NissaN QashQai +2 2.0 dci 4Wd uNd VW TouraN 2.0 Tdi

Transcrição

NissaN QashQai +2 2.0 dci 4Wd uNd VW TouraN 2.0 Tdi
doppeltest Nissan Qashqai +2 2.0 dci 4WD und VW Touran 2.0 TDI
W
ie viele Fähigkeiten kann man von einem
Auto erwarten? Und wie viele Konzepte
lassen sich in einem Auto verwirklichen,
ohne dass es schiefgeht? Das wahre Wesen des
Nissan Qashqai +2 ist schwer zu ergründen: Er sieht
aus wie ein SUV, was er nicht sein will, er verspricht
mit sieben Sitzen dieselbe Variabilität wie ein Minivan, was er auch nicht sein will, und er soll Fahreigenschaften aufweisen wie ein normaler Kompaktwagen – was er erst recht nicht sein will.
Nissan nennt den Qashqai +2 „Familien-Crossover“, was auch nicht mehr erklärt. Zumindest ist
die Zielgruppe ausgemacht: Familien, die auf keinen
Fall einen Minivan fahren wollen, sondern ein Auto,
das nicht in allen Neubaugebieten unter jedem zweiten Carport steht – wie der VW Touran. Den gibt es
zwar in einer rustikal getrimmten Cross-Version,
nicht aber mit Allradantrieb wie den zum Test angetretenen Qashqai. Das 1850 Euro billigere Modell mit
reinem Frontantrieb stand nicht zur Verfügung.
Dennoch errechnet sich ein Preisvorteil von 4700
Euro für den Nissan, bei dem neben dem Allradantrieb selbst CD-Wechsler, Glasdach, Klimaautomatik,
Lederausstattung und Xenonscheinwerfer serienmäßig an Bord sind. Für all das verlangt VW beim sparsam-trist möblierten Touran Trendline ebenso Zuschläge wie für die dritte Sitzreihe (685 Euro).
Auch die ist beim Nissan serienmäßig. Um Platz
für die beiden Klappsitze zu schaffen, wurde die
Länge um 21 und der Radstand um 13,5 Zentimeter
gestreckt. In der Ausstattungsvariante Tekna kostet
die Langversion 1500 Euro extra, in den beiden einfacheren Ausstattungsvarianten sind es 2100 und
2000 Euro – ein angemessener Aufpreis für 0,4 Quadratmeter mehr Auto, die 140 Liter mehr Kofferraumvolumen und zwei Extrasitze beinhalten.
Bei der Innenraumvariabilität beherrscht der +2
die typischen Minivan-Tricks: Die bequeme mittlere
Sitzreihe lässt sich asymmetrisch geteilt verschieben,
die Lehnenteile legen sich im Verhältnis 40-20-40
auf die Bank und bilden mit der abgetauchten dritten
Reihe eine ebene Ladefläche.
Auch beim Touran faltet sich die letzte Reihe flach
in den Boden, aber nicht ganz so problemlos, weil
zuerst die Kopfstützen der Klappsitze herausgezupft
werden müssen. Praktisch sind dagegen die drei einzeln klapp- und verschiebbaren Sitze in Reihe zwei,
wobei man außen sehr dicht an den Türen hockt.
Nach dem Ausbau entsteht zwar eine tiefe Stufe im
Ladeboden – aber auch ein 393 Liter voluminöserer
Maximalladeraum, der durch den größeren Heckklappenausschnitt und die niedrigere Außenkante
außerdem leichter zu beladen ist als der im Nissan.
Bei aufgestellter dritter Sitzreihe schrumpft das Volumen auf 121 respektive 130 Liter beim Qashqai. Doch
nicht nur deswegen taugen beide nicht als dauerhafte
Siebensitzer. Schon der Beiname +2 besagt beim Nissan, dass er keinesfalls mehr bietet als zwei zusätzliche Notsitze. Die Not muss allerdings schon sehr
groß sein, damit sich Passagiere durch die enge Lücke zwängen, die Türausschnitt und die mittlere
Sitzbank für den Weg nach ganz hinten freimachen.
Die Klappsitze sind aus gutem Grund nur für Personen bis 1,60 Meter Größe zugelassen, denn selbst
Kinder – die sich ja oft sehr für den Aufenthalt ganz
hinten begeistern können – möchte man auf den kleinen Sitzen nicht lange reisen lassen.
