haus permanent
bedroht fühlten. Im Hinblick auf die durch
den beklagten Mieter ausgehenden Störun­
gen, haben drei weitere Mieter Mietkürzun­
gen in Höhe von 20 Prozent ihrer jeweili­
gen Miete vorgenommen. Mit anwaltlichen
Schreiben forderte die Vermieterin den Mie­
ter zur Zahlung von Schadensersatz und Miet­
rückständen in entsprechender Höhe auf.
Entscheidung
Das AG Bremen sprach der Vermieterin den
begehrten Anspruch auf Schadensersatz
gemäß §§ 280 Abs. 1, 241 Abs. 2 BGB in
Verbindung mit dem zwischen den Parteien
geschlossenen Mietvertrag zu. Der Mieter
habe die ihm aus dem Mietverhältnis oblie­
genden Nebenpflichten, insbesondere die
Pflicht, den Hausfrieden nicht zu stören, als
Bestandteil der Pflicht zum vertragsgemäßen
Gebrauch, schuldhaft verletzt. Durch das
Verhalten des Mieters waren weitere Mieter
der Vermieterin zu Mietminderungen be­
rechtigt. In Höhe der Mietminderungen sei
der Vermieterin ein entsprechender Schaden
entstanden.
Stetiges Lärmen kann für Mieter finanzielle Folgen haben.
10/2012 • VerbandsMagazin
32 Recht
Mietrecht
Kündigung bei Irrtum des Mieters über
Minderungsrecht möglich
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit
Urteil vom 11. Juli 2012 entschieden, dass
dem Mieter auch dann fristlos wegen eines
Mietrückstands gekündigt werden kann,
wenn er die Miete aufgrund eines Irrtums
über die Ursache eines Mangels nicht entrichtet.
Sachverhalt
Der Mieter eines Einfamilienhauses teilte
dem Vermieter im Dezember 2008 mit, dass
sich im Haus aufgrund baulicher Mängel
Schimmel und Kondenswasser bilden wür­
den. Anlässlich eines Ortstermins im Dezem­
ber 2008 brachte der Vermieter gegenüber
dem Mieter zum Ausdruck, dass seiner An­
sicht nach das Heiz- und Lüftungsverhalten
des Mieters dafür verantwortlich sei. Der
Mieter minderte die vertraglich vereinbarte
Bruttomiete in Höhe von 1.550 Euro pro
Monat für den Zeitraum März 2009 bis Juni
2010 um jeweils 20 Prozent. Der Vermie­
ter kündigte das Mietverhältnis fristlos mit
Schriftsatz vom 7. Januar 2010 wegen des
bis dahin aufgelaufenen Mietrückstands in
Höhe von 3.410 Euro.
Mit seiner Klage hat der Vermieter die Zah­
lung des bis Januar 2010 aufgelaufenen Miet­
rückstands nebst Zinsen sowie die Räumung
des Hauses verlangt. Das Amtsgericht hatte
nach Einholung eines Sachverständigengut­
achtens mit Urteil vom 27. Mai 2010 einen
zur Minderung berechtigenden Mangel ver­
neint und der Zahlungs- und Räumungskla­
ge in vollem Umfang stattgegeben.
Entscheidung
Der BGH schloss sich dieser Auffassung an
und entschied, dass auch im Rahmen des­
§ 543 Abs. 2 BGB der Mieter die Nichtzahlung
der Miete zu vertreten hat, wenn ihm Vorsatz
oder Fahrlässigkeit zur Last fällt. Das sei der
allgemeine Sorgfaltsmaßstab des § 276 Abs.1
Satz 1 BGB. Für eine mildere Haftung und
damit eine Privilegierung des Mieters besteht
auch in den Fällen kein Anlass, in denen der
Mieter die Ursache eines Mangels fehlerhaft
einschätzt. Der Mieter kann bei Zweifeln die
Miete unter Vorbehalt zahlen, sodass ihm die
Möglichkeit bleibt, eine gerichtliche Klärung
seiner Rechte herbeizuführen, ohne dem
Risiko einer fristlosen Kündigung ausgesetzt
zu sein. Im vorliegenden Fall kann der Zah­
lungsverzug nicht wegen fehlenden Ver­
schuldens des Mieters verneint werden. Dem
Mieter musste sich die Vermutung aufdrän­
gen, dass das Vorhandensein von zwei Aqua­
rien sowie eines Terrariums mit Schlangen
eine die Schimmelbildung begünstigende
höhere Luftfeuchtigkeit in der gemieteten
Wohnung bedingte und somit an das Lüf­
tungsverhalten entsprechend höhere Anfor­
derungen zu stellen waren (Urteil des BGH,
Az.: VIII ZR 138/11; www.bundesgerichtshof.
de).
