1/2009 - Sankt Katharinen
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1/2009 - Sankt Katharinen
AmPuls_1_2009_6er 1 28.01.2009 2009 22:16 Uhr Seite 1 Am Puls Nachrichten für Patienten, Mitarbeiter und Freunde · www. sankt-katharinen-ffm.de Neu: Geriatrische Tagesklinik Seit 1-2009 Akademisches Lehrkrankenhaus Übergewicht und Ernährung: Leichter gesund werden Interview mit der Ärztlichen Direktion ...Verantwortung für Menschen AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 2 EDITORIAL 2 1/2009 Liebe Patienten, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde des Sankt Katharinen-Krankenhauses, ■ News ■ ■ ■ ■ Akademisches Lehrkrankenhaus: Medizin-Studium am Sankt Katharinen-Krankenhaus? . . . . . . . . . 3 Re-Zertifizierung: Bestens abgeschnitten . . . . . . . . . . . 3 Geriatrische Tagesklinik: Therapeutische Brücke zwischen Klinik und Zuhause . . . . . . . . . . . . . . 4 Neue Oberärztin der Chirurgie: Dr. Sabine Schwittay . . . . . . . . . . . . . 5 ■ Akut Übergewicht + Ernährung: Leichter gesund werden . . . . . . . . . . . 6 ■ Interview mit der Ärztlichen Direktion Prof. Dr. Ulrich Finke + PD Dr. Rainer Bürger „Was kann man als Ärztliche Direktion bewirken, welche Impulse setzen?“ . . 8 ■ Einblick Sekretärinnen – Schaltstelle zwischen Ärzten + Patienten . . . . . . . . . . . . . . . 10 ■ Katharinenschwestern Der unvergessliche Festtag einer unvergesslichen Ordensfrau . . . . . . . . 12 ■ Kurz gemeldet ■ ■ ■ ■ Aktion Saubere Hände: Hand drauf: alle machen mit . . . . . 14 Vom Ärztetag im Haus am Dom: Ärztliche Versorgung auch noch im Jahr 2017? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Zum Welt-Tuberkulosetag: „Schwindsucht“ weltweit nicht verschwunden. . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Lauftreff: „Mitläufer“ herzlich willkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 dank der Bemühungen unseres Ärztlichen Direktors sind wir seit Januar 2009 „Akademisches Lehrkrankenhaus“ (Seite 3). Neu ist auch unsere Geriatrische Tagesklinik unter Chefarzt Dr. Leonhard Fricke, die als therapeutische Brücke zwischen Klinik und Zuhause die Behandlung älterer Menschen zielgerichtet ergänzt (Seite 4). Wir freuen uns sehr über diese Meilensteine, ebenso wie über das ausgezeichnete Ergebnis der Re-Zertifizierung (Seite 3), das wir unseren engagierten Mitarbeitern zu verdanken haben! Als weitere News stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe die neue Oberärztin der Chirurgie vor. Dr. Sabine Schwittay ist aus den eigenen Reihen in diese Position aufgestiegen, lesen Sie mehr über sie auf Seite 5! Mit dem Akut-Artikel „Leichter gesund werden“ erfüllen wir – passend zu den guten Vorsätzen im Frühling – einen Leserwunsch und stellen Ihnen Ernährungsschwester Christine Tanar vor (ab Seite 6), die seit 2008 Ansprechpartnerin für alle Ernährungsfragen ist. An dieser Stelle auch gleich der motivierende Tipp für gesundheitsbewusste Mitarbeiter: nehmen Sie am wöchentlichen Lauftraining teil (Seite 16)! Ab Seite 8 finden Sie das versprochene, sehr interessante Interview mit dem neuen Ärztlichen Direktor, Prof. Dr. Ulrich Finke, und seinem Stellvertreter, PD Dr. Rainer A. Bürger. Im Kontext dazu und der Frage nach dem ärztlichen Nachwuchs ist auch der Bericht vom Ärztetag im „Haus am Dom“ ab Seite 15 zu empfehlen. Welche Rolle die Sekretärinnen als „Schaltstelle zwischen Ärzten und Patienten“ hier im Haus einnehmen, erfahren Sie auf Seite 10. Stellvertretend für alle, haben wir in Einblick auf vier von ihnen ein besonderes Auge geworfen. Der Blick auf ein seltenes Ereignis richtet sich auf den 100. Geburtstag von Katharinenschwester M. Irma Kowalski – Anlass, den biografischen Spuren und dem Lebensrhythmus einer Katharinenschwester nachzuspüren (Seite 12). Der Einladung zum Aktionstag „Saubere Hände“ sind viele Am Puls-Leser und Mitarbeiter gefolgt, was sie „mitgenommen“ haben, steht auf Seite 14. Hand aufs Herz: sind die Erkenntnisse inzwischen zur Gewohnheit geworden? Warum Tuberkulose auch nach der Erfindung von Antibiotika weltweit immer noch „sein Unwesen treibt“, lesen Sie ab Seite 16. Welche Beiträge die Bücherei und die Katholische Krankenhaushilfe zum sozialen Leben des Sankt Katharinen-Krankenhauses geleistet haben, ist ab Seite 17 nachzulesen… den Initiatoren sei Dank! Auch der Rückblick auf die Freundeskreis-Vernissage (Seite 19) und den vorweihnachtlichen Freundeskreis-Abend mit Bruder Paulus Terwitte (Seite 20) erzählt von anregenden Impulsen und hocherfreuten Besuchern. Wer das nächste Ereignis nicht verpassen möchte, notiert sich am besten gleich den Termin zur Frühjahrsvernissage 12.3., 17 Uhr! Herzlich willkommen! So viele spannende Themen gäbe es darüber hinaus, leider konnten nicht alle in diesem Heft Platz finden, im nächsten dafür ganz bestimmt. Jetzt wünschen wir Ihnen erstmal viel Lese-Spaß mit der vorliegenden Lektüre – und eine schöne Frühlingszeit, die wir am 21.3. mit dem „Tag der offenen Tür“ zur offiziellen Einweihung der Stroke Unit sogar gemeinsam beginnen können! Herzlichst Ihre Schwester Oberin M. Ludgera Stolze Geschäftsführerin Frank Hieke Geschäftsführer Dr. med. Alexandra Weizel Prokuristin ■ Bücherei Lesung: „Und ich gab ihm mein Versprechen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 ■ Katholische Krankenhaushilfe Basar: Immer gut behütet . . . . . . . . . 18 ■ Freundeskreis ■ ■ Vernissage Ingeborg Michalek: Die Suche nach dem Unsichtbaren 19 Vorweihnachtlicher Abend mit Bruder Paulus Terwitte . . . . . . . . . . . 20 ■ Veranstaltungen/Ärztliche Veranstaltungen/Kongresse . . . . . . . . 18 IMPRESSUM Herausgeber: Sankt Katharinen-Krankenhaus GmbH, Seckbacher Landstraße 65, 60389 Frankfurt Tel. 0 69-46 03-0, Fax 0 69-46 03-10 86, www.sankt-katharinen-ffm.de Ursula Schaffitzel, Tel. 06103-87877, [email protected], www.Aerzte-PR.de Helga Gajewski, Sylvia Noske Dr. Leonhard Fricke (aus geriatrische Tagesklinik) Dr. Leonhard Fricke, Michael Jäger, Andreas Koridass, Sabine Pfeffer, Ursula Schaffitzel Patricia Scheerer PCWS, Bad Homburg 3 x jährlich, Februar/Juni/Oktober für die nächste Ausgabe: 8. Mai 2009 6.000 Redaktion + Texte: Redaktionelle Mitarbeit: Titelbild: Fotos/Abbildungen Gestaltung: Druck: Erscheinungsweise: Redaktionsschluss: Auflage: Spendenkonten: Freundeskreis e.V.: Frankfurter Sparkasse, Kto. 995517, BLZ 500 502 01 Sankt Katharinen-Krankenhaus: DKM Darlehenskasse Münster eG, Kto. 17577500, BLZ 400 602 65 www.freundeskreis-sankt-katharinen-ffm.de AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 3 NEWS 1/2009 3 ■ Neu: Akademisches Lehrkrankenhaus seit 1.1.2009 Medizin-Studium am Sankt Katharinen-Krankenhaus? Zum 1.1.2009 wurde der Vertrag zwischen der Johann Wolfgang Goethe-Universität und der Trägergesellschaft des Sankt Katharinen-Krankenhauses unterzeichnet, das vermeldet Geschäftsführer Frank Hieke. Damit ist es offiziell, dass MedizinStudenten der Goethe-Universität Frankfurt ihr Praktisches Jahr – letzter „Baustein“ zu ihrer ärztlichen Approbation – im Akademischen Lehrkrankenhaus Sankt Katharinen absolvieren können. Das Sankt Katharinen-Krankenhaus verpflichtet sich im Verbund mit der Universität, die Studenten in ihren Pflicht- und Wahlfächern gründlich auszubilden. In Tertialen von jeweils 16 Wochen durchlaufen sie hier die Chirurgie und Innere Medizin und ihr Wahlfach Anästhesiologie, Geriatrie, Neurologie oder Urologie. Am 23. Februar beginnen die ersten Studenten. Nach Ablauf des Praktischen Jahres, das den früheren „Medizinalassistenten“ und späteren „Arzt im Praktikum“ ersetzt, legen die Studenten ihr Staatsexamen ab, in den mündlichen Teil der Abnahme werden die Chefärzte des Sankt Katharinen-Krankenhauses einbezogen sein. Chefarzt der Chirurgie, Professor Dr. med. Ulrich Finke, hat seit 1996 einen Lehrauftrag der Universität Frankfurt, er freut sich „über die heute sehr gut ausgebildeten Studenten, die frischen Wind ins Haus bringen“ und betont: „Es ist ein großer Gewinn für die Studenten, in einem kleineren, christlich geführten Haus – hautnah am Patienten, ihren Erkrankungen und Nöten – an die späteren Anforderungen der Praxis herangeführt zu werden.“ Mit einer Präsentation im November 2008 hatte er den PJ-Studenten an der Uni das Sankt Katharinen-Krankenhaus vorge- stellt, seit Jahren war er in zahlreichen Gesprächen um die Aufnahme als Akademisches Lehrkrankenhaus bemüht. Die Voraussetzungen dafür, wie z.B. die akademische Ausrichtung der leitenden Ärzte, eine qualitativ hochwertige technischapparative Ausstattung und die große Bandbreite an Patienten, Diagnosen und Therapien sind allesamt erfüllt. Damit ist das Sankt Katharinen-Krankenhaus eines von 16 Akademischen Lehrkrankenhäusern im Rhein-Main-Gebiet. Weitere Informationen: Sekretariat Prof. Ulrich Finke, Tel. 069-4603-1431, www.prof-finke-chirurgie.de ■ Sehr gute Ergebnisse bei Re-Zertifizierung Bestens abgeschnitten Seit 15.12.2008 gibt es eine Urkunde der Zertifizierungsgesellschaft, die das erfreuliche Ergebnis der Re-Zertifizierung offiziell dokumentiert: mit einer Gesamtpunktzahl von 68,7% liegt das Sankt KatharinenKrankenhaus im Vergleich mit anderen Krankenhäusern über dem Durchschnitt und sogar über den „Noten“ der Erst-Zertifizierung. „Ein sehr respektables Ergebnis, über das wir uns freuen können“ kommentiert Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse FranzMancuso und weist darauf hin, dass beim jährlich vergebenen KTQ-Preis das höchste Ergebnis bisher bei maximal 75% lag. „Ich hoffe, Sie sind mit dem Ergebnis zufrieden, so eines hat man nicht so häufig“ gratuliert auch die Visitationsbegleiterin Anika Schilder zu der „tollen Arbeit“. Geprüft wurden die großen Bereiche Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit im Krankenhaus, Informationswesen, Krankenhausführung, Qualitätsma- nagement und Seelsorge mit zahlreichen, einzeln bewerteten Kriterien. In einem 54-seitigen Visitationsbericht sind die ermittelten Stärken und Verbesserungspotentiale zusammengefasst, fast überall liegt das Sankt Katharinen-Krankenhaus im „grünen Bereich“, Ergebnis der ständigen Bemühungen im Rahmen des Qualitätsmanagements. Qualität auf dem Prüfstand Fast eine Woche lang hatten Anfang November drei Visitatoren die Nagelprobe gemacht, die die beiden Qualitäts-Gütesiegel nach KTQ und pro CumCert bestätigen sollten. Als ausgewiesene Krankenhaus-Praktiker führten die Visitatoren im Auftrag der Zertifizierungsgesellschaften Fachgespräche mit rund 130 Mitarbeitern. In 18 Begehungen und 10 kollegialen Dialogen überprüften sie die Angaben aus dem Selbstbewertungsbericht kritisch mit den tatsächlichen Gegebenheiten. Am Ende waren sie voll des Lobes – nicht nur im Hinblick auf die 104 Einzelkriterien, sondern auch von der Offenheit und Ehrlichkeit der Mitarbeiter bei den Begehungen und Dialogen. Gesamtleistung aller Mitarbeiter Die Erleichterung bei den Mitarbeitern war groß, als am 6.11.2008 diese umfassende „Prüfung“ vorüber war. Nach den mündlich mitgeteilten Ergebnissen des Visitatoren-Teams im Schlussdialog, ging die gute Nachricht per SMS, Telefon und e-mail wie ein Lauffeuer durchs Haus. Viele Mitarbei- AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 4 NEWS 4 1/2009 „QM-Experten“ gewürdigt wurden… Ihnen allen nochmals herzlichen Dank für das Geleistete und Ihre stetige Einsatzbereitschaft“. Der schriftliche Visitationsbericht lag dann Anfang Dezember vor. Im Intranet veröffentlicht, ist er für alle Mitarbeiter einsehbar. ter versammelten sich voller Freude im Hörsaal, die Geschäftsführung hatte eine spontane Feier organisiert, auf der die Ergebnisse verkündet und die Mitarbeiter von der Geschäftsführung gelobt wurden: „Wir freuen uns, dass unser aller Arbeit bei den Visitatoren so großen Anklang fand und unsere Leistungen auch von diesen Weitere Informationen: Geschäftsführerin Schwester Oberin M. Ludgera Stolze Tel. 069-4603-1011, Qualitätsbeauftragte Dr. Ilse Franz-Mancuso Tel. 069-4603-1401 ■ Neueröffnung Akutgeriatrische Tagesklinik Therapeutische Brücke zwischen Klinik und Zuhause Am Abend und am Wochenende wieder in häuslicher Umgebung sein, im eigenen Bett schlafen, aber Teildefizite z.B. nach Schlaganfall oder Operationen intensiv und gezielt behandeln, das wünschen sich viele Patienten, sobald sie sich wieder besser fühlen. Seit dem 1.12.2008 ist dies im Sankt Katharinen-Krankenhaus möglich, und zwar durch einen teilstationären Aufenthalt in der neueröffneten akutgeriatrischen Tagesklinik mit 6 Plätzen unter der Leitung von Chefarzt Dr. Leonhard Fricke. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der betroffene Patient ausreichend mobil und transportfähig – und die häusliche Versorgung gesichert ist. Er wird dann morgens um etwa 8.30 Uhr von einem Fahrdienst zuhause abgeholt. In der akutgeriatrischen Tagesklinik angekommen, gibt es ein Frühstück, bevor die Einzel- oder Gruppen-Therapien beginnen. Meist sind es zwei Therapien am Vormittag, dazwischen kommt der Arzt zur Visite, um 12 Uhr gibt es Mittagessen. Nach einer Mittagsruhe erfolgt die dritte Therapie dieses Tages. Nach der gemeinsamen Kaffeestunde um 15.30 Uhr wird der Patient vom Fahrdienst wieder nach Hause gebracht. Vorübergehende Einschränkungen nachhaltig behandeln… In der Tagesklinik werden chronische und akute Erkrankungen behandelt, die durch eine gezielte Therapie verbessert oder geheilt werden können. Dabei wird das ge- samte medizinische und rehabilitative Wissen eingesetzt mit dem Ziel, Patienten, die vorübergehend mit der Bewältigung ihres Alltags überfordert sind, wieder in ein selbstbestimmtes Leben zuhause zurückzuführen. Das schließt die ärztliche Versorgung ein, unterstützt durch Physiotherapie, Ergotherapie, physikalische Therapien u.a. Einen großen Stellenwert hat dabei auch die Pflege, die mit aktivierenden Methoden die Selbstständigkeit zur Bewältigung des Alltags fördert und begleitende Ansprechpartnerin ist. Wenn kein enger Vertrauter zur Seite steht, kann der Patient hier Gehör, Zuspruch, Ermutigung und Rat finden. Schwerpunkt des jeweils individuell erstellten BehandlungsKonzeptes ist das Trainieren der Aktivitäten des täglichen Lebens, therapiert wird im motorisch-funktionellen Bereich, in der Sprache oder im Bereich der Hirnleistung. Hier stehen auch die Logopäden und Neuropsychologen zur Verfügung, wenn nötig werden auch Diätberatung, Seelsorge und Indikationen für Behandlung in Tagesklinik • Erkrankungen mit RehabilitationsPotential z.B. …des Bewegungs- und Stützapparates …des ZNS: Schlaganfall, ParkinsonSyndrom u.a. • Internistische Erkrankungen • Demenzielle Erkrankungen • Depressive Syndrome der Sozialdienst eingebunden, der sich z.B. um die spätere Unterstützung durch mobile Dienste zuhause kümmert oder um Anpassungen im Wohnraum. …in schöner, therapiegerechter Umgebung Die Tagesklinik des Sankt KatharinenKrankenhauses befindet sich im 4. OG des Hufeland-Hauses – in sehr schönen Räumen mit herrlichem Weitblick über das Tal. Neu renoviert und eingerichtet, ausgestattet mit modernsten Therapiematerialien, ist hier ein eigener Bereich entstanden, der sich von der vollstationären geriatrischen Klinik abgrenzt. Einer der beiden TherapieRäume ist mit einer Küche ausgestattet – zum feinmotorischen Üben bei der Essenszubereitung – mit Ruhesessel und Ruhebetten, mit TV und Musikanlage. Ein zweiter großzügiger Raum verfügt zudem über physiotherapeutische Hilfsmittel wie AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 5 NEWS 1/2009 Dauerhafte Pflegebedürftigkeit abwenden Bewegungstrainer und Sprossenwand, ergotherapeutische Arbeitsmaterialien und Tische mit kippbaren Arbeitsplätzen. Zur Tagesklinik gehören auch ein barrierefreies, behindertengerechtes Bad und ein Stationszimmer, alles von der Flurseite aus erkennbar am sonnig gelben Wandanstrich. Hier fühlt man sich nicht wie in einem Krankenhaus, sondern ist umgeben vom Charme einer mitmenschlichen therapeutischen Gemeinschaft – nah zum eigenen Wohnort. Die akutgeriatrische Tagesklinik kann Patienten aus dem stationären Bereich der Krankenhäuser, aus Pflege- und Altenheimen oder durch direkte Einweisung des Hausarztes aufnehmen. Im Sekretariat wird unter Telefon 069-4704-400 ein Termin vereinbart, ein Antrag bei der Krankenkasse muss vorab nicht gestellt werden. Die Behandlung in der Tagesklinik ist zeitlich befristet auf maximal 15 Behandlungstage von montags bis freitags, das entspricht ohne Wochenende drei Wochen. Sie ist von der „Tagespflege“ abzugrenzen, wo es um Betreuung und Beschäftigung, nicht aber um therapeutische Maßnahmen geht wie hier. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. „Trotz sehr guter Behandlungsergebnisse ist es mitunter schwer, Patienten zu einem teilstationären Aufenthalt zu motivieren – viele scheuen den Aufwand oder glauben, es sei 5 eine Belastung, der sie sich nicht aussetzen wollen. Dabei kann die akutgeriatrische Behandlung in der Tagesklinik dem Einzelnen elementar und nachhaltig helfen und sogar eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit abwenden“ erläutert Chefarzt Dr. Leonhard Fricke. Ziele der geriatrischen Tagesklinik • Medizinische Betreuung • Selbstständigkeit wiedererlangen …durch intensive therapeutische Behandlung • Erlernen von Kompensationsstrategien …um mit krankheitsbedingten Einschränkungen umzugehen • Vollstationäre Behandlung verkürzen oder vermeiden • Heimaufnahme verhindern oder hinauszögern • Verbesserung der Lebensqualität ■ Neue Oberärztin der Chirurgie: Dr. Sabine Schwittay Vielseitig begabte Chirurgin aus den eigenen Reihen Sie ist allseits bekannt, sehr beliebt, engagiert, noch jung, aber schon seit 8 Jahren im Sankt Katharinen-Krankenhaus. Seit Oktober 2008 ist sie die neue Oberärztin der Chirurgie: Dr. Sabine Schwittay, Fachärztin für Allgemeinchirurgie, deckt im Team von Chefarzt Professor Dr. Ulrich Finke ein breites Spektrum des „Operationskataloges“ ab, denn sie hat in den letzen Jahren viele unterschiedliche Erfahrungen gesammelt: in der Bauchchirurgie, der Unfallchirurgie, der orthopädischen Chirurgie, zuvor in der Neurochirurgie und sogar in der Handchirurgie. Als Oberärztin obliegt ihr jetzt zudem die Weiterbildung der Assistenzärzte und die oberärztliche Betreuung der Patienten auf den Stationen 4 A + B. Auch als Transfusionsbeauftragte hat sie mehr Ver- antwortung übernommen. Für Patienten mit Arthrose und/oder Problemen in Knie, Hüfte und Schulter hat sie mittwochs von 9 bis 14 Uhr eine orthopädische IndikationsSprechstunde eingerichtet. Um bei manchen Diagnosen auch ohne operativen Eingriff helfen zu können, beherrscht Dr. Sabine Schwittay inzwischen auch die Grundlagen der „Manuellen Therapie“, mit der sie Blockaden in den Gelenken lösen kann. Keine Männerdomäne mehr Dass es auch in der Chirurgie immer mehr Ärztinnen gibt, spiegelt sich im ganzen Team: 6 von 10 Ärzten sind Frauen, die einstige Männerdomäne wird zunehmend weiblich. „Das ist allerdings nicht überall so, unser Chefarzt hat hier keinerlei Berührungsängste und traut den Frauen das chirurgische Handwerk auch kräftemäßig zu“ betont Dr. Sabine Schwittay. Für sie war es eigentlich auch die handwerkliche Komponente, die Feinarbeit, die sie an der Chirurgie äußerst reizvoll fand. Schon von jeher hat sie gerne ihre Hände ins Spiel gebracht: handwerklich, künstlerisch, hel- fend. „Chirurgie macht mir Spaß“ schwärmt die Oberärztin, „man kann sofort entscheiden, unmittelbar eingreifen, helfen und hat sofortige Rückmeldungen“. Dazu kommt, dass Chirurgie stets eine Teamleistung ist, was sehr mit ihrer „sozialen Ader“ korrespondiert. Das bestehende Chirurgie-Team ist sehr gut aufeinander eingespielt und spürt stets den Rückhalt ihres Chefarztes, der selbst bei Neueinstellungen die Meinung seiner Mitarbeiter einholt. Das hat sie selbst erlebt, als sie sich 2001 auf eine Ausschreibung im Ärzteblatt für eine Assistenzarztstelle im Sankt Katharinen-Krankenhaus beworben hat. Sie war sehr froh über die klare Zusage von Professor Dr. Ulrich Finke innerhalb von drei Wochen – natürlich auch, weil ihr damaliger Freund und heutiger Ehemann schon in Frankfurt wohnte. Aber auch, weil sie gerne mit Prof. Finke arbeiten wollte, dessen Arbeit und Unterstützung sie sehr schätzt. Wirken im Sozialen Doch ihre Vita von Anfang an: Sabine Schwittay wurde am 5.9.1973 in Essen ge- AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 6 AKUT 6 1/2009 boren und verbrachte dort ihre gesamte Schulzeit bis zum Abitur. Schon damals hatte sie einen „Hang zum Sozialen“ und wirkte bereits als 15-jährige in der Kinderund Jugendarbeit der Kirche, ein Engagement, das sie insgesamt 14 Jahre pflegte. Außerdem kristallisierte sich früh eine Vorliebe für Biologie und Medizin heraus, schon in der 12. Klasse nutzte sie ein Berufspraktikum in der Pflege eines katholischen Krankenhauses. Die Mutter Lehrerin, der Vater Direktor eines Gymnasiums waren beide einverstanden, als sie sich für das Medizin-Studium an der Universität Duisburg Essen entschied. Die erste Hürde zum Studienplatz brachte sie mit guten Abi-Noten und dem Mediziner-Test locker hinter sich, in nahtlosem Übergang begann sie 1993 ihr Studium. Ihre erste Famulatur führte sie 1995 nach Berlin-Kreuzberg ins Urban Krankenhaus, wo sie die Unfallchirurgie kennen lernte. Schon hier wurde ihr Durchhaltevermögen im OP ausdrücklich gelobt, als sie täglich bis zu 7 Stunden am Operationstisch assistierte – ein richtungsweisender Impuls, trotz des gut gemeinten Ratschlags, doch besser ein leichteres Fach zu belegen! 1996 reiste die Studentin dann für ein Auslandpraktikum nach Canterbury/Großbritannien, um Einblick in dieses ganz andere Gesundheitssystem zu bekommen. Eine weitere Famulatur führte sie noch weiter weg – bis nach Australien und in den Bereich Hals-Nasen-Ohren. Dem internationalen Austausch aufgeschlossen, betreute sie auch umgekehrt während des Studiums etwa drei Jahre lang ausländische Studenten, die über den Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD nach einer Famulatur in Deutschland suchten. Im April 2000 schloss sie ihr Studium mit der Ärztlichen Prüfung ab. Parallel zu Studium und Berufseinstieg arbeitete sie von 1996 bis 2005 im Pharmakologischen Institut der Universitätsklinik Essen an ihrer Doktorarbeit, die sich mit molekularbiologischer Grundlagenforschung in Bezug auf Bluthochdruck befasste. Jüngste Oberärztin im Sankt Katharinen-Krankenhaus Als Ärztin im Praktikum ÄiP begann sie im Juni 2000 in der Chirurgie am Klinikum Niederberg in Velbert (Ruhrgebiet) und wechselte 2001 ins Sankt KatharinenKrankenhaus nach Frankfurt. Ein Jahr lang wirkte sie als ÄiP in der Neurochirurgie, bevor sie dann 2002 als Assistenzärztin ihre Facharztausbildung für Chirurgie bei Professor Finke begann, wo sie viele chirurgische Facetten kennen lernte. Im Mai ■ Leserwunsch Übergewicht + Ernährung Leichter gesund werden Wenn die Menschen ihre Ess- und Lebensgewohnheiten nicht umstellen, könnten ernährungsbedingte Krankheiten im Jahr 2020 für drei Viertel aller Todesfälle verantwortlich sein, so warnen die Forscher der WHO. Schon heute hat in Deutschland fast jeder Zweite Übergewicht, Tendenz steigend. Das liegt unter anderem daran, dass seit den 60er Jahren die Kalorienzufuhr um 600 kcal pro Person und Tag erhöht wurde. Oberarzt und Diabetologe Dr. Gerhard Sell erklärt das mit einer Steigerung der Kaloriendichte, z.B. durch Fastfood und zu üppiges Essen. Während früher in 100 g Nahrung etwa 100 kcal enthalten waren, sind es heute 230 kcal. Man muss also nicht unbedingt weniger essen, sondern das Rich- tige: weniger Zucker, Fett und Weißmehl, mehr Obst und Gemüse, Fisch und mageres Fleisch, ungesättigte Fettsäuren statt tierische Fette. Und man sollte sich Zeit nehmen zum Essen, denn „auf die Schnelle“ und „auf die Faust“ kommt meist nur Ungesundes. Schlechte Gewohnheiten, die sich spätestens mit zunehmendem Alter und verlangsamtem Stoffwechsel in Übergewicht und einem hohen Body Maß Index (BMI) niederschlagen. 