Überraschend, spannend, fantasievoll – wir halten ein Kurzreferat

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Überraschend, spannend, fantasievoll – wir halten ein Kurzreferat
RAAbits Hauptschule 7–9 · Deutsch 105
Kurzreferat
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Überraschend, spannend, fantasievoll – wir halten ein
Kurzreferat
Christine Manner, Bruck
Mit Illustrationen von Julia Lenzmann
Sprechen und Aufbau, Gestaltung und Präsentation eines Kurzreferats, grundsätzliche
SchreibenMethoden zur Erstellung eines Referats erlernen, ein Kurzreferat vom
Inhalt und der Gestaltung über den Aufbau bis hin zur Präsentation
entwickeln
Didaktisch-methodische Hinweise
In diesem Beitrag erfahren Ihre Schülerinnen und Schüler, wie sie erfolgreich ein Kurzreferat halten
und bei ihren Zuhörern einen gut informierten Eindruck hinterlassen können. Mithilfe entsprechender
Anleitungen erarbeiten sie zum Thema „Die Geschichte der Jeans“ gemeinsam einen Vortrag von
ca. 10–15 Minuten. Grundsätzliche Hinweise helfen zu verstehen, welche Themen im Allgemeinen
und welche Details im Besonderen für die Zuhörer interessant sind. Die Schülerinnen und Schüler
lernen, einen Vortrag sinnvoll aufzubauen sowie spannend und fantasievoll zu gestalten. Zudem
erhalten sie Tipps, wie es gelingt, das Vorbereitete überzeugend und souverän zu präsentieren. Im
Anschluss können sie selbstständig ein weiteres Kurzreferat zu einem Thema ihrer Wahl vorbereiten. Da der zeitliche Aufwand begrenzt ist, fällt es den Lernenden zumeist leicht, den Überblick zu
bewahren und sich an das Gelernte zu erinnern. In diesem Rahmen fühlen sie sich ihrer Aufgabe
gewachsen und es gelingt ihnen gut, eigene Ideen zu entwickeln und kreativ in der Gestaltung und
Präsentation zu sein.
Zu den Materialien im Einzelnen
Die Lernenden erhalten mit Material M 1 einen Text mit Informationen zum Thema „Die wohl berühmteste Hose der Welt“. Dieser stellt die Grundlage für die Erarbeitung des gemeinsamen Kurzreferates in den weiteren Materialien dar.
Anhand eines Comics motivieren Sie die Lernenden in M 2 zum Halten eines Kurzreferates. Sie
überlegen, was bei einem Referat alles schieflaufen kann. Weisen Sie darauf hin, dass es ganz
typische Fehler beim Halten eines Referates gibt und ein toller Vortrag gelingt, wenn man diese vermeidet. Erklären Sie die Bedeutung des richtigen Inhalts, damit die Zuhörer das Gesagte verstehen
und sich nicht langweilen. Diesen Inhalt ermitteln die Lernenden, indem sie mithilfe der „W-Fragen“
aus dem Basistext von M 1 die wichtigsten Grundinformationen herausfiltern und nach besonders
interessanten Aspekten suchen. Hierzu markieren sie die unterschiedlichen Informationen mit verschiedenen Farben: Grün markierte Details sind Basisinformationen, die unbedingt in den Vortrag
integriert werden müssen; blau markierte Passagen sind nicht unbedingt nötig, sondern eher zur
Ausschmückung des Referates geeignet, und rot wird Spezialwissen unterstrichen, das später das
„Sahnehäubchen“ des Referates darstellt. Tipp: Sollten sich die Jugendlichen nicht mehr an die
W-Fragen erinnern, schreiben Sie die fünf wichtigsten – „Wer?“, „Was?“, „Wann?“, „Wo?“ und
„Warum?“ – an die Tafel.
M 3 bietet eine Farbfolie, auf der diejenigen Dinge dargestellt sind, die ein Referat zu einer „runden
Sache“ machen. Unter Einbezug aller fünf Sinne erhalten die Lernenden Ideen, wie sich ein Vortrag
spannend gestalten und erheblich bereichern lässt.
