Sag` beim Abschied leise `Servus`

Transcrição

Sag` beim Abschied leise `Servus`
„Sag’ beim Abschied leise ’Servus’, ...“
Anfang
Editorial - Zwischentöne - Schlussworte
Liebes Publikum,
Vorhang auf zur letzten Vorstellung
von „Der Zeppelin“ unter meiner Leitung. Dies mal als Solostück unter
Verwendung eingesendeter Textbeiträge. Sorry liebes Redaktionsteam,
dass ich diesmal auf unser Wochenende in Goslar verzichtet habe.
Das Leben, auch meins, hat Licht und
Schatten, und so ist es an der Zeit alte Bühnen zu verlassen, um Zeit zu
haben für neue Expeditionen. Die Wege zur Gesundheit haben etwas mit
Veränderung zu tun. So nehme ich
mir hier in der Vorrede, der Begrüßung, Raum, um zurück- und vorauszublicken.
Lieber Zeppelin,
Du warst mir ein treuer Begleiter in
den vielen Jahren im Studienkreis/
Freundeskreis. Erst habe ich Dich nur
gelesen, dann wurde ich ein Teil des
Redaktionsteams und schließlich sogar Chefredakteurin. Seit der Ausgabe 2006 habe ich diese Aufgabe
wahrgenommen.
Lieber Zeppelin,
Du hast mein kreatives Herz genährt:
Ideen entwickeln - Menschen zum
Schreiben begeistern - Erlebtes in Bildern festhalten - Geschichten und Bilder in Szene setzen - unseren Verein
im Heft Gestalt geben.
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Lieber Zeppelin,
Liebe Freundeskreismitglieder,
was habe ich alles durch Dich gelernt? Da ist die Gestaltung des Übergangs vom kopierten Heft zum Layout
am PC. Zuerst nur am PC im Bildungshaus, bevor der Laptop auch
bei mir ein Zuhause gefunden hat. Da
ist die Sache mit den Bildern, der
spannende Weg vom Auslösen bis
zum druckreifen Exemplar. Da sind
die vielen Gedanken im Kopf und wie
aus denen ein lesbarer Bericht wird.
Da ist die Herausforderung, die eigene Begeisterung an die Frau oder den
Mann zu bringen. Da ist letztendlich
der Umgang mit den Menschen, die
zum Gelingen notwendig waren.
vielen Dank für Eure geschätzte Aufmerksamkeit. Es war mir eine Freude,
für Euch zu arbeiten. Der Mittelpunkt
des Zeppelins war bisher,es über unsere Aktivitäten zu erzählen und die
Möglichkeit des Bildungshaus über
sich zu berichten. Das war bisher die
Idee ...
Wie kann die Kommunikation des
Freundeskreises in Zukunft aussehen? Ich möchte an dieser Stelle aktiv
dazu aufrufen, darüber nachzudenken
und die Dinge in die Hand zu nehmen. Leider kann ich den Staffelstab
nicht weitergeben, somit ist alles offen.
Danke, lieber Zeppelin !!!
Liebes Redaktionsteam,
viele schöne Stunden haben wir zusammen verbracht, um das gemeinsame Ziel zu vollbringen - einen neuen Zeppelin! Ihr habt eine große Portion Geduld aufgebracht, um meiner Eigenwilligkeit gerecht zu werden. Der
Tisch mit den Süßigkeiten war immer
reich gedeckt, um die nötige Energie
zu liefern. Die von mir aufgetragenen
Aufgaben wurden immer zur vollsten
Zufriedenheit erfüllt. Ihr habt Euch
tapfer durch einen Berg (Ordner) von
Fotos gewühlt, um die perfekten Eindrücke zu finden. Ich weiß auch nicht,
warum immer die gleichen Modelle
auf den Fotos zu sehen waren. An
dieser Stelle sei noch mal herzlich
über manch Bildunterschrift gelacht,
die dann doch umständehalber nicht
gedruckt wurde. Ja, und dann überhaupt das Zeichentalent von Gaby,
die eine „Zucchini“ zum „Zeppelin“
macht.
Danke, an alle, die dabei waren !!!
Vorhang auf für:
Fußballgeschichten
Was steckt hinter NLP?
Auch der Löwenzahn hat Worte!
Was passiert im Bildungshaus?
Wie funktioniert Europa?
Grenzgebiete im Nationalpark
Was hat Bremerhaven zu bieten?
Klostertage im Harz
Reisebericht Neuseeland Teil II
Das letzte Wort hat der Vorsitzende
Für mich öffnet sich der Vorhang auf
den Bühnen für Clowns, Narren und
andere Gestalten. Ich werde weiter
mit und über die Menschen lernen.
Menschen die Hand reichen, um andere Perspektiven zu sehen und vielleicht andere Wege zu gehen.
Erika Rumpel
Freundeskreiswochenende 1. Advent 2013
50 Jahre Bundesliga - Fußball ist unser Leben
Hannover 96 versus Eintracht Braunschweig
Das erste Spiel in der Bundesliga
2013/14 zwischen Hannover 96 und
Eintracht Braunschweig am 8. November 2013 endete unentschieden
0:0. Die Emotionen hatten sich beruhigt, als sich zum Advent-Wochenende in Goslar die Fans beider Lager
zu einem Seminar trafen. Um die
Geschichte und Geschichten zu diesen beiden Traditionsvereinen ging
es an diesem Wochenende. Beide
Referenten, Maiko Kubiak auf Seiten
von Hannover 96 und Gerd Gizler,
der langjährige Eintracht -raunschweig-Fan, wussten viel zu berichten über ihren Verein, seine Entstehung und die sportlichen Erfolge im
Fußball.
Auch die angereisten Fans konnten in einem Fußballquiz beweisen,
dass sie echte Fußballexperten sind.
„Welche Mannschaft gehört nicht zu
den Gründungsmitgliedern der Bundesliga?“ wurde gefragt. War es der
FC Köln, Bayern München, Preußen
Münster oder Eintracht Braunschweig? Oder auch die Frage, „Welcher Fußballspieler wurde von einem
Schäferhund während eines Spieles
gebissen?“ Friedel Rausch, Uwe
Seeler, Jörg Sievers oder Dieter Hecking? Der Sieger erhielt eine Gummiente in den Farben von Hannover
96 – es gewann Wolfgang Röhl, ein
ausgewiesener Braunschweig-Fan!
che Erfolg von Eintracht Braunschweig
war der Meistertitel der Bundesligasaison 1967. Noch heute singen die Fans
in der 67 Minute jeden Spiels das alte
Lied: „Zwischen Harz und Heideland“.
Man spürte seine Leidenschaft für diesen Verein und alle BraunschweigFans unter den Teilnehmern standen
fest zu ihm. Ein Videoclip entführte uns
in die Saison 1966/67. Wir konnten die
wichtigsten Braunschweiger Spiele um
den Meistertitel in bewegten Bildern
sehen … und wieder erklang das alte
Lied …!
