Von Gott reden - aber wie? (ev. 5/6)

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Von Gott reden - aber wie? (ev. 5/6)
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EINFÜHRUNG
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Karin Ardey
Von Gott reden – aber wie?
Einführung
Auch wenn viele Erwachsene heute Schwierigkeiten mit der Existenz Gottes haben und sie zum Teil
infrage stellen, beschäftigen sich Kinder und Jugendliche stark mit dieser Frage. Sie möchten wissen,
ob es Gott gibt und wie sie sich ihn vorstellen können. Auf der Suche nach Sinn, nach Erklärungen
für die Entstehung der Welt und bei den Fragen nach ihrem eigenen Woher und Wohin möchten sie
sich auf einen Lenker und Begleiter verlassen können, der alles zum Guten wendet.
Innerhalb der religiösen Entwicklung steht das Bild Gottes als natürlicher Person (anthropomorphe
Gottesvorstellung), die direkt in die Welt durch Belohnung und Bestrafung eingreift. Das Verhältnis
zu Gott ist abhängig von den Erfahrungen, die die Kinder zu Beginn ihres Lebens mit den für sie verantwortlichen Autoritäten sammeln: Erfahren sie diese als beschützend, umsorgend und liebevoll,
entwickelt sich ein positives Bild. Erfahren sie im Umgang mit ihnen Ungerechtigkeit, Unberechenbarkeit und Willkür, so hat dies negative Auswirkungen und kann selbst bei jungen Erwachsenen bis
hin ins Erwachsenenalter noch zu einem gestörten Gottesverhältnis führen.
In ihrer weiteren religiösen Entwicklung sehen die Kinder Gott als eine Art Vertragspartner: Gott erwartet, dass die Menschen gut und richtig handeln. Erfüllen sie diesen Willen, geht es ihnen gut, tut
man dies nicht, so greift Gott strafend ein. Man muss sich also ständig darum bemühen, Gott keinen
Anlass zur Bestrafung zu geben.
In der Altersgruppe der Schülerinnen und Schüler, für die dieses Unterrichtsmaterial konzipiert ist,
werden sich noch Ansichten finden lassen, die aus den o.g. Gottesvorstellungen resultieren. Das Gottesbild anderer Schülerinnen und Schüler wird geprägt sein durch die Vorstellungen ihrer gleichaltrigen Freundinnen und Freunde oder einer Gruppe, der sie sich verbunden fühlen. Zunehmend trennen die Heranwachsenden Gott und die Welt. Gott ist ein Wesen außerhalb der Welt, innerhalb der
Welt ist der Mensch für sein Handeln selbst verantwortlich. Dieser Erkenntnis liegt die Erfahrung zugrunde, dass Gott nicht unmittelbar in die Welt eingreift. Der Mensch kann über seine Entscheidungen und Bindungen – auch in religiöser Hinsicht – frei entscheiden. Das Prinzip der Autonomie kann
zu Konflikten mit einer göttlichen Autorität bis hin zu ihrer Ablehnung führen.
Am Ende der Jugendzeit kann möglicherweise die Beziehung zwischen Mensch und Gott in einem
die ganze Menschheit und Welt umfassenden Gesamten gesehen werden.
Im Laufe der religiösen Entwicklung werden also die anthropomorphen Vorstellungen von Gott abgelegt. Die jungen Menschen erkennen, dass menschliche Eigenschaften nicht ausreichen, um Gott zu
beschreiben und zu erfassen. Wie schon erwähnt, werden sich die Schülerinnen und Schüler des 5.
und 6. Jahrgangs zum Teil noch auf der Stufe gänzlich anthropomorpher Gottesvorstellungen befinden, zum Teil werden sie Gott als Verhandlungspartner betrachten und zum Teil werden sie sich auf
dem Weg zu einem differenzierten Gottesbild befinden.
Da sich häufig gerade in dieser Zeit die Entscheidung zu einem positiven oder ablehnenden Gottesverhältnis anbahnt, ist es überaus wichtig, alle Aussagen der Schülerinnen und Schüler absolut ernst
zu nehmen und sie auf keinen Fall zu werten. Hauptmedium wird dabei im Unterricht das Gespräch
sein, für das eine vertrauensvolle Atmosphäre, vielfältige Gesprächsanreize und große Offenheit geschaffen werden müssen. Für die Gespräche in den kleineren Gruppen sollten sich die Schülerinnen
und Schüler ihre Gesprächspartner selbst aussuchen – so ist von vornherein eine Vertrautheit hergestellt, die die Gespräche erleichtert. Die Gespräche in der Großgruppe sollten im Stuhlkreis stattfinden, sodass jede/r den bzw. die anderen beim Sprechen und Zuhören ansehen kann. Ein kleines Ritu:in Religion 5/2003
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al zu Beginn der Gespräche, wie z.B. das Anzünden einer Kerze, die in der Mitte steht, eine Atemübung, eine kurze meditative Musikeinspielung schaffen eine besondere Atmosphäre und lassen zur
Ruhe kommen.
Lange Zeit glaubte man seitens der Theologie, dass man Menschen durch Argumentation und das
Apellieren an den Verstand zum Glauben führen könnte. Man vergaß, dass Gott, obwohl dem Menschen nahe, doch der grundsätzlich Andere und mit menschlichem Intellekt nicht Beschreibbare ist.
Das Verweilen bei Gottesbildern ließ angeblich auf eine niedere Stufe der religiösen Bildung schließen. Man vergaß, dass religiöse Wahrheit immer etwas mit den Erfahrungen der Menschen zu tun
hat. So ist ja die ganze Bibel ein Dokument über die Erfahrungen von verschiedenen Menschen(gruppen) mit Gott und Jesus von Nazareth in der Geschichte.
Dank der Befreiungstheologie und feministischer Ansätze begann vielerorts ein Umdenken: Am Anfang der Auseinandersetzung mit Gott steht die gelebte Erfahrung. Sie wird reflektiert und von Gott
her mit Sinn gefüllt. Dabei wird sie nur relevant, wenn sie sich im Vollzug des Lebens als tragfähig erweist. So gehören Vorstellungen und Bilder, die das Wesen Gottes beschreiben, notwendig zu jeder
religiösen Entwicklung, nicht nur im Kindes- und Jugendalter. Sie geben die Möglichkeit, sich in einer annähernd gleichen kulturellen Gruppe sprachlich zu verständigen.
Von der Lebenswirklichkeit heutiger Kinder und Jugendlicher her ergibt sich ein weiterer Grund zur
Auseinandersetzung mit Gottesbildern. Die Schülerinnen und Schüler leben in einer Zeit, in der das
Bild, ob bewegt oder statisch, einen hohen Stellenwert hat und zunehmend an die Stelle des gelesenen
oder gehörten Wortes tritt. Bilder haben eine große Anziehungskraft. Allerdings ist kein Bild nur eine Wiedergabe der Natur oder eine Illustration. Es verweist vielmehr auf die Dinge, die dahinter stehen: Wer ein Bild betrachtet, bringt dieses mit seinem Erleben und seinen Erfahrungen ins Gespräch.
Auch die Gottesvorstellungen und Gottesbilder werden mit dem eigenen Leben in Beziehung gebracht. Sie bleiben nicht statisch, sondern verändern sich und erhalten womöglich eine andere Dignität. Sie werden gemessen und gedeutet aus der jeweiligen Lebenssituation heraus.
Die Bibel bietet eine Vielzahl von Gottesbildern, die einen Anstoß geben, sich mit ihnen auseinander
zu setzen und eigene Bilder zu artikulieren. Dabei sind zwei Dinge, die im Unterricht reflektiert und
diskutiert werden müssen, von grundlegender Bedeutung:
1. Gott selbst gibt sich, als Mose ihn am Dornbusch nach seinem Namen fragt, den Namen „Ich bin,
der ich bin“ oder in anderer Übersetzung „Ich bin, der für euch da ist“ (2 Mose 3,14).
2. Im zweiten Gebot des Dekalogs sagt Gott „Du sollst dir kein (Gottes)bildnis machen“ (2 Mose
20,4).
Gerade diese zweite Aussage hat zu vielen Konflikten geführt, da der Mensch sich ohne vergleichende
Bilder nicht über Gott äußern kann. Eine weitere theologisch-didaktische Auseinandersetzung mit diesen Grundlagen geschieht bei der Vorstellung der dazugehörigen Materialien im Unterrichtsverlauf.
Intentionen
Die Frage nach Gott, welche Funktion er einnimmt, wie man ihn sich vorstellen muss, wie man von
und mit ihm reden kann, beschäftigen die Schülerinnen und Schüler nicht erst im 5. oder 6. Jahrgang.
Jede/r bringt seine bzw. ihre Gottesvorstellungen und -bilder mit in den Unterricht. Die Kinder und
Jugendliche haben – wie schon erwähnt – einen Anspruch darauf, dass ihre gesamten Äußerungen
ernst genommen werden, sind sie doch Ausdruck ihres Glaubens.
Mithilfe des angebotenen Materials sollen die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, sich ihre eigenen Vorstellungen zu vergegenwärtigen und zu reflektieren. Außerdem soll ihnen die Möglichkeit
eröffnet werden, ein differenziertes Gottesbild zu entwickeln. Hauptmedium dieser Unterrichtsreihe
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ist dabei das Gespräch, sowohl in Kleingruppen als auch im Klassenverband. Das Thema „Von Gott
reden – aber wie?“ kann über drei verschiedene Zugänge erarbeitet werden.
1. Menschen reden von Gott
Ausgehend von den Äußerungen fremder Kinder und Jugendlicher können die Schülerinnen und
Schüler ihre persönlichen Gottesbilder entfalten. Der Umweg über fremde Äußerungen ermöglicht häufig einen leichteren Einstieg, da die vorhandene Distanz Schutz vor allzu Persönlichem
bietet. Dieser Baustein steht bewusst zu Beginn der Unterrichtseinheit, da er von der Lebenswirklichkeit und den Erfahrungen ausgeht.
2. Die Bibel redet von Gott
An verschiedenen Texten der biblischen Tradition lernen die Schülerinnen und Schüler Gottesbilder der Hebräischen Bibel und des Neuen Testaments kennen und bringen sie mit den eigenen
Gottesbildern ins Gespräch. Die Texte sind in der Reihenfolge aufgenommen, wie sie in der Bibel
aufeinander folgen – sie muss so nicht eingehalten werden. Die Übersetzungen entsprechen verschiedenen Übertragungen oder wurden des besseren Verständnisses wegen nacherzählt.
3. Menschen reden mit Gott: das Gebet
Im Gebet werden häufig verschiedene Seiten Gottes angesprochen, sodass auch über einen Psalm,
eine Geschichte oder ein Gebet Gottesvorstellungen und Gottesbilder reflektiert und diskutiert
werden können.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass es für die religiöse und psychosoziale Entwicklung von
Mädchen und für ihre Gottesbeziehung sehr wichtig ist, sich Gott auch als Frau vorzustellen. Nur so
können sie sich im Göttlichen wiederfinden und werden nicht nur durch männliche Gottesvorstellungen, die häufig ein Minderwertigkeitsgefühl hervorrufen, geprägt. Darum sollten im Unterricht
auch weibliche Gottesbilder benannt und vorgestellt werden.