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Kurzreferat
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Mit dem bisher Erlernten und weiteren Informationen zum Aufbau machen sich die Schülerinnen
und Schüler in M 4 nun daran, eine Gliederung mit Einleitung, Hauptteil und Schluss zu dem Thema
„Die wohl berühmteste Hose der Welt“ zu erstellen.
In M 5 erhalten die Lernenden wertvolle Tipps für die Präsentation ihres gemeinsam erarbeiteten
Referates und die Möglichkeit, nun selbst ein Kurzreferat in Angriff zu nehmen.
Medientipps
Internet
http://levi-strauss-museum.de/museum/
Im Geburtshaus Levi Strauss Museum im oberfränkischen Buttenheim dreht sich alles um die wohl
berühmteste Hose der Menschheitsgeschichte.
Buch
Katja Doubek: Blue Jeans: Levi Strauss und die Geschichte einer Legende. München: Piper 2003.
Katja Doubek, Autorin höchst eigenwilliger Nachschlagewerke, wartet hier mit einem Roman zur
sagenhaften Erfolgsstory der „Nietenhose“ auf. Sie beschreibt den langen Weg des als siebtes
Kind einer bettelarmen jüdischen Familie im fränkischen Buttenheim geborenen Levi Strauss und
seiner genialen Erfindung, die die Welt in Indigo tauchen sollte. In dieser romanhaften Darstellung
kombiniert die Autorin Fakten mit dichterischer Freiheit und schafft so ein unterhaltsames wie auch
informatives Werk über die „wohl berühmteste Hose der Welt“. Das Buch ist zurzeit leider nur antiquarisch erhältlich.
Materialübersicht
M 1
M 2
M 3
M 4
M 5
Die wohl berühmteste Hose der Welt
Der Inhalt – welche Informationen machen ein Referat spannend?
Gestaltung & Co. – diese Elemente machen ein Referat so richtig rund (Farbfolie)
Die Struktur – wie baue ich meinen Vortrag auf?
Ablesen war gestern – so trägst du vor wie ein Profi
Für diese Einheit benötigen Sie:
M 1 ggf. Overheadprojektor, Blankofolie
M 2 ggf. Overheadprojektor, Blankofolie, Folienstifte in Grün, Blau und Rot
M 3Overheadprojektor, Plakate, Marker
M 4 Merk- oder Karteikarten, Plakate, Marker
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M 1Die wohl berühmteste Hose der Welt
Foto: Thinkstock
Mal ehrlich: Wer von euch hat keine Jeans im Schrank?
Aufgabe
Wenn du mehr über dieses Kleidungsstück wissen willst,
dann lies den folgenden Text.
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Jeans – wer besitzt nicht mindestens
eine?
Als Erfinder der Jeans gilt Levi Strauss gemeinsam
mit seinem Geschäftspartner Jacob Davis. Am 26. Februar 1829 wurde er im
fränkischen Buttenheim als jüngster Sohn einer bettelarmen jüdischen Familie
geboren. Nachdem der Vater an Tuberkulose gestorben und die Familie in
wirtschaftliche Not geraten war, wanderte Levi 1847 mit seiner Mutter und seinen
beiden Schwestern nach Amerika aus. Die beiden älteren Brüder hatten sich zuvor
bereits in New York niedergelassen und einen Textilgroßhandel gegründet.
Der Goldrausch führte Levi 1853 nach San Francisco. Hier verkaufte er Zahn­
bürsten, Hosenträger, Knöpfe und Ausgehkleidung, auch direkt an die Goldgräber
vor Ort. Levi erkannte, dass diese für ihre harte Arbeit sehr strapazierfähige Hosen
be­nötigten. Aus braunen Zeltplanen ließ er Hosen nähen, die entweder mit Hosenträgern oder als Latzhose getragen wurden. Doch die Nähte der Hosentaschen
gingen schnell kaputt, weil die Goldgräber sie mit allerhand Material vollstopften.
