02|15 Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur

Transcrição

02|15 Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur
SK Stiftung Kultur
02|15
Akademie för uns kölsche Sproch
www.facebook.com/
gildenkoelsch
FOT O: J ANE T SINIC A
VORWORT
Leev Fründinne un Fründe vun unsem klaaf-Heff,
die fünfte Jahreszeit liegt hinter uns, die Veranstaltungen mit unseren
Freunden der »KG Nix im Büggel vun 1823 k.e.V.« im Brauhaus Sion waren
ein besonderer Höhepunkt der Session, und es ist für mich eine große
Freude, dass meine damalige Idee und Initiative so gut weitergeführt
wird und sich zu einem »Kult« im kölschen Fasteleer entwickelt hat. Als
frischgekürtes Ehrenmitglied der KG auch an dieser Stelle Dank an alle
Mitwirkenden!
Im zweiten Heft dieses Jahres informieren wir Sie über den 3. Kölner
Abend, der fast ausverkauft ist, und über den nächsten »Klaaf em Mediapark«, den wir gemeinsam mit dem Heimatverein Alt-Köln e.V. veranstalten.
För uns Pänz haben wir uns als Ferienprojekt eine ungewöhnliche
Stadterkundung einfallen lassen. Die Grundschülerinnen und Grundschüler
lernen das Kölner Rathaus kennen, seine Geschichte und heutige Bedeutung sowie die zahlreichen Kölner Bürgerinnen und Bürger, die mit einer
Steinfigur am Rathausturm verewigt worden sind. Zu Beginn der Aktion
werden die Kinder sogar vom Oberbürgermeister persönlich im Hansasaal
empfangen.
Außerdem stellen wir Ihnen unser neues sprachwissenschaftliches
Forschungsprojekt »Op Kölsch gesaht« vor. Vor 16 Jahren haben wir in der
Buchveröffentlichung »Alles Kölsch« eine Erhebung der Kölschkenntnisse
durchgeführt. Viel Zeit ist seitdem vergangen und vielleicht hat sich auch
einiges geändert? Wo lernt man Kölsch? Welchen Einfluss haben Liedgut
und der Karneval? Fragen, auf die wir gerne Antworten hätten.
Mit dem Museum Schnütgen empfehlen wir Ihnen eine weitere sehenswerte Kölner Kultureinrichtung.
Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre unseres neuen klaafHeftes und freue mich, Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung der
Akademie zu treffen, bis dahin
Ihr
Prof. Hans-Georg Bögner
Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und
Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch
Vorwort
klaaf
3
IMPRESSUM
INHALT
Herausgeber:
Akademie för uns kölsche Sproch/
SK Stiftung Kultur der
Sparkasse KölnBonn
Geschäftsführer: Prof. H.-G. Bögner
Im Mediapark 7 · 50670 Köln
Tel.: (0221) 888 95 -200
[email protected]
www.koelsch-akademie.de
VORWORT
03
AD EXITUM
05
KÖLNER KÖPFE
06
Redaktionsteam:
Ingeborg Nitt (verantwortlich),
Claudia Schlickeiser (Termine),
Marcus Cormann und
Ralf Zimmermann
Anzeigen und Gestaltung:
MWK Zimmermann & Hähnel GmbH
Elisenstraße 24 · 50667 Köln
Tel.: (0221) 8 20 09–10
www.mwk-koeln.de
Willy Ketzer
KÖLNER ABEND
14
»OP KÖLSCH GESAHT«
16
MUSEUM SCHNÜTGEN
20
KLAAF EM MEDIAPARK
26
RÖDSEL
30
JECK VERZÄLL!
32
Wortschatz und Grammatik
SCHULFERIENPROJEKT
34
Rathaus Köln
Titelfoto:
Willy Ketzer
Druck:
Medienhaus Garcia, Leverkusen
Keine Haftung für Irrtümer
und Druckfehler.
Einsendeschluss für Termine
Juli bis September 2015
6. Mai 2015
Eigene Texte verwenden die
Schreibweise der Akademie för
uns kölsche Sproch. Literarische
Texte, Gastbeiträge und Veranstaltungshinweise belassen wir in der
Schreibweise der Autoren.
RARETÄTCHER US DEM
BÖCHERSCHAAF
40
KLAAF BESTSELLERLISTE 43
DE KÖLSCHE KÖCH
44
TERMINE
49
FRÜNDE
56
AKADEMIE FÖR UNS
KÖLSCHE SPROCH
58
FOT O: © J OSE R P IZ AR R O / FOT O LIA
AD EXITUM
Et soßen en nem ahle Schaaf
Zwei Holzwürm deck un fett,
Se froßen un se heelte Klaaf
Un schlossen dann en Wett:
Wä hät et deckste Brett vörm Kopp?
Wä kütt zoeesch an’t Leech?
»Ich!« jederein de Mul reß op
Un maht e stolz Jeseech.
Se bohrten rösig sich der Wääch
Met allerhands Buhei –
Ritsch, ratsch, do kom en jroße Säch
Un köppten alle zwei.
CHRISTINA BLOCK
Christina Block und Heinz Wild stehen im Mittelpunkt unseres »Klaaf em
Mediapark« (s. S. 26.)
Kölsches Leben
klaaf
5
WILLY KE
DEUTSCHLANDS BESTER
BIG-BAND-SCHLAGZEUGER
Herr Ketzer, Sie sind in Bad Kreuznach geboren.
Das ist mitten im Hunsrück. Genau genommen bin ich in einem Vorort von
Bad Kreuznach geboren, in Guldental. Das ist ein kleines Kaff.
Ihre Eltern hatten mit Musik nichts zu tun.
Ja, aber sie stellten uns ein Klavier ins Wohnzimmer, um unsere musikalische Seite zu wecken. Das war einer der wichtigsten Momente meines
Lebens. Das Klavier und der anschließende Klavierunterricht waren die
Basis, um später die Aufnahmeprüfung für das Musikstudium zu schaffen.
Sie haben auch Klarinette gespielt.
Ein paar Kumpels spielten in einem Musikverein und wollten, dass ich
mitmache. Aber mit welchem Instrument? Der Leiter meinte: »Wir brauchen
noch jemanden mit Klarinette.« Er hat mir die Grundbegriffe beigebracht
6
klaaf
Kölner Köpfe
FOT OS : WI LLY K E T Z E R
TZER
und so habe ich jahrelang Klarinette gespielt – danach Saxophon in einer
Tanzkapelle. Letzteres war gut, weil man auch ein bisschen Geld verdient hat.
Man kommt ’raus, steht auf der Bühne, wird ein bisschen selbstbewusster,
lernt ein paar Mädels kennen – [schmunzelt] das hat ’ne Menge Vorteile.
Wo spielt man In Bad Kreuznach-Guldental?
Auf Schützenfesten, Beerdigungen, Fronleichnamsprozessionen, überall,
wo Musik gebraucht wird. Das war manchmal nicht einfach. Da starb
irgendein wichtiger Typ im Winter, und man musste sich mit der Klarinette
auf den eiskalten Friedhof stellen. Alles auf einfachem Niveau, aber so
lernt man die Musik von der Pike auf. Dann kamen die Beatles und die
Jungs in der Kapelle sagten: Hör’ auf mit dem Saxophon, wir machen jetzt
mehr Popmusik. Eines Tages hatten die sich mit dem Schlagzeuger geprügelt und ihn rausgeschmissen. Plötzlich war ich der Schlagzeuger.
Kölner Köpfe
klaaf
7
Willy Ketzer 1966 in seiner ersten Band
Willy Ketzer in seinem Element
Ihre Karriere hat mit einer Schlägerei begonnen?
[schmunzelt] Irgendwie schon. Ich wusste überhaupt nicht, wie das mit
dem Schlagzeug geht. Der Onkel unseres Gitarristen hat mir dann ein paar
Sachen gezeigt. Es gab einen Grundbeat [trommelt mit den Händen auf
den Tisch], wenn man den drauf hatte, konnte man im Grunde jedes Popstück begleiten. Das hatte ich sofort kapiert und dachte schon, ich wäre
unheimlich gut. Da wusste ich noch nicht, was alles kommen würde.
Erst einmal ging die Schule weiter.
Ich bin aufs Gymnasium gegangen, habe Abitur gemacht und zunächst
Volkswirtschaft studiert, aber wenn man nur in der Cafeteria sitzt und
Mädels betrachtet, ahnt man: So funktioniert das nicht. Irgendwann habe
ich mich doch für die Musik entschieden, bin von heute auf morgen mit
dem Zug nach Köln gefahren, habe mich in der Musikhochschule angemeldet und die Aufnahmeprüfung bestanden. Mein Hauptfach war »klassisches Schlagzeug«, Jazz im eigentlichen Sinne gab es da damals nicht.
ES GAB KEINEN BEKANNTEN DEUTSCHEN SCHLAGZEUGER
Jazz gab es vor allem dort, wo Amerikaner stationiert waren.
Ja, in Bad Kreuznach und Wiesbaden, in dieser Ecke, dort war ein
Hauptstützpunkt der Amerikaner. Da haben sehr gute amerikanische
Bands gespielt. Die Rhein-Main-Airbase war ein wirklich großer Stützpunkt, deshalb kamen da sehr gute Musiker her. Auch Paul Kuhn ist
als junger Mann da groß geworden. Sehr viele wichtige Leute kamen
aus dieser Ecke.
Alle guten Schlagzeuger kamen damals aus dem Ausland.
Bei Paul Kuhn in der Band, bei Max Greger, bei Kurt Edelhagen, in der
SWR-Big-Band, in der RIAS-Band, in der SFB-Big-Band waren die Schlagzeuger Amerikaner oder Engländer. Darüber habe ich aber gar nicht
nachgedacht, sondern einfach mein Ding gemacht. Später hatte ich das
Glück, mit allen gespielt zu haben, und das große Glück, dass ich der
8
klaaf
Kölner Köpfe
Das Willy Ketzer Quintett
Schlagzeuger von Paul Kuhn wurde. Wir haben 33 Jahre lang zusammen
gespielt. Ich habe mit Max Greger gespielt und noch mit Kurt Edelhagen.
Auch auf frühen Bläck-Fööss-Platten habe ich Schlagzeug gespielt. Bis
heute bin ich mit den Jungs befreundet. Im Mai spielen wir zusammen vier
Konzerte in der Flora: »usjebomb & opjebaut«. Das freut mich unglaublich,
weil ich die Jungs einfach gerne mag.
Kann man eine Musikkarriere planen?
Nein, die Dinge ergeben sich. Wichtig war, nach Köln zu gehen. Köln
war eine Metropole und es gab den WDR. Die Zeit damals war unfassbar.
[mit Nachdruck] Gigi Campi war ein ganz wichtiger Mann. Der hat sie
alle nach Köln geholt, die besten Musiker der Welt. Damals habe ich den
Schlagzeuger Kenny Clair kennengelernt, der auch im Studio spielte.
Nach ihm habe ich zwanzig Jahre lang in allen Produktionen aus Köln
gespielt, mit allem, was Rang und Namen hatte. Ich war auf BuddyRich-Konzerten, bei Dave Brubeck, bei der »Mel Lewis Big Band«, habe
mir alles angesehen, was in Köln stattfand. Ich hab’ mich im Subway
auf die Erde gesetzt und so Elvin Jones erlebt. Ich habe einfach geguckt,
wie diese Leute spielen. Der kleine Bub vom Land hat alles aufgesogen,
was er kriegen konnte.
IMMER HINTER DEN STARS
Von der Fachpresse sind Sie mehrfach zum besten Big-Band-Schlagzeuger Deutschlands gewählt worden.Als Schlagzeuger sitzt man
immer hinten in der Band. Wollten Sie nie Frontmann sein?
Nein, das hat mich nie gestört. Unsere Plattenfirma hat dafür einen ziemlich guten Ausdruck gefunden: »The Beat behind the Stars«. Einen wie
Paul Kuhn zu begleiten ist doch der Hammer. Ich wollte nie vorne stehen.
Seit fünf Jahren bin ich der Schlagzeuger von Helge Schneider. Manche meinen, der wäre nur bekloppt, aber das stimmt nicht. Helge ist ein
unheimlich guter Musiker und auf der Bühne sehr spontan. Ich spiele
unheimlich gerne hinter ihm. Genau das ist meine Rolle.
Kölner Köpfe
klaaf
9
Als Musiker braucht man Leidenschaft und Disziplin. Wie ist das
Verhältnis?
Ohne eine Menge Disziplin geht überhaupt nichts. Ich bin im Allgemeinen
locker drauf, wenn es um Umgangsformen geht, aber ich hasse es, wenn
jemand zu spät kommt – auch privat. Ich habe auch Tourneen mit Harald
Juhnke gemacht, auf denen dann ganze Konzerte ausfielen, weil es irgendwelche Saufgelage gegeben hatte. So etwas brauch’ ich nicht. Jeder kann
sich die Nächte um die Ohren schlagen, aber wenn ’s drauf ankommt,
muss man da sein.
PAUL KUHN WAR EIN FREUND
Sie haben 33 Jahre mit Paul Kuhn gespielt. Wie haben sie sich
kennengelernt?
Ich kannte seine spätere Frau Ute aus dem Studio. Sie war mit Paul auf
einer Tournee in Portugal, mit den Ute Mann Singers. In dieser Zeit wurde
sein Vertrag mit der EMI und sein Vertrag mit dem SFB aufgelöst. Plötzlich
stand Paul ohne Band und ohne Job da. Ute hat dann gesagt, komm erst
mal zu mir nach Köln. Paul meinte: »Ja, aber ich brauche eine Band, und
vor allem einen Schlagzeuger.« Da hat Ute an mich gedacht und tatsächlich rief Paul bei mir an. Mein Gott: Ich hatte Paul Kuhn am Hörer und er
fragte, ob wir uns auf einen Kaffee treffen könnten. Wir haben uns dann
im Café Wahlen getroffen. Ich war total nervös. Die Kellnerin kam, ich
bestellte eine Cola und Paul sagte: »Ich hätte gerne ein Glas Milch und ein
Malbuch.« Ich hab’ gedacht, wie ist der denn drauf? Ab diesem Moment
war zwischen uns alles klar. Paul hatte immer einen guten Spruch, immer
die besten Witze. Paul war einfach ein Freund. In 33 Jahren gab es von ihm
nie ein böses Wort. Wer kann das von sich behaupten?
Sie sind gefragt worden, ob Sie seine Konzerte fortführen könnten.