Obwohl die Bank so tief eingebaut ist, dass die
Passagiere ihre Beine stark anwinkeln müssen, genügt die Kopffreiheit kaum. Und nur wenn die Mitfahrer in Reihe zwei mit ihrer Bank so weit nach vorn
rutschen, bis sie selbst wiederum mit den Knien an
Siebenswert
Kompakte Siebensitzer sind zumeist Vans – zu denen
hat Nissan nun mit dem Qashqai +2 eine Alternative. Was
sie kann, klärt der Vergleich mit dem VW Touran.
Übersichtliches Cockpit, viele Lenkradtasten. Auf den Zusatzsitzen dürfen nur Mitfahrer bis 1,60 Meter Größe sitzen, bequem ist das nicht
42 26/2008
Gewohnt pragmatisches und ergonomisch ausgeklügeltes VW-Cockpit. Deutlich mehr Platz in der dritten Reihe als im Nissan
www.auto-motor-und-sport.de
26/2008 43
doppeltest Nissan Qashqai +2 2.0 dci 4WD und VW Touran 2.0 TDI
W
ie viele Fähigkeiten kann man von einem
Auto erwarten? Und wie viele Konzepte
lassen sich in einem Auto verwirklichen,
ohne dass es schiefgeht? Das wahre Wesen des
Nissan Qashqai +2 ist schwer zu ergründen: Er sieht
aus wie ein SUV, was er nicht sein will, er verspricht
mit sieben Sitzen dieselbe Variabilität wie ein Minivan, was er auch nicht sein will, und er soll Fahreigenschaften aufweisen wie ein normaler Kompaktwagen – was er erst recht nicht sein will.
Nissan nennt den Qashqai +2 „Familien-Crossover“, was auch nicht mehr erklärt. Zumindest ist
die Zielgruppe ausgemacht: Familien, die auf keinen
Fall einen Minivan fahren wollen, sondern ein Auto,
das nicht in allen Neubaugebieten unter jedem zweiten Carport steht – wie der VW Touran. Den gibt es
zwar in einer rustikal getrimmten Cross-Version,
nicht aber mit Allradantrieb wie den zum Test angetretenen Qashqai. Das 1850 Euro billigere Modell mit
reinem Frontantrieb stand nicht zur Verfügung.
Dennoch errechnet sich ein Preisvorteil von 4700
Euro für den Nissan, bei dem neben dem Allradantrieb selbst CD-Wechsler, Glasdach, Klimaautomatik,
Lederausstattung und Xenonscheinwerfer serienmäßig an Bord sind. Für all das verlangt VW beim sparsam-trist möblierten Touran Trendline ebenso Zuschläge wie für die dritte Sitzreihe (685 Euro).
Auch die ist beim Nissan serienmäßig. Um Platz
für die beiden Klappsitze zu schaffen, wurde die
Länge um 21 und der Radstand um 13,5 Zentimeter
gestreckt. In der Ausstattungsvariante Tekna kostet
die Langversion 1500 Euro extra, in den beiden einfacheren Ausstattungsvarianten sind es 2100 und
2000 Euro – ein angemessener Aufpreis für 0,4 Quadratmeter mehr Auto, die 140 Liter mehr Kofferraumvolumen und zwei Extrasitze beinhalten.
Bei der Innenraumvariabilität beherrscht der +2
die typischen Minivan-Tricks: Die bequeme mittlere
Sitzreihe lässt sich asymmetrisch geteilt verschieben,
die Lehnenteile legen sich im Verhältnis 40-20-40
auf die Bank und bilden mit der abgetauchten dritten
Reihe eine ebene Ladefläche.
Auch beim Touran faltet sich die letzte Reihe flach
in den Boden, aber nicht ganz so problemlos, weil
zuerst die Kopfstützen der Klappsitze herausgezupft
werden müssen. Praktisch sind dagegen die drei einzeln klapp- und verschiebbaren Sitze in Reihe zwei,
wobei man außen sehr dicht an den Türen hockt.
Nach dem Ausbau entsteht zwar eine tiefe Stufe im
Ladeboden – aber auch ein 393 Liter voluminöserer
Maximalladeraum, der durch den größeren Heckklappenausschnitt und die niedrigere Außenkante
außerdem leichter zu beladen ist als der im Nissan.