In diesem Unterrichtsvorschlag geht es vorrangig darum, ein positives und vertrauensvolles Verhältnis zu Gott aufzubauen. Aus diesem Grund werden auch ausschließlich positive Gottesvorstellungen
thematisiert. Sollten die Schülerinnen und Schüler selbst Bilder eines strafenden und scheinbar unberechenbaren Gottes einbringen, so ist deutlich zu machen, dass diese Bilder der Erfahrung von Menschen entspringen, die das Eingreifen Gottes in ihre Geschichte als strafend und unberechenbar empfunden haben, dass es Gott aber bei all seinem Tun und Handeln letztendlich um das Wohl seiner
Menschen geht.
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Menschen reden von Gott
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Wir Menschen können alles: Scheiß und Liebe
Drei Schüler einer Sonderschulklasse diskutieren im Religionsunterricht die Frage, ob man Gott
durch ein Gebet beeinflussen kann oder ob er in seinem Handeln autonom entscheidet. Über diese
Frage hinaus diskutieren sie das Wesen Gottes. Ein Schüler kommt zu der Erkenntnis, dass Gott im
Gegensatz zum Teufel und den Menschen allein die Liebe verkörpert. „Gott ist Liebe“, lautet die Aussage dieses Textes.
Da es um die Sprache von und über Gott geht, sollte die Thematik „Teufel“ wenn möglich unberücksichtigt bleiben oder nur kurz besprochen werden. Außerdem zeigt sich, dass Jungen – und nur
diese sind die Gesprächsteilnehmer – Gott ganz selbstverständlich männlich – als Vater – besetzen.
Ein mütterliches, also weibliches Gottesbild lehnen sie kategorisch ab. Die/Der Unterrichtende sollte den Impuls geben, darüber nachzudenken, ob es Unterschiede zwischen der Liebe einer Mutter und
der eines Vaters gibt. Gerade für die religiöse Entwicklung von Mädchen ist es wichtig, weibliche
Gotteszüge zuzulassen, zumal sie auch in der Bibel ihren Ort haben (Hausherrin: Ps 123,2; Adlermutter: 5 Mose 32,11; Mutter: Jes 66,13).
! Der Arbeitsauftrag, Aussagen auf eine Karteikarte zu schreiben, zieht sich durch die gesamte Unterrichtseinheit. Zum Schluss können alle Karten ausgelegt werden und die Schülerinnen und Schüler
erhalten so noch einmal einen Überblick und eine Zusammenstellung über die Vielfalt von Gottesvorstellungen. Vielleicht können sie auch eine Entwicklung ihres eigenen Gottesbildes wahrnehmen.
Eine andere Möglichkeit, die einzelnen Unterrichts„ergebnisse“ zu reflektieren, bietet das Führen eines Lerntagebuches.
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Der liebe Gott …
Daniel, ein kleiner Junge, ist auf der Suche nach dem lieben Gott. Als sein Vater ihm sagt, dass Gott
ein wenig in jedem Menschen ist und dass er sichtbar wird, wenn Menschen etwas verschenken, ohne
Bedingungen daran zu knüpfen, beobachtet er ganz genau die Schenkenden. Alle, die ihm etwas
schenken, sogar der eigene Vater, enttäuschen ihn: Sie stellen Bedingungen. Nur der Apfelbaum
nicht. Er schenkt ihm einen Apfel, den er mit Wolllust verzehren kann, ohne dass der Baum etwas von
ihm will. Da ist für Daniel klar: „Der liebe Gott wohnt bei uns im Apfelbaum.“ (So lautet auch der
genaue Titel der Erzählung.) Der Vater, dem er seine Erfahrung mitteilt, bestätigt seine Sichtweise:
Gott ist in jedem Baum, also letztendlich in der gesamten Natur zu finden.
Die Geschichte weckt in den Schülerinnen und Schülern Erinnerungen an Überlegungen aus ihrer eigenen Kindheit. So eröffnet sie die Möglichkeit, sich mit den eigenen frühkindlichen Gottesvorstellungen auseinander zu setzen. Des Weiteren transportiert sie das Bild Gottes als Schöpfer.
Auf dem oberen Teil des Arbeitsblatts befindet sich der Anfang der Geschichte bis zu Daniels Frage,
woran man den „lieben Gott“ erkennt, wenn man ihm begegnet. Die Schülerinnen und Schüler sollen Daniel eine Antwort geben. Dadurch werden sie aufgefordert, ihr eigenes Gottesbild zu reflektieren und auszudrücken. Nachdem die Lehrerin/der Lehrer die ganze Geschichte vorgelesen oder erzählt hat, können sie ihre eigenen Vorstellungen mit denen Daniels ins Gespräch bringen und so ggf.
um den Aspekt des Schöpfergottes erweitern.
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Gott wäre aber blöd, wenn er das täte!
Judith und Klara, zwei kleine Mädchen, diskutieren, ob Gott alles kann und ob er alle Wünsche erfüllt. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass dies nicht sein kann. Es bestünde dann ja die Möglichkeit,
dass Menschen Gott gleich sein wollten. Dann stünde seine Macht und sein Ganz-anders-Sein zur
Disposition. Gott würde seine Einmaligkeit verlieren, er könnte verfügbar gemacht und manipuliert
werden. Auf ganz schlichte Art und Weise erklärt Judith diese hochkomplizierte philosophische Fragestellung. Die Ansicht des kleinen Bruders dagegen, dass Gott nämlich seinen Wunsch nach genau
der Mutter, die er hat, erfüllt hat, wirft die Frage nach dem Anfang auf. Schon bevor die eigenen
Wünsche bewusst werden, weiß Gott, was für den Menschen gut ist und handelt.
Die Frage nach der Allmacht Gottes und seiner Fähigkeit in die Welt einzugreifen und konkrete Wünsche zu erfüllen, beschäftigt auch noch die Schülerinnen und Schüler dieser Altersstufe. Die Geschichte regt dazu an, diesbezügliche Gedanken infrage zu stellen. Menschen können sich Gott einerseits nur in menschlichen Kategorien denken, andererseits müssen sie sich bewusst sein, dass sie ihn
nur beschreiben und nicht fassen können, denn Gott ist der grundsätzlich Andere.
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„Was soll das heißen: So haben Sie sich Gott nicht
vorgestellt?!“
In den verschiedenen Briefen an Gott werden die naiven Vorstellungen jüngerer Kinder deutlich. Sie
regen zur Auseinandersetzung und zur persönlichen Stellungnahme an. Die Karikatur zeigt ein Bild
Gottes, das in dieser Form sicher nicht in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler ist. Durch die
überspitzte Darstellung werden eigene Bilder wachgerufen und bewusst gemacht.
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Wenn ich das Wort „Gott“ höre …
Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler durch die Konfrontation mit den Gottesvorstellungen
anderer, vor allem jüngerer Kinder, ihr eigenes Gottesbild bewusst gemacht haben, werden sie jetzt
aufgefordert, die wach gerufenen Bilder zu ordnen und in kurzen, prägnanten Sätzen zu formulieren.
Dieses Blatt bleibt in der Hand einer jeden Schülerin und eines jeden Schülers. Die Ergebnisse werden nicht vorgestellt. So werden die ganz persönlichen Aussagen vor eventuellem Lächerlichmachen
durch andere geschützt. Am Ende der Unterrichtseinheit wird es wieder zur Hand genommen und jede Schülerin/jeder Schüler vergleicht, ob sich sein Gottesbild erweitert oder sogar verändert hat.
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Herr, deine Liebe …
Die beiden ausgewählten Lieder bringen die Freude über Gottes Zuwendung und Liebe zum Ausdruck. Mit ihren heiteren Melodien macht es große Freude, sie zu singen. Beide Lieder regen dazu an,
sie in gemalte Bilder oder Collagen umzusetzen und eigene Liedstrophen zu dichten. Dies geschieht
am besten in kleinen Gruppen. Musikalisch kann der Gesang durch das Klatschen des Rhythmus begleitet werden. Des Weiteren können einzelne Liedzeilen mit Orff’schen Instrumenten von einigen
Schülerinnen und Schülern untermalt werden, während andere das Lied durch Gesten begleiten.
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Die Bibel redet von Gott
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Die Berufung des Mose
In der Erzählung von Gottes Auftrag an Mose, das Volk Israel aus Ägypten zu führen, gibt Gott sich
einen Namen und macht sich so erkenntlich, und zwar als handelnde Person. Sein Name ist Zuspruch
und Programm. Er begleitet sein Volk und ist für es da. Dabei ist zu bedenken, dass „die Übersetzung ‚Ich
bin, der ist‘ (oder: ‚Ich bin, der ich bin‘) eher einer philosophischen Definition entspricht, nach der Gott als der ‚Seiende‘ oder das ‚Sein‘ bezeichnet wird. Eine solche abstrakte Bedeutung des Gottesnamens wäre von Mose und den unterdrückten Israeliten kaum verstanden worden. Erst recht hätte sie die helfende Nähe Gottes nicht erkennen lassen. –
Manche Ausleger übersetzen den Namen JHWH: ‚Ich werde sein, der ich sein werde‘. Gemeint ist, dass Gott erst in
Zukunft zeigen wird, wer er für Israel ist. Jetzt kann und darf es niemand wissen, Gott behält sein Geheimnis für sich.
Er verweigert für den Augenblick eine Antwort. Eine solche Antwort wäre in der damaligen Situation wenig hilfreich
gewesen, weil sich Gott mit einem solchen Namen eher verborgen hätte. – Am ehesten überzeugt die Deutung, die in
dem Namen einen Trost und eine Hilfe für das Volk sieht: ‚Ich bin der ›Ich bin da‹‘, d.h. ‚Ich bin der, der für euch da
ist‘. Gott will für das Volk Israel in schwerer Zeit der Nahe und der Retter sein.“ (Werner Trutwin)1)
Der Name Gottes ist für das jüdische Volk positiv besetzt, da es mit ihm die Erfahrung von Rettung
und Bewahrung verbindet. Dieser Name muss vor Missbrauch geschützt werden (2 Mose 20,7). Das
führte dazu, dass er bis auf den heutigen Tag nicht ausgesprochen wird.
In der Auseinandersetzung mit dieser Erzählung im Unterricht geht es hier allein um die Namensgebung Gottes. Die Thematisierung der Berufung, des Auftrags und des Symbols „brennender Dornbusch“ würden an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Sie gehören in einen anderen Zusammenhang.
Hier geht es allein darum, die Bedeutung des Namens, auch für das eigene Leben, zu reflektieren.
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Der brennende Dornbusch (Folie 1)
Der Künstler Sieger Köder hat das Ereignis der Namensvorstellung in seinem Bild „Der brennende
Dornbusch“ dargestellt. Das Bild zeigt zwei Motive: Im Mittelpunkt steht der leuchtend rote brennende Busch, der davor kniende Mensch befindet sich an der äußeren linken Seite. Durch den Gebetsschal ist er deutlich als Jude definiert. Gleichzeitig ist das Bild in zwei Ebenen unterteilt: die obere Hälfte mit dem Dornbusch vor einem dunklen, blauen Nachthimmel und die untere mit dem in
gelb und ocker gehaltenen auf der Erde knienden Menschen. Dieser ragt in die obere Hälfte hinein
und verbindet so Erde, Himmel und den brennenden Dornbusch (Gott) miteinander. Die Auswahl
der Farben kontrastiert stark. Sie können als Symbol für die vier Elemente gedeutet werden (Erde,
Luft, Wasser, Feuer).