58% der Männer und 41% der Frauen gelten mit einem BMI von mehr als 25 derzeit als „übergewichtig“. Zudem liegen 14% der Männer und 12% der Frauen sogar über einem BMI von 30, sind also per Definition „stark übergewichtig“. Denn bei BMI 30 beginnt die 2007 erhielt sie ihren Facharzt für Chirurgie. In den Jahren dazwischen führte sie zudem zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen durch. Das Thema Manuelle Therapie will sie im Kampf gegen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen ihrer Patienten noch weiter vertiefen. Dass sie sich einer zweiten Facharztausbildung stellt, steht für die engagierte Ärztin auch schon fest, sie wägt nur noch ab, welcher chirurgischen Spezialität sie sich zuwendet. Vorerst kann sie sich jedenfalls rühmen, mit 35 Jahren die jüngste Oberärztin des Sankt Katharinen-Krankenhauses zu sein, dieser Herausforderung hat sie sich bereits gestellt. Als echtes „Kind des Hauses“ geht sie überdies auf routinierten Pfaden und packt flexibel und hilfsbereit überall an, wo man sie braucht. „Anpacken“ tut sie auch in ihrer Freizeit, wenn sie sich im eigenen Garten betätigt oder spontan zur Kamera greift. Zu ihren Hobbys gehört auch Lesen, aber es bleibt zu vermuten, dass es sich hierbei vor allem um Fachlektüre handelt – bei dieser gradlinigen Karriere! Weitere Informationen und Anmeldung zur Orthopädischen Indikations-Sprechstunde Mi 9-14 Uhr: Sekretariat Chirurgie 069-4603-1431 krankhafte Adipositas (lat. adeps = fett) mit einer über das normale Maß hinausgehenden Körperfett-Vermehrung und äußerst negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Man unterscheidet drei Schweregrade: Bei einem BMI 30-35 spricht man von einem „erhöhten“ Schweregrad, bei einem BMI von 35-40 von „hoch“ und bei einem BMI von über 40 von „sehr hoch“. Dane- So errechnen Sie Ihren Body Maß Index: Körpergewicht in kg BMI = Körpergröße x Körpergröße ben bestimmt das Fettverteilungsmuster auf Taille und Hüfte das metabolische und kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko. Männer mit einem Taillenumfang von mehr als 94 cm haben ein erhöhtes, ab 102 cm ein deutlich erhöhtes Risiko, bei Frauen sind es 80 cm bzw. mehr als 88 cm. Die Ursa- AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 7 AKUT 1/2009 chen sind vielschichtig: Stress, ungesunde Lebensweise, Ess-Störungen, genetische Disposition, endokrine Erkrankungen, Medikamente, Nikotinverzicht werden hier angeführt. „Nur in seltenen Fällen sind hormonelle Erkrankungen Ursache für die Gewichtszunahme – überwiegend ist sie auf unseren Lebensstil zurückzuführen“ betont Dr. Gerhard Sell. Eine Gewichtsreduktion ist dringend angeraten, wenn der BMI über 30 liegt. Oder wenn bei einem BMI ab 25 zwei begleitende Störungen wie Hochdruck, erhöhter Nüchternblutzucker oder der erhöhte Taillenumfang hinzukommen. Der Anstieg des BMI um nur 1kg/m2 erhöht das Bluthochdruckrisiko um 12% und das ist nicht das einzige Risiko. Das sogenannte „Metabolische Syndrom“ ist die Kombination aus Übergewicht, erhöhtem Bauchfett, Bluthochdruck, gestörter Glucosetoleranz, Störungen im Blutkreislauf und Stoffwechselgeschehen. Das alles ist mit einem hohen ArterioskleroseRisiko belastet, was wiederum als Ursache für Herzinfarkt und Schlaganfall gilt. Besonders wer Angehörige mit Diabetes Typ II, Bluthochdruck oder degenerativen Gefäßerkrankungen hat, sollte durch eine gesunde Lebensweise frühzeitig der Entstehung metabolischer Störungen vorbeugen, da er genetisch vorbelastet ist. „Die Verringerung des Übergewichts senkt die Morbidität und Mortalität“, so die Erkenntnisse zahlreicher Studien und Grundlage ärztlichen Handelns. Ins Sankt Katharinen-Krankenhaus kommen Patienten freilich nicht aufgrund ihres Übergewichts, sondern aufgrund von Begleiterkrankun- So wirken sich 10 kg weniger auf die Komponenten des Metabolischen Syndroms aus Komponente Besserung (% der Ausgangswerte) Blutdruck systolisch diastolisch Nüchternblutglucose Gesamtcholesterin LDL-Cholesterin HDL-Cholesterin Triglyceride – 10 mmHg – 20 mmHg – 50% – 10% – 15% + 8% – 30% gen wie Bluthochdruck, Herzproblemen, Diabetes Typ II, Fettstoffwechselstörungen oder degenerativen Gelenkerkrankungen. Dennoch werden in der Anamnese und Behandlung nicht nur die akuten Störungen, sondern auch die Ursachen betrachtet. Um eine langfristige Verbesserung zu erzielen gilt auch für diese Patienten, was für alle Übergewichtige gilt: Mehr Bewegung, gesunde Ernährung und Veränderung der Lebensgewohnheiten. Das sind die drei Säulen des Erfolgs. Abnehmen als Therapie Was sich so einfach anhört, ist oft nur mit Hilfe von Ärzten, Verhaltenstherapeuten, Ernährungs- und Physiotherapeuten zu schaffen. Diese Prozesse können in einem kurzstationären Krankenhausaufenthalt nur angestoßen werden, Erfolgserlebnisse gibt es eher langfristig, nach Monaten oder Jahren – der Jojo-Effekt „schneller Diäten“ ist hinreichend bekannt. Gute Ernährung, Stressverarbeitung und Selbstmanagement müssen erlernt, Bewegung, Sport und Ausdauertraining ins Leben integriert werden. Ernährungsschwester Christine Tanar fasst in ihrer Beratung also realistische Ziele ins Auge, die eine Senkung des Gewichts um 5–10% und eine anschließende Stabilisierung anstreben, die das Rückfallrisiko minimiert. Jedes verlorene Kilo Körpergewicht zeigt den Weg in die richtige Richtung. Unterstützend wirkt Diätassistentin Ilona Just, die Patienten während ihres stationären Aufenthaltes bezüglich ihrer Ernährungsumstellung ganz konkret berät, motiviert, begleitet und dafür sorgt, dass die richtigen Speisen auf den Teller kommen. Ernährung gewinnt immer mehr an therapeutischer Bedeutung, 7 darum hat sich im Sankt Katharinen-Krankenhaus gleich ein ganzes Ernährungsteam formiert, zu dem Chefarzt Dr. Klaus Strobel, (Zusatzbezeichnung Ernährungsmedizin), Oberarzt Dr. Gerhard Sell, beides Internisten und Diabetologen, Ernährungsschwester Christine Tanar und Diätassistentin Ilona Just gehören. Sie alle kümmern sich um diese Patienten. Eine erfolgreiche Therapie aber setzt Motivation und Kooperationsfähigkeit des Patienten voraus. Für ein langfristiges Gewichtsmanagement ist ein Basisprogramm erforderlich, das Ernährungs-, Bewegungs- und VerhaltensTherapie umfasst. Hilfreiche Medikamente? Eine medikamentöse Adipositastherapie wird allenfalls ergänzend zu den ernährungs- und bewegungsrelevanten Faktoren eingeleitet, da sie nicht frei von Neben- Ernährungsschwester Christine Tanar Nach dem Abitur 1986 machte Christine Tanar in der Krankenpflegeschule des Sankt KatharinenKrankenhauses ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Sie wirkte auf verschiedenen Stationen, schwerpunktmäßig auf der Intensivstation, wo man ihr 1992 die Stationsleitung übertrug. Ab 1995 war sie dann in Teilzeit stellvertretende Stationsleiterin und absolvierte zeitgleich ihr Studium zur Heilpraktikerin. 1998 und 2000 kamen ihre Kinder zur Welt. Zwischen Babypause und Elternzeit und ab 2003 arbeitete sie erneut auf der Intensivstation, ab 2004 auf der Aufnahme- und Überwachungsstation. Im Oktober 2007 begann sie ihre Fortbildung zur Pflegefachkraft für enterale und parenterale Ernährung. Seit 2008 ist sie als Ernährungsschwester im Sankt Katharinen-Krankenhaus Ansprechpartnerin für alle Ernährungsfragen und Mitglied im Ernährungsteam. AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 8 INTERVIEW 8 1/2009 Verbrauchen Sie mehr Kalorien! Tätigkeit Energieverbrauch (kcal/h) Schlaf 65 Sitzen (Grundumsatz) 73 Morgengymnastik (leicht) 210 Gehen, 6 km/h 259 Schwimmen (Brust), 1,2 km/h 308 Tanzen (Walzer) 357 Rudern (Rollsitz), 6 km/h 516 Radfahren, 21 km/h 610 Skilauf, 9 km/h 630 Laufen, 9 km/h 665 Laufen, 15 km/h 847 wirkungen ist. Diese Medikamente • regulieren den Appetit und die Sättigung • steigern den Stoffwechsel • hemmen die Nährstoffausnutzung im Darm Das Medikament Xenical mit dem Wirkstoff Orlistat lässt 30% des aufgenommenen Nahrungsfettes unverdaut zurück, Fettstühle und Blähungen sind die Neben- wirkung. Reductil mit dem Wirkstoff Sibutramin wirkt hormonell über die Serotoninund Noradrealinwiederaufnahme und vermittelt ein schnelleres Sättigungsgefühl. Negative Begleiterscheinungen sind Mundtrockenheit und Verstopfung, noch schwerer wiegen die Nebenwirkungen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, die man ja eigentlich positiv beeinflussen möchte. Acomplia, eine erst kürzlich eingeführte Substanz zur Gewichtsabnahme, musste wieder vom Markt genommen werden: sie fördert Depressionen und kann Leber und Nieren schädigen. Mangelernährung verhindern Ergänzend sei erwähnt, dass das Ernährungsteam im Sankt Katharinen-Krankenhaus auch mangelernährte Patienten betreut, eine Ausrichtung, die nicht viele Krankenhäuser haben. Zu den Aufgaben der Ernährungsschwester gehört, Mangelernährungszustände zu erkennen und er- fassen, mit denen die Patienten häufig eingeliefert werden. Sie unterbreitet dann Vorschläge zur Behandlung, über die der Arzt entscheidet. Das betrifft sowohl die orale Kostaufnahme, die dann entsprechend durch Diätkost oder Zusatznahrung angereichert wird, aber vor allem auch die enterale Ernährung mittels Magen- oder Bauchsonde. Man weiß, dass Mangelernährung Folgeerkrankungen wie Infektionen begünstigt oder zur „Austrocknung“ von Patienten führen - dies gilt es zu verhindern. Patienten, die beispielsweise unter Schluckbeschwerden leiden, müssen mit flüssiger Sondenkost, wie sie auch die Astronauten kennen, direkt über den Magen-Darmtrakt ernährt werden. Weitere Informationen: Ernährungsschwester Christine Tanar, Tel. 0694603-6224, Oberarzt Dr. Gerhard Sell, Tel. 0694603-1233 oder das Chefarztsekretariat Dr. Klaus Strobel, Tel. 069-4603-1851 ■ Interview mit dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Ulrich Finke, Chefarzt der Chirugie und dem Stellvertreter PD Dr. Rainer A. Bürger, Chefarzt der Urologie Was kann man als Ärztliche Direktion bewirken, welche Impulse setzen? Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Sie beide zu Ihrer Bestellung durch die Trägergesellschaft. Mehr als 6 Monate sind inzwischen vergangen. Welche Aufgaben sind mit Ihrem neuen Amt auf Sie zugekommen? Prof. Finke: Zusammengefasst sind es drei Aufgaben-Komplexe: die Repräsentation, die medizinischen Belange und das Bindeglied zwischen Geschäftsführung und Ärzteschaft. Manche Aufgaben sind für mich nicht neu, da ich seit 1998 stellvertretender Ärztlicher Direktor bin. Mir persönlich ist es enorm wichtig, dass wir unser Haus gut nach draußen vertreten… PD Dr. Bürger: …im öffentlichen Leben der Stadt Frankfurt, z.B. Veranstaltungen des Gesundheitsamtes, der Stadt, Charity's. Aber wir wollen auch innerhalb des Hauses die Belange der Medizin vertreten. Gehört dazu auch die Präsenz in unterschiedlichen Kommissionen? Prof. Finke: Das ist nicht zwingend mit dem Amt des Ärztlichen Direktors verknüpft. Wir sind als Chefärzte beide in unseren je- weils fachbezogenen Gesellschaften engagiert, um über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, um sich auszutauschen, Ärzte zu vermitteln, Probleme und Zuweisungen von Patienten zu besprechen. Wir sind auch im Verband der leitenden Kranken- AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 9 INTERVIEW 1/2009 hausärzte, aber das ist nicht verknüpft mit unserem Amt. Auch meine Tätigkeit als Delegierter der Landesärztekammer eröffnet hier Möglichkeiten der Information für unser Haus, die außerhalb meines Amtes liegen. Was kann man sich genauer unter der Ärztlichen Direktion vorstellen? PD Dr. Bürger: Klassischerweise spielt der Ärztliche Direktor einen entscheidenden Part in einem Krankenhaus. Oft bilden Geschäftsführung, Pflegedienstleitung und Ärztlicher Direktor eine Dreiergruppe, in der ein reger Dialog stattfindet. Hier ist das ähnlich. Wir sind Mitglied im Hausvorstand – ein offizielles Gremium aus Geschäftsführung, Ärztlicher Direktion und Pflegedienstleitung – wo in regelmäßigen Abständen alle wichtigen Belange des Krankenhauses besprochen werden. Die Mitglieder des Hausvorstandes beraten die Geschäftsführung und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Weiterentwicklung des Krankenhauses. Prof. Finke: Dieses „Dreigestirn“, von dem Dr. Bürger spricht, übernimmt auch strategische Aufgaben. Mir ist es künftig sehr wichtig, frühzeitig einbezogen zu sein in Entscheidungen, die