Die Lösung für dieses Problem sollte von dem aus Lettland stammenden Schneider
Jacob Davis kommen: Dieser hatte ein Verfahren für die Verstärkung von Hosen­
taschen mit den Nieten eines Pferdegeschirrs erfunden. Da ihm das Geld fehlte,
um seine Idee zu patentieren, wandte er sich an Levi Strauss. Dieser hatte im französischen Ort Nîmes inzwischen das perfekte Material entdeckt: einen mit der
Indigopflanze blau gefärbten, robusten Stoff. 1873 meldeten die beiden ein Patent
für vernietete Arbeitshosen an: Die Jeans war geboren!
Ihr Name kommt von der italienischen Hafenstadt Genua, von der aus der Stoff
nach San Francisco verschickt wurde. Auf Französisch heißt Genua „Gênes“ und
wurde in Amerika zu „Jeans“. 1886 wurde das „Two Horse Brand“ als Qualitäts­
kennzeichen angebracht: ein Lederaufnäher, der zwei Pferde zeigt, die versuchen,
eine Jeans zu zerreißen. Auch Cowboys, Holzfäller und Farmer lernten die Jeans
wegen ihrer Robustheit als Arbeitskleidung zu schätzen.
Nach der Weltwirtschaftskrise wurde die blaue Hose auch von der Mittel- und Oberschicht getragen. Amerikanische GIs machten sie nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland bekannt. In den 1950er- und 1960er-Jahren spielte der „American way of
life“ eine große Rolle in Europa. Jugendliche trugen nun Jeans, um sich von der
Erwachsenenwelt abzuheben. So schaffte die Jeans den Durchbruch und wird bis
heute auf der ganzen Welt geliebt und viel getragen.
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Hinweise (M 1)
Zur Einführung: Verraten Sie Ihren Schülerinnen und Schülern zu Beginn noch nicht, dass Sie mit ihnen ein Kurzreferat über die Geschichte der Jeans erarbeiten möchten. Geben Sie nur den Hinweis,
dass sie sich den Text sehr gut durchlesen sollen, da Sie noch etwas Besonderes damit vorhaben. So
steigt die Spannung und Sie haben die Aufmerksamkeit der Lernenden auf Ihrer Seite!
Zur Erarbeitung des Textes: Nutzen Sie den Overheadprojektor. Lesen Sie den Text gemeinsam mit
der Klasse, indem Sie abwechselnd mit den Schülerinnen und Schülern Passagen laut vorlesen.
Fragen Sie immer wieder nach unbekannten Begriffen, um das Gelesene bei den Lernenden zu
verankern.
Wenn Sie mehr Zeit für die Gewinnung von Informationen einplanen können und möchten, lassen
Sie die Schülerinnen und Schüler zusätzlich im Internet oder nach Büchern etc. zu diesem Thema
recherchieren. Folgende Seiten sind hier besonders geeignet:
http://levi-strauss-museum.de/museum/
Im Geburtshaus Levi Strauss Museum im oberfränkischen Buttenheim dreht sich alles um die wohl
berühmteste Hose der Menschheitsgeschichte. Unter „Levi und die Jeans“ finden sich biografische
Angaben zum Erfinder der Nietenhose sowie ein historischer Abriss zur Entwicklung der Jeans (inklusive historischer Fotos).
http://judentum-projekt.de/persoenlichkeiten/wirtsch/strauss/index.html
Hier wird in einem einseitigen Bericht die Lebens- und Wirkungsgeschichte von Levi Strauss zusammengefasst.
http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsbeitraege/2013/1201/indigo.jsp
Diese Seite bietet einen Film zum Färbeverfahren mit Indigo.
Zusatzmaterial: ggf. Overheadprojektor, Blankofolie
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M 2Der Inhalt – welche Informationen machen ein
Referat spannend?