Vier-Länder-Büro, Bonn >> WEG-Recht
Aus der Beratungspraxis der Verbände
In einer Wohnungseigentümergemeinschaft werden umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten
durchgeführt. Unter anderem werden
größere Balkone an die Wohnungen
angebaut. Dadurch ändern sich die Flächen des jeweiligen Sondereigentums.
In der Eigentümerversammlung kommt
die Frage auf, ob wegen der geänderten
Flächen des Sondereigentums auch eine
Änderung der Teilungserklärung erforderlich ist.
10/2012 • VerbandsMagazin
Die Teilungserklärung ist eine Vereinbarung
zwischen den Wohnungseigentümern und
kann grundsätzlich nur durch eine einstim­
mige Vereinbarung geändert werden, soweit
sie keine Öffnungsklausel beinhaltet, die
einen Mehrheitsbeschluss zulässt. Eine Ver­
einbarung hat nur dann Wirkung gegenüber
einem Rechtsnachfolger, wenn sie in das
Grundbuch eingetragen wurde. Kommt es
durch nachträgliche bauliche Maßnahmen
zu einer geänderten Flächenverteilung, kann
ein einzelner Miteigentümer die Anpassung
der Teilungserklärung verlangen, wenn es
durch die geänderte Flächenverteilung zu
unbilligen Ergebnissen bei der Kostenver­
teilung kommt. Insoweit ist auf das Maß
der Benachteiligung abzustellen. Beträgt
die Differenz weniger als 25 Prozent, ist ein
Anspruch auf Änderung der Teilungserklä­
rung in der Regel ausgeschlossen.
Wenn also keine Ansprüche der Miteigen­
tümer auf eine Änderung der Teilungserklä­
rung bestehen, kann von einer Änderung
abgesehen werden. Soweit Einigkeit zwi­
schen den Miteigentümern besteht, kann
selbstverständlich auch eine Änderung der
Teilungserklärung angestrebt werden.
Technik, Bauen, Planen 33
Kehrmonopol wird gelockert
Neuregelungen des Schornsteinfegerwesens >> Im November 2008 trat ein neues Schornsteinfeger-
©Reena - Fotolia.com
Handwerksgesetz (SchfHwG) in Kraft mit einer Übergangsregelung bis zum 31. Dezember 2012.
Der Schornsteinfeger – bisher Monopolist
Die Aufgaben des Schornsteinfegers reichen
von der erstmaligen Abnahme bei Errichtung
oder Änderung von Feuerungsanlagen über
regelmäßige Kehrungen und Überprüfun­
gen bis hin zur regelmäßigen Messung der
Abgaswerte.
Seit 2009 besteht nicht mehr die Pflicht, alle
Aufgaben der Anlage ausschließlich durch
den zuständigen Bezirksschornsteinfeger
durchführen zu lassen. Nur die Abnahme
der Feuerungsanlage und die Durchführung
der Feuerstättenschau obliegen weiterhin
dem Bezirksschornsteinfeger. Das Kehren
und Überprüfen der Feuerungsanlage und
das Messen der Abgaswerte kann durch an­
dere Schornsteinfeger durchgeführt werden.
Wegen einer gesetzlich vorgegebenen Über­
gangsfrist ist diese Wahlmöglichkeit jedoch
bis Ende 2012 auf Schornsteinfeger aus dem
europäischen Ausland beschränkt. Ab 2013
gilt diese Einschränkung nicht mehr.
Die für diese Arbeiten anfallenden Gebühren
werden vom Schornsteinfeger zurzeit auf
Grundlage der Kehr- und Überprüfungs­
ordnung des Bundes mittels spezifizierter
Rechnung erhoben und sind vom Grund­
stückseigentümer beziehungsweise von der
Gemeinschaft der Wohnungseigentümer
zu tragen. Bis Ende 2012 gelten festgelegte
Gebühren. Ab 2013 wird es nur noch eine
Gebührenordnung für die Arbeiten geben,
die verpflichtend durch den bevollmäch­
tigten Bezirksschornsteinfeger durchgeführt
werden. Die Kosten für alle anderen Tätigkei­
ten sind dann nicht mehr reglementiert und
können verhandelt werden.
