Testbericht (PDF/877KB)
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TEST TAMIYA TAMTECH GEAR PORSCHE DESIGN: 2WD KUNSTSTOFF-CHASSIS / KLASSE: ON-ROAD SPASS / UPE: 149,95 € Ende 2006 feierte Tamiya das 30-jährige Bestehen seiner RC-Car-Modelle mit der “Wiederauflage” des ersten Tamiya-RC-Cars überhaupt: dem Porsche Turbo RSR 934 Schon lange bevor das erste echte Tourenwagen-Chassis von Tamiya, das TA01 in den Laden kam, hatten vorbildähnliche Tourenwagen eine lange Tradition bei Tamiya. Seinen Lauf nahm die Modellpolitik mit dem ersten Tamiya RC-Car überhaupt: dem Porsche 934 Turbo. Aus dem „Plastik-”Modellbau kommend, begnügten sich die Japaner nicht einfach damit, irgendeine PhantasieKarosserie auf ihre Chassis zu schrauben, sondern suchte stets nach außergewöhnlichen Vorbildern – vor allem aus dem Rennsport. 1976, also vor über 30 Jahren, war an den Boom der ferngesteuerten Modellautos noch lange nicht zu denken. Tamiya war damals einer der Vorreiter, als sie ein “PlastikStandmodell” aus eigener Fertigung mit einem (für heutige Verhältnisse) einfachen Aluminium-Chassis, Elektromotor und RC-Komponenten in Form von zwei Servos und einem mechanischen Fahrtregler ausrüsteten. Die RC-Cars waren geboren und mit < 38 Radio Control Car Racer - Oktober 2007 ihnen eine noch heute aufstrebende Industrie, die Millionen von Menschen weltweit in ihren Bann zieht. DAMALS SO GUT WIE HEUTE? Um das 30-jährige Bestehen des ersten TamiyaRC-Cars zu feiern, veröffentlichte Tamiya zwei Porsche 934-Modelle, welche optisch an den ersten Tamiya-Porsche – für den übrigens ein original Porsche in die Tamiya-Fabrik geschafft und auseinandergenommen wurde, um alle Maße abnehmen zu können – angelehnt sind. Das Jubiläumsmodell basiert auf dem kurzen TA-05 Pro-Chassis und ist im Maßstab 1:10 gehalten, das zweite, mehr an das Vorbild angelehnte, ist der TamTech Gear Porsche 934 im Maßstab 1:12, der über den historisch korrekten Heckantrieb, einen Motor der Größe 380 und den “Ursprungsmaßstab” verfügt. Basis des Porsche Turbo ist das GB-01-Chassis, wie es aus dem TamTech Gear Frog bekannt ist, welches über zahlreiche Modifikationen verfügt, sodass aus dem GB(uggy)-01 das GT(ouring)-01 wird. Wie mittlerweile üblich bei Tamiya, sind viele Modelle sowohl als reiner Baukasten ohne Elektronik-Komponenten wie auch als Ready-toRun-Modelle, im Tamiya-Jargon “Expert-Build”, zu haben. Basis unseres Testmodells ist der Baukasten, welcher – gemessen an der Modellgröße – geradezu gigantische Abmessungen aufweist. STABILE BASIS Der Bau des TTG-Porsche beginnt mit dem Chassis. Es besteht aus dem bekannten Tamiya-Kunststoff und bildet eine Wannenkonstruktion, welche auch eine Akkuwanne miteinschließt, die später von einem Deckel abgeschlossen wird. Im ersten Bauschritt werden zunächst kleine “Flügel” ans Chassis geschraubt, welche später den Regler TEST TURBO RSR 934 Der Vaillant kommt eine Feder auf das Hauptzahnrad gedrückt – fertig. Als Antriebsmotor für den kleinen Porsche genügt ein Mabuchi 380, der an eine Aluminiummotorkühlplatte geschraubt wird. Um den Antrieb auf unterschiedliche Streckenlängen abstimmen zu können, liegen insgesamt vier Kunststoff-Motorritzel mit 12 bis 18 Zähnen bei. Der Bau geht mit der Montage der hinteren Dämpferbrücke sowie dem Anflanschen des Getriebes weiter. Was folgt ist ebenfalls der Aufbau der hinteren unteren Aufhängung, die aus relativ langen Querlenkern besteht. Die oberen Querlenker werden aus Kugelpfannen und einer Gewindestange hergestellt, sodass die Justierung der Radsturzwerte möglich sind. Als Tuningteil sind auch Rechts/LinksSpurstangen erhältlich, welche die Einstellung noch einfacher machen. