mehr - Europäische Taximesse

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mehr - Europäische Taximesse
EAT & DRINKS & EVENTS
Kölscher
Stadtbummel
In Köln wird nicht nur auf der Taximesse viel geboten. Zwischen Kölner Dom und
Kölsch gibt es in der Rheinmetropole noch Etliches zu entdecken.
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Europäische Taximesse
die Nord-Süd-Achse, von Trier über Bonn
kommend und weiterführend nach Neuss.
Mit einem Teil der Nord-Süd-Achse, die
unter anderem durch das wohl kölscheste
Viertel überhaupt führt, möchte ich mich
dieses Mal etwas näher beschäftigen.
DER DOM: HERZ VON KÖLN
In Köln beginnt immer alles am Dom. Der
steht natürlich auf der oben erwähnten
Rheinterrasse und auf den Resten einiger
Vorgängerkirchen und römischer Patrizierhäuser. In unmittelbarer Nähe befindet sich
der Wallrafplatz, an dem die Hohe Straße
beginnt, deren Verlängerung zuerst Hohe
Pforte heißt, dann Waidmarkt, Severin
straße und schließlich Bonner Straße. Dies
entspricht exakt dem Verlauf der alten
Römerstraße. Am Wallrafplatz liegt übrigens das Funkhaus des WDR. Wer mag,
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ls Köln im Jahre 50 zur römischen
Stadt erhoben wurde, sah es dort
etwas anders aus als heute. Die Römer
versuchten, ihre wichtigsten Bauten wie in
Rom immer auf Hügeln zu bauen. In Köln
fand man allerdings nur eine etwas höher
gelegene Rheinterrasse und baute deshalb
hier Tempel und Stadtverwaltung. Die
Stadt hieß damals nach ihrer Gründerin,
der Kaisergattin Agrippina, Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Daraus leiten sich
zwei Abkürzungen ab: das heute gebräuchliche Köln aus Colonia, aber auch CCAA,
das sich später einigen Spöttern zufolge
zu C&A weiterentwickelte. Schon damals
trafen in Köln zwei römische Heerstraßen
aufeinander, die heute noch eine bedeutende Rolle im Straßengefüge der Stadt
spielen: die Ost-West-Achse, von Aachen
kommend, die hier am Rhein endete, und
© Sean Pavone/Fotolia
A
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Ob Kulinarik, Kultur oder Shopping – Köln bietet für jeden seine liebste
Freizeitbeschäftigung, etwa im Alten Brauhaus, in der Hohen Straße,
im Früh em Veedel, der Fetten Kuh oder an der Serverinstorburg (v. l. n. r.)
die viel befahrene Ost-West-Achse und
gelangen nach einigen Schritten zur Hohen
Pforte. Das Ambiente hat sich inzwischen
völlig verändert. Die großen Kaufhausketten sind hier nicht mehr vertreten.
RUHEPOL IM GROSSSTADTTRUBEL
In den Seitenstraßen bis hierhin wären
natürlich schon viele nette kleine Geschäfte, Kneipen, Restaurants und kulturelle
Einrichtungen zu entdecken gewesen, auf
eine romanische Kirche möchte ich aber
ein bisschen näher eingehen. Leicht abseits
unseres Weges liegt St. Maria im Kapitol.
An dieser ebenfalls etwas erhöhten Stelle
befand sich in römischer Zeit der Tempel
für Gottvater Jupiter (kölsch für JosefPeter), seine Frau Juno und seine Tochter
Minerva, die als eine ungemein vielseitige
Göttin die Beschützerin der Helden, des
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© Peter Zander (S. 37-40)
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kann versuchen, Karten für Konzerte in
den Sendesälen zu ergattern, die oft kostenfrei sind. Bevor wir letztendlich losziehen,
stärken wir uns noch mit einem leckeren
Gaffelkölsch – und zwar im Ledererstübchen
in der kleinen Gasse „Unter Fettenhennen“,
die zu „Kölntourismus“, dem Verkehrsamt
der Stadt Köln, führt. Wie sich das für eine
echte kölsche Kneipe gehört, gibt es hier
ausgezeichnete Frikadellen und sogar das
Glas mit Soleiern steht noch auf der Theke.
So gewappnet gehen wir die Hohe Straße
entlang. Diese ist schon seit Jahrzehnten
eine der frequentiertesten Fußgängerzonen
Deutschlands. Für meinen Geschmack
sehen diese mittlerweile überall gleich aus,
sodass ich darauf nicht weiter eingehen
will. Während rechts die Schildergasse
abzweigt, ebenfalls eine Einkaufsstraße,
gehen wir weiter geradeaus, überqueren
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Europäische Taximesse
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Wer jetzt eine Pause braucht, wendet
sich nach links und kehrt vielleicht in
der Alten Münze ein, wo es ein schönes
Gewölbe und sogar Fenster von Mataré zu
bewundern gibt. Oder er begibt sich in die
Malzmühle. Hier zischte selbst Bill Clinton
schon das eine oder andere Kölsch. Alle
anderen gehen rechts über den Marienplatz, wo sich – typisch kölsch – die älteste
Gay-Sauna und der Frauengeschichtsverein
schräg gegenüberliegen. Weiter führt unser
Weg durch die Stephanstraße zurück zur
Hohen Pforte. Bald darauf kreuzen wir den
Blaubach und kommen zum Waidmarkt.