Aber auch Maiko konnte sich auf
seine Fans verlassen. Er berichtete
von der wechselvollen Geschichte des
Vereins und hob besonders die deutsche Meisterschaft im Jahre 1954 hervor. Leider gehörte kein Spieler dieser
siegreichen Mannschaft dem Weltmeisterkader an. Er vergaß auch nicht,
das eigentlich Hannover 96 Gründungsmitglied der Bundesliga hätte
sein müssen und nicht Eintracht Braunschweig! Aber schon damals konnte
man mit Beziehungen viel erreichen.
Natürlich kam auch der DFB-Pokalsieg 1992 zur Sprache und, auch
traurige Ereignisse gehören zur Vereinsgeschichte, der tragische Tod von
Torwart Robert Enke. Und auch hier
erklang ein Lied …“96 – alte Liebe“.
Der Sonntag bot ein weiteres Highlight. Im Rahmen eines „BundesligaTalks“ besuchte uns Horst (Luffe) Wolter, der Torwart der ruhmreichen
Braunschweiger Meistermannschaft
von 1967. Die Überraschung war gelungen. Für Gerd war diese Begegnung mit seinem Fußballidol ein besonderes Erlebnis. „Luffe“ hat uns mit
seinen Geschichten aus einer langen
Karriere begeistert. Anschaulich berichtete er über den Lagerkoller bei
der Fußball-WM 1970 in Mexiko und
plauderte aus dem Nähkästchen der
deutschen Fußballgeschichte. So
manche Anekdote wird uns unvergessen bleiben; wir hätten ihm auch länger zuhören können, doch um zwölf
gab es Mittagessen.
Michael Lemmel
Gerd erzählte von seinem ersten
Einsatz bei Eintracht Braunschweig –
als Balljunge im Sonntagsanzug. Leider hatte es geregnet und so sah
sein Anzug nach dem Spiel auch
aus: Nass und verschmutzt mit der
roten Erde der Aschenbahn! Zu Hause gab es dann auch ein Gewitter,
aber anderer Art. Der größte sportliwww.dfb.de
Der Zeppelin 2015
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Freundeskreiswochenende März 2014
NLP – was ist Neuro-Linguistische Programmieren?
Worte haben Macht. Diesen Satz kennen wir alle.
Das Freundeskreiswochenende vom
07. – 09.03.2014 hat für mich in zweierlei Hinsicht eine besondere Bedeutung:
Zum einen war ich seit über acht Jahren wieder dabei – jedoch mit einem
kleinen Unterschied: Dieses Mal war
ich nicht Seminarteilnehmerin, sondern Kursleiterin. Thema: „NLP – was
ist Neuro-Linguistisches Programmieren?“
Als ich nachmittags im Bildungshaus eintraf, lief ich sogleich einem
hocherfreuten aber doch ein wenig
bekümmerten Harald Fischer in die
Arme: „Bei dir sind nur fünf Leute im
Kurs. Mehr haben sich leider nicht gemeldet. Und ich kann auch nicht teilnehmen, weil meine Frau dabei ist ...“
Mein fröhliches Lächeln und „... macht
doch nichts“ kam von Herzen. Ich
glaube, Harald hat das in diesem Moment gar nicht gemerkt. Doch ich habe mich gefreut, weil ich sehr gerne
mit kleinen Gruppen arbeite und weil
ich etwas Neues ausprobieren wollte.
Und abends durfte ich dann „meine
kleine Gruppe“ kennenlernen. Fünf
wunderbare Menschen, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, neugierig, interessiert und aktiv. Das war der
Start in ein spannendes und entspanntes Wochenende.
Wer bin ich? In Kurzform: Ich heiße Johanna Röhrs, komme aus der
schönen Lüneburger Heide/Nähe
Walsrode, wo ich bei der Justizverwaltung beschäftigt bin. Ich bin sehr naturverbunden, interessiere mich für
die Umwelt, Menschen und Tiere.
Mein persönliches Ziel ist es, ein erfülltes Leben in Gesundheit, Frieden
und achtsamem Umgang mit mir
selbst und meiner Umwelt zu führen.
Schon seit meiner Jugend setze ich
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mich mit diesen Themen auseinander,
habe Berge von Büchern, Artikeln und
was mir sonst noch an Lesbarem in
die Hände kam, regelrecht verschlungen und bin dabei vor ungefähr 10
Jahren zum ersten Mal auf NLP aufmerksam geworden. Diese Methode
war für mich von Anfang an logisch
und verständlich. Eine Ausbildung war
einfach ein Muss. In Verbindung mit
vielen anderen Praktiken ist daraus
eine „runde Sache“ geworden, die bei
mir persönlich sehr gut funktioniert
und die ich gerne mit uneingeschränkter Überzeugung an andere Menschen weitergebe.
Doch was ist NLP – Neuro-Linguistisches Programmieren – denn nun eigentlich? Eine Einschätzung habe ich
beim Abendbrot vor Seminarbeginn
von einer sehr netten, aufgeschlossenen und resoluten Dame auf ihre Frage, was ich denn hier mache, ohne zu
Zögern bekommen: „Ja, das ist toll –
aber das ist nichts mehr für mich, das
ist nur was für Berufstätige“. Damit
war das Thema für sie vom Tisch. Ist
NLP tatsächlich nur etwas für Berufstätige?
Die wörtliche Übersetzung bedeutet: „Neu-Prägung der Verbindungen
zwischen Nerven und Sprache“. Neuro steht für das neurologische System. Linguistik bezeichnet die Art und
Weise, wie Menschen die Sprache
einsetzen und Programmieren besteht
aus inneren Prozessen und Denkmustern, die der Mensch einsetzt um
Entscheidungen zu fällen, Probleme
zu lösen und vieles mehr. NLP ist ein
Kommunikationsmodell. Wir sind auf
allen möglichen Gebieten außerordentlich gut ausgebildet und bewandert – aber nicht im menschlichen Miteinander. Es geht darum, wie wir mit
anderen und vor allem auch mit uns
selbst klare und gesunde Beziehungen leben können. Wir lernen Achtsamkeit.
Worte haben Macht. Diesen Satz
kennen wir alle. Die Verantwortung für
eine gelungene Kommunikation liegt
nicht beim Empfänger der Worte, sondern beim Sender – also bei demjenigen, der eine Nachricht übermittelt.
Und es geht nicht nur um Worte, denn
wir kommunizieren auch mit unserem
Körper, die Art, wie wir uns bewegen,
unsere Haltung, unser Sprechtempo
und der Klang der Sprache, wie wir
atmen, die Bewegungsmuster der Augen. Wir nehmen mit unseren fünf
Sinnen wahr. Wir bewegen uns durch
das Leben und nehmen bewusst und
meist unbewusst Informationen auf,
die jeder unterschiedlich erlebt.