Wir nennen das »The Paul Kuhn Family«. Ich möchte einfach, dass man
sich an ihn erinnert, dass seine Musik gespielt wird. Ich habe die Arrangements, ich weiß genau, was er für Stücke gespielt hat und ich erzähle
auf der Bühne ab und zu auch kleine Geschichten, wie es so war. Dass das
gemacht wird, finde ich einfach wichtig. Ich mache das zusammen mit
dem Originalbassisten Martin Gjakonowski und Martin Sasse am Klavier.
Gabi Goldberg singt.
Man kann die Orchester kaum aufzählen, mit denen Sie gespielt
haben: Klaus Doldingers Passport, Peter Herbolzheimer, das Paul Kuhn
Orchester, Kurt Edelhagen, Max Greger, Hugo Strasser, Günther Noris.
Oder auch nur die Solokünstler: Liza Minelli, Johnny Cash, Tom Jones,
José Carreras, Luciano Pavarotti, Plácido Domingo, Lionel Richie,
Peter Alexander, Howard Carpendale, Eugen Cicero, Elton John, Udo
Jürgens, jetzt auch Helge Schneider. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt
und das ist eine riesige Bandbreite. Muss man als Schlagzeuger eher
ein Genre beherrschen oder sollte man möglichst flexibel sein?
Ich will die Vielfalt. Ich steh‘ auf Jazz, mag aber auch Rock- und Popmusik.
Mein Sohn ist jetzt 17 und hat eine eigene Band. Dank ihm weiß ich, wer
Nickelback ist, wer Papa Roche ist oder Linkin Park... Als Profischlagzeuger muss ich ehrlich sagen: Wie diese Typen Schlagzeug spielen, ist der
Wahnsinn. Taylor Hawkins von den Foo Fighters ist eine Legende. Ich sauge
10
klaaf
Kölner Köpfe
Willy Ketzer mit Martin Sasse, Gaby Goldberg, Jens Foltynowicz und Helge Schneider
das alles auf. Ich fahre in der Gegend herum und in meinem Auto laufen
französische Chansons mit Jacques Brel, dann aber auch Papa Roche und
weiß der Deivel wer noch – und jetzt im Moment eben diese 24, 25 Nummern von den Bläck Fööss für das Usjebomb-Projekt.
BEI HELGE WEISS NIEMAND, WAS PASSIERT.
Jetzt sind Sie mit Helge Schneider auf Tour.
Helge rief eines Tages an und meinte: »Wir wollen jetzt ein bisschen mehr
Jazz machen und nur im Trio spielen.« Ich habe Ira Colemann angerufen,
den ich noch von früher kannte, weil er mal zwei Jahre in Köln studiert
hat. Ein Weltmusiker, der noch mit Herbie Hancock und Tony Williams
gespielt hat. Ein unfassbar guter Typ und Bassist bei Sting. Für mich ist das
alles der Wahnsinn. Wenn ich etwas mache, bin ich immer begeistert. Ich
kann nie einfach nur »irgendwie« Schlagzeug spielen. Ich will immer, dass
das sehr gut ist. Stilistisch ist das total vielfältig, man muss sich auf alles
einstellen und man muss gut funktionieren. Deshalb lege ich Wert auf eine
bestimmte Bandbreite.
Bei Helge Schneider braucht man »Bandbreite«, offenbar weiß man
nie, was am Abend passiert.
Wir stehen um acht Uhr hinter der Bühne und wissen nicht genau, wie
es losgeht. Bei Helge gibt es keine Setliste. Die einzelnen Stücke fangen
irgendwie an und hören irgendwie auf – in der Mitte, irgendwo. Die meisten denken natürlich, hier mal »Fitze, fitze, fatze« und da mal »Katzenklo«,
da kommt es nicht so drauf an. Genau das stimmt nicht. Helge spielt
zwischendurch einfach mal ’ne Nummer von Thelonious Monk, die musst
du dann ohne Vorbereitung genau so gut spielen – und Helge spielt
wirklich gut.
Er hat Sie mal alleine auf der Bühne zurückgelassen.
[lacht] Ja, am Ende der vorletzten Tour. Die Konzerte endeten immer so,
dass Helge die Musiker einzeln verabschiedet. Er blieb dann noch zehn
Minuten auf der Bühne und spielt alleine Klavier oder so. An diesem Abend
hat er mich nicht verabschiedet. Während er erzählte, sitze ich noch ganz
alleine da. Am Schluss sagte er dann zum Publikum: »So, meine Damen
und Herren, ich gehe jetzt auch, aber den lass’ ich Ihnen noch ’n bisschen
da.« Dann ging der einfach. Vor mir saßen dreitausend Leute und starrten
mich an. Ich hab’ dann ein Schlagzeugsolo hingelegt, zehn Minuten hat es
noch richtig gerappelt, dann hab’ ich die Stöcke ins Publikum geschmissen
Kölner Köpfe
klaaf
11
und bin auch ins Hotel gegangen. Eine Stunde später ruft er an: »Hier ist
der Helge. Wie endete eigentlich dieses Konzert?« Ich habe gefragt, wo bist
Du eigentlich. Da sagt der: »Ich hab‘ keinen Bock auf Hotel. Ich bin schon
unterwegs nach Berlin.« Wir waren in Würzburg. Ich hab’ gedacht, das
gibt ’s doch gar nicht. Das ist bekloppt, aber genial
JETZT IST DIE ZEIT NACH DEM SUBWAY
Sie sind international unterweg.
Ist Köln als Musikstadt noch
attraktiv?
Ja, das kann man sagen. Köln hatte immer einen hohen Stellenwert.
Die amerikanischen Topstars kommen gerne. Die klassischen, sehr
guten Orchester kommen in die
Philharmonie. Im Stadtgarten geht
auch einiges. Jetzt ist natürlich
die Zeit nach dem Subway. Damals
waren alle da, von Horace Silver
über Philly Joe Jones bis Oscar
Peterson. Ich finde es schade, dass
es solche Sachen nicht mehr gibt.
Aber ansonsten: Köln hat musikalisch seinen Wert.
Willy Ketzer und Liza Minelli
Sie machen jetzt ein Projekt mit den Bläck Fööss zusammen:
»usjebomb & opjebaut«.
Es geht um die Musik der unmittelbaren Nachkriegszeit. Wie haben die
Leute gelebt, was wurde da komponiert? Diese Sachen saugen Zeitgeist auf.
Das hinzukriegen ist eine Kunst. Zu denjenigen, die das sehr gut machen,
gehören auf jeden Fall die Bläck Fööss. Die gucken nicht nur, dass sie mit
dem Mittel Musik möglichst große Einnahmen erzielen. Diese Jungs kümmern sich immer auch um das Liedgut und das mag ich unheimlich gerne.
Sie spielen auch im Millowitsch-Theater. So schließt sich ein Kreis:
Letztlich treten Sie bei Campi auf, der dort das Restaurant betreibt.
Mit Paolo Campi rede ich laufend, meine Vorfahren sind ja auch Italiener.
Meine Familie – natürlich zig Generationen zurück – kommt aus der Lombardei uns hieß Casari. Im »Millowitsch« spiele ich das Paul-Kuhn-Projekt
und begleite die neue Talkshow »Kölner Abend«.
Sprechen Sie Kölsch?
So ein bisschen. Ich verstehe aber alles. Wenn ich in einer Autowerkstatt
oder beim Bäcker war, stelle ich immer fest, dass ich irgendwie ein bisschen ins Kölsche falle. Ich spreche Hochdeutsch, aber wenn ich mich ins
Auto setze und zu meinen Brüdern in den Hunsrück fahre, rede ich, sobald
ich aus dem Auto aussteige, Hunsrücker Platt. [schmunzelt] Würde ich das
nicht tun, würden die denken: Dä hät se nit mih all.
DAS INTERVIEW FÜHRTE MARCUS CORMANN
12
klaaf
Kölner Köpfe
'DV6SLHOPLW
.|EHV%DXHU
3ULQ]XQG
-XQJIUDX
Das Kartenspiel „Kölsches Blatt“:
Köbes, Prinz, Bauer und Jungfrau liebevoll illustriert
auf insgesamt 32 farbigen Karten, in echter kölscher Manier.
Präsentiert in einer Kartenbox mit „Kölschem Grundgesetz“.
Das Spiel für Kölner und alle, die es werden wollen.
ZZZNRHOVFKHVEODWWGH
ZZZNRHOVFKER[GH
ZZZNRHOVFKEXFKGH
KOLNER
ABEND
VERZÄLLCHE UN
MUSIK
Haben Sie am Dienstag, 12. Mai, schon etwas vor? Verschieben Sie es,
wenn möglich. Denn dann heißt es wieder: »Herzlich willkommen beim
Kölner Abend – Verzällche un Musik«. Die Moderatoren Hans-Georg
Bögner und Monika Salchert begrüßen erneut interessante Gäste im Haus
in der »Volksbühne am Rudolfplatz« (Millowitsch-Theater). Mit dabei ist
wie gewohnt das wunderbare »Willy Ketzer Jazztrio« als Hausband. In
der noch jungen Veranstaltungsreihe der »SK Stiftung Kultur/Akademie
för uns kölsche Sproch« werden Menschen aus unserer Stadt und ihre
Geschichten vorgestellt.
Die Gäste erzählen etwas über sich, ihren Beruf, ihr Hobby, ihre Ideen, ihre
Musik, ihre Pläne und ihr Veedel. Es geht um Köln, die kölsche Sproch und
viel Musik. Die Zuhörer erfahren, warum Menschen tun, was sie tun. Was sie
bewegt und was sie gern bewegen würden. Zu Wort kommen Leute aus Köln,
die man kennt, und Leute, die in der Öffentlichkeit nicht so präsent sind.
Bei der dritten Auflage des »Kölner Abend – Verzällche un Musik« sind
Sänger und Sprecher Gerd Köster, der Mundartautor Fritz Häck, die Schauspielerin Annette Frier, der Kabarettist Robert Griess, die Sängerin Heike
Siek und der Mundartsänger Günter Schwanenberg dabei.
Robert Griess ist derzeit mit seinem aktuellen Kabarett-Programm »Ich
glaub’, es hackt« unterwegs. Der Kölner Komiker bietet großartiges politisches Kabarett. Er ist Mitbegründer des »Schlachtplatte-Ensembles« und
künstlerischer Leiter des Kölner »Streithähne-Festivals«. Dieses Festival des
politischen Kabaretts organisiert Robert Griess gemeinsam mit Vertretern
der VHS, des DGB und der Freien Volksbühne.
Annette Frier zählt zu den beliebtesten deutschen Schauspielerinnen. Sie
begeisterte als taffe Anwältin in der Sat.1 Serie »Danni Lowinski« ebenso
wie als Frau Annette in dem Sketch »Dinner for One op kölsch«. Demnächst
ist sie in dem Abenteuerfilm »Rico, Oskar und das Herzgebreche« zu sehen.
Der Film kommt am 4. Juni in die Kinos.
14
klaaf
Kölner Abend
FO T O : SC HÖ N HA US E R P ROM OT I ON
Gerd Köster
Fritz Häck
Anette Frier
FOT O: FE R N
FOT O: R OLAND B R E IT SC HU H
Heike Siek
Günter Schwanenberg ist ein echtes Multitalent. Er betätigt sich unter anderem
als Liedermacher, Buchautor und Stadtführer. Bei diesen Führungen verknüpft er
Stadtgeschichte(n) und kölsche Lieder miteinander. Ende 2014 erhielt der Mundartsänger den Severinsbürgerpreis.
Das mit dem Multitalent gilt ohne Einschränkung auch für den Sänger und
Theaterschauspieler Gerd Köster. Er war Sänger in der Band »Schroeder
Roadshow« und »The Piano has been drinking«. Seit vielen Jahren tritt der Sänger
häufig gemeinsam mit Frank Hocker auf. Gerd Köster ist zudem ein gefragter
Hörbuchsprecher. Er hat zum Beispiel die Doppel-CD »Kölsch-Stunde« mit Liedtexten und Gedichten von Robert Pütz gelesen.
»Dat gitt et doch nit!« ist der Titel des aktuellen Hörbuchs des Mundartautors Fritz
Häck. Er erzählt Geschichten und Alltagserlebnisse aus Köln in authentischem
Kölsch. Der Autor und Sprecher ist Mitglied im Heimatverein Alt Köln, im Arbeitskreis Kölner Mundartautoren und im Ehrenfelder Arbeitskreis Mess op kölsch.
Die Sängerin Heike Siek ist Mitglied der Band »Rubbel die Katz«. Die fünf Musikerinnen und Musiker der 2003 gegründeten Band möchten kölsche Lieder zu
handgemachter Gitarrenmusik auf die Bühne und in die Kneipen Kölns zurückbringen. »Rubbel die Katz« begeistert mit einer musikalischen Zeitreise, die im Köln
der Nachkriegsjahre beginnt und bis in die Gegenwart führt. Heike Siek ist seit
einem Jahr bei »Rubbel die Katz« dabei. Sie sang zuvor in der Band »De Famillich«.
Ihre musikalischen Wurzeln hat die Sängerin mit der markanten Stimme im
Jugendchor St. Stephan.
Karten für den nächsten »Kölner Abend – Verzällche un Musik« am
Dienstag, 12. Mai, 19 Uhr, Volksbühne am Rudolfplatz (MillowitschTheater) gibt es zum Preis von 15 Euro, ermäßigt 12 Euro, am Empfang
der SK Siftung Kultur im MediaPark 7, bei www.offticket.de und an allen
KölnTicket-Vorverkaufsstellen. Dort gibt es auch schon Karten für die
»Kölner Abend«-Veranstaltungen am 15. September und 3. November.
MONIKA SALCHERT
Kölner Abend
klaaf
15
OP
KOLSCH
GESAHT
EIN NEUES SPRACHWISSENSCHAFTLICHES PROJEKT
Die Akademie för uns kölsche Sproch startet 16 Jahre nach Abschluss
des Projekts »Alles Kölsch« wieder ein empirisches Projekt mit dem Titel
»Op Kölsch gesaht«. Diesmal wollen wir uns ein Bild davon machen,
wer heute noch gut Kölsch spricht und wie. Sind es nur die älteren
Leute, die noch Kölsch reden, oder wird Kölsch auch noch bzw. wieder
von jüngeren Kölnern gesprochen? Sprechen die älteren Leute und
die jungen Leute das selbe Kölsch oder hat es sich über zwei bis drei
Generationen hinweg verändert? Selbstverständlich sind hier keine
Veränderungen gemeint, die allein aufgrund von Nichtwissen oder
durch die Beeinflussung z.B. kölscher Liedtexte, deren Urheber kein
richtiges Kölsch können und singen, in das Kölsch der Sprecher Einzug
gehalten haben. Für unsere Untersuchungen ist es erforderlich, dass wir
erfahren, wie die Sprecher ihre Kölschkenntnisse erworben haben, ob
in der Familie von den Eltern oder Großeltern, von Freunden, im Verein,
auf der Straße oder erst später in Kölsch AGs oder Kölsch-Kursen. Ganz
besonders ansprechen möchten wir die jüngere (16-30) und mittelalte
Generation (30-60), aber natürlich auch die 60 plus-Generation. Ein
Highlight des Projekts wäre es, wenn wir Kölsch sprechende Kölner mit
Migrationshintergrund in unsere Untersuchung einbeziehen könnten.