Wesentliche Neuerungen sind die Lockerung
des Kehrmonopols und die Übertragung der
Verantwortung und Haftung der Durchfüh­
rung der Kehr- und Überprüfungstätigkeiten
auf die Hauseigentümer.
Bisher lag die Verantwortung für die an Feu­
erstätten und Abgasanlagen notwendigen
Arbeiten beim zuständigen Bezirksschorn­
steinfegermeister. Nach dem neuen Gesetz
muss ab 2013 der Gebäudeeigentümer dafür
sorgen, dass alle erforderlichen Arbeiten, die
in einem gebührenpflichtigen Feuerstätten­
bescheid aufgeführt sind (Art und Termin),
ausgeführt werden. Die anfallenden Ge­
bühren fallen unter die Betriebskosten. Der
Nachweis über die ausgeführten Arbeiten
ist dem bevollmächtigten Schornsteinfeger
zuzusenden.
Damit eröffnen sich zwei mögliche
Vorgehensweisen:
1. Ist ein Unternehmen mit dem bisherigen
Schornsteinfeger zufrieden, kann es die Ar­
beiten wie bisher von diesem Betrieb durch­
führen lassen. Die Kosten für Kehr- und Mes­
stätigkeiten sollten aber in einem auf maximal
sieben Jahre befristeten Vertrag verhandelt
werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass
der bevollmächtigte Schornsteinfeger einen
geringeren Aufwand durch die anfallenden
Überprüfungen der Kehr- und Messtätigkei­
ten hat. Dies sollte sich im Preisangebot nie­
derschlagen. Wichtig ist, dass es keine vertrag­
liche Verquickung zwischen den hoheitlichen
Aufgaben und den freien Leistungen gibt.
Dieses würde zu Wettbewerbsverzerrungen
führen.
2. Die Ausschreibung der Kehr- und Mess­
tätigkeiten: Jeder zugelassene Schornsteinfe­
gerbetrieb mit Reinigungs-, Mess- und Über­
prüfungsaufgaben kann beauftragt werden.
Hierzu wird ein Zentralregister bei der BAFA
erstellt, in dem sich alle Schornsteinfeger­
betriebe, die die Voraussetzungen erfüllen,
eintragen lassen können. Das Register soll im
Internet veröffentlicht werden. Es ermöglicht,
schnell und unbürokratisch festzustellen, wer
mit der Ausübung von Schornsteinfegertätig­
keiten beauftragt werden kann.
Verbandserfahrungen
Die Neuregelungen führen zu höheren Ge­
bühren für den Feuerstättenbescheid und
die Überprüfung der Kehr- und Messleis­
tungen, die durch Preisverhandlungen für
die frei werdenden Tätigkeiten ausgeglichen
werden können.
Rücksprachen mit Mitgliedsunternehmen
und die Thematisierung in den entsprechen­
den Gremien haben ergeben, dass die vom
Gesetzgeber durch Lockerung des Kehrmo­
nopols beabsichtigte Schaffung eines freien
Wettbewerbs am Markt für die Wohnungs­
unternehmen derzeit noch nicht spürbar ist
und die Tendenz eher zu Verhandlungen mit
dem bekannten Schornsteinfeger geht.
Überblick
Wesentliche Änderungen:
• Bezirke bleiben erhalten
• Bezirksschornsteinfegermeister wird
bevollmächtigter Bezirksschorn­
steinfeger
• Bestellung auf sieben Jahre (vorher:
unbefristet)
Verbleibende hoheitliche Aufgaben
(Kontrollaufgaben):
• Führung des Kehrbuches
(elektronisch)
• Feuerstättenschau alle 3,5 Jahre
oder zweimal im Vorgabezeitraum
(vorher fünf Jahre)
• Feuerstättenprotokoll
• Feuerstättenbescheid
• Überprüfung, ob die Kehr- und
Messtätigkeiten zeitgemäß ausge­
führt wurden
• Abnahmen Feuerungsanlagen,
Dunstabzugsanlagen
Frei werdende Tätigkeiten
ab 1. Januar 2013
• Kehrarbeiten
• Messtätigkeiten
10/2012 • VerbandsMagazin
34 seminare
Seminare im November 2012
01.11.2012
Wiesbaden
01.11.2012
Hannover
01.11.2012
01.11.2012
05.11.2012
05.11. und
06.11.2012
05.11.2012
Lübeck
Hamburg
Hannover
Bochum
05.11.2012
Bochum
05.11.2012
Hamburg
06.11.2012
Hannover
06.11.2012
Hamburg
07.11.2012
Hannover
07.11.2012
Lübeck
07.11.2012
Wiesbaden
Bochum
07.11.2012
Wiesbaden
08.11.2012
08.11.2012
08.11.2012
08.11.2012
Hannover
Hamburg
Hamburg
Hamburg
08.11.2012
Wiesbaden
12.11.2012
Hannover
9/2012 10/2012 • VerbandsMagazin
• VerbandsMagazin
Wohnungsabnahme – rechtliche Grundlagen und
praktische Durchführung
Simulierte Abschlussprüfung im Anschluss an die
Vorbereitungslehrgänge für die IHK-Prüfung der
Immobilienkaufleute
Stolperstellen der Korrespondenz
Seminarreihe Bilanzsicherheit – II G+V und Anhang
Zusätzliche Dienstleistungen für Mieter – was kosten sie?