NLP nutzt die in uns vorhandenen
„natürlichen“ Werkzeuge, um uns unsere alltäglichen – oft eingefahrenen –
Verhaltensweisen bewusst zu machen
und zu verändern, einschränkende
Einstellungen durch nützlichere zu ersetzen, den Umgang mit anderen
Menschen und auch mit sich selbst zu
hinterfragen und zu verbessern. Wir
lernen den „inneren Kritiker“, der in
unserem Kopf herumschwirrt und uns
so oft das Leben schwer macht, zu
bändigen. Vielfach haben wir auch
Stimmen von anderen Menschen im
Kopf, die uns z. B. sagen, dass wir
nicht gut genug sind, etwas nicht können oder nie begreifen werden, etwas
nie schaffen. Irgendwann glauben wir
diese Sätze und fühlen uns entsprechend. Unser Selbstwertgefühl ist angeschlagen. Ein gutes Selbstwertgefühl ist jedoch wichtig für ein aktives,
entspanntes und glückliches Leben.
NLP hilft durch einfache Techniken
Der Zeppelin 2015
Freundeskreiswochenende März 2014
diese Glaubenssätze zu verändern
und das Selbstbild zu verbessern und
im besten Fall zu ändern.
NLP ist keine Wundertüte – doch
der Erfolg ist sicher. Der Preis: Wir
müssen üben, üben, üben. Unser Gehirn ist faul und macht lieber das, was
es kennt. Neues nimmt es nur widerwillig an. NLP ist reine Trainingssache.
Der Einführungskurs an diesem
Wochenende hat mir persönlich sehr
viel Freude gemacht. Wir haben über
Probleme und Anliegen, die nicht gerne thematisiert werden, offen gespro-
chen und uns gegenseitig gut zugehört. Es gab Situationsübungen, die
uns oft zum Lachen gebracht – aber
auch nachdenklich gemacht haben.
Die Wahrnehmung und die Sinne wurden geschult und auch die sanfte Tiefenentspannung aus dem Bereich des
Yoga fand ihren Platz. Wir durften ein
wunderschönes erstes Frühlingswochenende genießen.So stand auch
ein Waldspaziergang auf dem Programm, bei dem jeder für sich allein
seine Umwelt mit allen Sinnen erkunden konnte. Anschließend haben wir
uns über die Eindrücke und Gefühle
ausgetauscht.
Den Teilnehmern des Seminars
sage ich einfach nur DANKE! Danke
für eure engagierte Mitarbeit, Offenheit und das Vertrauen, das ihr mir
entgegengebracht habt.
Denn eines ist sicher: Bei jedem
Seminar lernen nicht nur die Teilnehmer. Es ist auch stets ein Gewinn für
denjenigen, der es leitet. … und zu
guter Letzt: Falls Interesse bestehen
sollte: Gerne biete ich dem Freundeskreis wieder eine ähnliche Fortbildung
an. Wendet euch an Harald – er weiß
Bescheid!
Johanna Röhrs
Ein Hoch auf den Löwenzahn !!!
Ja HALLO ich bin es ein Löwenzahn.
Einen tollen Namen habe ich, von so
einem stolzen Tier. Schaut mich an,
ich bin kräftig und kämpferisch. Überall dort, wo Steine und Gras mir ein
wenig Luft lassen, strecke ich mich
nach oben. Entfalte nach einiger Zeit
mein gelbes Blütenkleid und strahle.
Später dann wechsele ich mein Blütenkleid und schicke meine Samen in
die Welt, so dass viele von mir weiter
so schön und strahlend sein können.
Ganz schön selbstbewusst, so ein
Löwenzahn wie ich. Mich hat es hier
nach Goslar geweht, wo ich am Steinberg in einem schönen Garten eine
Heimat gefunden habe. Hier fühle ich
mich wohl und kann mich voll entfalten. Viele Menschen sind um mich herum, jede Woche wieder neue Gesichter. Mit etwas Vorsicht und in sicherer
Deckung kann ich alles beobachten
und muss den Schmerz eines
menschlichen Trittes nicht spüren.
Aber VORSICHT zweimal im Jahr
wird es ernst. Auf einmal kommt eine
Schar Männer und Frauen mit spitzen
Gegenständen durch den Garten und
bestaunen das aufstrebende und vielDer Zeppelin 2015
Jahr wieder zur Sonne ausstrecken.
Wenn schon denn schon, dann
sind mir die Kräuterfrauen oder -männer lieber. Die haben nämlich die inneren Werte meiner Art entdeckt und
schätzen gelernt. Wir sind nicht nur
einfach nur eine Pflanzenart, sondern
können noch ganz andere Dinge bewirken. Richtig angewendet sollen die
Körpersäfte wieder richtig in Gang
kommen und so den Menschen zur
Heilung verhelfen. Der Volksmund
gab uns so den Namen „Bettpisser“
fältige Grün, dabei rasseln sie mit den
mitgebrachten Gerätschaften. Oh, böse Erinnerungen steigen in mir auf.
Nun tapfer aushalten, vielleicht sehen
sie mich diesmal nicht. Ich klammere
meine Wurzeln ganz fest in den Boden, das ist eine gute Strategie. Es
gibt nämlich zwei Spezies unter diesen Gesellen_innen, die flüchtigen
Rausreisser_innen oder die spitzen
Rausgraber_innen. Wenn ich Glück
habe, erwischt mich nur eine flüchtige
Hand und ich kann mich im nächsten
Dann gehe ich doch lieber dem
Hexenglauben nach und rate zur Einreibung des ganzen Körpers, um der
Erfüllung der persönlichen Wünsche
nachzuhelfen.
Ich hoffe auf wohlwollende Betrachtung.
als Löwenzahn berichtet Erika Rumpel
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Freundeskreiswochenende März 2014
EUROPA - Was geht uns das an?
Vorbereitung auf die Wahl des Europäischen Parlaments 2014
Am 25. Mai haben wir zum achten Mal
die Abgeordneten des Europäischen
Parlaments (EP) gewählt. Aber wozu
überhaupt? Ist der Deutsche Bundestag nicht das ausschlaggebende Parlament in unserer Demokratie und das
Europäische Parlament damit überflüssig? In der Tat könnte man zu
solch einem Eindruck kommen, wenn
man die mediale Berichterstattung
über die Entscheidungen des EPs betrachtet. Allerdings ist ein großer Anteil unserer Gesetze durch die Europäische Union (EU) beeinflusst und
das EP spielt in diesem Gesetzgebungsverfahren eine immer wichtigere
Rolle. Und das betrifft bei weitem
nicht nur die altbekannte Geschichte
vom Krümmungsgrad der Gurke, die
übrigens wieder so krumm sein darf,
wie sie möchte.
Doch wie hat das ganze eigentlich
angefangen? Nach dem Zweiten
Weltkrieg stand die innereuropäische
Friedenssicherung im Vordergrund.