Was hat uns dazu gebracht wieder ein empirisches Projekt zu starten?
Häufig rufen Vertreter der Presse bei uns an und wollen wissen, wie viele Menschen in Köln noch Kölsch sprechen, ob auch junge Leute noch
Kölsch können oder ob unsere schöne kölsche Sprache vom Aussterben
bedroht ist. Diese Frage können wir mit den uns zur Verfügung stehenden - insbesondere personellen - Mitteln natürlich nicht befriedigend
beantworten.
16
klaaf
Sprachwissenschaft
FOTO: ING EBORG NITT
Willkommen im Mediapark
Um überhaupt etwas über den Ist-Zustand und den Erhalt des Kölschen
aussagen zu können, wollen wir möglichst viele Kölsche aus verschiedenen Stadtvierteln und aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen
befragen. Zu diesem Zweck haben wir einige Testbögen erstellt, mit
denen wir bestimmte kölsche Merkmale erfragen und testen wollen. Die
Probanden sollen dafür einen kölschen Text laut vorlesen, ein weiterer deutscher Text soll ins Kölsche übersetzt werden (mündlich oder
schriftlich), in einem Lückentext sollen die fehlenden Wörter eingefügt
werden, außerdem sollen ein paar Fragen zur Bedeutung von Wörtern
und typisch kölschen Ausdrücken und Redensarten beantwortet werden.
Jeder Sprecher bekommt die gleichen Texte vorgelegt. Die Aufnahmen
Sprachwissenschaft
klaaf
17
und Texte werden von Sprachwissenschaftlern hinsichtlich bestimmter
Merkmale ausgewertet und statistisch erfasst. Bei der Auswertung
werden die Namen der Sprecher nicht genannt, so dass niemand bloßgestellt wird.
BUCH UND HÖRBUCH MIT DEN
WITZIGSTEN ERZÄHLUNGEN
Abgesehen von diesem eher »formalen« Teil, der der sprachwissenschaftlichen Untersuchung dient, sollen uns die Sprecherinnen und
Sprecher spontan und ohne Vorbereitung oder vorherige Beeinflussung
einige kurze Erzählungen ins Aufnahmegerät sprechen, die lustig,
spannend und/oder unterhaltsam sind. Hierbei können beliebige Ereignisse aus ihrem Leben frei erzählt werden. Eine Auswahl an möglichen
Themen zu Lebenssituationen werden wir hilfestellend anbieten, diese
sind aber nicht bindend. Natürlich kann sich jeder vorab schon überlegen, über was er gern etwas erzählen möchte, bloß der zu erzählende
Text sollte nicht vorbereitet oder auswendig gelernt sein.
FO T O : I N GE BO R G NI TT
Aus sämtlichen Erzählungen werden wir die lustigsten und unterhaltsamsten aussuchen und später in einer leserfreundlichen Form in einem
Buch veröffentlichen. Zusätzlich werden die Erzählungen als Hörbuch
publiziert und parallel auch auf unsere Homepage gesetzt. Selbstverständlich werden auch die Ergebnisse der sprachwissenschaftlichen
Untersuchungen in dem Buch nachzulesen sein und die wichtigsten
daraus gewonnenen Erkenntnisse kann man auch auf unserer Homepage nachlesen.
Publikationen der Akademie för uns kölsche Sproch
18
klaaf
Sprachwissenschaft
Um dieses Vorhaben umsetzen zu können, benötigen wir die Hilfe
der Kölner Bürger - auch wenn sie inzwischen vielleicht nicht mehr in
den Stadtgrenzen Kölns zu Hause sind. Wer meint, dass er gut Kölsch
spricht — ob natürlich erworben oder später erlernt —, soll sich bitte
bei Alice Herrwegen melden: [email protected] mit Angabe der
Telefon- oder Handynummer. Frau Herrwegen wird sich dann nach einem
kurzen Gespräch auf Kölsch einen Eindruck verschaffen und ggfs. einen
Termin für die Aufnahme mit den Bewerbern vereinbaren. Dies kann
allerdings auf Grund der hohen Bewerberzahl einige Wochen dauern.
FO T O : I N GE BO R G NI TT
CHRISTA BHATT
Hier geht es zur Akademie för uns kölsche Sproch
Sprachwissenschaft
klaaf
19
COLLIGITE
FRAGMENTA NE
PEREANT
FO T O : © RB A
DAS MUSEUM SCHNÜTGEN
Leopold Graf von Kalkreuth, Portrait Alexander Schnütgens in Chorkleidung, 1910
20
klaaf
Stadtkultur
»Sammelt die Überbleibsel, auf dass sie nicht zugrunde gehen!«
so lautete der Wahlspruch Alexander Schnütgens, dessen Sammlung kirchlicher Kunst den Grundstock für das nach ihm benannte
Museum bildet.
Wer die ständige Ausstellung des Museum Schnütgen betritt, wird vom
Tod empfangen, von einem »Tanzenden Tod«, der triumphierend den
Besucher in seinen Bann zieht.
Die ausgemergelte Gestalt mit einem Totenkopf hat sich ein Laken
flüchtig um den Körper geschlungen und hebt mit der linken Hand
eine Schlange als Zeichen für die Erbsünde hoch. In der rechten hielt
sie ursprünglich einen Speer, mit dem sie auf ein am Boden liegendes
Opfer zielte. Dabei scheint sie zu tanzen. Diese schwungvolle Bewegung
erinnert an die im Mittelalter verbreitete Vorstellung, dass die Toten um
Mitternacht aus ihren Gräbern steigen, um einen Totentanz zu beginnen. Die Verbindung der Gegensätze Tod und Tanz sollte die Menschen
nachdrücklich beeindrucken.
Die filigrane Figur aus Elfenbein ist um 1680 von Joachim Hennen
gefertigt worden und gehört zu einer Gruppe von Kunstwerken, die an
die Allgegenwärtigkeit des Todes erinnern und die Menschen ermahnen
sollen, ein christliches Leben im Sinne der Kirche zu führen. Sie werden
»Memento Mori« genannt und sind im Museum zahlreich und in verschiedenen Variationen vorhanden.
GLAS UND STEIN
Die Wände des ersten Ausstellungsraumes bieten einen provozierenden
Kontrast: auf der einen Seite beeindrucken große Fenster mit wunderbaren Glasmalereien, an der gegenüberliegenden Wand sind Werke aus
Stein angebracht, wie Kapitelle oder Skulpturenfragmente. Im zweiten
Raum setzt sich diese Zusammenstellung fort, ergänzt um wenige
Holzskulpturen.
Die Glasmalereien ziehen die Blicke sofort auf sich. Sie kommen in den
neuen, in weiß gehaltenen Räumen besonders gut zur Geltung, strahlen
geradezu. Die Glaskunst-Sammlung des Museum Schnütgen gilt als eine
der bedeutendsten in Europa und stammt überwiegend aus kölnischen
Werkstätten. Sie umfasst den Zeitraum vom 13. bis zum 19. Jahrhundert.
Als 1802 viele Kölner Kirchen und Klöster der Säkularisation zum Opfer
fielen, versuchten Sammler wie Wallraf und DeNoël die Glasfenster
zu retten und für Köln zu bewahren. Nur wenige sind heute komplett
erhalten. Aber selbst die Fragmente zeugen von der Kunstfertigkeit und
der Akribie der Glasmaler. Zunächst wurden nur Kirchen mit Glaskunst
ausgestattet, wobei die Gotik mit ihren hohen Fenstern besondere
Ansprüche an sie stellte, ihr aber auch zur Blüte verhalf. Im 15. und
16. Jahrhundert schmückten auch die Bürger ihre Wohnhäuser mit Glasmalereien, häufig in Form von Kabinettscheiben, aus.
Der Gegensatz zu dieser strahlenden Helligkeit könnte nicht größer
sein, wenn der Besucher den nächsten Raum betritt. In diesem abgedunkelten Teil befinden sich besonders lichtempfindliche Stücke wie
Handschriften oder Textilien, denen die besondere Vorliebe Alexander
Schnütgens galt. Liturgische Gegenstände ergänzen die Ausstellung,
darunter ein Perlziborium aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Stadtkultur
klaaf
21
FOT O: © R B A / W. ME IE R
Acht Propheten aus dem Kölner Rathaus, Köln, um 1430/40, Leihgabe aus dem
Historischen Rathaus
Das mit einem Deckel versehene Holzgefäß ist über und über mit kleinen,
farbigen Perlen bestickt, die u. a. die Krönung Mariens darstellen.
Wer das Museum aus früheren Zeiten kennt, kann sich kaum vorstellen,
dass dieser Raum einmal das funktionale Foyer war. In ihm findet sich
auch ein großes Porträt des Stifters.
SCHNÜTGEN UND SEINE SAMMLUNG
Johann Wilhelm Alexander Schnütgen wurde 1843 im Ruhrgebiet
geboren und studierte Theologie und Kunstgeschichte. 1866 wurde er
zum Priester geweiht und zum Domvikar und Pfarrkaplan am Kölner Dom
ernannt. In dieser Funktion begleitete der spätere Domkapitular Weihbischof Johannes Baudri auf dessen Reisen. Baudri war Mitbegründer
des Diözesanmuseums und hat sicher das Kunstinteresse Schnütgens
gefördert. Bereits 1867 gelang es Schnütgen, aus dem Nachlass von J. A.
Ramboux, Direktor des Wallraf-Richartz-Museums, einige Kunstwerke zu
erwerben. Seine Sammelleidenschaft führte ihn zu Antiquitätenhändlern
und Versteigerungen, sogar Kirchen und Dachböden soll er durchstöbert haben, stets auf der Suche nach kirchlicher Kunst, die er in seiner
Wohnung präsentierte. Er engagierte sich in Kunstvereinen und wurde
1891 Präsident des Kölner Diözesanmuseums. Auch an der Gründung
des Kölner Kunstgewerbemuseums war er maßgeblich beteiligt. Seit
1876 organisierte er Ausstellungen seiner Sammlung, sein Wunsch war
jedoch, dass diese der Öffentlichkeit ständig zugänglich sein sollte. 1906
nahm die Stadt Köln die Stiftung seiner Sammlung an und errichtete
dafür einen Anbau an das Kunstgewerbemuseum am Hansaring, der 1910
eingeweiht wurde. Gleichzeitig wurde Schnütgen Ehrenbürger der Stadt
Köln. 1918 starb er.
1932 erhielt die Sammlung endlich ein eigenes Haus unter dem Namen
des Stifters im ehemaligen Heribertskloster in Deutz. Die kirchliche Kunst,
die früher als Kunstgewerbe galt, wurde mittlerweile als eigenständiges Genre akzeptiert. Außerdem hatte der damalige Oberbürgermeister
22
klaaf
Stadtkultur
© ABEGG-STIFTUNG, CH-3132 RIGGISBERG, 2013, FOTO: CHRISTOPH VON VIRÀG
© R B A / W. ME IE R
Joachim Hennen, Tanzender Tod, um 1680
Perlziborium, Hildesheim, um 1250–1300
Konrad Adenauer die Bedeutung einer reichen Museumslandschaft für das
Ansehen Kölns im In- und Ausland erkannt. Er ordnete das Museumswesen
neu, wodurch es zu einem Austausch von Kunstwerken zwischen dem
Wallraf-Richartz-Museum und dem Kunstgewerbemuseum sowie dem
Museum Schnütgen kam.
ST. CÄCILIEN: KIRCHE UND MUSEUM
Als sieben Jahre später der Zweite Weltkrieg begann, bewahrte die rechtzeitige Auslagerung fast alle Werke vor der Zerstörung. Das Heribertskloster war jedoch nicht zu retten. Als neuen Ausstellungsort schlug der Architekt Karl Band St. Cäcilien vor, eine der zwölf großen romanischen Kirchen
Kölns, die früher adligen Damen als Stiftskirche diente. Bereits 1956 wurde
das Museum Schnütgen als erstes Kölner Museum wiedereröffnet. Karl
Band entwarf auch den Anbau für Bibliothek, Verwaltung und Foyer. Im
gleichen Jahr wurde der Freundeskreis »Pro Arte Medii Aevi« ins Leben
gerufen, der bis heute das Museum auf vielfältige Weise unterstützt. Die
Mitgliedschaft steht jedermann offen und bringt eine Reihe von Vorteilen
mit sich, die Interessenten auf der übersichtlich und informativ gestalteten
Website des Museums erfahren können.
St. Cäcilien war auch in der Vergangenheit ein Ort der Kunst: Hier versammelten sich die Künstler der Schildergasse zu ihren Zunftgottesdiensten. Und hier hing das Gemälde »Veilchenmadonna« von Stefan Lochner,
das der letzten Äbtissin des Stiftes gehörte und heute in Kolumba zu
bewundern ist. Als Gotteshaus bildet die Cäcilienkirche den angemessenen
Rahmen für kirchliche Kunst, in ihr werden aber weiterhin Gottesdienste
gefeiert, z. B. am 22. November, dem Tag der Heiligen Cäcilia, der Patronin
der Kirchenmusik.
Trotz mehrfacher Umgestaltungen konnte wegen des begrenzten Raumes immer nur ein kleiner Teil des Bestandes gezeigt werden, vor allem die
Glasmalereien waren unterrepräsentiert. 1995 weckte ein Ratsbeschluss
die Hoffnung, dass sich dies mit dem Neubau des »Kulturquartiers am
Stadtkultur
klaaf
23
FOT O: © R B A / W. ME IE R
Neumarkt« bald ändern könnte.
Es dauerte jedoch noch fünfzehn
Jahre, bis am 22. Oktober 2010
das Museum Schnütgen und das
Rautenstrauch-Joest-Museum
endlich ihre erweiterten bzw. neuen
Räumlichkeiten der Öffentlichkeit
vorstellen konnten.