ärztliche und medizinische Belange betreffen – wir tragen ja die Verantwortung, selbst wenn es unangenehm wird. So sehe ich es z.B. als Aufgabe des Ärztlichen Direktors an, in Beschwerdefälle involviert zu sein – ganz klar. Wir kümmern uns um die ärztlichen Belange und auch um die der Patienten, um alles, was die Medizin betrifft. PD Dr. Bürger: So tragen wir z.B. Fragen aus der Chefarztkonferenz in den Hausvorstand, in dem die Punkte besprochen werden. Es geht um eine beratende und vermittelnde Funktion. Wirken Sie arbeitsteilig oder im Team? Wer kümmert sich um was? PD Dr. Bürger: Professor Finke ist als Ärztlicher Direktor das „Gesicht“ nach draußen, der Frontmann, der das Haus repräsentiert. Wenn er verhindert ist, dann vertrete ich ihn natürlich, ansonsten ist das uneingeschränkt seine Funktion. Wenn es um Hausvorstandsitzung, strategische Dinge, Probleme aus der Chefarztkonferenz geht, dann sprechen wir uns miteinander ab. Was möchten Sie aus dieser Position heraus für das Sankt Katharinen-Krankenhaus und seine Patienten bewirken? An welche strategische Ausrichtung denken Sie? Prof. Finke: Mir wäre es z.B. wichtig, niedergelassene Praxen ans Haus zu binden oder sie gezielt krankenhausnah anzusiedeln, vielleicht sogar innerhalb des Hauses. Ziel ist, das Haus für die Zukunft breit zu verankern. PD Dr. Bürger: Entscheidend ist, dass das, was in den letzten Jahren hier geschaffen wurde, weitergeführt wird, dass man den Weg der Modernisierung, des Umbaus, der Ausrichtung in eine moderne, den Menschen zugewandte Medizin intensiviert und beschleunigt voran treibt. Ziel muss sein, in einer möglichst kurzen Zeit alle Ebenen des Hauses auf den hohen Standard zu bringen, der in einzelnen Etagen schon verwirklicht ist. Das ist ganz wichtig für die Patienten und auch für die Mitarbeiter, darum muss der Prozess beschleunigt werden – damit das Haus von innen heraus stabilisiert und modernisiert ist. Unser Haus ist klein, aber fein. Es muss allen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, unter optimalen Bedingungen zu arbeiten. Es ist uns wichtig, dass sich jeder mit dem Haus identifiziert und Spaß an seiner Arbeit hat. Prof. Finke: Hier kommt noch eine Aufgabe hinzu: wir müssen uns darum kümmern, gute Leute zu bekommen und zu halten. Ein Krankenhaus kann nur gut funktionieren mit guten Mitarbeitern... PD Dr. Bürger: …und die kommen und bleiben nur, wenn das Haus ein gutes Profil in der Öffentlichkeit hat, einen guten Internetauftritt, gute PR, kurz, wenn es sich gut und ehrlich verkauft und sich darum kümmert, dass alle Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen haben – egal in welchem Bereich. Und auch ein Dankeschön an die Mitarbeiter für Ihren Einsatz ist wichtig…. Prof. Finke: …in Form von Ausbildung zum Facharzt und zu Zusatzqualifikationen und Teilgebieten, sowie Fortbildung. Wenn wir gute Leute gewinnen und halten möchten, müssen wir kreativ sein in dem, was wir bieten, das ist mein Credo. Was bedeutet das im Einzelnen, was möchten Sie für Ihre Kollegen bewirken? 9 PD Dr. Bürger: Wie schon gesagt: wir wollen uns intensiv dafür einsetzen, dass die Modernisierung der Stationen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für alle geschaffen werden – wir brauchen begeisterte Mitarbeiter – für zufriedene Patienten. Wir möchten ein „offenes Ohr“ haben für die Probleme unserer Mitarbeiter und die Inhalte der Zertifizierung aktiv leben – den Menschen zugewandt. Prof. Finke: Das sehe ich genauso, es ist mir wichtig, dass die jüngeren Kollegen keine strenge Klinik-Hierarchie vorfinden, sondern wissen, dass sie mich jederzeit ansprechen können. Wir wollen für ein harmonisches Betriebsklima sorgen und uns Neuem gegenüber öffnen. PD Dr. Bürger: Förderlich für diese Öffnung ist übrigens der Schritt zum Akademischen Lehrkrankenhaus, zum Dialog und geistigen Austausch mit den jungen Kollegen, die wir für unseren Beruf und das Haus begeistern möchten… Prof. Finke: …das fördert zudem die Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Da kommt frischer Wind, junge Leute, die viel wissen, aber auch neue Aufgaben: Die Medizin wird weiblich, darauf müssen wir reagieren, z.B. indem wir Kinderbetreuung bieten. Hier müssen wir, ganz im Sinne der Katholischen Kirche, die das ja begrüßt, Möglichkeiten und Wege finden für die jungen Frauen, deren hohe Qualifikation wir ja brauchen und nutzen möchten. PD Dr. Bürger: Wir werden uns im Hausvorstand dafür einsetzen, dass Lösungen für Kinderbetreuungen weiter ausgebaut werden, dass moderne Arbeitskonzepte, Flexibilität, Zeitkonten eingeführt werden, die es jungen Kollegen möglich macht, Beruf und Familie zu vereinbaren. Prof. Finke: Hinzu kommt, dass wir im Mai 2010 Jubiläum haben – das Sankt Katharinen-Krankenhaus wird 50 Jahre alt. Da werden wir uns in der Öffentlichkeit darstellen können mit all unseren Stärken. Spätestens bis dahin müssen die Strukturen stimmen im Sinne von Kosteneffizienz, Arbeitsbedingungen und neuen Ausrichtungen. Sie erwähnten es bereits. Seit 1.1.2009 ist das Sankt Katharinen-Krankenhaus Akademisches Lehrkrankenhaus. Was bedeutet das für Sie, die Fachdisziplinen im Haus, den ärztlichen Nachwuchs? AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 10 EINBLICK 1/2009 Prof. Finke: Es werden Studenten in ihrem letzten klinischen Ausbildungsjahr zu uns kommen. Das bedeutet für uns Ausbildungsaufgaben im klinischen Bereich, das bedeutet Auseinandersetzung auch mit der einen oder anderen wissenschaftlichen Frage, wir werden auch Doktorarbeiten vergeben und betreuen, ich denke, das belebt! Auch der ärztliche Nachwuchs in der Facharzt-Ausbildung wird davon profitieren. Wir haben einen Internetzugang zur Uni-Bibliothek. Unser Haus erlebt einen Brückenschlag zur Universität, die Diskussionen können lebhafter werden durch kritische Fragen der jungen Leute. PD Dr. Bürger: Wir bieten den Studenten eine ganz große Chance. In der Uniklinik sind sie sehr an ein Arbeiten und ein Patientenklientel gewöhnt, das eigentlich dem normalen Krankenhausleben nicht entspricht, dort erleben sie hochtechnisierte Apparatemedizin. Der Blick für den Patienten, jemanden untersuchen, mit ihm reden, Zwischentöne hören, praktisch Arbeiten in einem christlichen Haus mit enger Bindung an den Patienten, das lernen sie ergänzend hier. Sie werden hier in so viele Bereiche eingebunden, wie es in einem Krankenhaus der Maximalversorgung mit 1.500 Betten gar nicht möglich wäre. Sie haben hier einen viel intensiveren Kontakt und nehmen etwas sehr Wertvolles mit, das sie auf ihr späteres Arbeiten vorbereitet. Prof. Finke: Das ist ja auch das, was die Universität möchte. Bei uns finden sie „Lehre und Ausbildung“, hier geht es nicht nur um Forschung. Herr Professor Finke, Sie setzen sich generell sehr für die Nachwuchsförderung ein und für die Verbesserung der Rahmen- bedingungen, die junge Ärzte halten und weitere Abwanderungen ins Ausland verhindern sollen. Worauf kommt es an? Prof. Finke: Es ist wichtig, dass wir Ansprechpartner für alle Ärzte sind, dass wir eine „Gemeinschaft der Ärzte“ erreichen. Dass wir Studenten und junge Ärzte motivierend und beratend begleiten und – ganz wichtig – die modernen Arbeitszeitkonzepte verbessern – gerade im Hinblick auf Frauen in der Medizin. Das sind neben einer angemessenen Entlohnung die entscheidenden Punkte. Ihr Kernanliegen, Ihre Botschaft? PD Dr. Bürger: Für mich ist es die Bitte um Unterstützung auf dem Weg, einen lebenswerten, attraktiven Arbeitsplatz zu schaffen – für ein Menschen zugewandtes Krankenhaus. Das können wir nur miteinander – mit dem Patienten, der auch mal Verständnis hat, wenn er bei Engpässen warten muss, mit den zuweisenden Kollegen, die mit uns in den Dialog treten, sich kritisch austauschen, uns unterstützen durch Patienten-Zuweisungen. Von der Geschäftsführung wünschen wir uns, dass sie ein offenes Ohr hat und bereit ist, Veränderungen und Ausrichtungen in die Zukunft zu wagen. Die Mitarbeiter wollen wir auf diesem Weg mitnehmen, sie dafür begeistern und das Unsere tun, dass wir als „eingeschworene Gemeinschaft“ stolz darauf sind, im Sankt Katharinen-Krankenhaus zu arbeiten. Prof. Finke: Ich würde – vielleicht mit anderen Worten – das Gleiche sagen. Offenheit nach außen, Transparenz, die Bereitschaft, zuzuhören, aber auch ganz klar den Wunsch, einer guten Zusammenarbeit mit der GF. Das Haus zukunftsfest zu machen, das ist für mich ganz wichtig – aber das geht nur über hoch motivierte Mitarbeiter, die übrigens „Ressourcen“ sind und nicht nur „Kostenfaktor“. PD Dr. Bürger: Bei all unsrem Bemühen verlange ich aber auch von jedem Mitarbeiter hier im Haus, dass er sich fragt, was er in seinem Bereich selbst verändern kann, wie er sich selbst ins Ganze einbringt. Prof. Finke: …getreu Kennedy: „Frage nicht, was der Staat für Dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für den Staat tun kannst.“ Wir wünschen uns von jedem Mitarbeiter, dass er sich an seinem Platz engagiert, damit wir hier effektiv und harmonisch zusammen arbeiten können. Danke an Sie beide für dieses Gespräch und viel Erfolg in Ihrem engagierten Bemühen. Weitere Informationen: Sekretariate: Chirurgie 069-4603-1431, Urologie 069-4603-1261, www.prof-finke-chirurgie.de e-mail: [email protected] „ L ass los was dich ängstigt und sorgt lass sein was dich gefangen hält komm heraus aus dem Dunkel setz dich unter den Himmel und erwarte die Ankunft seines Lichts …ausgewählt von Schwester M. Bernhilde Huhn ■ Sekretärinnen im Sankt Katharinen-Krankenhaus „ 10 Schaltzentrale zwischen Ärzten und Patienten Zehn Finger fliegen flink und behände über eine imaginäre Tastatur – so könnte die typische Handbewegung beim „heiteren Berufe raten“ aussehen und entscheidender Hinweis sein auf „Sekretärin“! Dazu stets das Telefon am Ohr, ein Lächeln auf den Lippen, die Augen überall und obendrein einen guten Riecher für die dauernd wechselnden Notwendigkeiten des Augenblicks: Termine koordinieren, Meetings organisieren, telefonieren, tippen, Besucher empfangen, Kaffee kochen, Reiseabrechnungen, Ablage… Was für die meisten Sekretärinnen der Welt zutrifft, gehört natürlich auch zum Alltag der Team- und Chefarztsekretärinnen im Sankt Katharinen-Krankenhaus. Doch das ist nur ein Teil ihrer Arbeit und auch die Menschen, mit denen sie es zu tun haben, unterscheiden sich deutlich von denen, die bei einem Industrie-Manager ein- und ausgehen. Schauen wir uns vier der 15 Sekretärinnen AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 11 EINBLICK 1/2009 im Sankt Katharinen-Krankenhaus doch mal genauer an. Ursula Hoyer, Chefarzt-Sekretärin in der Geriatrie kümmert sich neben den üblichen Sekretariats-Arbeiten vor allem um das Patientenmanagement. Ihre Gesprächspartner sind ältere, kranke Menschen, Angehörige, Mitarbeiter von einweisenden Kliniken oder Arztpraxen. Belegungspläne und Patientenmanagement Immer geht es um einen der 50 Plätze in der Geriatrischen Klinik – möglichst rasch. Die Patienten kommen aus Krankenhäusern, Altenheimen, von zuhause – niemals von langer Hand geplant, sondern weil sie nach einem Sturz, Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer Operation vorübergehend ihren Alltag nicht alleine meistern können. Den Belegungsplan ständig vor der Nase bemüht sich Ursula Hoyer, den dringlichen Wünschen und Notwendigkeiten zu entsprechen, Lücken in der Belegung auszumachen, nahtlose Übergänge zu schaffen. Dafür ist sie fast immer erreichbar, auch wenn sie im Haus unterwegs ist. Einfühlsam und geduldig spricht sie mit den Patienten, am Telefon, später bei der Aufnahme, wo sie – teils am Krankenbett – alle Eckpunkte zusammenträgt. Die gelernte Arzthelferin bringt viel Organisationstalent und Ausgeglichenheit mit und bewundert, „was alte Menschen alles tragen“. Sie beantwortet sämtliche Fragen der Angehörigen und Freunde, richtet Grüße aus und pflegt Kontakte. Am Ende der etwa 3-wöchigen Aufenthalte schreibt sie, unterstützt von einer Kollegin, die Entlassungsbriefe der Ärzte und freut sich aufrichtig, wenn z.B. „ein Patient, der im Liegendtransport kam, auf eigenen Beinen wieder nach Hause entlassen werden kann.