Leitende Idee war dabei, die MontanWirtschaft der einst verfeindeten Staaten einzubinden und unter gemeinsame Kontrolle zu stellen. Dies vereinbarten 1952 Frankreich, Deutschland,
Italien, die Niederlande, Belgien und
Luxemburg. Das Projekt war erfolgreich und entwickelte sich sowohl in-
haltlich als auch territorial immer weiter, sodass die EU mittlerweile 28 Mitgliedsstaaten hat und thematisch von
A wie Außenpolitik bis Z wie Zollunion
reicht. Für uns als relativ junge Referenten ist es heute selbstverständlich,
dass wir in einem vereinten und friedlichen Europa leben. Der Kalte Krieg
ist jedoch erst etwa 25 Jahre vorbei,
der Zweite Weltkrieg keine 70. Deshalb war es auch für uns sehr interessant, die unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmer aufzunehmen.
Nach der Annäherung an das Thema stand dann eine zentrale Frage im
Raum: Wie funktioniert dieses Gebilde
EU überhaupt? Um das ein bisschen
besser zu verstehen, begaben wir uns
auf den mühsamen Weg, die verschiedenen Institutionen und die Gesetzgebung kennenzulernen: der Rat,
der Europäische Rat, der Ministerrat,
der Europarat, der Rat der Europäischen Union – ich versteh nur noch
Rat… Letztlich kämpften wir uns
Schritt für Schritt durch das Dickicht
und sahen am Ende ein Licht: Hurra,
das Gesetz wurde vom Rat und dem
Europäischen Parlament nach zähen
Verhandlungen verabschiedet und
wird nun in den Mitgliedsstaaten umgesetzt.
Wofür an Universitäten ein ganzes
Semester genutzt wird, verkürzt auf
einen Vormittag. Wem das ganze
dann doch zu schnell ging, kann sich
aber auch in aller Ruhe an die über
ganz Europa verteilten EUROPE DIRECT Informationszentren wenden
oder gleich in der EU-eigenen Internet-Buchhandlung kostenlos Bücher
und Broschüren bestellen. Bei Fragen
helfen die Wahlkreisbüros der Europaabgeordneten sicherlich ebenso
weiter, denn Demokratie lebt vom Mitmachen. Daher bietet die EU verschiedene Möglichkeiten für ihre Bürger, sich zu beteiligen. Dies kann etwa durch Petitionen, öffentliche Konsultationen, Beschwerden an den Bürgerbeauftragten oder die Europäische
Bürgerinitiative geschehen.
Das wichtigste Instrument bleibt jedoch wohl immer noch die Wahl des
Europäischen Parlaments. Dieses Mal
gab es dabei einige Neuerungen: Die
Fünf-Prozent-Hürde ist in Deutschland
weggefallen, die Anzahl der deutschen Sitze im Parlament beträgt nun
statt 99 nur noch 96 und zum ersten
Mal stellten die europäischen Parteien
gesamteuropäische Spitzenkandidaten auf. Am Ende hatte der konservative Jean-Claude Juncker die Nase
vorn und wurde zum Kommissionspräsidenten gewählt.
Und weil die Seminarteilnehmer in
zweieinhalb Tagen zu wahren EU-Experten geworden sind, bleibt jetzt eigentlich nur noch der Gang in die europäischen Institutionen – vorerst
eher als Besucher, aber wer weiß,
was noch kommt?
Kristin Bürger und Helge Fischer
Bild : © Europäische Union, 1994 – 2014
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Der Zeppelin 2015
Freundeskreiswochenende Juni 2014
Unterwegs im Nationalpark Harz
Bad Harzburg - Molkenhaus - Eckerstausee - Scharfenstein
Willkommen im Nationalpark - ursprüngliche und vielfältige Berglandschaft - Laub- und Nadelwälder - Felsbrocken und Klippen - Stille in den
Mooren und rauschende Gebirgsbäche - raues Klima und eine vielfältige
Geologie prägen das nördlichste deutsche Mittelgebirge.
Da haben wir uns was vorgenommen.
Nach Ankündigung führt uns ein ca.
12 km langer Weg durch den Nationalpark Harz. Geführt werden wir von
Meike Hollen von der Nationalparkverwaltung.
Viele Jahre durchzog dieses Waldgebiet eine Staatsgrenze. Einige Gebiete konnten nicht durchwandert werden
und wurden durch Grenzanlagen besonders geschützt. Dieser Schutz hat
aber auch eine Ursprünglichkeit und
Pflanzenwelt erhalten, die sonst durch
Menschenhand und -fuß anders beeinflusst worden wäre. Diese Grenzwirklichkeit erfahren wir am Eckerstausee.
Scharfenstein - Nutzung seit 1420 bekannt - Pferdeweide - Hirtenhaus „Brüningsche Sägemühle“ - 1875
Forsthaus - Waldsiedlung als beliebter
Ausflugsort mit Übernachtungsmöglichkeiten um 1920 - Krieg - Grenze DDR-Forstwirtschaft - Kaserne Grenzöffnung - Blockhäuser als Informationspunkt der Nationalparkverwaltung - Schnittpunkt für Wanderrouten.
Rastpunkt für unsere Wanderung.
Diese Pause war lang ersehnt, denn
vorher haben schon einige ihr Lunchpaket beansprucht. Hier treffen wir
auch einige Mountainbikefahrer mit
teilweise stark beanspruchten Knien.
Einen Sturz haben wir unterwegs erlebt, wobei der Fahrer anschließend
nur um sein Rad besorgt war.
Die Anfahrt nach Bad Harzburg erfolgt
mit dem PKW. Hier bekommen wir an
der Bushaltestelle die ersten Informationen. Zum Schutz des Nationalparks
wurde die Zufahrt zum Molkenhaus
eingeschränkt und ein Busverkehr
eingerichtet.
Der Rückweg zur Bushaltestelle hat
so manche Herausforderung für uns
bereit. Schmale Wege und Felsen, die
Schnellen starten durch ... Schritt für
Schritt vorwärts und so erreichen wir
alle doch noch den Bus.
Der Zeppelin 2015
Erika Rumpel
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Freundeskreis on Tour
Eroberung der Hafenstadt Bremerhaven
Der Freundeskreis traf sich am Freitagnachmittag in Bremerhaven, um
vom 4. bis zum 6. Juli ein gemeinsames Wochenende zu verbringen und
dabei die zum Land Bremen gehörende Hafenstadt Bremerhaven näher
kennen zu lernen.
Die Anreise nach Bremerhaven erfolgte individuell, so dass im Laufe
des Freitagnachmittags so peu a peu
alle teilnehmenden Paare oder Singles eintrafen. Die Organisation lag
bei Wolfgang und Sabine, die uns bereits in der Vorbereitungsphase ihr
Programm übermittelt hatten. Vornehmlich für den Schwerpunkttag
Sonnabend konnten wir aus vier Möglichkeiten selber auswählen, worauf
sich unser spezielles Interesse richtete.