24
VON WILDEN MÄNNERN UND
PROPHETEN
Wenn der Besucher die Cäcilienkirche betritt, wird er im Westchor
von acht Propheten empfangen,
die ursprünglich im Rathaus in der
Wilder Mann, Köln, um 1390–1400
Prophetenkammer standen. Diese
1414 gefertigten Holzskulpturen tragen Schriftbänder mit politischen
und moralischen Leitsätzen, die die Ratsmitglieder an ihre Verantwortung
erinnern sollten. Die lateinischen Sprüche sind zwar im Laufe der Zeit
mehrfach geändert worden, die Originale sind jedoch durch Quellen erhalten. Einen sollten sich die heutigen Ratsmitglieder besonders zu Herzen
nehmen: »Nimm langsam Rat, dann eil’ zur Tat«.
Ebenfalls im Westchor sind zwei Werke aus St. Maria ad gradus zu
sehen, einer Kirche in Domnähe, die als Folge der Säkularisation abgerissen
worden ist: die »Parlerbüste« und der »Wilde Mann«. Die Büste einer jungen
Frau stammt, wie das Familienwappen beweist, aus der Kölner Werkstatt
der Parler, einer der bedeutendsten Familien von Baumeistern und Steinmetzen des 14. Jahrhunderts, die in ganz Europa ihre Spuren hinterlassen
hat. Die Parler wandten sich der realistischen, detailgetreuen Wiedergabe
zu, z. B. bei Porträts oder Pflanzen. So besteht die Krone der Kölner Büste
aus vollplastisch gestaltetem Laub des Beifuß, einer Pflanze, die mit Maria
in Verbindung gebracht wird.
Die Figur »Wilder Mann« gehört in das Umfeld der Parler und befand
sich ursprünglich an einem Chorgestühl. Es handelt sich um ein Naturwesen von menschlicher Gestalt, das mit einem Fell bedeckt ist und als
triebhaft und unberechenbar gilt. Daher ist es dem ewigen Tod geweiht,
was diesem »Wilden Mann« wohl bewusst ist. Denn er bietet ein Bild der
Verzweiflung, da er von einem noch unheimlicheren Wesen angegriffen
wird, dessen Klaue noch erhalten ist.
Auf dem Rundgang durch den Kirchenraum begegnen dem Besucher so
herausragende Kunstwerke wie der große Kalvarienberg und der Torso des Georgskruzifixus, der erst durch die Restaurierung vor einigen Jahren seine volle
Wirkung erzielt. Es gibt erstaunliche Schätze aus Bergkristall und Kuriositäten
wie die aus Eisenblech gefertigte Glocke »Saufang« aus dem 9. Jahrhundert.
In der Schatzkammer des Museums, der ehemaligen Sakristei, sind
kostbare Schnitzereien aus Elfenbein zu bewundern, liturgische Geräte aus
Edelmetall, Bischofsstäbe mit kunstvoll gestalteten Krümmen und sogar
ein Schwert, das jedoch nie im Kampf benutzt wurde. Denn dieses Zeremonialschwert aus St. Georg ist reich mit Gravuren und Email verziert.
Die Krypta der Kirche wurde 1977 als Ausstellungsraum zugänglich gemacht. Hier befindet sich ein wertvolles Stundenbuch, das um 1500 entstanklaaf
Stadtkultur
FOTO: © RBA
Zehngebotefenster aus der Karmeliterkirche in Boppard, Mittelrhein, um 1440
den ist. Stundenbücher waren für die private Andacht bestimmt, wurden aber
auch aufwendig illustriert. Mit Hilfe einer Medienstation kann der Besucher in
diesem Buch blättern und Erläuterungen abrufen. So entdeckt er, dass auch
ein Golfspieler abgebildet ist, kann ihn in einer vergrößerten Version betrachten und erfährt, dass dieser ein Symbol für die Vergänglichkeit ist.
Diese herausragende Sammlung von Holz- und Steinskulpturen, Goldschmiede- u. Elfenbeinarbeiten, Textilien, Glasgemälden, Kirchenmöbeln,
Buchmalereien und graphischen Blättern vornehmlich aus dem Mittelalter
hat mehr als einen Museumsbesuch verdient, zumal die Ausstellung regelmäßig umgestaltet wird. Hinzukommen Sonderausstellungen im Wechsel
mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum, wie zuletzt die prächtige Schau
»Die Heiligen Drei Könige«.
INGEBORG NITT
Stadtkultur
klaaf
25
KLAAF EM
MEDIAPARK
»AD EXITUM« UN »ADÄQUAT« –
MER ERENNERE AN CHRISTINA
BLOCK UN HEINZ WILD
Keine Sorge! Auch beim Klaaf em Mediapark am 26. Mai wird nur Kölsch
gesprochen, nicht Latein. Der Titel orientiert sich an zwei Texten der beiden
Autoren, die im Mittelpunkt der gemeinsamen Veranstaltung vom Heimatverein Alt-Köln e. V. und der Akademie för uns kölsche Sproch stehen.
Das Gedicht »Ad exitum« von Christina Block konnten Sie bereits zu Beginn
unseres Heftes lesen, das Verzällche »E fremb Woot« von Heinz Wild hören
Sie an diesem Abend.
Christina Block (1914–2003) startete 1950 ihre »MundartautorenLaufbahn« mit dem ersten Preis bei einem Wettbewerb für HänneschenStücke in der Sparte Stücke für Erwachsene. »Et richtige Dotzend« wurde
1953 aufgeführt. Als Angestellte bei der Stadtverwaltung blieb ihr neben
der Familie nur wenig Zeit zum Schreiben, so dass sie sich erst mit
Beginn des Ruhestandes darauf konzentrierte. Vor allem als Mitglied des
Heimatvereins Alt-Köln e. V. erhielt sie Kontakt zu anderen Mundartautoren und Arbeitskreisen. Bereits 1977 übernahm Heribert Klar einige ihrer
Texte in die Anthologie »Kölsche schrieve«. Weitere Veröffentlichungen in
Anthologien und Zeitschriften folgten. Sie beteiligte sich an Videobüchern,
eines ist ihr allein gewidmet »Et bläck Lädi«. 1997 erschien schließlich ihr
Buch »Dem Freßklötsch si Schwester«. Sie schrieb Liedtexte, die von Arthur
Sädler vertont und 1989 auf der Schallplatte »Jo, dat es Kölle« veröffentlicht wurden. Autorenabende und andere Veranstaltungen, vor allem des
Heimatvereins Alt-Köln und der Akademie för uns kölsche Sproch profitierten von ihren temperamentvollen Auftritten. Auch beim Kölsch-Tilefon
war sie regelmäßig zu hören.
Ihre kölschen Texte stellen meist den Menschen in den Mittelpunkt. Dies
hat sie mit dem zweiten Autor des Abends, Heinz Wild, gemeinsam. Beide
verstehen es, alltägliche Vorkommnisse und Ereignisse im menschlichen
Leben in einer Geschichte lebendig darzustellen. Dabei scheuen sie sich
nicht, auch das Älterwerden, Krankheiten oder andere Schattenseiten anzusprechen. Ihre Stücke sind mal humorvoll, mal nachdenklich, manchmal
mit einem versteckten Hintersinn, aber nie belehrend.
Heinz Wild (1928–2007) war eng mit der Akademie för uns kölsche
Sproch verbunden. Nachdem er als einer der ersten das Kölsch-Examen
und das Kölsch-Diplom gemacht hatte, leitete er seit Mitte 1980er Jahre
selbst Seminare und war bei Teilnehmern und Kollegen gleichermaßen
26
klaaf
Stadtkultur
Heinz Wild
FOTOS: P RIVAT
Christina Block
Richard Karpe
Wolfgang Semrau
Ilse Jäger
beliebt wegen seiner ruhigen Art. Auch er widmete sich erst nach
seinem Berufsleben als Versicherungskaufmann der »kölschen Sproch«.
Er verfasste »Rüümcher un Verzällcher«, die in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht wurden. Unter anderem mit Christina Block ist er
auf dem Videobuch »Bes op de Knoche« vertreten. Am Kölsch Tilefon
und bei den Veranstaltungen der Akademie för uns kölsche Sproch war
er regelmäßig zu Gast. Außerdem war er Mitbegründer und langjähriger
Leiter der Mundarttheatergruppe »Schmölzje vun der Schäl Sick«, für die
er Sketche und Stücke schrieb. Zusammen mit einer Gruppe von KölschDiplomanden erarbeitete er das »Kölsch-Medizinische Wörterbuch«, das
2003 erschienen ist.
Wir möchten beide Autoren, die nach ihrem Tod zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind, unserem Publikum wieder etwas näher bringen. Mitglieder der Kumede, nämlich Ilse Jäger, Richard Karpe und Wolfgang Semrau,
tragen ihre Texte in bewährter Manier vor. Für die musikalische Abwechslung sorgt Philipp Oebel in seiner unnachahmlichen Art und Weise.
INGEBORG NITT
Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr im Saal, Im Mediapark 7.
Nähere Informationen auch im Terminteil.
Stadtkultur
klaaf
27
KÄLS SIN OCH
MINSCHE
Der Rögge lahm, de Kneen bahl stief
Voll vun Ping der janze Liev.
Su setz ich höösch do en de Reih
Beim Knochendoktor, namens Ley.
Philipp Oebel
»Der Nächste bitte«, röf e Weech
De Färv jeit mer us dem Jeseech
Et Hätz schleit flöcker en der Broß
Verdammp noch mol, dä Hexeschoß.
»Juten Tag! Wat tut uns weh?«
Der Rögge un ming beidse Knee.
Dä Doktor luurt, mäht sich Notize
Drop raaf hä sich zwei decke Spritze.
Schweiß op de Steen, fies fööch de Häng
Et Jebünn drieht sich, dann och de Wäng
Vun fäns hür ich dä Doktor kalle
Do ben ich einfach ömjefalle.
Nit vör Angs, de Looch wor schlääch
Zwei Weechter röckten mich zorääch.
»Mein Jott! Wat es dä pimpelich!«
Ich jläuv, die Mädcher meinten mich.
Dat hat mich an der Ihr jepack.
Ich trohk mich us, janz splinternack.
»Wie es et, kummen bahl die Spritze?«
»Ich jon och janz bestemp nit flitze!«
Angs kenn ich kein, un och kei Kühme
De Mannslück all sich künne rühme:
Mer Käls sin Helde; ligge stell
Dat es esu weil Jott et well.
HEINZ WILD
28
klaaf
Stadtkultur
'S,zMO(FOJF‡FS
XXXLPFMOUPVSJTNVTEF
8FOO 4JF OBDI *I
SFN#FTVDIFJO4UDL
,zMONJUOBDI)BV
TF OFINFO XPMMFO
EBOO TJOE 4JF JN
,zMO4IPQ BN %PN
HFOBV SJDIUJH 8JS
IBCFO GS 4JF FDIU
LzMTDIF 4PVWFOJST
NJU EFOFO EJF &S
JOOFSVOH BO ,zMO
MFCFOEJHCMFJCU
"VDIPOMJOFVOUFS
EFSLPFMOTIPQEF
Em Golde Kappes
„Wer uns nicht kennt,
hat Kölle verpennt!“
Genießen Sie frisch gezapftes Früh
Kölsch und leckere traditionelle Küche in
rustikalem und gediegenem Ambiente!
Aus der Küche kommen nicht nur kölsche
Brauhausgerichte und frische Reibekuchen
sondern auch Saisonales. Die „Kneip op
d’r Eck“ in Nippes wurde bereits 1913
eröffnet, 2009 von Cölner Hofbräu P. Josef
Früh übernommen und hat nach einer
umfangreichen Runderneuerung ihr unverwechselbares Gesicht behalten.
- 2 Gesellschaftsräume auf der ersten Etage
- Mittagstisch: Mo.-Fr. 12-15 Uhr
- Pittermännchen für zu Hause
- Biergarten mit 120 Sitzplätzen
FRÜH „Em Golde Kappes“
Neusser Straße 295
50733 Köln
Tel. 0221-92 2 92 640
[email protected]
www.emgoldekappes.de
Öffnungszeiten:
Mo.-Sa. 11-24 Uhr
EM GOLDE KAPPES
FOTOS: I NGEBORG NITT
RODSEL
Liebe Rätselfreunde!
Dieses Mal suchen wir ein bekanntes Bauwerk in der Kölner Innenstadt, zu dem der abgebildete Turm gehört.
Senden Sie uns eine Postkarte mit dem Namen des Bauwerks bis Freitag,
den 8. Mai 2015 an:
Akademie för uns kölsche Sproch
Ingeborg Nitt, Im Mediapark 7, 50670 Köln
Die Preise werden unter allen richtigen Einsendungen verlost.
1. Preis: 1 Buch »Der Kranz der romanischen Kirchen in Köln«
2. Preis: 1 Buch »Pflanzen und Tiere op kölsch«
3. Preis: 1 Buch »De Heinzemänncher zo Kölle«
30
klaaf
Rödsel
Die Gewinner erhalten ihren Gewinn auf dem Postweg zugestellt. Eine Barauszahlung ist nicht
möglich. Mitarbeiter und Seminarleiter der Akademie för uns kölsche Sproch sind von der Teilnahme
ausgenommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Personenbezogene Daten werden ausschließlich
zum Zwecke der Abwicklung des Gewinnspiels verwendet und nicht an Dritte weitergegeben.
Die Gewinner unseres letzten Preisrätsels sind:
Zwei Karten für den Klaaf em Mediapark: Bernd Melsheimer
ein Buch von Cilli Martin »Jetz un e Levve lang«: Rudolf Klein
eine CD von Walter Oepen »Freche, kölsche Leeder“: Andreas Schulte
Haben Sie selbst ein passendes Foto für ein Rätsel? Auf den Bildern kann
ein Ausschnitt des zu erratenden Motivs gezeigt werden oder Unbekanntes
und selten Gezeigtes oder auch Bekanntes aus ungewöhnlicher Perspektive
fotografiert und ähnliches. Das Motiv muss sich auf jeden Fall in Köln
befinden und möglichst einen besonderen Bezug zu unserer Stadt haben.
Bitte fügen Sie für die Auflösung des Rätsels eine Beschreibung des Motivs
und eventuell ein weiteres Foto bei, auf dem das Rätselmotiv im Kontext
zu sehen ist.
Die digitalen Fotos können Sie jederzeit an [email protected]
einsenden (Größe ca. 2480 x 1600 Pixel, 300 dpi).
Wird das Foto als Rätsel veröffentlicht, wartet auf den Einsender ein Preis.
Mit der Teilnahme am Wettbewerb erteilt der Teilnehmer der Akademie för uns kölsche Sproch das
Recht, die hochgeladenen Fotos für das Gewinnspiel zu nutzen. Er bestätigt, dass er der Urheber der
hochgeladenen Bilder ist und damit uneingeschränkt über die Nutzungsrechte an den Fotos verfügt.