Hier, im früheren Gerberviertel, floss der
Bach, der als Duffesbach die Stadtgrenze
erreichte und danach alle paar Meter den
Namen änderte, noch oberirdisch und nicht
wie heute kanalisiert im Untergrund. Die
Bezeichnungen Waidmarkt und Blaubach
basieren natürlich auf der Tatsache, dass
hier mithilfe der Waidpflanze das begehrte
Indigoblau gefärbt wurde. Zum Färben
brauchte man Wasser und Urin. Manche
Stadtführer erzählen, dass aufgrund des
sonntäglichen Bierkonsums montags der
Urin recht reichlich floss und daher das
Blau besonders intensiv gewesen sei. Nach
getaner Arbeit habe man dann ausgiebig
geruht. So sei das geflügelte Wort vom
blauen Montag entstanden.
Wenige Meter weiter, direkt an der
Severinstraße, steht der Stadtspaziergänger
vor einem riesigen Loch. Am 3. März
2009 verschwand darin das historische
Stadtarchiv Kölns, weil durch Fehler beim
Bau der Nord-Süd-Bahn das Erdreich weg
geschwemmt wurde. Die Ursache ist auch
fünf Jahre später noch immer nicht endgültig geklärt. Leider verloren zwei Menschen
ihr Leben. Von den gelagerten Dokumenten konnten 95 Prozent geborgen werden.
Bis das letzte wiederhergestellt ist, sollen
bis zu 30 Jahre vergangen und viele Millionen Euro verbraucht worden sein.
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BLAUES KÖLN
In den Sendesälen des WDR-Funkhauses finden
Konzerte statt – der Eintritt ist oft kostenlos
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Ackerbaus, der Städte, der Wissenschaft
und der Künste war. Klar, dass an dieser
Stelle später eine besonders prächtige Kirche, die ursprünglich als Damenstift diente,
gebaut wurde. Sie besitzt einen sogenannten Kleeblatt- oder Dreikonchenchor, den
es in romanischer Zeit nur in der Geburtskirche in Bethlehem und in Santa Maria
Maggiore in Rom gab. Diese drei Kirchen
eint die Tradition, dass dort immer die erste
Weihnachtsmesse vom Papst, vom Kölner
Erzbischof beziehungsweise vom Jerusalemer Patriarchen gefeiert wird. Neben der
beeindruckenden Kirche befindet sich mit
dem Lichhof (Leichenhof) ein bemerkenswert ruhiger, friedlicher Platz, nur wenige
Schritte vom Innenstadtverkehr entfernt.
Am Ende dieses Platzes steht das Drei
königenpförtchen, durch das im Jahre 1164
die in Mailand konfiszierten Gebeine der
Heiligen Drei Könige still und heimlich in
die Stadt geschmuggelt worden sein sollen.
KÖLSCH AUF DEN LIPPEN
Mit der Severinstraße haben wir auch das
Vringsveedel erreicht – dieses soll das schon
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ABSCHLUSS MIT TAXI RUF KÖLN
angesprochene kölscheste Viertel überhaupt sein. Wenn man hier durchspaziert
An einem kleinen Platz, auf dem mehrmals
und die von Menschen unterschiedlichs
die Woche ein kleiner Biomarkt stattfindet,
ter Nationalitäten betriebenen Geschäfte
befindet sich mit St. Severin eine weitere
betrachtet, fällt einem unweigerlich das
der zwölf romanischen Kirchen Kölns. Sie
Lied „Unser Stammbaum“ von der Kölner
sei hier im Gegensatz zu einigen anderen
Band „Bläck Fööss“ ein, in dem beschrieam Weg liegenden Kirchen extra erwähnt,
ben wird, dass die Bürger dieser Stadt aus
weil es an dieser Stelle bereits der achte
allen Himmelsrichtungen in Köln angeKirchenbau ist. Reste der Vorgängerbaukommen sind, aber heute dieselbe Sprache
ten sind zu besichtigen, allerdings nur im
sprechen. Natürlich ist da von Kölsch die
Rahmen einer Führung. Kurz danach pasRede, nach wie vor die einzige Sprache, die
sieren wir auf der rechten Seite das Haus
man auch trinken kann. AproBalchem, einen rekonstruierpos Kölsch, das auch Südstadt « Kölsch – die einzige ten Profanbau aus dem 17.
genannte Veedel ist die Heimat Sprache, die man auch Jahrhundert, der ursprüngtrinken kann.»
der Reissdorf Brauerei. Diese
lich als Schmiede diente. Am
ist zwar seit einigen Jahren
Ende der Severinstraße komausgelagert, aber in der Severinstraße 51
men wir zum Chlodwigplatz, benannt nach
befindet sich auf einem Teil des alten
einem blutrünstigen Frankenkönig, der sich
Brauereigeländes das sehr zu empfehnach getaner Eroberungsarbeit 496 taufen
lende Alte Brauhaus. Reissdorf hat sich
ließ. Auf dem Platz steht eines der letzten
durch diverse Marketingaktivitäten und
drei Tore der großen mittelalterlichen Stadtseine gute Qualität zum Kölsch der jungen
mauer, die abgesehen von wenigen Resten
Leute entwickelt. Das ist bei insgesamt
sinkendem Bierkonsum sicher nicht die
schlechteste Perspektive für diese Marke.