Nun lief zu dem Zeitpunkt gerade
die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien in einem doch schon entscheidenden Stadium und so bezog sich
meine Anfrage im Vorfeld darauf, ob
und wo wir am Freitagabend das WM-
8
Spiel Deutschland gegen Frankreich
sehen konnten? Wolfgang schrieb
prompt zurück, dass es in Bremerhaven auch eine Fan-Meile gibt. Als wir
dort schließlich eintrafen – das Spiel
hatte aber bereits begonnen – war es
rappelvoll. Es fiel keine Münze mehr
zur Erde! So sind wir Fußballanhänger zu einem nahe gelegenen italienischen Restaurant gegangen und haben dort das Spiel angeschaut. Wie
einigen vielleicht noch präsent sein
wird, endete das Spiel 1 : 0 für
Deutschland.
Danach sind wir nur ein paar Meter
weiter zum gemeinsamen Abendessen gegangen, das wir bei herrlichem
Sommerwetter im Außenbereich des
Lokals einnehmen konnten. Dieser
erste Tag endete somit an „Leib und
Seele“ im höchsten Maße zufrieden.
Am Sonnabend trafen wir uns alle
ganz in der Nähe zu einer Busfahrt
durch das Hafengelände. Hochinteressanter Überblick über ein Hafengelände, das, wie ich denke, sicherlich
hinsichtlich seiner Größe und Vielfältigkeit unterschätzt werden kann. Die
Global Player der Automobilbranche
Daimler Benz und BMW verladen hier
ihre weltweit geschätzten Produkte
nach Übersee – doch ebenso gehen
von hier Traktoren, Bagger, LKWs und
andere Fahrzeuge aus dem Land. Daneben sahen wir riesige Verankerungen für Windräder in der Nordsee und
natürlich, wie in allen Freihäfen, Container, Container und nochmals Container.
Danach ging es zum individuellen
Mittagessen; die meisten fanden sich
wieder beim „Fußball-Italiener“ vom
Vorabend ein. Danach waren die
Möglichkeiten der Besichtigung vielfältig: Am stärksten zog die meisten
das Klimahaus an; auf dem Programm standen außerdem das Auswandererhaus, das Schifffahrtsmuseum einschl. der Besichtigung des
im Hafenbecken liegenden U-Boots
sowie last, but not least, der Zoo der
Stadt Bremerhaven.
Der Zeppelin 2015
Freundeskreis on Tour
Museum der Wahl - ob Klima, Auswanderer, Schifffahrt oder Tiere
Zum Klimahaus ist zu sagen, dass
ich, wie viele andere Teilnehmer wohl
auch, dieses Konzept überaus lehrreich, vor allem aber unglaublich unterhaltsam fand. Allen Menschen, die
anhand einer Videoeinspielung vorgestellt wurden, ist gemeinsam, dass sie
mit ihrer Familie oder ihrem Stamm
den 8. Längengrad bevölkern. Ausgehend von Norwegen, Deutschland,
der Schweiz, Sizilien, Niger, Südafrika, Samoa, Alaska usw. wird dabei
die Geschichte ihrer Heimat mit den
individuellen, oft harten Lebensbedingungen gezeigt, vor allem der regionalen Klimaverhältnisse einschließlich
der geopolitischen Gegebenheiten. Es
ist kein Wunder, dass die Besucherzahlen in diesem Klimahaus hoch
sind, denn hier gibt es keine langweilige Abhandlung von Fakten und einem
ökologischen Forderungskatalog mit
dem erhobenen Zeigefinger – das
muss so und nicht anders sein – sondern es wird sehr einfühlsam, darum
aber nicht weniger realistisch, auf die
Schwierigkeiten durch die speziellen
Der Zeppelin 2015
Wetterbedingungen in den jeweiligen
Ländern und dem Umweltfrevel weltweit eingegangen. Zur Erinnerung sei
hier nur die Vermüllung der Weltmeere vornehmlich durch Kunststoffabfälle
oder Absonderungen aus Schiffen genannt.
wollte und am Sonntagmorgen gab es
eine Überraschung zu Dieters Geburtstag: Es gab eine Flasche Piccolo
für jeden, der gratulierte, nein, für jeden – das Gratulieren war selbstverständlich. Prost, Dieter, alles Gute
zum neuen Lebensjahr!
Für den Abend hatten Wolfgang
und Sabine einen Tisch in einem feinen Restaurant ganz in der Nähe unseres Hotels reserviert und wir aßen
gemeinsam an einer langen Tafel mit
Mitteldurchgang. Die Nähe zum Hotel
war Glück, denn just an diesem
Abend begann es zu regnen, so dass
wir halbwegs trocken hin- und wieder
zurückkamen.
Zum Ausklang dieses schönen
Wochenendes sind wir neun Verbliebenen, die erst am frühen Nachmittag
mit der Bahn nach Hause reisen würden, zu einer Hafenrundfahrt aufgebrochen und haben die Dinge vom
Wasser aus gesehen, die wir am
Sonnabendvormittag bereits vom Bus
aus entdecken konnten. Es wurden
während der gemeinsamen Zeit fleißig Bilder “geschossen“, von denen
wir hier einige zeigen. Mit einem Dankeschön an die beiden „Macher“ Wolfgang und Sabine verabschiedeten wir
uns von Bremerhaven und fuhren mit
dem schönen Wochenenderlebnis in
die Heimat zurück.
Am Sonntag frühstückten wir, wie
schon am Sonnabend, in der kleinen
Gaststube, die etwas abseits von unserer Unterkunft lag. Ein Frühstück
auf engstem Raum, doch gab es alles, was der Mensch am Morgen so
benötigt – auf Zuruf brachte der Wirt
auch Eier, sofern man welche haben
Henning Radtke
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Freundeskreiswochenende September 2014
Klostertage im Harz
Kulturelle Schätze vergangener Zeit - Möglichkeit zur Muße und Einkehr
Kloster Drübeck
Kloster Michaelstein
Kloster Ilsenburg
1996 wurde in Gebäuden des
ehemaligen BenediktinerinnenKlosters Drübeck das „Evangelische Zentrum Kloster Drübeck“ eingerichtet. Als Einrichtung der Evangelischen Kirche
in Mitteldeutschland ist es zu
einem herausgehobenen Zentrum für Ausbildung, Fortbildung, Einkehr, Feier und Urlaub
entwickelt worden, das zugleich
eine eigene geistliche Ausstrahlung entfaltet.
1146 von den Zisterziensern
gegründet. Spätere Übernahme
durch die Grafen von Blankenburg.
Zwischen dem 11. und 13.
Jahrhundert einflussreiches Benediktinerkloster im Harzgebiet.
Auflösung im 16. Jahrhundert.
Übernahme durch die Stolberger Grafen. Das Refektorium
und der Kapitelsaal gehören
heute mit zu den ältesten erhaltenen romanischen Innenräumen in der Harzregion. Erhalt
durch Stadt und Stiftung.
liebevoll gestaltet
der Natur überlassen
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KlosterRäume - erhabene
Schlichtheit
KlosterGärten - „Klostergärten:
Entwicklung - Nutzung - Symbolik“
KlangZeitRaum - Museum und
Musikakademie
Fernsehkulisse, Feiern, Hochzeiten, Kultur und Tagungen
zwergenhaft gebettet
Der Zeppelin 2015
Bildungshaus Zeppelin
Einblick in die Arbeit des Bildungshauses Zeppelin
In Kontakt kommen - auf vielfache Art und das mit Siegel.