Bei aufgestellter dritter Sitzreihe schrumpft das Volumen auf 121 respektive 130 Liter beim Qashqai. Doch
nicht nur deswegen taugen beide nicht als dauerhafte
Siebensitzer. Schon der Beiname +2 besagt beim Nissan, dass er keinesfalls mehr bietet als zwei zusätzliche Notsitze. Die Not muss allerdings schon sehr
groß sein, damit sich Passagiere durch die enge Lücke zwängen, die Türausschnitt und die mittlere
Sitzbank für den Weg nach ganz hinten freimachen.
Die Klappsitze sind aus gutem Grund nur für Personen bis 1,60 Meter Größe zugelassen, denn selbst
Kinder – die sich ja oft sehr für den Aufenthalt ganz
hinten begeistern können – möchte man auf den kleinen Sitzen nicht lange reisen lassen.
Obwohl die Bank so tief eingebaut ist, dass die
Passagiere ihre Beine stark anwinkeln müssen, genügt die Kopffreiheit kaum. Und nur wenn die Mitfahrer in Reihe zwei mit ihrer Bank so weit nach vorn
rutschen, bis sie selbst wiederum mit den Knien an
Siebenswert
Kompakte Siebensitzer sind zumeist Vans – zu denen
hat Nissan nun mit dem Qashqai +2 eine Alternative. Was
sie kann, klärt der Vergleich mit dem VW Touran.
Übersichtliches Cockpit, viele Lenkradtasten. Auf den Zusatzsitzen dürfen nur Mitfahrer bis 1,60 Meter Größe sitzen, bequem ist das nicht
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Gewohnt pragmatisches und ergonomisch ausgeklügeltes VW-Cockpit. Deutlich mehr Platz in der dritten Reihe als im Nissan
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26/2008 43
Technische Daten und Messwerte
Fahrzeugtyp
Motorbauart/Zylinderzahl
Hubraum
cm3
Leistung
kW (PS)
bei 1/min
max. Drehm.
Nm bei 1/min
Schadstoffeinstufung
CO2-Ausstoß
g/km
Leergewicht/Zuladung
kg
Länge × Breite mm
× Höhe
Radstand
mm
Wendekreis links/rechts
m
Gepäckraum
L/VDA
Anhängelast/gebr.
kg
Tankinhalt
L
Innenbreite vorn/hinten
mm
Innenhöhe vorn/hinten
mm
Normsitzraum
mm
Quadermaß
klein mm
L×B×H
groß mm
Testwagenbereifung
Kraftübertragung
Nissan
Qashqai +2
2.0 dCi 4WD
Tekna
Reihe/4
1994
110 (150)
4000
320 bei 2000
Euro 4
188
1632/688
4525 × 1783
× 1642
2765
11,7/11,7
550/1520
750/1400
65
1450/1420
990/950
700
680 × 920 ×
680
1510 × 920
× 680
215/60 R 17 H
Bridgestone
Dueler Sport
Vorderradantr.
mit zuschaltb.
Allradantrieb
Sechsganggetr.
Fahrzeugtyp
VW
Touran 2.0 TDI
Trendline
Reihe/4
1968
103 (140)
4000
320 bei 1750
Euro 4
159
1604/656
4407 × 1794
× 1635
2678
11,5/11,2
695/1913
750/1500
60
1480/1480
1080/1000
690
580 × 940 ×
870
1650 × 940
× 870
205/55 R 16 V
Continental
SportContact
Vorderrad-
antrieb
Sechsganggetr.
Beschleunigung
s
7,3
0 – 80 km/h
7,6
0 – 100 km/h
10,5
11,0
0 – 120 km/h
15,7
16,1
0 – 130 km/h
18,3
19,0
0 – 160 km/h
32,4
35,0
Elastizität1)
s
60 – 100 km/h (IV./V. G.)
7,2/10,8
7,1/9,6
80 – 120 km/h (V./VI. G.)