“ Seit zwei Jahren ist sie dabei, sie liebt ihre Arbeit hier im Team und vergisst nicht selten den Feierabend. Auch andere Aufgaben wie Terminverwaltung, interne Fortbildungen, Abrechnungen ihres Chefarztes Dr. Leonhard Fricke müssen in den Tag gepackt werden. Dass viele Patienten auch nach ihrer Entlassung bei ihr anrufen, schreiben oder Grüße an Sie ausrichten lassen, bestätigt sie in ihrer Arbeit und macht sie zufrieden. Andrea Klein, Teamsekretärin der Inneren Medizin I hat demgegenüber mit Patienten direkt gar nichts zu tun. Sie begegnen ihr allenfalls „als Patientenakte“. Darin blättert sie akribisch und kontrolliert, ob alle Untersuchungen und Behandlungen erfasst sind, ob alles vollständig, unterschrieben und reif für die Codierung ist. Wenn die grüne Ampel im medizinischen Arbeitsprogramm ITB leuchtet, geht die Akte in die Abrechnung, leuchtet die rote, muss Andra Klein weitere Puzzleteile zusammensuchen – Hand in Hand mit den Stationsmitarbeitern. Rund 20 Patientenakten pro Woche, in Stoßzeiten weit mehr, gehen so verantwortlich durch die Hände der engagierten Halbtagssekretärin. Entlassungsbriefe für Patienten und Hausärzte Ansonsten nimmt das Schreiben der Entlassungsbriefe, die von den Oberärztinnen Dr. Angela Gerlach und Dr. Ilona Hofmann oder den Assistenzärzten diktiert wurden, einen Großteil ihrer Zeit ein. Es ist ihr Ehrgeiz, dass Patienten ihren Brief schon gleich bei der Entlassung ausgehändigt bekommen, dafür rennt sie schon auch mal den Unterschriften hinterher. Die gelernte Bürokauffrau mit vielfältiger Erfahrung, u.a. in einer Arztpraxis, hat sich hier vor 3 ? Jahren gezielt beworben und fühlt sich bis heute richtig wohl in ihrem Arbeitsbereich. Zum medizinischen Wörterbuch „Pschyrembel“ greift sie nur noch selten, aus Freude am Thema hat sie die zahlreichen medizinischen Begriffe samt Schreibweise und Bedeutung längst im Kopf gespeichert. Ein „wandelndes Lexikon“ ist auch Cora Spitzbarth, seit 3 Jahren Chefarztsekretärin der Chirurgie. Das Schrei- 11 ben nimmt bei ihr zwar deutlich weniger Raum ein – Briefe und OP-Berichte, die Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Finke diktiert hat – dafür hat sie als „Schaltstelle“ der Chirurgie Augen und Ohren überall. Sie koordiniert Termine für Sprechstunden, Operationen, Krankenhaus-Aufnahmen, Kontrolluntersuchungen – tägliche „Updates“ zur OP-Planung für den jeweils nächsten Tag inklusive. Dabei sind Dienstzeiten der 2 bis 3 Ärzte am OP-Tisch, geschätzte Zeiten für große und kleinere Eingriffe wie auch die Belegung der OP-Räume zu berücksichtigen. Informative Gespräche, hilfreiche Zuwendung Doch bevor es zur Operation kommt, pflegt sie täglich rund 10 bis 15 Patientenkontakte am Telefon, um in teils zeitintensiven Gesprächen Ängste und Unsicherheiten zu mindern. Wenn ihr Patienten gegenüber sitzen, geht es von Aufnahmegesprächen mit Untersuchungsbefunden bis hin zu tröstenden Umarmungen. Cora Spitzbarth nimmt durchaus die Rolle der „Kummerkastentante“ ein und glättet beruhigend die Wogen, auch wenn es intern „hoch hergeht“. Begeistert lobt sie den Zusammenhalt im Chirurgie-Team: „Jeder hilft jedem, das Zusammenwirken ist traumhaft.“ Die Kaufmännisch-Medizinische Assistentin hat im Labor, im medizinischen Schreibdienst, in einer Radiologischen Praxis langjährige Erfahrung gesammelt. Neben Organisationstalent und medizinischen Vorkenntnissen zählt sie Diplomatie und gute Belastbarkeit zu den wichtigsten Fähigkeiten in dieser verantwortungsvollen Position, die auch die Vorbereitung der Abrechnungen für ambulante und stationäre Patienten beinhaltet sowie die Privatliquidationen ihres Chefs. Wären ihre Jungs nicht so selbstständig, könnte die alleinerziehende Mutter „diesen Job nicht machen“ betont sie – auch im Hinblick darauf, dass die Arbeit mit der Ernennung ihres Chefs zum Ärztlichen Direktor nicht weniger wurde. AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 12 KATHARINENSCHWESTERN 12 1/2009 Auch Petra Schönberg ist als Sekretärin des Chefarztes der Inneren Medizin II Dr. Klaus Strobel die „Schaltzentrale“ der Abteilung. Hier muss jede Menge koordiniert werden. Da sind die ambulanten Patienten, die zur Sprechstunde oder zur gastroenterologischen Diagnostik kommen und danach ein Bett zum „Ausschlafen“ brauchen. Da sind stationäre Patienten, die entsprechend dem Bettenbelegungsplan terminiert und mit vorstationären Untersuchungen eingeplant werden müssen. „Immer ein offenes Ohr“ hat auch sie für Patienten, die sich ihre Ängste von der Seele reden oder Fragen über Fragen haben. Petra Schönberg kommuniziert mit den Hausärzten, kümmert sich um pathologische Befunde, die sie den Ärzten vor den diagnostischen Eingriffen vorlegt. Sie schreibt Endoskopie- und Sonografie-Befunde, die Arztberichte für ambulante, Entlassungsbriefe für stationäre Patienten und checkt jede Akte auf Vollständigkeit, bevor sie zur Abrechnung ins Medizinische ServiceCenter geschickt wird. Jede Menge Termine koordinieren Auch die Terminplanung gehört zu ihren verantwortungsvollen Aufgaben. Neben der Urlaubskoordination von Ärzten und Team-Mitarbeitern, die sie in einen Planer überträgt, aktualisiert sie ständig drei „Outlook-Planer“ am PC, einen für Chefarzt-Termine, einen für sämtliche Untersuchungen in der Endoskopie sowie den Ambulanzplaner, der auch von der Aufnahme, Notfallaufnahme und den Ärzten eingesehen werden kann. Unvorstellbar, zu welchem Chaos nicht eingetragene Termine führen könnten! Natürlich halten sie auch die alltäglichen Sekretariats-Arbeiten und unzählige Telefonate „auf Trapp“. Ihre Arbeit macht ihr richtig Spaß, besonders der Kontakt mit den Patienten, die sie nicht nur organisatorisch sondern auch menschlich begleitet! Über ihre lange und vielfältige Krankenhaus-Erfahrung ist aus der gelernten Industriekauffrau eine begeisterte Arztsekretärin geworden, die das tun durfte, wovon sicher viele Sekretärinnen träumen: sich selbst „ihr eigenes Sekretariat“ mit allen Organisationsstrukturen und Ideen ganz neu schaffen! Das war vor etwa vier Jahren, als sie von der Medizinischen Schreibzentrale ins Chefarztsekretariat wechselte. ■ Zum 100. Geburtstag von Schwester M. Irma Kowalski Der unvergessliche Festtag einer unvergesslichen Ordensfrau Es ist der erste 100. Geburtstag, der von einer Katharinenschwester in Frankfurt gefeiert wurde. Und dabei ist Katharinenschwester M. Irma Kowalski erstaunlich rüstig, geistig wach und alles andere als gebrechlich. Am 20.11.2008 bekommt die Jubilarin „hohen Besuch“ vom Weihbischof Gerhard Pieschl, vom Ermländischen Visitator Msgr. Dr. Lothar Schlegel und der Provinzoberin Schwester M. Friedburga Krieger aus dem Mutterhaus in Münster. Auch Familie und Freunde kommen zum Fest, der jüngste Gast ist die zweijährige Emma, Urenkelin aus der 4-GenerationenFamilie der jüngeren Schwester. Ein Dankgottesdienst mit dem feierlichen Einzug des Weihbischofs mit Mitra und Stab, vier Priester um den Altar, erhebende Orgelmusik und Trompetenspiel, der Sologesang von Dorothee Matheis und viele verbundene Menschen, die voller Freude ihre Glückund Segenswünsche überbringen – ehrenvoller kann ein 100. Geburtstag nicht gefeiert werden. Und im Mittelpunkt eine gesunde und glückliche Schwester M. Irma – Gott sei Dank für diese Gnade! Später versammeln sich alle Gäste und Ordensschwestern im Refektorium zu einem besonderen Festmahl, zu Gesprächen im kleinen und großen Kreis, zum Austausch von Erinnerungen an ein langes Leben. Die Katharinenschwestern mit Konventoberin Schwester M. Elisabeth Schattmann (links) haben den Raum liebevoll geschmückt und gastfreundlich hergerichtet, Krankenhausoberin M. Ludgera Stolze (rechts) ist es zudem zu verdanken, dass Bilder von diesem großen Ereignis entstehen können. Ein Wunder fast, dass nach den vielen, überwältigenden Eindrücken dieses Tages sich die Jubilarin nicht längst ruhebedürftig zurück zieht. Gott geweiht seit der Geburt Das Wunder von Schwester M. Irma beginnt schon vor ihrer Geburt. Die Mutter ist während der Schwangerschaft schwer erkrankt, der Vater weiß keinen anderen Rat, als mit einer Wallfahrt nach Dietrichswalde die Muttergottes um Heilung für seine Frau zu bitten. Als er wieder zuhause ankommt, ist seine Frau gesund, wenig später AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 13 KATHARINENSCHWESTERN 1/2009 wird ein gesundes kleines Mädchen geboren. Die Eltern legen ihr Kind in Dankbarkeit auf den Altar und weihen es Gott. Die heranwachsende Anna, die mit 8 Monaten schon laufen und mit 12 Monaten schon „Papa“ sagen kann, weiß davon lange Zeit nichts. Erst als Schulkind, als sie längst der Ruf Gottes erreicht hat, hört sie die Geschichte aus Erzählungen der Großeltern. Sie wächst mit ihren 5 Geschwistern in einem landwirtschaftlichen Haushalt mit 90 Morgen Land auf. Der Vater arbeitet als Stellmacher, später als Bauschreiner und Zimmermann, sie selbst lernt den Haushalt: Wäsche waschen, bügeln, nähen, stricken, stopfen, kochen und vieles mehr – ein Schatz, der sie ein Leben lang begleitet! Doch es zieht sie zur Kirche. „Am liebsten wäre ich schon nach der Erstkommunion in der Kirche geblieben“ erzählt sie heute. Dabei ist ihre Familie die einzige katholische Familie in Gilgenau – einer Diaspora mit einer harmonischen Dorfgemeinschaft, wo jeder für jeden einsteht. Mit 18 konfrontiert sie ihren Vater mit der Absicht, ins Kloster zu gehen. Er befindet sie dafür zu jung und verweigert zunächst seine Zustimmung. Drei Jahre später fragt sie den Pfarrer des Ortes nach der Adresse einer Ordensgemeinschaft. So kommt es, dass sie sich bei den Katharinenschwestern in Braunsberg/ Ostpreußen bewirbt – mit Erfolg und im Einverständnis mit ihrer Familie. Mit 22 folgt sie dem Ruf Gottes Am 5.10 1930 wird sie bei den Katharinenschwestern als Postulantin aufgenommen. „Es war, als wenn ich nach Hause komme, ich war so glücklich“ erinnert sich Schwester M. Irma. Nach ihrem Noviziat und den zeitlichen Gelübden für 3 Jahre legt sie 1936 ihre „ewige Profess“ ab. In Königsberg beginnt sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin, im April 1939 besteht sie ihr Examen und beginnt mit der Zusatzausbildung für „Labor“ und „Röntgen“. Neben der Krankenpflege ist ihr die hauswirtschaftliche Betreuung des Priesters anvertraut. In der großen Behinderteneinrichtung „Andreasberg“ in Wormditt kümmert sie sich um behinderte Menschen. Im Krieg wird der „Andreasberg“ von den Nazis beschlagnahmt, aber als Heilstätte für Tuberkulosekranke weitergeführt. Schwester M. Irma wirkt dort – bis zur Flucht 1944. Noch bevor die Russen die Region erobern, kann sie in einer kleinen Gruppe von Mitarbeitern flüchten, immer gen Westen, über Neurupin, Duderstadt, Goslar. Über die Caritas, Bischöfe und beständiger gegenseitiger Suche finden die Ordensschwestern aus dem Ermland nach Kriegsende wieder zusammen. „Wir haben Glück gehabt“ sagt Schwester M. Irma nach all dem Leid, das allen wiederfahren ist. Sie arbeitet in den Flüchtlingsbaracken von Wewelsburg, später in Königstein, bevor sie Kriegsversehrte und andere Kranke pflegt in Bad Rothenfelde im Barackenlazarett, das die Katharinenschwestern nach dem Krieg von der Wehrmacht übernommen und als Allgemein-Krankenhaus weitergeführt haben. Von 1955 an ist sie im Mutterhaus in Münster, bevor sie am 17.6. 