Systematische Gestaltung des Planungs- und Berichtswesens
in Wohnungsunternehmen
Mitarbeiter gewinnen und binden
Der Hausmeister als Facility Manager –
Wohnungsabnahmen und mehr
Azubi-Training II – Teamarbeit und Projektmanagement
Mediationsverfahren und Konfliktmanagement in der Woh­
nungs- und Immobilienwirtschaft
Methodenkoffer des Erfolgs – Instrumente der
Organisationsentwicklung gekonnt einsetzen
Schimmel und Fogging in Mietwohnungen –
Ursachen, Beseitigung, rechtliche Folgen
Die Haftung und Verantwortung des Bauleiters – rechtssichere
Abwicklung und Dokumentation des Bauablaufes
Aktuelles Gewerbliches Miet-/Pachtrecht
Typisch Kunde – überzeugender Kundenservice,
Mieterkommunikation nachhaltig verbessern
Seminarreihe Bilanzsicherheit: Modul 2: G+V und Anhang
Umgang mit Stress im beruflichen Umfeld
Seminarreihe Hausmanagement – Raumlufttechnik
Praxis der Finanzierung für Wohnungsunternehmen II:
Beleihungsmanagement – Antwort auf Basel III
Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden – Auswirkungen
auf die Bausubstanz – Ursachensuche und Sanierung von
Schimmelpilz
Verkehrssicherungspflichten von Wohnungsunternehmen
Professor Dr. jur.
Klaus W. Slapnicar
Heike David
3
4
Dr. Steffen Walter
NN
Kerstin Bonk
Dr. Dirk Wenzel
Dipl.–Psychologe
Thomas Körzel
RA Detlef Wendt
Robert Montau,
Janis Bailitis
Corina Sube
Barbara Miehlke,
Christian Sterr
Mario Viehweger,
Dipl.-Ing. Hans Petzold
RA Frank Zillmer
Rafael Wiegelmann,
Rechtsanwalt und
Dipl.-Verwaltungswirt (FH)
Sonja Weber
N.N.
Torsten Bergmann
N.N.
Waltraud Hermann
5
5
4
2
2
2
5
4
5
4
5
3
3
4
5
5
5
Dipl.-Ing. (FH)
Ursula Grohnert
3
Beate Heilmann
4
seminare 35
12.11.2012
Schwerin
12.11.2012
12. und
13.11.2012
13.11.2012
Wiesbaden
Bochum
13.11.2012
Bochum
Nachfolgeplanung im betrieblichen und privaten Bereich
13.11.2012
Rostock
Mietschulden abbauen, Räumungen verhindern –
Strategien und Entscheidungshilfen für den Umgang
mit Mietschuldnern
Geschäftsmodell Genossenschaft
Die buchhalterische Behandlung von Betriebskosten
Fettnäpfchen gibt es überall – diplomatisch und zeitgemäß
korrespondieren
Portfolioentwicklung marktgerecht gestalten
Betriebskostensenkung durch Optimierung der
Anlagentechnik
Best Practice: KfW-Mittel für Wohnungseigentümer
Schönheitsreparaturen und Schadenersatz bei Mieterwechsel
Was ist nur mit meinem Mieter los?
