Gesamtprogramm des Kroatischen Musikfestivals
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Gesamtprogramm des Kroatischen Musikfestivals
10. Festival der kroatischen Musik in Wien 4. November – 7. Dezember 2014 www.mic.hr Inhalt Begrüßungswort .................................................. 7 Danksagungen ..................................................... 9 4. November 2014, Dienstag, 14.00-18.00 Uhr, ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, KLUBRAUM Musikwissenschaftliche Tagung „Luka Sorkočević – ein komponierender Diplomat aus Dubrovnik im josephinischen Wien“....................................... 17 4. November 2014, Dienstag, 19.00 Uhr, ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, GROSSER SAAL ANTONIO SORGO ENSEMBLE ..........................21 9. November 2014, Sonntag, 19.00 Uhr, PALAIS ESCHENBACH MATEA LEKO, Klavier YURY REVICH, Violine ALEKSANDAR MILOŠEV, Viola .................... 25 10. November 2014, Montag, 19.30 Uhr, MuTh – KONZERTSAAL DER WIENER SÄNGERKNABEN VESNA PISAROVIĆ, Vokal JAZZPOOL NRW “CANTUS 3” ........................................................ 29 18. November 2014, Dienstag, 18.00 Uhr, ÖBV ATRIUM NATAŠA VELJKOVIĆ, Klavier ........................ 33 20. November 2014, Donnerstag, 20.00 Uhr, HRVATSKI CENTAR (BURGENLÄNDISCHKROATISCHES ZENTRUM) CANTORES MARULI .......................................... 37 23. November 2014, Sonntag, 19.30 Uhr, THEATER AKZENT PARNI VALJAK ..................................................... 43 24. November 2014, Montag, 19.30 Uhr, PETERSKIRCHE KONZERT IM RAHMEN DES PROJEKTES DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION „MINSTREL“ MATIJA MEIĆ, Bariton NATALIA KAWAŁEK, Mezzosopran RAQUEL PAULO, Sopran MARTINA MENEGONI, Mezzosopran DAVID JAGODIĆ, Tenor MARIO PENZAR, Orgel ................................... 47 30. November 2014, Mittwoch, 20.00 Uhr, ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEKHOFBURG, “CAMINEUM” SAAL KROATISCHES KAMMERORCHESTER JOSIP NALIS, Dirigent RENATA PENEZIĆ, Flöte ................................... 53 1. Dezember 2013, Montag, 19.30 Uhr, KONZERTHAUS – SCHUBERT SAAL SRĐAN BULAT, Gitarre ..................................... 57 7. Dezember 2013, Sonntag, 20.30 Uhr, PORGY & BESS TAMARA OBROVAC QUARTET ..................... 61 Komponistengalerie ........................................... 64 Impressum ............................................................. 94 MEHR ALS KULTUR 70 JAHRE ERFAHRUNG MEHR ALS 35.000 VERSCHIEDENE KULTURVERANSTALTUNGEN IM IN- UND AUSLAND VERTRETUNG, PRODUKTION, ORGANISATION Die Konzertdirektion Zagreb ist die älteste und größte Einrichtung zur Organisation von Musikprogrammen und anderer Kulturveranstaltungen in Kroatien, die im Laufe der Zusammenarbeit mit angesehenen ausländischen Partnern mehrfach ihre Zuverlässigkeit und Fähigkeit hinsichtlich der Realisation anspruchsvoller Events unter Beweis gestellt hat. Neben verschiedener Konzertzyklen die im heimischen Angebot als einzigartig herausragen und mit denen die Konzertdirektion ihren Status einer führenden Musikagentur beweist, führt sie auch ein kulturwissenschaftliches Programm mittels der eigenen Herausgebertätigkeit sowie Ausführung von Festivals, Musikwettbewerben, Ausstellungen und anderer Non-Profit-Veranstaltungen durch. Zagreb Concert Management | Kneza Mislava 18, 10000 Zagreb, Croatia tel: +385 (1) 4501 200, fax: +385 (1) 4611 807 | e-mail: [email protected] | www.kdz.hr Begrüßungswort Zehn Jahre Festival der kroatischen Musik in Wien: 109 Konzerte in den prestigeträchtigsten Konzertsälen einer der größten Musikweltstädte, über Tausend Musiker aus Kroatien und anderen Ländern der Welt, die dem Wiener Publikum eine imposante Zahl anthologischer Werke kroatischer und internationaler Komponisten präsentierten, Musik aus allen Genres und eine Auswahl aus 10 Jahrhunderten Geschichte – traditionelle Musik und Kunstmusik, die seit dem Mittelalter bis auf den heutigen Tag in kroatischen Kirchen, auf kroatischen Plätzen, in Palästen, Salonen, modernen Konzertsälen und Musik-Clubs erklingt. Die wunderbare Zusammenarbeit zahlreicher Institutionen zweier befreundeter Länder, die unverzichtbare finanzielle Unterstützung aus großteils österreichischem staatlichen Ressort, von Vereinen sowie von Einzelpersonen, zahlreiche neue Erfahrungen sowie künstlerische Erlebnisse, neue Freunde, genießerische Atmosphäre, Offenheit für Neues und Unbekanntes, eine wichtige Bereicherung des Kultur- und Musiklebens Wiens, schätzenswerte und engagierte Menschen beim Organisieren auf österreichischer und kroatischer Seite – mit einem Wort: ein wahrhaft kulturelles Musterprojekt! All dies und noch mehr war und ist das Festival der kroatischen Musik in Wien. Geboren aus der Erkenntnis, dass die Musik aus Kroatien – sogar anthologische Kompositionen – auch unter österreichischen musikwissenschaftlichen Experten großteils völlig unbekannt ist, wurde das Festival initiiert mit dem ambitiösen Auftrag, diese Situation zu ändern und den österreichischen Musikliebhabern kroatische Musik zu präsentieren, und zwar durch das reichhaltige Spektrum von Pop- und Rock-Musik, klassischer Kunstmusik, original traditioneller Musik, aber auch durch das reichhaltige Angebot aller Art von “alternativer” Musik. Das Festival möchte den nebulösen Begriff “jugoslawisch” für immer in den Speicher der Geschichte verbannen, denn obwohl dieser Staat bereits seit langem nicht mehr existiert, ist der Begriff in Österreich doch noch so sehr verwurzelt und präsent, sodass er bei vielen in den Augen der österreichischen Öffentlichkeit eine klare Vorstellung über die kroatische kulturelle Identität sowie das kroatische Erbe verdeckt. Das Festival möchte das Image Kroatiens fördern und aufzeigen, indem es auf Kroatien als eine Region mit einer klar profilierten und unverwechselbaren Identität hinweist, eine Region, die sich aus unterschiedlichen Mikroidentitäten eines reichhaltigen autochtonen authentischen Kulturerbes zusammensetzt (Dalmatien, Slawonien, Zagorje, Istrien, Međimurje usw.). Es lohnt sich diese Mikroidentitäten kennenzulernen, die doch vorwiegend in konzentrierter Form im Umkreis der großen Städte des reichen historischen und kulturellen Erbes – Zagreb, Split, Rijeka, Osijek, Varaždin, Dubrovnik - zu finden sind. Es ist noch offen, inwiefern uns dies im vergangenen Jahrzehnt gelungen ist. Es ist aber unbestreitbar, dass die österreichischen Medien (ORF, Tageszeitungen, Zeitschriften, Internet, neue Medien) innerhalb dieser Zeitspanne der kroatischen Musik und dem Festival große Beachtung und viel medialen Raum geschenkt haben. Selbstverständlich ist das Festival auch ein Generator für das Schaffen neuer Musikwerke, welche speziell für diesen Anlass geschrieben worden sind, und es kann sich einer Reihe von Uraufführungen rühmen sowie zahlreicher Konzerte, auf welchen jungen Künstlern eine Chance gegeben wurde und dies ein Anreiz für ihre weitere Arbeit darstellte. 7 8 Außerdem präsentierten auf dem Festival zur Freude des Publikums einige der größten kroatischen Musikern ihre Musik, und zwar Musiklegenden wie etwa der mittlerweile leider verstorbene Jazzmusiker Boško Petrović, der Liedermacher Arsen Dedić, die Pop-Rock-Diva Josipa Lisac, Orchester wie die Zagreber Philharmonie, das Kroatische Kammerorchester, das Varaždiner Kammerorchester, das Kammerorchester Zadar, das nationale Tanz- und Gesangensemble LADO sowie der Chor und das Tamburica-Orchester des Kroatischen Rundfunks. Daneben traten auch zahlreiche andere international anerkannte Künstler auf. Ehre und Anerkennung erwiesen dem Festival auch die Präsidenten Kroatiens und Österreichs: Dr. Ivo Josipović und Dr. Heinz Fischer waren 2010 beim Eröffnungskonzert anwesend, und 2012 hielt der kroatische Präsident an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst einen beachtlichen Vortrag über Musik und Politik. Gastgeber für das Konzert des Zagreber Gitarrenquartetts, das 2005 im österreichischen Parlament stattfand, war der damalige Vorsitzende des österreichischen Parlaments, Dr. Andreas Khol. Von der ersten Stunde an genoß das Festival die finanzielle Unterstützung des Kulturministeriums der Republik Kroatien sowie der Stadt Zagreb, und erfuhr in all diesen Jahren auch große Unterstützung von Seiten der kroatischen Botschaft in Wien, ohne deren Hilfe es bestimmt niemals gelungen wäre, ein solch anspruchsvolles und umfassendes Projekt zu realisieren. In diesem Jahr wird neben 10 Konzerten für 10 Festivaljahre und neben einer Reihe glänzender Interpreten auch eine wissenschaftliche Tagung abgehalten werden zum Thema „Luka Sorkočević – ein komponierender Diplomat aus Dubrovnik im josephinischen Wien“. Dies ist eine neuerliche Gelegenheit, dass sich Dubrovnik und Kroatien durch das Prisma naher, fruchtbarer und spannender Beziehungen zeigen, durch welche sie seit alters her mit der österreichischen Hauptstadt verbunden sind. Zugleich beweisen diese Beziehungen, wie sehr beide Umfelder von ihrem gegenseitigen Austausch profitiert haben. Als wichtiger Teil der Kultur eröffnet die Musik – wenn auch völlig autochton, eine der tiefsten Bedürfnisse des menschlichen Wesens – die Tür zu einer wertvollen Freundschaft und schafft allein dadurch wichtige wirtschaftliche Beziehungen, die immer und bedingungslos Wohlstand, Wohlergehen und Fortschritt mit sich bringen. Im Sinne solcher Gegebenheiten möchte das diesjährige Festival weiter damit fortfahren, neue Brücken der Freundschaft zu bauen und das Wiener Publikum vertraut zu machen mit dem Besten, Edelsten, Authentischsten und Unverwechselbaren aus der kroatischen Musiktradition sowie aus dem jüngsten kroatischen Musikschaffen. Verbunden mit einem innigen Dank an alle, die ihre Mühe in diese 10 Jahre Festival gelegt haben, heißen wir Sie von Herzen auf allen Konzerten des Jubiläumsfestivals willkommen! Davor Merkaš, künstlerischer Leiter des Festivals Danksagungen Das Festival ist dank der Hilfe und materiellen Unterstützung zahlreicher sowohl kroatischer als auch österreichischer Institutionen, sowie dank des großen persönlichen Engagements einiger Privatpersonen zustande gekommen. Unser besonderer Dank gilt folgenden Einrichtungen: Kulturamt der Stadt Zagreb, Botschaft der Republik Kroatien in Wien, Ministerium für ausländische un europäische Angelegenheiten der Republik Kroatien, Kulturministerium der Republik Kroatien, Jazzclub Porgy & Bess, Burgenländisch-Kroatisches Zentrum, Peterskirche in Wien, Österreichischer Gewerbeverein, mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Arbeiterkammer Wien. Wir danken dem Kroatischen Komponistenverband (HDS), dem Neuen Künstlerforum sowie der Tageszeitung Večernji list, dem NET Internet, BUM MEDIA, der Biber Verlagsgesellschaft mbH, der Österreichischen Beamtenversicherung, dem Verein der kroatischen Musikkünstler, dem Kultur und Sportverein Zagreb (Wien) und last but not least Paprenjak d.o.o. und folgenden Personen: Herrn Gordan Bakota dem kroatischen Botschafter in der Republik Österreich, Frau Andrea Zlatar Violić, der Kulturministerin der Republik Kroatien, Herrn Berislav Šipuš, dem Vertreter der Kulturministerin der Republik Kroatien, Herrn Dr. Andreas Mailath-Pokorny amtsf. Stadtrat für Kultur und Wissenschaft in Wien, Frau Doris Kurtov, Leiterin der Abteilung für die bilaterale und multilaterale kulturelle Zusammenarbeit des Kulturministeriums, Frau Dr. Zdenka Weber, Gesandte-Botschaftsrätin in der Botschaft der Republik Kroatien in der Republik Österreich, Doz. Mag. Dr. Barbara Boisits, Stellvertretende Direktorin und Leiterin der Abteilung Musikwissenschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften - Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen (IKM), Frau Martina Bienenfeld, Direktorin des Tourismusverbandes der Stadt Zagreb, Herrn Ivica Lovrić, dem Leiter des Büros des Stadtamtes für Bildung, Kultur und Sport der Stadt Zagreb, Herrn Tedi Lušetić, dem Vertreter des Leiters des Stadtamtes für Bildung, Kultur und Sport der Stadt Zagreb, Herrn Rudi Kaske, dem Präsidenten der Arbeiterkammer Wien, Herrn Wolfgang Sturm, Direktor des Theaters Akzent, Frau Margarete Kriz-Zwittkovits, Frau Evelyn Scheidl und Herrn Stephan Blahut vom Österreichischen Gewerbeverein, Frau Gabriela Novak-Karall vom Burgenländisch-Kroatischen Zentrum, Frau Elke Hesse, Direktorin des MuTh`s, Herrn Josef Trawöger und Frau Eva Enichlmayr von der Österreichischen Beamtenversicherung, Herrn Dr. Haydar Sari, dem Referatsleiter der Abteilung für interkulturelle und internationale Aktivitäten der Stadt Wien, Herrn Blaško Papić vom Kultur und Sportverein Zagreb (Wien), Frau Eva Ambros, Herrn Antun Tomislav Šaban, dem Sekretär des Kroatischen Komponistenverbands, Herrn Dr. Werner Varga, dem Präsidenten der Österreichisch-Kroatischen Gesellschaft, Herrn Christoph Huber, dem Leiter des Jazzclubs «Porgy & Bess», Herrn Dr. Christian Spalek, dem Kirchenrektor der Peterskirche in Wien und Herrn Ernst Lintner vom Neuen Künstlerforum. 9 11 10. Festival der kroatischen Musik in Wien (4. November – 7. Dezember 2014) Im Namen des Kulturministeriums und ganz persönlich entbiete ich anlässlich des 10-Jahresjubiläums des Festivals der kroatischen Musik in Wien meine herzlichen Glückwünsche. Das erste Festival-Jahrzehnt war gekennzeichnet von zahlreichen kroatischen Berühmtheiten, Vertretern aller Generationen heimischer Musikkultur, und die Kunst, die sie in die österreichische Hauptstadt getragen haben, garantiert auch weiterhin ein umfassendes musikalisches Aufbaukonzept. Die kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und Kroatien zeugen von der Nähe der Kulturen, in welchen die Musik und ihre unterschiedlichen Formen, Strukturen und architektonischen Gestaltungsweisen eine universale Form geistiger Kommunikation darstellen. Dieser Kunstbereich, der sich durch nichts begrenzen lässt, wurde über Jahrhunderte aufgebaut, und heute erleben wir ihn durch die Vielzahl an zeitgenössischen Interpretationen, deren Espressivität konzeptionell unterschiedliche musikalische Idiome miteinander verbindet. Das bis heute dargebrachte Repertoire bot ein Panoramabild des kroatischen Erbes sowie der Gegenwart, in welchem die Musikarten – darunter auch die Volkskunst - einen synthetischen Überblick über die nationale Musikkultur gaben. Der Gang durch die Jahrhunderte ist stets eine spannende Reise, und sie wird in diesem Jahr im Angesicht des Vorklassikers Luka Sorkočević erstrahlen, der auf seine Weise mit Österreich verbunden war. Ich gratuliere allen für ihre Ausdauer, dank welcher das Festival der kroatischen Musik in Wien heute ihr erstes Jahrzehnt des Bestehens feiern kann, und spreche meine besten Wünsche aus für eine erfolgreiche Fortsetzung dieses einzigartigen Dialogs zwischen kroatischen Künstlern und kroatischen Komponisten mit dem internationalen Publikum. Die KULTURMINISTERIN Prof. Dr. Andrea Zlatar Violić Zagreb, 25. September 2014 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der kroatischen Musik, 12 vom 4. November bis 7. Dezember 2014 wird das zehnte Festistival der kroatischen Musik in Wien stattfinden. Es ist also ein Jubiläumsjahr des Festivals, das der kroatische Musikwissenschaftler und Leiter des Musikinformationszentrum der Konzertdirektion Zagreb Mag. Davor Merkaš, damals noch Student an der Universität in Wien, ins Leben gerufen hat und über all die vergangenen Jahre mit größtem Engagement leitet. Man wollte dem Wiener Publikum die kroatische Musik aller Epochen und Genres vorstellen und das Musikerbe, wie auch das zeitgenössische Musikschaffen Kroatiens vorstellen und das im Rahmen der Konzerte die von den besten kroatischen Solisten und Ensembles aufgeführt sind und auch das internationale Repertoire auf den Programmen haben. So gelingt es die kroatische Musik zusammen mit der europäischen Musikproduktion zu konfrontieren und die Werte zu zeigen, die die kroatische Musik zu bieten hat. Die Konzerte finden in den angesehendsten Konzertsälen Wiens statt und die letzten neun Jahre des Festivals haben bewiesen, dass es in Wien ein für die größtenteils unbekannten kroatischen Musikwerke ein interessiertes Publikum gibt. Für die Eröffnung des jubilären Festivals am 4. November 2014 wurde eine Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ermöglicht, so dass auch eine musikwissenschaftliche Tagung stattfinden wird und die österreichischen, deutschen und kroatischen Musikforscher das Musikschaffen der Komponisten Luka und Antun Sorkočević, des Vaters und des Sohns, die auch als Diplomaten der Dubrovnik Republik in Wien tätig waren, näher erleuchtern werden. Am Abend findet dann im Großen Sal der ÖAW ein Konzert mit den Werken der kroatischen Meistern der Klassik zusammen mit den Liedern von Jelena Pucić Sorkočević und Kompositionen von Joseph haydn und W. A. Mozart, aufgeführt vom Sorgo Ensemble aus Wien, statt. Das zehnte Festival möchte die kroatische Musik mit Wort und Ton vorstellen, und die weiteren neun Konzerte des Festivals bringen wichtige Beiträge und ein reichhaltiges Spektrum von Pop- und Rock-Musik, klassischer Kunstmusik, orginal traditioneller Musik wie auch ein Angebot aller Arten von „alternativer“ Musik zum Ausdruck Dass auch die österreichische Seite das Festival der kroatischen Musik in Wien unterstützt ist für uns ein Zeichen einer sehr guten Zusammenarbeit und des Interesses für eine Musikproduktion die vor Allem auch mit der österreichischen Musik jahrhunderte lange künstlerische Berührungspunkte hatte. Die Botschaft der Republik Kroatien in der Republik Österreich nimmt traditionell bei der Ausführung des Festivals der kroatischen Musik in Wien aktiv teil und es ist ganz sicher eine unserer wichtigsten Manifestationen, denn wir betrachten die Musik als einen wichtigen Teil der Kultur, der, in der Musikmetropole Wien, die kroatisch-österreichischen Beziehungen und Freundschaft stärken kann. Deswegen lade ich Sie herzlichst zu den Konzerten des jubilären Festivals ein! Gordan Bakota, kroatischer Botschafter in Wien Das reiche Spektrum kultureller Angebote macht Wien zu einer der führenden Kulturmetropolen der Welt. Die österreichische Bundeshauptstadt gilt vor allem als Welthauptstadt der Musik. Zum einen sind es die vielen Komponisten und Musiker, die in Wien im Laufe der vergangenen Jahrhunderte gelebt und gewirkt haben. Zum anderen sind es die Wiener Institutionen mit ihrer großen Tradition, die diesen Ruf in die ganze Welt hinaustragen: die Philharmoniker, die Symphoniker oder die Sängerknaben, um nur einige berühmte Säulen des Wiener Musiklebens zu nennen. Bei den Aufführungsstätten sind dies wohl Staatsoper, Musikverein, Konzerthaus oder Theater an der Wien, wo Musiker, Sänger und Orchester aus aller Welt das musikalische Erbe pflegen und damit zum Ruf und Ruhm der Donaumetropole als internationales Zentrum der Musik beitragen. In diesem Sinn freut es mich außerordentlich, dass das Festival der kroatischen Musik mittlerweile zum 10. Mal in Wien stattfindet und so die Musik bedeutender kroatischer Komponisten in unsere Stadt bringt. Gleichsam als Gruß an die Musikstadt Wien. Ich heiße die Gäste herzlich in der österreichischen Bundeshauptstadt willkommen und wünsche dem Festival viel Erfolg sowie allen Besuchern schöne Stunden. Dr. Michael Häupl 13 Geschätzte Freunde in Wien und Österreich! 