1957 nach Frankfurt zieht, um der Bauherrin Schwester M. Miriam Schlumm beim Aufbau und Einrichten des Sankt Katharinen-Krankenhauses zur Seite zu stehen. Schwester M. Irma (Mitte) In Frankfurt dabei von der ersten Stunde Wo heute das Sankt Katharinen-Krankenhaus steht, ist damals Kleingartengelände. Sie wohnt in der Alten Mainzer Straße, während der Bau hochwächst, später in der Seckbacher Landstraße. Sie näht fleißig die Gardinen fürs ganze Haus. Nach der Eröffnung am 30. Mai 1960 mit rund 100 Katharinenschwestern hat sie ihren Platz in der „Nähstube“, übernimmt die Verwaltung des „Magazins“ und versorgt alle Stationen mit neuer Wäsche, Kopfkissen, Decken, Arbeitskleidung etc. Sie prüft auch Qualität und Preis beim Wäscheeinkauf – zusammen mit Sr. M. Calasantia, die den Einkauf leitet. Schwester M. Irma obliegt zu dieser Zeit zudem die Betreuung des „Gästetraktes“, in dem durchreisende Priester, Bischöfe, Ordensschwestern, Angehörige und Gäste gastfreundlich untergebracht werden. Eine Aufgabe, die sie ihr ganzes Ordensleben in hoher Verantwor- 13 Der Werdegang einer Katharinenschwester • In den ersten 6 Wochen nach Eintritt in den Orden ist man noch Kandidatin, die in das Leben und die Aufgaben der Ordensgemeinschaft „hinein schnuppern“ kann. • Zwischen 6 und 12 Monaten dauert die Zeit als Postulantin, die ebenfalls in einer gesonderten Gruppe lebt – dem Postulat. Sie nimmt teil am gemeinsamen Gebet und lebt in der Tagesordnung der Ordensschwestern. • 1 bis 2 Jahre dauert die Zeit als Novizin, die ebenfalls in einer gesonderten Gruppe lebt – dem Noviziat. Sie trägt schon die Ordenstracht und übt sich darin, so zu leben wie eine Ordensschwester. • Von dem Zeitpunkt, an dem man die ersten Gelübde abgelegt hat, ist man Ordensschwester. Die Gelübde werden zunächst für 3 Jahre abgelegt und können nochmals für 3 Jahre erneuert werden. Danach werden die ewigen Gelübde abgelegt – eine Entscheidung bis zum Lebensende. • Als Ordensschwester lebt man mit allen Verpflichtungen: Leben in Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit, Leben in Gemeinschaft und Gütergemeinschaft, Verpflichtung zum Stundengebet und zur Einhaltung der Anordnungen aus der festgelegten Regel. Man wird ausgebildet und eingesetzt in den Wirkungsstätten der Ordensgemeinschaft: Schulen, Pastoralarbeit, Berufsarbeit in Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Aufgaben in der Gemeinschaft. tung und Treue erfüllt, ist die Betreuung der Hausgeistlichen und Priester an all ihren Lebensstationen. Und man mag es nicht glauben: diese Aufgabe erfüllt sie bis heute – sehr gewissenhaft und treu – für Pater Bleuel. Frühmorgens schon schaut sie eifrig, dass weder Herbstblätter noch Schnee seinen Weg belasten, sie sorgt für frisch bezogene Betten, Blumenschmuck und möchte am liebsten unser Treffen abwenden mit dem Argument „ich habe doch gar keine Zeit“. Leben im Rhythmus von Beten und Arbeit – seit 75 Jahren Bis zum heutigen Tag versorgt sie sich selbst und nimmt am Tagesablauf der Or- AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 14 KURZ GEMELDET 14 1/2009 densschwestern teil, der früh um 5 Uhr beginnt und mit Morgenlob und der Eucharistiefeier in der Kapelle seinen spirituellen Auftakt nimmt. Nach dem Frühstück geht jede Schwester ihrer Arbeit nach, um 12 Uhr trifft man sich zum Mittagsgebet. Nach dem Mittagessen gibt es für Schwester M. Irma eine kleine Ruhepause, bevor sie ab 15.30 Uhr den Pater hauswirtschaftlich versorgt. Zum Vespergottesdienst um 18 Uhr erscheint sie pünktlich, nach dem Abendessen nimmt sie am Abendgebet teil. Ein langer Tag für eine Schwester, die schon seit 100 Jahren lebt, zwei Kriege, Mord, Flucht, Verlust, Verhöre, Krankheit, Leid und Pflichterfüllung erlebt hat – sie selbst war nie krank. Wenige Tage vor ihrem Geburtstag feiert sie ihr 75. Profess-Jubiläum in Freude und Dankbarkeit. Sie ist eine zierliche, glaubens- und willensstarke Frau mit einem außergewöhnlich guten Gedächtnis. Sie erzählt lebendig und detailgenau aus ihrem Leben. Eine ihrer Schwestern lebt noch, ihr Bruder ist im Krieg gefal- „Die Geschichte meines Lebens ist einzigartig, so wie ich selbst einmalig bin. Wenn ich zurückblicke, kann ich kaum fassen, was ich alles erlebt habe. Manches war schwer und tat weh, während ich zu anderen Zeiten glücklich war und mich frei und leicht fühlte. Und je intensiver ich gelebt habe, umso mehr ist in mir die Liebe zum Leben gewachsen. Ich denke zurück und beginne zu lächeln und vielleicht auch zu weinen. Mein Leben! Immer mehr fällt mir ein. Oft sind es nur Kleinigkeiten und ich stelle fest, welch ein einzigartiger Schatz in meiner Erinnerung ruht. Das alles habe ich erlebt? Ich staune und bin froh und dankbar für alles. So ein reiches und vielfältiges Leben! Gott, du hast mir das Leben geschenkt, gestern und heute – und gewiss auch morgen. Ich bin gespannt, wie meine Geschichte weiter geht.“ (Rainer Haak) len. Ihr Vater wurde 101, ihre Tante mütterlicherseits sogar 104 Jahre alt. Sie freut sich über den eigenhändig unterzeichneten Brief von Bundespräsident Köhler, für den sie ihm schriftlich dankt: „Gott sei Dank bin ich noch bei guter Gesundheit… es war ein unvergesslicher Festtag mit Familienangehörigen und Freunden“. Was kann uns diese hochbetagte Ordensfrau auf den Weg geben? Sie selbst ist stets ihrer Eingebung gefolgt und rät „der inneren Stimme zu folgen“ und immer ein offenes Ohr zu haben, im Glauben an Gott zu leben und ein „hörendes Herz“ zu entwickeln. Ihr jedenfalls hat das die Erfüllung gebracht. ■ Aktionstag „Saubere Hände“ Hand drauf: alle machen mit! Im Kampf gegen die gefürchteten Krankenhausinfektionen haben sich am bundesweiten Aktionstag „Saubere Hände“ sehr viele Menschen auf den Weg begeben, im Sankt Katharinen-Krankenhaus war von 11 bis 17 Uhr ein ständiges Kommen und Gehen: Mitarbeiter, Patienten, Angehörige, Besucher und Am Puls-Leser, die eigens von außerhalb gekommen sind. Sie alle konnten sich in Gesprächen umfassend informieren und selbst ausprobieren, wie wirkungsvoll Händedesinfektion ist. Trotz schrittweiser Anweisung und größter Bemühungen beim Einreiben des fluoreszierenden Desinfektionsmittels unter Aufsicht der Hygienefachkraft Simone Schöne wurden Benetzungslücken aufgespürt – in einer Black-Box unter UV-Licht – bei fast jedem! Spätestens hier wird klar, warum Ärzte und Pflegekräfte keinerlei Schmuck, nicht mal einen Ehering tragen dürfen. Denn genau hier drunter könnte eine Stelle sein, die den Bakterien und Viren auf kleinstem Raum große Verbreitungs-Chancen ein- räumt. Vor dem Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit infektiösen Materialien, nach Patientenkontakt und nach Kontakt mit Oberflächen in seiner unmittelbaren Umgebung heißt es für das Krankenhauspersonal knapp und strikt: Hände desinfizieren! Dies soll den Krankenhausinfektionen künftig jegliche Verbreitungschance entziehen! Interesse ist groß Dass man hier so offensiv mit dem Thema umgeht, wird positiv beurteilt. Manche sind erschrocken, wie viele Krankenhausinfektionen (ca. 500.000) in Deutschland jährlich auftreten, andere kennen das Problem. „Ich weiß wovon Sie sprechen, ich hatte selbst eine Krankenhausinfektion“ kommentiert eine Besucherin. Und jeder ist erstaunt über die Benetzungslücken auf der Hand, trotz sorgfältig geglaubter Einreibetechnik. Ein „Nährboden“ (Rodacplatte), auf dem am Tag zuvor ein Abdruck ungewaschener, nicht desinfizierter Hände nach Toilettenbenutzung festgehalten wurde, bringt das Unsichtbare ans Licht. Was da nach nur 24 Stunden gewachsen ist, sind nicht nur Sporenbildner und (nicht-infektiöse) Staphylokokken, sondern auch Fäkalkeime – alles andere als hygienisch! „Letztlich wurde jedem klar, wie wichtig Händedesinfektion ist“ betont Fortbildungsbeauftragte Petra Klee und freut sich besonders über den großen Zuspruch ihrer Kollegen aus dem Haus. Auf eine Tasse Kaffee lässt sich so Mancher Zeit für ein ausführliches Gespräch. Dazu werden leckere selbstge- AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 15 KURZ GEMELDET 1/2009 backene Hände zum Reinbeißen gereicht, humorvoller Appell und eine süße Idee von Prokuristin Dr. Alexandra Weizel, die großen Anklang fand. Hygienefachkraft Simone Schöne und Fortbildungsbeauftragte Petra Klee werden jetzt alles tun, um das Thema Händedesinfektion im KrankenhausAlltag lebendig zu halten. Schulungsmaßnahmen mit dem externen Berater Peter 15 Fröbrich und abteilungsinterne Fortbildungen stehen auf dem Plan. Einbezogen werden dabei auch Fremddienstleister wie Reinigungsbetriebe. Wer individuelle Fragen hat wendet sich an Simone Schöne, Tel. 069-4603-1835 und Petra Klee, Tel. 069-46031048. ■ 2. Ärztetag im Haus am Dom Ärztliche Versorgung auch noch im Jahr 2017? Draußen bestätigt der Frankfurter Weihnachtsmarkt die Tradition, drinnen geht es um die Zukunftsperspektiven junger Ärzte in Deutschland. Aktueller Ärztemangel, Abwanderungen ins Ausland sind Themen des 2. Ärztetages im Haus am Dom, der vom Arbeitskreis Ethik des Bistums Limburg organisiert wurde. Als Vorsitzender dieses Arbeitskreises eröffnet Prof. Dr. Ulrich Finke, Chefarzt der Chirurgie am Sankt Katharinen-Krankenhaus die Veran- staltung mit einem Blick auf erschreckende Zahlen aus einer Umfrage der Ruhr-Universität. Danach sind von 415.700 Ärzten in Deutschland nur 314.900 kurativ tätig. Zudem brechen viele angehende Mediziner bereits während ihrer Ausbildung ab oder wandern ab ins Ausland oder andere Berufe. Die Gründe sind vielschichtig. Weit vorn rangiert die zeitliche Belastung und mangelnde Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit sowie die zunehmende bürokratische Belastung, die an der Motivation zum Arztberuf vorbei geht. Hinzu kommt die Entlohnung, die als nicht leistungsgerecht empfundenen wird. Wenn sich demnächst eine ganze Generation von Ärzten in den Ruhestand verabschiedet und sich derweil die Zahl der Medizin-Absolventen nicht erhöht, werden bis 2017 rund 75.000 Ärzte in Krankenhäusern und Arztpraxen fehlen. Besonders evident ist der Ärztemangel in der Chirurgie, obwohl mit zunehmender Feminisierung des Arztberufes – 62% der Studienanfänger sind weiblich – auch die einstige „Männerdomäne“ von Frauen besetzt wird. Moderiert von Dr. med. Hildegard Kaulen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, diskutieren Dr. med. Bernhard Albrecht, der nach seinem AiP in der Neurologie Medizin-Journalist und TV-Autor wurde, Prof. Dr. med. Ottmar Leitner, der als langjähriger Chefarzt einer Rehaklinik in der Privatisierung der Kliniken eine Abkehr vom „Helferberuf“ sieht, Dr. med. Sabine Schwittay, die sich als Oberärztin im Sankt Katharinen-Krankenhaus zusätzlichen Belastungen durch arztfremde Tätigkeiten und Überstunden ausgesetzt sieht, Dr. med. Heinrich Sohn, der seine Praxis vorzeitig aufgab, weil er sein berufliches Ideal als Hausarzt nicht mehr verwirklichen konnte, Dr. med. Oliver Pohl, der einem Angebot aus der pharmazeutischen Industrie und geregelten Arbeitszeiten folgte als seine Frau schwanger wurde sowie Dr. med. Cornelius Remschmidt, der in die Schweiz ging, weil er dort dank eines besseren Arzt/Patienten-Verhältnisses mehr bewirken kann. Zu hohe Anforderungen – zu wenig Anerkennung? Podiumsteilnehmer und Publikum diskutieren aus ihrem jeweiligen Erfahrungsschatz kontrovers über Studium und Ausbildung, über Arbeitsbedingungen, flexiblere Ar- beitszeit-Konzepte, über Entfaltungsmöglichkeiten und Motivation, über Abwanderungen ins Ausland und andere Berufe. Dabei stehen ernüchternde Bestandsaufnahmen guten Vorschlägen gegenüber, die teils im Ausland schon praktiziert werden. Erfolgversprechend wird die Begleitung von Studenten, die Betreuung junger Kollegen durch erfahrene Mentoren beurteilt, wie auch eine bessere Motivation und Bindung durch Perspektiven und Ziele. Ebenso das Verringern medizinischer Nebentätigkeiten, das Delegieren bürokratischer Aufgaben an Stations- und Codier-Assistentinnen, Sozialarbeiter und Pflegekräfte, um die Ressource Arzt wieder sinnvoller einzusetzen. Dringend nötig scheinen flexiblere Arbeitszeit-Konzepte, Arbeitszeitkonten und (sozial akzeptierte) Elternzeit zur Erhaltung hochwertiger ärztlicher Qualität und der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch die Trennung von Forschung und Lehre scheint sinnvoll, damit die Studenten nicht schon durch überlastete Dozenten frustriert und demotiviert werden. Eine bessere Interaktion mit dem Pflegedienst, interdisziplinäre Teamarbeit, prozessorientiertes Handeln, eine wesentlich verschlankte, nationale Patientenakte AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 16 KURZ GEMELDET 16 1/2009 werden zur Verbesserung der Situation ebenso angeführt wie eine aktivere Kommunikation innerhalb der Ärzteschaft und der Darstellung ihrer vielschichtigen Kompetenzen nach draußen. Flachere Hierarchien, veränderte Führungsstrukturen in Kliniken, weniger Finanz/Budgetzwänge könnten zudem atmosphärische Veränderungen herbeiführen und mehr Therapiefreiheit für Patienten ermöglichen. und zeigt sich hoffnungsvoll: „Es gibt Wege, etwas zu verändern – wenn alle mitwirken.