Qualitätsmanagement
Das Bildungshaus Zeppelin ist seit
2002 ISO-zertifiziert. Im November
2014 haben wir erneut erfolgreich ein
Re-Zertifizierungsverfahren abgeschlossen.
Das Qualitätsmanagementsystem
im Bildungshaus Zeppelin wird von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
getragen. Dazu beigetragen hat sicherlich auch das Einbeziehen aller
Bereichsleitungen, QM-Verantwortlichen und Pädagog_innen in die
Durchführung der jährlich stattfindenden Internen Audits. Je zwei Kolleg_innen, auditieren dabei zuvor gemeinsam festgelegte Kolleg_innen
einzelner Bereiche. So haben bspw.
Edeltraut Günzler (Hauspflege) und
Rüdiger Abstoß (Verwaltung) in diesem Jahr Sabine Knop (Küche) auditiiert. Alle Beteiligten erhalten damit einen guten Einblick in die Struktur und
spezifischen Bedarfe aller Bereiche
unserer Bildungseinrichtung.
Seit dem Frühjahr 2014 sind wir
zudem AZAV-zertifiziert und sind damit zugelassene Trägerin für Veranstaltungen, die durch die Agentur für
Arbeit gefördert werden.
Facebook
Goethe-Institut
Bereits zum zweiten Mal konnten wir das Goethe-Institut als Gast im Bildungshaus Zeppelin begrüßen. 70 Schülerinnen und Schüler aus 15 Ländern nahmen
an dem PASCH-Jugendkurs teil und belebten drei Wochen lang unser Haus.
Die Schülerinnen und Schüler aus aller Welt lernen in internationalen Lerngemeinschaften Deutsch. Neben dem Unterricht am Vormittag wird für die jugendlichen Teilnehmenden von den Betreuerinnen und Betreuern des Goethe
Institutes eine Vielzahl von Freizeitangeboten organisierten. Wir freuen uns,
dass wir an der einen oder anderen Stelle hier hilfreich zur Seite stehen konnten.
Unsere Beobachtungen bestätigen, dass die Jugendlichen eine Menge
Spaß haben, viele Erfahrungen sammeln und eine Vielzahl von Erlebnissen mit
nach Hause nehmen. Die aktuellen Eindrücke kommunizieren die Teilnehmenden und Betreuenden in einem Blog.
Das Bildungshaus Zeppelin verwandelt sich in diesen drei Wochen zu einer
bunten und sehr lebendigen Welt voller spannender Begegnungen. Wir freuen
uns auch in 2015 wieder auf die Teilnehmenden und Begleitenden des GoetheInstitutes.
Liebe Freundinnen und Freunde
des Bildungshauses, wir haben unsere Präsens auf Facebook wieder aktiviert. Wir freuen uns auf eure Besuche und eure „Gefällt mir“–Klicks.
Daniela Kaniak
Liebe Daniela,
DANKE für die langen Jahre der Zusammenarbeit mit Dir.
Wir haben das immer gern getan und
fanden in Dir eine gute Unterstützung
unserer Interessen als Freundeskreis
des Hauses.
Viel Erfolg auf Deinem neuen Arbeitsplatz.
Dein Freundeskreis.
Der Zeppelin 2015
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Reisebericht
Die Reise geht weiter ...
Henning und Roswitha in Neuseeland im Jahr 2011 (Orginalmail ohne Korrektur)
einer Radiostation mit Radiomuseum,
Fahrradmuseum, viele tolle Cafes und
Restaurants in ungewoehnlichem Ambiente.
Wir waren 2 Tage in Oamaru und
am Abend des 2. Tages besuchten wir
die Yellow Eyed und Blue Penguin
Kolonie, wobei es bei den gelben vom
Glueck abhaengig ist, ob man ueberhaupt welche sieht. Bei uns waren es
zwei, na ja, immerhin...
Ihr Lieben Alle,
nun melde ich mich endlich mit
dem laengst versprochenen naechsten Reisebericht aus:
Ja, immer noch Neuseeland!
...nach einer gefuehlten Zeit von wenigen Wochen, in der Tat aber mindestens seit Fairlie, dort waren wir noch
vor der Erdbebenkatastophe am 18.
Februar 2011.
Fuer alle Interessierten unserer
Reise: Heute versuche ich die Erlebnisse und Eindruecke vom weiteren
Verlauf auf der Suedinsel zu schildern, um dann im naechsten Bericht
die Rueckkehr ueber die Nordinsel
zusammen zu fassen.
Von Fairlie sind wir nach Oamaru
gefahren, Eine Stadt, dessen Architektur im Kern aus viktorianischen Haeusern besteht – einfach wunderbar.
Es ist einer der wenigen Orte, in dem
wir bei allen drei Neuseelandbesuchen waren und sind trotzdem immer
wieder aufs Neue fasziniert. Die alten
Haeuser stehen allerdings keinesfalls
leer, sondern die Eigentuemer oder
Besitzer fuehren hier Antikgeschaefte,
es gibt Kuenstlerateliers wie z. B. einem Limestone-Bildhauer, Buchdrucker, andere alte Handwerkskuenste,
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Die blauen Pinguine dagegen
kommen, zumindest in Oamaru, jeden
Abend Schlag 21.10 Uhr, erst ein paar
Mutige ganz vorsichtig, dann Hunderte aus dem Meer und watscheln im
wahrsten Sinne des Wortes in ihre
Herberge in der Naehe des Strandes.
Von einer Tribuene aus kann man das
Spektakel bewundern. Es ist nicht
ganz klar geworden, ob es ein Naturschauspiel oder doch evtl. eine Dressurgeschichte mit „Hotel und Logis“
fuer die Tiere seitens der Betreiber
dieser Besichtigungstouren ist?
Die naechste Station hiess Dunedin. Dort angekommen, regnete es
wieder einmal heftig und wir waren
froh, noch eine Cabin auf einem Zeltplatz in der Naehe des Strandes oder
besser gesagt, des wilden Pazifischen
Ozeans, der hier mit Klippen und wilden Buchten gesegnet ist, zu bekommen, um nicht im Wagen* zu naechtigen.
* Anmerkung zum Wagen: NISSAN
Vanette, in Auckland kaeuflich erworben via Internet, kein Luxus-Van, sondern kleiner, wendiger Wagen, nur 2
Betten, Gaskocher, keine grosse Sitzmoeglichkeit oder weitergehender
Komfort. Das nur zum Gefaehrt, damit
sich jeder ein Bild machen kann, dass
wir, auch als es noch Sommer war,
hin und wieder bei Schlechtwetter eine Cabin oder auch mal ein Motel
nehmen mussten.... Ansonsten, toi,
toi, toi ein toller kleiner Van, sind jetzt
knapp 11.500 km gefahren ohne Beanstandungen. Am 25. Mai geben wir
ihn in Auckland an die Firma zurueck
und bekommen einen Teil des Kaufpreises zurueck.