Der brennende Dornbusch hat die Form einer Krone, zum einen Symbol für die Herrschaft Gottes,
zum anderen verbindet sie das Geschehen am Dornbusch mit dem Tod Christi. Die Farbe Rot ist die
Farbe des Blutes und symbolisiert das Leben. Im Dornbusch werden bei genauerem Hinsehen
Schriftzeichen sichtbar. Sie ähneln hebräischen Buchstaben und sind auf den ersten Blick nicht zu entziffern. Erst wenn man genau hinschaut und sie, wie die hebräische Schrift, von rechts nach links liest,
entdeckt man den Satz „ich bin der ich bin da.“ Das ganze Geheimnis Gottes zeigt sich in dem brennenden Busch, den auch das Feuer nicht zerstören kann, gleichzeitig enthält er aber auch die Zusage,
dass Gott stets bei den Menschen ist.
1) Werner Trutwin: Die Weltreligionen, Bd. 2: Christentum, Patmos Verlag, Düsseldorf 1999, S. 25
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Methodische Zugänge zu dem Bild sind eine Bildbetrachtung, auch vor dem Hintergrund der biblischen Erzählung in m7, und die weitere Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Gottesnamens –
auch für die heutige Zeit – in einem Klassengespräch. Diese Aussagen können als Rahmen um das
Bild auf der Folie geschrieben werden. Weiterführend schreibt jede Schülerin und jeder Schüler auf
Flammen aus rotem Tonpapier den angefangenen Satz „Ich bin da, wenn …“. Diese können in einen
trockenen Ast gehängt werden.
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Du sollst dir kein Gottesbildnis machen
Das „Bilderverbot schließt für den biblischen Gottesglauben nicht nur aus, dass der biblische Gott wie die ägyptische
Hathor in immer anderen Erscheinungsformen von ‚etwas am Himmel‘ (z.B. als Sonne oder Mond), von ‚etwas auf
der Erde‘ (z.B. als Kuh, Stier oder Mensch) und von ‚etwas im Wasser‘ (z.B. als Frosch oder Nilpferd) dargestellt wird. Nein, der biblische Gott will und kann in keinem einzigen Götterbild in dieser Welt sein. Nicht weil die
Götterbilder der Ägypter und Kanaanäer zu primitiv und zu menschlich sind oder weil ein Gott, der, wie wir vielleicht meinen, Geist ist und deshalb nicht in gestalthaften Bildern dargestellt werden könnte, lehnt der biblische Gott
Götterbilder ab. Es hängt vielmehr mit seinem innersten Wesen zusammen und damit, wie Er sich den Menschen in
Erfahrung bringen will. Daran, dass dieser Gott der Bibel alle Bilder ablehnt, soll nicht einfach deutlich werden, dass
er alle Bilder und Vorstellungen sprengt. Davon waren zum Teil auch die Ägypter überzeugt, wenn sie immer wieder
neue Bilder versucht haben. Die Bildlosigkeit des biblischen Gottesglaubens will vielmehr den Blick und das Tun der
Menschen auf etwas anderes konzentrieren als die Götterbilder dies tun. Dieses Andere ist zugleich das Besondere des
biblischen Gottesglaubens, was ihn zutiefst prägt und darin von den Religionen des Alten Orients unterscheidet.“
(Erich Zenger)2)
In 2 Mose 33,12-23 wird erzählt, dass kein Mensch den Anblick Gottes ertragen könnte, denn er ist
nicht mit menschlichen Blicken zu erfassen oder zu beeinflussen. Gott entzieht sich der menschlichen
Einflussnahme. Er kann nur im Vorübergehen gespürt werden. Nur sein Rücken ist erkennbar. Er
bleibt erkennbar, wenn man ihm auf seinem Weg nachfolgt: Nur wer sich mit Gott auf den Weg
macht, kann ihn erfahren und begreifen. Gott bahnt den Weg und geht voran (Exoduserfahrung).
Diese Erfahrung kann durch kein noch so künstlerisch wertvolles Bild dargestellt werden.
Die Schülerinnen und Schüler sind zum Teil sicher noch nicht in der Lage, die ganze Tiefe dieser Aussagen zu verstehen. Aber die Aussage, dass Bilder festlegen und verfügbar machen, ist auch auf dieser
Altersstufe nachvollziehbar.
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Variationen zum Horeb
Oft genug erwarten die Menschen, dass Gott seine Allmacht auch in mächtigen Taten zum Ausdruck
bringt. Die Erfahrung des Elia dagegen macht deutlich, dass es häufig nur ganz kleine, fast unmerkliche und unerwartete Ereignisse sind, in denen Gott begegnet. Nicht bei den Starken und Mächtigen
ist Gott zu Hause, sondern bei den bzw. dem „Geringsten“.
Die Kenntnis der Erzählung ist notwendig, um das Gedicht von Sigrid Berg zu verstehen. Sie führt
den Gedanken des „sanften Brausens“ weiter und lenkt den Blick auf das Kleine, als unbedeutend Angesehene und Unwahrscheinliche. Das Gedicht stellt einige Anforderungen an die Schülerinnen und
Schüler, somit sollte es ggf. in der Differenzierung eingesetzt werden.
2) Erich Zenger, in: Im Dialog, Bd. 5: Gott und Gottesbilder, Kösel Verlag, München 1997, S. 63
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Du bist mein Helfer und Erretter
Das Bilderverbot und die Unaussprechbarkeit des Namens Gottes haben den Menschen zu allen Zeiten in eine schwierige Lage gebracht. Um seine Gotteserfahrungen auszusprechen und anderen von
Gott zu erzählen, sind die Menschen darauf verwiesen, ihre Sprache und ihre Metaphern zu gebrauchen. Dabei können Eigenschaften nur mit Bildern und Vergleichen beschrieben werden. Die Psalmen bieten eine Fülle solcher vergleichenden und beschreibenden Bilder. Sie können zum einen eine
Hilfe sein, zu hören, wie die Menschen zur Zeit der Entstehung der Bibel Gott erfahren haben, zum
anderen sind sie Ermutigung, eigene Bilder zuzulassen und auszudrücken.
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Marias Lobgesang
Als Maria vom Erzengel Gabriel erfährt, dass sie auserwählt wurde, um den Messias zur Welt zu bringen, stimmt sie einen Lobgesang an. In ihm wird ihr Gottesbild deutlich:
O Gott hat sie ausgesucht, weil/obwohl sie einfach, d.h. arm und unbedeutend ist.
O Gott tut Großes für alle Menschen.
O Gott rettet auch die Mächtigen, wenn sie umkehren.
O Gott schenkt allen Menschen sein Erbarmen über alle Zeiten hinweg.
O Gott stürzt die uneinsichtigen Mächtigen und richtet die Unterdrückten auf.
O Gott macht die Hungrigen satt.
O Gott ist barmherzig.
O Gott hält, was er verspricht.
In ihrem Lobgesang steht Maria in einer Reihe mit den großen Frauen Israels: Miriam, Debora, Hanna … Die sozialkritischen Aspekte und die messianische Vision von einer gerechten Welt rücken sie
in die Nähe der Prophetinnen. Durch Maria – eine Frau – wird der zweite Bund Gottes mit den Menschen möglich. Sie ist keine teilnahmslos hinnehmende Frau, sondern sie nimmt die Verheißung aktiv an. Allen Menschen wird sie dort sympathisch, wo sie zweifelt: „Wie soll das geschehen?“
Um die Schönheit und Klarheit dieses Lobgesanges zur Geltung zu bringen ist es besser, wenn die
Lehrerin oder der Lehrer den Lobgesang selbst vorliest. Später sollten die Schülerinnen und Schüler,
nachdem sie geübt haben, auch die Möglichkeit haben, das Lied vorzutragen. Nach dem Lehrervortrag werden die Wörter, die haften geblieben sind, an der Tafel gesammelt.
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Die verlorene Münze
Im Gleichnis von der verlorenen Münze (oder Drachme, Lk 15,8-10) benutzt Jesus ein für die damalige Zeit recht außergewöhnliches Bild: Er vergleicht Gott mit einer Frau. Diese hat eine Drachme
verloren und sucht so lange, bis sie sie wieder findet. Eine Drachme war ein Zehntel des Brautschmucks, der in Israel für Frauen ein Notgroschen für schlechte Zeiten war. Im Gegensatz zu vielen
Menschen, die Verlorengegangenes häufig viel zu schnell aufgeben, stellt die Frau das ganze Haus auf
den Kopf. Sie lässt nichts unversucht, um das Verlorengegangene wieder zu finden. Nachdem sie die
Münze gefunden hat, richtet sie in ihrer überschwänglichen Freude ein Fest für alle Freundinnen und
Nachbarinnen aus. Jesus verspricht seinen Zuhörerinnen und Zuhörern, dass Gott genauso handeln
wird: Er geht jedem nach. Er gibt nicht nach, bis er sie gefunden hat und sie wieder an dem ihnen angestammten Platz sind, wo sie wichtig und wertvoll sind.
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Da die überwiegende Zahl der Gottesvorstellungen männlich geprägt sind, sollte in einem Unterrichtsgespräch nach weiteren weiblichen Gottesbildern gesucht werden. Sie werden auf Karteikarten
festgehalten.
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Das weibliche Antlitz Gottes (Folie 2)
Das Bild „Das weibliche Antlitz Gottes“ wurde von der indischen Künstlerin Lucy D’Souza gestaltet. Um den Lebensbaum in der Bildmitte herum versammeln sich vier biblische Frauengestalten:
Hanna, die Mutter Samuels (links oben); Maria, die Mutter Jesu (links unten); Maria aus Betanien
(rechts oben) und Rut (rechts unten). Alle Frauendarstellungen werden durch die Künstlerin mit
Symbolen aus der indischen Mystik in Korrespondenz gebracht:
O Hanna (links oben) wird als Tänzerin vor einer Flamme dargestellt. Auch sie singt – wie Maria –
ein Danklied. Sie dankt Gott für ihren Sohn Samuel, der Gott ein ganzes Leben lang dienen wird.
Die leuchtende Farbe ihres Gewandes und die Flamme im Hintergrund, die an den brennenden
Dornbusch erinnert, sind Symbole für die Gegenwart Gottes.
O Maria (links unten) hält schützend die Hände um ihr Kind. Sie hält es sanft in den Armen und gibt
ihm die Geborgenheit, in der es ruhig schlafen kann. Maria verkörpert das Symbol der Menschenfreundlichkeit Gottes.
O Maria aus Betanien (rechts oben, vgl. Joh 12,3-8) salbte Jesus die Füße. Jesus lobte sie für dieses
Tun, das er auf seinen eigenen Tod hin deutete. Im Hintergrund sind die indischen Symbole für den
Geist (Schwan) und die Erleuchtung Buddhas (Pappelblatt) zu erkennen. Maria steht für die Weisheit Gottes.
