PRESSEMITTEILUNG Montagsdemo in Leipzig 1989 "Reiht euch

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PRESSEMITTEILUNG Montagsdemo in Leipzig 1989 "Reiht euch
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PRESSEMITTEILUNG
Leipzig, den 04.12.2012
Unser Zeichen:pm_353_creutz.doc
Montagsdemo in Leipzig 1989 "Reiht euch ein!" von Günter Creutz, Leipzig
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ erhält Gemälde zur Friedlichen Revolution als
Schenkung
Beeindruckend und düster wirkt das Gemälde des Leipziger Malers Günter Creutz (1927 – 2010) von 1989, auf dem man
einen großen Demonstrationszug mit Fahnen im Oktober 1989 vor dem ehemaligen Sitz der Bezirksverwaltung für
Staatsicherheit, der „Runden Ecke“ vorbeiziehen sieht. Creutz, der mit seiner Familie ebenfalls an den Protesten der
Friedlichen Revolution teilgenommen hat, fängt mit dem Bild die ängstliche Stimmung ein, wie sie damals viele
Demonstranten, die ab dem 2. Oktober 1989 Montag für Montag an der „Runden Ecke“ vorbei zogen, empfunden haben.
Am 4. Dezember gelang es einer Gruppe von Bürgerrechtlern, die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit friedliche zu besetzen
und die Arbeit des MfS lahm zu legen. In der gleichen Nacht noch gründete sich das Bürgerkomitee, der sich von Anfang an für
die Sicherung der Stasi-Akten als auch für die Aufarbeitung der SED-Diktatur am authentischen Ort einsetzt. Neben der
Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ zeigt der Verein seit Oktober 2009 die Sonderausstellung „Leipzig auf dem
Weg zur Friedlichen Revolution“. Mit der Installation des Gemäldes „Reiht euch ein!“ im Vorraum der Exposition erhält die
Gedenkstätte am Jahrestag der Besetzung ein besonders passendes neues Objekt.
Ingrid Creutz übergibt am 4. Dezember 2012 das Gemälde aus dem Nachlass Ihres Mannes offiziell als Schenkung der
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke“. Das Bild bereichert die umfangreiche Sammlung des Hauses, die mit etwa
40.000 Objekten zum Thema Staatssicherheit in ihrer Geschlossenheit einmalig ist. Neben Geruchskonserven, einer
Maskierungswerkstatt, Wanzen und Geräte zum heimlichen Öffnen von Post, sammelt das Bürgerkomitee auch Exponate, die
nicht nur von der Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der Stasi erzählen sondern auch in unmittelbarem Zusammenhang mit
der Friedlichen Revolution stehen. Dazu gehören neben Transparenten, Flugblättern und Demolautsprecher auch Kunstwerke,
die ein Stück des friedlichen Umbruchs miterzählen.
Zur Person:
Günter Creutz studierte nach seiner Lehre als Dekorationsmaler an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei
sowie an der Universität Leipzig Kunstpädagogik. Er war über dreißig Jahre als Maler und Grafiker sowie als Kunstpädagoge in
der Schul- und Erwachsenenbildung tätig. Es entstanden in dieser Zeit mehrere Stadtgemälde.