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Radträger samt vormontierter Antriebskardans an ihren Platz gebracht. Wie das Getriebe sind auch die Radträger mit Kugellagern für einen reibungsarmen Lauf ausgestattet. Den Bau der Hinterachse schließt zunächst die Montage des Überrollbügels, der gleichzeitig auch Karosseriehalter ist, ab. An der Vorderachse wird nun zunächst an der Lenkung gearbeitet. Diese ist serienmäßig für das Tamiya TSU-02-Servo ausgelegt, das wie angegossen passt. Es sind aber auch andere Mini- oder Microservos einsetzbar. Ihre Montage wird in einer gesonderten Anleitung beschrieben. Servoseitig gibt es einen kleinen Servosaver, der das Getriebe vor übermäßiger Belastung schützen soll. Zusammen mit dem Lenkservo werden die Umlenkhebel für die vorderen Federelemente sowie auch die vorderen, sehr kurzen Querlenker montiert, die für die Porsche-charakteristische schmale Vorderachsspur sorgen. < sowie den Empfänger aufnehmen. Ihnen folgt der sehr klevere Akkuklappendrehverschluss, welcher den Akkuwechsel ohne Werkzeug oder Zubehör ermöglicht. Ebenfalls montiert werden seitliche Befestigungsblöcke für die Aufnahme der liegenden Vorderachsfeserelemente. Der nächste Arbeitsschritt umfasst den Bau des winzigen Getriebes. Dieses ist als “Dreizahnradgetriebe” konstruiert, wie man es zum Beispiel aus den 2WD-Buggys kennt. Es besteht aus einer kugelgelagerten Eingangswelle, einem Zwischenzahnrad und einem abschließenden Kugeldifferential, welches übrigens schon werksseitig zusammengebaut wurde. Alle Antriebsteile und Radachsen sind natürlich kugelgelagert. Ebenfalls Teil des Antriebes ist eine einfache Rutschkupplung, welche ohne Beläge auskommt. Zwei Platten werden über eine Mutter und Oktober 2007 - Radio Control Car Racer 39 TEST TAMIYA TAMTECH GEAR PORSCHE DESIGN: 2WD KUNSTSTOFF-CHASSIS / KLASSE: ON-ROAD SPASS / UPE: 149,95 € Unsere Testausstattung bestehend aus dem Tamiya TSU-02Servo, dem Tamiya TEU-102BK-Rgeler und dem Carson C-4Empfänger Die Slick-Reifen bieten auf sauberen Untergründen gute Haftung Die Seitenteile bieten Platz für Empfänger und Regler WICHTIGE HISTORISCHE EREIGNISSE < Interessant wird es bei den Radmitnehmern an der Vorderachse. Die Radachsen haben eine hintere Kupplung, an die – theoretisch – eine Kardanwelle für einen Vierradantrieb gesetzt werden kann. Sollte uns da bald ein 1:12-4WD-Buggy ins Haus stehen??? Wie dem auch sei – nach dem Zusammendrehen verschiedener Spurstangen für die oberen Querlenker, die Rad- sowie die Dämpferanlenkung, ist das Chassis auch schon fast komplettiert. Was folgt sind die Federelemente in Öldruckstoßdämpferoptik, die leider keinerlei dämpfende Wirkung aufweisen. Da die Kolbenstangen aber eine kleine Abflachung auf der Oberseite haben, kann man die Dämpfer theoretisch mit etwas sehr zähem Fett (zum Beispiel Associated 40 Radio Control Car Racer - Oktober 2007 Auf dem