Für die Veröffentlichund von Fotos im Rahmen des Gewinnspiels wird kein Honorar bezahlt. Mit
dem Hochladen der Fotos erklärt sich der Teilnehmer mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Jupp Schmitz lautet die richtige
Antwort auf unser erstes Bilderrätsel. Abgebildet war ein Teil des
Denkmals, das der Bildhauer Olaf
Höhnen 1994 geschaffen hat. Es
steht auf dem Jupp-Schmitz-Plätzchen an der Marspfortengasse.
Wer genau hingesehen hat, konnte
einige Worte des Liedes »Am
Aschermittwoch ist alles vorbei«
entziffern. Die Katze symbolisiert
den mit diesem Tag verbundenen
Katzenjammer. Im klaaf-Heft 1/12
finden Sie einen ausführlicheren
Artikel zu Jupp Schmitz.
Rödsel
klaaf
31
JECK VERZALL!
En unser Reih »Jeck verzäll!« geiht et och dismol öm uns kölsche
Vokale, hügg öm de Zwielaute wie ei, eu oder au. Mer han eres
nämlich, die et em Deutsche nit gitt.
Kumme mer noch ens op de Merchandising-Artikele. Dat es dat, wat
fröher – wie mer et mih mem Französische hatte wie mem Englische –
Souvenirs wore:
Ich bin en kleen kölsch Mädche
Drink doch ene met
Do weiß der Kölsche, dat do jet nit stemme kann.
De Zwielaute ei/ai, eu/äu, au han et nämlich en sich:
Tatsächlich weede manche Zwielaute zo enem lange Laut wie bei: Bauer –
Buur, weiß – wieß. Klein hööt ävver nit dobei.
Kleen sin de Mädcher hüchstens om buure Land, ävver nit en Kölle –
zomindes, wat de Ussproch un Schreibung vun däm Wood aangeiht.
32
klaaf
Wortschatz und Grammatik
Manchmol bliev de Ussproch wie em Deutsche: zwei, Mai, Freud, Heu,
betäube, Kau, Mau, schlau.
Miestens weede de Zwielaute genau wie em Deutsche geschrevve, ävver
anders usgesproche: klein su wie en däm englische Wood mail.
Metdrinke soll mer eine – genauesu usgesproche, alsu widder wie en mail.
Em Üvvrige kann ene nie allein stonn.
Beispill för ei/ai met dä Ussproch sin:
rein, kein, Bein, allein, Deil, weich, Kleid, breid, Leid, Seif, scheiv, Kaiser
Ävver opgepass: deutsche Wööder op –ein hüre em Kölsche off op –ing
op: Pein – Ping, Wein – Wing, Schein – Sching, dein – ding, Rhein – Rhing
Manche Wööder op -eit hüren off op –igg op:
Zeit – Zigg, weit – wigg, Seite – Sigg, leiden – ligge ävver: Leid –Leid
Zogegovve, dat es en haad Noss!
Bei eu/äu es et ähnlich: Miestens es de Ussproch wie öü en däm französische Wood Fauteuil (Lehnsessel).
Beispill för eu/äu sin:
dräume, scheu, Käu, Säu, Deuvel, neu, treu, Pläus, Läuv, däue, gläuve
Ävver och hee opgepass: Manche deutsche Wööder op -aut, -eut(e)/-äut
hüren em Kölsche off op met -ugg, -ügg/ück:
F OTO: WIKIP EDIA
Haut – Hugg, Kraut - Krugg
heute – hügg, bedeuten – bedügge, Beutel – Büggel, Leute – Lück,
läuten – lügge
DÄ GRAUE NEVVEL
Drei Dag litt der Schnei wie Blei en dä klein Stroß, dobei es baal Mai. Der
Hein mäht Buhei un säht för sing Frau, dat gitt Stau! Genau! Säht die Frau,
dat es mau, bliev met der Fott doheim en der Kau un spill jet Mau Mau
oder fleut op der Fleut, dat hät noch keiner gereut. Hä däut sich de Fleut
en de Muul un spillt en klein Melodie. Op eimol traut der Hein singe Auge
nit. Üvver däm blaue Huus vum Lei, direk hingerm Baum, steig ene graue
Nevvel op. Dä süht us wie die launische Meiers met dä kromm Bein. Dä
Hein deit ene Schrei! Vör luuter Kadangs spillt hä jet lauter: »Em Winter, do
schneit et...«. Ävver et Traut hööt nit sing Fleut, et luusch der Fledermaus
vum Strauß un keiner süht dem Hein si Leid. Unheimlich es dä Nevvel.
Hä weed breider un hät sich op en eige Aat verändert. Jetz glich hä dem
Laumanns Fei, däm feiste Frauminsch us der Breidstroß. Do süht et Traut,
wie singe Hein blass weed un säht leis: Sag, häs de der Leibhaftige gesinn?
Di Geseech es esu bleich wie der Schnei! Do kann dä Hein bloß noch leis
nuschele: Et feiste Fei! Et Traut denk: Au wei! Dä Hein hät se nit all op der
Reih! Un esu ganz nevvebei: Dat Ganze es Käu!
ALICE HERRWEGEN
Wortschatz und Grammatik
klaaf
33
RATHAUS K
MITBESTIMMUNG IM MITTELALT
Das Kölner Rathaus ist das älteste in ganz Deutschland. Schon die Römer
hatten an dieser Stelle der Stadt ihr politisches Zentrum. Vor 800 Jahren
bauten die Kölner im jüdischen Viertel und auf der alten römischen Stadtmauer ihr erstes Rathaus. Seitdem ist dies der Ort, an dem die wichtigen
politischen Entscheidungen für die Stadt getroffen werden.
Das Herzstück des Rathauses ist der 30 m lange Hansasaal. Hier beschlossen im Mittelalter die Kaufleute der Hanse den Krieg gegen Dänemark,
hier wurde Gericht gehalten, Verträge geschlossen, wichtige Besucher
empfangen und repräsentiert. Bis heute ist dieser Saal nur zu bestimmten
Anlässen zugänglich.
Jede Zeit hinterließ ihre Spuren am Rathaus, durch die Erweiterungen
entstand eine Mischung von verschiedenen Gebäuden. Heute wird immer
34
klaaf
Kölsches Leben
KOLN
F OTO: ZWEIF OTOGRAFI NNEN
ER UND HEUTE
Grundschüler bei der Halunkenjagd
vor Groß St. Martin
noch von hier aus die Stadt regiert. Der Oberbürgermeister hat sein Büro
im historischen Rathaus, er ist sowohl der oberste Repräsentant für die
Stadt als auch der Chef der Stadtverwaltung, die 17000 Mitarbeiter zählt
und damit der größte Arbeitgeber der Region ist.
HEIMATKUNDE FÜR KÖLNER GRUNDSCHULKINDER ZU OSTERN
In der Woche vor den Osterferien sowie in der ersten Ferienwoche
veranstaltet die SK Stiftung Kultur in Kooperation mit der Stadt Köln
für Kölner Grundschulen Projektwochen zum Thema »Rathaus Köln –
Mitbestimmung im Mittelalter und heute«. Wie funktionierte die Stadt
im Mittelalter? Wie kamen die Kölner auf die Idee, ihre Entscheidungen
Kölsches Leben
klaaf
35
ILLU ST R AT IONE N VON NIKOLAI T HO M
Projektmaterial: Altermarkt mit Ratsturm
selbst fällen zu wollen, und wie haben sie sich durchgesetzt? Wie wurden
Gesetze erlassen, die Bürgermeister gewählt und warum hatte Köln so
viele Privilegien? Welche Rolle spielte der Erzbischof in der Politik? Und
wie ist das heute? Wie funktionieren Macht und Politik? Wo findet man
den Rat der Stadt und wie werden die Entscheidungen gefällt? Wo ist das
Büro vom Oberbürgermeister und wie kann man mitbestimmen?
GRUNDSCHÜLER BEGEBEN SICH AUF SPURENSUCHE
Diese und viele weitere Fragen werden mit den Kölner Grundschülern auf
spannende und spielerische Art geklärt. Die Kinder lernen so auf einfache
Weise ihr Grundrecht auf Mitbestimmung kennen, erfahren ihre Möglichkeiten der Mitsprache und finden im Dialog mit Anderen Gestaltungsmöglichkeiten für ein demokratisches Zusammenleben.
Die Aktionen werden sowohl in den teilnehmenden Grundschulen als
auch im Rathaus stattfinden. Zur Vorbereitung der Lehrer wird durch die
Rathausschule Köln im Vorfeld ein Workshop zur Demokratieerziehung
36
klaaf
Kölsches Leben
Projektmaterial: Rat der Stadt Köln
stattfinden. Zum Projektstart wird Oberbürgermeister Jürgen Roters die
teilnehmenden Grundschüler im Rathaus mit einem Empfang begrüßen. Während die Lehrer in den Schulen mit den Schülern die Themen
»Rathaus der Stadt Köln im Mittelalter«, »Gaffeln, Zünfte und Gilden«,
»Hanse und Stapelrecht« und die »Gesellschaft im Mittelalterlichen Köln«
erarbeiten, bietet die SK Stiftung Kultur spielpädagogische Aktionen im
und um das Rathaus an. Auf dem Programm stehen Rathauserkundungen mit Geschichten zum Verbundbrief, Führungen zu Rathauslegenden
sowie das Singen thematisch passender kölscher Lieder und das Nachspielen von Ratssitzungen im Sitzungssaal. Dazu werden durch weitere
Spielangebote auch die umliegenden Straßen und Märkte erkundet.
Die Grundschüler begeben sich auf Spurensuche nach alten Handwerken und lernen Spiele aus dem Mittelalter kennen. Nach wem ist die
Schildergasse benannt, haben Unter Goldschmied nur Goldschmiede
gearbeitet und was war eigentlich los bei Unter Taschenmacher? Wurde
auf dem Salzmarkt mit Salz gehandelt und auf dem Heumarkt mit Heu?
Wie kann das sein, dass der Alter Markt eigentlich der römische Hafen ist
und warum sollen wir freitags Fisch essen, beziehungsweise Fischstäbchen? Dies sind einige Fragen, die die Kinder auf der Rallye um das
Rathaus beantwortet bekommen.
Kölsches Leben
klaaf
37
KINDER SOLLEN SICH FÜR IHRE INTERESSEN EINSETZTEN
Ergänzt wird das Angebot durch passende Bastelangebote für die Ferienbetreuungen des Offenen Ganztags. Mitbestimmung und die Erkenntnis,
dass Demokratie eine gute Sache ist, können die Kinder auch durch
Basteln lernen. Sie können sich einen Verbundbrief, der als erste Kölner
Verfassung angesehen wird, herstellen, der für ihre Schule gilt. Wer zu
welcher modernen Gaffel gehört, können sie durch selbst gemachte
Stempel darstellen. Außerdem dürfen sie mit Gips Rathausfiguren formen.
Kaum ein Kind kann nachvollziehen, wer am Ratsturm als Steinfigur
abgebildet ist. Auch wissen sie nicht, wer Ehrenbürger ist und welche
Bedeutung diese Auszeichnung hat.
Wir möchten die Kinder ermuntern, sich aktiv für ihre Interessen ein zu
setzen und geben ihnen im kleinen Rahmen auch die Möglichkeit dazu.
Spielerisch werden sie sich mit der reichhaltigen Kölner Geschichte
intensiv beschäftigen. Sie sollen sich am Ende als Bürger verstehen mit
Rechten und Pflichten, egal ob ihre Wurzeln in Nippes, Marienburg,
Kobane oder Afrika liegen.
PRISKA HÖFLICH UND KERSTIN GLÄSER
38
klaaf
Kölsches Leben
FOTO: ZWEIFOTOG RAFINNEN
FO T O S : IN G E BO RG NITT
Grundschüler auf Erkundungstour
durch die Altstadt
Der Kölner Ratsturm
Kölsches Leben
klaaf
39
RARE TATCHER
US DEM BOCHERSCHAAF
Mundartfreunde aufgepasst! Gleich zwei kölsche Bücher möchten wir
ihnen ans Herz legen. Für die Geschichtsfans haben Frederike Müller
und Ingeborg Nitt zwei Sachbücher und einen historischen Kriminalroman ausgewählt. Besuchen Sie doch am besten unsere Bibliothek
und leihen diese und viele andere Bücher oder auch Tonträger und
Filme kostenlos aus.
»Kölsche Sprohch
Wie wör et, ens widder mih Kölsch ze kalle?
Dat dät deef em Hätze uns all jefalle.
Jo, Fründe, wä weiß? Loht de Schangks nit verjonn:
Am Engk dunn mer su uns och besser verstonn!«
Mit diesen vier Zeilen spricht Fritz Häck wohl jedem Liebhaber der »kölschen
Sprohch« aus dem Herzen. Er selbst nimmt jede »Schangks« war, kölsch
zu sprechen und trägt seit vielen Jahren seine Texte bei Lesungen und
anderen Veranstaltungen vor. Viele Besucher möchten das Gehörte später
noch einmal nachlesen oder interessieren sich für weitere Texte. Fritz Häck
ist zwar in Anthologien und Zeitschriften vertreten und hat ein Hörbuch
aufgenommen, eine eigene Publikation fehlte jedoch bisher. Nun gibt es
gleich zwei, die der Autor im Selbstverlag herausgegeben hat. Denn leider
sind selbst die Kölner Verlage heutzutage kaum noch bereit, Mundartbücher
zu veröffentlichen. »Dat jitt et doch nit!« enthält Rümcher un Verzällcher,
aufgeteilt in 12 Kapitel, z. B. »Krütz un quer durch et Levve« oder »Sich drop
besenne«. Vielfalt zeichnet die Texte von Fritz Häck aus, sowohl in der Form
wie auch inhaltlich. Vom kurzen Sinnspruch bis zur längeren Erzählung,
von humorvoll aufbereiteten Alltagserlebnissen bis zur nachdenklichen und
mahnenden Erinnerung an historische Ereignisse – der Autor versteht es,
Themen auszuwählen und auf den Punkt zu bringen.
Und er weiß auch, wie man ein »Divertissementche« verfasst. »Jeck,
loß Jeck elans!« befasst sich mit dem Kölner Karneval. Das Besondere
ist, das Fritz Häck die Handlung in Hochdeutsch geschrieben hat, die
Dialoge und Liedtexte in Kölsch. Das macht es dem ungeübten KölschLeser leichter, dem Inhalt zu folgen. Beiden Werken wünschen wir viele
interessierte Leser!
40
klaaf
Köln literarisch
Fritz Häck
Dat jitt et doch nit!
Kölsche Rümcher un Verzällcher
Eigenverlag Fritz Häck, Köln 2014
19,90 € (plus Versandkosten)
Fritz Häck
Jeck, loß Jeck elans!