“ Neben dem mehrfach vorgeschlagenen Mentorenwesen setzt er auf den „Spaßfaktor an der Medizin“, die stärkste Motivationskraft für den Arztberuf auch in der Zukunft! Bleibt nachzutragen, dass sich das Sankt Katharinen-Kranken- haus zumindest mit seinen „Paten“, die alle neuen Mitarbeiter begleiten, schon heute den Erfordernissen der Zeit stellt. Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulrich Finke, Tel. 069-4603-1431 www.prof-finke-chirurgie.de Dr. Sabine Schwittay, Tel. 069-4603-1433 Vom Medizinideal zum Vollstrecker wirtschaftlicher Interessen? ■ Auf die Plätze, fertig, los: Lauftreff für Mitarbeiter Derzeit scheinen die politischen Vorgaben mit der Wirklichkeit wenig zu korrespondieren, denkt man an die Begleitung von Krebspatienten, alten, multimorbiden, unheilbar erkrankter oder sterbender Patienten. Es wird beklagt, dass aus der humanistischen zunehmend eine effizienzgesteuerte Medizin wird, hier ist die Politik gefragt! Resümierend spricht PD Dr.med. Stephan Sahm, Chefarzt am Ketteler-Krankenhaus in Offenbach, der als Buch-Autor und Kolumnist der FAZ auch viel zum Thema Ethik in der Medizin schreibt. Zum Abschluss bedankt sich Prof. Finke vor allem bei den jungen teilnehmenden Kollegen Sie treffen sich jeden Donnerstag um 17 Uhr im sportlichen Laufdress vor der Physiotherapie im Erdgeschoß. Gemeinsam spurten sie zum Günthersburg- oder Huthpark – bei jedem Wetter, den Sportsgeist stets dabei. Dort dreht dann in eigenem Tempo jeder seine großen oder kleinen Runden – je nach Trainingsfortschritt – bevor sie gemeinsam den „Endspurt“ ins Sankt Katharinen-Krankenhaus zurücklegen. Die Rede ist von der im September 2008 gegründeten Laufgruppe, die derzeit auf einen „harten Kern“ von 4 Mitgliedern zusammengeschrumpft ist, aber den ganzen Winter eisern durchhalten wird. Jetzt hoffen sie auf den Frühling, besseres Wetter und vor allem auf neue Teilnehmer, die mit eben soviel Spaß dabei sind. Beim gemeinsamen Laufen geht es um Stressabbau und Entspannung, nicht etwa um Geschwindigkeit oder sportliche Höchstleistungen! Wer Interesse hat, kommt am nächsten Donnerstag einfach dazu, anmelden ist nicht erforderlich! Wer möchte kann sich in der Physiotherapie umziehen und duschen, Powerdrinks gibt’s in den Automaten. Also: auf die Plätze, gute Vorsätze umsetzen… und los! Info: Sekretariat Dr. Klaus Strobel Telefon 069-4603-1851 „Mitläufer“ herzlich willkommen ■ Zum Welt-Tuberkulosetag am 24.3.2009 „Schwindsucht“ weltweit nicht verschwunden Am 24.3.1882 gab Robert Koch das neu entdeckte Tuberkulose-Bakterium bekannt – Grundlage zu Therapie und Heilung in einer Zeit, wo in Europa und Amerika jeder siebte an Tuberkulose sterben musste. Rund 40 Jahre später stand ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung, jedes Schulkind bekam seine Schutzimpfung, das sorgte für eine rückläufige Krankheitsentwicklung und wird deshalb seit 1998 nicht mehr empfohlen. Alljährlich am Welt-Tuberkulosetag 24.3. muss man dennoch der 9 Millionen Menschen gedenken, die weltweit an Tuberkulose erkranken und der 2 Millionen, die jährlich an Tuberkulose sterben – vor allem in der Dritten Welt. Robert Koch wäre fassungslos wenn er wüsste, dass nach dem Siegeszug seiner Entdeckung Tuberkulose noch 125 Jahre später Angst und Schrecken verbreitet – weltweit wieder zunehmend durch HIV, Im- migration und neue resistente TuberkuloseBakterien. Angesichts seines Gegenspielers Antibiotikum hat sich der Erreger „Mycobacterium tuberculosis“ stark gemacht und bringt durch Tröpfcheninfektion mitunter Keime in Umlauf, denen die meisten Medikamente nichts anhaben können. Die WHO schlägt Alarm, denn diese multiresistente Form der Tuberkulose ist schwieriger zu behandeln, dazu weit kostenintensiver. Multiresistente Erreger verhindern Heilung Die Problematik in den Entwicklungsländern liegt nicht nur in der hohen Ansteckungsquote auf engen Lebensräumen, in der unzureichenden medizinischen Versorgung und der Kosten, die dort nicht aufgebracht werden können, hinzu kommt die geschwächte Immunabwehr, die nicht selten im Zusammenhang mit HIV steht. Die Resistenzentwicklung des Tuberkuloseerregers könnte durch eine schnelle Diagnose aufgehalten werden, man würde damit dem Erreger die Zeit nehmen, eine Resistenz zu entwickeln, so die WHO. Experten schätzen, dass für die Kontrolle der Tuberkulose in Entwicklungsländern vier Milliarden Euro benötigt werden. Demgegenüber sind in Frankfurt die Zahlen weitgehend stabil, es gibt rund 110 Neuerkrankungen pro Jahr, die Erkrankungsrate ist mit 14,5 pro 100.000 Einwohner allerdings doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Tuberkulose-Erkrankte werden in Frankfurt besonders auch im Sankt Katharinen-Krankenhaus in einer separaten Infektionsstation behandelt. Jedes Zimmer kann nur durch eine „Infektions-Schleuse“ betreten werden und hat ein eigenes Bad. Trotzdem AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 17 KURZ GEMELDET 1/2009 liegen die Patienten in schöner Umgebung mit Blick auf den umgebenden Park. Jedes Zimmer verfügt über einen Balkon – besonders wichtig bei einer strengen Isolierung! Die Patienten werden durch ihren Hausarzt eingewiesen mit „hochgradigem Verdacht auf Tuberkulose“. Zwei Drittel der Erkrankten sind Migranten, ein Drittel sind Opfer ihrer Lebensumstände, die als Risikofaktoren gelten: sie leben in unzureichenden sozialen Verhältnissen, sind schlecht ernährt, immungeschwächt z.B. durch HIV-Infektionen oder chronischen Drogen- und Alkoholmissbrauch. „Aber eigentlich kann es in den Ballungszentren jeden treffen“ betont der Chefarzt der Inneren Medizin II Dr. Klaus Strobel. Auch die WHO macht deutlich, dass Tuberkulose in einer auf Mobilität ausgerichteten Welt überall ein Problem bleibt, solange „irgendwo in der Welt die katastrophale Situation weiter besteht.“ Ansteckung durch Sprechen, Niesen, Husten Die Behandlung ist schwierig und langwierig, eine Kombinations-Therapie in der Initialphase mit vier, später in der Stabilisierungsphase mit zwei Medikamenten muss mindestens sechs Monate durchgehalten und überwacht werden. Dazwischen sind individuelle Dosierungsanpassungen nötig. 17 nen sich neben der Lungentuberkulose – mit 80% die häufigste Manifestation – weitere Organtuberkulosen entwickeln, die u.a. Nieren, Knochen, Augen und Hirn befallen. Tuberkulose… Ein stationärer Aufenthalt – streng isoliert – ist bei offener Tuberkulose solange nötig, bis kein Erreger mehr nachweisbar ist. Das kann bis zu vier Wochen und manchmal auch länger dauern. Unter allen Umständen muss Tuberkulose ausbehandelt werden, ein verfrühter Abbruch der Therapie kann zu weiteren resistenten Erregerstämmen führen – bei erneutem Krankheitsausbruch sind die Medikamente dann nicht mehr wirksam. Doch bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Medikamenteneinnahme über Monate kann Tuberkulose ohne Folgeschäden ausgeheilt werden! Weitere zwei Jahre sollte der Patient regelmäßig untersucht und überwacht werden. Die Erregerherde können sich im Bindegewebe abkapseln und noch Jahrzehnte später lebensfähige Tuberkulose-Bakterien enthalten. Infolge einer Abwehrschwäche kann so die Tuberkulose als „Postprimärtuberkulose“ erneut aufbrechen. Heilen die Organherde nicht ab, kön- ist eine chronisch verlaufende Infektionskrankheit, die unterteilt wird in • Primärtuberkulose (Erstinfektion mit Tuberkulosebakterien) • Postprimärtuberkulose (Reaktivierung nach überstandener Primärtuberkulose) • offene, infektiöse Tuberkulose • geschlossene, nicht infektiöse Tuberkulose Eindeutiger Nachweis… erfolgt durch • Röntgen • mikroskopische Untersuchung des Auswurfs auf Tuberkel-Bakterien • Anzüchten von Bakterienkulturen im Labor • Analyse auf DNA-Material von M. tuberculosis (sog. „PCR“) Sofort zum Hausarzt… bei folgenden Symptomen: • anhaltender Husten • Nachtschweiß • Gewichtsverlust • erhöhte Temperatur • größtes Warnsymptom ist das Abhusten von Blut Zum Schutz der Gemeinschaft und wegen der großen Ansteckungsgefahr unterliegt die offene Tuberkulose seit 1.1.2001 dem Infektionsschutzgesetz, danach müssen Erkrankte (notfalls gegen ihren Willen) isoliert und austherapiert werden. Außerdem ist Tuberkulose meldepflichtig. ■ Autoren-Lesung in der Bücherei „Und ich gab ihm mein Versprechen“ Es ist ein trauriges Thema, das alle sehr berührt. Es ist ein wichtiges Thema, das nicht im Verborgenen bleiben darf. Es geht um den Krebstod eines Vaters und um die Zeit davor, eine intensive Zeit der Begleitung mit intensiven Erlebnissen und Gefühlen des Sohnes. Rainer Stoerring liest aus dem Buch, das er über sein Erleben geschrieben hat. Es mag erstaunen, was schmerzliche, schicksalshafte Herausfor- derungen mit einem machen können, ist man bereit und in der Lage, sich darauf einzulassen. Denn es mag helfen, Reife, Tiefe, Ernsthaftigkeit und neue Definitionen vom Glück zu finden. Rainer Stoerring hat den mutigen Schritt aus seiner Bank-Karriere gewagt, um sich ganz einzulassen auf Familie, Nähe, Menschlichkeit, Auseinandersetzung mit dem Tod, auf Spiritualität und neue Erfahrungen, von denen er selbst nicht so ganz weiß, wohin sie ihn noch führen werden. Die rund 20 Besucher sind aktive Zuhörer und kommen nach einer kleinen Tee- und Plätzchenpause mit dem Autor auch ins Gespräch, ganz vertraut, als würde man sich lange schon kennen. Mit ihrer Initiative und gastfreundlichen Atmosphäre ha- ben Schwester M. Annette Friedrichs und Mirsada Causevic das möglich gemacht. „Die Patienten und Besucher, die hierher kommen, sollen sich wohl fühlen“. Gelegenheit dazu gibt es täglich! Das vorgestellte Buch und noch viele andere wertvolle Bücher können Sie sich kostenlos in der Patientenbücherei ausleihen. Öffnungszeiten der Patientenbücherei: Mo – Fr 16 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung 069-4603-1024, Autor: www.rainer-stoerring.de AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 18 KATH. KRANKENHAUSHILFE 18 1/2009 ■ 12. Basar der Katholischen Krankenhaushilfe Immer gut behütet Draußen das übliche Novembergrau, drinnen heimelige Atmosphäre – wie meistens an diesem festen Wochenende vor dem Totensonntag, wenn auf dem Basar der Katholischen Krankenhaushilfe erste weihnachtliche Waren feilgeboten werden. Ein weiteres Mal haben die ehrenamtlichen Damen 26 Hobby-Künstler gewinnen können, die gestricktes, gebasteltes, gestecktes, gemaltes, gebackenes und eingekochtes präsentieren und mit modischen Accessoires, leckeren Düften, glitzerndem Schmuck und netten Geschenkideen die Begehrlichkeiten der Besucher wecken. Hier trifft man bekannte Gesichter und Produkte, nach denen man alle Jahre wieder Ausschau hält, aber auch unkonventionelle Kreativität, die mit Neuem überrascht und begeistert. Hut ab, diesmal sind es die farbenfrohen, individuellen Hutkreationen der Modistin Marga Kaczinski, die Aufsehen erregen. Für so einen Hut als extravagantes I-Tüpfelchen modischen Outfits muss man Mut und Stilsicherheit beweisen! Die Besucher sind begeistert! Auf Messen und Modenschauen immer aktuellen Trends auf der Spur, fertigt die kreative Hutmacherin peppige Hüte aus Woll- und Haarfilz – in Handarbeit und den Trend-Farben der Saison. Dieses Jahr ist es die Farbe Lila, zu denen sie gleich die passenden Schals präsentiert und sogar Jacken und Blusen – alles handgefertigte Einzelstücke, die man sich leisten kann. (E-Mail Kontakt [email protected]). Vorbei an der Spitzenklöpplerin, Adventsgestecken, Dekostoffen, Bärchen und Seidenschals, an Tischdecken und handbemalten Gläsern fällt das Auge auf liebevolles im Detail. Zum 10. Mal sind Resi und Walter Platz hier, mit ihren guthandwerklich gefertigten Weihnachtskrippen – VERANSTALTUNGEN Patientencafé der Katholischen Krankenhaushilfe dienstags von 14.30 bis 17.00 Uhr im Hörsaal, 5. Stock Maria und Josef hätten ihre helle Freude gehabt, wären sie damals so schön untergekommen! Ebenso detailgenau und fingerfertig stellen sie in ihrem geliebten „Rentnerberuf“ seit 15 Jahren klitzekleines Krippenbeiwerk her, das es so nirgendwo zu kaufen gibt: Holzstapel, Brunnen, Tische, Bänke, Werkzeuge, Schlitten, Schaukelpferde… zu Preisen zwischen € 2 und € 5. Dazu Laubsägearbeiten als Schmuck für den Baum. Der Basar ist gut besucht, manche Auslagen sind schon lückenhaft – leergekauft. „Dass heute auch sehr viele Patienten von den Stationen gekommen sind, mit Rollstuhl, Krücke oder Rollator, freut mich ganz besonders“ strahlt Veronika Krah, die ihre Initiativ- und Ideenkraft stets zielgerichtet für Patienten einsetzt. „Deswegen hab ich das gemacht!