14 Ich freue mich, dass das Festival der kroatischen Musik in Wien heuer einen runden Geburtstag feiert. 10 Jahre lang wurde eine Vielzahl an Konzerten unterschiedlicher Musikrichtungen mit über Tausend MusikerInnen vorwiegend aus Kroatien in der Musikhauptstadt Wien einem breiten Publikum präsentiert. Dem „Verein zur Förderung der kroatischen Musik“, der das Festival ins Leben gerufen und seither erfolgreich ausgebaut hat, ist es gelungen, den für Unbekanntes offenen Wienerinnen und Wienern sowohl traditionelle, als auch moderne kroatische Musik näher zu bringen. Das Festival steht zudem für die Freundschaft zwischen Österreich und Kroatien und erfreut sich auch medial großer Beliebtheit. Die musikalische Freundschaft sowie die künstlerische und kulturelle Zusammenarbeit zwischen Wien und Zagreb kann auf eine lange Tradition zurückblicken, angefangen vom Jubiläumsjahr 2000, als die Stadt Wien und die Stadt Zagreb ein Protokoll über die Zusammenarbeit und Freundschaft unterzeichnet haben, hat sich die Freundschaft zur Freude des Kulturpublikums von Saison zu Saison weiter vertieft und sich die Zusammenarbeit ausgeweitet. So hatte die Kulturstadt Zagreb im Juni anlässlich der Eröffnung der „Zagreber Sommerabende“ die Ehre das Wiener Kammerorchester unter der Leitung des Dirigenten Stefan Vladar zu Gast zu haben. Einer der Höhepunkte wird bei derselben Veranstaltung im kommenden Jahr das Konzert des glänzenden Ensembles Egger-Trio sein, und neben der Zusammenarbeit zweier befreundeter Städte werden sich in der Organisation auch das Österreichische Kulturforum in Zagreb sowie die Österreichische Botschaft in der Republik Kroatien beteiligen. Nun wird das Wiener Publikum im musikalischen Geist der Europäischen Vereinigung und angesichts des 10-Jahres-Jubiläums des Festivals der kroatischen Musik in Wien die Gelegenheit haben, auch anthologische Werke europäischer und kroatischer Komponisten aus allen Epochen der Musikgeschichte zu vernehmen, angefangen von Renaissance bis hin zu den neuesten musikalischen Realisierungen. Beim Festival der kroatischen Musik wird Musik in all ihren Arten und Genres zu hören sein, sei es traditionelle Volksmusik, Jazz, Pop oder klassische Musik. Ich gratuliere recht herzlich zum Jubiläum dieser Bereicherung des Kulturlebens in Wien und wünsche alles Gute für ein weiteres erfolgreiches Jahrzehnt. Somit werden die Bewohner Wiens und die österreichische Bevölkerung das reichhaltige Kunsterbe, die kulturelle Vielfalt und natürliche Schönheit Kroatiens, vollwertiges Mitglied der Europäischen Union, noch besser und unmittelbarer kennenlernen können. Milan Bandić Bürgermeister der Stadt Zagreb Dr. Andreas Mailath-Pokorny amtsf. Stadtrat für Kultur und Wissenschaft in Wien 15 16 Dobar dan! 4. November 2014, Dienstag, 14.00 Uhr Als Präsident der Arbeiterkammer freue ich mich, Sie zum zehnten Festival der kroatischen Musik in Wien begrüßen zu dürfen. Wir von der Arbeiterkammer sind Sponsor des Festivals. Mir ist das ein persönliches Anliegen. Nicht zuletzt sind uns die Menschen mit kroatischen Wurzeln mit dem EU-Beitritt Kroatiens noch näher gekommen. Mir ist wichtig, dass die Kultur aller Menschen, die in Wien leben, gewürdigt wird. Mit den Menschen aus Kroatien sind wir schon lange verbunden. Das Festival ist eine Gelegenheit, Danke zu sagen. Die Menschen mit kroatischen Wurzeln sind ein fester Bestandteil der Wiener Bevölkerung und ihrer, unserer Kultur. Ohne sie würde in Wien vieles nicht funktionieren. Als Präsident der Arbeiterkammer setze ich mich für Ihre Interessen als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein. Aktuell ist es ganz wichtig, dass die Lohnsteuer spürbar gesenkt wird. Den ArbeitnehmerInnen bleibt netto viel zu wenig von ihrem Brutto-Einkommen. Auch die Teuerung macht ihnen zu schaffen. Die hohen Preise für Lebensmittel und Wohnen drücken aufs Börsel. Durch eine Steuersenkung sollen sich die ArbeitnehmerInnen wieder mehr leisten können. Das ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Das stärkt die Kaufkraft, kurbelt die Wirtschaft an und schafft Arbeitsplätze. Gleichzeitig setze ich mich für mehr Verteilungsgerechtigkeit ein. Ich will weniger Steuern auf Arbeit, mehr auf Vermögen. Es ist schlichtweg eine Frage der Gerechtigkeit, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Steuer zu entlasten. Und eines gilt immer: Die kulturelle Bereicherung gibt uns wertvolle Kraft, den Herausforderungen begegnen zu können. Beim Festival freue ich mich auf viele interessante Musikerlebnisse. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung. ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN Klubraum der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Doktor-Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien, Austria Info: http://www.oeaw.ac.at, +43 1 515810 Musikwissenschaftliche Tagung „Luka Sorkočević – ein komponierender Diplomat aus Dubrovnik im josephinischen Wien“ Slavica Stojan Koraljka Kos Moderation: Prof. Dr. Martin Eybl, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien 14:00 Eröffnung der Tagung 14:30 Dr. sc. Slavica Stojan Familie Sorkočević: Die letzten Sprösslinge des intellektuellen Glanzes der Republik Dubrovnik 15:00 Dr. sc. Koraljka Kos Luka Sorkočević im Kontext der kroatischen und europäischen Musik des 18. Jahrhunderts 15:30 Dr. sc. Vjera Katalinić Luka Sorgo (Sorkočević) und seine musikalischen Kontakte *** 16:30 Prof. Dr. Christine Siegert Luka Sorkočević im Wiener Musikleben 1781/82 17:00 Dr. sc. Zdenka Weber Antun Sorgo (Sorkočević) Rudi Kaske AK Präsident Vjera Katalinić 17.30 Diskussion Christine Siegert Zdenka Weber Slavica Stojan ist 1951 in Dubrovnik geboren. Sie legte ihr Diplom 1974 an der Philosophischen Fakultät in Zagreb ab und 1978 ihren Magister aus dem Bereich zeitgenössische kroatische Literatur am Interuniversitären Zentrum für Postdiplom-Studien in Dubrovnik. Ihr Doktorat in Philologie erhielt sie 1991 in Zadar. Sie ist als wissenschaftliche Beraterin im Institut für Geschichtswissenschaften an der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (HAZU) tätig. Als ordentliche Professorin unterrichtet sie an der Universität in Zagreb sowie im Doktoratsstudium Demographische Geschichte an der Universität in Dubrovnik. Sie forscht im Bereich kroatische Literatur und Alltagsgeschichte mit besonderer Ausrichtung auf Kommunikation von Fiktion und Wirklichkeit beziehungsweise auf die Interaktion literarischer Diskurse und Mikrogeschichte. Sie veröffentlichte fünfzehn Bücher und an die hundert wissenschaftlicher Arbeiten. Sie ist Mitglied der Gesellschaft kroatischer Literaten und Gastprofessorin an mehreren kroatischen und internationalen Universitäten. 17 18 Koraljka Kos wurde in Zagreb geboren, wo sie an der historisch-theoretischen Abteilung der Musikakademie studierte (Diplom 1957). An der Philosophischen Fakultät studierte sie Kunstgeschichte sowie deutsche Sprache und Literatur. Sie schloß ihr Doktorstudium 1967 mit der Dissertation im Fach Musikwissenschaft unter dem Titel Musikinstrumente in der mittelalterlichen bildenden Kunst in Kroatien an der musikwissenschaftlichen Abteilung der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana ab. Ihre Weiterbildung im Fach Musikwissenschaft erhielt sie in Edinburgh (bei Hans Ferdinand Redlich und Hans Gál) sowie in Deutschland als Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Seit 1970 unterrichtete sie an der Abteilung für Musikwissenschaft an der Musikakademie der Universität Zagreb, wo sie 1984 zur ordentlichen Professorin ernannt wurde. Sie hielt Vorlesungen zur allgemeinen Musikgeschichte sowie zur Geschichte kroatischer Musik, zu Paläographie und Organologie. Als Gastprofessorin dozierte sie an der musikwissenschaftlichen Abteilung der Universität Graz (1983/84) sowie an der Hochschule (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst in Wien (1993) und hielt Vorlesungen an zwei amerikanischen Universitäten (UCLA, Stanford, 1985). 1991 wurde sie zum ordentlichen Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (HAZU) ernannt. Sie wirkte bei zahlreichen Kongressen und wissenschaftlichen Tagungen in Kroatien und im Ausland mit und war Mitglied mehrerer organisatorischer und beratender Gremien. Durchgehend widmete sie sich auch der herausgeberischen Tätigkeit: Viele Jahre hindurch war sie Herausgeberin der Zeitschrift Arti musices (1980-1989) und gab mehrere Musikpartituren heraus. In ihren sechs Büchern sowie über 100 wissenschaftlichen und fachspezifischen Arbeiten in Zeitschriften und Sammelbänden widmete sie sich Themen aus dem Bereich der kroatischen Musik im internationalen Kontext, angefangen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Auffallend sind jene Themen, die sich auf die neueröffneten Forschungsfelder beziehen: Musikikonographie (wozu sie – abgesehen von einer Buchveröffentlichung und mehrerer Artikel – als Mitglied der internatio- nalen Komission für Musikikonographie eine gründliche Erforschung der Ikonographie in Kroatien initiierte), Musikkultur in der Renaissancezeit, früher Barock und Frühklassizismus, Geschichte des Liedes sowie kroatische Musik der Moderne. 1982 wurde sie für die Monographie über Dora Pejačević mit dem „Josip Andreis“-Preis der Kroatischen Komponistengesellschaft (heute HDS) ausgezeichnet, 1994 mit dem Staatspreis „Bartol Kašić“ (gemeinsam mit O. Šojat und V. Zagorac) für den Paulinischen Sammelband 1644 und 2008 mit dem Preis „D. Plamenac“ der Kroatischen musikwissenschaftlichen Gesellschaft (HMD) gemeinsam mit S. Majer-Bobetko und R. Palić-Jelavić für den Kongressbericht Božidar Kunc: Leben und Wirken. Vjera Katalinić (Zagreb, 1955) legte ihr Diplom und ihren Magister im Fach Musikwissenschaft an der Musikakademie der Universität Zagreb ab und schloß ihr Doktorstudium an der Universität Wien ab. Zur Weiterbildung ging sie an die Freie Universität Berlin. Sie ist wissenschaftliche Beraterin und Leiterin der Abteilung Geschichte kroatischer Musik an der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (HAZU) sowie ordentliche Professorin an der Abteilung für Musikwissenschaften an der Musikakademie der Universität Zagreb. Sie ist Autorin von vier Büchern und an die 160 wissenschaftlicher und fachspezifischer Arbeiten, die in Kroatien, anderen Ländern Europas sowie in den USA veröffentlicht wurden. Sie wirkte auf mehr als 80 Symposien mit: in Kroatien, Österreich, Dänemark, Italien, Litauen, Ungarn, Deutschland, Polen, Russland, Slowakei, Slowenien, Spanien, Türkei, Ukraine, Großbritannien, USA und Kanada. Zudem hielt sie Gastvorlesungen an Universitäten in Irland, Italien und in den USA. Als Leiterin und Teilnehmerin wirkte sie bei wissenschaftlichen Forschungsprojekten des Ministeriums für Wissenschaft, Bildung und Sport der Republik Kroatien mit sowie bei internationalen Projekten (Deutschland, Italien). Seit 2013 leitet sie das europäische Projekt Music Migrations in the Early Modern Age: the Meeting of the European East, West and South. Als (Mit)Herausgeberin veröffentlichte sie acht Sammlungen mit wissenschaftlichen Ar- beiten. Sie war Herausgeberin der musikwissenschaftlichen Zeitschrift Arti musices (19982005), sowie Redaktionsmitglied mehrerer Zeitschriften und Buchserien in Kroatien. Ihre Forschungen sind hauptsächlich ausgerichtet auf die Musikkultur des 18. und 19. Jahrhunderts sowie auf Musikarchive und –sammlungen in Kroatien. Sie ist Mitglied der Internationalen musikwissenschaftlichen Gesellschaft und der Kroatischen musikwissenschaftlichen Gesellschaft, deren Vorsitz sie von 2007 bis 2013 innehatte. Außerdem ist sie Trägerin folgender Preise: F. K. Kuhač (HGZ, 1978), Preis der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (2007) und Preis Dragan Plamenac der Kroatischen musikwissenschaftlichen Gesellschaft (2007). Christine Siegert (Deutschland) ist seit Juli 2010 als Juniorprofessorin für Musikwissenschaft − Gender Studies an der Universität der Künste Berlin tätig. Geboren in 1971. Sie studierte Schulmusik, Musikwissenschaft, Romanistik und Philosophie in Hannover und Amiens (Frankreich) als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, des Deutschen Historischen Instituts in Rom und der Gerda Henkel Stiftung. Sie promovierte 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover mit einer Arbeit über die italienischen Opern Luigi Cherubinis. Anschließend war sie am DFG-Projekt „Joseph Haydns Bearbeitungen von Arien anderer Komponisten“ (Universität Würzburg, Joseph Haydn-Institut Köln) tätig, 2006−2009 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Joseph Haydn Institut, 2009−2010 am Akademienprojekt „OPERA − Spektrum des europäischen Musiktheaters in Einzeleditionen“ an der Universität Bayreuth, zuletzt als Leiterin der Arbeitsstelle. Daneben nahm sie Lehraufträge an der Musikhochschule Hannover, der Universität Würzburg, der Hochschule für Musik Köln und der Universität Bayreuth wahr. Sie ist Vorsitzende der Kommission für Chancengleichheit der UdK und Sprecherin der Kommission für Auslandsstudien der Gesellschaft für Musikforschung. Seit März 2013 leitet sie das Forschungsprojekt „A Cosmopolitan Composer in Pre-Revolutionary Europe - Giuseppe Sarti“. Ihre Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Musiktheaters mit Fokus Italien, Kulturgeschichte der Musik des 18. Jahrhunderts, Editionsphilologie, Gender Studies. Die kroatische Musikwissenschaftlerin und Diplomatin Zdenka Weber diplomierte Englisch und Deutsch an der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb und Musikwissenschaft an der Musikakademie der Universität Zagreb. Ihr Doktorgrad hat sie an der Universität Sorbonne in Paris verteidigt. Von 1974 bis 1992 arbeitete sie im Musikwissenschaftlichen Institut der Musikakademie Zagreb, von 1992 bis 1997 war sie persönliche Referentin des Generalmusikdirektors der Deutschen Oper Berlin Rafael Frühbeck de Burgos´ und seit 1997 ist sie Diplomatin. Sie war zuerst am Generalkonsulat der Republik Kroatien und an der Botschaft der Republik Kroatien in Berlin, dann war sie Kulturrätin am Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten der Republik Kroatien in Zagreb und seit 2012 ist sie Gesandte an der kroatischen Botschaft in Wien. Zdenka Weber veröffentlichte eine Vielzahl von musik-publizistischen Texten und drei Bücher. Sie nahm an zahlreichen musikwissenschaftlichen Kongressen und Tagungen in Kroatien und im Ausland teil. Ihr wurden viele Auszeichnungen verliehen, so ist sie Chevalier des Arts et des Lettres der Republik Frankreich, sie bekam Orden Hrvatski pleter und Marko Marulić vom kroatischen Präsidenten sowie die Jahrespreise der Stadt Varaždin und der Gespanschaft Varaždin. 19 biber - Magazin für neue Österreicher 4. November 2014, Dienstag, 19.00 Uhr ÖSTERREICHSICHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN Grosser Saal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Doktor-Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien, Austria Info: http://www.oeaw.ac.at, +43 1 515810 (Eintritt nur mit Einladung) ANTONIO SORGO ENSEMBLE 21 Bojidara Kouzmanova, Violine Florian Hasenburger, Violine Axel Kircher, Viola Philipp Comploi, Violoncello Hrvoje Jugović, Fortepiano Tamara Ivaniš, Sopran . k i s mu . f r a h c s t i m www.dasbiber.at Bojidara Kouzmanova, Violine Florian Hasenburger, Violine Axel Kircher, Viola Philipp Comploi, Violoncello Hrvoje Jugović, Fortepiano Tamara Ivaniš, Sopran Programm Luka Sorkočević (Luca Sorgo) (1734-1789) Grave - Staccato Sinfonia in D-Dur No. 3 Allegro Andante Presto 22 Antun Sorkočević (Antonio Sorgo) (17751841) Sonata für Fortepiano, Violine und Violoncelo in g-moll Largo Menuetto Rondo (Allegro) Jelena Pucić-Sorkočević (Elena Luisa di Pozza Sorgo) (1784-1865) Zwei Lieder für Sopran und Fortepiano Torna la bella aurora Sento, che l’alma e’oppressa Joseph Haydn (1732-1809) Streichquartett in G-Dur Op. 33, No. 5 („Wie geht es dir?“), Hob. III: 41 Vivace assai Largo e cantabile Scherzo Finale Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Klavierkonzert in Es-Dur Nr. 14 KV 449 Allegro vivace Andantino Allegro ma non troppo Das Antonio Sorgo Ensemble wurde von Hrvoje Jugović in Wien gegründet als ein Originalklang-Ensemble mit flexibler Besetzung und widmet sich vor allem der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts. Alles begann mit der Restaurierung des Anton Walter - Hammerflügels (aus dem Besitz des Dubrovnik Museums) auf dem Hrvoje Jugović mehrere Konzerte spielte und eine CD aufnahm. Der Flügel befand sich ehemals im Besitz der in Wien lebenden Komponistin Elena Luisa di Pozza Sorgo (1786 - 1865) aus Dubrovnik. Das Ensemble spielte mit grossem Erfolg bei den Festivals in Deutschland (Mozartfest Augsburg), Österreich (Haydn Festival Eisenstadt, Klassik Festival Schloss Kirchstetten, Festival der kroatischen Musik in Wien), Italien (Settimana Mozartiana Chieti), Kroatien (Varaždin Barock Festival, Osor Festival), UAE (Dubai). Die CD mit den Klaviertrios von Felix und Fanny Mendelssohn, erschienen 2013 bei Brilliant Classics, wurde CD des Monats beim Musicweb International, UK, und erntete viel Lob: „…alle Beteiligten musizieren mit Hingabe, technischer Makellosigkeit und dem Mut zu einer Klang-Palette von honigsüß bis pfefferscharf, von hauchig zart bis kernig grob.