O Rut (rechts unten) kniet auf einem Feld. Sie hält die aufgesammelten Ähren im Arm wie eine Mutter ihr Kind. Das Korn symbolisiert die Güte und Vorsorge Gottes, der durch ein Gebot festlegte,
dass Arme, Witwen und Fremde versorgt werden müssen (5 Mose 24,19). So ist Rut das Sinnbild
für die Barmherzigkeit Gottes.
O Der Lebensbaum in der Mitte des Bildes ist gleichzeitig das Kreuz. Auffallend ist, dass das Gesicht des Gekreuzigten deutlich weibliche Züge aufweist.
Bei der Betrachtung ist es in diesem Zusammenhang nicht nötig, die ganze Vielschichtigkeit des Bildes zur Sprache zu bringen. Sinnvoll ist eine schrittweise Annäherung, indem einzelne Segmente der
Folie bei der Betrachtung abgedeckt werden. Wichtig ist, dass im Gespräch die weiblichen Eigenschaften Gottes erarbeitet werden:
O Gott ist wärmende und leuchtende Kraft.
O Gott schenkt Geborgenheit wie eine Mutter.
O Gottes Weisheit durchdringt und bewegt.
O Gottes Barmherzigkeit sorgt wie eine Mutter.
Diese oder ähnliche Sätze können gemeinsam formuliert, an der Tafel gesammelt und auf Karteikarten geschrieben werden.
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Menschen reden mit Gott: das Gebet
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Das Tischgebet
Zum Reden über Gott gehört als notwendige Konsequenz das Reden mit Gott, das Gebet. Gebete gehören zur Spiritualität jeder Religion, z.B. die Psalmen im Judentum oder das Vaterunser des Christentums. Allerdings nimmt die Ausübung dieser Frömmigkeitspraxis immer weiter ab. Sie ist vielen
Menschen fremd geworden. Sie schämen sich zuzugeben, dass sie beten, höchstens Kinder haben das
Recht zu beten. Wenn es aber stimmt, dass man mit Gott reden kann wie mit einer Freundin oder einem Freund (2 Mose 33,11), so kann man sich mit allen Sorgen und Leid, aber auch in Freude und
Lob an ihn wenden. Dabei beschwört das Gebet keine Magie, es verweist vielmehr auf die innere Mitte, es lässt zur Ruhe kommen und macht den Kopf frei.
Im Rahmen dieses Unterrichtsentwurfs geht es nicht darum, das Thema Gebet in einer tieferen Dimension zu ergründen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in einem ersten Schritt ihrer persönlichen Gebetspraxis bewusst werden und durch das Nachsprechen vorformulierter Gebete in die
Gebetspraxis eingeübt werden. Gleichzeitig lernen sie das Gebet als Ausdrucksform des Glaubens
kennen.
Die Erzählung „Das Tischgebet“ weckt bei den Schülerinnen und Schülern das Nachdenken über die
eigene Gebetspraxis: Kathrin wird von einem Freund zu sich nach Hause eingeladen. Als gemeinsam
gegessen werden soll, ist Kathrin ganz verwundert, dass niemand ein Tischgebet spricht. Es entwickelt sich ein Gespräch über das Beten. Dann spricht Kathrin für alle ein Tischgebet. Dieses erste
Tischgebet ist der Anfang eines regelmäßigen Betens, zumindest immer dann, wenn Kathrin zu Besuch kommt.
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Wozu ist Beten gut?
Um sich ihre Einstellung zum Gebet bewusst zu machen, vervollständigen die Schülerinnen und
Schüler angefangene Sätze zu diesem Thema. In einem zweiten Schritt bewerten sie Aussagen zum
Gebet und ordnen diese in der Reihenfolge ihrer persönlichen Gewichtung. Die entstandenen Rangfolgen können in einer Kleingruppe, aber auch im Klassenverband zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Dabei geschieht die erste Wahrnehmung der anderen Arbeiten schweigend. Es dürfen nur Verstehensfragen gestellt werden. Danach können einzelne Schülerinnen und Schüler ihre
Rangfolge auf freiwilliger Basis begründen.
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Der Herr ist mein Hirte
Psalm 23 ist der wohl bekannteste Psalm der Bibel. Viele – vor allem ältere Menschen – können ihn
auswendig sprechen. (Die Schülerinnen und Schüler könnten eine kleine Umfrage durchführen: Kennen Sie Psalm 23? Wissen Sie auch, wie er anfängt?) Der Psalm gibt Trost und Halt in den verschiedensten Krisensituationen. Durch seine tragfähigen Bilder und Vergleiche wirkt er ohne nähere Erläuterungen und Erklärungen. Die Bilder sind auch für die heutigen Schülerinnen und Schüler direkt
zugänglich. Dennoch ist es reizvoll, sie in die heutige Sprache zu übertragen. Sollten sich einzelne
Schülerinnen oder Schüler damit schwer tun, kann auch in kleineren Gruppen gearbeitet werden.
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Von Gott reden – aber wie?
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0 11
UNTERRICHTSVERLAUF
! Das Arbeitsblatt sollte erst ausgeteilt werden, nachdem die Lehrerin oder der Lehrer den Psalm
zweimal vorgelesen hat. So können sich die Schülerinnen und Schüler besser auf den Klang der Sprache und die Bilder einlassen und sie bewusster aufnehmen.
Der Psalm eignet sich in besonderem Maße dazu, ihn in Klänge und Farben umzusetzen. Eine weitere reizvolle Methode stellt das Reihum-Malen zu einzelnen Psalmversen dar: Große mit einem Psalmvers beschriftete Bögen (Tapetenstücke) und dicke Malstifte liegen auf Gruppentischen. Eine Schülerin oder ein Schüler beginnt in einer Ecke mit assoziativem Malen zu dem Vers. Er wird von der oder
dem Nächsten abgelöst. Im Uhrzeigersinn wandert die Malgruppe nun um den Tisch und vervollständigt das Bild. Das Malen geschieht schweigend. Die Bilder können gemeinsam mit dem Ursprungstext und dem veränderten Text ausgestellt werden. Schön wäre es auch, den Psalm auswendig
zu lernen.
m
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Sorgender Vater – herzliche Mutter – Freund
Das Glaubensbekenntnis in der Sprache der heutigen Zeit wurde von dem Kapuzinermönch Anton
Rotzetter verfasst. Er selbst sagt, dass es in Anlehnung an die Theologie des Franz von Assisi geschrieben wurde. In vergleichender Weise können zum einen der Sonnengesang von Franz von Assisi aber auch das Apostolische Glaubensbekenntnis hinzugezogen werden. Außerdem kann es einen
Anstoß geben, persönliche Glaubensbekenntnisse zu formulieren.
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m1 Wir Menschen können alles: Scheiß und Liebe
Heute ist Sportfest. Ich habe nur die drei NichtTurner in der Religionsstunde. Wir sind noch dabei, die Stühle von den Tischen zu räumen, da
kommt Sven hereingeschossen. Sporttasche und
5 Schirmmütze lässt er gleich an der Tür fallen.
„Frau Hermann, können Sie schnell den Segen
sagen?“
„Ich denke, du gehörst zu den Turnern?“
„Ja, gerade! Ein Segen davor kann doch nicht
10 schaden. Oder?“
Noch während des „Amen“ schnappt er sich seine Sachen und rennt den anderen nach.
Der dicke Otto schüttelt den Kopf über so viel
Hektik. Er beißt nochmal vom Brötchen unter
15 seiner Bank ab und fragt dann – mit vollen Kinderbacken, aber den Augen eines Weisen: „Nützt
denn das überhaupt, das Beten und so?“
Wir überlegen. – Kann man denn Gott beeinflussen? Tut Gott denn nicht sowieso, was er will?
20 „Ich glaube, der Teufel tut, was er will, und Gott
kann sowieso nichts machen. Das sieht man doch
im Fernsehen“, sagt Dragomir, ein leidenschaftlicher Kroate.
„Und wenn die Menschen so Teufelskram ma25 chen, andere umbringen und so – ich meine die
Verbrecher und solche Leute – die Verbrecher,
liebt Gott die immer noch?“ will Mario wissen.
Otto: „Klar, sind doch Gottes Kinder.“
Mario: „Und wenn sie Scheiß bauen?“
Otto kauend: „Meine Mutter liebt mich, auch 30
wenn ich Scheiß bau.“
Mario: „Idiot. Gott ist doch keine Mutter.“
Dragomir: „Dann eben Vater. Mein Vater haut
mir manchmal eine runter. Aber er liebt mich
trotzdem. Sogar im Gefängnis würde der mich 35
noch besuchen, hat er gesagt.“
Otto hat inzwischen – ich habe hinter seiner vorgehaltenen Hand natürlich nichts gesehen – sein
Brötchen fertig gemampft: „Ich denke halt, Gott
mag mich immer noch, ob ich Scheiß bau oder 40
nicht, weil Gott, der kann doch gar nichts anderes als lieben. Stimmt’s nicht? Nur wir Menschen
können noch viel anderes, töten und so.“ Otto
bricht ab und versinkt in philosophisches Sinnie45
ren.
Dragomir (der „Klassenbeste“ – warum ist er
überhaupt in dieser Schule?) fasst zusammen:
„Der Teufel kann Scheiß bauen, Gott kann nur
lieben, nur Menschen können alles: Scheiß und
50
Liebe.“
Da behaupte noch einer, Sonderschüler seien
dämlich!
Inger Hermann: „Halt’s Maul, jetzt kommt der Segen …“, Calwer Verlag, Stuttgart 2002 (6. Aufl.), S. 25 f. Illustration: ideen
archiv, Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen
?A Suche dir drei oder vier Partner/innen. Lest euch die Geschichte gegenseitig im Wechsel vor.
Was haltet ihr von den Aussagen der Kinder? Diskutiert sie bitte.
?B Welche Aussagen machen die Kinder über Gott? Schreibt sie bitte
auf eine Karteikarte.
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m2 Der liebe Gott
5
10
Mein Pferdchen pustete und schnaubte wie eine
Dampflokomotive. Ich saß auf seinem Rücken und
galoppierte mit ihm durchs Wohnzimmer.
Mein Pferdchen war mein Papa. Er war das beste
Pferdchen auf der Welt. Und der liebste Papa. „Hüüh!
Hott! Hüüh! Hott!“, rief ich, und Papa drehte noch eine Runde. Ich fühlte mich ein bisschen wie Winnetou
und hatte einen Riesenspaß. Leider ging Papa mit der
Zeit ganz und gar die Puste aus. Ich hätte bis zum
Abendessen so weiterreiten können. „Dein Pferdchen
muss zurück zum Stall, es braucht eine Verschnaufpause“, stöhnte Papa und ließ sich auf den großen
Wohnzimmersessel fallen.
Ich brauchte eigentlich keine Pause. Also hockte ich
mich vor ihn hin und wartete, bis es weiterging.
15
„Papa, wie erkenne ich eigentlich den lieben Gott,
wenn ich ihm mal begegne?“, fragte ich.
„Du stellst deinem Pferdchen aus heiterem Himmel
schwierige Fragen, Daniel. Aber lass mich mal nachdenken …“, sagte Papa.
20
?A Lies den Text bitte in Ruhe durch. Was würdest du Daniel antworten? Schreibe deine Antwort
bitte auf eine Karteikarte und hebe sie gut auf.