Am naechsten Mittag sind wir in
Dunedin einkaufen bei Pak’n Save, einer der grossen Supermarkt-ketten,
als uns eine Neuseelaenderin anspricht, ob uns schon bekannt ist,
dass es gerade in Christchurch ein fuerchterliches Erdbeben gegeben hat
mit sehr wahrscheinlich vielen Toten.
Kaum in unserer Unterkunft, rissen
die Berichte auf allen Kanaelen des
neuseelandischen Fernsehens nicht
mehr ab. Es bahnte sich eine Katastrophe an, da die Totenzahlen
schnell stiegen, auch wenn man bedenkt, dass einige Verschuettete gerettet werden koennten.
Am naechsten Tag schon, wir wollten die Innenstadt und den Bahnhof
Dunedins besichtigen, sind wir spontan in die die grosse Kathedrale gegangen und da es Schlag 12.00 Uhr
(noon), erlebten wir einen wirklich ergreifenden, von der Kirchenleitung der
Kathedrale, kurzfristig initiierten, Solidaritaetsgottesdienst fuer die Stadt
Christchurch und die vielen Opfer mit.
Es war fuer uns insofern gut, das hier
so hautnah zu erleben, weil wir ja zeitlich und raeumlich nicht so weit weg
waren, als die Katastrophe begann
und vor allem, wir waren dankbar,
dass uns nichts passiert war, zumal
wir jeweils 2 Tage in Christchurch,
ebenso 2 Tage in Lyttleton, dem Epizentrum des Bebens und auch 2 Tage
in Akaroa verbracht hatten.
Die Besichtigung des Bahnhofs
von Dunedin ist obligat. Er ist absolut,
bei Eisenbahn und Bahnhof-freaks
sowieso legendaer, denn englischer
oder schottischer geht kaum mehr.
Die vielen Jugend-stilelemente und
architektonischen Feinheiten sind fuer
den Fotografen eine Freude, zudem
ist hier eines der besten kleinen
Sportmuseen, die ich kenne, untergebracht. Alle sportlichen Groessen, natuerlich in Neuseeland immer
ganz vorn dabei, Sir Edmund Hillary,
der Erstbesteiger des Mount Everest
im Jahre 1953, sind in einer „Hall of
Fame“ dargestellt. Die beruehmten
Mittelstreckler, die ich noch aus meiner Jugendzeit kenne wie Peter Snell
Der Zeppelin 2015
Reisebericht
oder John Walker etwas spaeter, einfach alle haben sich hier verewigt und
einige schoene sportliche Andenken
aus ihren aktiven Laufbahn fuer das
Museum gespendet. Natuerlich gibt
es eine eigenen Raum fuer die All
Blacks mit historischen Bildern usw.,
Tonaufzeichnungen und alle Spiele,
die sie vor allem in der Vergangenheit
gegen das Mutterland, Irland oder
Schottland gewonnen haben.
Hinter Dunedin ging es ununterbrochen am Wasser entlang in Richtung aeusserste Suedspitze bis zur
Curio Bay, einem wildem Kuestenabschnitt, wo wir von den sehr hohen
Klippen aus, wir konnten mit dem Wagen dort hinauffahren, den Brandungswellen zuschauen und waehrend der Abenddaemme-rung erstklassige Fotos machen konnten. Seehunde waren allerorten und wir standen zur Ueber-nachtung mit unserem
Wagen letztendlich im Schilf und
Flachs, ein eigenwilliger, aber hochinteressanter DOC-Platz (Department of
Conservation).
Danach die groesste suedliche
Stadt der Suedinsel, Invercargill – von
dort sind wir einen Tag nach Stewart
Island, der kleinsten Insel, wenn man
Neuseeland als 3-Insel-Staat betrachtet. Stewart Island ist nur mit dem
Schiff von Bluff erreichbar. Im vorvorletzten Jahrhundert war es haeufiger
Ausgangspunkt fuer Expeditionen
zumSuedpol. Diese Insel ist natuerlich
etwas fuer absolute Naturfreaks, denn
hier gibt es etliche Pflanzen und Tiere
endemischer Art.
Die naechste Station hiess Te
Anau. Von hier geht es in alle Sounds
wie z. B. den weltberuehmten Milford
Sound. Den hatten wir 1995 besichtigt, daher wollten wir dieses Mal den
Doubtful Sound, als Mitfahrer auf einem Segelboot erkunden. Doch wie
so oft in den Sounds, Regen ohne Ende. So haben wir uns kurzent-schlossen das riesige unterirdische Wasserkraftwerk von Manapouri angeschaut.
Hierfuer war das Wetter geeigneter.
Es ist eine geniale technische Meisterleistung, die die Neuseelaender
hier bereits Anfang/ Mitte der 60er
Jahre vollbracht haben, in dem sie in
dieses superharte Felsgestein ein
derartig grosses WKW unter die Erde
gebaut haben. Im Inneren sieht es wie
Der Zeppelin 2015
in einer Filmkulisse eines James Bond
– Filmes aus, wo meistens im finalen
Showdown die unterirdischen Anlagen
der Schauplatz sind.
Am naechsten Tag sind wir in Te
Anau von unserem Vermieter (Motel
Alpenhorn, das hatten wir auch schon
vor 15 Jahren beim Vorgaenger unseres Vermieters, der das Motel 1997 an
ihn verkauft hat) zum Ausgangspunkt
eines der grossen Neuseeland-Walks
– dem Kepler Track – gebracht worden, den wir einen Tag begangen haben. Der Track hat eine Laenge von
rd. 57 km und die Wegstrecke hat 3
Huetten und ist auf 4 Tage angelegt.
Das Wetter war nach wie vor nicht
gut, vor allem war Sturm vorhergesagt
worden und wir trafen unterwegs 2
Amerikaner aus Colorado, die zwar einen Tag auf der 1., der Luxmore Hut
uebernachten wollten, aber am naechsten Tag auch wieder zurueckkommen wollten wegen des Sturmtiefs. Wir sind am Nachmittag retour,
ca. 2/3 der Strecke und unten am
Sound dann mit dem Motorboot zurueck nach Te Anau.
Als naechstes kam die Stadt Arrowtown, ein altes Goldgraeberstaedtchen, postalisch zu dem bekannteren
und populaeren, aber auch ueberlaufenen und teuren Queenstown gehoerend. Es ist ein kleiner Ortskern mit
restaurierten Haeusern und einer sehr
guten Geschichtsdarstellung ueber
die Goldgraeberzeit und dem chinesischen Settlement, Siedler ohne eigenen Claim, die praktisch nur die Reste
und aufgegebenen Claims der weissen Siedler abschuerfen durften.