Ein Referat zu halten, ist gar nicht so einfach. Da gibt es einige Stolperfallen …
Aufgaben
1.Betrachte die folgende Zeichnung: Das Mädchen hält gerade ein Referat. Überlegt gemeinsam, was hier schiefläuft.
Euer Referat über die weltberühmte Jeans soll aber ein echter Erfolg werden!
Deshalb geht es nun als Erstes um einen besonders wichtigen Punkt: den Inhalt.
2.
Nimm den Text zur Geschichte der Jeans zur Hand. Überlege mithilfe der
W-Fragen, welche Informationen auf jeden Fall in einem Referat zur Geschichte
der Jeans vorkommen müssen. Unterstreiche sie grün.
3.
Unterstreiche blau, mit welchen zusätzlichen Informationen du den Vortrag
ausschmücken kannst.
4.Unterstreiche nun die Angaben rot, die besonders ungewöhnlich und interessant
sind.
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Lösung (M 2)
Aufgaben
1.Betrachte die folgende Zeichnung: Das Mädchen hält gerade ein Referat. Überlegt gemeinsam,
was hier schiefläuft.
Das Mädchen liest hier etwas von einem Blatt ab, das niemand versteht. Die Zuhörer langweilen
sich. Sie hören nicht mehr zu und machen etwas anderes.
2.Nimm den Text zur Geschichte der Jeans zur Hand. Überlege mithilfe der W-Fragen, welche
Informationen auf jeden Fall in einem Referat zur Geschichte der Jeans vorkommen müssen. Unterstreiche sie grün.
3.Unterstreiche blau, mit welchen zusätzlichen Informationen du den Vortrag ausschmücken kannst.
4.Unterstreiche nun die Angaben rot, die besonders ungewöhnlich und interessant sind.
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Als Erfinder der Jeans gilt Levi Strauss gemeinsam
mit seinem Geschäftspartner Jacob Davis. Am 26. Februar 1829 wurde er im
fränkischen Buttenheim als jüngster Sohn einer bettelarmen jüdischen Familie
geboren. Nachdem der Vater an Tuberkulose gestorben und die Familie in
wirtschaftliche Not geraten war, wanderte Levi 1847 mit seiner Mutter und seinen
beiden Schwestern nach Amerika aus. Die beiden älteren Brüder hatten sich zuvor
bereits in New York niedergelassen und einen Textilgroßhandel gegründet.
Der Goldrausch führte Levi 1853 weiter nach San Francisco. Hier verkaufte er Zahnbürsten, Hosenträger, Knöpfe und Ausgehkleidung, auch direkt an die Goldgräber
vor Ort. Levi erkannte, dass diese für ihre harte Arbeit sehr strapazierfähige Hosen
benötigten. Aus braunen Zeltplanen ließ er Hosen nähen, die entweder mit Hosenträgern oder als Latzhose getragen wurden. Doch die Nähte der Hosentaschen
gingen schnell kaputt, weil die Goldgräber sie mit allerhand Material vollstopften.
Die Lösung für dieses Problem sollte von dem aus Lettland stammenden Schneider
Jacob Davis kommen. Dieser hatte ein Verfahren für die Verstärkung von Hosentaschen mit den Nieten eines Pferdegeschirrs erfunden. Da ihm das Geld fehlte,
um seine Idee zu patentieren, wandte er sich an Levi Strauss. Dieser hatte im französischen Ort Nîmes inzwischen das perfekte Material entdeckt: einen mit der
Indigopflanze blau gefärbten, robusten Stoff. 1873 meldeten die beiden ein Patent
für vernietete Arbeitshosen an: Die Jeans war geboren!
Ihr Name kommt von der italienischen Hafenstadt Genua, von der aus der Stoff
nach San Francisco verschickt wurde. Auf Französisch heißt Genua „Gênes“ und
wurde in Amerika zu „Jeans“. 1886 wurde das „Two Horse Brand“ als Qualitätskennzeichen angebracht: ein Lederaufnäher, der zwei Pferde zeigt, die versuchen,
eine Jeans zu zerreißen. Auch Cowboys, Holzfäller und Farmer lernten die Jeans
wegen ihrer Robustheit als Arbeitskleidung zu schätzen.