E Divertissementche
Eigenverlag Fritz Häck, Köln 2014
8,50 € (plus Versandkosten)
Die Bücher sind zu beziehen beim Autor: Fritz Häck,
Thurner Str. 81-83, 51069 Köln, [email protected]
oder der Buchhandlung Baudach, Dellbrücker Hauptstr. 111,
51069 Köln, Tel.: (02 21) 68 14 25
Antonia Pauly
Tod auf dem Mühlenschiff –
Ein Krimi aus dem Mittelalter
Emons Verlag, Köln 2009
(antiquarisch erhältlich)
Köln im Mittelalter. Es ist die Zeit der
Mühlenschiffe auf dem Rhein, die dort
friedlich vor sich hin dümpeln, bis eines
Tages einer der Müller tot aufgefunden
wird. Der Kölner Büttel Florian Grimm
kommt bei seinen Ermittlungen nicht
nur einigen mächtigen Patriziern in
die Quere, sondern muss sich auch mit
Reliqiuendiebstählen und geheimnisvollen
Krankheiten herum schlagen. Bei so viel krimineller Energie ist es nicht
verwunderlich, dass der rechtschaffene Büttel bei seinen Nachforschungen in Lebensgefahr gerät. Als gebürtige Kölnerin und promovierte
Archäologin und Historikerin ist die Autorin prädestiniert, geschichtliche
Ereignisse und Fakten rund um Köln in einem spannenden Roman zu
verarbeiten. Wer nach genaueren Erläuterungen sucht, wird nicht enttäuscht: es gibt ein tolles Glossar, in dem viele Begriffe erklärt werden.
Im Roman tauchen sehr viele historische Persönlichkeiten auf. Einige von
ihnen kennt man aus dem Geschichtsunterricht, viele sind jedoch Kölner,
von denen man vielleicht mal gehört hat, die man aber historisch nicht
einordnen kann. Auch hier wird ein Personenregister bereit gestellt. Bei
allen geschichtlichen Fakten sollte aber erwähnt werden, dass das Buch
Köln literarisch
klaaf
41
flüssig zu lesen ist und sogar sprachlich für Abwechslung sorgt: Lateinische Zitate werden verwendet und es finden sich immer wieder ein
paar kölsche Sätze auf den Seiten, was zu einem charmanten Gesamtbild
beiträgt. Die Sprache ist gradlinig und schildert die Begebenheiten ohne
große Umschweife. Ein Lesespaß für jedermann!
Werner Schäfke
Kölns Schwarzer Markt 1939–1949
Marzellen Verlag, Köln 2014, 13,95 €
ISBN: 978-3-937795-28-7
»Ein Jahrzehnt asoziale Marktwirtschaft«
lautet der Untertitel des Buches, und
doch war der »Schwarze Markt« einer der
größten Arbeitgeber in dieser Zeit. Denn
Hunger, Elend und Verzweiflung waren so
groß, dass den Menschen häufig nichts
anderes übrig blieb, als sich auf illegale
Weise das Notwendigste zu verschaffen.
Der Autor beschreibt, wie sich ab Kriegsbeginn dieses Phänomen entwickelte, das erst mit der Währungsreform ein Ende fand. Er geht auf charakteristische Elemente ein wie die
»Zigarettenwährung« und macht die Diskrepanz zwischen der Armut der
allgemeinen Bevölkerung und dem üppigen Leben der Profiteure deutlich.
Der Erfindungsreichtum der Beteiligten war dabei kaum zu überbieten.
So ertappte einmal der durch seine Bücher bekannt gewordene Polizist
Alfred Hasemeier eine »trauernde Witwe« in einem Leichenwagen, die im
Sarg jedoch zwei Schweinehälften und zehn Hämmchen transportierte.
Natürlich darf auch das Thema »Fringsen« nicht fehlen. Eine große Anzahl
von Zeitungsausschnitten und Fotos belegt die Darstellung und zeigt die
Zustände aus erster Hand.
Heinz Günter Horn (Hrsg.)
Die Römer in Nordrhein-Westfalen
Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1987 (antiquarisch erhältlich)
Dieses große Handbuch zur Archäologie
der Römerzeit in Nordrhein-Westfalen befasst sich im allgemeinen, darstellerischen
Teil mit der Militärgeschichte Niedergermaniens genauso wie mit dem Leben
im römischen Rheinland, das Handwerk,
Handel, Tracht und Alltag umfasst. Die
Religion kommt nicht zu kurz, und auch
die Landwirtschaft findet Beachtung. Im archäologischen Teil werden die
Ausgrabungen, die archäologischen Denkmäler und Museen in alphabetischer Reihenfolge nach Orten dargestellt. Das reichhaltige Bild- und
Kartenmaterials ergänzt und erläutert die Texte. Dieses gigantische Buch
umfasst alles von Aachen bis Zülpich und ist bestens geeignet für alle,
die es genauer wissen wollen, die auf einer wissenschaftlichen Grundlage ihre Kenntnisse vertiefen möchten.
42
klaaf
Köln literarisch
KLAAF BESTSELLERLISTE
In dieser Rubrik präsentieren wir Ihnen regelmäßig die Top 10 der
beliebtesten Bücher zum Thema Köln, jeweils ausgesucht von einer
der großen Kölner Buchhandlungen.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
KÖLN NACH DEM KRIEG
Reinhard Matz / Wolfgang Vollmer, Greven
DIE ROMANISCHEN KIRCHEN IN KÖLN
Hiltrud Kier, Bachem Verlag
TASTE TWELFE, DER RESTOFÜHRER
TASTETWELFE VERLAG
MEINE ERSTEN KÖLSCHEN LIEDER
Pänz Verlag
DIE GROSSEN ROMANISCHEN
KIRCHEN IN KÖLN
Jürgen Kaiser, Greven Verlag
111 KÖLNER KNEIPEN
Bernd Imgrund, Emons Verlag
DER SAUNAFÜHRER
Peter Hufer, Gutverlag
111 KÖLNER ORTE DIE MAN GESEHEN
HABEN MUSS
Bernd Imgrund, Emons Verlag
KÖLSCHE LIEDER
VOGGENREITER VERLAG
BILDBAND WALTER DICK: KÖLNER
MENSCHEN 1945-1960 EMONS VERLAG
Wir bedanken uns bei der Mayerschen Buchhandlung für die Informationen
und Statistiken zur Erstellung dieser Liste.
Köln literarisch
klaaf
43
DE
KOLSCHE
KOCH
Die Rubrik »Kölsche Köch« stellt in jeder Ausgabe Rezepte vor, die in
die entsprechende Jahreszeit passen und beschreibt Hintergründe oder
Besonderheiten der eingesetzten Produkte.
In Heft 1/2014 haben wir bereits den städtischen Viehmarkt, den Fleischimport und die Bestimmungen für die Fleischverarbeitung sowie den Verkauf
kennengelernt. Wichtig für die Ernährung der Kölner waren vor allem Rinder.
Wie eine Statistik aus dem Jahre 1825 zeigt, betrug der jährliche Verbrauch
16.400 Kälber und 2.480 Ochsen, während Schafe und Ziegen mit zusammen
9.500 und Schweine mit nur 7.300 zu Buche schlugen. Die fetten Ochsen
wurden um diese Zeit vor allem aus den Niederlanden und dem Westerwald
bezogen. Zum Teil lieferten auch die Kölner Gemüse-Bauern Ochsen als
Schlachtvieh, nachdem sie bis in den Herbst hinein als Zugochsen gebraucht
wurden, um die Äcker zu bestellen. Ob in den alten Quellen die Unterscheidung in Ochsen- oder Rindfleisch immer korrekt eingehalten wurde,
lässt sich nicht mehr nachprüfen. Fest steht, dass das teure Ochsenfleisch
wertvoller ist, da es leichter verdaulich und nahrhafter ist als das Fleisch von
Kühen oder Zuchtbullen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde das Vieh in
speziellen Schlachtereien wie Ochsen-, Schweine-, Pferde- oder Hammelschlachtereien verkauft. Meist erfolgte der Verkauf in größeren Portionen,
was mitunter in den Haushalten eine Konservierung oder Haltbarmachung
der übrig gebliebenen Stücke erforderte. Neben dem Einsalzen (Pökeln),
Trocknen, Räuchern und Einkochen legte man Fleisch oder Fisch auch gerne
in Essig oder einer Beize ein. In der historischen kölnischen Küche gibt es
eine Fülle von interessanten Rezepten mit Rindfleisch. Oft wurde das Fleisch
zunächst gekocht, ehe man es weiterverarbeitete. Bei den Bratenstücken
wurden verschiedene Garmethoden angewendet und ganz gleich, ob das
Fleisch gebraten, gedämpft oder gedünstet wurde, ein Hauptaugenmerk galt
immer der begleitenden Sauce oder dem »Zugemüse«, wie man es damals
nannte. Eines der heute noch bekanntesten Gerichte ist wohl der Sauerbraten, wobei der Rheinische Sauerbraten und speziell die Sauce durch die mit
Zucker und Rosinen abgerundete süß-saure Würzung beliebt ist.
44
klaaf
Kölsche Köch
FO T O : © WE S E E T HE WORLD / FOT OLI A
SOORBRODE | SAUERBRATEN
1 ½ kg Rinderbraten
¼ l Weinessig
¾ l Wasser
2 EL Sauerbratengewürz
(Gewürzmischung)
1 EL Salz
2 EL Margarine
4 Zwiebeln
50 g Rosinen
Pfeffer, Zucker, Salz
Etwas Printenbruch oder
Pfefferkuchen
Wasser und Essig mit dem Sauerbratengewürz und dem EL Salz aufkochen,
dann abkühlen lassen. Das Fleisch kurz abspülen, trocken tupfen, in ein
großes emailliertes Gefäß oder einen Topf geben, die abgekühlte Beize
zugießen. Das Fleisch muss mit der Beize bedeckt sein, gegebenenfalls
noch etwas Essig-/Wassergemisch nachgießen. Den Braten eine Woche in
der Beize ziehen lassen, gelegentlich wenden.
Das Fleisch aus der Beize nehmen, trocken tupfen und in einem Bräter
in der heißen Margarine von allen Seiten braun anbraten. Die Zwiebeln
schälen, in Ringe schneiden, zum Fleisch geben und mit andünsten.
Die Beize durch ein Sieb geben und das Fleisch mit der Hälfte der Flüssigkeit ablöschen. Mit Pfeffer und Zucker würzen, die Rosinen zugeben und
das Fleisch im geschlossenen Topf im Backofen ca. 2 Stunden bei 200° C
garen lassen. Gegebenenfalls noch etwas von der Beize zugießen. Kurz vor
Ende der Garzeit die Hälfte der Sauce abnehmen und mit fein geriebener
Printe aufkochen und 15 Minuten leicht köcheln. Diese Sauce durch ein
Sieb zurück in den Topf gießen, verrühren und mit Salz, Pfeffer und Zucker
abschmecken. Das Fleisch aus dem Topf nehmen und etwas ruhen lassen,
bevor man es aufschneidet.
Klassisch reicht man zum Sauerbraten Kartoffelklöße und Rotkohl.
Rezept aus: »Der Kölsche Rezepte-Kalender 2010« von stückkölle.
Kölsche Köch
klaaf
45
FOT O: © HE N N A / W IKIP E D IA
FOT O: © U LR IC H VAN ST IP R IA A N / WI K I P E DI A
OH UDDER PÄÄD?
Oft hört man die Meinung, dass der Rheinische Sauerbraten aus Pferdefleisch
zubereitet wird. Obwohl es hierfür einige Beispiele gibt, stimmt diese Aussage
so nicht, sie ist in erster Linie einer Vermarktungsstrategie zu Beginn des
letzten Jahrhunderts, denn als Folge einer geschmacklichen Überzeugung
zu verdanken. Pferdefleisch ist zäh in der Faser und auch zu süßlich im
Geschmack, sodass es einigen Aufwand an Kaumuskelkraft und kräftiger
Würzung erfordert. Historisch spielte Pferdefleisch in den rheinischen Küchen
keine Rolle, sieht man einmal von Not- und Hungerzeiten ab. Der Wert als Arbeits- oder Nutztier wurde bei Pferden und Eseln weitaus höher eingeschätzt
als die Qualität dieser Tiere zu Nahrungszwecken. Zudem wurde der Genuss
von Pferde- und Eselsfleisch im Spätmittelalter von der Kirche generell
verboten. Anfang des 20. Jahrhunderts mehrten sich die Anzeichen für einen
erhöhten Verzehr von Pferdefleisch. Da meist nur die älteren und verlebten
Tiere den Weg in die Rossschlachterei fanden, wurden sie hauptsächlich zu
Wurst verarbeitet. Pferdewürstchen konnte man in den Hungerzeiten der
Wirtschaftskrise in den Zwanziger Jahren in speziellen Pferdeschlachtereien
erhalten.
Sauerbraten war in früheren Zeiten ein aufwändiges und teures Gericht.
Aber auch Arbeiterfamilien leisteten sich hin und wieder bei Familienfesten oder zu besonderen Feierlichkeiten einen solch feinen Braten. Man
verwendete möglicherweise ein einfacheres Fleischstück, beschränkte sich
bei der Beize auf einfache Gewürze, süßte statt mit Zucker oder Rosinen
auch schon mal mit einem Rüben- oder Apfelkraut und das Backen im
Ofen wurde von der benachbarten Bäckerei übernommen.
Ein Sauerbratengewürz für die Beize, das heute als fertige Gewürzmischung relativ preiswert erworben werden kann, musste früher je
nach Geldbeutel selbst zusammengestellt werden. Neben den heimischen
Senfkörnern, Dillsamen und getrockneten Zwiebeln griff man auch auf
Koriander und die fernöstlichen Gewürze wie Pfeffer, Nelken, Lorbeerblätter und Piment zurück. Hinzu kamen noch Zucker und Rosinen für
die Sauce. Diese zu den Kolonialwaren zählenden Gewürze aus tropischen
und subtropischen Ländern waren auf dem Kölner Markt schon seit dem
Mittelalter ständig im Angebot, hatten aber auch ihren Preis.
THOMAS COENEN
46
klaaf
Kölsche Köch
FOT O: © SKO P P / W IKIP E D IA
FOT O: © W IKIP E D IA
KLEINES
KÖLSCHE-KÖCH-LEXIKON
KRUGG: Kraut. Gewürzkraut. Auch als Begriff für einen eingekochten,
eingedickten Obstsaft aus Zuckerrüben (Röbekrugg), Äpfeln, Birnen und
Pflaumen. Als Brotaufstrich oder zum Süßen genutzt.