?B Nachdem du die Geschichte zu Ende gehört hast, weißt du, wo Daniel Gott gefunden hat. Suche eine passende Überschrift zu der gesamten Geschichte und ergänze die Überschrift oben.
Und während Papa die Augen schloss und anscheinend nachdachte, rief mich Mama. Ich half ihr im
Garten beim Wäscheaufhängen. Und zwischendrin
probierten wir zusammen aus, ob man eine Wäsche25 leine als Hüpfseil gebrauchen kann.
Als ich zurückkam, war ich ganz außer Atem, und Papa war beim Nachdenken eingeschlafen. Später beim
Abendessen beantwortete er mir meine Frage nach
dem lieben Gott: „Daniel, der liebe Gott ist in jedem
30 Menschen, aber bei manchen spürst du das ganz deutlich. Wenn du mal jemandem begegnest, der dir etwas
schenkt, ohne etwas Besonderes dafür zurückzuwollen, dann muss der liebe Gott in der Nähe sein.“
Ich verdrückte mein Käsebrot und nahm mir vor, von
35 heute an auf die Suche nach dem lieben Gott zu gehen.
Erst dachte ich, bei Opa wäre der liebe Gott. Opa
schenkte mir nämlich einen Strohhut. Leider fügte er
dann doch eine Bedingung hinzu: „… aber nur, wenn
du gut darauf aufpasst.“
40 Pech gehabt. Bei Opa war der liebe Gott also nicht, jedenfalls zur Zeit nicht.
Und mit Tante Ulla war’s ebenso. Sie kaufte mir zwar
auf dem Jahrmarkt ein schönes Lebkuchenherz. Auf
dem stand in dicken Buchstaben „Mein Allerliebster!“
45 Aber dann fragte sie, ob sie einen Kuss dafür bekomme. Und sie wäre bestimmt sauer gewesen, wenn ich
ihr keinen gegeben hätte.
Wieder hatte ich den lieben Gott verpasst. Ich setzte
mich an meinen Lieblingsplatz: auf das Bänkchen unter
50 dem Apfelbaum in unserem Garten. Während ich so
nachdachte, pflückte ich eine von den Blüten des Ap-
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felbaumes und betrachtete ihre rosafarbenen Blätter …
Es muss doch irgend jemanden geben, der etwas verschenkt, ohne was dafür zu wollen, dachte ich.
Aber mir fiel niemand ein. Also beschloss ich, so lan- 55
ge weiterzusuchen, bis ich den lieben Gott gefunden
hatte.
Zu meinem Geburtstag bekam ich von Papa und Mama ein Fahrrad geschenkt. Ich freute mich riesig.
Plötzlich kam mir die Idee, ob der liebe Gott diesmal 60
seine Hand im Spiel gehabt hatte. Misstrauisch fragte
ich: „Papa, ist das einfach so geschenkt, oder was soll
ich dafür machen?“
„Einfach so“, antwortete Papa.
Juchuuh!“, rief ich und hüpfte vor Freude in der Ga- 65
rage herum. Ich hatte vom lieben Gott ein nagelneues
Fahrrad geschenkt bekommen!
Am nächsten Tag rief Herr Motzlinger an und beschwerte sich, dass ich mit dem Rad seinen frisch eingesäten Rasen zerfurcht hätte.
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Mein Papa tobte: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte
ich dir das Fahrrad nicht geschenkt. Du behältst das
Fahrrad nur, wenn du keinen Unfug mehr anstellst.
Verstanden?“
Uff! Schon wieder eine Bedingung!
75
Wahrscheinlich mag der liebe Gott doch keine Fahrräder, dachte ich.
Weil zu Hause dicke Luft war, ging ich zu meinem
Lieblingsplatz im Garten. Ich setzte mich auf das kleine Holzbänkchen unter meinem Apfelbaum.
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Ich war von meinem Papa enttäuscht und sehr traurig.
Plötzlich fiel mit einem lauten „Plumps!“ direkt vor
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mir ein dicker Apfel vom Baum. Seine rot und grün
glänzenden Pausbacken lachten mich an, als wollten
85 sie sagen: „Beiß doch rein, Daniel!“ Das ließ ich mir
nicht zweimal sagen. Als ich den Apfel verputzt hatte,
ging mir ein Licht auf: Eben hatte ich etwas geschenkt bekommen, ohne dass ich etwas Besonderes
machen musste! Einfach so!
90 Ich rannte zu Papa und berichtete ihm aufgeregt, warum der Apfelbaum mit dem lieben Gott zu tun haben
müsse.
Mein Papa musste wieder eine längere Weile nachdenken. Diesmal schlief er aber nicht dabei ein, sondern
95 ging mit mir in den Garten zu unserem Apfelbaum
und erklärte mir: „Du hast Recht, Daniel. Der Apfelbaum schenkt uns so viel, ohne jemals etwas zurückzuwollen: Im Frühling lacht er uns mit seinen bunten
Blüten an und schenkt uns gute Laune. Wenn die
100 Sommerhitze fast nicht zum Aushalten ist, finden wir
im Schatten seiner Blätterkrone ein kühles Plätzchen
zum Ausruhen. Im Herbst schenkt er uns frische, saftige Äpfel, aus denen können wir Apfelsaft, Apfelbrei
14
und viele andere leckere Sachen machen. Und im
Winter finden manche Vögel in einem Astloch eine 105
kuschelige Wohnung. Einfach so!“
„… und letztes Jahr haben wir an dem dicken Ast die
Schaukel festgemacht, die er immer getragen hat“, fiel
mir noch ein.
Ich war froh, dass ich endlich jemanden gefunden hat- 110
te, der etwas verschenkt, ohne etwas Besonderes zurückzuwollen.
Seit dieser Zeit ist unser Apfelbaum zu meinem
Freund geworden. Und ich weiß, dass jeder Baum
ganz wichtig ist – auch wenn er keine so schönen Äp- 115
fel trägt wie unser Apfelbaum.
Ein paar Tage später schenkte mir mein Papa ein kleines Herz, das er aus einem alten Stück Rinde geschnitzt hatte. Und das trage ich seit diesem Tag immer in meiner Hosentasche mit mir rum. Als Erinne- 120
rung an meine Suche nach dem lieben Gott. Und in
meinem Herzen bin ich glücklich, dass ich den lieben
Gott endlich gefunden habe: bei uns im Apfelbaum.
Franz Hübner: Der liebe Gott wohnt bei uns im Apfelbaum,
Annette Betz Verlag, Wien/München 1992
?C Male bitte ein Bild, das zu der Geschichte passt.
?D Diskutiere mit einer Freundin oder einem Freund, ob man Gott in der
Natur finden kann. Schreibt eure Meinung bitte auf eine Karteikarte.
m3 Gott wäre aber blöd, wenn er das täte!
„Gott kann alles!“, stellt meine Klara fest und fragt gezielt: „Heißt das, dass er alle Wünsche erfüllen kann?“
Wie gut ist es, schlagfertige Kinder zu haben! Obwohl
ich eingestehen muss, dass ich Klaras Frage selber gerne beantwortet hätte, kommt Judith mir zuvor: „Natürlich kann Gott alle Wünsche erfüllen! Was denkst
du denn? Gott wäre aber blöd, wenn er das täte!“
„Warum denn, Judith?“ Mich erschreckt ihre direkte
Ausdrucksweise. Gott kann man doch nicht „blöd“
nennen!
„Ganz einfach, Mama“, antwortet sie prompt, „sonst
wünscht sich noch jemand, dass er selber Gott ist.
Dann wäre ja Gott nicht mehr Gott. Da ist mir schon
ein Gott als Gott lieber.“ Und zu Klara gewandt: „Sei
bloß froh, dass Gott nicht alle Wünsche erfüllt, auch
wenn er das könnte!“
Florian, der mit seinen Autos spielt, erklärt feierlich:
„Meine Wünsche erfüllt Gott immer!“
„Das glaube ich nicht! Du lügst!“, kontert Judith.
„Doch! Tut er schon!“, beharrt Florian.
„Und was für Wünsche hat er dir schon erfüllt?“, will
ich wissen.
„Den einen, den großen!“, erwidert er geheimnisvoll.
„Sag’s mir!“, bettle ich.
Er springt auf meinen Schoß und flüstert mir ins Ohr:
„Ich hab mir gewünscht, dass du meine Mama bist.
Und jetzt bist du meine Mama!“
Die Mädchen können nicht hören, was er gesagt hat.
Sie tippen sich an den Kopf und verschwinden.
Marianne Sedivy, in: Im Dialog, Bd. 5: Gott und Gottesbilder,
Kösel Verlag, München 1997, S. 26
?A Was hältst du von Judiths Aussage, dass Gott ganz schön blöd wäre, wenn er alle Wünsche der
Menschen erfüllte? Suche dir bitte drei bis vier Partner/innen und führe eine Pro- und Contra-Diskussion mit ihnen.
?BWarum glaubt Florian wohl, dass seine Mutter etwas mit Gott zu tun hat?
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m4 „Was soll das heißen: So haben Sie sich Gott nicht vorgestellt?!“
„Gott ist der Schöpfer der Welt. Ich stelle mir ihn als
einen mächtigen Riesen vor mit Händen so groß, dass
sie um die ganze Welt reichen und sie beschützen können. Wenn ich mit dem lieben Gott sprechen könnte,
würde ich ihm für meinen Vater und meine Mutter
und auch für meine Brüder und unser schönes Haus
danken. Ich würde ihm auch für meine Verwandten
und für meine vielen schönen Spielsachen danken. Und
ich würde ihm dafür danken, dass ich gesund bin.“
Ulrike
„Man könnte sich ja fragen, wie Gott bei allen zu
gleicher Zeit sein kann. Ich glaube, er ist über die ganze Welt ausgebreitet und ist unsichtbar und wir atmen
ihn ein, und nachts geht er wieder aus uns heraus. Ich
glaube, er geht wieder aus uns heraus, um über uns zu
wachen und ganz sicher zu sein, dass uns nichts passiert
und dass wir auch rechtzeitig schlafen gehen.“
Elisabeth
„Ich glaube, Gott sieht aus wie ein Kopf ohne Körper,
und er kann erscheinen, wo er will. Um ihn herum ist
ein Lichtschein und sonst Raum auf allen Seiten. Er
sorgt dafür, dass die Menschen an ihn glauben und so.
Ich finde, er ist schon in Ordnung. Er hat einen ovalen
Mund und keinen einzigen Zahn.“
Werner
„Ich möchte zu gern wissen, wieso Gott so lange leben
kann. Er ist mehr Jahre alt, als ich zählen kann, und
trotzdem dürfte er etwa wie vierzig aussehen, wenn ich
einmal zu ihm komme. Ich kann mir nicht vorstellen,
dass er Flügel hat und auf einem Thron sitzt. Das ist
bloß so ein Märchen. Gott braucht keine Flügel.
Vielleicht hat er auch einen Thron, aber auf dem sitzt
er nicht oft, sondern nur, wenn er Besuch bekommt. Es
sieht so aus, als ob Gott nirgendwo hergekommen wäre. Er ist nicht gemacht worden, er war einfach da.“
Walter
Oswald Huber
?ASuche dir einen Partner oder eine Partnerin.
Lest euch bitte die Texte gegenseitig vor und
schaut euch die Karikatur an. Diskutiert die
Aussagen, die in den Briefen über Gott gemacht werden.