Nach der Weltwirtschaftskrise wurde die blaue Hose auch von der Mittel- und Oberschicht getragen. Amerikanische GIs machten sie nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland bekannt. In den 1950er- und 1960er-Jahren spielte der „American way of
life“ eine große Rolle in Europa. Jugendliche trugen nun Jeans, um sich von der
Erwachsenenwelt abzuheben. So schaffte die Jeans den Durchbruch und wird bis
heute auf der ganzen Welt geliebt und viel getragen.
Zusatzmaterial: ggf. Overheadprojektor, Blankofolie, Folienstifte in Grün, Blau und Rot
M 3Gestaltung & Co. – diese Elemente machen ein Referat so richtig rund
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Hinweise (M 3)
Auf der Farbfolie sind die wichtigsten Säulen zum Halten eines Referates abgebildet. Helfen Sie
Ihren Schülerinnen und Schülern wenn nötig mit dem unten stehenden Merke-Kasten auf die Sprünge. Ermutigen Sie sie außerdem, alle fünf Sinne mit einzubeziehen: Sehen – Riechen – Schmecken
– Hören – Spüren! Je mehr die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ungewöhnlichen Ideen überrascht
werden, desto interessanter und toller werden sie den Vortrag finden und sich nicht langweilen.
Es gibt verschiedene Gruppierungen von Gegenständen bzw. das Aussehen und die Haltung der
Vortragenden, die auf dieser Folie hierzu zu benennen sind. Weitere Ideen können gerne aufgenommen werden, da der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt sein sollten.
• Woher bekommst du die Information? à Quellen/Recherche
Blätter, Bücher, Bildbände, Internet, Fachleute etc.
Hinweis: In diesem Beitrag dient der Text von M 1als Informationsquelle. Die Lernenden sollten
aber alle Quellenmöglichkeiten kennenlernen, um zukünftig eigenständig recherchieren zu können!
• Mit welchen Medien möchtest du dein Wissen präsentieren? à Medien zur Präsentation
Plakat mit Bild und Text, PowerPoint-Präsentation, CD-Player, Overheadprojektor etc.
• W
elche Gegenstände helfen dir, die Geschichte der Jeans zu erzählen? à Materialien zur Präsentation
Jeans, Lederaufnäher, Nieten, Indigopulver, Bildbände, Fotos, CDs etc.
• Wie merkst du dir den Aufbau deines Vortrags? à Aufbau
Gliederungsblatt, Merkkärtchen etc.
• Wie solltest du den Vortrag halten? à Vortragsweise
sicher, ruhig, selbstbewusst, laut und deutlich sprechen, Blickkontakt etc.
Ist die Folie bearbeitet, können die Lernenden entscheiden, wie sie konkret im Falle des Kurzreferates über die Geschichte der Jeans vorgehen möchten: Hat jemand eine Levis-Jeans, die er
mitbringen kann? Womit soll präsentiert werden: lieber mit einem Plakat oder einer PowerPointPräsentation? Wer druckt wo die Abbildungen für das Plakat aus? Wer besorgt und gestaltet das
Plakat? etc. Notieren Sie die Entscheidungen und Aufgaben am besten auf einem Plakat und setzen
Sie Termine fest.
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MerkeWenn du folgende Punkte bei der Vorbereitung beachtest, wird dein
Referat ganz sicher ein Erfolg:
• Woher bekommst du Informationen?
• Mit welchen Medien möchtest du dein Wissen präsentieren?
• Welche Gegenstände helfen dir, die Geschichte der Jeans zu erzählen?
• Wie merkst du dir den Aufbau deines Vortrags?
• Wie solltest du den Vortrag halten?
Zusatzmaterial: Overheadprojektor, Plakate, Marker
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Die Struktur – wie baue ich meinen Vortrag auf?