10,8/14,9
10,0/12,4
Höchstgeschw. km/h
189
200
Bremsweg
m
aus 100 km/h kalt leer
39
41
aus 100 km/h kalt beladen
38
41
aus 100 km/h warm beladen
42
42
aus 140 km/h kalt leer
73
80
µ-split-Bremsweg
117
119
Testverbrauch L/100 km
9,3
8,2
min. (ams-Verbrauchsrunde)
5,7
5,3
maximal
11,6
10,3
Reichweite
km
699
732
ECE-Verbrauch L/100 km
Diesel
Diesel
Stadt
8,9
7,4
über Land
5,9
5,3
gesamt
7,0
6,1
Innengeräusch
dB(A)
bei 80 km/h
61
66
bei 100 km/h
66
67
bei 120 km/h
68
70
bei 130 km/h
70
70
bei 160 km/h
74
73
Fahrversuche leer/bel.
km/h
Slalom 18 m
57,4/56,6
59,2/58,3
ISO-Wedeltest
120,7/116,1
121,8/120,0
VDA-Ausweichgasse
Einfahrgeschwindigkeit
67/67
69/69
Ausfahrgeschwindigkeit
50/49
49/47
Festkosten
Euro
Steuer
308,–
308,–
Haftpflicht
415,–
350,–
Teilkasko2)
212,–
212,–
Vollkasko3)
803,–
667,–
Unterhaltskosten im Monat4)
bei 15 000 km/Jahr Euro
239,–
200,–
bei 30 000 km/Jahr Euro
400,–
328,–
Grundpreis
Euro
32 340,–
28 935,–
Metallic-Lackierung
490,–
500,–
DVD-Navigationssystem
2000,–
2110,–
Xenon-Scheinwerfer
○
1270,–5)
1)
für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2)
ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) Bi-Xenonschein-
werfer, ○ = Serie
44 26/2008
Ergebnisse
Bei aufgestellten Klappsitzen bleiben nur 130 Liter Kofferraumvolumen
Auch der Touran hat als Siebensitzer kaum mehr Platz für Gepäck
Die Rücksitzreihen lassen
sich zu einer durchgehenden Ebene umlegen. Das
Laderollo wohnt im UG
Anders als beim Qashqai
kosten im Touran Klappsitze 685 Euro, das DVDNavi 2110 Euro Aufpreis
Über den Drehschalter
wird der 4WD-Antrieb
aktiviert. Diesel mit 150
PS und guten Manieren
Mit dem Parklenkassistenten für 685 Euro kurbelt sich der VW selbstständig in Parklücken
die Vordersitzlehnen stoßen, bleibt ganz hinten genügend Beinfreiheit. Die stark ansteigende Fensterlinie mindert das ohnehin drückende Raumgefühl
in der letzten Reihe noch weiter.
An der zusammengeklappten zweiten Reihe vorbei gelangt man etwas leichter auf die Schwiegermüttersitze des Touran. Auch dort lassen sich problemlos Klaustrophobien entwickeln, es dauert aber
länger. Wenn es gar nicht anders geht, kann die dritte Sitzreihe auf kurzen Strecken sogar Erwachsenen
zugemutet werden.
Bei Autos, mit denen sich der Nachwuchs der
ganzen Nachbarschaft in den Kindergarten transportieren lässt, wird keiner eine besondere Fahrdynamik-Begabung erwarten. Vor allem der Qashqai
könnte sie auch nicht erfüllen. Wesentlicher Vorteil
seines Konzepts ist der Allradantrieb, der selbst bei
Nässe für mühelose Traktion sorgt. Auf der kurvigen
Landstraße dagegen spürt man den hohen Schwerpunkt, da wogt der Qashqai mit starken Karosseriebewegungen dahin. Auf der Autobahn muss sein
Geradeauslauf häufig korrigiert werden, wobei einen
die gefühllose und indirekte Lenkung nicht bedingungslos unterstützt.
Im direkten Vergleich lenkt der Touran präziser,
untersteuert später, nimmt Lastwechsel mit größerer
Ruhe hin, lässt sich von Seitenwind weniger irritieren und liegt straffer auf der Straße, ohne deswegen
besonders sportliche Ambitionen zu entwickeln.