“ erinnert sie sich. Ihre fleißigen Damen der Katholischen Krankenhaushilfe sorgen derweil am Kaffee- und Kuchenbuffet – alles gespendet – für genussvolle Bewirtung und guten Umsatz. Mit dem Erlös können sie das ganze Jahr über ihr kostenloses Dienstagscafé finanzieren sowie den alljährlichen Patientenabend im Frühjahr. Für Patienten im fernen Afrika haben einige der Katharinenschwestern samt Helfer das ganze Jahr über gebastelt – ihre Mission in Togo ist jedes Jahr wieder dankbar für den hilfreichen Erlös. Weitere Informationen: Katholische Krankenhaushilfe Veronika Krah, Tel. 069-4603-1047 (AB) oder 069-459544 • Freundeskreis Frühjahrsausstellung Vernissage mit Reinhold Fischenich, Fotografie, im Foyer 12.3.2009, 17 Uhr • Veranstaltung der Inneren Medizin II Chefarzt Dr. Klaus Strobel und der Chirurgie Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Finke im Darmkrebsmonat März: „Wie kann ich Darmkrebs bei mir verhindern?“ – „Minimal invasive Therapiemöglichkeiten bei Darmkrebs“, inkl. Demonstration endoskopischer Vorsorgeuntersuchungen im Hörsaal, 5. Stock 18.3.2009, 17–18.30 Uhr • Symposium zur Einweihung der Stroke Unit mit international renommierten Referenten unter der Leitung von PD Dr. Dr. Stefan Weidauer, Grußwort Dr. Stark, Leiterin Stadtgesundheitsamt Frankfurt im Hörsaal, 5. Stock 21.3.2009, 9.30–12.30 Uhr Anmeldung über Sekretariat 069-4603-1531 „Tag der offenen Tür“ der Neurologischen Klinik 21.3.2009, ab 12.30 Uhr • Arzt-Patientenseminar der Kardiologie, Prof. Dr. Horst Sievert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung Goethe-Universität, Campus Westend Casino Gebäude, Grüneburgplatz 1, Frankfurt 21.3.2009, 9–12 Uhr • Freundeskreis-Patiententag „Volkskrankheit Osteoporose“ Knochenbrüche im Alter vermeidbar?, Leitung Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Finke im Hörsaal, 5. Stock 25.4.2009, 10–14 Uhr • Vortrag „Hämorrhoiden – stille Pein muss nicht sein“, inkl. Demonstration Bio-Feedback, interventioneller Therapie- und Operationsgeräte, TEM Oberärztin Dr. Heike Raestrup im Hörsaal, 5. Stock 18.6.2009, 18 Uhr ÄRZTLICHE VERANSTALTUNGEN • „Medizinische Defizite + OptimierungsPotentiale in Pflegeheimen“, im Rahmen der Fachtagung für Ärzte und Pflegekräfte, Chefarzt Dr. Leonhard Fricke, HoffmannsHöfe, Heinrich Hoffmann Str. 3, Frankfurt 14.2.2009, 9–16.30 Uhr • Aktuelle Gastroenterologie: „Proktologie in der täglichen Praxis“, Leitung Chefarzt Dr. Klaus Strobel, Anmeldung Tel. 069-4603-1851 (LÄK zertifiziert), im Hörsaal, 5. Stock 18.2.2009, 17.30 Uhr • Chirurgie: „Moderne Proktologie-Interventionen“, Leitung Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Finke im Hörsaal, 5. Stock 17.6.2009, 18 Uhr (LAK Zertifizierung beantragt) AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:17 Uhr Seite 19 FREUNDESKREIS 1/2009 19 ■ Herbstausstellung Ingeborg Michalik Die Suche nach dem Unsichtbaren ✁ Im Frühjahr 2004 hatte sie schon einmal im Sankt Katharinen-Krankenhaus ausgestellt, seither waren ihre Bilder in Georgenthal, Aschaffenburg, Wiesbaden und Mainz zu sehen, in Kirchen, Rathäusern, Krankenhäusern – die Wiesbadener Malerin Ingeborg Michalik findet in der Öffentlichkeit große Beachtung. Sie schöpft aus ihrer Liebe zur Natur und fügt mit experimentellen Formen ihre persönliche Sichtweise hinzu. „Ihre Suchbewegung aus dem äußeren Raum in den inneren und umgekehrt, ihr Erleben nach außen zu bringen hat Formen gefunden, Raumformen, Erlebnisformen, Innen- und Außenwelten“ erläutert Brigitte Zander die künstlerische Fortentwicklung der Künstlerin in der Einführungsrede zur Vernissage „Innenwelten – Außenwelten“, die Marietta Wahl am 25.9.2008 in Vertretung gehalten hat. In ihren Bildern drückt sich aus, was die Künstlerin erlebt und fühlt, womit sie sich geistig auseinandersetzt. So erzählen die Farben und Formen auch von Lebenswegen, Geburt, Liebe, Trennung, Tod – und der Sehnsucht nach Transzendenz. Ihre Bilder sind verschlüsselt und geheimnisvoll, manch einer wird vergeblich nach Spuren des Erkennens suchen – sie verbergen sich hinter dieser Synthese aus individuellem Naturerleben und künstlerischer Bearbeitung. Farben und Flächen entwickeln dabei eine innere Dynamik, treten in einen teils kontroversen Dialog zueinander und finden schließlich doch zu einer Harmonie im Bildraum. So drückt sich in Ingeborg Michaliks Bildern die ganze „Erlebniswelt Natur“ aus, während Titel wie „Zärtliche Stunde“ oder „Rosentag“ sie in sanfte Poesie hüllen. Andere Werke gehen über die innere Gefühlswelt hinaus, im Triptychon „Sonne und Saturn“ spiegeln sich deutlich „Außenräume“. Manche Bilder haben spirituellen Charakter, selbst wenn die Herkunft erahnbar ist, wie in den Bildern „Sommerlandschaft“, „Nordlicht“ und „Winter“, sind sie doch nicht einfach nur Ab- bildungen der Natur – in den Farbklängen und der Formensprache drücken sich Polaritäten aus. Die Farbe steht für die Welt der Gefühle, deren ordnende Kraft die Form ist. So sind Ingeborg Michaliks Bilder immer auch der Versuch, Vorgänge der Seele und Weltdeutung miteinander zu verbinden – Sichtbares und Unsichtbares – in geistigen, farbigen Bildräumen zu vereinen. In Breslau geboren, seit 1945 in Hessen, ist Ingeborg Michalik seit 1989 als freischaffende Künstlerin in Wiesbaden tätig. Ihre Ausbildung erhielt sie in Marburg, Wiesbaden, Südfrankreich und an der Europäischen Kunstakademie in Trier. (Kontakt: Ingeborg Michalik, Telefon 0611-407691) Vom 5.1.2009 an sind im Rahmen der Freundeskreis-Wintergalerie im Foyer und im Flur der Physiotherapie des Sankt Katharinen-Krankenhauses Gemälde der AtelierRömerberg Künstler Sieglind Hoch, Jurij Popcov, Harald Schlunke, Elsbeth Sellenies-Huber, Klaus Tebbe, Klaus Werner und Brigitte Zander zu sehen, die Galeriemanager Andreas Koridass unter dem Dachthema „Aussichten“ gekonnt zusammengestellt hat. Hierzu und auch zur nächsten Vernissage zur FreundeskreisFrühjahrsausstellung am 12.3.2009 um 17 Uhr mit Fotokünstler Reinhold Fischenich sind Patienten, Besucher, Freunde und Mitarbeiter sehr herzlich eingeladen! Weitere Informationen: Galeriemanager: A. Koridass, Tel.06131-581699, [email protected] www.freundeskreis-sankt-katharinen-ffm.de Marianne Behrend-Backhus, Tel. 069-4603-1846, [email protected] Weiterempfehlung: Bitte senden Sie Am folgende Adresse: Freimachen, falls Briefmarke zur Hand Puls künftig auch an Name ............................................................................. Straße ........................................................................... PLZ, Ort ......................................................................... Antwort An das Sankt Katharinen-Krankenhaus Seckbacher Landstr. 65 60389 Frankfurt/Main AmPuls_1_2009_6er 28.01.2009 22:16 Uhr Seite 20 FREUNDESKREIS 20 1/2009 ■ Vorweihnachtliche Veranstaltung mit Bruder Paulus am 1.12.2008 „Werden, wie Gott mich gedacht hat“ Hat man je einen Kirchenmann so temperamentvoll, so herzerfrischend, so humorvoll und ironisch-witzig erlebt? Mit großem schauspielerischen Talent zieht der Kapuziner Bruder Paulus Terwitte die Menschen in seinen Bann, bringt sie zum Lachen – und zum Nachdenken, vielleicht sogar zum Handeln. Seine Botschaften sind humorvoll verpackt, aber wesentlich – einfach, aber aufrüttelnd. Er ermutigt uns, sich nicht ständig auf das Leben vorzubereiten, noch und noch eine Erfahrung sammeln zu wollen, das Leben nicht auf einen perfekten Zeitpunkt zu verschieben, sondern uns jetzt einzulassen. „Während wir Leben erleben wollen, leben wir am Leben vorbei.“ Leben wir also heute, erleben wir Freiheit, lösen wir uns von festen Vorstellungen und Bildern, lassen wir uns überraschen, hören wir auf, zu vergleichen – das macht un- Bleiben Sie glücklich. So jedenfalls versucht es ein „adventlicher Mensch“! Als solcher weiß er, dass er Gott wichtig ist, denn Gott ist selber Mensch geworden. Advent heißt, sich bereit zu machen für die Ankunft, offen zu sein für eine Gotterfahrung – ohne feste Vorstellung und Planung. „Erstens kommt es anders und zweitens als Gott lenkt“. Es ist ein Lebensgeheimnis, dass uns das am glücklichsten macht, womit wir gar nicht gerechnet haben. Sich selbst annehmen, so wie man ist, voran zu gehen auf dem Weg zum vollen Menschsein, die Fülle, die Gott uns bietet, aufzunehmen. Bruder Paulus regt an, die Adventszeit in diesem Sinne neu zu begreifen und Weihnachten offen entgegen zu gehen, wesentlich zu werden. Das Leben so zu leben, wie es sich bietet. „Wenn man Gott findet, hat man alles.“ Begrüßt vom FreundeskreisVorsitzenden Gottfried Milde, eingerahmt von einer stimmungsvollen Umgebung und den Klängen des jungen Chors Aimée der katholischen St. Stephansgemeinde Griesheim werden die Besucher auf allen Ebenen angesprochen. Die starken, glockenhellen Stimmen der jungen Sängerinnen, die weichen Melodien, die englischen Texte, die Klavier- Am Puls … und senden Sie uns diese Postkarte begleitung sind erfrischend anders, im vollbesetzten Hörsaal ist die Stimmung heiter und gelöst. So überrascht nicht nur der Kapuzinerpriester mit seiner eindrucksvollen Persönlichkeit und volksnahen Sprache – der ganze Abend ist eine gelungene Überraschung für die Freunde im Freundeskreis. „Tradition heißt nicht, die Asche zu bewachen, sondern die Glut anzufachen“ (Benjamin Franklin 1706-1790), in diesem Geist motiviert Bruder Paulus, Advent und Weihnachten neu, anders und voller Freude zu erleben. So stimmen dann auch alle beim gemeinsamen Singen mit ein: „Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud…“, die Texte dazu findet jeder Besucher auf seinem Platz. Wie immer gibt es zum Ausklang Früchtepunsch, Glühwein und Plätzchen, gute Gespräche, herzliche Begegnungen und sogar Gebäcktütchen für Zuhause. Oberdrein findet der Tisch mit den anregenden Büchern und Hörbüchern von Bruder Paulus großes Interesse, mancher nutzt die seltene Gelegenheit, mit ihm darüber zu sprechen und sie signieren zu lassen. „Es kommt sowieso wie es kommt“, auch dieser Schlüsselsatz von ihm könnte noch lange über den Abend hinaus nachdenklich stimmen. bitte entsprechend angekreuzt zurück! JA, ich möchte Mitglied werden im Freundeskreis des Sankt Katharinen-Krankenhauses e.V., Am Puls regelmäßig bekommen und zu allen Veranstaltungen eingeladen werden! (Mindestbeitrag € 30,–/jährlich) NEIN, ich möchte kein Freundeskreis-Mitglied werden, aber Am Puls kostenlos abonnieren. (Nur wer sein individuelles Exemplar per Post noch nicht erhält.) AUSSERDEM, interessiere ich mich für Ihre Patientenbroschüre für das stationäre Hospiz Sankt Katharina Ich möchte Am Puls wieder abbestellen Über dieses Thema würde ich gerne lesen: ............................................................................................ Straße ..........................................................................................................E-Mail .................................................. PLZ, Ort ........................................................................................................Telefon ................................................ ✁ Name .......................................................................................................................................................................... Bilder der Veranstaltung: www.freundeskreis-sankt-katharinen-ffm.de Weitere Informationen: Marianne BehrendBackhus, Tel. 069-4603-1846 www.bruderpaulus.de