Handlungsmöglichkeiten bei abweichendem Verhalten
Steuern in der Wohnungswirtschaft
Psychologie für Führungskräfte
Marktwertermittlung und Immobilien-Bewertung
für Makler – Praxisseminar mit Workshop
Neubrandenburg Jahresabschluss und Lagebericht 2012
13.11.2012
14.11.2012
14.11.2012
Wiesbaden
Bochum
k.A.
14.11.2012
14.11.2012
Hannover
Hamburg
15.11.2012
15.11.2012
15.11.2012
Bochum
Wiesbaden
Hannover
15.11.2012
Rostock
15.11.2012
17.11.2012
Lübeck
Bochum
19.11.2012
Bochum
19.11.2012
19.11.2012
Wiesbaden
Hannover
20.11.2012
Bochum
20.11.2012
Schwerin
20.11.2012
20.11.2012
Neumünster
Wiesbaden
21.11.2012
21.11.2012
21.11.2012
Bochum
Hamburg
Wiesbaden
21.11.2012
Wiesbaden
22.11.2012
Hannover
22.11.2012
22.11.2012
9/2012 • VerbandsMagazin
Jahresabschluss und Lagebericht 2012
Hannover
Wiesbaden
Versicherungen in der Wohnungswirtschaft
Buchführung in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
– Auffrischung des Unterstufenstoffes für die Schüler der
Mittel- und Oberstufe
Betriebskostensenkung durch Optimierung der
Anlagentechnik
Beleihungswertermittlung und Kreditvergabe
WEG-Eigentümerversammlung – sachliche und rhetorische
Vorbereitung und Durchführung
Emotionen statt grauer Fassade! – Marketingkonzepte für
verschiedene Zielgruppen
Das neue Hartz IV und die Kosten der Unterkunft –
Strategien, Praxistipps und Verhandlungen
Jahresabschluss und Lagebericht 2012
Bilanzen lesen und verstehen – für Aufsichtsräte und
Quereinsteiger
„EnEV 2012, nein danke“ – alternative Lösungsansätze
Jahresabschluss und Lagebericht 2012
Online-Marketing und Social Media in der
Wohnungswirtschaft
Kleinaufträge sind nicht beherrschbare Kosten? –
Optimierung von Leistungseinkauf und Arbeitsprozessen
Aktuelles Steuerrecht
Schönheitsreparaturen und Wohnungsabnahme
Stilsicher und fit in der Korrespondenz
WP/StB, Mitarbeiter des VNWPrüfungsdienstes
Patric P. Kutscher,
Dr. Armin Hartmann
WP/StB, Mitarbeiter/innen
des VNW-Prüfungsdienstes
WP/StB, RA Reinhold
Hegemann
Robert Montau
5
3
2
5
2
5
Dr. Gerhard Jeschke
Dipl.-Kffr. Kerstin Bonk
Dr. Steffen Walter
3
Matthias Klupp
Dipl.-Ing. Dieter Uhlig,
Petra Oventrop
Julian Weißenberg
RA Antje Iwen
Robert Montau
4
WP/StB Volkmar vom Hofe,
Dipl.-Kfm. Ulrich F. Neumann
Carlo-Franz Greifenberg
Moritz Siepmann
2
2
5
2
3
4
5
5
2
Dipl.-Ing. Dieter Uhlig
2
3
Timo Kerbach
Kerstin Bonk
4
Prof. Dr. Matthias Neu
Dipl.-Päd. Sabine Petter
N.N.
WP/StB, Dipl.Kffr.
Ursula Plöger
Hans Westfeld
NN
Prof. Dr. Matthias Neu,
Dipl.-Kfm.
Prof. Dr. Norbert Raschper
Ingeborg Esser, Jörg Cam­
mann, Jürgen Gnewuch, Anke
Kirchhof
Erhard Abitz
Doris Lavall
2
5
5
3
2
5
3
3
4
4
3
10/2012 • VerbandsMagazin
36 seminare
22.11.2012
Wiesbaden
24.11.2012
Bochum
26.11.2012
Hannover
27. und
28.11.2012
27.11.2012
Bochum
27.11.2012
27.11.2012
28.11.2012
28.11.2012
Hannover
Wiesbaden
Hannover
Lübeck
28.11.2012
Hamburg
28.11.2012
Hamburg
28.11.2012
Wiesbaden
29.11.2012
Bochum
29.11.2012
Hannover
29.11.2012
Hamburg
29.11.2012
Wiesbaden
Bochum
Telefon-Knigge für die Immobilienbranche –
gekonnter Umgang am Telefon und Handy
Buchführung in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
– Auffrischung des Mittelstufenstoffes für die Schüler der
Oberstufe
Praxisnahe Lösungsstrategien für den Umgang mit
schwierigen bzw. aggressiven Mietern
Der Jahresabschluss nach Handels- und Steuerrecht
Streit im Mietshaus: zehn klassische Situationen und die
passenden Lösungen
Aktuelle Rechtsprechung zum Wohnungseigentumsrecht
Mietminderung – berechtigt oder Schikane?