Ganz so gute Kaltbremswerte wie der Qashqai schafft
der Touran nicht. Auch beim Fahrkomfort überzeugt
der VW mehr, seine Federung steckt Stöße souveräner weg, seine Vordersitze sind passgenauer ausgeformt. Nur der herbe Lauf des Pumpe-Düse-Diesels
stört. Der Zweiliter-Common-Rail-Diesel im Qashqai
weiß sich kultivierter zu benehmen. Er verteilt seine
Kraft homogener über den gesamten Drehzahlbereich,
während der VW-TDI bei niedrigen Touren bissig
zupackt und dann schnell nachlässt. Trotz weniger
Leistung schafft er ähnliche Beschleunigungswerte,
setzt sich in der Elastizität vom Nissan ab und verbraucht auf 100 Kilometer gut einen Liter weniger.
So sammelt der Touran weiter Punkte. Und weil er sich
auf eine Sache konzentriert – ein guter Minivan zu
sein –, fällt sein Sieg schließlich so deutlich aus. Der
Qashqai will zu viel auf einmal sein, er verzettelt
sich in seinen unterschiedlichen Konzepten. Er kann
zwar einiges mehr als der Touran – begabter im Gelände herumkraxeln und spürbar leiser nageln –,
doch die entscheidenden Dinge erledigt er weniger
überzeugend.
Aber vielen Käufern wird egal sein, was der
Qashqai nicht kann. Sie werden wichtiger finden,
was er nicht ist: ein Minivan nämlich.
Text: Sebastian Renz. Fotos: Achim Hartmann
www.auto-motor-und-sport.de
(Maximalpunktzahl)
▶ Karosserie
Innenmaße (10)
Raumgefühl (10)
Kofferraum (15)
Zuladung (10)
Funktionalität (5)
Variabilität (10)
Instrumente (10)
Rundumsicht (15)
Zusatzausstattung (5)
Qualitätsanmutung
(10)
Summe
(100)
▶ Sicherheit
Passive Sicherheitsausstattung (15)
Aktive Sicherheit (15)
Licht (10)
Bedienbarkeit (15)
Bremsweg leer (100 km/h) (10)
Bremsweg kalt beladen (”)
(5)
Bremsweg warm beladen (”)
(10)
Bremsweg aus 140 km/h
(5)
Pedalgefühl (5)
μ-split-Stabilität (5)
μ-split-Bremsweg (5)
Summe
(100)
▶ Fahrkomfort
Federung leer
(25)
Federung beladen
(15)
Sitze vorn (20)
Sitze hinten (10)
Klimatisierung (10)
Innengeräusch-Messwerte*
(10)
Geräuscheindruck
(10)
Summe (100)
▶ Antrieb
Laufkultur
(10)
Durchzugskraft (10)
Leistungsentfaltung (5)
Schaltung/Getriebeabstufung (10)
Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20)
Elastizität (20)
Testverbrauch (20)
Reichweite (5)
Summe (100)
▶ Fahreigenschaften
Handling (15)
Lenkung (10)
Traktion/Wintertauglichkeit (10)
Geradeauslauf/Windempf. (5)
Wendekreis (10)
Fahrsicherheit leer (25)
Fahrsicherheit beladen (15)
Fahrdynamik (10)
Summe (100)
Eigenschaftswertung (500)
▶ Umwelt
Minimalverbrauch
(20)
Emissionsverhalten
(15)
Leergewicht
(10)
Stand- und Fahrgeräusch* (5)
Summe (50)
▶ Kosten
Grundpreis* (25)
Ausstattung* (10)
Aufpreisgestaltung (5)
Wiederverkaufschancen (10)
Festkosten für 5 Jahre* (10)
Wart./Rep. 100 000 km* (15)
Kraftstoffkosten 100 000 km* (15)
Garantie (10)
Summe (100)
Gesamtwertung
(650)
* Bester erhält volle Punktzahl
fazit
VW Touran
2.0 TDI
Trendline
Nissan
Qashqai +2
2.0 dCi 4WD
9
10
13
9
4
9
9
9
4
9
85
8
8
9
10
3
8
9
7
4
9
75
9
5
7
14
4
2
3
3
5
5
2
59
9
4
3
13
6
3
3
4
5
5
3
58
23
14
18
9
8
8
8
88
21
12
16
7
8
10
9
83
7
9
4
9
13
14
13
4
73
9
7
4
9
13
10
10
4
66
13
9
8
4
2
22
13
8
79
384
11
7
10
3
2
20
11
7
71
353
13
10
5
4
32
11
8
5
5
29
25
3
3
8
10
15
15
5
84
500
20
10
4
6
9
7
13
7
76
458
1. VW
Der Sieg des
Touran fällt
deutlich aus,
sein konsequentes Minivan-Konzept
verlangt kaum
Kompromisse.