Carson-Tamiya-Funday in Sonneberg kam es zu einer ganz besonderen Begegnung: der des ersten Tamiya Porsche 934 aus dem Jahr 1976 mit dem aktuellen TamTech Gear Porsche 934. Dabei bemerkt man: auf den ersten Blick hat sich kaum etwas getan! Größe, Proportionen – alles scheint zu passen. Lediglich die Lackierung unterscheidet sich, was daran liegt, dass das Tamiya-Ausstellungsstück eine bewegte Geschichte hintersich hat und im Augenblick in weißer Grundierung anzutreffen ist. Jeder Restauration braucht halt ihre Grundlage. Unter dem weißen Gewand zeigen sich dann die größten Veränderungen. Während der 2006er-TamTech-Porsche mit Einzelradaufhängung, Wannenchassis und auch sonst ziemlich aufwändiger Technik aufwarten kann, kommt der Ur-Porsche mit Aluminiumchassis, Starrachsen (aber immerhin hinterem Differential) sowie ABS-Karosserie ziemlich altbacken daher. Aber, man darf nicht vergessen: er war der “Anfang allen Übels” (im positivsten Sinn!)! TEST TURBO RSR 934 UNSERE AUSSTATTUNG Sender: Carson Acoms Hayabuse 40MHz FM Empfänger: Carson C-4 40MHz Servo: Tamiya TSU-02 Regler: Tamyia TEU-102BK Motor: Mabuchi 380 Akku: #608033 Carson TamTech Gear 7,2V/1200mAh Ladegerät: #605012 Carson HT-Charger Lexanfarbe: #PS-54 Tamiya Cobalt Green dfsdAtumsandip etueGiat. Am, vel in hendre feuis deliquip endre do BLITZURTEIL Die Reinkarnation des Tamiya-UrPorsche Ein Stück RC-Car-Geschichte Faszinierende Technik Die Aufkleber sind nicht immer einfach anzubringen Racer Urteil ★★★★★ Das Fahrwerk ist serienmäßig einstellbar IM TEST das Fahrzeug im Falle einer Störung durch andere Sender schützt. Um das rollende Chassis zu komplettieren, werden nun noch die Räder mit etwas Goldfarbe detailliert, die Reifen aufgezogen und schon könnte es losgehen … Wenn, ja wenn da nicht noch zwei Details wären, die einige weitere Stunden Arbeit in Anspruch nehmen werden. Zum einen ist es die fast schon traditionelle Fahrerpuppe, welche mehrteilig ist und die – um die volle Wirkung zu erzielen – sorgfältig bemalt < Black Grease) füllen, um den Widerstand in den Dämpfer zu vergrößern, was zu einer gewissen Dämpfungswirkung führen kann. Da nun das Chassis so gut wie komplettiert ist, kann im nächsten Arbeitsgang die restliche RCAnlage eingebaut werden. Wir verwendeten einen Tamiya TEU-102BK-Regler, der speziell für die kleinen TamTechs gebaut wurde. Passend dazu ist der Carson Model Sport C-4-Empfänger im 40MHz-Band. Er bietet extrem kleine Abmessungen, vier Kanäle (und somit Anschlussmöglichkeiten zum Beispiel für einen Personaltransponder) sowie ein Fail-Safe, welches Wie immer, bei feindetaillierten Modellen stellt sich die Frage: darf man sie überhaupt fahren? Man darf, soviel steht fest, denn genau wie reinrassigen Rennwagen im Maßstab 1:1 sollten auch Modell(renn)wagen gefahren werden. Man muss es ja nicht gleich übertreiben und die Neuerwerbung in die nächste Leitplanke jagen. Einige bewusst genossene Runden am Sonntag Nachmittag bei schönem Wetter und im Beisein von anderen Porsche macht das Fahren zum Erlebnis und lässt auch die Frage nach dem Beschleunigungsvermögen oder der Höchstgeschwindigkeit in den Hintergrund rücken. Nicht, dass der TeamTech Gear Porsche langsam oder träge wäre. Ganz im Gegenteil. Das Heckmotorprinzip im Verbund mit den Slickreifen