Workshop: Erfahrungsaustausch Rauchwarnmelder
Chefsache Öffentlichkeitsarbeit (II) –
Internet und Social Media
Fit für die Vielfalt – interkulturelle Kommunikation
Schimmel und Fogging in Mietwohnungen –
Ursachen, Beseitigung, rechtliche Folgen
Verhandlungen führen, Konflikte lösen, Meetings leiten –
präsentieren, moderieren, überzeugen
Beschäftigtendatenschutz – Regelungen zur Prävention und
zur Kontrolle im Arbeitsprozess
Mietrechtliche Aspekte bei der energetischen Sanierung von
Wohnungen
Seminarreihe Hausmanagement –
Reinigung und Pflege von Außenflächen
WEG, Teil 3 – Instandhaltung, Instandsetzung und
Modernisierung des gemeinschaftlichen Wohnungs­
eigentums aus kaufmännischer und rechtlicher Sicht
1
Nadine Büscher
Telefon 0211 16998-21
3
Kari Epper-Uhmann
Telefon 0611 1746375-11
2
Claudia Bovenschulte
Telefon 0234 9447-515
4
Karsten Dürkop
Telefon 0511 1265-126
10/2012 • VerbandsMagazin
5
Hedda Werner, M.A.
3
Moritz Siepmann
2
Prof. Dr. Matthias Neu
Dipl. BW
Heinz Buschkühler
RA Detlef Wendt
Dr. Georg Jennißen
RA Nele Rave
N.N.
Wolfgang Duveneck,
Ulrich Kresse, Thomas Kaleta
Carola Hellwig,
Miriam Markowski
RA Mario Viehweger,
Dipl.-Ing. Hans Petzold
Patric P. Kutscher
Dipl.-Ing. Holger Koch
Noreen Walther
N.N.
Horst Griesmayr,
Dipl. Kfm.
Andreas Daferner
Telefon 040 52011-218
4
2
2
4
3
4
5
5
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3
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Impressum
Herausgeber:
Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Goltsteinstr. 29, 40211 Düsseldorf, Tel.: 0211 16998-0, Fax: 0211 16998-50
E-Mail: [email protected], http://www.vdw-rw.de, http://www.wohnungswirtschaft-aktuell.de
Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V.
Franklinstr. 62, 60486 Frankfurt, Tel.: 069 97065-101, Fax: 069 97065-199
E-Mail: [email protected], http://www.vdwsuedwest.de, http://www.wohnungswirtschaft-aktuell.de
Verband der saarländischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.
Franz-Josef-Röder-Str. 17, 66119 Saarbrücken, Tel.: 0681 8412030-0, Fax: 0681 8412030-111
E-Mail: [email protected], http://www.vdw-saar.de
Verantwortlich für den Inhalt:
Alexander Rychter
Dr. Rudolf Ridinger
Redaktion:Andreas Gröhbühl (Leitung)
Sabine Oefner (Sekretariat Redaktion, Tel.: 069 97065-128)
Christine Dedeck, Stephan Gerwing, Jürgen Gnewuch, Dr. Gerhard Jeschke, Mirja Kothe, Sascha Lankes,
Andrea Lorentz, Silvia Anke Müller, Hans-Joachim Palm, Roswitha Sinz, Lisa Wilczek
Layout & Gestaltung:Haag Marketing & Design GmbH, Saarbrücken, Köln
http://www.haag-marketing.de
Druck:Krüger Druck und Verlag
Erscheinungsweise:
10 x jährlich
Auflage:2.500 Exemplare
Anzeigen:Haag Marketing & Design GmbH, Saarbrücken, Bettina Wasemann, Tel.: 0681 99281-10
Der Bezugspreis ist für die Mitglieder der Verbände im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Foto Titelseite: KfW-Bildarchiv/Thomas Kiewar
Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Verband der Südwestdeutschen
Wohnungswirtschaft e.V.
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