Zudem überzeugen der zwar
ruppige, aber
sparsame und
kräftige Motor
sowie der gute
Fahrkomfort,
vor allem aber
das üppige
Raumangebot.
Bei den Bremswerten ist er
klar unterlegen.
2. Nissan
Der sehr gut
ausgestattete
Qashqai +2
kann mehr,
aber vieles eben
nicht so gut wie
ein normaler
Minivan. Wegen
des geringeren
Raumangebots
lässt sich die
dritte Sitzreihe
kaum nutzen.
Auch bei Komfort, Verbrauch,
Fahrleistungen
und Fahreigenschaften schafft
er es nicht, mit
dem Touran
mitzuhalten.
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Technische Daten und Messwerte
Fahrzeugtyp
Motorbauart/Zylinderzahl
Hubraum
cm3
Leistung
kW (PS)
bei 1/min
max. Drehm.
Nm bei 1/min
Schadstoffeinstufung
CO2-Ausstoß
g/km
Leergewicht/Zuladung
kg
Länge × Breite mm
× Höhe
Radstand
mm
Wendekreis links/rechts
m
Gepäckraum
L/VDA
Anhängelast/gebr.
kg
Tankinhalt
L
Innenbreite vorn/hinten
mm
Innenhöhe vorn/hinten
mm
Normsitzraum
mm
Quadermaß
klein mm
L×B×H
groß mm
Testwagenbereifung
Kraftübertragung
Nissan
Qashqai +2
2.0 dCi 4WD
Tekna
Reihe/4
1994
110 (150)
4000
320 bei 2000
Euro 4
188
1632/688
4525 × 1783
× 1642
2765
11,7/11,7
550/1520
750/1400
65
1450/1420
990/950
700
680 × 920 ×
680
1510 × 920
× 680
215/60 R 17 H
Bridgestone
Dueler Sport
Vorderradantr.
mit zuschaltb.
Allradantrieb
Sechsganggetr.
Fahrzeugtyp
VW
Touran 2.0 TDI
Trendline
Reihe/4
1968
103 (140)
4000
320 bei 1750
Euro 4
159
1604/656
4407 × 1794
× 1635
2678
11,5/11,2
695/1913
750/1500
60
1480/1480
1080/1000
690
580 × 940 ×
870
1650 × 940
× 870
205/55 R 16 V
Continental
SportContact
Vorderrad-
antrieb
Sechsganggetr.
Beschleunigung
s
7,3
0 – 80 km/h
7,6
0 – 100 km/h
10,5
11,0
0 – 120 km/h
15,7
16,1
0 – 130 km/h
18,3
19,0
0 – 160 km/h
32,4
35,0
Elastizität1)
s
60 – 100 km/h (IV./V. G.)
7,2/10,8
7,1/9,6
80 – 120 km/h (V./VI. G.)
10,8/14,9
10,0/12,4
Höchstgeschw. km/h
189
200
Bremsweg
m
aus 100 km/h kalt leer
39
41
aus 100 km/h kalt beladen
38
41
aus 100 km/h warm beladen
42
42
aus 140 km/h kalt leer
73
80
µ-split-Bremsweg
117
119
Testverbrauch L/100 km
9,3
8,2
min. (ams-Verbrauchsrunde)
5,7
5,3
maximal
11,6
10,3
Reichweite
km
699
732
ECE-Verbrauch L/100 km
Diesel
Diesel
Stadt
8,9
7,4
über Land
5,9
5,3
gesamt
7,0
6,1
Innengeräusch
dB(A)
bei 80 km/h
61
66
bei 100 km/h
66
67
bei 120 km/h
68
70
bei 130 km/h
70
70
bei 160 km/h
74
73
Fahrversuche leer/bel.