“ (Albert Hosp, Ö1 ORF) Das Spiel von Bojidara Kouzmanova ist blitzsauber, expressiv, spannungsreich; sie bewältigt die schwierigsten Effekte mit Selbstverständlichkeit - schreibt die Frankfurter allgemeine Zeitung über die in Bulgarien geborene Künstlerin. Ihr Studium an der Musikhochschule Sofia, anschließend an der Musikuniversität Wien bei Prof. Günter Pichler, hat sie mit Auszeichnung abgeschlossen. Sie ist Preisträgerin mehrerer namhafter internationaler Wettbewerbe in Bulgarien, Großbritannien, Deutschland und den USA. Seit Beginn ihrer Karriere spielte sie mit allen großen Orchestern ihrer Heimat und dem Radiosinfonieorchester Prag, dem neuen Sinfonieorchester Basel, der Philharmonie Montevideo, den Wiener Bachsolisten, dem Recreation Orchester Graz und vielen anderen. Sie bekommt Engagements als Solistin, Kammermusikerin und bei Meisterkursen in ganz Europa, den USA, Israel, Südamerika, Asien und Australien. Mehrere zeitgenössische Komponisten haben ihr Solowerke gewidmet. In den letzten Jahren spielte sie Violinkonzerte von Vivaldi, Bach, Mozart, Mendelssohn, Brahms, Bruch, Prokofjew und Korngold sowie mehrere Duoprogramme und Recitals auf CD ein - die meisten von ihnen mit berühmten Instrumenten wie den Stradivaris “Da Vinci” (1725), “ Red Diamond” (1732), „Nachez“ (1716), „Reynier“ (1681), Guarneri del Gesu „Ex Hubermann“ (1738) - welche ihr von verschiedenen Mäzenen zur Verfügung gestellt wurden. Zur Zeit spielt sie eine Testore Geige aus dem Jahr 1740. Florian Hasenburger lebt als freiberuflicher Musiker in Wien. Er spielt sowohl Violine als auch Viola als Solist, Kammer- und Orchestermusiker auf historischen und modernen Instrumenten. Sein Interesse umspannt Werke vom Frühbarock bis zur Gegenwart. Er gibt Erwachsenen- wie auch Kinderkonzerte und unterrichtet im Zentrum für Musikvermittlung Wien 14. Es ist ihm wichtig, daß Musik die Menschen möglichst spontan anspricht, berührt und ihnen Freude und auch Spaß macht. Besonders am Herzen liegt es ihm, mit originellen und lebendigen Konzerten Menschen zu erreichen, die sich sonst nicht mit klassischer Musik beschäftigen würden. Deshalb hat er auch die Projekte „Die Eulenspiegelei“ und „Till erzählt“ entwickelt, bei denen die Musiker Geschichten erzählend, schauspielend und musizierend das Publikum zum Zuhören und Lachen bringen. Axel Kircher wurde 1967 in Klagenfurt geboren. Erste musikalische Ausbildung erhielt er bei Alfred Lösch, danach bei Siegfried Führlinger und Jossi Gutman in Wien. Sein Studium vollendete er bei Wolfram König und Hermann Voss in Stuttgart und bildete sich dann bei Gerard Causse in Paris weiter. Er nahm teil an etlichen Meisterkursen u.a. bei Garth Knox, Thomas Riebl, Tabea Zimmermann und Yuri Bashmet. Von 1998 bis 2002 widmete er sich dem Streichquartettstudium beim Melos-Quartett in Stuttgart und erweiterte sein Wissen bei Erich Höbarth und Rudolf Leopold in Wien. Es folgten CD-Aufnahmen, Stipendien sowie mehrere preisgekrönte Wettbewerbsteilnahmen. Von 1995 bis 2005 wirkte Axel Kircher als Bratschist des Goldberg-Quartetts. Als Solist und Kammermusiker tritt er sowohl an diversen Festivals in ganz Europa, in Amerika und Asien auf, als auch im Wiener Musikverein, im Wiener Konzerthaus sowie in den meisten großen Konzerthäusern Österreichs. Zu erwähnen sind ebenfalls seine Auftritte als Gastmusiker bei den Berliner Philharmonikern, im Orchester der Wiener Staatsoper, der Wiener Symphoniker, des RSO Wien, der Camerata Salzburg, im Klangforum Wien und viele andere. Er hat eine umfangreiche Erfahrung im Bereich der alten Musik mit barock bzw. klassisch eingerichtetem Instrumentarium. Als Mitglied des Janus-Ensembles beschäftigt er sich intensiv mit zeitgenössischer Musik. Zu vermerken sind zahlreiche Projekte für Viola solo, Viola und Ensemble bzw. Viola und Klavier. Ab dem Jahr 2005 unterrichtet Axel Kirchner an mehreren Wiener Musikschulen. Seit 2007 ist er als Bratschist im Kreisler Trio Wien tätig. Axel Kircher spielt auf einer Viola von Matthieu Devuyst aus dem Jahr 2007. Philipp Comploi wurde in Salzburg geboren und erhielt seit dem 7. Lebensjahr Cellounterricht, zuerst bei Detlef Mielke, dann bei Susanne Riebl am Mozarteum und anschließend bei Rudolf Leopold an der Musikuniversität in Graz. Fortführend studierte er in der Kammermusikklasse von Chia Chou als Cellist des 2008 gegründeten Klaviertrios Trio Alba das bereits kurz nach seiner Gründung international das Konzertpublikum begeisterte. Im März 2011 absolvierte das Trio den Masterstudiengang mit einstimmiger Auszeichnung. Er nahm an internationalen Kammermusikund Solo-Meisterkursen im In- und Ausland teil, u.a. bei Rudolf Leopold, Howard Penny, Martin Hornstein, Christoph Stradner. Weitere künstlerische Impulse erhielt er in Zusammenarbeit mit Thomas Selditz, Georg Steinschaden, Kollia Lessing, Franz Comploi, Andreas Lindenbaum, Dimitrios Polisoidis, Christophe Coin, Martin Haselböck, und Reinhard Göbel 23 24 Philipp Comploi ist Mitglied einiger Orchester und Ensembles wie z.B. der Wiener Akademie, des Bach Consort Wien und des Quadriga Consort, das ihn zu Auftritten in ganz Europa und CD Aufnahmen bei Carpe Diem und der deutschen Harmonia Mundi führte. Weitere solistische und kammermusikalische Auftritte führten ihn zu Festivals durch Europa (u.a. zu den „Salzburger Festspielen“ 2003 und 04, zum „Steirischen Herbst“ 2005), nach China und Südamerika. Außerdem nahm er an CD- und Rundfunkaufnahmen mit dem ORF, dem italienischen Rundfunk RAI und dem slowenischen Radio teil. Als Dozent für Barockcello unterrichtete er bei Meisterkursen u.a. bei den Lech-Masterclasses und an der an der Frederic Chopin Universität in Warschau. Neben dem Cello sind aber auch das Klavier und die Orgel stets in sein musikalisches Schaffen eingebunden. Der in Wien lebende Pianist Hrvoje Jugović wurde in Zagreb geboren. Modernes Klavier studierte er an der Musikakademie in Zagreb und an der Musikuniversität in Wien, Hammerklavier bei Malcolm Bilson an der Cornell University in den USA und beim Fortepiano-Forum Belgien in diversen Meisterkursen. In den letzten Jahren spielte er hauptsächlich auf historischen Klavieren als Solist und als Kammermusiker u.a. beim Haydn-Festival Eisenstadt, dem Mozartfest Augsburg, der Settimana Mozartiana in Chieti, dem Varazdin Barock Festival, den Dubrovnik- , Split- und Zagreb- Sommer Festivals, in Slowenien, in den Vereinigten Arabischen Emiraten (in Dubai und an der Amerikanischen Universität in Sharja), zur Eröffnung der großen Wiener Mozart-Ausstellung 2006 in der Hofburg. Hrvoje Jugović spielte mit der Capella Istropolitana Bratislava und dem Kroatischen Kammerorchester. 2005 wurde er für den Klassik Amadeus Award Austria nominiert – gemeinsam mit dem von ihm gegründeten Pleyel Trio. 2013 wurde seine CD mit Mendelssohns Klaviertrios im Musicweb International (UK) zur CD des Monats gekührt. Hrvoje Jugović gründete das Antonio Sorgo Ensemble, ein Originalklang-Ensemble mit flexibler Besetzung. Zu erwähnen sind CD Veröffentlichungen auf Originalinstrumenten: Felix und Fanny Mendelssohn, Complete Piano Trios - 2 CDs (Brilliant Classics Niederlande); W. A. Mozart, Piano Concertos No. 12, 13, 14 und I. Pleyel, Piano Trios (Gramola Wien). Er machte mehrere Rundfunk und TV Aufnahmen für den ORF, Radio Stephansdom, NDR (Deutschland), HRT (Kroatien) und das Rumänische Fernsehen. Tamara Ivaniš wurde 1994 in Varaždin (Kroatien) geboren. Neben dem Klavierunterricht an der Musikschule in Varaždin beschäftigte sie sich seit ihrem 13. Lebensjahr mit Sologesang. Im Alter von 16 Jahren trat sie als Solistin in Ravensburg mit dem Ravensburger Orchester, Varaždiner und Ravensburger Chor im 42. Psalm Wie der Hirsch schreit von F. Mendelssohn Bartholdy auf. 2011 inskribiert sie sich im Alter von 17 Jahren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien in der Klasse von Prof. Gabriele Lechner. 2010 erwarb Tamara den 1. Preis auf dem Regional-Wettbewerb für Sologesang (Samobor, Kroatien), wodurch sie für den Staatswettbewerb in Dubrovnik nominiert wurde und dort den 2. Preis erhielt. 2011 sang sie im Varaždiner Nationaltheater die Rolle der Lucy aus der Barockoper The Beggars Opera von J. Gay, und ein Jahr später sang sie im selben Theater die Rolle der Cupida aus der Oper Venus und Adonis von J. Blow. Im selben Jahr sang sie die Rolle der Barbarina aus der Oper Die Hochzeit des Figaro von W. A. Mozart im Schlosstheater Schönbrunn in Wien. 2012 nahm sie zusammen mit der Sopranistin Lana Kos und dem Tenor Tomislav Mužek am Programm des Weihnachtskonzerts in Varaždin teil. 2013 wirkte sie als Studentin des zweiten Studienjahres an der Universität beim Projekt Pulcinella von Stravinsky mit und sang die Hauptrolle (Pimpinella). 9. November 2014, Sonntag, 19.00 Uhr PALAIS ESCHENBACH Eschenbachgasse 11, 1010 Wien Info: (+431) 587 363324 YURY REVICH, Violine ALEKSANDAR MILOŠEV, Viola MATEA LEKO, Klavier PHOTO: © KAY MORI FASHION BLOG YURY REVICH, Violine ALEKSANDAR MILOŠEV, Viola MATEA LEKO, Klavier 25 Programm Boris Papandopulo (1906-1991) Scherzo fantastico für Klavier Ivo Maček (1914-2002) Trio für Violine, Viola und Violoncello in h-Moll, „Romantisches“ 26 Max Bruch (1838-1920) Acht Stücke für Violine, Violoncello und Klavier Op. 83 (Auswahl) Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Trio in Es-Dur KV 498, «Kegelstatt» Andante Menuetto Allegretto Yury Revich entspringt einer Dynastie von Violinisten - sein Vater, Großvater und Urgroßvater waren allesamt Geiger. Mit sieben Jahren trat er als Schüler Galina Turchaninovas in die Musikschule des Moskauer Staatlichen Konservatoriums ein. Zwischen 2005 und 2009 lernte er unter Viktor Pikaizen, bis er schließlich 2009 an das Konservatorium in Wien ging, wo er von Pavel Vernikow unterrichtet wurde. Weiterhin studierte er in Moskau bei Valery Vorona und seinem Vater Aleksander Revich. Als ein „Newcomer“ der alten russischen Geigenschule gehört der 22-jährige zu den ausdrucksstärksten Musikern seiner Generation. Yury Revich ist in seiner Musikauswahl sehr vielseitig: er spielt auf historischen Instrumenten Barockmusik (unter anderem gemeinsam mit der Cembalistin Olga Filippova), arbeitet aber ebensogern auch mit modernen Einflüssen. Während des Studiums am Wiener Konversatorium gründete Revich das Quartett „Quatour du Soleil“. Außerdem spielt er in Ensembles mit vielen namhaften internationalen Künstlern. Als Solist ist er mit verschiedenen Orchestern aufgetreten, u.a. mit dem Russischen Staatlichen Sinfonie-Orchester, mit La Verdi, Milano, Il Pomeriggi Musicale, mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, mit den Zagreber Solisten, den Moskauer Solisten und a. Er arbeitete mit Dirigenten wie Yuri Bashmet, Mikhail Pletnev, Zhang Xian, Yuri Simonov und vielen anderen. Er nimmt für CD Labels wie Sony Classical, ARS, Odradek und OnePointFM auf, sowie für verschiedene Rundfunkstationen. Yury Revich hat vor allem im russischen und deutschsprachigen Raum an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und wurde unter anderem auf dem Internationalen Violinenwettbewerb David Oistrakh in Moskau ausgezeichnet. Zudem wurde ihm die russische Medaille „Für die großzügigen Taten zur Ehre des Vaterlandes“ verliehen. 2009 debütierte er in der Carnegie Hall und 2013 in der Mailänder Scala, er spielte bereits in der Laeiszhalle in Hamburg, im Konzerthaus Berlin, im Wiener Musikverein, Gasteig München, sowie im Moskauer Tchaikovsky Saal, im Cadogan Hall London und in der Preston Bradley Hall in Chicago. Ebenso bemerkenswert ist sein gesellschaftliches Engagement (u.a. Zusammenarbeit mit der Organisation „Kleine Herzen“, die russischen und ukrainischen Kindern hilft). Yury lebt seine Kreativität auch im Medium des Films aus - er übt sich in Regie und Schauspielerei. Seit 2008 spielt Yury auf einer speziell für ihn vom französischen Geigenbaumeister Alan Karbonar angefertigten Violine und einer Balestrieri von 1783, die ihm von der Goh Family Foundation in Singapur und der Amadeus International School in Wien zur Verfügung gestellt wurde. Zudem wurde ihm die Ehre zu teil, einige Auftritte auf der Duke of Alba Stradivari und der Guarneri del Gesu Ex-Max Rostal zu spielen, die ihm von der Stradivari Gesellschaft zur Verfügung gestellt worden waren. www.yuryrevich.com Der Soloviolist der Slowenischen Philharmonie, Aleksandar Milošev, ist ein vielseitiger Künstler mit stilistisch breit gefächerten Interessen. Er ist Träger des Prešeren-Preises, der höchsten slowenischen Auszeichnung für Leistungen im Kulturbereich. Kürzlich wurde er Solo-Violist des Londoner Philharmonie-Orchesters. Als Solist hatte er Auftritte mit den Zagreber Solisten, der Slowenischen Philharmonie, der Zagreber Philharmonie und der Belgrader Philharmonie und spielte unter der Leitung anerkannter Dirigenten wie Marc Coppey, En Shao, Uroš Lajovic u.a. Er arbeitete mit zahlreichen berühmten Künstlern zusammen wie z.B. Bruno Giuranna, Rocco Filippini, Jan Talich, Franco Gulli, Julian Rachlin, Irena Grafenauer, Radovan Vlatković, Gautier Capuçon, Viktoria Jagling, Alexandar Rudin, Richard Tognetti, Christian Altenburger und Edin Karamazov. Der leidenschaftliche Kammermusiker, Milošev ist Mitglied und Gründer des Streichquartetts Tartini, das weltweit auf vielen prestigeträchtigen Bühnen auftrat. Unter seinen CD-Einspielungen befinden sich Mozarts Sinfonia concertante für Violine und Viola mit der Slowenischen Philharmonie, Mozarts Flötenquartett mit David Formisano für den italienischen Musikverlag Stradivarius sowie mehrere CDs mit dem Streichquartett Tartini. Er ist auch als Pädagoge tätig und unterrichtet derzeit Viola an der Musikakademie in Zagreb und am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance in London. Matea Leko (Zagreb,1986) zählt zu den talentiertesten jungen kroatischen Pianistinnen. Ihre musikalische Ausbildung begann in ihrer Heimatstadt unter der Führung von Professorin Ivanka Kordić. Schon in der Mittelschule gewann sie diverse Preise bei Staatswettbewerben. Als 17-jährige wurde sie als Stipendiatin der Stadt Zagreb an der Musikakademie Zagreb aufgenommen (Klasse Prof. Dalibor Cikojević). Während ihres Studiums in Zagreb (2003 2008) besuchte sie mehrere Seminare bei eminenten Pianisten und Klavierpädagogen u.a. bei Peter Feuchtwanger, Pavel Gililov, Konstantin Bogino, Arbo Valdma, Eugen Indjić, Alexei Kornienko, Andrzej Jasiński, Roger Muraro, Michel Beroff und On Mitani. Ihr Debüt mit der Zagreber Philharmonie (Juni 2006) verschaffte ihr sowohl einen begeisterten Applaus des Publikums als auch die Zuneigung der Kritiker. Nach ihrem erfolgreichen Diplomkonzert in Zagreb beginnt Matea mit der Weiterbildung bei Prof. Noel Flores und Prof. Marialena Fernandes an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie Prof. Konstantin Bogino an der Accademia Santa Cecilia in Bergamo. Matea Leko ist mit den führenden kroatischen Orchestern aufgetreten und hat mit den Dirigenten Martin Sieghart, Tomislav Fačini, Aleksandar Kalajdžić, Alun Francis und Ante Milić zusammengearbeitet. Im November 2011 nahm sie die Stelle als künstlerische Assistentin an der Musikakademie Zagreb an, wo sie die Ehre hatte mit der geschätzten kroatischen Opernkünstlerin Dunja Vejzović für ihre Lied-Seminare zusammenzuarbeiten. Neben vielen solistischen Auftritten beschäftigt sich Matea Leko mit Kammermusik und war auf europäischen Bühnen mit hervorragenden Musikern zu sehen: Konstantin Bogino (Klavier), Alissa Margulis und Yury Revich (Geige), Boris Andrianov und Camille Thomas (Cello), Aleksandar Milošev und Peter Langgarten (Bratsche) und zahlreichen Sängern. In 2012 gastierte sie auf dem Aurora Chamber Music Festival in Schweden. Zur Festivaleröffnung hat sie das Tchaikovsky Klaviertrio mit der Violinistin Alissa Margulis und dem Cellisten Per Nyström aufgeführt. Matea Leko konzertiert regelmäßig mit ihren Duo-Partnern, dem russischen Geiger Yury Revich und dem österreichischen Bariton Daniel Serafin. Mit Serafin hat sie das Liederprogramm Forbidden and Banned im Frühling 2013 in Wien, Bratislava und Tel Aviv präsentiert. 2014 folgen mit Revich Auftritte in der Schweiz, in Kroatien, Slowenien und Österreich. Matea Leko nimmt gerade ihr erstes Soloalbum auf, welches zum Jahresende erscheinen soll. www.matealeko.com 27 Penthouse Perfection Foto: lukasbeck.com Auf die Bü hne, fertig los! 10. November 2014, Montag, 19.30 Uhr MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben Am Augartenspitz 1 (Ecke Castellezgasse), 1020 Wien Info: www.muth.at, [email protected], (+43 1) 347 80 80 VESNA PISAROVIĆ JAZZPOOL NRW “CANTUS 3” Vesna Pisarović, Gesang Frederik Köster, Trompete Wolfgang Schmidtke, Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Arr. Martin Sasse, Keyboard, Orgel Philipp van Endert, Gitarre Matthias Akeo Nowak, Bass Peter Weiss, Schlagzeug Konzertsaal der Wiener Sängerknaben Saison 2014/15 +43 1347 80 80 / www.muth.at 29 30 Für Vesna Pisarović ist Musik seit frühester Kindheit ein fixer Bestandteil des Lebens. Sie begann in der Musikschule mit Flötenunterricht, setzte das Flötenspiel mit jugendlichem Improvisieren im Punk-Rock fort und nahm schließlich ernsthaft das Studium der Stimmtechnik auf, wobei sie nebenbei noch ein Diplomstudium in Phonetik und Literatur an der Zagreber Universität absolvierte. Im Alter von 20 Jahren begann für Vesna ein Weg als Star in der kroatischen Volksmusik-Industrie, mit der Herausgabe von fünf kommerziellen Alben, die in Platin- und Gold-Auflagen erschienen und wofür sie in Kroatien sowie weiteren Ländern des ehemaligen Jugoslawiens zahlreiche Preise erwarb. 2002 vertrat sie mit ihrem Auftritt beim Eurosong-Contest ihr Land Kroatien. Die Begegnung mit der Musik des Free-Jazz-Künstlers Peter Brötzmann in einem Berliner Klub führte zu einer völligen Änderung ihrer musikalischen Interessen. Sie verliebte sich in die Intensität und Freiheit eines solchartigen musikalischen Ausdrucks und beschloss, sich dem Jazz-Studium zu widmen, zunächst am Königlichen Konservatorium in Den Haag und später an der berühmten Londoner Guildhall School of Music and Drama, wo sie den Master-Titel im Fach Jazzaufführung ablegte. 2012 kam ihr Jazz-Erstling With Suspicious Minds beim renommierten Berliner Musikverlag Jazzwerkstatt heraus. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie arbeitet mit zahlreichen anerkannten Musikern zusammen wie etwa: Chris Dahlgren, John Betsch, Gerhard Gschlößl, Steve Heather, Clayton Thomas, Wolfgang Schmidtke, Martin Sasse, Ulrich Gumpert und Frederick Köster. http://withsuspiciousminds.com Seit zwei Jahren arbeitet der Jazzpool NRW am Konzept traditionelle Songs aus verschiedenen europäischen Kulturen in zeitgenössischen Jazz zu verwandeln. In den Jahren 2012/13 arbeiteten die Musiker aus der Rhein/Ruhr Region mit Sängerinnen aus Polen und Portugal und konzertierten sowohl in Deutschland, als auch in Polen und Portugal. Cantus 3 ist die nächste Station und basiert auf einem Repertoire der kroatischen, bzw. jugoslawischen Folklore. Interpretiert wird der traditionelle Gesang aus Slawonien, Međimurje, sowie Sevdah (Bosnien), die „starogradske pjesme“ sowie einige Songs aus der Roma Tradition. Bei sorgfältiger Beachtung der melodischen, wie formalen Vorlage, wird diese Musik in einen neuen Zusammenhang gestellt und bei der Modulation in die Sprache des Jazz kann sich selbst die Wirkung teilweise stark verändern. Vesna Pisarović ist mit diesen Liedern aufgewachsen, lernte sie schon als kleines Mädchen von ihrer Mutter. Das Septett präsentiert ein perfektes Zusammenspiel von Vesnas kraftvoller und reifer, gleichwohl lyrischer Stimme und den herausragenden deutschen Musikern dar: Frederik Köster zählt zu den besten deutschen Trompetensolisten, er arbeitete u.a. mit Albert Mangelsdorff und spielt derzeit in der Band von Trilok Gurtu. Wolfgang Schmidtke spielt Saxophon und hat die Songs arrangiert. Er arbeitete mit einigen der wesentlichen Persönlichkeiten der Avantgarde, u.a. Peter Brötzmann und Steve Lacy. Philipp van Endert ist seit langem einer der gefragtesten Gitarristen der deutschen Szene, er tourte und produzierte u.a. mit Kenny Wheeler und Rick Margitza. Martin Sasses zu Haus ist fraglos die Bebop Tradition des Klaviers, sein Spektrum geht aber weit darüber hinaus. Er spielte u.a. mit Al Foster und Steve Grossman. Matthias Akeo Nowak ist ein junger, hochtalentierter Bassist, der mit seinen beiden Bands ‚Triosence‘ und ‚Koi Trio‘ bereits großes Aufsehen erregt hat. Peter Weiss ist ein wahres Urgestein, bekannt seit den 70-ern durch seine Zusammenarbeit mit Wolfgang Engstfeld. Darüber hinaus spielte er u.a. auch mit Randy Brecker und Charly Mariano. http://www.jazzpool-nrw.de Erich StEiningEr MonotypiE 18. November 2014, Dienstag, 18.00 Uhr ÖBV ATRIUM Grillparzerstraße 14, 1010 Wien Info: www.oebv.com, (+43 1) 40120 1120 NATAŠA VELJKOVIĆ, Klavier 33 Erich Steininger, „Figur um Figur kehrt zurück 1“, Monotypie, 50 x 40 cm (Ausschnitt), 2014 Österreichische Beamtenversicherung Information: 01 / 401 20-1015 www.oebv.com Ausstellung im Atrium der ÖBV grillparzerstraße 14 1010 Wien 8. oktober 2014 – 9. Jänner 2015 Mo – Fr 8:00 – 16:00 Uhr Programm Dora Pejačević (1885-1923) 34 Klaviersonate Nr. 1 Op. 36, b-Moll Nocturno Nr. 1, Op. 50 Zwei Klavierskizzen Op. 44 (An Dich!Vor deinem Bild) Caprice Op. 54. (b) Blütenwirbel Op. 45 Nocturno Nr. 2, Op. 50 Klaviersonate Nr. 2, Op. 57 Nataša Veljković wurde 1968 in Belgrad geboren. Seit ihrem vierten Lebensjahr ist das Klavier ihr Lebensmittelpunkt, ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie von Prof. Lili Petrović. Noch vor dem Erreichen ihres 10. Lebensjahres gewann sie erste Preise bei internationalen Jugendwettbewerben in Italien – Capua 1977 und Senigallia 1978. Nach dem Studium bei ihrem „musikalischen Vater”, Prof. Arbo Valdma in Belgrad, wurde sie im Alter von 14 Jahren in die Klasse von Prof. Paul Badura-Skoda an der Musikuniversität Wien aufgenommen, wo sie 1987 ihr Studium mit Auszeichnung beendete. Es folgten künstlerische Konsultationen bei Nikita Magaloff und weitere Studien an der Juilliard School in New York bei Prof. Rudolf Firkusny (1988-1989) und am Genfer Konservatorium bei Prof. Harry Datyner (1990-1992), wo sie ihren zweiten Magister artium erwarb. Unter den vielen weiteren Auszeichnungen, die sie für ihre außergewöhnlichen pianistischen Leistungen erworben hat, seien der Gewinn des Prix Clara Haskil (1. und einziger Preis), eines der wichtigsten Klavierwettbewerbe, in Vevey 1985 und der erste Platz beim World Music Masters in Paris 1990, besonders erwähnt. Viele Anerkennungen folgten, wie z.B. der Orlando-Preis für das beste Konzert beim Dubrovnik Festival und der UMUS-Preis (Belgrad) für das erfolgreichste Konzert des Jahres. Nach Gewinn des Prix Clara Haskil begann eine rege Konzerttätigkeit in ganz Europa: erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Belgrader Streichorchester Dušan Skovran (Konzertreisen durch Russland und China), mit den St. Georges Strings und mit Klangkörpern wie Orchestre de la Suisse Romande, Tonhalle Zürich, Zagreber Solisten, Wiener Kammerorchester, Wiener Kammerphilharmonie, Capella Istropolitana, Janacek Philharmonie Ostrava, Radio Katowice, Orchester RAI, Slowenische Philharmonie, Belgrader Philharmoniker, Spirit of Europe usw. Mit der Camerata Janáček verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit. Auch zu erwähnen ist ihre Zusammenarbeit mit prominenten Dirigenten wie David Zinman, Lawrence Foster, Dmitri Kitajenko, Cristian Mandeal, Marcello Viotti, Antoni Wit, David Shalon, Emil Tabakov, Martin Sieghart und Ronald Zollman, sowie ihre Teilnahme an vielen europäischen Festivals: Montreux, Berlin, Chopin Festival in Polen, MIDEM classique in Cannes und Juventus in Cambrai, Toulouse (Frankreich), Algarve (Portugal), Attergauer Kultursommer, Carinthischer Sommer, Internationales Chopin Festival Gaming, Haydn Festspiele Eisenstadt (Österreich), Dubrovnik Sommerfestspiele (Kroatien), BEMUS Belgrad und NOMUS Novi Sad (Serbien), Mozart Festival Istanbul und vielen anderen. Im Wiener Konzerthaus tritt Natasa Veljković regelmäßig im Zyklus „Musik und Dichtung” auf. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche CDs eingespielt. Zwei davon (Liszt und Mozart) wurden bei dem Wiener Klassik-Label Zulus Records Vienna eingespielt und erhielten international herausragende Kritiken. CD`s erschienen beim führenden Belgrader Label PGPRTS (2001, 2004); 2007 erschien eine CD bei Gramola mit Werken von Robert und Clara Schumann und 2009 beim gleichen Label eine CD mit drei Klavierkonzerten von Haydn, begleitet von der Camerata Janàček, Ostrawa (mit ebenso hervorragenden Kritiken). Im Jahr 2012 hat sie das Gesamtwerk von Heinrich und Elisabeth von Herzogenberg im Auftrag von CPO in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk in München aufgenommen (3 CD`s). Im Jahre 2014 spielte sie für das Klassiklabel CPO aus dem Haus jpc alle Klavierwerke von Dora Pejačević ein. Nataša Veljković lebt und arbeitet in Wien, wo sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst eine Vertragsdozentur für Klavier innehat. Von 2007 bis 2009 unterrichtete sie außerdem als Gastprofessorin an der Universität der Künste in Ostrawa (Tschechien). Sie ist angesehene Jurorin bei internationalen Klavier- und Kammermusikwettbewerben. www.veljkovic.net Kultur beginnt im Herzen jedes Einzelnen. Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862) www.novomatic.com 20. November 2014, Donnerstag, 20.00 Uhr HRVATSKI CENTAR (BURGENLÄNDISCH-KROATISCHES ZENTRUM) Schwindgasse 14, 1040 Wien Info: www.hrvatskicentar.at, (+43 1) 504 63 54 CE A K E T LIO otter I B Fr a n j o B R TA N CANTORES MARULI E C A K E Kapor Marin Kaporelo, Tenor I T O I otter L R Čalo, Tenor II I B F r a n j oAndro B R Joško Perić, Bariton N TA , e r u t l u c is udi i n o p o acije Inform nice ž i j n k nju korište Blaženko Juračić, Bass & musikalischer Leiter Marina 18:00 Erzählerin 0–Čapalija, 0 : 6 1 . . . ... Radoja, –18:00Erzähler .......... Stipe . 0 . . 0 . : . . 6 . . 1 . .. ... ..Petar Čulić,0Gitarre 0 centru K ...... R .......... . A m A . J . o 0–2 :0Kaporelo, Realisierung der Videoprojektion . T L . k 0 . : . s E N . t J 8 . E . a Jelica Valjalo 1 . D . . C v . . r . . E . . se .... .... 2) u PON auH –17:00 nalazi 0 .......... .......... . . 0 m . a : . r . t K 5 0 . . n 1 8 . njižnic A . . e . c o .... nu UTOR AK ............. atskog (ukupn . .......... . v . r . e . j . i rethod H . r . p . o T . t u . z a s . R j n . u w w w . h r v a t s k i c e n t a r . a t i o i . V . r a d n . p a in me ČET a t................ U mez s dvije h term i 7.000 k . A o s k . . . a n n K ž u r i E K d l o rib OT n t PaETA ogućnost dop sopisi – inc e ta za p BIBLI s a e č j a i k i m e in ji m Wien s ima tjked 14, 1040 stoW novSchwindgasse t o o e k P iennajavu. a n e l r a v p kojima u r a, kt k a u i h a u e n . z 0 d a s a e 4 l k 0 tel63 1504 efon k54 54 awi tjtel.: a+43 e na edn4i(1) w s j k t i u i n r w v , e e y k 3 n i 6 hd U fo evensdse@ h ri1gvraanttsksi0kh4i c e n o dung r taarr.. a a tt d strijski u m 5 a a a p h h i , i g d e n u k l n s r t i ) a t a tu (1 hnwjina te d3 tnaktat r eč c e n Kon iz Hrv Sc i a s 4 a i k + p m 1040 B s e o s h t c A i i , n k l a 4 i ča : s a / . t 4 on tel hrv gasse 1 /hrva h naci @ d i k n m i s d j 54 o i w r h t c e s Sc ok. ur 04 63 5 o ) b 1 . ( e a s 3 54-9 .fac .: +4 3 l časopi e 6 w t 4 w 0 5 w (1) ntar.at 3 e c 4 i + k s : t x t a fa @hrvn t a r k. a d e r u a : e-mail t s kr.iact/ebibliote r vw.acenta en hw .w w 0 Wi w 4 0 w 1 54 4, Life e vrijem o n d a R © Alexan dr Mit otolia.c iuc - F / Google 2011 ap data . © www ib om | sv anj 20 12 t i e r a h s let‘s e 1 63 gass 04 d 5 n i r. a t w a ) t 1 ( n Sch e tar +43 icen skic tel.: @ h r v a t om/hrvatsk c u r e dfacebook. R 37 Programm Marin Kapor Kaporelo DIE ERZÄHLUNG ÜBER MARKO MARULIĆ PROLOG Anonymous: Fortuna desperata – instrumentale Improvisation: Petar Čulić O launische Fortuna (Text: Marin Kapor Kaporelo) – gelesen von: Marina Čapalija 38 EVOKATION; DIE STADT AUS DEM PALAST GEBOREN Vexilla regis, gregorianischer Gesang – Ausführende: Cantores Maruli Der König siegt, sein Banner glänzt glagolitischer Gesang aus Podstrana (bearbeitet von B. Juračić) – Ausführende: Cantores Maruli Marko Marulić (1450-1524): Übersetzung der alten Inschriften: Dominik Papalić (Fragment; Übers. Bratislav Lučin); gelesen von Stipe Radoja // Instrumentalbegleitung: Robert Johnson (1583-1626): Alman – Ausführender: P. Čulić Andrija Motovunjanin (um 1480-1538): Senza te, sacra Regina – Ausführende: Cantores Maruli ANWEISUNG INS EHRSAME LEBEN Frane Božićević (1469-1542): Das Leben des Marko Marulić aus Split (Fragment; Übers. B. Lučin) – gelesen von S. Radoja // Instrumentalbegleitung: Anonymous: Wilson’s Wilde – Ausführender: P. Čulić Ave Maria, gregorianische Hymne – Ausführende: Cantores Maruli Marko Marulić: Von der Himmelfahrt unseres Herrn (Fragment) – gelesen von M. Čapalija Tomás Luis de Victoria (1548-1611): Ave Maria – Ausführende: Cantores Maruli Anonymous: Greensleeves is All My Joy – Ausführender: P. Čulić DIE ERZÄHLUNG ÜBER JUDITA Frane Božićević: Das Leben des Marko Marulić aus Split (Fragment) – gelesen von: S. Radoja Igor Kuljerić (1938-2006): Musik für altkirchliche Volkserzählung (8 Sätze) Ausführende: Cantores Maruli / Marko Marulić: Fragmente aus Judita, gelesen von: M. Čapalija und S. Radoja INMITTEN VOM HAFEN Alonso de Mudarra (1510-1580): Fantasia – Ausführender: P. Čulić Frane Božićević: Das Leben des Marko Marulić aus Split (Fragment) – gelesen von S. Radoja Frohlockt die Maid, Bugarštica nach einer Aufzeichnung von P. Hektorović aus Fischerei und Dialoge von Fischern (bearbeitet von B. Juračić) – Ausführende: Cantores Maruli Petar Hektorović (1487-1572): Fischerei und Dialoge von Fischern (Fragmente) – gelesen von M. Čapalija und S. Radoja Als Herzog Radosav, Bugarštica nach einer Aufzeichnung von P. Hektorović aus Fischerei und Dialoge von Fischern (bearbeitet von B. Juračić) – Ausführende: Cantores Maruli GEBET GEGEN DIE TÜRKEN Marko Marulić: Gebet gegen die Türken (Fragment) – gelesen von S. Radoja Klage des Propheten Jeremia, glagolitischer Gesang aus Solin (bearbeitet von B. Juračić) – Ausführende: Cantores Maruli Marko Marulić: Gebet gegen die Türken (Fragmente) – gelesen von M. Čapalija DIESE WELT IST SCHATTEN UND NEBEL John Dowland (1563-1626): Melancholy Galliard – Ausführender: P. Čulić Frane Božićević: Das Leben des Marko Marulić aus Split (Fragment) – gelesen von S. Radoja// Instrumentalbegleitung: Robert de Visée (1655-1732): Passacaglia – Ausführender: P. Čulić Verzeih, oh Herr, glagolitischer Gesang aus Pelješac (bearbeitet von Krešimir Magdić) – Ausführende: Cantores Maruli NEIGE DEINE OHREN ZU MIR Marko Marulić: Christenmensch fragt Jesus… (Fragment) – gelesen von: S. Radoja Marko Marulić: An die Jungfrau Maria gelesen von M. Čapalija Psallite Deo nostro, Psalm (harmonisiert von Jelica Valjalo Kaporelo) Was ist die Erzählung über Marko Marulić? Die Erzählung über Marko Marulić (1450-1524), einem der wichtigsten kroatischen Dichter und Humanisten der europäischen Renaissance, ist eine Reise durch die Zeitgeschichte mit dem Ziel, das Leben von Marko Marulić aufzuzeigen und zwar im Wechsel von ausgewählten Seiten aus seinem Opus mit stimmungsmäßig bzw. inhaltlich verwandten Werken aus dem musikalischen Nachlass. Dadurch soll ein chronologischer Verlauf des Lebens von Marko Marulić aufscheinen aber es soll auch auf historische Geschehnisse hingewiesen werden, die sich zur Zeit des Schriftsteller ereignet hatten. Somit ist das Projekt eine einzigartige Synthese von musikalischen (vokalen und instrumentalen) sowie poetischen Bildern. Diese Aneinanderreihung von Bildern erinnert zugleich daran, dass Marulić in einer Zeit lebte, die wahrlich dramatisch war. Unmittelbar nach seiner Geburt fiel Konstantinopel unter die Herrschaft der Osmanen (1453), und kurz vor seinem Tod nahm das türkische Heer Jerusalem ein (1517). In einer anderen Gegend Europas wiederum eroberte das katholische Königspaar Ferdinand und Isabella Granada, die letzte maurische Festung in Spanien (1492). Das Zeitalter von Eroberungsbestrebungen und kämpferischer Zusammenstöße war aber zugleich auch das Zeitalter der großen Reisen und Entdeckungen. Marulićs Lebenszeit ist von maßgeblichen Errungenschaften innerhalb der Menschheitsgeschichte gekennzeichnet: Gutenbergs Erfindung der Druckmaschine und Kolumbus´ Entdeckung der Neuen Welt. Der Dichter aus Split ist Zeuge einer der dramatischsten Epoche der kroatischen Geschichte: Während seiner Lebenszeit wurden die kroatischen Lande schonungslos zu einem „Rest der Reste“ reduziert. Herzog Žarko Dražojević sowie der Ban und Bischof Petar Berislavić – beide gute Bekannte von Marulić – kommen im Kampf gegen die Türken ums Leben. Das turbulente Zeitgeschehen wiederspiegelt sich seismographisch in Marulićs dichterischen und erzählerischen, kroatischen und lateinischen Seiten („Gebet gegen die Türken“, „Klagelied der Stadt Jerusalem“, „Schreiben an Papst Hadrian VI). Das Projekt hegt die Absicht, dass die Verbindung von Musik und Worten, die hier zu Ehren von Marulić geschaffen wurde, einerseits die Hingabe, Begeisterung und Nachdenklichkeit sowie Idylle und Besorgnis zum Vorschein bringen möge, die sein Leben durchzogen haben aber auch die Zeit kennzeichneten, in der er lebte und wirkte. Marin Kapor Kaporelo Marin Kapor Kaporelo ist 1976 in Split geboren. Er diplomierte an der Juridischen Fakultät der Universität Split. Seine Beschäftigung mit Musik und Geschichte geht über Amateurismus hinaus. Für seine musikalische Entwicklung waren zwei Vokalensembles entscheidend: der städtische Chor Brodosplit (2000-2012) und das Männervokalensemble Cantores Maruli (2007), deren Vorstand und Gründer er ist. Er ist Urheber der Projekte „Erzählung über Marko Marulić“, „Das glagolitische Schrifttum der Adria“ und „Die Passion von Meštrović“. 39 40 Das Männervokalquartett Cantores Maruli entstand Ende 2007 in Split und setzte sich zum Ziel, sakrale Werke heimischer Autoren zu fördern, da diese trotz deren unbestreitbarem Werts in eigenem Land nur wenig bekannt sind geschweige denn in der Musikwelt außerhalb Kroatiens. Durch den Namen Cantores Maruli oder Maruli-Sänger möchte man zugleich Marko Marulić, dem Vater der kroatischen Literatur, Ehre erweisen und zu erkennen geben, aus welchen kulturellen Wurzeln sich die kroatischen Kultur nährt. Dadurch möchten die Cantores Maruli das äußerst reichhaltige kroatische Erbe schätzen und pflegen. Das Ensemble bzw. Quartett tritt in folgender Besetzung auf: Marin Kapor Kaporelo – I. Tenor, Andro Čalo – II. Tenor, Joško Perić – Bariton und Blaženko Juračić – Bass und musikalischer Leiter. Das Ensemble pflegt ein spezielles Repertoire an gregorianischen und glagolitischen Gesängen, den Bugaršticas (altkroatische Volkslieder vorwiegend epischen Charakters im langen Vers als Fünfzehn- oder Sechszehnsilber gemacht), an der Renaissance-Polyphonie (z.B. Motetten von De Victoria, Palestrina, Galus), sowie Werken zeitgenössischer Autoren wie etwa die Musik zur altkirchlichen Volkserzählung von Igor Kuljerić, die Psalmen von Josip Hatze, die Motetten von Blaženko Juračić usw. Die Cantores Maruli traten bisher auf verschiedenen Veranstaltungen auf und gaben mehrere Konzerte sowohl in Kroatien als auch in Italien (Arezzo, Rom) und Mazedonien (Bitola und Ohrid). Für ihre bisherige Tätigkeit wurden sie bereits mit mehreren bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Auf dem 57. Internationalen Chorwettbewerb in Arezzo in Italien erhielten sie gemeinsam mit dem Boler Vokalensemble aus Oslo den ersten Preis. Dieser Erfolg bedeutet zudem viel, da die Maruli-Sänger seit den letzten 20 Jahren das erste Ensemble aus Kroatien war, das die herausfordernde Vorauswahl bestanden hatte. Durch den Beschluss der Kommission des Museums Ivan Meštrović in Split, wurde dem Vokalensemble Cantores Maruli für die Erzählung über Marko Marulić der Preis für den besonderen Beitrag zur Erhaltung und Förderung des kroatischen Kulturerbes zuerkannt. 2012 wurde der Tonträger mit der Erzählung über Marko Marulić vorgestellt (Musikproduzent: Jelica Valjalo Kaporelo; Musikverlag Verbum). 2014 wurde das neue Projekt mit dem Titel „Meštrovićs Passion“ von Marin Kapor Kaporelo und Blaženko Juračić präsentiert, das dem Wirken des großen kroatischen Künstlers Ivan Meštrović gewidmet ist. Das Vokalensemble wurde bisher von jungen Musikern und Universitätsprofessoren geleitet: Marijo Krnić (2007-2009), Jelica Valjalo Kaporelo (2010-2012). www.cantoresmaruli.com Jetziger Chorleiter Blaženko Juračić wurde 1972 geboren. Er studierte an der Philosophischen Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik sowie an der pädagogischen Fakultät der Universität Split (heutige Kunstakademie). Zur Spezialisierung ging er nach Rom an das Päpstliche Institut für Sakralmusik, wo er 2004 den Magister für Komposition ablegte und zum Meister für Kirchenmusik ernannt wurde. Er ist als Dozent in der Musikabteilung der Kunstakademie in Split angestellt. Als Leiter und Dirigent arbeitete er mit zahlreichen Ensembles aus Split zusammen. Der Gitarrist Petar Čulić ist 1986 in Split. Seinen Magister legte er 2008 an der Kunstakademie der Universität Split in der Klasse von Prof. Goran Listeš ab. Er ist Träger zweier Rektorenpreise des Semesters 2005/2006. Sein Postdiplom-Studium absolvierte er an der „Koblenz International Guitar Academy“ in der Klasse von Prof. Hubert Käppel und machte 2010 seinen Abschluss mit Auszeichnung. Er erwarb den ersten Platz auf etlichen internationalen Wettbewerben wie Gevelsberg (Deutschland), Tirana (Albanien), Skopje (Makedonien), Viareggio (Italien) aber auch viele anderen Preise. Er nahm an zahlreichen Meisterkursen teil, die von den besten Gitarristen der heutigen Zeit geleitet wurden. www.petarculic.com Marina Čapalija ist 1965 auf der Insel Veli Drvenik geboren. Sie diplomierte im Fach kroatische Sprache und Literatur an der Philosophischen Fakultät in Zadar. Sie lebt und arbeitet in Split. Insgesamt gab sie acht Sammlungen mit čakavischer Poesie heraus und erhob ihren Dialekt in den Rang einer Sprache, in welcher man alle Nuancen der menschlichen Seele zum Ausdruck bringen kann. Die Musikalität, Dramatik und Reinheit ihrer Verse wurden vom kroatischen Komponisten Petar Bergamo erkannt, der sieben Gedichte aus ihrer ersten Sammlung in Madrigalform mit dem Titel Spiriti eccellenti vertonte (1998). Als Autorin ist sie in Anthologien, Lesebüchern und Zeitschriften vertreten. Seit 2008 arbeitet sie mit dem Vokalensemble Cantores Maruli zusammen. Stipe Radoja ist 1991 in Split geboren. Nach dem Besuch des Sprachengymnasiums setzte er seine Ausbildung an der Kunstakademie der Universität Split in der Schauspielabteilung im Fach Schauspiel fort. Während seiner Ausbildung wirkt er bei verschiedenen unabhängigen Produktionen und in mehreren Schauspielgruppen mit. Jelica Valjalo Kaporelo legte ihren Magister in Musiktheorie 1986 in Dubrovnik ab. 2005 inskribierte sie sich für das Diplomstudium der Musiktheorie an der Kunstakademie der Universität Split, schloss es 2009 mit dem Diplom ab. Im selben Jahr inskribierte sie sich für ein einjähriges Diplomstudium und wählte für ihre Magisterarbeit die Oper Dioklecijan von Ivo Tijardović aus, einem Komponisten des 20. Jahrhunderts aus Split. Im Semester 2010/2011 nimmt sie ihre Arbeit an der Kunstakademie in Split auf als Assistentin der Abteilung für Musiktheorie und Musikpädagogik. 2011 inskribierte sie sich für das wissenschaftliche Doktoratsstudium an der Fakultät für Geisteswissenschaft in Zadar. Sie ist Trägerin des Rektorenpreises für außergewöhnliche Studienerfolge 2007/2008 und des Dekanpreises in den Jahren 2009 und 2010. 41 Wer sorgt Für gerechtigkeit? 