?BPetra hat in ihrem Brief nur Fragen gestellt:
„Wann wurde Gott geboren, und ist er jetzt tot, und
wenn nicht, wann stirbt er? Gibt es einen Ort, der
Himmel heißt? Können wir hineinkommen und wie?
Hat Gott eine Frau und eine Tochter? Wenn ja, wo
wohnen sie? Im Himmel oder auf der Erde? Ist Gott
ein Zauberer? Kann er Menschen in Stein verwandeln?
Und endlich, gibt es wirklich einen Gott? Wenn es mir
nur jemand sagen könnte!“
Petra
Versucht gemeinsam
Antworten zu finden,
die ihr Petra geben
könnt. Schreibt bitte
jede Antwort auf eine
Karteikarte.
alle Texte aus: Wer hat den lieben Gott auf die Welt gebracht?
Gottesvorstellungen von Kindern, hg. von Robert Weil, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1975 (2. Aufl.)
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m5 Wenn ich das Wort „Gott“ höre …
?A Du hast verschiedene Aussagen über Gott gelesen und diskutiert. Nun hast du Zeit, deine eigenen Gedanken in aller Ruhe aufzuschreiben. Die folgenden Satzanfänge sollen dir ein wenig
helfen, deine Gedanken zu lenken.
Wenn ich das Wort „Gott“ höre, denke ich an
Wenn es Gott nicht gäbe,
Das möchte ich Gott einmal fragen:
?B Was würdest du jemandem, der dich nach Gott fragt, über ihn erzählen? Schreibe es bitte mit
ein paar Stichworten auf.
?C Kannst du dir ein Zeichen, ein Symbol für Gott vorstellen? Zeichne es bitte.
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m6 Herr, deine Liebe …
2. Wir wollen Freiheit, um uns
selbst zu finden, / Freiheit, aus
der man etwas machen kann. /
Freiheit, die auch noch offen ist
für Träume, / wo Baum und
Blume Wurzeln schlagen kann.
3. Und dennoch sind da Mauern
zwischen Menschen, / und nur
durch Gitter sehen wir uns an. /
Unser versklavtes Ich ist ein
Gefängnis / und ist gebaut aus
Steinen unsrer Angst.
4. Herr, du bist Richter! Du nur
kannst befreien, / wenn du uns
frei sprichst, dann ist Freiheit
da. / Freiheit, sie gilt für Menschen, Völker, Rassen, / so weit
wie deine Liebe uns ergreift.
Text: Ernst Hansen 1970 (nach dem
schwedischen Original von Anders
Frostenson, 1968), Melodie: Lars Ake
Lundberg 1968, Strube Verlag,
München
Gottes Liebe ist wie die Sonne
2. Niemals wird eine Wolke
zwischen dir und Gottes Liebe sein.
3. Sie kann dich verändern,
heute, wenn du nur willst.
4. Gib diese Liebe weiter, grad
an den, der dich nicht lieben
will!
Text und Melodie: Gerd Fuster 1970;
Rechte: Verlag Singende Gemeinde,
Wuppertal
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m7 Die Berufung des Mose
Mose war vom Hof des Pharao aus Ägypten in das
Land der Midianiter geflohen. Die Midianiter waren
Nomaden, die als Hirten und Händler durch die Wüste zogen. Der Priester Jitro nahm den Flüchtling in
5 seiner Familie auf. Mose ging es gut. Er heiratete sogar eine Tochter des Priesters. Sie hieß Zippora.
Obwohl es ihm gut ging, dachte er oft an sein Volk, die
Israeliten, die als Sklaven viel Leid ertragen mussten.
Eines Tages, als er die Schafe seines Schwiegervaters
10 hütete, entdeckte er einen Dornbusch, aus dem helle
Flammen schlugen. Aber der Busch wurde nicht kleiner, er verbrannte gar nicht. Verwundert und neugierig näherte sich Mose dem Busch.
Plötzlich hörte er eine Stimme aus dem Busch. Sie
15 rief: „Mose! Mose!“
Mose antwortete: „Hier bin ich.“
Erneut hörte Mose die Stimme: „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und
der Gott Jakobs.“
20 Da erschrak Mose sehr, fürchtete sich und verhüllte
sein Gesicht mit seinem Umhang.
Gott aber sprach weiter: „Ich habe das Elend meines
Volkes in Ägypten gesehen. Es wird unterdrückt und
gequält. Ich will sie aus dieser Knechtschaft in ein
25 Land führen, in dem Milch und Honig fließen. Geh
zurück nach Ägypten, zum Pharao, und führe mein
Volk aus diesem Land.“
Moses Schrecken war groß: „Warum soll gerade ich
gehen? Wer bin ich denn schon?“
30 „Du wirst stark sein, weil ich bei dir bin.“
Noch einmal versucht Mose, sich gegen den Auftrag
zu wehren: „Die Israeliten werden mir nicht folgen.
18
hw hy
Sie werden mich fragen, wer mich geschickt hat.
Wenn ich ihnen dann sage: ‚Der Gott eurer Väter
schickt mich‘, werden sie sagen: ‚Wie heißt er denn?‘ “ 35
Gott antwortet: „Mein Name ist: Ich bin, der ich bin.
Ich bin da und werde für euch da sein. Geh nach
Ägypten und sage es den Israeliten. Ich werde bei ihnen sein und werde sie begleiten.“
Noch immer weigert sich Mose: „Sie werden mir 40
nicht glauben.“
Da befahl Gott Mose: „Wirf deinen Hirtenstab auf den
Boden.“ Als Mose gehorcht, verwandelt sich der Stab
in eine Schlange. Da sagt Gott: „Nun pack den
Schwanz der Schlange.“ Da verwandelt sich die Schlan- 45
ge zurück in den Hirtenstab und Gott sagt: „Zeig dies
dem Volk. Nun geh, ich schicke dich nach Ägypten.“
Aber noch einmal versucht Mose, eine Ausrede zu
finden, um nicht gehen zu müssen: „Gott, du weißt,
dass ich nicht reden kann, ich habe doch einen 50
Sprachfehler. Schicke einen anderen.“
Da wird Gott zornig: „Warum glaubst du mir nicht,
dass ich bei dir sein werde? Warum vertraust du mir
nicht? Dein Bruder Aaron wird dich begleiten und für
dich reden. Er wird dir von Ägypten aus entgegen- 55
kommen. Und nun geh endlich! Nimm den Stab,
denn mit ihm wirst du die Zeichen tun.“
Und tatsächlich: Aaron kommt Mose entgegen. Gemeinsam kehren sie nach Ägypten zurück.
nach 2. Mose 3
?A Gott und Mose führen ein Gespräch, in dem Mose viele Einwände anbringt, um den Auftrag
Gottes nicht auszuführen. Erstelle bitte eine Tabelle nach folgendem Muster:
Moses sagt:
Gott antwortet:
„Warum ich?“
…
?B Die Schriftzeichen der Hebräischen Bibel für den Namen Gottes („JHWH“)
hw hy sind nur schwer in
unsere Sprache zu übersetzen. In diesem Text werden sie mit
übersetzt. Manche Übersetzer haben diesen Namen mit „Ich bin, der ich sein werde“, „Ich bin der,
der für euch da ist“, „Ich bin, der ist“, „Ich bin da für euch, ich bin bei euch, ich gehe mit euch“
oder mit „Ich bin der für euch, der ich für euch sein werde“ wiedergegeben. Suche dir bitte einen
Satz aus, schreibe ihn auf eine Karteikarte und schreibe darunter die hebräischen Schriftzeichen.
?C Versucht, das Gespräch zwischen Gott und Mose mit Musikinstrumenten zu gestalten.
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m9 Du sollst dir kein Gottesbildnis machen
Es war schwer für die Israeliten, sich einen Gott
vorzustellen, der einen so schwierigen Namen
hatte. Alle anderen Völker, die sie kannten, beteten einen Gott oder eine Göttin an – manche so5 gar mehrere Götter –, von denen man sich ein
Bild machen konnte. Die Sonne wurde angebetet, weil sie Licht und Wärme gab. Andere beteten die Erde an, weil aus ihr alles kam, was sie zu
essen brauchten, wieder andere beteten das
10 Standbild einer Göttin an, die für Fruchtbarkeit
sorgen sollte. Nur: Der Gott ihrer Väter hatte ihnen all dies verboten!
Mose und Aaron hatten die Israeliten, so wie
Gott es ihnen versprochen hatte, aus Ägypten ge15 führt. Auf ihrer Wanderung durch die Wüste Sinai waren sie an den Berg gekommen, an dem
Gott dem Mose im brennenden Dornbusch erschienen war. Mose war auf den Berg gestiegen
und hatte dort das Gesetz empfangen. Die Zehn
20 Gebote und Weisungen Gottes sollten den Menschen helfen, dass ihr Leben gelingt. Dort stand
ganz ausdrücklich: Du sollst keine anderen Götter neben mir anbeten, und: Du sollst dir kein
Gottesbildnis machen. Das Volk hatte gejubelt,
25 als Mose zurückkam und ihnen die Worte Gottes
sagte, und sie versprachen, nach diesen Geboten
zu leben. Mose baute einen Altar, an dem der
Bund zwischen Gott und den Israeliten besiegelt
wurde.
Die Bibel erzählt weiter, dass Mose noch einmal 30
auf den Berg Horeb ging, um die beiden Steintafeln zu empfangen, auf denen die Gesetze standen. Er blieb dort vierzig Tage und vierzig Nächte. Das Volk, das am Fuße des Berges wartete,
wurde ungeduldig. Sie dachten, dass Mose nicht 35
mehr zurückkommen würde und bedrängten Aaron, er möge ein Bild von Gott machen. Es sollte
vor ihnen her getragen werden und sie wollten es
anbeten. Aaron ließ sich überreden und machte
aus dem goldenen Schmuck der Frauen und 40
Mädchen ein Kalb. Das Volk freute sich sehr und
feierte ein großes Fest mit Essen und Trinken
und mit Musik und Tanz.
nach 2. Mose 32 (Illustration: image-Grafik, Bergmoser + Höller Verlag
AG, Aachen)
?A Nachdem du den Text in Ruhe gelesen hast, markiere bitte die zwei Sätze, die sagen, was Gott
von den Menschen erwartet.
?B Ein Theologe versucht zu erklären, warum Gott den Menschen verbietet, ein Bild von ihm anzufertigen. Er schreibt: „Einen Gott, den man sich vorstellen, also vor sich stellen kann, kann man
auch wieder wegstellen, wenn man ihn nicht braucht oder wenn er stört. Oder man kann ihn ändern, damit er handlicher wird. Oder man kann ihn durch ein neues Gottesbild ersetzen. Oder …
oder … oder …“ Diskutiere diese Sätze mit deinen Klassenkameradinnen und -kameraden. Denke
dabei an die Regeln, die für eine richtige Diskussion notwendig sind:
1.
2.
3.
4.
Man hört genau zu, wenn jemand spricht.
Man sieht denjenigen an, mit dem man spricht.
Man lässt die Sprecherin oder den Sprecher ausreden.
Man macht keine beleidigenden Äußerungen, wenn
man mit einer anderen Meinung nicht einverstanden ist.