km/h
Slalom 18 m
57,4/56,6
59,2/58,3
ISO-Wedeltest
120,7/116,1
121,8/120,0
VDA-Ausweichgasse
Einfahrgeschwindigkeit
67/67
69/69
Ausfahrgeschwindigkeit
50/49
49/47
Festkosten
Euro
Steuer
308,–
308,–
Haftpflicht
415,–
350,–
Teilkasko2)
212,–
212,–
Vollkasko3)
803,–
667,–
Unterhaltskosten im Monat4)
bei 15 000 km/Jahr Euro
239,–
200,–
bei 30 000 km/Jahr Euro
400,–
328,–
Grundpreis
Euro
32 340,–
28 935,–
Metallic-Lackierung
490,–
500,–
DVD-Navigationssystem
2000,–
2110,–
Xenon-Scheinwerfer
○
1270,–5)
1)
für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2)
ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) Bi-Xenonschein-
werfer, ○ = Serie
44 26/2008
Ergebnisse
Bei aufgestellten Klappsitzen bleiben nur 130 Liter Kofferraumvolumen
Auch der Touran hat als Siebensitzer kaum mehr Platz für Gepäck
Die Rücksitzreihen lassen
sich zu einer durchgehenden Ebene umlegen. Das
Laderollo wohnt im UG
Anders als beim Qashqai
kosten im Touran Klappsitze 685 Euro, das DVDNavi 2110 Euro Aufpreis
Über den Drehschalter
wird der 4WD-Antrieb
aktiviert. Diesel mit 150
PS und guten Manieren
Mit dem Parklenkassistenten für 685 Euro kurbelt sich der VW selbstständig in Parklücken
die Vordersitzlehnen stoßen, bleibt ganz hinten genügend Beinfreiheit. Die stark ansteigende Fensterlinie mindert das ohnehin drückende Raumgefühl
in der letzten Reihe noch weiter.
An der zusammengeklappten zweiten Reihe vorbei gelangt man etwas leichter auf die Schwiegermüttersitze des Touran. Auch dort lassen sich problemlos Klaustrophobien entwickeln, es dauert aber
länger. Wenn es gar nicht anders geht, kann die dritte Sitzreihe auf kurzen Strecken sogar Erwachsenen
zugemutet werden.
Bei Autos, mit denen sich der Nachwuchs der
ganzen Nachbarschaft in den Kindergarten transportieren lässt, wird keiner eine besondere Fahrdynamik-Begabung erwarten. Vor allem der Qashqai
könnte sie auch nicht erfüllen. Wesentlicher Vorteil
seines Konzepts ist der Allradantrieb, der selbst bei
Nässe für mühelose Traktion sorgt. Auf der kurvigen
Landstraße dagegen spürt man den hohen Schwerpunkt, da wogt der Qashqai mit starken Karosseriebewegungen dahin. Auf der Autobahn muss sein
Geradeauslauf häufig korrigiert werden, wobei einen
die gefühllose und indirekte Lenkung nicht bedingungslos unterstützt.
Im direkten Vergleich lenkt der Touran präziser,
untersteuert später, nimmt Lastwechsel mit größerer
Ruhe hin, lässt sich von Seitenwind weniger irritieren und liegt straffer auf der Straße, ohne deswegen
besonders sportliche Ambitionen zu entwickeln.
Ganz so gute Kaltbremswerte wie der Qashqai schafft
der Touran nicht. Auch beim Fahrkomfort überzeugt
der VW mehr, seine Federung steckt Stöße souveräner weg, seine Vordersitze sind passgenauer ausgeformt. Nur der herbe Lauf des Pumpe-Düse-Diesels
stört. Der Zweiliter-Common-Rail-Diesel im Qashqai
weiß sich kultivierter zu benehmen. Er verteilt seine
Kraft homogener über den gesamten Drehzahlbereich,
während der VW-TDI bei niedrigen Touren bissig
zupackt und dann schnell nachlässt. Trotz weniger
Leistung schafft er ähnliche Beschleunigungswerte,
setzt sich in der Elastizität vom Nissan ab und verbraucht auf 100 Kilometer gut einen Liter weniger.
So sammelt der Touran weiter Punkte. Und weil er sich
auf eine Sache konzentriert – ein guter Minivan zu
sein –, fällt sein Sieg schließlich so deutlich aus. Der
Qashqai will zu viel auf einmal sein, er verzettelt
sich in seinen unterschiedlichen Konzepten. Er kann
zwar einiges mehr als der Touran – begabter im Gelände herumkraxeln und spürbar leiser nageln –,
doch die entscheidenden Dinge erledigt er weniger
überzeugend.