Super! Ihr wisst nun, welche Informationen wichtig sind und mit welchen Medien
und Materialien ihr über die Geschichte der Jeans erzählen möchtet. Gliedert nun
euren Vortrag in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Überlegt, was an welche Stelle
soll. Hier ist erneut die Textvorlage gefragt!
Aufgabe 1
Überlegt gemeinsam, was in die Einleitung kommen soll.
èStellt kurz und anschaulich das Thema des Referates vor.
èMacht neugierig auf die Hose, die man in jedem Schrank findet.
èHaltet alle Ideen zur Einleitung auf einem Plakat fest.
Aufgabe 2
Der Hauptteil ist am umfangreichsten.
èGestaltet ihn abwechslungsreich.
Ran an den Aufbau!
èMotiviert die Zuhörer dazu, dabeizubleiben.
èBaut ungewöhnliche Aspekte ein, die überraschen und faszinieren.
èPlant Fragen, die die Aufmerksamkeit aufrechterhalten („Weiß jemand, was auf
dem Lederaufnäher der Levis-Jeans zu sehen ist?“).
èÜberlegt auch, ob eine weitere Untergliederung sinnvoll ist.
èHaltet alle Ideen zum Hauptteil auf einem zweiten Plakat fest.
Aufgabe 3
Am Schluss sollte eine Zusammenfassung des Gelernten stehen.
èFolgert noch einmal, wie die Jeans zur berühmtesten Hose der Welt wurde.
èWie wäre es mit einem kleinen Quiz, um euer Publikum miteinzubeziehen?
èHaltet alle Ideen zum Schluss auf einem dritten Plakat fest.
Tipp 2 Schreibt euch einen Schlusssatz auf, mit dem ihr euch von den Zuhörern
verabschieden wollt.
Tipp 3 Den ausgearbeiteten Aufbau übertragt ihr am besten stichpunktartig auf
Merkkärtchen. Schreibt dabei auch auf, wann ihr welche Materialien einsetzen möchtet und an welchen Stellen Pausen sinnvoll sind.
Foto: Thinkstock
Tipp 1 Legt euch einen Anfangssatz zurecht. Bezieht mit
diesem am besten eure Zuhörer von Anfang an
gleich mit ein.
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Lösung (M 4)
Beispiellösung: Drei Merkkärtchen zum Referat „Die berühmteste Hose der Welt“
(
= Materialeinsatz)
Einleitung
• Musikeinspielung/Aufmerksamkeit à CD-Player, Song „Levi Jeans“ von Drumma Boy
(www.youtube.com/watch?v=k60devLSlD8)
• Begrüßung: Levis-Jeans zeigen
• Anfangssatz: Hallo zusammen! Ich habe hier eine Hose, die ihr alle kennt und die auf der
ganzen Welt berühmt ist: eine Levis. Ich möchte euch erzählen, wie diese Hose so berühmt
wurde.