5. Man fragt nach, wenn man etwas nicht verstanden hat.
6. Man versucht, durch Argumente zu überzeugen und
nicht durch Gefühle.
?C Sucht bitte nach einem weiteren Satz, der die Gefahr eines Bildes von Gott beschreibt.
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m10 Variationen zum Horeb
Der Prophet Elia musste vor den Nachstellungen seines Königs Ahab und dessen Frau Isebel
flüchten. Er hatte sie angeklagt, weil sie außer
Gott anderen Göttern dienten. Im Namen
Gottes hatte er die Priester dieser Götter getötet. Er floh in die Wüste und sein Weg führte
ihn bis an den Berg Horeb. Weil er müde war,
ging er in eine Höhle, um dort zu schlafen. Da
hörte er die Stimme Gottes: „Was tust du hier,
Elia?“
Elia antwortete: „Ich habe alles getan, damit
dein Volk an dich glaubt, aber sie haben deinen
Bund verlassen und hängen anderen Göttern
an. Sie beten ihre Bilder an. Sie haben deine Altäre zerstört und deine Propheten getötet. Ich
allein bin übrig geblieben. Aber auch mich
wollen sie töten.“
Gott sprach zu ihm: „Tritt vor die Höhle. Ich
werde mich dir zeigen.“
Als Elia vor der Höhle stand, kam ein großer
Sturm. Er zerriss die Berge und spaltete die
Felsen. Aber Gott war nicht in dem Sturm.
Danach ereignete sich ein großes Erdbeben.
Aber Gott war nicht in dem Erdbeben.
Dann kam ein großes Feuer. Aber Gott war
auch nicht in dem Feuer.
Zum Schluss spürte Elia ein sanftes Brausen.
Elia verhüllte sein Gesicht, denn er wusste:
Gott ist in diesem sanften Wind.
nach 1. Könige 19
?A Lies dir das Gedicht rechts bitte ein paarmal
durch. Suche dir dann eine Partnerin oder einen Partner und lest euch das Gedicht gegenseitig vor. Achtet dabei auf die Betonung.
?B Versucht gemeinsam eine weitere Strophe
zu dichten.
?C Male dann ein Bild zu der Geschichte oder
zu einer der Strophen.
?D Schreibe bitte
auf eine Karteikarte,
welches Bild von
Gott vermittelt wird.
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Eine Frau, die sich mit dieser Geschichte beschäftigt hat, hat das folgende Gedicht geschrieben. Darin überlegt sie, wo Gott zu finden ist.
Nicht im Sturm
nicht im Wind
im leichten Säuseln
Gottes Stimme hören
Nicht im Feuer
nicht im Lodern
in der sanften Glut
seine Gegenwart
Nicht auf Alleen
nicht auf Autobahnen
auf dem schmalen Weg
begegnen die Boten
Nicht der Beton
nicht der Asphalt
gibt dir die Stärke
Gras durchbricht Mauern
Nicht mit Macht
nicht mit Ellbogen
bahnt sich der Weg
dem Boten folgen
Nicht auf Posaunen
nicht auf Trompeten
hör auf das Leise
dort findest du Antwort
Sigrid Berg, in: ru. Ökumenische Zeitschrift
für den Religionsunterricht 2/2003, S. 55
Von Gott reden – aber wie?
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m11 Du bist mein Helfer und Erretter
In den Psalmen findest du viele Bilder, die beschreiben, wie Menschen Gott erfahren haben. Die
Juden haben diese Gebete und Lieder immer wieder gebetet und gesungen. Auch heute noch
gehören sie in jeden Gottesdienst. Die Christen haben dies von ihnen übernommen, auch in ihren
Gottesdiensten gibt es fast immer eine Psalmlesung. Die Menschen aller Zeiten bitten, loben,
danken und klagen mit Psalmen.
?A In der Tabelle findest du eine Reihe von Versangaben, in denen Gott einen „Namen“ hat.
Schlag die Verse bitte in einer Bibel nach und fülle die einzelnen Spalten aus.
Psalmvers
Welches Bild benutzt
der Beter?
In welcher Situation
befindet er sich?
Welche Haltung hat der Beter (bitten, loben, danken, klagen …)?
Ps 8,2
Ps 18,3
Ps 23,1
Ps 27,1
Ps 27,5
Ps 32,7
Ps 36,10
Ps 40,18
Ps 47,8
Ps 61,4
Ps 84,12
?B Welches Bild gefällt dir am besten? Schreibe bitte den dazugehörigen Psalmvers in deiner
schönsten Schrift auf eine Karteikarte und gestalte die Karte farbig.
?C Suche dir Partner/innen und versuche mit ihnen, das Bild als Standbild nachzustellen.
?D Schreibe bitte einen eigenen Psalmvers. Vielleicht könnt ihr ja eure Verse zu einem ganzen
Psalm zusammenstellen.
?E Frage einen Erwachsenen, welches Bild/welchen Namen er für Gott gebrauchen würde.
Schreibe ihn bitte auf.
:in Religion 5/2003
Von Gott reden – aber wie?
50-inR-2003 01.08.2003 12:13 Uhr Seite 22
MATERIALIEN
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m12 Marias Lobgesang
Mein Herz preist den Herrn,
alles in mir jubelt vor Freude
über Gott, meinen Retter!
Ich bin nur seine geringste Dienerin,
und doch hat er sich mir zugewandt.
Jetzt werden die Menschen mich glücklich preisen
in allen kommenden Generationen;
denn Gott hat Großes an mir getan,
er, der mächtig und heilig ist.
Sein Erbarmen hört niemals auf;
er schenkt es allen, die ihn ehren,
von einer Generation zur andern.
Jetzt hebt er seinen gewaltigen Arm
und fegt die Stolzen weg samt ihren Plänen.
Jetzt stürzt er die Mächtigen vom Thron
und richtet die Unterdrückten auf.
Den Hungernden gibt er reichlich zu essen
und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.
Er hat an seinen Diener Israel gedacht
und sich über sein Volk erbarmt.
Wie er es unsern Vorfahren versprochen hatte,
Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeiten.
Lk 1,46-55 (in der Übersetzung der Gute-Nachricht-Bibel)
Dieses Lied stimmte Maria, die Mutter des Jesus von Nazareth an, als sie erfuhr, dass Gott ihr seinen Sohn schenken würde. Es sagt viel über die Gottesvorstellungen und das Gottesbild aus, das
Maria hatte.
?A Schreibe bitte in einem ersten Rahmen die Substantive, die Maria für Gott benutzt, mit einem
roten Stift um den Text. Der zweite Rahmen (blau) enthält die von Maria benutzten Adjektive und
der dritte Rahmen (grün) die Verben. Wenn in den einzelnen Rahmen noch Platz ist, schreibe bitte deine eigene Meinung in einer anderen Farbe dazu.
?B Vielleicht findest du ein Bild von Maria, das du noch auf diese Seite kleben kannst.
:in Religion 5/2003
Von Gott reden – aber wie?
50-inR-2003 01.08.2003 12:13 Uhr Seite 23
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m13 Die verlorene Münze
?A Du hast sicher schon einmal eine Sache verloren und nach ihr gesucht. Wenn du sie wieder gefunden hast, hast du dich bestimmt darüber gefreut. Vielleicht war dir sogar nach Feiern zumute? Schreibe bitte
deine Geschichte auf:
?B Lest euch eure Geschichten bitte gegenseitig vor.
?C Vergleiche deine Geschichte mit dem gehörten Gleichnis (Lk 15,8-10). Ist sie so ähnlich wie
das Gleichnis? Dann lies sie bitte vor.
?D Jesus erzählt das Gleichnis, um den Menschen Gott zu beschreiben.
Mit wem vergleicht er Gott in dieser Geschichte?
Schreibe bitte auf eine Karteikarte:
Gott ist wie
:in Religion 5/2003
Von Gott reden – aber wie?
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m15 Das Tischgebet
Ich war schrecklich aufgeregt. Zum ersten Mal kam
Kathrin zu Besuch. „Wann kommt sie denn endlich?“,
wollte Anne, meine ältere Schwester, wissen. „Sie wird
dich doch nicht vergessen haben“, spottete sie; aber ich
5 hatte keine Lust mich mit ihr zu streiten. Ich war sicher,
dass sie kommen würde. Kathrin ging in meine Parallelklasse. Sie war neu in der Schule. Im Bus hatte ich sie
zum ersten Mal gesehen. Sie gefiel mir und in jeder
Pause suchten meine Augen nach ihr. Irgendwann habe
10 ich mich im Bus einfach neben sie gesetzt und heute habe ich sie gefragt, ob sie mich besuchen kommt.
Endlich klingelte es. Steffi, meine kleine Schwester,
raste zur Tür. „Bist du Jochens Freundin?“, posaunte
sie Kathrin entgegen. „Ach, geh weg“, wies ich Steffi
15 zurecht, „red’ nicht so einen Blödsinn. Komm rein,
Kathrin.“
Nach einer Begrüßungsrunde setzten wir uns an den
gedeckten Kaffeetisch. Viel lieber wäre ich mit Kathrin
rausgegangen und hätte ihr die Gegend gezeigt, wo wir
20 wohnten. Aber meine Mutter bestand darauf, dass wir
erst einmal zusammen Kaffee trinken. „Ich möchte
Kathrin auch gerne kennen lernen“, sagte sie.
Es gab Kakao und Kuchen. Meine Schwestern hörten
endlich auf rumzutuscheln. Wir wünschten uns Guten
25 Appetit und Steffi wollte sich über den Kuchen hermachen. Auch ich griff zu meiner Gabel, bemerkte aber,
dass Kathrin wartete.
„Wir haben doch noch gar nicht gebetet“, wandte sie
ein.
30 Ich war verlegen, legte meine Gabel wieder neben den
Teller und suchte Hilfe suchend den Blick meiner Mutter: „Wir beten nicht vor dem Essen, Kathrin“, sagte
meine Mutter, „aber wenn du dir ein Gebet wünschst
…“ Dabei schaute sie zuerst Kathrin, dann mich an.
35 Mir wurde schwindelig. Wenn ich jetzt beten sollte …
Ich malte mir die Blamage schon aus. Wie ich, die Hände krampfhaft gefaltet, nach den Worten des Tischgebetes suchte, das ich bei meinem Freund Kevin manchmal gehört hatte. „Lieber Gott, äh … äh. Amen!“, hör40 te ich mich im Geiste vor mich hinstammeln. Ich spürte, wie ich rot im Gesicht wurde. Ich wagte es in diesem
Moment nicht, Kathrin anzuschauen. Meine Geschwister grinsten. Meine Mutter versuchte die Situation zu retten, indem sie sagte: „Beim Essen wünschen
wir uns immer Guten Appetit, sonst nichts.“
45
„Und abends? Betet ihr abends?“, fragte Kathrin. „Ich
kann nicht einschlafen, wenn ich nicht vorher gebetet
habe.“
„Abends“, sagte Steffi, „abends beten wir eigentlich
auch nicht. Jedenfalls nicht so richtig, glaube ich. Wir 50
denken oft noch mal über den vergangenen Tag nach.
Was da gut war und was blöd und was wir uns wünschen und was besser werden soll und solche Sachen.
Das mach’ ich eigentlich ziemlich oft und ich mach’ das
gern, weil …“
55
„Macht ihr das alle in der Familie so?“, wollte Kathrin
wissen.