Aber vielen Käufern wird egal sein, was der
Qashqai nicht kann. Sie werden wichtiger finden,
was er nicht ist: ein Minivan nämlich.
Text: Sebastian Renz. Fotos: Achim Hartmann
www.auto-motor-und-sport.de
(Maximalpunktzahl)
▶ Karosserie
Innenmaße (10)
Raumgefühl (10)
Kofferraum (15)
Zuladung (10)
Funktionalität (5)
Variabilität (10)
Instrumente (10)
Rundumsicht (15)
Zusatzausstattung (5)
Qualitätsanmutung
(10)
Summe
(100)
▶ Sicherheit
Passive Sicherheitsausstattung (15)
Aktive Sicherheit (15)
Licht (10)
Bedienbarkeit (15)
Bremsweg leer (100 km/h) (10)
Bremsweg kalt beladen (”)
(5)
Bremsweg warm beladen (”)
(10)
Bremsweg aus 140 km/h
(5)
Pedalgefühl (5)
μ-split-Stabilität (5)
μ-split-Bremsweg (5)
Summe
(100)
▶ Fahrkomfort
Federung leer
(25)
Federung beladen
(15)
Sitze vorn (20)
Sitze hinten (10)
Klimatisierung (10)
Innengeräusch-Messwerte*
(10)
Geräuscheindruck
(10)
Summe (100)
▶ Antrieb
Laufkultur
(10)
Durchzugskraft (10)
Leistungsentfaltung (5)
Schaltung/Getriebeabstufung (10)
Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20)
Elastizität (20)
Testverbrauch (20)
Reichweite (5)
Summe (100)
▶ Fahreigenschaften
Handling (15)
Lenkung (10)
Traktion/Wintertauglichkeit (10)
Geradeauslauf/Windempf. (5)
Wendekreis (10)
Fahrsicherheit leer (25)
Fahrsicherheit beladen (15)
Fahrdynamik (10)
Summe (100)
Eigenschaftswertung (500)
▶ Umwelt
Minimalverbrauch
(20)
Emissionsverhalten
(15)
Leergewicht
(10)
Stand- und Fahrgeräusch* (5)
Summe (50)
▶ Kosten
Grundpreis* (25)
Ausstattung* (10)
Aufpreisgestaltung (5)
Wiederverkaufschancen (10)
Festkosten für 5 Jahre* (10)
Wart./Rep. 100 000 km* (15)
Kraftstoffkosten 100 000 km* (15)
Garantie (10)
Summe (100)
Gesamtwertung
(650)
* Bester erhält volle Punktzahl
fazit
VW Touran
2.0 TDI
Trendline
Nissan
Qashqai +2
2.0 dCi 4WD
9
10
13
9
4
9
9
9
4
9
85
8
8
9
10
3
8
9
7
4
9
75
9
5
7
14
4
2
3
3
5
5
2
59
9
4
3
13
6
3
3
4
5
5
3
58
23
14
18
9
8
8
8
88
21
12
16
7
8
10
9
83
7
9
4
9
13
14
13
4
73
9
7
4
9
13
10
10
4
66
13
9
8
4
2
22
13
8
79
384
11
7
10
3
2
20
11
7
71
353
13
10
5
4
32
11
8
5
5
29
25
3
3
8
10
15
15
5
84
500
20
10
4
6
9
7
13
7
76
458
1. VW
Der Sieg des
Touran fällt
deutlich aus,
sein konsequentes Minivan-Konzept
verlangt kaum
Kompromisse.
Zudem überzeugen der zwar
ruppige, aber
sparsame und
kräftige Motor
sowie der gute
Fahrkomfort,
vor allem aber
das üppige
Raumangebot.
Bei den Bremswerten ist er
klar unterlegen.
2. Nissan
Der sehr gut
ausgestattete
Qashqai +2
kann mehr,
aber vieles eben
nicht so gut wie
ein normaler
Minivan. Wegen
des geringeren
Raumangebots
lässt sich die
dritte Sitzreihe
kaum nutzen.
Auch bei Komfort, Verbrauch,
Fahrleistungen
und Fahreigenschaften schafft
er es nicht, mit
dem Touran
mitzuhalten.
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26/2008 45

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