• Name Levi Strauss: bekannt?, während Goldrausch in Amerika, Schneider Jacob Davis aus
Lettland = Geschäftspartner, zusammen: Erfinder der Jean à Fotos von Levi Strauss und Jacob
Davis zeigen und herumgehen lassen
Hauptteil
• Levi Strauss: geboren in Deutschland (26. Februar 1829, Buttenheim/Oberfranken) à Verweis auf Museum in Heimatort à Homepage des Museums (http://levi-strauss-museum.de/
museum/) per Beamer zeigen
• arme, jüdische Familie, Levi = jüngster Sohn
• Tod des Vaters à Auswanderung Familie 1847 nach Amerika
• Levi: erst Arbeit in New York, bei Goldrausch 1853 nach San Francisco à Bilder zum Goldrausch als Plakat oder PowerPoint-Präsentation, verkaufte alles zum Bedarf der Goldgräber
(Knöpfe, Hosenträger, Zahnbürsten)
• Beobachtung Levis: zerschlissene Hosen der Goldgräber à Idee: robuste Hosen aus Zeltplanen
• Problem: mit Material vollgestopfte Taschen rissen aus
• besserer Stoff aus Nîmes (Frankreich); schöner, da mit Indigo blau gefärbt à Fotos von Pulver
und Indigopflanze als Plakat oder PowerPoint-Präsentation
• Zusammentreffen mit Jacob Davis à hatte Verfahren entwickelt, Hosentaschen zu verstärken:
mit Nieten von Pferdegeschirren! à Jeans rumgehen lassen, auf Nieten verweisen
• 1873: Patentanmeldung für vernietete Arbeitshosen
• 1886: „Two Horse Brand“ als Markenzeichen à Lederaufnäher an Hose zeigen (zwei Pferde, die vergeblich versuchen, eine Jeans zu zerreißen)
• Name „Jeans“: Stoff von italienischer Hafenstadt Genua verschifft, „Genua“ = französisch
„Gênes“ à in Amerika „Jeans“
Schluss
• Jeans beliebt bei Goldgräbern à als praktisches Kleidungsstück auch von Cowboys, Farmern
und Holzfällern entdeckt
• nach Weltwirtschaftskrise „salonfähig“ in Mittel- und Oberschicht
• nach 2. Weltkrieg von GIs nach Deutschland gebracht
• Jugendliche in 1950er- und 1960er-Jahren verehren „American Way of Life“ (Rock ’n’ Roll,
Kaugummi …) à Jeans = Provokationsmöglichkeit, Abgrenzung von Erwachsenenwelt
• heute: Jeans von Levi Strauss in Kleiderschränken der ganzen Welt!
• Schlusssatz: Vielen Dank fürs Zuhören. Ich hoffe, mein Referat hat euch genauso viel Spaß
gemacht wie mir und ihr habt einige interessante Dinge erfahren!
Zusatzmaterial: Merk- oder Karteikarten, Plakate, Marker
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M 5Ablesen war gestern – so trägst du vor wie ein
Profi
Aufgabe
Foto: Thinkstock
Bist du jemand, der gerne im Rampenlicht steht? Oder eher
schüchtern? Keine Sorge: Ein bisschen Lampenfieber ist
ganz normal! Jeder kann ein gutes Referat halten. Hier sind
noch ein paar gute Tipps.
Beachte die Tipps – und alles
wird gut!
Von den 18 unten stehenden Ratschlägen sind nur neun wirklich hilfreich. Kreuze
die „richtigen“ Tipps an. Schreibe sie auf ein Blatt, um sie dir einzuprägen.
Stehe fest und gelassen mit beiden Füßen auf dem Boden. Atme tief und ruhig.
Wippe von einem Fuß auf den anderen und atme kurz und schnell. Das macht
dich locker.
Wenn deine Mitschüler noch nicht ruhig sind, brülle laut: „Ruhe!“
Beginne erst, wenn es in der Klasse ruhig geworden ist.
Lerne jeden Satz auswendig. Damit bist du auf der sicheren Seite.
Lerne den Anfangs- und Schlusssatz auswendig. Dann findest du den richtigen
Ein- und Ausstieg und fühlst dich sicher.
Lies alles von den Merkkärtchen ab. Dann kann dir nichts passieren.
Trage dein Referat frei vor und schaue nur hin und wieder auf deine
Merkkärtchen. Das wirkt lebendig und wird nicht langweilig.
Sprich laut, langsam und deutlich. So kann dich jeder gut verstehen.
Sprich sehr schnell, damit den anderen nicht langweilig wird.
Schaue deine Zuhörer auf keinen Fall an. Das macht dich nur nervös.
Schaue deine Zuhörer immer wieder an. Halte den Blickkontakt. Das wirkt
selbstbewusst und fördert die Aufmerksamkeit des Publikums.
Mach Pausen, die du vorher auf den Merkkärtchen markiert hast. Diese Stellen
werden bei deinen Zuhörern Spannung erzeugen.
Rede ohne Punkt und Komma. Dann ist der Vortrag schnell vorbei.