23. November 2014, Sonntag, 19.30 Uhr THEATER AKZENT Theresianumgasse 18, 1040 Wien Info: www.akzent.at (+43 1) 501 65-3306 PARNI VALJAK Mein e AK Brutt o-N Rech ettoner Zeits peic her Urla ubsp lane r Frag uns Die AK App mit dem Lexikon des Arbeitsrechts, mit Bankenrechner, Brutto-Netto-Rechner, Zeitspeicher, Urlaubsplaner und mehr. Kostenlos erhältlich im App Store und Google play. Neu: Jetzt auch für Phone8 und Win8. apps.arbeiterkammer.at gerechtigkeit muss sein 43 44 Parni Valjak ist eine der größten bzw. beliebtesten Zagreber Pop-Rock-Gruppen. Sie wurde 1975 gegründet und blieb – abgesehen von einigen Unterbrechungen – bis heute in der Szene präsent. Die Gruppe ging aus Meinungsverschiedenheiten in der Grupa 220 hervor. Parni Valjak kann als Motor einer ganzen Welle an Rock- und Pop-Rock-Gruppen auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien gesehen werden. Während seiner über 39 Jahre dauernden Karriere kann Parni Valjak auf mehr als 20 Studio-Alben, 15 Porin-Preise (kroatischer Diskographie-Preis) sowie eine riesige Schar von Fans in der gesamten Region zurückblicken. Der Weg mehrerer angesehener Musiker führte durch die Gruppe. Hier die Zusammensetzung der ersten Formation: Husein Hasanefendić Hus (Gitarre), Aki Rahimovski (Vokal), Srećko Antonioli (Schlagzeug), Zlatko Miksić-Fuma (Bassgitarre) und Jurica Pađen (Solo-Gitarre). Das erste Studio-Album erschien 1976, und bereits im Jahr darauf kam das Album Glavom kroz zid (dt. Mit dem Kopf durch die Wand) heraus, auf welchem das Lied Lutka za bal (dt.: Puppe für den Ball) hervorgehoben werden muss. 1979 schloss sich der Gruppe der berühmte Musiker Branimir Johnny Štulić an, zwar nur für einige Wochen, aber auf dem Album Gradske priče (dt.: Stadtgeschichten) ist sein Lied Jablan zu finden, und die Band änderte mit seinem Dazustoßen ihren Klang. Ende 1980 erscheint die Hit-Platte Vruće igre (dt.: Heiße Spiele). Die darauffolgenden Jahre sind für die Band sehr produktive Jahre. Bereits 1980 gibt Parni Valjak das Album Vrijeme je na našoj strani (dt.: Die Zeit ist auf unserer Seite) heraus sowie 1982 das erste Live-Album Koncert und das Studio-Album Glavnom ulicom (dt.: Die Hauptstraße entlang). 1984 erscheint das Album Uhvati ritam (dt.: Hol dir den Rhythmus) mit dem gleichnamigen Lied sowie auch die erste Kompilation Parni Valjak. 1985 verließ Parni Valjak die Studioräume mit noch einer neuen Platte in der Hand: Pokreni se (dt.: Beweg dich), welche die Lieder Ugasi me (dt.: Lösch mich aus) und Malena (dt.: Kleines) enthält. Im darauffolgenden Jahr kam das Live-Album E=mc2 heraus. Aki, Hus und Freunde veröffentlichten beinahe jedes Jahr neues Material. 1987 erscheint das Album Anđeli se dosađuju (dt.: Die Engel langweilen sich) mit dem Lied Jesen u meni (dt.: Herbst in mir). Danach geht Parni Valjak auf große Tournee, die von Jugoton auf einem VHS-Film mit dem Titel Koncert festgehalten wurde. 1988 stößt Zoran Preksavec Preksi zur Gruppe, und zugleich erscheint das Album Sjaj u očima (dt.: Der Glanz in den Augen), welches den großen Hit Moja je pjesma lagana (dt.: Mein Song ist langsam) enthält. 1990 erscheint das Album Lovci snova (dt.: Traumjäger), 1991 das dritte Live-Album Svih 15 godina (dt.: Die ganzen 15 Jahre) und 1992 gelangt einer der besten kroatischen Gitarristen zur Gruppe: Marijan Brkić-Brk. Das Album Buđenje (dt.: Erwachen) aus dem Jahre 1994 führt zu einem neuen Take-off von Parni Valjak auf den Flügeln folgender Hits: Molitva (dt.: Gebet), Ljubavna (dt.: Liebeslied) und Sve još miriše na nju (dt.: Alles riecht noch nach ihr). Für dieses Album erhält die Band insgesamt sieben Porin-Preise. Bereits im Jahr darauf nehmen sie das meistverkaufteste kroatische Live Album auf: Bez struje: Live in ZeKaeM (dt.: Ohne Strom). 1997 erschien ihr Album Snovi teku uzvodno (dt.: Die Träume fließen stromaufwärts) mit dem Hit A gdje je ljubav (dt.: Und wo bleibt die Liebe). Das neue Jahrtausend eröffneten Hus und Kameraden mit dem hervorragenden Album Zastave (dt.: Fahnen) und mit der DVD-Aufnahme des Konzerts in der Sporthalle anlässlich deren 25jährigen Bestehens. Im Jahr darauf bringen sie ein weiteres Album heraus Kao nekada: Live at S.C. (dt.: Wie einst: Live at S.C.). Die dreijährige Pause wird 2004 durch das Erscheinen des Albums Pretežito sunčano (dt.: Meist sonnig) mit den Hits Dok si pored mene (dt.: Wenn du neben mir bist) und Sunčanom stranom (dt.: Auf der Sonnenseite) unterbrochen. Im Jahr darauf erscheinen zwei Kompilationen mit ihren größten Hits: Koncentrat 1977-1983 und Koncentrat 1984-2005. Mit dem Abschiedskonzert im Jahr 2006 auf dem Ban-Jelačić-Platz verkünden sie die Pause. Diese Pause dauerte drei Jahre, bis sich Parni Valjak aufs neue versammelte und sich 2009 zur erfolgreichen Tournee „Karlovačko live“ aufmachte. Nach der Tournee erscheint im Jahr 2011 das neue Studio-Album Stvarno nestvarno (dt.: Wirklich unwirklich) sowie deren neueste CD mit dem Titel Nema predaje (dt.: Es gibt kein Aufgeben), das seit Juni 2013 im Handel ist. Dabei handelt es sich um eine Luxus-Ausgabe, in welcher sich neben dem neuen Album auch eine Bonus-CD mit Live- und Studio-Auftritten befindet sowie eine Bonus-DVD mit Aufnahmen von deren Proben, was bestimmt bei all ihren Fans für Erheiterung sorgt. Der symbolische Name des neuen Albums von Parni Valjak sind nicht nur leere Buchstaben auf dem Papier, denn von dem Augenblick an, als die Single Samo da znaš (dt.: Damit Du weisst) – die erste aus dem neuen Album – auf Radiowelle ging, blieben alle anderen aktuellen Lieder dahinter zurück. Wenn man sich auf die derzeitige Praxis von Parni Valjak verlassen kann, dann bezeugt ihr neues Album wiederum allen bereits bekannte Dinge: dass in unseren Gegenden Hus einer der besten Autoren ist, Aki das womöglich beste Vokal, Brk einer der besten Band-Gitarristen, der bis heute – 39 Jahre nach der Gründung – die Trends in der Musik nicht nur aufs Genaueste verfolgt, sondern sie auch mitbestimmt. Die derzeitige Besetzung besteht aus den unersetzlichen Musikern Aki Rahimovski und Husein Hasanefendić Hus, Berislav Blažević Bero an der Klaviatur, Marijan Brkić Brk auf der Gitarre, Zorislav Preksavec Preksi am Bass und Dalibor Marinković Dado am Schlagzeug WEB: www.parni-valjak.net FACEBOOK: www.facebook.com/parnivaljak TWITTER: www.twitter.com/parnivaljak YOUTUBE: www.youtube.com/parnivaljak ITUNES: http://bit.ly/parnivaljakitunes DEEZER: http://bit.ly/parnivaljakdeezer WIKI: http://en.wikipedia.org/wiki/Parni_valjak DISCOGS: http://bit.ly/parnivaljakdiscogs 45 24. November 2014, Montag, 19.30 Uhr PETERSKIRCHE Petersplatz, 1010 Wien Info: www.peterskirche.at, (+43 1) 533 64 33 KONZERT IM RAHMEN DES PROJEKTES DER EUROPÄISCHEN UNION „MINSTREL“ Matija Meić, Bariton Natalia Kawałek, Mezzosopran Raquel Paulo, Sopran Martina Menegoni, Mezzosopran David Jagodić, Tenor Mario Penzar, Orgel Matija Meić, Bariton Natalia Kawałek, Mezzosopran Raquel Paulo, Sopran Martina Menegoni, Mezzosopran David Jagodić, Tenor Mario Penzar, Orgel 47 Progamm Flämisches Musikzentrum Kurt Bikkembergs (1963*) Ave verum Corpus 48 Forschungsinstitut für Musik und Akustik - Griechenland Thanassis Moraitis Requiem Graecum (Fragment) Kroatisches Musikinformationszentrum Konzertdirektion Zagreb Anđelko Klobučar (1931*) Drei geistliche Verse / Tri duhovna stiha für Bariton und Orgel Ivan Josip Skender (1981*) Neu Komposition Lettisches Musikinformationszentrum Einfelde Maija (1939*) Crucifixus für Orgel MICA – Musikinformationszentrum Österreich Augustinus Franz Kropfreiter (1936-2003) Toccata für Orgel Polnisches Musikinformationszentrum Marian Sawa (1937*) Magnificat für Sopran solo und Orgel Portugiesisches Musikforschung- und Informationszentrum António Chagas Rosa (1960*) A Wilde Mass für Chor und Orgel (Fragment) Musikzentrum Slowakei Peter Žagar (1961*) Pater noster für Chor und Orgel Slowenisches Musikinformationszenturm Ivan Florjanc (1950*) Nu pujte, pujte vsi ljudje Praeambulum, Choralfuge und Choral Tschechisches Musikinformationszentrum Peter Graham (1952*) Dolcissima mia vita für Orgel Zypriotisches Musikinformationszentrum Byzantinische Musik der zypriotischen orthodoxen Kirche Matija Meić ist 1986 in Zagreb geboren. Nach Beendigung der Musikschule Blagoje Bersa inskribierte er sich an der Musikakademie in Zagreb in die Klasse von Prof. Giorgio Surian. Danach wechselte er nach Wien, wo er seine Studien an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in der Klasse von Prof. Claudia Visca fortsetzte. Während seiner Ausbildungszeit erwarb er erste Plätze bei staatlichen Wettbewerben, den ersten Preis sowie den Spezialpreis auf dem Internationalen Sängerwettbewerb „Bruno Špiler“ in Herceg Novi 2010, den ersten Preis sowie vier Preise für die Interpretation bei der „Iuventus Canti Competition“ in der Slowakei, den Hauptpreis im Wettbewerb „Junger Sänger des Jahres 2013“ den die Konzertdirektion Zagreb im Ramen des Konzertzyklus Molto Cantabile durchgeführt hat. Beim „Beaumarchais Concours“ in Wien ging er 2013 als Gewinner hervor. Danach hatte er Auftritte mit Solisten der Wiener Staatsoper bei Konzerten im Mozarthaus und im Mahlersaal der Staatsoper. 2014 erhielt er den zweiten Platz sowie den Spezialpreis für die Ausführung finnischer Sololieder beim „Mirjam Helin“ Wettbewerb in Helsinki. Seit seinem Debüt 2010 sang Matija Meić im Kroatischen Nationaltheater in Zagreb folgende Rollen: Levi in der Oper Nikola Šubić Zrinjski (Ivan von Zajc), Schaunard in La Bohème (G. Puccini), Belcore in L´elisir d´amore (G. Donizetti), Piet in Der Schuster von Delft (B. Bersa) sowie den Figaro in Der Barbier von Sevilla (G. Rossini). In der Carmen-Produktion (G. Bizet) der Musikakademie Zagreb 2011, verkörperte er die Rolle des Escamillo. 2013 sang er die Rolle des Guglielmo in der Oper Così fan tutte von W. A. Mozart auf den Dubrovniker Sommerspielen und im Rahmen der Universität für Musik und Darstellende Kunst die Rolle des Don Giovanni derselben Mozartoper im Schlosstheater Schönbrunn. Bei konzertanten Opernaufführungen bei den Musikabenden von St. Donat in Zadar sang er die Rolle des Escamillo in Carmen und die Rolle des Marquis in La Traviata (G. Verdi). Es folgte ein Engagement zum Rossini-Festival in Bad Wildbad in Deutschland, wo er Don Alvar in der Rossini-Oper Il viaggio a Reims sang, sowie ein weiteres Engagement an die Gärtnerplatz-Oper in München, wo er 2015 den Guglielmo in Così fan tutte singen wird. Auf dem Konzertpodium arbeitete Matija Meić mit der Zagreber Philharmonie, den Dubrovniker Symphonieorchester, Belgrader Philharmonie und dem Quintett der Wiener Philharmonie zusammen. 2014 wirkte Matija Meić beim ersten Konzert der Jungen Schubertiade Wien mit. Die polnische Mezzosopranistin Natalia Kawałek studierte an der Musikuniversität in Warschau sowie am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom und setzt ihre Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. An der Warschauer Kammeroper sang sie Dorina in Galuppis L’amante di tutte, an der Warschauer Oper in Moniuszkos Halka. Sie gastierte u.a. beim Oude Musik Festival in Utrecht, beim Schleswig-Holstein Festival, beim Festival für Alte Musik in Innsbruck und arbeitet regelmäßig mit den Ensembles Il Giardino d’Amore und Capella Cracoviensis zusammen. 2012 gewann sie den Publikumspreis des Antonio Cesti Wettbewerbs in Innsbruck, 2013 den zweiten Preis und Spezialpreise beim Hilde Zadek Wettbewerb. In Ch. W. Glucks Iphigénie en Aulide debütierte sie 2012 am Theater an der Wien, in der Kammeroper war sie zuletzt als Annio in Mozarts La clemenza di Tito zu Gast. Die Sopranistin Raquel Paulo ist in Porto geboren, wo sie im Alter von 6 Jahren mit der musikalischen Erziehung begann. 1997 wurde sie am Musikkonservatorium von Porto aufgenommen und erhielt dort Geigen- und Gesangsunterricht. Dank einer frühzeitigen Stimmbildung begann sie ihre Gesangsstudien bereits als 13-Jährige mit Palmira Troufa. Seit 2008 studiert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Univ.- Prof. Gabriele Lechner. Im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas “Porto 2001” wirkte sie in den Chören der Kinderoper Brundibár von Hans Krasa und Adolf Hoffmeister und Der Jasager von Kurt Weill und Bertold Brecht teil. 2007 sang sie die Hauptrolle in einer Adaptation der Operita Tango Maria de Buenos Aires von Astor Piazzolla, im Teatro Helena Sá e Costa in Porto, die dank des verzeichneten Erfolgs in zwei weiteren großen portugiesischen Konzertsälen aufgeführt wurde – dem Centro Cultural de Belém (Lissabon) und dem Casa da Música (Porto). Zu ihrem Repertoire zählen Marcellina und Contessa in Mozarts Le Nozze di Figaro, Arminda in Mozarts La Finta Giardiniera, Donna Anna in Mozarts Don Giovanni und Rosalinde in Strauss‘ Die Fledermaus. Sie wirkte auch als Solistin in einigen Oratorien die im Casa da Música – Porto aufgeführt wurden, mit : Missa em Sol Maior von Carlos Seixas, in der Krönungsmesse von W. A. Mozart, in dem Weihnachtsoratorium von C. Saint-Saëns und der Petite messe solennelle von G. Rossini. 2007 wurde ihr im “Concurso Nacional de Canto Luísa Todi” (Nationaler Gesangswettbewerb Luísa Todi) eine lobende Erwähnung ausgesprochen. In 2011 sang sie ein Rezital mit Live-Übertragung für den portugiesischen Nationalsender RDP - Antena 2. 49 50 Martina Menegoni (Mezzosopran) ging nach der Grundausbildung in Nova Gradiška nach Zagreb, wo sie die Musikmittelschule „Blagoje Bersa“ in den Fächern Musiktheorie und Sologesang in der Klasse von Viktorija Badrov besuchte. 2012 legte sie ihren Magister an der Musikakademie in Zagreb (Musikpädagogik) und an der Philosophischen Fakultät (Kunstgeschichte – Restauration) ab. Nach ihrer ersten Gesangsausbildung perfektionierte sie sich bei Claudia Visca in Wien an der Universität für Musik und Darstellende Kunst. Ihr Opern- und Konzertrepertoire erarbeitete sie sich unter dem Mentoring der international hoch anerkannten Opernsängerin Ruža Pospiš-Baldani und der Pianistin Nina Cosseto. Während ihrer Ausbildungszeit an der Universität wirkte sie in den Opernprojekten L´elisir d´amore von G. Donizetti und in Die Zauberflöte von W. A. Mozart mit, wofür sie mit dem Rektorenpreis ausgezeichnet wurde. Zudem war sie als Chormitglied und Chorsolistin in folgenden Chören tätig: Cantores Sancti Marci, Kammerchor Ivan Filipović, Gospelgruppe The Messengers. Mit diesen erwarb sie mehrere heimische und internationale Preise. Sie perfektionierte sich auf Seminaren weltweit namhafter Vokalpädagogen wie etwa Helena Lazarska, Victoria Hart, Martina Zadro und Claudia Visca. 2013 wirkte sie in der Opernproduktion Eugen Onegin unter der Leitung von Prof. Simon Dešpalj mit, in welcher sie die Rolle der Njanja sang. Daneben begann sie ihre Zusammenarbeit mit dem Chor des Kroatischen Rundfunks (HRT) als außerordentliche Mitarbeiterin. Der Tenor David Jagodić wurde 1988 in Kranj (Slowenien) geboren. Nach einem Kompositionsstudium am Konservatorium für Musik und Ballet in Ljubljana bei Janez Osredkar, studiert der talentierte junge Sänger seit 2010 an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien Sologesang bei Prof. Claudia Visca. In diversen Meisterkursen arbeitete er mit angesehenen Professoren wie Peter Maus, Scot Weir und Snežana Brzaković. Schon im ersten Studienjahr (es ist bemerkenswert dass er nur ein Jahr davor seinen ersten Gesangunterricht an der Musikschule Ljubljana – Vič Rudnik erhalten hatte) gewann er den zweiten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb Bruna Špiler in Montenegro. Schon 2011. Ging er beim gleichen Wettbewerb als Sieger hervor. Er arbeitete mit zahlreichen Musikern und Ensembles zusammen, wie dem Sinfonietta Orchester Baden, dem Webern Kammerorchester, den Wiener Bachsolisten dem Slowenischen Kammerchor, dem Arnold Schönnberg Chor, dem Orchester RTV Slovenija, der Big-Band RTV Slovenija, dem Preußischen Kammerorchester und dem Filharmonischen Orchester Plovdiv (Bulgarien). Seit 2012 war er als Pierrino in Giuditta von F. Lehar, als Alonso in Schuberts Die Freunde von Salamanca (Sommerfestival Oper Oder – Spree in Neuzelle, Deutschland), als Fridolin in Nestroys Tannhäuser (Rheinsberger Opernfestival), als Blint und Alfred in Die Fledermaus von J. Strauß, als Joabel in David et Jonathas von M. A. Charpentier, sowie als Ferrando in Mozarts Opern Così fan tutte, beziehungsweise als Don Curzio und Don Basilio in Le Nozze di Figaro (ISA Opera Wien) und als Don Ottavio in Don Giovanni von Mozart zu erleben. Der namhafte kroatische Organist Mario Penzar (Slavonski Brod, 1961) diplomierte Orgel (Klasse von Žarko Dropulić) an der Musikakademie in Zagreb. Fortsetzung des Studiums mit dem Erwerb des Magistergrades absolvierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (Alfred Mitterhofer). Er nahm teil an mehreren organistischen Meisterkursen in Österreich, Belgien, Dänemark, Kroatien usw. (J. Ferard, Ch. Dubois, L. Rogg, K. D’Hooghe u. a.). 1989 bekam er den ersten Preis beim Internationalen Organistenwettbewerb Flor Baron Peeters in Belgien, und 1999 wurde ihm der Milka Trnina Preis fur außerordentliche musikalische Leistung zuteil. Zu erwähnen sind seine Gastkonzerte in Dänemark, Belgien, Großbritannien, Rußland, Tschechien, Deutschland, Frankreich, Portugal, in der Schweiz, in Italien, Österreich, Spanien, Ungarn, Slowenien, Kuwait und in den USA. Außer den Solokonzerten arbeitete er intensiv mit vielen Symphonieorchestern und Kammermusikensembles zusammen. Er nahm regelmäßig an zahlreichen Organisten- und Musikfestivals im In- und Ausland teil (u. a. Die Orgel des Zagreber Doms, die Sommerfestspiele in Dubrovnik, Musikabende zu Osor, Musikabende in der Donatuskirche in Zadar, Wiener Orgelkonzerte, Orgeltage in Rheda/Hannover). Er ist Mitbegründer des Kroatischen Barockensembles und langjähriger künstlerischer Gesamtleiter des Organum Histriae (ehemalige Orgeltage in Istrien) in Umag (Kroatien). Mario Penzar ist Hauptorganist der Zagreber Konzerthalle „Vatroslav Lisinski“, Professor für Orgel an der Musikakademie der Universität in Zagreb und Seminarleiter bei der Organisten-Sommerschule in Šibenik. Er machte zahlreiche Platten- und Rundfunkaufnahmen sowie Radio- und Fernsehsendungen zum Thema Interpretation der Orgelmusik. NKF_InsKroat14_15_CLEAN_Layout 1 03.10.2014 18:25 Seite 1 NEUES KÜNSTLERFORUM 2014/2015 30. November 2014, Sonntag, 19.00 Uhr ÖSTERREICHISCHE NATIONALBIBLIOTHEK-HOFBURG “CAMINEUM” SAAL Josefsplatz 1, 1010 Wien Info: NEUES KÜNSTLERFORUM www.kuenstlerforum.at , [email protected] +43 (01) 713 11 07 KROATISCHES KAMMERORCHESTER JOSIP NALIS, Dirigent RENATA PENEZIĆ, Flöte 6 INTERNATIONALE KAMMERMUSIK-KONZERTE im: CAMINEUM (Österr. Nationalbibliothek - Hofburg) 1010 Wien, Josefsplatz 1 am 26.10., 30.11., 26.12. und 30.12.2014; am 15.02. und am 16.05.2015 (CAMERATA TIROLENSIS, ZAGREBER KAMMERORCHESTER, STRATOS QUARTETT; KLAVIER-BLÄSERSEXTETT, WIENER INSTRUMENTALSOLISTEN, NEPOMUK ENSEMBLE) EINTRITTSPREISE: ABO: € 155,00, EINZELKARTE: € 30,00 Nähere Info und Bestellung: NEUES KÜNSTLERFORUM, 1030 Wien, Rechte Bahngasse 10/II/22 Telef./FAX: 01/7131107, 0664 1327376; E.mail: [email protected] Details siehe Homepage: http://www.kuenstlerforum.at 53 Programm Ruben Radica (*1931) Konzert für Kammerorchester Moderato – Allegro risoluto Grave Allegro con brio 54 Bernhard Molique (1802-1869) Flötenkonzert in g-Moll Op. 69 Allegro Andante Rondo. Allegro *** Luka Sorkočević (1734-1789) Symphonie in D-Dur No. 4 Allegro non tanto Andante non troppo Allegro Franz Schubert (1797-1828) Symphonie in B-Dur No. 5, D.485 Allegro Andante con moto Menuetto. Allegro molto – Trio Allegro Vivace Das Kroatische Kammerorchester (HKO) wurde 1988 auf Anregung des kroatischen Vereins der Orchester- und Kammermusiker (HUOKU) gegründet. Der Urheber Anđelko Ramušćak wollte die Aufführung orchestraler Literatur für kammermusikalische Besetzung fördern sowie jungen Musikern die Gelegenheit geben, sich zu präsentieren und erste Erfahrungen zu sammeln.1989 übernahm der japanische Dirigent Kazushi Ono, der damals als Dirigent der Zagreber Philharmonie nach Zagreb kam, die Leitung des Orchesters. Unter seiner Leitung beginnt das Orchester neben Werken aus der Barockzeit und der Klassik auch Werke des 20. Jahrhunderts zur Aufführung zu bringen, insbesondere Werke kroatischer Komponisten. Im Jahre 1991, als die Welt das 200jährige Gedenken an Mozarts Todestag beging, realisierte das Orchester unter der Leitung des international anerkannten Fagottisten Rudolf Klepač beachtliche Auftritte. Ab der Saison 1995/96 wird der angesehene kroatische Dirigent und Komponist Pavle Dešpalj neuer Chefdirigent des Orchesters und ist bis heute lebenslänglicher Ehren-Chefdirigent des Kroatischen Kammerorchesters. Während der Saison 2009/10 feierte das Orchester sein 20jähriges Bestehen mit einer Reihe von Konzerten im Kroatischen Musikverein sowie Auftritten in Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Zu den bedeutendsten Aufführungen zählt jedenfalls die Aufführung des Requiems von W. A. Mozart 2004 in der Zagreber Kathedrale unter der Leitung eines der bekanntesten kroatischen Dirigenten - Berislav Klobučar. Unter anderem wurde das Orchester von folgenden Meistern dirigiert: Milan Horvat, Henri van de Velde, Uroš Lajovic, Milan Turković u.a. Seit der Saison 2012/13 hat der junge und perspektivenreiche Dirigent Dian Tchobanov den Platz des Chefdirigenten inne. Er fiel bereits durch seine Orchestertätigkeit bei verschiedenen Projekten auf und trat durch die Übernahme des Dirigentenstabs beim Ballett des Kroatischen Nationaltheaters in der Saison 2010/11 in Erscheinung. Josip Nalis legte sein Diplom für Musikkultur und später für Orchesterdirigieren (Klasse Vjekoslav Šutej) an der Musikakademie in Zagreb ab. Nach dem Studium wirkte er anfangs als Grundschullehrer, dann als fachlicher Mitarbeiter für Musik im Kulturministerium Kroatiens, und seit 2006 ist er Angestellter der Konzertdirektion Zagreb wo er 2012 zum Direktor ernannt wurde. 