OHSS, OHSSE: Ochse, Ochsen. Verschnittenes männliches Rind, das als
Zugtier oder für die Schlachtung gezüchtet wird. Im Gegensatz zu Bullen
kann es in Herden aufgezogen werden. Ochsen haben ein sehr schmackhaftes und, durch den Fettgehalt im Muskelfleisch, auch ein zartes Fleisch.
PÄÄDSFLEISCH: Pferdefleisch. Wurde von den Kölnern bis Ende des 19.
Jahrhunderts verschmäht. Erst durch die Notzeiten in und nach den
Kriegen wurde es vermehrt als Sauerbraten und als Pferdewurst gegessen.
Etwas zähes, süßliches Fleisch, durchaus essbar, aber nicht jedermanns
Geschmack.
PÄÄDSFRESSER: Jemand der Pferdefleisch aß. Früher ein Schimpfwort für
einen gewöhnlichen Menschen von niederem Stand. Im 15. Jahrhundert
wurden die Kölner von den Bergischen u. a. als »perdesser« gescholten.
PRINT: Printe. Dunkles, meist hartes Gebäck aus Roggenmehl mit Honig,
Butter, Gewürzen und zerstoßenem Kandiszucker gebacken. Ein niederländisches Gebäck, das seinen Namen von ‚prenten’ (drucken) erhalten
hat und als Aachener (Öcher) Printe sehr bekannt wurde. In Köln seit 1842
im Traditionshaus »Printen Schmitz«, einem Familienbetrieb in der Breite
Straße, handwerklich hergestellt.
SOORBRODE: Sauerbraten. Meist ein Rinderbraten, der für etwa eine
Woche in einer Beize aus Essig, Wasser und verschiedenen Gewürzen
eingelegt wird und dann im Ofen oder einem Bratentopf gebraten wird.
Die süß-saure Sauce des Rheinischen Sauerbratens wird mit einem Teil
der Beize bereitet und mit Zucker, Rosinen sowie geriebenen Printen
geschmacklich verfeinert und gebunden.
Kölsche Köch
klaaf
47
TERMINE
APRIL – JUNI ’15
Bitte beachten Sie die Termine auf unserer Internetseite.
SCHWARZMARKTZEIT IN
KÖLN NACH 1945
Ein Vortrag von Dr. Werner Schäfke
Dr. Werner Schäfke, Ehrenmitglied
des Heimatvereins und ehemaliger
Direktor des Kölnischen Stadtmuseums ist ein kundiger Referent über
eine unruhige und spannende Zeit
in der Kölner Geschichte.
Ort: Belgisches Haus,
Cäcilienstr. 36 (Nähe Neumarkt)
Veranstalter: Heimatverein
Alt-Köln e.V.
Weitere Infos unter: www.hvak.de
(Eintritt frei, Gäste erwünscht!)
Treffpunkt: Jugendstil-Drehbrücke
am Deutzer Hafen, KVB-Linie 7
Information und Anmeldung:
Hilde Lunkwitz (02 21) 739 29 95
oder Jutta Müller (0 22 33) 2 11 76 /
mobil 01 78–21 34 034
Teilnahme auf eigene Gefahr
Kosten: 8 €
Di 21.4., 19 Uhr
KÖLSCHER BEITRAG VON
ELFI STEICKMANN
Ort: Verein für Geschichte und
Heimatkunde
Bürgerhaus Quadrath-Ichendorf
Rilkestr. 1, 50127 Bergheim
FOTO: © RH INGDÖC HTER
Mo 20.4., 18 Uhr
Di 21.4., 13 Uhr
FRÜHLINGSSPAZIERGANG
ENTLANG DES RHEINUFERS
VON DEUTZ NACH POLL
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch/SK Stiftung
Kultur
Mit Blick »vun Düx noh Kölle« auf
das neue Rheinpanorama mit
Kranhäusern und »Siebengbirge",
wandern wir vom Deutzer Hafen
entlang der Pollerwiesen mit seinen
diversen Sportstätten weiter auf
dem rechtsrheinischen Weidenpfad,
wo wir dann hoffentlich überall
schon das frische Frühlingsgrün am
Rheinufer genießen können.
Veranstaltungen Akademie
Fr 24.4., 20 Uhr
HIMMEL UN ÄÄD
Die Rhingdöchter, Elke Schlimbach
und Ruth Schiffer, singen kölsche
Leeder un Leeder op kölsch in der
Galerie am Schloss. Unterstützt
werden sie von Frank Hocker
(Gitarre), Pete Haaser (Akkordeon)
und Thomas Falke (Kontrabass). Et
es för ze laache un ze kriesche, för
ze dräume un för wach ze weede
un dat dozwesche es och dobei!
Termine
klaaf
49
Leedcher vun der Sonn un vum
Rään, vum Zesamme- un vum
Alleinsin, vun Brings noh Bacharach
un vun Cohen zo Köster; och e paar
Selvsjehäkelte sin dobei.
Ort: Galerie am Schloss
Schloßstraße 25, 50321 Brühl
Karten: im Vorverkauf zum Preis von
16 € / erm. 12 € | im brühl-info,
Uhlstr. 1, Tel. (0 22 32) 7 93 45,
erhältlich oder können auf Rechnung per Mail an [email protected]
bestellt werden. Mögliche Restkarten
werden an der Abendkasse verkauft.
Die Gäste erzählen aus ihrem Beruf,
sie reden über Hobbys, Pläne und
ihr Veedel. Es geht um Köln, die
kölsche Sproch und viel Musik.
Ort: Volksbühne am Rudolfplatz
(Millowitsch-Theater), Aachener Str.
5, 50674 Köln | Karten: 15 € / erm.
12 € bei allen KölnTicket-Vorverkaufsstellen, bei www.offticket.de
oder am Empfang der SK Stiftung
Kultur im Mediapark 7
Weitere Termine:
Di 15.9., 19 Uhr, Di 3.11., 19 Uhr
FOT O: © LU IDGE R / W IKIME DIA
So 10.5., 12 Uhr
»MER SIN NIT OPZEHALDE«
Mit Elfi Steickmann, Ingeborg F.
Müller, Monika Kampmann und
Ingrid Ittel-Fernau
Sketch, Satire, Gesang und mehr
und ein Überraschungsgast
F OTO: © W IL LY KETZER TRIO
Ort: Senftöpfchen, Köln | Große
Neugasse 2—4, 50667 Köln
www.senftoepfchen.de |Karten:
20,80 € — Bitte online bestellen
Di 12.5., 19 Uhr
KÖLNER ABEND –
VERZÄLLCHE UN MUSIK
Eine Veranstaltungsreihe der
Akademie för uns kölsche
Sproch/SK Stiftung Kultur
Gäste: Gerd Köster, Fritz Häck,
Annette Frier, Robert Griess, Heike
Siek und Günter Schwanenberg.
Moderatoren: Hans-Georg Bögner
und Monika Salchert
Natürlich mit dabei ist die Hausband, das »Willy Ketzer Jazztrio«.
50
klaaf
Termine
Do 21.5., 13 Uhr
BESUCH DER SCHLOSSSTADT BENSBERG
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch/SK Stiftung
Kultur
Wir sehen unter anderem das von
Gottfried Böhm 1965/67 errichtete
Neue Rathaus auf dem Gelände der
aus dem 12. Jh. stammenden alten
Burg, das Neue Schloss des Kurfürsten Johann Wilhelm II., genannt
´Jan Wellem´ und genießen, wenn
das Wetter uns hold ist, einen eindrucksvollen Blick in die Rheinebene mit Domtürmen und den Höhen
der Eifel und dem Siebengebirge.
Treffpunkt: Endhaltestelle KVB
Linie 1, Bensberg
Information und Anmeldung:
Hilde Lunkwitz (02 21) 7 39 29 95
oder Jutta Müller (0 22 33) 2 11 76 /
mobil 01 78 –21 34 034
Teilnahme auf eigene Gefahr
Kosten: 8 € + 1,50 € Eintritt
(Bergisches Museum)
Veranstaltungen Akademie
FO T O: © T OM M Y E NGE L
FOT O: © P RI VAT
Sa, 30.5., 20 Uhr
TOMMY ENGEL
Di 26.5., 19 Uhr
»AD EXITUM«
UN »ADÄQUAT« MER
ERENNERE AN CHRISTINA
BLOCK UN HEINZ WILD
Aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur
gemeinsam mit dem Heimatverein Alt-Köln e. V.
Auch in diesem Mai laden der
Heimatverein Alt-Köln e. V. und die
Akademie för uns kölsche Sproch
zu einem gemeinsamen Abend ein.
Er ist den verstorbenen Mundartautoren Christina Block und Heinz
Wild gewidmet, die beide völlig zu
Unrecht in Vergessenheit geraten
sind. Die Kumedemitglieder Ilse
Jäger, Richard Karpe und Wolfgang
Semrau tragen ihre Texte vor.
Philipp Oebel gestaltet den Abend
musikalisch in seiner unnachahmlichen Art und Weise.
Ort: SK Stiftung Kultur,
Im Mediapark 7, 50670 Köln
(Saal 1. OG)
Eintritt: 8 €, Kartenbestellung
unter (02 21) 88 89 50
Der bei Publikum und Medien gleichermaßen beliebte wie bekannte
urkölsche Vollblutmusiker und
Fernsehschauspieler Tommy Engel
ist ein echter »Typ« und ein absoluter Vollprofi. Bekannt geworden als
Frontmann der Band Bläck Fööss
und durch sein späteres Projekt
L.S.E. ist er heute erfolgreich als
Solist mit eigener Band unterwegs.
In seinem aktuellen Programm
verbindet er stilgetreu und auf echt
kölsche Art seine unvergesslichen
Evergreens mit neuen Titeln seines
umfangreichen und in höchstem
Maße vielseitigen Repertoires.
Egal wo er auftritt – Tommy Engel
versteht es, sein Publikum zu
begeistern. Auf seine unvergleichliche Art – mal auf Kölsch, mal
auf »Hochdeutsch mit Knubbeln«
wie er selber sagt – verzaubert der
geborene Sänger und Entertainer
einfach alle. Auch ohne Flügel!
Seien Sie live dabei, wenn dieser
Ausnahmekünstler und damit eine
lebende Legende der rheinischen
Musikkultur den Innenhof des
historischen Rathauses erneut zum
Beben bringt.
Ort: Innenhof des historischen
Rathauses, Uhlstr. 3, 50321 Brühl
Karten: 25 € / 12 €;
erhältlich im brühl-info, Uhlstr. 1,
Tel. (0 22 32) 7 93 45, oder per Mail
an [email protected]
Mögliche Restkarten werden an der
Abendkasse verkauft.
Termine
klaaf
51
FO T O: © VOLK E R HE I N
Sa 30.5., 10 Uhr
E HÄPPCHE KÖLSCH
Wollten Sie schon immer einmal
etwas über die kölsche Sprache
erfahren? Unsere Kölsch-Seminare
bieten Ihnen Gelegenheit dazu.
Neugierig aber noch unentschlossen? »E Häppche Kölsch«, unser
Schnupperkurs, vermittelt einen
Eindruck in die Sprachpraxis. Für
das richtige Flair sorgt der Einstieg
in einer kölschen »Weetschaff«. Die
Gilden-Brauerei lädt ein zu einem
Kölsch und einem Halven Hahn!
E Häppche Kölsch kann auch als
Gutschein verschenkt werden.
Ort: Ratsstube des Brauhauses Sion,
Unter Taschenmacher 5–7,
50667 Köln | Kursbeitrag: 12 €,
Anmeldung ab 4. Mai bei Alice
Herrwegen: Tel. (02 21) 88 89 52 03
(Mo–Fr von 8–12 Uhr). Teilnahme
ohne vorherige Anmeldung ist
nicht möglich.
»DIE WILLI-OSTERMANNREVUE«
Eine amüsante, musikalische
Zeitreise durch das Leben des
rheinischen Künstlers. Mit Anne
Schröder, Johannes Fromm, Volker
Hein und H.P. Katzenburg
»MET SANG UN KLANG
DURCH KÖLLE«
Ort: Volksbühne am Rudolfplatz
(Millowitsch Theater)
Karten ab 19 € telefonisch unter
02 21 – 28 01 oder über
www.koelnticket.de sowie an allen
bekannten Vorverkaufsstellen.
Musikalischer Altstadtrundgang
mit herrschmitz
Weitere Termine: Mo 1. Juni –
Do 4. Juni, jeweils 20 Uhr
Kölsche Krätzcher un Leedcher met
Quetsch un Schnüss an »OriginalSchauplätzen«
Fr, 12.6., 20 Uhr
So 31.5. & So 28.6., 14-16 Uhr
Treffpunkt: Historische Wasserpumpe auf dem Alter Markt
Teilnehmerentgelt: 12,50 €
Reservierung (oder individuelle
Terminvereinbarung für Gruppen)
unter [email protected]
oder Tel. 01 71 – 2 80 22 52 | Tickets
auch direkt bei KölnTourismus,
Kardinal-Höffner-Platz, erhältlich.
52
So 31.5., 18 Uhr
klaaf
Termine
GERD KÖSTER,
FRANK HOCKER &
HELMUT KRUMMINGA
Kumm jangk – das verflixte
7. Bühnenprogramm
»Kumm jangk« ist pure kölsche
Dialektik: Ruhige und unruhige
Lieder über Verlieben und Verlassen – Jung bleiben und alt aussehen – Gut und Böse – Licht und
Schatten – Himmel un Ääd – Blootwoosch met Tofugeschmack – Hätz
un joot – Mer kennt sich un mer
Veranstaltungen Akademie
Beim vielseitigen Duo Köster &
Hocker treffen Melancholie auf
Lebensfreude, Tiefgang auf Verzällcher, Kritik auf Krätzchen. Je nach
Lust und Laune kredenzt mit nachdenklichem Folk, herzergreifendem
Blues und rotzigem Rock’n‘Roll.
Köster & Hocker lassen sich nicht
in eine Schublade stecken, denn
so viel Lebenserfahrung, Neugier
und Spielfreude hat nicht mal
Platz in einem ganzen Schrank.
Begleitet vom virtuosen Gitarrenspiel von Frank Hocker und Helmut
Krumminga, darf man erneut Zeuge
werden, dass Köster nicht nur den
Blues im Blut hat, sondern auch ein
begnadeter Geschichtenerzähler ist.
Ort: Dr. Ernst Schwering-Haus,
Blankenheimerstr. 51, 50937 Köln
Haltestelle: Euskirchenerstr.