Nimm dir Zeit, um Bilder und andere Gegenstände zu zeigen, zu beschreiben
und herumzugeben. Damit kannst du die Klasse fesseln.
Gib die Dinge schnell in die Klasse, damit alle beschäftigt sind.
Lächle zum Abschluss noch einmal in die Klasse und bedanke dich fürs Zuhören.
Sieh am Ende niemanden mehr an und renne schnell zu deinem Platz.
Herzlichen Glückwunsch! Nun bist du bestens vorbereitet und das Referat über
die berühmteste Hose der Welt kann gehalten werden! Wer traut sich?
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Kurzreferat
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Lösung (M 5)
Aufgabe
Von den 18 unten stehenden Ratschlägen sind nur neun wirklich hilfreich. Kreuze die „richtigen“
Tipps an. Schreibe sie dann ordentlich auf ein Blatt, um sie dir einzuprägen.
Stehe fest und gelassen mit beiden Füßen auf dem Boden. Atme tief und ruhig.
Wippe von einem Fuß auf den anderen und atme kurz und schnell. Das macht dich locker.
Wenn deine Mitschüler noch nicht ruhig sind, brülle laut: „Ruhe!“
Beginne erst, wenn es in der Klasse ruhig geworden ist.
Lerne jeden Satz auswendig. Damit bist du auf der sicheren Seite.
Lerne den Anfangs- und Schlusssatz auswendig. Dann findest du den richtigen Ein- und Ausstieg
und fühlst dich sicher.
Lies alles von den Merkkärtchen ab. Dann kann dir nichts passieren.
Trage dein Referat frei vor und schaue nur hin und wieder auf deine Merkkärtchen. Das wirkt
lebendig und wird nicht langweilig.
Sprich laut, langsam und deutlich. So kann dich jeder gut verstehen.
Sprich sehr schnell, damit den anderen nicht langweilig wird.
Schaue deine Zuhörer auf keinen Fall an. Das macht dich nur nervös.
Schaue deine Zuhörer immer wieder an. Halte den Blickkontakt. Das wirkt selbstbewusst und
fördert die Aufmerksamkeit des Publikums.
Mach Pausen, die du vorher auf den Merkkärtchen markiert hast. Diese Stellen werden bei deinen Zuhörern Spannung erzeugen.
Rede ohne Punkt und Komma. Dann ist der Vortrag schnell vorbei.
Nimm dir Zeit, um Bilder und andere Gegenstände zu zeigen, zu beschreiben und herumzugeben. Damit kannst du die Klasse fesseln.
Gib die Dinge schnell in die Klasse, damit alle beschäftigt sind.
Lächle zum Abschluss noch einmal in die Klasse und bedanke dich fürs Zuhören.
Sieh am Ende niemanden mehr an und renne schnell zu deinem Platz.
Hinweise
Bei einem Referat kommt es sehr auf den Charakter des Vortragenden an: Der eine spricht gerne
vor Leuten, der andere hat Lampenfieber. Vermitteln Sie den Jugendlichen, dass diese Unterschiede
völlig in Ordnung sind und ein guter Vortrag von vielen Dingen abhängt, nicht nur von der Persönlichkeit. Die Lernenden sollen ihr Referat im Vorfeld mehrmals üben und sich dabei vorstellen, dass
sie eine Geschichte erzählen. Dazu sollen sie abwechselnd Formulierungen und Umschreibungen
verwenden. Ein Kurzreferat sollte nicht länger als 10–15 Minuten dauern – vielleicht können Eltern
oder Freunde bei einem Probevortrag die Zeit stoppen?
Und dann ist es so weit! Ihre Schülerinnen und Schüler sind bestimmt schon aufgeregt. Gibt es Freiwillige? Lassen Sie abstimmen, wer das Referat halten soll, oder das Los entscheiden. Regen Sie im
Anschluss an, dass jeder in den kommenden Wochen selbst ein Kurzreferat nach dem hier geübten
Muster zu einem Thema seiner Wahl vorbereitet.

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