2010 wurde er zum Generalsekretär des Lovro und Lilly von Matačić Förderfonds gewählt. Bereits während seiner Studienzeit war er Assistent des Chefdirigenten des Akademischen Chores „Ivan Goran Kovačić“, mit welchem er bei zahlreichen Auftritten im In- und Ausland mitwirkte. Außerdem leitete er über 10 Jahre das Männervokalensemble „Ivan Goran Kovačić“, mit welchem er Auftritte in ganz Kroatien sowie in Italien, Deutschland und Kanada verzeichnen kann und anlässlich des 50jährigen Bestehens des Ensembles auch einen Tonträger aufnahm. Er ist aktiver Teilnehmer an zahlreichen Meisterkursen für Orchesterdirigieren (C. Metters, D. Rouits, L. Segerstam, A. Poliščuk, Y. Simonov, V. Sinajski. P. Eötvös, Z. Peskó u.a.). Im Rahmen seines Studiums trat er mit dem Symphonieorchester und dem Kammerorchester der Musikakademie Zagreb auf sowie mit dem Ensemble Cantus und der Zagreber Philharmonie. Im Zuge seiner fachlichen Spezialisierung hatte er Auftritte mit dem Orchester Leopolis (Lemberg, Ukraine), dem Moskauer Symphonieorchester, der St. Petersburger Kammerphilharmonie, dem St. Petersburger akademischen Symphonieorchester sowie dem Symphonieorchester Szombathely (Ungarn). Seit 2007 tritt er regelmäßig bei der Musikbiennale in Zagreb auf, wo er bei verschiedenen Projekten kroatischer und internationaler Autoren mitarbeitet. 2013 beging er mit dem Symphonieorchester des Kroatischen Rundfunks das 100jährige Jubiläum anlässlich des ersten Auftritts der bulgarischen Symphonie im Kroatischen Musikverein. Mit dem Budafoki Dohnányi Symphonieorchester arbeitet er seit 2008 zusammen, und im Rahmen der Konzertsaison 2010 dirigierte er ein Konzert in Budapest. 2012 begann er seine Zusammenarbeit mit dem Kroatischen Kammerorchester, mit welchem er eine Reihe von Auftritten innerhalb Kroatiens realisierte. 2014 begann seine Zusammenarbeit mit den Sofia Solisten. Renata Penezić diplomierte an der Musikakademie in Ljubljana in der Klasse von Fedja Rupel (1994). Als Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) legte sie ihren Magister mit den besten Noten in der Klasse von András Adorján an der Hochschule für Musik in Köln ab. Sie perfektionierte sich auf zahlreichen Meisterkursen und Seminaren im Ausland (Großbritannien, Frankreich) bei namhaften Flötisten wie etwa Trevor Way, Pierre-Yves Artaud und Alain Marion. Bereits in ihrem dritten Studienjahr wurde sie Solo-Flötistin der Zagreber Philharmonie. Neben ihrem Wirken im Orchester entwickelte sie eine ebenso erfolgreiche Solistenkarriere und arbeitete mit kroatischen und internationalen Musikkünstlern und Ensembles zusammen. Sie ist Mitglied im Ensemble Musica Viva seit dessen Gründung im Jahre 1998. Sie gastierte in Europa sowie im Fernen Osten, und ihre Vielseitigkeit und Interessensbandbreite werden durch das außergewöhnlich große Repertoire, von früher bis hin zu zeitgenössischer Musik, bestätigt. Regelmäßig ist sie an Tonaufnahmen für den Kroatischen Rundfunk beteiligt und realisierte außerdem mehrere beachtliche Tonträger. Die CD vom “Weihnachtskonzert” mit dem Ensemble Musica Viva 2006 erhielt den Porin-Preis für die beste Ausführung eines solistischen und kammermusikalischen Werkes. Namhafte kroatische Komponisten widmen ihr ihre Werke. Ihr erfolgreiches pädagogisches Wirken tritt an der Musikakademie der Universität Zagreb zu Tage. Im In- und Ausland hält sie Seminare für Flöte und Kammermusik. Sie ist Mitglied von Bewertungsjurys auf internationalen Flötistenwettbewerben. Gemeinsam mit Tamara Coha-Mandić ist sie die Leiterin und Gründerin des Zagreber Flötenensembles. 55 musik.erleben! 1. Dezember 2014, Montag, 19.30 Uhr KONZERTHAUS – SCHUBERT SAAL Lothringerstraße 20, 1030 Wien, Info: (+43 1) 242002 konzerte2014|15 SRĐAN BULAT, Gitarre 57 . . mehrals600Konzertein22GeschäftsstelleninganzÖsterreich über300KonzerteinWiensschönstenKonzertsälen Konzerthaus,Musikverein,MuTh,Porgy&Bessu. a. mitMarissJansons.MichaelTilsonThomas.PhilippeJordan.IvánFischer DawnUpshaw.HarrietKrijgh.NuriaRial.KirillGerstein.VildeFrang WienerPhilharmoniker.YouthOrchestraofCaracas.FrankGratkowskiu. a. KonzertzyklenzugünstigenPreisen Klassik:7Konzerteabeur50,–|98,– Jazz:5Konzerteabeur45,–|82,– (bis26Jahre|Erwachsene) klassikjazzworldneuemusikkinderkonzerte Jeunesse–musik.erleben www.jeunesse.at JeunesseKartenbüro.Bösendorferstraße12,1010Wien,imMusikvereinsgebäude Tel:+4315056356.Fax:+4315058277.E-Mail:[email protected].Öffnungszeiten:Mo – Fr,9:00 – 19:30Uhr © Jeunesse2014.Grafik:DanielaHaas.Foto:JuliaWesely . . Programm Giulio Regondi (1822-1872) Etüde Nr. 1 in C-Dur – Moderato Etüde Nr. 6 in d-Moll – Andante Etüde No. 8 in G-Dur – Allegretto Joaquin Rodrigo (1901-1999) En los trigales 58 Ivo Josipović (*1957) Amphorae Francisco Tárrega (1852-1909) Arabisches Cappriccio Željko Brkanović (*1937) Suite Mediterranea Jota Siciliana Croatiana *** Stjepan Šulek (1914-1986) Drei Troubadour-Lieder (Tri trubadurske) I. Traurigkeit (Sjeta) II. Sonett (Sonet) III. Ein Fest (Svečanost) Boris Papandopulo (1906-1991) Zwölftonstudie Isaac Albéniz (1860-1909) Mallorca Frano Parać (*1948) Musik für Gitarre Srđan Bulat (Split, 1986) begann mit seiner Musikausbildung an der Musikmittelschule „Josip Hatze“ in Split. Er setzte sie an der Kunstakademie in Split in der Klasse von Prof. Goran Listeš fort, wo ihm im akademischen Jahr 2006/2007 auch der Rektorenpreis der Universität Split zuerkannt wurde. 2010 legte er an der Musikakademie in Zagreb in der Klasse von Prof. Darko Petrinjak sein Diplom für Gitarre ab wo er beim selben Professor das erste Jahr des Postgradualen-Studiums absolvierte. Das Hauptthema seiner Spezialisierungsarbeit sind Gitarrenkompositionen kroatischer Komponisten in der Zeit nach 1970. Er erhielt im akademischen Jahr 2009/2010 den Dekanund den Rektoren-Preis der Universität Zagreb sowie die Anerkennung „Summa cum laude“ als bester Student seines Jahrgangs. Im Juli 2014 legte er, erneut mit „Summa cum laude“, sein Postgraduales-Diplom auf einer der prestigeträchtigsten Musikakademien überhaupt, der Royal Academy of Music in London ab, als erster Gitarrist aus unseren Gefilden. Für das Studium in London erhielt er ein Stipendium der ABRSM Fees Scholarship als bester Teilnehmer einer internationalen Vorauswahl (ohne Rücksicht auf das Musikinstrument). Er gewann fast alle einheimischen Preise für junge Künstler: den ersten Preis im Ferdo Livadić Musikwettbewerb, den Preis der Kroatischen Musikjugend Ivo Vuljević sowie den ersten Preis auf der 45. Tribüne Darko Lukić. Außerdem wurde er auf beinahe allen renommiertesten internationalen Wettbewerben für klassische Gitarre mit Preisen bedacht: 2008 und 2010 auf dem Wettbewerb Michele Pittaluga in Alessandria (Italien), 2008 auf dem Wettbewerb Fernando Sor in Rom, 2009 auf dem Wettbewerb Francisco Tárrega in Benicàssim in Spanien, 2010 auf dem Wettbewerb Alhambra in Valencia, 2011 auf dem Wettbewerb Gredos San Diego in Madrid, und Maurizio Biasini in Bologna (Italien). Auf meisten dieser Wettbewerbe gewann er zusätzliche Spezialpreise besonders jene für die Interpretation spanischer Musik. Man muss seinen Sieg auf dem Wettbewerb Francisco Tárrega 2011 in Benicàssim hervorheben, wo er auch den Preis für die beste Interpretation der Werke dieses Komponisten erwarb. Als Solist spielte er mit folgenden Ensembles: Zagreber Philharmonie, Kammerorchester Split, Dubrovniker Symphonieorchester, Cantus Ensemble, Orchester „Vivaldi“ aus Alessandria, Opernorchester aus Valencia. Außerdem war er weltweit in zahlreichen Solo-Rezitalen zu hören (Madrid, Rom, Dublin, Kopenhagen, Oslo, Kairo, New York, Chicago, Toronto, Helsinki usw.). Im März 2011 nahm er in London seine erste professionelle CD für die Plattenfirma „RTVE Músika“ des spanischen staatlichen Rundfunks auf. Ein Jahr danach nahm er eine CD für den renommierten Verlag „Naxos“ auf, die im September 2012 offiziell auf dem Markt erschien. www.srdjanbulat.com Klasse Musik. Nicht nur die klassische Musik, auch unsere Hörer verlangen uns jenes Maß an Klasse ab. Mit einem Programm feinster Klassik aus allen Epochen, drei Opernabenden in der Woche, spannenden Reportagen und Nachrichten, die wirklich Nachrichten sind. Klassik verpflichtet. radiostephansdom.at 7. Dezember 2014, Sonntag, 20.30 Uhr PORGY & BESS Riemergasse 11, 1010 Wien Info: www.porgy.at, (+431 ) 512 88 11 TAMARA OBROVAC QUARTETT Tamara Obrovac, Vokal, Komponistin Matija Dedić, Klavier Žiga Golob, Kontrabass Krunoslav Levačić, Schlagzeug PHOTO: © TATJANA GENC 61 62 Die Sängerin, Flötistin, Komponistin und Textautorin Tamara Obrovac zählt zu den bedeutendsten und vielseitigsten Persönlichkeiten der kroatischen Musikszene, und dank den Einflüssen der istrischen Volksmusik und Dialekte, die sie in ihr musikalisches Schaffen einbaut, gelangte sie in den letzten Jahren zu großer Beliebtheit (Istrien ist eine nordadriatische Halbinsel, eine wunderschöne Region Kroatiens, die sich durch ihre musikalische und dialektale Tradition auszeichnet). Durch die Alchemie mit hervorragenden Musikern ihres internationalen Transhistria-Ensembles, das auf gekonnte und natürliche Art und Weise Elemente istrischer und mediterraner Musik und Jazzmusik mit Elementen der zeitgenössischen Musik verbindet, gelingt ihr eine unglaubliche Leichtigkeit des Ausdrucks, was sonst tatsächlich nur den größten Künstlern zu eigen ist. Ihre Auftritte sind geprägt von Spontanität, erfindungsreichen Improvisationen, Freiheit, Humor und starker Kommunikationsfähigkeit, und ihre Stimme ist sowohl beim Singen von Texten als auch Vokalismen derart wirkungsvoll, als ob sie ein zusätzliches Instrument wäre). Gerade dieses natürliche Nebeneinander unterschiedlicher musikalischer Formen und Improvisationen etabliert Tamara Obrovac definitiv als eine außergewöhnliche Künstlerin, die durch die Verwendung von Elementen ihrer eigenen Tradition einen unverwechselbaren musikalischen Ausdruck geschaffen hat, und dadurch mehr und mehr in der internationalen Musikszene bekannt und präsent ist. Sie gab 6 Autoren-CDs heraus: 1996 Triade, 1998 Ulika, 2000 Transhistria, 2003 Sve pasiva (dt. Alles vergeht), 2005 Daleko je (dt.: Es ist weit), 2009 Neću više jazz kantati (dt.: Ich werde keinen Jazz mehr singen). Dadurch tritt ihr eigenes Autorenprofil zu Tage, indem sie eine einzigartige Form schuf, geprägt von istrischer und überhaupt mediterraner Tradition, und somit eine „persönliche Autoren-Poetik“ etablierte. Neben ihrer internationalen Konzerttätigkeit komponiert Tamara Musik für Ballett, Theater und Film, wofür sie mehrfach ausgezeichnet worden ist. Ihr Beschreiten der internationalen Musikbühne wurde unterstützt durch die Nomination für den BBC Radio 3 World Music Award 2004 in der Kategorie Europäische Mu- sik und Publikumspreis sowie durch zahlreiche positive Reaktionen der internationalen Kritik und des internationalen Publikums. Für ihr künstlerisches Schaffen erwarb Tamara Obrovac eine Reihe bedeutender Preise, worunter man einige anführen muss: − Goldkugel für die beste weibliche Interpretin in Kroatien, 2003 − Porin-Preis für das beste World Music Album in Kroatien, für das Album Sve pasiva (dt.: Alles vergeht) 2004 − Goldene Arena für die Musik zum Film Što je muškarac bez brkova (dt.: Was ist ein Mann ohne Schnurrbart) von Hrvoje Hribar, beim Pula Film Festival 2006 − Porin-Preis für das beste World Music Album, für Daleko je... (dt.: Es ist weit), 2006 − Preis für die beste Bühnenmusik zur Vorstellung Zagrljenici beim Nationalen Theaterfestival Bosnien und Herzegowina, 2007 − Orden Danica Hrvatska mit dem Abbild des Marko Marulić für besondere Errungenschaften im Bereich der Kultur, 2008 − Preis Goldene Möwe für die beste Bearbeitung des Songs A vitar puše (dt. Und der Wind weht) von Z. Runjić (Tamara Obrovac und Matija Dedić), Runjić-Abende, 2009 − Preis der internationalen Fachjury für die Musik zur Aufführung von Svarožić des Zagreber Puppentheaters im Rahmen des 42. Internationalen Puppentheater-Festivals 2009 − Porin-Preis für das beste Album mit Club-Music für das Album Transhistria electric, Neću više jazz kantati (dt.: Ich werde keinen Jazz mehr singen), 2010 − Porin-Preis für das beste Album mit Ethno-Musik, für das Album Madirosa, 2012 − Porin-Preis für die beste weibliche Vokalinterpretation, 2012 (für die Komposition Tango i ča ča ča im Album Madirosa) − Preis der Fachjury für die beste Filmmusik zum Kurzfilm Contrada von Matija Debeljuh, Tage des kroatischen Films 2013 Mit dem Album Ulika des Tamara Obrovac Quartetts wurde 1998 erstmals eine neue Gedanken- und Komponierart von Tamara Obrovac präsentiert, in welcher sie ihre von lokaler istrischer Seele und istrischen Dialekten geprägte Inspiration mit dem universa- len Jazz-Ausdruck in Verbindung bringt. Ein neuerlicher Auftritt des Quartetts 2011 in Grožnjan regte zu neuer Kreativität und völlig veränderter Interpration alter Kompositionen an. Das Projekt Ulika Revival nahm 2012 einen erfolgreichen Anfang mit einer Konzerttournee (Kopar, Pula, Zagreb) und setzte mit Konzerten in Lüneburg, Novi Sad und Labin fort und gab 2013 ein besonders erfolgreiches Showcase/Concert bei Jazzahead in Bremen (die Band wurde von Seiten der Fachjury unter mehr als 300 angemeldeten Bands ausgewählt). Dieses Projekt stellt neuerlich eine Zusammenarbeit von hervorragenden und preisgekrönten Künstlern dar, beide mit erfolgreichen Karrieren, die sich zeitenweise überkreuzen – nämlich von Tamara Obrovac und Matija Dedić. 63 KOMPONISTENGALERIE 64 Željko Brkanović (Zagreb, 1937) schloss das Klavierstudium im Jahr 1964 an der Musikakademie in Zagreb in der Klasse des berühmten kroatischen Klavierpädagogen Svetislav Stančić und die Dirigierausbildung im Jahr 1979 bei Toma Prošev an der Fakultät für Musikkunst in Skopje (Mazedonien) ab. Im Dirigieren genoss er eine Fortbildung in den Meisterkursen von Hermann Scherchen und Bruno Rigacci an der Akademie Chigiana in Siena sowohl als auch in Stuttgart, wo er als Stipendiat von DAAD unter der Leitung von Erhard Kokoschka gearbeitet hat. Von 1963 bis 1969 wirkte er als Dirigent am Kroatischen Nationaltheater in Zagreb und in Split und war gleichzeitig Chorleiter an der Musikakademie in Zagreb. Nach 1969 arbeitete er als Redakteur in der Musikproduktion von Radio-Zagreb. Ab dem Jahr 1980 unterrichtete er Komposition sowie musiktheorethische Fächer an der Musikakademie in Titograd (heute: Podgorica) und seit 1983 an der Musikakademie in Zagreb, wo er heute als ordentlicher Professor tätig ist. 2004 wurde er zum Vorsitzenden des Kroatischen Komponistenverbandes ernannt. Er wurde 2002 mit dem Preis «Vladimir Nazor» des Kroatischen Kulturministeriums ausgezeichet. Der Jurist und Komponist Ivo Josipović (Zagreb, 1957) absolvierte sein Rechtsstudium an der Juridischen Fakultät der Universität Zagreb und danach das Kompositionsstudium an der Musikakademie in Zagreb (Stanko Horvat, 1983). Er bildete sich an angesehenenen ausländischen Instituten und Universitäten in Rechtswissenschaften weiter und ist Autor von an die sechzig Forschungs- und wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet des Straf- und internationalen Strafrechts sowie Mitarbeiter in mehreren Gesetzesprojekten. Er ist als Professor an der Juridischen Fakultät in Zagreb tätig sowie Gastprofessor an in- und ausländischen Universitäten. Er vertrat Kroatien vor internationalen Gerichten und nahm an mehreren internationalen Konferenzen teil. 2003 wurde er zum Abgeordneten im Kroatischen Parlament ernannt. Als Musiker ist Josipović Autor von Kompositionen für Soloinstrumente, Kammerbesetzung und Symphonieorchester, die in Kroatien sowie im Ausland aufgenommen und auf etwa zwanzig verschiedenen Tonträgern erschienen sind.Er gehört zu jener Sorte Komponist, für die man indes sagen kann, dass er sich vom Vorbild des Professors auf eine bestimmte Art und Weise distanziert, da man in seinen Werken – sei nun die Rede von Samba da camera für dreizehn Streicher oder Streichorchester (1985), Drmeš za Pendereckog für Tamburizzaorchester (1986) oder Dernek für zwei Klaviere und Streicher (1988) – immer irgendwo am Rande der wiederkennbaren formalen Mo- delle Platz für einen Einfall, Freude an der Musik und eine Verspieltheit nach künstlerischer Art finden wird. Für seine Kompositionstätigkeit erhielt Josipović eine Reihe einheimischer und internationaler Preise und Anerkennungen. Im Musikleben Kroatiens hatte Josipović viele bedeutende Funktionen inne (1987-2000 Generalsekretär des Kroatischen Komponistenverbandes; seit 1991 Direktor der Musikbiennale Zagreb; 2005 ISCM-Direktor der Svjetski dani glazbe u.a.). Er bemühte sich insbesondere um den Schutz der Autorenrechte und um die dafür zuständige Organisation in Kroatien. Er ist Mitglied zahlreicher in- und ausländischer Fach-, Forschungsund Künstlerorganisationen sowie unter anderem Mitglied der World Academy of Art and Science. Dr. Ivo Josipović ist seit 2010 Präsident der Republik Kroatien. Der Komponist und Organist Anđelko Klobučar (Zagreb, 1931) absolvierte an der Musikakademie in Zagreb an der theoretisch-historischen Abteilung die Fächer Komposition (M. Cipra) und Orgel (F. Lučić). Als Organist perfektionierte er sich in Salzburg (A. Nowadkowsky) und als Komponist in Paris (A. Jolivet). Seit 1952, als er seine Passacaglia für Orgel zur Aufführung brachte, fand er sowohl als Autor als auch als Interpret Eingang ins kroatische Musikleben, und dies mit großer Intensität und ebensolchem Erfolg. Der Komponist weist ein reiches Opus an symphonischer und konzertanter Musik sowie Orgel-, Kammer- Vokal-, Vokal-Instrumental- und Filmmusik auf. Er ist Autor der Papstmesse, die er anlässlich des 900jährigen Jubiläums des Zagreber Erzbistums am 11. September 1994 zur Gelegenheit des ersten Besuchs von Papst Johannes Pauls II. in Zagreb komponiert hatte. Sein Repertoire umfasst andererseits auch Kompositionen vieler Autoren und Musikstile, und als besonders verdienstvoll gilt er in der Promotion des Opus von Olivier Messiaen in Kroatien. Neben eigener Werke führt er oft Kompositionen von zeitgenössischen Kollegen wie etwa Natko Devčić, Stjepan Šulek, Boris Papandopulo, Marko Ruždjak, Frano Parać und vielen anderen auf. Klobučar ist seit zwanzig Jahren ständiger Organist der Zagreber Kathedrale. Seine Orgelkompositionen beweisen seine lückenlosen Kenntnisse und bezeugen ein tiefes Versinken in geradezu gigantische Möglichkeiten dieses prunkvollen Instrumentes. Besonders ragt er als Promotor und Erneuerer des kroatischen Kirchenmusikgutes heraus, worin er beispielgebenden Vorgängern der Cäcilianischen Bewegung wie es Franjo Dugan, Franjo Lučić und Albe Vidaković waren, nachfolgt. Seine Arbeitskarriere beginnt als Mittelschulprofessor und musikalischer Mitarbeiter in der Filmproduktion, woraufhin er als Professor theoretischer Fächer an die Musikakademie in Zagreb wechselt. Am Institut für Kirchenmusik «Albe Vidaković» der Theologischen Fakultät der Universtität Zagreb leitet er den Fachbereich Fuge, Grundlagen der polyphonen Komposition und Improvisation. 