und dem kurzen Radstand ergeben ein äußerst fahragiles Modell, dessen Fahrwerk zum Spielen mit den unterschiedlichen Einstellparametern einlädt und deshalb sehr schön die Faszination eines echten Porsche vermittelt. Wenn es doch nur ein Soundmodul mit dem heisernen Röhren eines luftgekühlten Boxermotors gäbe … Oktober 2007 - Radio Control Car Racer 41 TEST TAMIYA TNX 5.2R DESIGN: 2WD KUNSTSTOFF-CHASSIS / KLASSE: ON-ROAD SPASS / UPE: 149,95 € Auf die Fahrerfigur und die funktionstüchtigen Lampen (links) haben wir zunächst verzichtet Dank der liegenden Dämpfer hat das Chassis einen unglaublich tiefen Schwerpunkt Die versteckten Karisseriehalter ... ,,, werden in die Karosserie geschraubt ... ... und sind auch Teil des Chassis “Wahlweise können die Scheinwerfer, die Blinker sowie die Rückleuchten ebenfalls maskiert werden, um diese über passende Reflektoren und optionale Beleuchtungssätze zum Leben zu erwecken.” RACER TIPP: Für die Detaillierung der Karosserie sollte man viel Zeit und Geduld einplanen. Viele Feinheiten wie die hintere Stoßstange, die Frontpartie und die Scheibenrahmen gestehen aus vielen und kleinen Aufklebern, die exakt zusammenpassen müssen, um optisch voll zur Geltung kommen zu können. Wer es sich zutraut, der kann diese Teile auch lackieren, was die Erscheinung des Modells auf eine neue Ebene hebt. < werden sollte. Da unser Plastikmodellbauspezialist vom Tamiya Model Magazine leider gerade seinen Sommerurlaub nahm, haben wir auf die Bemalung und den Einsatz des “Schnelles Ferdinand” verzichtet und heben uns dieses Detail für später auf. Die Porsche-Karosserie bot genug Raum sich auszutoben. Bei der Lackierung des 934 wollten wir uns genau an die Vorgabe, das legendäre Vaillant-Design halten. Neu im Tamiya-LexanfarbenProgramm ist PS-54 Cobalt Green, eine Farbe, welche genau zu den beiliegenden Anbauteilen passt. Mit ihrer Hilfe wird zunächst die zuvor abgeklebte Karosserie lackiert. Wahlweise können die Scheinwerfer, die Blinker sowie die Rückleuchten maskiert werden, um diese über passende Reflektoren und optionale Beleuchtungssätze zum Leben zu erwecken. Nach dem Lackieren wird zunächst die vordere Karosseriehalterung angebracht, dann in mühevoller Klein(st)arbeit das Vaillant-Design und abschließend der mächtige Porsche-Heckflügel … ■ KONTAKT: Dickie-TAMIYA GmbH + Co KG Werkstrasse 1 90765 Fürth Tel: Fax: 01805 733300 0911 9765285 E-Mail: Internet: [email protected] www.tamiya.de RESÜMEE Auch wenn der TamTech Gear Porsche auf einem Chassis des Jahres 2006 basiert, ist der kleine 934 ein echtes Stück RC-Car-Historie, die in keiner Sammlung fehlen sollte. Dass das TTG-Chassis neben einer verführerischen Optik auch noch tolle Technik und viel Fahrspaß bietet, ist dann die Kirsche auf der Sahne des (RC-Car-)Kuchens! 42 Radio Control Car Racer - Oktober 2007 TECHNIK – KOMPAKT MODELL: TAMIYA TAMTECH GEAR PORSCHE 934 MASSSTAB 1:12 KLASSE: ON-ROAD ANWENDUNG: SPASS AUSLIEFERUNGS-FORMAT: BAUKASTEN MOTORISIERUNG: 380ER-GRÖSSE – ELEKTRO CHASSIS: KUNSTSTOFF ANTRIEB: 2WD – DIFFERENTIAL DIFFERENTIALE: KUGELDIFFERENTIAL STOSSDÄMPFER: FEDERELEMENT – KUNSTSTOFF LAGER: KUGELLAGER TECHNIK – DATEN LÄNGE BREITE VORNE BREITE HINTEN HÖHE RADSTAND SPUR VORNE SPUR HINTEN GEWICHT 348MM 147MM 163MM 100MM 191MM 128MM 138MM 720G