In den Seitengassen der Severin- sowie
der anschließenden Bonner Straße, durch
die zu flanieren sich auf jeden Fall lohnt,
befinden sich etliche kleine kölsche Kneipen und jede Menge Restaurants mit
Angeboten aus aller Welt. Ebenfalls auf
der Severinstraße steht das Odeon Filmtheater, ein kleines Programmkino im
ehemaligen Volkstheater im Vringsveedel,
gegründet von Trude Herr, die damit ein
Gegengewicht zum altehrwürdigen Millowitsch-Theater etablieren wollte. Wer
kennt nicht ihre alten Filme mit Heinz
Erhardt und ihren Hit „Ich will keine
Schokolade“, zuletzt interpretiert vom
Ein Ort der Ruhe zwischen kölschem Trubel:
St. Maria im Kapitol mit Kreuzgang
inzwischen verstorbenen Dirk Bach.
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auf Druck der Preußen Ende
sche Spezialitäten angebodes 19. Jahrhunderts abgeristen. Erheblich jünger, aber
sen wurde. Unmittelbar vor
auch sehr zu empfehlen ist
dem Tor auf der rechten Seite
in Nummer 43 die „Fette
betrieben übrigens die Eltern
Kuh“. Lange Schlangen vor
von Wolfgang Niedecken,
der Tür deuten auf eine
Frontmann und Gründer der
herausragende Qualität der
Rockband BAP, einen Lebenshier frisch gefertigten Burmittelladen. Schräg gegenüber
ger hin. Gegenüber, neben
Das Dreikönigen
durchs Tor könnte man zur
einem sehr schönen Haus
pförtchen am Lichhof
Abwechslung mal ein herrlich
aus dem Anfang des 20.
frisches Früh-Kölsch zu sich
Jahrhunderts, kann man
nehmen. Das Früh em Veedel ist eine der
in einer der immer häufiger werdenden
ursprünglichsten kölschen Kneipen überkleinen Kaffeeröstereien seinen Espresso
haupt, was sowohl die Einrichtung als
genießen. Wenn wir jetzt weiter unter
auch die kölsche Foderkaat (Speisekarte)
der Bahnunterführung hergingen, würden
betrifft.
wir die Innenstadt verlassen. Stattdessen
Wem der Sinn nach anderen kulinaribiegen wir rechts ab in den Bonner Wall
schen Genüssen steht, dem sei auf unseund finden hier in Nummer 37 die Taxi
rem letzten Abschnitt, der Bonner Straße,
Ruf Köln eG, wo man diesen etwa drei
in Nummer 26 das Restaurant „Fertig“
Kilometer langen Stadtspaziergang nach
empfohlen. Hier werden schon seit JahrVoranmeldung sicher mit einer Zentralenzehnten zum Reissdorf Kölsch französibesichtigung abschließen kann. Peter Zander
Verpflegungsmöglichkeiten während der Messe
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Die im November anfallenden enormen Energiekosten haben uns dazu gezwungen, vom
Restaurant „Ampère“ in der offenen Passage
oberhalb der Halle 4 Abstand zu nehmen. Dafür
erwartet Sie zum Mittagessen das Selbstbedienungsrestaurant „Edison“ im Eingangsfoyer
zwischen der Halle 4.1, in der sich die Aus
stellung befindet, und der Halle 2.2, in der
Kundgebung und Verlosung stattfinden. Wie
gewohnt werden sich die Preise für Messeverhältnisse in erträglichem Rahmen bewegen.
Das Restaurant „Edison“ ist von 11.00 Uhr bis
15.30 Uhr für Sie geöffnet. Ab 8.00 Uhr bis
18.00 Uhr wird vor dem „Edison“ darüber hinaus
durchgehend eine „Illy“-Bar geöffnet sein. Dort
können Sie neben Kaffeespezialitäten auch
diverse Kleinigkeiten wie Muffins genießen.
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In der Ausstellungshalle werden Sie wieder von
zwei Snackpoints erwartet. Diese befinden sich
beide im hinteren Teil der Halle, sodass Sie in
der Warteschlange während der Ausgabe der
Armbänder für die Tombola gut versorgt sind.
Die Snackpoints bleiben während der kompletten Messeöffnungszeiten in Betrieb.
Wie gewohnt können Sie beim Messe-Caterer
„Sodexo“ ab acht Personen auch ein Frühstück
vorbestellen, das Ihnen in einem eigens dafür
vorgesehenen Raum serviert wird.
Ansprechpartner für Variationen und Preise
sowie sonstige Cateringwünsche ist Nadine Pauls
Telefon 02 21/2 84-94 38
Fax 02 21/2 84-94 45
E-Mail [email protected]