65 Gleichsam als öffentlicher Beweis seiner Arbeit wurden Klobučar bis heute beinahe alle relevanten Preise und staatliche Auszeichnungen in seinem Fach zuteil. 1992 wird er zum ordnungsgemäßen Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste ernannt. Ivo Maček (Sušak, 24. III. 1914 – Zagreb, 26. V. 2002) hervorragender kroatischer Pianist und Klavierpädagoge, studierte gleichzeitig an der Zagreber Musikakademie Klavier (V. Rosenberg-Ružić und S. Stančić) und Komposition (F. Dugan) und setzte dann seine Komponistenausbildung auch in Paris (J. Roger-Ducasse) fort. Obwohl er als Komponist zweifelsohne groβes Potential aufweist, widmet sich Maček der Musik hauptsächlich als Interpret, als Kammermusiker, aber auch als Organisator und Lehrer. Als bleibende Charakterisierung der hochkultivierten Ausführungskunst Mačeks zitieren wir aus einer Reihe überaus interessanter affirmativer Kritiken und Kommentare die Beurteilung der prominenten kroatischen Musikhistorikerin K. Kos: “Der überaus feine Künstler mit profounder klassischer Ausbildung, mit tiefer Sensibilität und mit imponierender Musikkultur beherrscht Maček virtuos die technischen Probleme und fühlt sich in jede auszuführende Komposition zutiefst ein, stets konsequent der stilistischen Gestaltung und den Intentionen des Autors treu bleibend.” Seine pianistische Kunst und sein kammermusikalisches Können präsentierte Maček in den gröβten europäischen Metropolen; als Musikpädagoge bildete er mehrere Pianisten aus. Er vermittelte ihnen breite Horizonte, einen Einblick in die Musik aus den Höhen, aus der Perspektive eines Eruditen und Humanisten; er förderte bei ihnen das Bewuβtsein über das Bedürfnis nach der maximalen Beherrschung und Perfektionierung der Spieltechnik und betonte immer die Erlangung der Virtuosität als das Imperativ ausschlieβlich im Dienst der höchsten Ideen der Musik. Als Komponist hinterlieβ Maček ein quantitativ eher kleines, im Hinblick auf den künstlerischen Wert jedoch auβergewöhnliches Lebenswerk, dessen inventive Harmoniesprache konzentriert und phantasievoll gestaltet ist, stets einen übersichtlichen formalen Rahmen aufweisend. Boris Papandopulo, zweifellos einer der bedeutendsten kroatischen und südslawischen Musiker und Komponisten des 20. Jahrhunderts, war ein Sohn des aus Stawropol gebürtigen russischen Aristokraten griechischer Herkunft Konstantin Papandopulo und der berühmten kroatischen Opernsängerin Maja Strozzi, die von Thomas Mann in seinem Doktor Faustus mit Bewunderung als „heute vielleicht die schönste Sopranstimme beider Hemisphären“ (Die Entstehung des Doktor Faustus, Fischer Verlag, 1974, S. 534) erwähnt wird. Er wurde am 25. Februar 1906 in Honnef am Rhein (ab 1960 Bad Honnef ) 67 68 geboren, kam aber nach dem Tod seines Vaters (1908) bereits als sechsjähriger Knabe nach Zagreb, in die Geburtstadt seiner Mutter. Schon sehr früh wendet er sich der Musik zu; zuerst nimmt er privaten Klavierunterricht und studiert dann Dirigieren und Komposition an der Musikakademie in Zagreb. (1929 Diplom in Komposition bei Blagoje Bersa, einem bedeutenden kroatischen Komponisten, der ebenfalls einer der ersten kroatischen Musikpädagogen europäischer Provenienz in Kroatien war). Da Igor Strawinski mit Maja Strozzi (später verheiratete Pečić) befreundet war (sie lernten sich 1919 in der Schweiz kennen), förderte er den jungen Papandopulo und ermöglichte ihm mittels eines Empfehlungsschreibens das Studium bei dem damals bekannten niederländischen Professor und Dirigenten Dirck Fock in Wien und spielte auch eine wichtige Rolle in der intellektuellen und musikalischen Entfaltung des angehenden Komponisten. Seinen ersten großen Erfolg erlebte Boris Papandopulo als Komponist anläßlich einer Aufführung seiner Kantate Slavoslovije [= Laudamus] für Soli, Chor und Orchester im Wiener Musikverein (1928), die die damalige Kritik mit jubelndem Beifall würdigte. Nach der Rückkehr vom zweijährigen Studienaufenthalt in Wien beendet Papandopulo sein Studium in Zagreb und leitet seine langjährige Tätigkeit als Chorleiter und Dirigent mehrerer Ensembles ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Papandopulo im neugeschaffenen Staat Jugoslawien wegen der angeblichen „Kolaboration mit den Besatzungsmächten“ vorläufig aus dem musikalischen Leben ausgeschlossen (eine kurze, bizzare Strafe absolviert er als Fahrer eines alten Fordson-LKWs der UNRA (= Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen) durch ganz Kroatien, wird aber nach kurzer Zeit zum Operndirektor in Rijeka (1946 – 1948 und 1953 – 1959) ernannt. 1948 kommt er nach Sarajevo, wo er bis 1953 als Operndirektor und Hochschulprofessor tätig war. Danach setzt er wieder seine Laufbahn als Operndirigent in Zagreb (1959 – 1968) und in Split (1968 – 1974) fort. Als ständiger Gast dirigierte er auch im Zagreber Komödientheater und leitete das Symphonieorchester in Kairo. Papandopulo war ebenfalls als Musikschriftsteller und Publizist, Musikkritiker, Pianist und Korrepetitor tätig. Papandopulos musikalisches Oeuvre ist imposant: in seinem mehr als 450 Kompositionen umfassenden Werkverzeichnis befinden sich instrumentale Werke (Orchesterkompositionen, konzertante Werke, Solostücke, Kammermusik) und vokal-instrumentale Werke (Solostücke und Chorwerke), Bühnenmusik und Filmmusik. Ideologische und ästhetische Anschauungen haben Papandopulo niemals daran gehindert, außermusikalische Sujets für seine eigenen Werke ausfindig zu machen. Überall konnte er immer wieder universelle Ideen und zutiefst menschliche Werte entdecken. Bereits am Anfang seines Schaffens stößt er auf außermusikalische Anregungen in Themen, die mit älteren Schichten der Folkloretradition verbunden sind: „In Legenden, 69 70 Riten und Mythen“. Nach 1950 schöpft er seine Inspiration kurioserweise aus anscheinend diametral entgegengesetzten Weltanschauungen: religiös anmutende Kompositionen mit spezifischen Elementen der kroatisch-katholischen Liturgie, die auf glagolitischen Gesängen basiert, entstehen gleichzeitig mit monumentalen Werken des sozialistischen Realismus (inspiriert durch Ideologie und Poetik des Volksbefreiungskampfes und der Nachkriegsrevolution), aber auch Kompositionen, die mit der kroatischen Zeitgeschichte inspiriert sind. Intensiv und schwungvoll komponierte Papandopulo 65 Jahre lang, sozusagen bis zu seinem Todestag. In allen Werken bewährt er sich immer Wieder als Meister in seinem Metier – ein geistreicher Musiker mit schier unerschöpfflicher und stets frischer Inspiration, ein tadelloser Kenner kompositionstechnischer Verfahren, musikalischer Gattungen und nicht zuletzt auch spieltechnischer Möglichkeiten der Instrumente und der Vokaltechnik. Neben einer Vielzahl von Konzerten und solistischen Werken für verschiedene Besetzungen hinterließ Papandopulo einen bedeutungsvollen Beitrag zur Balett- und Opernproduktion seiner Zeit: seine sechs Opern und 15 Balette beweisen deren anthologischen Wert durch zahlreiche abermalige Aufführungen auf den Bühnen in Kroatien und in der ganzen Welt. Papandopulo schrieb szenische Musik für mehrere Theaterstücke und Filme; manche seiner Werke widmete er Kindern und Jugendlichen (Puppenspiele, Instrumentalstücke und Konzerte). Mehrere Werke des Komponisten kennzeichnet ein origineller, für Papandopulo charakteristischer, ansteckender Humor (in einer großen Spannweite von heiterem Tonspiel bis hin zur Persiflage, zur herben musikalischen Groteske), wobei auch Themen anderer Komponisten zitiert werden. Papandopulo starb am 16. Oktober 1991 in Zagreb. Davor Merkaš Frano Parać (Split, 1948) diplomierte an der Zagreber Musikakademie 1972 im Fach Musiktheorie und 1975 im Fach Komposition. Er spezialisierte sich im Bereich Elektronischer Musik bei Marino Zuccheri im Studio di fonologia musicale von RAI in Mailand (1977-1978). Er war Schüler in der Musikschule Blagoje Bersa in Zagreb (1972-1978). An der Zagreber Musikakademie wirkt er seit 1978 zunächst als Lehrer und seit 1992 als ordentlicher Professor. Er hatte auch die Stelle des Dekans zwischen 1985-1987 und 2002-2007 inne und gründete an der Akademie das Elektronische Studio (1995). Er ist der Autor eines umfangreichen Schaffens in Solo-, Kammer-, Chor- und Orchesterbesetzung sowie konzertanter und musikszenischer Werke. Einen besonderen Platz nehmen darunter – neben dem Balett Carmina Krležiana (1985) und dem großen Erfolg der mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Oper Judita (2000) – von Anfang an bis heute seine Kompositionen für Stimme und für Streichinstrumente ein: Improvisé für 12 71 72 Streicher (1972), Musik für Streicher (1980), Musik für Streicher und Cembalo (1983), Sonate für Violoncello und Klavier (1993), Konzert für Violine und Streicher (1986). Parać gilt als Komponist, den vor allem der Klang interessiert, dessen Qualität und Farbe, dessen Spannweite und Ausdruckskraft. Seine Werke sind von außerordentlicher Kommunikativität geprägt, was sicherlich zu der Tatsache beiträgt, dass Parać einer der meistaufgeführten Komponisten bezüglich zeitgenössischer seriöser Musik ist. Er ist Träger mehrerer Preise und Anerkennungen, darunter: Preis der sieben Sekretäre von SKOJ (für Ed è subito sera), Preis Josip Slavenski 1979 (für Collegium vocale), Preis der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (HAZU, 1993, für das Werk Missa Maruliana), Preis „Međugorje“ 1994. (für Pacem), Discographie-Preis „Porin“ 1993 (für Sarabanda) und 1996 (für das Streichquartett), für die Oper Judita bekam er 2000 den Preis „Peristil“ und 2001 für das gleiche Werk den Preis „Boris Papandopulo“ der kroatischen Komponistenvereinigung sowie die Preise„Josip Slavenski“, „Vladimir Nazor“, den „Preis der Akademie der Wissenschaften und Künste“ (HAZU) und den „Preis der kroatischen Schauspielergesellschaft“. Er ist Mitglied der kroatischen Komponistengesellschaft und mitarbeitendes Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste (seit 1992). Dora Pejačević wurde am 10. September 1885 in Budapest als Tochter des späteren kroatischen Banus, des Grafen Theodor Pejačević, und der ungarischen Gräfin Lilla Vay de Vaya geboren. Sie wuchs im Schloß ihrer Familie zu Našice in Slawonien auf, wo ihr in einem gepflegten Kulturumfeld unter der Anleitung der ausgezeichneten englischen Gouvernante Miss Edith Davison solide Allgemeinbildung zuteil wurde. Durch frühe Musikerlebnisse, die seitens ihrer musikalisch begabten Mutter gefördert wurden, sowie durch die Lektüre vieler interessanter Bücher aus der reichhaltigen Familienbibliothek konnten ihre Horizonte vielfältig erweitert werden. Für ihren Musikunterricht waren Privatlehrer engagiert: zuerst der Budapester Musiker Károly Noseda, und nach 1903, als die Familie infolge der Ernennung ihres Vaters zum kroatischen Banus nach Zagreb umzog, wurde ihre weitere Musikausbildung den Professoren des Kroatischen Musikinstituts anvertraut. Als es klar wurde, das Doras Befassung mit der Musik uber den Rahmen des aristokratischen Zeitvertreibs hinausgeht, wurde ihr seitens der Familie die musikalische Weiterbildung im Ausland ermöglicht. Nach 1907 finden wir sie wiederholt in Dresden und München. Ihre Dresdener Lehrer waren Henri Petri (Violine) und Percy Sherwood (Komposition). Die junge Komponistin beherrschte vorzüglich die Violinund Klaviertechnik; daher erscheint schon damals ihr Name in Konzertprogrammen, hauptsächlich bei der Aufführung eigener Kompositionen. Allmählich verläßt ihre eigene Musik die Salonkreise und wird zunehmend offentlich aufgefuhrt. 74 So finden wir unter ihren Interpreten weltbekannte Kunstler (die Pianisten Walter Bachmann und Alice Ripper, der Violinist Joan Manen). Ihre Musikkenntnisse erweiterte Dora Pejačević auch autodidaktisch, von unaufhaltsamer Neugier und kreativer Unruhe getragen. Zahlreiche Reisen und Kontakte mit manchen führenden Intellektuellen und Künstlern jener Zeit (Karl Kraus, Rainer Maria Rilke, der Maler Maximilian Vanka usw.) erweiterten ihre geistigen Horizonte und befruchteten ihre Kreativität, was sich u. a. bei der Auswahl literarischer Vorlagen fur ihre Vokallyrik (Karl Kraus, Rainer Maria Rilke, Friedrich Nietzsche) inspirierend auswirkte. Ihre Komposition für Singstimme, Violine und Orgel Verwandlung (Vertonung des gleichnamigen Gedichtes von Karl Kraus) zeigte der Dichter Arnold Schönberg. Der Komponist lobte das Werk und schlug eine öffentliche Aufführung in Wien vor, konnte jedoch nicht umhin, seine Bedenken auf Kosten einer Frau als Komponistin zu äußern. Wahrend des Ersten Weltkrieges erlangt Dora Pejačević die kreative Reife und komponiert intensiv. In der Zeit von 1913, als sie ihr Klavierkonzert in g-Moll op. 33 komponierte, das erste Werk dieser Gattung in der kroatischen Musik, bis 1918 entstehen einige ihrer umfangreichsten und wichtigsten Werke, u. a. das Klavierquintett in h-Moll op. 40, die Symphonie in fisMoll op. 41 sowie die II. Sonate für Violine und Klavier in b-Moll op. 43 (Slawische Sonate). In Kroatien werden in diesen Jahren beachtete Aufführungen ihrer Kompositionen veranlaßt: am 5. Februar 1916 wurde das Klavierkonzert im Rahmen des „historischen“ Konzertabends im Kroatischen Nationaltheater in Zagreb zusammen mit Kompositionen von Franjo Dugan dem Alteren, Božidar Širola, Antun Dobronić, Krešimir Baranović und Svetislav Stančić aufgführt. Es handelte sich dabei um eine Art Vorankündigung einer neuen Generation kroatischer Komponisten. Beim „Kompositionsabend“ mit der Kammermusik der Komponistin am 4. April 1918 versammelten sich im Kroatischen Musikverein die besten einheimischen Interpreten (Svetislav Stančić, Zlatko Baloković, Vaclav Huml, Juro Tkalčić u. a.). Die auslandischen Erfolge kulminierten in der Auffuhrung zweier Satze ihrer Symphonie am 25. Janner 1918, als das Wiener Tonkünstlerorchester unter der Leitung Oskar Nedbals musizierte. Die gesamte Symphonie wurde (in der revidierten Fassung) erst zwei Jahre später am 10. Februar 1920 in Dresden uraufgeführt. Während der ganzen Zeit unternimmt die Komponistin zahlreiche Reisen, die sie in die Musikmetropolen Wien, München, Budapest, Prag usw. führen. Nach allen diesen Reisen kehrte die Komponistin stets nach Našice zuruck, um in der Geborgenheit des Familienschlosses Beruhigung und Konzentration zu finden. Ab Herbst 1921, nach der Eheschliesung mit dem osterreichischen Offizier Ottomar von Lumbe, lebt Dora Pejačević in Dresden und München, wo sie nach der Geburt ihres ersten 75 76 Kindes am 5. Marz 1923 an Niereninsuffizienz stirbt. Ihrem Wunsch gemäß wurde sie in Našice auserhalb der Familiengruft beigesetzt. Der ungewöhnliche Lebensweg und das persöhnliche Charisma sollten keineswegs unsere Aufmerksamkeit vom Schaffen der Komponistin ablenken, weil dieses gleichermaßen wie die Werke ihrer männlichen Zeitgenossen (Blagoje Bersa, Josip Hatze usw.) im Einklang mit Bestrebungen der literarischen Moderne und der für die bildende Kunst charakteristischen Sezession im musikalischen Bereich die kroatische Moderne konstituierte. Die besten Seiten ihrer Partituren bezeugen eine profilierte künstlerische Persönlichkeit, die fortwährend nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten auf der Suche war und sich allmählich von ihren früheren romantischen Vorbildern und Salonmanieren loszulösen und den authentischen Kern einer eigenständigen musikalischen Sprache zu erlangen vermochte. Dr. Koraljka Kos Ruben Radica (Split, 19. Mai 1931) erwarb seine ersten grundlegenden Musikkenntnisse von seinem Großvater, dem Komponisten Josip Hatze. An der Musikakademie in Zagreb diplomierte er im Fach Dirigieren in der Klasse von Slavko Zlatić (1957) sowie im Fach Komposition in der Klasse von Milko Kelemen (1958). In Komposition erweiterte er seine Kenntnisse bei Vito Frazzi in Siena (Accademia Musicale Chigiana), bei René Leibowitz und Olivier Messiaen in Paris sowie bei György Ligeti, Pierre Boulez und Henri Pousseur in Darmstadt (Internationale Ferienkurse für Neue Musik). Von 1959 bis 1963 unterrichtete er an der Musikakademie in Sarajevo und ab 1963 an der Musikakademie in Zagreb, wo er 1978 ordentlicher Professor wurde und von 1981 bis 1985 die Stelle als Dekan inne hatte. Radica gehört zu jener Generation kroatischer Komponisten des XX. Jahrhunderts, die ohne die Last der Tradition und sozrealistischer Ästhetik mittels radikaler Ausdrucksmittel auf die Musikavantgarde zugriffen. Radicas Strenge hinsichtlich der Avantgarde widerspiegelt sich in der Beharrlichkeit, mit welcher er die serielle Musik bis an ihre äußersten Grenzen trieb (z.B. bei den Opern Ranjeni dlan (dt.: Die wunde Hand, 1969– 71; Per se I, 1968 i Per se II, 1974–75). Obwohl in den ersten Werken noch harmonisch funktionale Beziehungen zu erkennen sind, arbeitete Radica unter dem Einfluss von Leibowitz schnell einen eigenen kompositorischen Stil heraus, in welchem sich eine strukturalistische Konzeption der komponierten Musik abzeichnet. Im Hintergrund eines solchartigen Kompositionskonzeptes stehen auch die Notwendigkeit nach Expressivität und ein starker Sinn für Klangfarbe. Radica komponierte für unterschiedliche ausführende Ensembles und diverse Genres wie etwa folgende: Četiri dramatska epigrama (dt.: Vier dramatische Epigramme) für Klavierquintett (1959), Concerto abbreviato für das obligate Violoncello und Orchester (1960), Lirske varijacije (dt.:Lyrische Variationen) für Streicher (1962), Exten- 77 TOURISMUSVERBAND DER STADT ZAGREB TEL. +385 1 481 40 51 WWW.ZAGREB-TOURISTINFO.HR I WWW.ZAGREBCARD.FIVESTARS.HR 78 sio für Klavier und Orchester (1973), 19 & 10, Interferencije (dt.: Interferenzen) für Rezitator, Chor und Orchester (1965), Pasija (dt.: Passion) für Bariton und drei Instrumentalgruppen (1981), K a für zwei Instrumentalgruppen und Synthetisator, bis hin zu besonderen Synthesen wie Prazor, ein Mysterium nach dem Poem von J. Kaštelan (1991), Trinaeste ure (dt.: Die dreizehnte Stunde) für drei Chöre und Orchester auf Verse von A. G. Matoš (1994) oder