„Nein“, mischte ich mich ein, nachdem ich mich wieder gefangen hatte, „es ist nicht so, dass alle im Kreis
herumsitzen und über den Tag nachdenken. Das macht 60
jeder für sich. Und ich zum Beispiel bin abends meistens so k.o., dass ich sowieso dazu keine Lust mehr habe. Unsere Eltern haben das früher oft mit uns vor dem
Einschlafen gemacht. Manchmal haben wir noch ein
Lied gesungen. Bei dir machen Mama oder Papa das 65
doch heute noch so, oder?“, fragte ich Anne. Meine
kleine Schwester sah Kathrin an und nickte. „Aber Beten tun wir abends eigentlich nicht.“
„Bete du doch, Kathrin!“, prustete meine kleine
Schwester heraus; sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und 70
her.
Ich sah, wie Kathrin ein wenig rot im Gesicht wurde.
Ihr war es sichtlich unangenehm, so plötzlich im
Mittelpunkt einer ihr noch fremden Familie zu stehen.
Doch dann sagte sie „Na gut“, faltete die Hände und 75
sprach ein kurzes Tischgebet. Für eine Weile wurde es
ganz ruhig.
„Das ist schön!“, rief Anne. „Sehr schön, das gefällt
mir. Aber jetzt können wir doch endlich essen, oder?“
Das taten wir dann auch und es wurde ein sehr lustiger 80
Nachmittag. Kathrin kommt seitdem oft zu uns zu Besuch. Das Tischgebet gehört dann mit dazu. Aber an
normalen Tagen wünschen wir uns weiter nur Guten
Appetit. Nur manchmal wünscht sich Anne, dass wir
vorher beten. Das macht sie dann, denn sie kennt 85
Kathrins Tischgebete inzwischen alle auswendig.
Berthold Brohm, in: SpurenLesen, Religionsbuch 7/8, Calwer
Verlag, Stuttgart 1998, S.172 f.
?A Lies den Text bitte allein durch oder such dir eine Partnerin oder einen Partner und lest euch
die Geschichte wechselweise leise vor.
?B Wann hast du zum letzten Mal gebetet?
?C Kennst du ein Tischgebet? Schreibe es bitte auf.
:in Religion 5/2003
Von Gott reden – aber wie?
50-inR-2003 01.08.2003 12:13 Uhr Seite 25
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m16 Wozu ist Beten gut?
?A Manche Menschen sagen: „Gott ist der Liebhaber des Lebens. Er ist wie ein guter Freund oder
eine gute Freundin, darum kann man auch mit ihm reden, wie mit einem Freund. Man kann ihm
alles sagen und um alles bitten.“ Vervollständige bitte die folgenden Sätze:
Wenn jemand betet,
Ich meine, dass viele Gebete
Ein Gebet vor einer schwierigen Klassenarbeit
Die Gebete im Gottesdienst
Beten lohnt sich,
Beten lohnt sich nicht, weil
Mir hilft ein Gebet, weil
?B Hier findest du einige Aussagen, die etwas darüber sagen, was andere Menschen übers Beten
denken. Schneide sie bitte aus und ordne sie so, dass du mit dem für dich wichtigsten Satz anfängst. Das, was dir ganz unwichtig erscheint, steht an letzter Stelle. Klebe die Streifen dann in der
von dir gewählten Reihenfolge auf. Vergleicht anschließend eure Rangfolgen und begründet sie.
Beten ist etwas für Kinder und alte Leute.
Wer betet, will etwas ändern.
Beten macht Mut.
Wer betet, spricht mit sich selbst.
Beten nutzt doch nichts.
Wer betet, spricht mit Gott.
Beten ist Aufgabe derer, die für die Kirche arbeiten.
Beten kann man am besten in der Kirche.
Man betet, wenn nichts anderes mehr hilft.
Wer betet, kommt zur Ruhe.
Wer betet, ist dumm.
Wer betet, schafft nichts allein.
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Von Gott reden – aber wie?
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m17 Der Herr ist mein Hirte
Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23
Dieser Psalm ist der wohl bekannteste Psalm
der Bibel. Er begleitet viele Menschen ein Leben lang und gibt ihnen Trost und Zuversicht in
schwierigen Zeiten.
?A Kreise bitte den Satz ein, an den du dich
nach dem Vorlesen spontan erinnerst. Male ein
Bild dazu.
?B Versuche die einzelnen Zeilen in deine Alltagssprache zu übersetzen. Vergleicht eure Arbeiten untereinander.
Illustration:
ideen archiv,
Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen
:in Religion 5/2003
Von Gott reden – aber wie?
50-inR-2003 01.08.2003 12:13 Uhr Seite 27
MATERIALIEN
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m18 Sorgender Vater – herzliche Mutter – Freund
Ich glaube,
dass Gott lebendige Beziehung ist:
ein sorgender Vater, eine herzliche Mutter,
ein Freund, der alles und jedes in die Arme
nimmt,
besonders aber alles,
was der Aufmerksamkeit des Menschen entgeht:
den Stein, den wir achtlos beiseite schieben,
den Wurm, den wir zertreten,
den Fremden, den wir abschieben,
den Menschen, den wir opfern,
dem alle Würde genommen wird,
ein ehrlos Gehängter,
mit dem man nichts zu tun haben will –
Jesus, der spricht wie einer, dem alles gehört,
und ich glaube,
dass ich gemeint bin, herausgefordert,
beim Namen genannt, gerufen,
zur Tat ermächtigt, zur Gemeinschaft
mit allen Benachteiligten berufen,
und dass ich wie Gott sein soll:
ein Mensch unter Menschen.
Ich glaube,
dass Gott Engagement und Dynamik ist,
Kraft in vielen, die Jesus folgen,
und ich glaube,
Leben, das allen Tod überwindet,
dass Gott sich zeigt, wo Güte ist und Liebe,
Geist, der das Aussehen der Welt verändert,
Beziehung und Hingabe, Zärtlichkeit und Sorge, Energie, die sich verausgabt
Aufmerksamkeit und Zuwendung,
für Frieden und Gerechtigkeit,
für die Kleinen und die Armen,
für die universale Verschwisterung
. der Menschen untereinander
und für die Geschwisterlichkeit
zwischen den Geschöpfen,
Ich glaube,
dass Gott Mensch ist unter Menschen:
und ich glaube,
ein Obdachloser, der an die Türe klopft,
dass diese Kraft in mir ist
ein Flüchtling,
und in allen, die sich einsetzen und verausgaben,
der nichts hat als das Hemd auf dem Leib,
und, dass es keinen Tod gibt,
ein Fremder,
der die lebendige Kraft Gottes hindern könnte.
der nichts hat, worauf er seinen Kopf betten
könnte,
Anton Rotzetter, in: Im Dialog, Bd. 5: Gott und Gottesbilder,
Kösel Verlag, München 1997, S. 92
ein Verfolgter und Gefolterter,
?A Lies dir bitte dieses Bekenntnis eines Mannes, der heute lebt, in Ruhe durch. Es ist nicht ganz
einfach zu verstehen. Darum lies es bitte noch einmal durch und mache ein Fragezeichen an den
Rand der Zeile, in der du ein Wort nicht verstehst. Frage deine Lehrerin oder deinen Lehrer danach, was es bedeutet.
?B Unterstreiche bitte die Aussagen über Gott, die dir besonders wichtig und richtig vorkommen.
?C Auf die beiden Leerzeilen kannst du deine eigenen Gedanken schreiben.
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Von Gott reden – aber wie?
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IDEENBÖRSE
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Vorschläge
Gottesbilder in den Worten Jesu – Die Bibel bietet eine Vielzahl von Gottesvor- biblische
stellungen an. In den vorliegenden Materialien sind einige davon exemplarisch Vertiefung
behandelt. Wenn mehr Zeit für dieses Thema zur Verfügung steht, kann die Unterrichtseinheit durch Hinzuziehung der Gottesbilder in den Gleichnissen und
den „Ich-bin“-Worten Jesu im Johannes-Evangelium erweitert und vertieft werden.
Die dunkle Seite Gottes – Um den Schülerinnen und Schülern dieser Altersstufe biblische
zuerst einmal ein positives Gottesverständnis zu vermitteln bzw. es zu bestärken, Vertiefung
ist die dunkle Seite Gottes, die eher bedrohlich oder Angst machend wirkt (z.B.
Rächer, Kriegsherr, Geschwür …), hier nicht erwähnt. Sie könnte in einem weiteren Schritt behandelt werden. Dabei ist es wichtig, deutlich zu machen, dass Gott
Strafe nicht willkürlich einsetzt, sondern dass sie dem Schutz des Einzelnen und
seines Volkes dient.
Gottesbilder in der Kunst – Trotz des Bilderverbotes haben Künstlerinnen und fächerübergreiKünstler zu allen Zeiten Gott bzw. das Göttliche bildlich dargestellt. Dabei haben fendes Projekt
sie ihre je eigene Gottesvorstellung, ihre persönliche Deutung gestaltet. In Verbindung mit dem Kunstunterricht können Werke aus verschiedenen Epochen besprochen und miteinander verglichen werden. Die Schülerinnen und Schüler
können gemeinsam aufspüren, welche Seite, welche Eigenschaft Gottes und welche Erfahrung mit Gott dem Kunstwerk zugrunde liegt. Jedes Bild sagt aber über
die persönliche Position der Künstlerin oder des Künstlers hinaus auch etwas
über den Zeitgeist aus.
Gottesbilder in der Literatur – Ähnliches kann auch fächerübergreifend mit dem fächerübergreiFach Deutsch geschehen, denn auch in der Literatur haben sich immer wieder fendes Projekt
Dichterinnen und Dichter mit dem Thema „Gott“ befasst.
Gottesbilder in der Musik – Auch in der Musik gibt es – angefangen von fächerübergreiChorälen und Oratorien bis hin zur zeitgenössischen Popkultur – viele Beispiele, fendes Projekt
in denen Gott und das Verhältnis der Menschen zu ihm in Klang umgesetzt wird.
Gottesnamen im Islam – Nicht zuletzt bietet es sich an, in den interreligiösen interreligiöse
Dialog mit dem Islam zu treten. Dort wird das Bilderverbot in absoluter Konse- Begegnung
quenz durchgehalten. Die Einmaligkeit Allahs und seine völlige Differenz zu allem Menschlichen ist ebenfalls unumstößlich. Aber auch Muslime brauchen Namen, die die Größe und Erhabenheit Allahs umschreiben. Hier bietet sich ein Vergleich der biblischen Gottesnamen mit den „99 schönen Namen“ Allahs an.
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Von Gott reden – aber wie?
50-inR-2003 01.08.2003 12:13 Uhr Seite 29
IDEENBÖRSE
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Wenn möglich, sollte der Religionsunterricht zu diesem Thema gemeinsam mit
Muslimen durchgeführt werden.
Große Texte der Christenheit – In Zusammenhang mit dem Baustein „Men- Vertiefung
schen reden mit Gott“ kann das Vaterunser als das große Gebet der Christenheit,
aber auch das Apostolische Glaubensbekenntnis wiederholt und vertiefend behandelt werden.
:in Religion 5/2003
Von Gott reden – aber wie?

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