Eintritt: frei, Spende erbeten
Anmeldung unter
Tel. (02 21) 99 21 21-0
Mo 15.6., 18 Uhr
»ACHTUNG: PREUSSEN!«
»Eine Kölner Revue in mindestens
11 Geschichten«
Vortrag von Dr. Mario Kramp
Ort: Belgisches Haus, Cäcilienstr. 36
(Nähe Neumarkt)
Veranstalter: Heimatverein
Alt-Köln e.V.
Weitere Infos unter: www.hvak.de
(Eintritt frei, Gäste erwünscht!)
FOTO: © VERA DE KOK / WIKIMEDIA
hilf sich trotzdem – Besinnliches
und Belachbares – Vernageltes und
Behämmertes – Yin un Yangk – also
quasi: Köster & Hocker. Und natürlich der fantastische Friese Helmut
Krumminga.
F OTO © GERD KÖS TER
Ort: Innenhof des historischen
Rathauses, Uhlstr. 3, 50321 Brühl
Karten: 18 € / 12 €; erhältlich
im brühl-info, Uhlstr. 1,
Tel. (0 22 32) 7 93 45, oder per Mail
an [email protected].
Mögliche Restkarten werden an der
Abendkasse verkauft.
Mi 17.6., 14 Uhr
STADTSPAZIERGANG
VOM NEUMARKT
BIS ST. MAURITIUS
Aus der Reihe »Töurcher en Kölle
un drömeröm« der Akademie för
uns kölsche Sproch/SK Stiftung
Kultur
Mo 15.06., 16–17.30 Uhr
KÖLSCH FORUM-SÜLZ
Mit Monika Kampmann und
Ingrid Ittel-Fernau und mit
Überraschungsgästen
Es geht durch die engen Gässchen
des Griechenmarktviertels, in dem
Rudolf Schwarz für den Wiederaufbau der Wohnbezirke nach dem
2. Weltkrieg verantwortlich war.
Termine
klaaf
53
Er wollte die »Liebe der Kölner
zum Behaglichen und Gemütlichen«
berücksichtigen und mit kleinen
Häuserfronten den wichtigen Blick
auf die Romanischen Kirchen
erhalten. Wir hören etwas über die
legendären Heymons-Brüder, an
die in mehreren Straßennamen
erinnert wird.
Treffpunkt: am Neumarkt
vor dem Gesundheitsamt
Information und Anmeldung:
Hilde Lunkwitz (02 21) 7 39 29 95
oder Jutta Müller (0 22 33) 2 11 76 /
mobil 01 78 – 2 13 40 34
Teilnahme auf eigene Gefahr
Kosten: 8 €
KÖLSCH
KABARETT
GLÄUVS DE’T?!
(ET BESS US 15 JOHR
KÖLSCHKABARETT)
Mit Brigitta Lamprecht und
Alice Herrwegen
Termine: 11. / 18. / 24. /
25. April 2015, jeweils 20 Uhr
Ort: Casino »Zum Jan«
Thieboldsgasse 137, 50676 Köln
Reservierungen ab 19. Januar 2015
Vorverkauf am 06. April 2015
17 – 20 Uhr, Karten 16 €
Tel. 01 76 – 50 75 92 74
Email: [email protected]
REGELMÄSSIGE
TERMINE
KLAAF-GRUPPEN
mit dem »Kölsch-Klaaf-Schmölzchen« der Fründe der Akademie
för uns kölsche Sproch
Sülz: KSG im Uni-Center 1. OG, Aufzug Luxemburger/ Universitätsstr.
1. Montag im Monat ab 15 Uhr
(außer an Feiertagen)
Kalk: Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer Str. 58, 1.Etage (kleiner Saal)
2. Montag im Monat ab
14:30 Uhr (außer an Feiertagen)
Am 19. Februar ist Rudi Amm
verstorben. Er hat die beiden KlaafGruppen nach dem Tod seiner Frau
Gaby mit viel Herz und Engagement
geleitet. Wir werden ihn in ehrender
Erinnerung behalten.
Jeden Freitag ab 22.30 Uhr
MITSINGKONZERTE MIT
BJÖRN HEUSER
Zom Zuhüre / Metsinge!
Ort: Gaffel am Dom
Bahnhofsvorplatz 1, 50667 Köln
Tel. (02 21) 913 92 60
Alte und neue kölsche Hits werden
unplugged live gespielt. Im Publikum werden Texthefte verteilt,
damit mitgesungen werden kann.
Weitere Termine unter | www.
heuser-koeln.de | Eintritt frei!
KÖLSCHER SINGKREIS
GEROLD-KÜRTEN
Ort: Rheinische Musikschule,
Lotharstr. 14–18, 50937 Köln-Sülz,
54
klaaf
Termine
Veranstaltungen Akademie
1. Etage, Raum 101 | Chorprobe
montags von 18:15 bis 19:45 Uhr
(außer in den Schulferien)
»Mer singe Kölsch, dat eß doch klor!
Mer singe Kölsch et janze Johr!« Seit
fast 50 Jahren folgen diesem Motto
von Prof. Albrecht Schneider viele
Menschen, die gerne kölsch singen,
in diesem von ihm gegründeten
Singkreis. Gerold Kürten leitete und
prägte ihn 14 Jahre lang und verlieh
ihm seinen Namen. Seit 1993 wird,
unter der Leitung von Stefan Krüger,
den Jahreszeiten entsprechend, aus
einem breiten Repertoire von Bläck
Fööss bis Beethoven nur in kölscher
Sprache gesungen. Der Singkreis
besteht aus über 40 Frauen und
Männern im Alter zwischen 40 und
70 Jahren.
Monatlicher Beitrag 8 €
Kontakt: M. und H. Wierz,
Tel. (0 22 07) 91 04 31
TERMINE NACH
VEREINBARUNG
SIEGFRIED GLOS
Das alte Köln – eine Annäherung.
Die Stadtführung der besonderen
Art | Ort: Im Atelier des Künstlers
Siegfried Glos, Thürmchenswall 76,
50668 Köln
»Historie und Histörchen«
Stadtgeschichte erleben anhand
Siegfried Glos' Gemälde und seiner
»Verzällcher«.
»Sagen und Legenden«
Hören Sie wunderschöne spannende Sagen und Legenden aus
alter Zeit vor den dazu passenden
Gemälden.
Ohne Buffet ab 12 bis 40 Pers.
(2, 5 Std.): 15 €/Pers.
Mit Buffet ab 15 bis ca. 40 Pers.
(4 Std. inkl. Vortrag): 36 €/Pers.
Termine unter Tel. (02 21)13 24 29
Web: www-das-alte-koeln.de
E-Mail: [email protected]
GÜNTER SCHWANENBERG
MUSIKALISCHE SPAZIERGÄNGE
»Wä gitt, wat hä hät...«,
Ein Spaziergang mit kölschen
Liedern und Gedichten über den
Südfriedhof | Wann: 11 Uhr
Treffpunkt: Haupteingang Höninger
Platz, vor der Trauerhalle;
»Cöln 1900«,
Ein musikalischer Spaziergang
vom Mittelalter in die Gründerzeit.
Wann: 11 Uhr | Treffpunkt:
Ulrepforte
»Kölsche Nationalhymnen«,
Ein musikalisch-historischer
Spaziergang zwischen Pathos und
Parodie | Wann: 11 Uhr | Treffpunkt
St. Johann Baptist, An Zint Jan
Alle Führungen etwa 2, 5 Std.
Termine unter Tel (02 21) 99 29 64 65
E-Mail: [email protected]
Alle diese Führungen sind privat
organisiert, Anmeldungen bitte per
E-Mail an: [email protected]. Die Führungen
sind prinzipiell entgeltfrei – allerdings: der Hut geht rund und ein
Beitrag von 10 € pro Person ist
angemessen.
HEINZ ENGELS
Stadtführung durch das
historische Köln auf Kölsch
und Hochdeutsch
Außerdem: Führungen auf
Melaten und im Karnevalsmuseum.
Kontakt: Heinz Engels | Tel.: (02 21)
89 41 50 | mobil: 01 74– 9 54 85 25
E-Mail: heinz-dieter-engels@
t-online.de
Termine
klaaf
55
FRÜNDE VUN DER
AKADEMIE FÖR UNS
KÖLSCHE SPROCH E.V.
FOTO: LOTHAR HARTUNG
KONTAKT: HEINZ-PETER HOLLÄNDER, TEL.: (0 22 41) 13 28 70, E-MAIL:[email protected]
Das Wander-Schmölzchen unterwegs
SCHWUNGVOLLER JAHRESBEGINN
Unser Chor startete ins Jahr 2015
mit seinem traditionellen Neujahrsessen am 12. Januar »Em golde
Kappes«. Bei diesem Anlass wurde
Roswitha Träbert für ein weiteres
Jahr als Chor-Sprecherin bestätigt.
Wir gratulieren ihr herzlich!
Den ersten großen Auftritt
haben unsere Sängerinnen und
Sänger bereits absolviert. Am 14.
Januar besuchte das Kölner Dreigestirn die Behinderten-Werkstatt
»Frohnhof 2« in Köln Ossendorf.
Der Chor der »Fründe vun der
Akademie för uns kölsche Sproch«
hatte die große Ehre, für den musikalischen Rahmen zu sorgen.
Da wurde ganz spontan mit
bekannten kölschen Liedern
56
klaaf
Fründe
improvisiert, das hat nicht nur dem
Dreigestirn Spaß gemacht, auch
dem Publikum in der Werkstatt hat
es gut gefallen.
Ein ganz besonderer Moment
war, als der Prinz auf seiner Mundharmonika leise spielte »Ich möch
zo Foß noh Kölle gon«. Ein toller
Tag mit netten Menschen und
einem großartigen Trifolium!
Unser Wander-Schmölzchen
eröffnete, mit zwanzig lustigen
Teilnehmern, am 17. Januar sein
Wanderjahr. Von Altenberg ging
es durch das Pfengstbachtal zur
Dhünn-Talsperre und durch das
schöne Dhünn-Tal zurück nach
Altenberg.
Fulminant verliefen in der Session
2015 die vier Milljö-Sitzungen
»Höösch« unserer »KG Nix
em Büggel vun 1823 k.e.V.«.
Die Abende erlebten wir wie im
Rausch. Der »halbe Elferrat« — von
»Fründe…«-Mitgliedern gestellt —
hatte mindestens so viel Spaß, wie
die bunt kostümierten Zuschauer
und das grandiose Dreigestirn.
Besonders hervorzuheben ist, dass
wir sehr viele »Fründe…« begrüßen
durften, als »Heimspiel« ist es noch
einmal so schön, jeck zu agieren.
»Ich freue mich sehr…!« wie
wir von Euch gleichsam auf Wolken getragen wurden.
Mein Dank gilt René Sion und
der Hans-Sion-Stiftung, dass die
Milljö-Sitzungen weiterleben, unter Schirmherrschaft der Akademie
för uns kölsche Sproch.
Herzlich bedanke ich mich ebenfalls bei Herrn Professor HansGeorg Bögner, seit dieser Session
das Ehrenmitglied Numero Eins
unserer Gesellschaft, geehrt mit —
zugegeben etwas ramponierter —
Urkunde, dass er sich entschlossen
hat, die Akademie mit »im Boot«
zu lassen.
Zahlreiche Auftritte hat auch
schon das Klaaf-Schmölzchen
absolviert, in diesem Jahr stehen
über 170 Termine auf dem Programm! Darunter sind die KlaafGruppen in Sülz und Kalk, die
früher von Gaby und Rudi Amm
betreut wurden. Leider musste
Rudi Amm aus gesundheitlichen
Gründen diese Aufgabe abgeben.
Um so mehr freut sich auch die
Akademie för uns kölsche Sproch,
dass das Klaaf-Schmölzchen sich
bereit erklärt hat, diese an der
»kölschen Sproch« interessierten Senioren zu begleiten. Die
»Kölnische Rundschau« hat dieses
Engagement bereits mit einem
Artikel gewürdigt.
HP. HOLLÄNDER
FO T O : R O SW IT HA TRÄBERT / CH OR
F OTOS: DIETMAR K AL SEN
Impressionen von der Milljö-Sitzung
Der Chor begleitet das Kölner Dreigestirn
Fründe
klaaf
57
AKADEMIE FÖR UNS
KÖLSCHE SPROCH
Öffnungszeiten
ANSPRECHPARTNER
Empfang der SK Stiftung Kultur:
Mo-Fr 9 -18 Uhr
Tel.: (0221) 888 95 - 0
Prof. Hans-Georg Bögner
Akademie-Leiter
[email protected]
Bibliothek:
Ingeborg Nitt
[email protected]
Mo+Do 9-12 Uhr u. 14-16 Uhr,
Di 9-12 Uhr u. 14 -18 Uhr, Fr 9 -12
Uhr; Mi geschlossen
Tel.: (0221) 888 95 -202
Alice Herrwegen
Seminare & Sprache
[email protected]
Tel.: (02 21) 888 95 - 203
Sekretariat:
Karola Müller
[email protected]
Mo-Do 9 -14 Uhr
Tel.: (0221) 888 95 - 200
Dr. Christa Bhatt
Sprachwissenschaft
[email protected]
Tel.: (02 21) 888 95 - 204
Priska Höflich
Kölsch-AGs an Schulen
[email protected]
Tel.: (02 21) 888 95 - 205
www.koelsch-ags.de
Dr. Ralf Convents
Pressekontakt
[email protected]
Akademie för uns Kölsche Sproch
SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7 · 50670 Köln
58
klaaf
Akademie för uns kölsche Sproch
HISTORISCHE FÜHRUNGEN
www.stadtgeschichten-koeln.de
STADT
GESCHICHTEN
KÖLN
SPASS &
G
SPANNUN
inklusive
Erleben Sie das typisch „Kölsche Lebensgefühl“ und
lassen Sie sich aufregende Stadtgeschichten erzählen!
EN
BRAUHAUSTOUR
KÖLSCHE KLASSIKER
RALLEYS & STADTSPIELE
REN KÖLN BEI NACHT
KRIMI-TOU
KÖLNER UNTERWELTEN
MUSIKALLISCHES & CO
OM
ME
ED
DYY
KUNST & KIRCHEN
E
RE
AR
AA
PA
u.v.m.
SP
ES
TOUREN FÜR LIEBE
GUTSCHEIN* „TOD & TEUFEL“ TOUR
Erleben Sie auf dieser mitreißenden Kriminaltour die historischen
Schauplätze des beliebten Mittelalterkrimis „Tod und Teufel“ von
Frank Schätzing und lassen Sie sich auf dieser besonderen Stadttour
durch ein Köln längst vergangener Zeiten führen.
*Gutschein-Code #2015 – Einzulösen auf www.stadtgeschichten-koeln.de/klaaf