Božanskih otvora srca (dt. Göttliche Öffnungen der Herzen) für Orchester und obligate Instrumente (1998). Ruben Radica ist ordentliches Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste und ist Träger folgender Preise: Jahrespreis Vladimir Nazor (1973), zwei Preise Josip Štolcer Slavenski (1978 und 1991), Orden Danica Hrvatska mit dem Abbild von Marko Marulić (1995). Jelena Ragnina, verheiratete Pozza-Sorgo (Pucić-Sorkočević), ist eine Vertreterin der letzten Generation von Dubrovnikern, die in der alten Republik geboren worden sind, und sie gehört jener Generation von Adeligen an, denen eine hervorragende Ausbildung zuteil wurde und deren Leben gewöhnlich von Bescheidenheit, Fürsorge um die Familie und Frömmigkeit gekennzeichnet war. In historischen musikbezogenen Texten wird sie als erste oder eine der ersten kroatischen Komponistinnen erwähnt, und zwar unter dem slawisierten Namen Jelena Pucić-Sorkočević. Daten über ihr gesamtes Wirken als Musikerin waren in Kreisen der Musikkenner nur wenig bekannt. Erst in Literatur nach 1979 finden sich neue Angaben über die sechs Lieder von Jelena Pozza-Sorgo. All ihre Kompositionen sind inmitten der Autographen und Abschriften der berühmteren Vertreter der Musikerfamilie Sorgo – Luka und Antun – in der Musiksammlung des Klosters der Minderbrüder erhalten. In den Titeln zahlreicher Notenhandschriften und -drucke sind die Namen der damaligen Bischöfe, Abschreiber sowie Interpreten der jeweiligen Komposition zu lesen. Ihr Name ist auf über dreißig Notenheften zu finden, wobei es sich in erster Linie um Handschriften von Arien und Duetten aus den Opern der damaligen Zeit handelte. Außerdem finden sich Hinweise über ihr Eigentum auf mehreren Notenheften in der kleinen privaten Sammlung von 30 Einzelstücken in der Familie Dragičević, Nachkommen eines Zweigs der Familie Sorkočević. Der Großteil der Musikliteratur, der ihrem literarischen und kompositorischen Geschmack entsprach, waren vorwiegend Arien aus Opern, die Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts aufgeführt worden sind. An vorderster Stelle ihrer musikalischen Interessen standen populäre Vokalwerke, die sie als Partituren oder Klavierauszüge erworben hatte, damit sie sie auch selbst mit eigener Klavierbegleitung ausführen kann. Jelena versuchte sich auch selbst im Komponieren: Mehrere Kompositionen aus der Feder dieser breit gebildeten Dubrovniker Adeligen sind für Stimme mit Klavierbegleitung bestimmt. Sechs Lieder auf sieben Texte sind erhalten, und es ist anzunehmen, dass diese Kompositionen sich nicht von 79 zahlreichen ähnlichen Amateurversuchen ihrer Zeitgenossen unterscheiden, welche sich Musikkenntnisse im Rahmen des häuslichen Musizierens aneigneten, d.h. sie konnten Musikinstrumente spielen, singen, beherrschten aber auch Musiktheorie. Vjera Katalinić (übernommen aus: Die Sorkočevićs - Dubrovniker Adelige und Musiker) 80 Ivan Josip Skender wurde 1981 in Varaždin geboren. Nach der Matura am Musikgymnasium und am Allgemeinen Gymnasium in Varaždin inskribierte er sich 1997 für das Kompositionsstudium an der Musikakademie in Zagreb in der Klasse von Prof. Željko Brkanović und galt dort als der jüngste Student für Komposition in der Geschichte der Akademie. 1999 inskribierte er sich parallel dazu für das Fach Dirigieren in der Klasse von Prof. Vjekoslav Šutej. Er perfektionierte sich auf Seminaren und Workshops für Dirigieren (Klaus Arp, Bertrand de Billy, Zubin Mehta u.a.) sowie für Komposition (Michael Jarell, Joszef Soproni). Von 2010 bis 2012 besuchte er ein zweijähriges Postdiplom-Studium für Orchesterdirigieren in Wien in der Klasse von Prof. Uroš Lajovic. Seine Kompositionen wurden in beinahe allen Ländern Europas aufgeführt sowie in den USA, Kanada und Mexiko. 2011 komponierte er sein umfangreichstes Werk, die Oper Šuma Striborova, die im Kroatischen Nationaltheater Ivan pl. Zajc in Rijeka im Rahmen der Musikbiennale Zagreb aufgeführt wurde und seither zahlreiche Aufführungen bereits im ersten Jahr ihrer Existenz erfuhr. Er war der erste Komponist, der Kroatien auf dem europäischen Multimedia-Festival MusMA (music Masters on Air) 2012 vertrat. Als Dirigent arbeitete er mit zahlreichen kroatischen und internationalen Orchestern und Chören zusammen: Radiosymphonieorchester Wien, Kroatisches Barockensemble, Zagreber Philharmonie, Dubrovniker Symphonieorchester, Varaždiner Kammerorchester, Karlovacer Kammerorchester, Zagreber Jugendorchester, Chor der Oper des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb sowie Akademischer Chor Palma der Herz-Jesu-Basilika in Zagreb der unter seiner Leitung den ersten Preis auf dem Staatlichen Chorwettbewerb in Zagreb in den Jahren 2006, 2008, 2010 und 2012 erhielt, sowie den Spezialpreis der Kroatischen Komponistenvereinigung 2008 für die beste Aufführung eines kroatischen Autors. Auf dem Internationalen Chorfestival in Ohrid 2009 und auf dem Internationalen Chorfestival in Prag 2011 erwarb er erste Preise und Spezialpreise der Jury. Er war 2011 einer der Initiatoren des Kinderchors Kroatiens sowie deren erster Leiter. Während seiner Dirigentenkarriere widmete er sich besonders Aufführungen und Uraufführungen von Kompositionen zeitgenössischer kroatischer Autoren, und 2012 wurde er von den Mitgliedern des Ensembles Cantus für zeitgenössische Musik zu deren ständigem Dirigenten ausgewählt. 81 82 Von 2003 bis 2005 unterrichtete er theoretische Fächer am Musikgymnasium Zlatko Baloković. Seit 2006 ist er an der Oper des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb als Chorleiter angestellt und wirkt in der Vorbereitung aller Repertoireund Premierenprojekte der Oper mit – als Chorleiter, Assistent oder/und Instrumentalist (Continuo in „Orpheus“ von Claudio Monteverdi u.a.). 2009 wurde er Assistent von Prof. Uroš Lajovic an der Abteilung für Dirigieren, Schlagzeug und Harfe. Im Wiener Musikverein debüttierte er 2011 und an der Oper des Kroatischen Nationaltheaters in Zagreb 2012 mit der Oper „L´elisir d´amore“ von Gaetano Donizetti. Im selben Jahr leitete er die Premiere der Oper „Der Schuster von Delft“ von Blagoje Bersa, für deren Aufführung er den Preis der Gesellschaft der Universitätslehrkräfte in Zagreb erhielt. Antun Sorkočević (Dubrovnik, 25. 12. 1775 - Paris, 14. 2. 1841) ist der Sohn des bekannten kroatischen Komponisten der Vorklassik und Dubrovniker Patriziers Luka Sorkočević, der ebenfalls ein begabter Musiker war. Ersten Musikunterricht erhielt er im eigenen Haus, wo er in seiner Jugend sehr oft Gelegenheit hatte, bei Hauskonzerten anwesend zu sein. Sein erster Musiklehrer war somit sein Vater, bis er zu weiteren Musikstudien nach Rom ging (1789-1791) und dann wieder nach Dubrovnik zurückkehrte. Einige Zeit lernte er auch beim Spliter Arzt-Komponisten und Polyhistor Julije Bajamonti, dem er sein Tantum ergo „als Schüler seinem Lehrer“ widmete. Genauso wie seinem Vater wurden Antun Sorkočević verschiedene diplomatische Missionen anvertraut. Im Jahre 1794 war er Mitglied des Dubrovniker großen Rates (Senats), danach Gesandter der Dubrovniker Republik in Paris wo er auch starb. Er zeichnete sich durch erstaunliche Gelehrsamkeit und Kulturkenntnisse aus (in Rom studierte er neben Musik auch Literatur und Geschichte an der Katholischen Universität). Er veröffentlichte eine ganze Reihe von kulturgeschichtlichen Werken in französischer Sprache (z.B. Mémorie de l´Académie Celtique, 2 Bände, 1808; Fragments sur l´histoire politique et littéraire de l´ancienne République Raguse et sur la langue slave, 1839) Ein hervoragender aber noch immer wenig bekannter Komponist aus Kroatien ist Luka Sorkočević (Luca Sorgo, Dubrovnik/Ragusa, 1734 – 1789), der Sprössling einer Patrizierfamilie, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert reichen. Luka Sorkočević erhielt eine ausgezeichnete Ausbildung sowohl in Dubrovnik als auch im Ausland. Die strenge Disziplin und das Curriculum des Jesuitenkollegs wurden durch Privatunterricht ergänzt. Daneben wurden Luka und sein Bruder Miho, sowie zwei Schwestern, von einem eigenen Musiklehrer unterrichtet: Der Italiener Giuseppe Valenti, der während der fünfziger Jahre als maestro di cappella im Dom zu Dubrovnik tätig war, war zwar ein Komponist von bescheidener Begabung, verfügte jedoch über umfangreiche Kenntnniss der 83 84 Musiktheorie. Davon zeugen zwei Hefte, in die Luka 1754 einige seiner kurzen Kompositionen und zahlreiche musiktheoretische und kontrapunktische Übungen eintrug. Seiner kurzen Biographie zufolge, die im Archiv der Familie Bizzaro im Staatsarchiv Dubrovnik aufbewahrt ist, hielt sich Luka wahrscheinlich zwischen 1757 und 1762 in Rom auf, wo er Komposition bei Rinaldo da Capua und angeblich auch Literatur studierte. Nach seiner Rückkehr in die Heimatstadt ging er in den Staatsdienst; bereits seit seinem 18. Lebensjahr bis zu seinem Tode (lediglich seine Studienjahre ausgenommen) bekleidete er verschiedene administrative, juristische, diplomatische – Verwaltungsstellen. So war er z. B. Richter für Zivilangelegenheiten, Berater im sogenannten Kleinen Rat der Republik Dubrovnik, Senator usw. Im Jahr 1765 lehnte er ab, als Botschafter seiner Republik in Paris zu dienen, wohnte aber dennoch 1776 der Unterzeichnung des Vertrags zwischen Dubrovnik und Frankreich bei. 1781 wurde er zum Botschafter am Kaiserhof in Wien ernannt. Aus diesem nur vier Monate dauernden Dienst stammt sein ausführliches Tagebuch, in dem er verschiedene Erreignise und Persönlichkeiten aus dem politischen Umkreis am Hof und in Wien sowie musikalische Begegnungen und Eindrücke der Musiklebens beschreibt. So nennt er sein Treffen mit Ch. W. Gluck, J. Haydn, P. Mesastasio und anderen, beschreibt Veranstaltungen – Konzerte, Theater- und Opernaufführungen, Hofbälle, Auftritte der Schüler oder anderer Musiker in Privatkreissen, musikalische Ereignisse auf seinem Weg nach Dubrovnik (in Graz, Ljubljana/ Laibach, Rijeka/Fiume) –, analysiert die Unterschiede zwischen dem italienischen und deutschen Musizieren, stellt die kroatischen Tänze dar usw. Wahrscheinlich brachte er von seiner Reise eine Reihe der Musikalien (Abschriften und Drucke) mit, die mit anderen zahlreichen Artefakten in seinem Musikerbe aufbewahrt sind. Möglicherweise setzte Luka Sorkočević darüber hinaus auch seine Erfahrungen mit dem Wiener Musikleben in Dubrovnik ein, als er 1787 zum Zuständigen für die Theatervorstellungen ernannt wurde. Nach seiner Rückker nach Dubrovnik litt er unter ständiger Krankheit. Wegen dauernder Schmerzen sprang er 1789 aus dem dritten Stock seines Dubrovniker Palais (heute Bischofsresidenz) in die Tiefe und verunglückte dabei tödlich. Obwohl Luka Sorkočević die Mehrheit seiner Werke nicht datierte (nur einige frühe Werke sind mit dem Jahr 1754 bezeichnet), vermutet man, dass er zwischen 1750 und 1770 komponierte. Seine Instrumentalwerke sind vorwiegend als Overtura oder Sinfonia benannt, einige tragen jedoch keinen Titel. Bei manchen Werken ist nicht eindeutig erkennbar, ob sie für Orchester, Kammermusikensemble oder Solisten vorgesehen waren. Sein Opus umfasst 8 Symphonien (nur als Stimmenpartitur erhalten), eine Sonate/Symphonie, eine Ouvertüre, Duo La vertu perdue für Violine und Violoncello mit Cembalobegleitung, und zwei Vokalkompositionen: die Arie Qual rupe in mezzo all´ onde für Sopran und Orchester und eine Übersetzung des Psalms Super Flumina Babilonis (kroatisch Babilonskiem nad riekama). Seit seiner Gründung vor einigen Jahrzehnten hat sich der Kultur- und Sportverein Zagreb in Wien in 85 den Bereichen Kultur, Sport und Unterhaltung erfolgreich aktiv gemacht. Eines seiner wichtigsten Ziele beziehungsweise Aufgabenbereiche ist die Pflege der kroatischen Sprache, Kunst, Musik und Literatur, sowie die Erhaltung des Sport- und Geisteslebens der in Österreich lebenden Kroatinnen und Kroaten. Mit der Organisation und Durchführung verschiedenster Veranstaltungen bemüht sich der Verein die Öffentlichkeit mit der historischen Verbundenheit Österreichs und Kroatiens vertraut zu machen, sowie deren jahrhundertelang bestehende Kulturbeziehung fortzusetzen. Er fördert die gesellschaftliche und kulturelle Integration der in Österreich lebenden Kroatinnen und Kroaten und setzt sich gleichzeitig für die Wahrung der kroatischen Kulturgüter ein. Der Kultur- und Sportverein Zagreb in Wien widmet sich, allein oder auch in Zusammenarbeit mit verschiedensten kroatischen und österreichischen Institutionen, der Organisation diverser Kulturveranstaltungen. Einige davon wollen wir hier nennen: - Theatervorstellungen vieler berühmter Theaterhäuser aus Kroatien und Bosnien und Herzegowina (das Kroatische Nationaltheater aus Osijek, Rijeka, Varaždin und Zagreb, sowie zahlreiche andere Theater aus Zagreb wie das Satirische Theater Kerempuh, Exit Theater, Theater Gavran, Stadttheater Trešnja usw; das Kroatische Nationaltheater aus Mostar und das Kammertheater 55 aus Sarajevo, Bosnien und Herzegowina) - Kultur-, Unterhaltungs- und Musikveranstaltungen, zu denen verschiedenste berühmte Folklore Ensembles, Musikgruppen, kroatische Musiker und Sänger geladen waren (wie beispielsweise das nationale kroatische Volkstanzensemble „LADO“ aus Zagreb, das Folkloren Ensemble „Linđo“ aus Dubrovnik u.a.; Tamburica-Gruppen wie „Slavonske Lole“, „Gazde“ u.a.) - Sportveranstaltungen wie das „Internationale Fußballturnier“ und diverse Zusammenkünfte mit verschiedenen Sportlern Kroatiens und Österreichs - Informationsabende für Arbeitnehmer, Unternehmer, Pensionisten, Eltern, Schüler und Studenten - Diverse gesellige Zusammenkünfte Voller Stolz dürfen wir an dieser Stelle auch noch erwähnen, dass der Kultur- und Sportverein Zagreb in Wien, anlässlich des Beitritts Kroatiens zur EU, am 01.07.2013 das Werk „Anthologie kroatischer Volkslieder“ vom Autor Branko Karakaš herausgegeben hat, mit dem Ziel die kroatische Sprache und ihre Volkslieder zu pflegen und zu erhalten. Es ist uns eine Ehre, auch heuer wieder, wie schon die letzten Jahre zuvor, bei der Organisation des Festivals der kroatischen Musik in Wien behilflich sein zu können. Der gemeinnützige Verein mit ausschließlich ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern wird durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Sponsorengelder, private und öffentliche Förderer, sowie durch Erträgnisse aus Veranstaltungen finanziert. Wir danken all unseren Sponsoren ohne deren hilfreicher Unterstützung die Realisation unserer Projekte nicht möglich wäre: AK Wien, ÖGB, MA 7, Kulturministerium Republik Kroatien, Staatsamt für Auslandskroaten, sowie anderen kroatischen und österreichischen Organisationen und Institutionen. In unserem Verein sind alle wohlwollenden Menschen willkommen, ungeachtet auf ethnische, religiöse oder welch andere Zugehörigkeit. Für weitere Informationen kontaktieren Sie, bitte: KSV Zagreb A-1100 Wien, Hantzenbergergasse1/3/12, www.zagrebwien.at E-Mail: [email protected] Tel./Fax: 0043 194 519 10 E-Mail: [email protected] Mobil: 0043 699 194 519 10 Na beruscku ustavka, für Sopran und Klavier stammt aus seiner Hand, jedoch ist seine Autorschaft nicht nachgewiesen.“ Vjera Katalinić (übernommen aus dem CD Begleitbüchlein: Luka Sorkočević, Symphonies, Salzburger Hofmusik, Dirigent Wolfgang Brunner – cpo 999 678-2) 86 Der kroatische Komponist Stjepan Šulek (Zagreb, 5. 8. 1914 – Zagreb, 16. 1. 1986) absolvierte sein Violinstudium an der Musikakademie in Zagreb (in der Klasse von V. Huml). In Komposition bildete er sich autodidaktisch weiter und war zeitweise Schüler von Blagoje Bersa. Zunächst wirkte er als Kammermusiker und Dirigent und nach 1947 als Professor für Komposition an der Zagreber Musikakademie. Indem Šulek Generationen von kroatischen Komponisten der Gegenwart herangebildet hat, trug er wesentlich zur Hebung des Kompositionshandwerks in Kroatien bei. Auch sein eigenes Schaffen zeichnet sich durch hohe Professionalität und einwandfreie kompositorische Fähigkeiten aus. Stilistisch gesehen war Šulek in erster Linie neoklassizistisch ausgerichtet, doch in seinem Opus verband er die barocke Struktur des Materials, die klassizistische Organisation der Form und die romantische Ausdruckskraft zu einer Synthese. Hinsichtlich der Harmonien hielt er sich innerhalb der Tonalität auf, mit einer entschiedenen Ablehnung von Atonalität und modernistischer Innovation. Nach seiner ersten und längsten Schaffensphase (in welcher sechs Symphonien, die ersten drei Klassischen Konzerte mit Orchester, der Großteil der Solokonzerte sowie die Opern Koriolan,1957 und Oluja (dt: der Sturm), 1969 entstanden sind) haben Werke wie das Dritte Klavierkonzert (1970), das Epitaph an eine verlorene Illusion (1971) sowie das Orgelkonzert (Memento!, 1974) durch die Lockerung der Form und die Komplexheit in der Orchestrierung doch verstärkt auf die Linie der Spätromantik in seinem Schaffen hingewiesen. Die Achte Symphonie (1981) und der Streichquartett-Zyklus Meine Kindheit (1985), die Šulek gegen Ende seines Lebens geschrieben hat, zeigen neben einer noch ausgeprägteren rhapsodischen Form eine stärkere Neigung zur rhetorischen Verwendung symbolischer Motive, die sich in einen eigenen Eklektizismus zerlegen. Obwohl er dominierend ein Instrumentalkomponist war – eine Meister der Form und Instrumentierung – hatte Šulek den außermusikalischen Komponenten seiner Werke große Bedeutung beigemessen, und zwar um die humanistischen Botschaften - ähnlich wie L. van Beethoven – zu betonen. Dieser eigenartige Anachronismus mit seiner ausgesprochen konservativen Haltung gegenüber der Musik des 20. Jahrhunderts geht darauf zurück, dass Šulek in heftige Auseinandersetzungen geriet mit den Avantgarde-Komponisten, die sich in den 60er und 70er Jahren anlässlich der Musikbiennale Zagreb versammelt hatten und von denen nicht wenige seine ehemaligen Studenten waren. Insgesamt ist jedoch Šuleks positiver Einfluss auf das Musikumfeld, in welchem er wirkte, unbestritten – sowohl auf kompositorischer als auch auf pädagogischer Ebene. 10 JAHRE Festival der kroatischen Musik in Wien 87 2005 2006 2008 88 89 2007 2009 2011 90 91 2010 2012 92 93 2013 IMPRESSUM Organisation Kroatisches Musikinformationszentrum - Konzertdirektion Zagreb (Hr-10000 Zagreb, Kneza Mislava 18) Info: (+385 1) 450 11 89 Verlag Koncertna direkcija Zagreb (www.kdz.hr), für den Verleger: Josip Nalis Produzenten Davor Merkaš und Lana Merkaš Texte Nikša Gligo, Vjera Katalinić, Koraljka Kos, Davor Merkaš, Ennio Stipčević, Ivan Živanović, Übersetzung Vesna Ivančević Ježek, Vera Merkel, Sead Muhamedagić, Maja Petrović, Lektorat Margit Antauer, Vera Merkel DTB Daniel Ille, Art’s d.o.o. Konzept und Cover Design Daniel Ille, Art’s d.o.o. Photos Petar Tyran, Photoarchiv des Kroatischen Musikinformationszentrums – Konzertdirektion Zagreb, Kroatischer Komponistenverband, Cantus d.o.o., Renee Del Missier, Photoarchiv des Lexikographischen Instituts „Miroslav Krleža“ in Zagreb, Tatjana Genc, Brian Rašić, Kay Mori Fashion Blog. Druck Stega tisak d.o.o. Auflage 1000 Stück KONZERTDIREKTION ZAGREB (+385 1) 4501 200 [email protected] www.kdz.hr WWW.MIC.HR KROATISCHES MUSIKINFORMATIONSZENTRUM (+385 1) 4501 189 [email protected] www.mic.hr Kroatische Botschaft in Wien MINSTREL St. Peter Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten Stadt Zagreb, Stadtamt für Bildung, Kultur und Sport Verein zur Förderung der kroatischen Musik NEUES KÜNSTLERFORUM