Es gab natuerlich noch einen
Grund, speziell fuer mich, aber nicht
nur, nach Arrowtown zu fahren... Unser Vermieter Toni erzaehlte mir eines
Morgens, dass sie fuer 2 Tage nach
Arrowtown fahren, denn er hatte als
Weihnachtspraesent Karten fuer ein
Open Air / Konzert von Dr. Hook und
Medicine Show sowie Creedence
Clearwater Revival bekommen. Na
super, unsere Zeit: Dr. Hook & Medicine Show und CCR!
Also das war der Stand in Te Anau
und unserer weiterer Weg fuehrte ohnehin nach Arrowtown. Als wir dort
nun ankommen, frage ich im I-Site
(den oertlichen Info-Centern), wo genau das Konzert stattfindet und ob
man noch Karten bekommen koennte..... also es war noch ein ganzes
Stueck hinter dem Ort, auf dem Grund
und Boden eines grossen Weingutes.
Karten gaebe es vor Ort. So sind wir
also nach Besichtigung des Ortes und
Buchung eines Nachtplatzes auf dem
oertlichen Campground Richtung
Weingut aufgebrochen und standen
auch schon bald im Stau. Ein Riesentrubel und -andrang bahnte sich hier
an, aber kein Wunder, hier schaut diese Musikevents nicht nur die Generation, die die Musik noch livehaftig erlebt hat, an, sondern auch junge und
ganz junge Leute; vielleicht aber auch
deswegen, weil es andererseits, gerade auf der Suedinsel nicht so viele
Gelegenheiten gibt, solche Musikgruppen oder besondere Events zu
erleben, so wie in Europa. Wir haben
natuerlich nicht mehr den Ehrgeiz,
stundenlang bei Open Air Konzerten
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Reisebericht
abzuhaengen, so hatten wir den Vorteil, als wir nicht zu Beginn um 13.00
Uhr, sondern erst nach 17.00 Uhr eintrafen, gleich die Hauptgruppe zu
hoeren. Als ich nach den Kartenpreisen und Eintrittsprocedere erkundigte,
war gerade noch Silvia’s Mother von
Dr. Hook zu hoeren, eine halbe Stunde spaeter sollten CCR auftreten. Eintritt original: 95,00 pro Nase, wir zahlten am Ende nur fuer CCR schlappe
75,00 NZD – primig.
Station hiernach: Lake Wanaka mit
dem wunderschoenen Mt. Aspiring
und dem Nationalpark (NP). Eine einzigartige Kulisse, eben wie praktisch
die ganze Suedinsel. Von unserem
dortigen Camping-platz fahren wir ein
paar km auf normalen Strassen und
dann ab auf die Gravel Road, den typischen neuseelaendischen Nebenstrassen, auf denen man vielerorten
eben nur ueber diese Pisten dahin
kommt, wo es interessant wird. Es ist
genau der Grund, warum es hier ueblich ist, einen Wagen mit Vierradantrieb (4WD) zu fahren. Wir fahren an
diesem Morgen nur hin ueber min.
45km Gravel Road und durch mindestens 12 Fords, also Senken, die mit
mehr oder weniger Wasser gefuellt
sind. Eine superschoene Alpintour,
den Mt. Aspiring und andere gewaltige schneebedeckte Gipfel vor Augen
nach rd. 2,5 Std. Aufstieg, aber solch
eine Tour lohnt sich – zudem kann
man einzigartige Fotos schiessen.
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Szenenwechsel: Hiernach erreichen wir den Haast Pass und fahren
sowohl aus dem Fjordland als aus
dem alpinen Bereich um Wanaka heraus an die Westkueste. Haast, uebrigens ein in Bonn geborener Deutscher, erforschte dieses Gebiet in der
Mitte des 19. Jahrhunderts. Vom
DOC-Center in Haast sind wir, das
macht man wirklich nur, wenn man
ueber den Luxus von Zeit verfuegt, rd.
50 km in eine Sackgasse gefahren
und zwar zur Jackson Bay. Es ist eine
Kuestenstrasse, die nach Sueden fuehrt, aus der man aber wieder zurueckfahren muss, weil dort unten keine
Strasse weiterfuehrt. Im Lonely Planet
war von einem „angesagten“ kleinen
Lokal in Jackson Bay, dem „Cray Pot“
die Rede und wir essen dort einen
Blue Cod – es ist praktisch ein umgebauter Strassenbahnwaggon. Der
Fisch ist zwar sehr wohl- schmeckend
und sehr teuer, also die wussten
schon, dass sie im LP stehen. Beeintraechtigt wurde das ganze durch dort
massenhaft vorkommende Sandflies,
die widerlichen kleinen Steckmuecken. Hinzu kam, dass wir im Freien
uebernachten wollten, denn der Tag
endete bald. Also einspruehen, einspruehen und noch einmal.....
Auf dem Weg zu unserem Nachtquartier, das hatten wir auf dem Hinweg schon erkundet – hinter einer
Bruecke ein paar Meter Gravel Road
und dann links in die Botanik – kamen
wir an einem „Historic Cemetery“ vorbei, den ich mir, natuerlich mit Kame-
ra, anschauen musste. Auch wenn es
leicht makaaber wirkt, es ist einfach
historisch superinteressant. Auf den
wenigen Grabsteinen, auf denen noch
etwas zu lesen war, konnte man erkennen, dass hier als einer der letzten
im Jahre 1901 der Faehrmann aus
Jackson Bay, ein gebuertiger Hamburger, Namen habe ich auf dem Foto, ist
mir gerade entfallen, begraben liegt.
Von anderen war tw. nur ein verrottetes Holzkreuz oder eine Art Umfriedung, aussehend wie ein eisernes
Bettgestell, uebrig. Das verbarg sich
alles schon wieder fast in einem Regenwald, zugewachsen wie in einer
Filmkulisse aus Jurassic Park. Die
Daemmerung tat ihr uebriges zur
Stimmung.
Franz Josef Gletscher, neben dem
Foxgletscher der andere der beiden
grossen Gletscher auf der Suedinsel,
war unser heutiges Ziel. Jetzt kommt
etwas typisch neuseelaendisches,
vielleicht eher auf der Suedinsel als
im Norden. Wir wollten den Gletscher
nicht auf der Hauptwanderroute von
vorne, wo alle Welt geht, besichtigen,
sondern von der Seite ueber einen
wildromantischen Gebirgsweg, ca. 2
,5 Std. Wanderzeit. Nach ca. 1 Std.
stehen wir vor einem reissenden
Fluss, eine schmale Bruecke fuehrt
zwar hinueber, aber sie ist versperrt
und mit grossem Schild versehen
„Closed – Caution“. Die Bruecke war
aus Sicherheitsgruenden gesperrt.
Auf der anderen Seite konnte man sehen, warum, da der schmale Leinpfad
dort einfach weggebrochen war. Aber
konnte man, um Gottes Willen, das
Schild oder den Hinweis nicht schon
im Ort, zu Beginn des Wanderweges
anbringen?
Also zurueck und nun doch direkt
zum Gletscher, vor 10 Jahren waren
wir am Fox Gletscher, an den man
naeher herankommt, aber dieser hier
ist dafuer groesser und in den letzten
Jahren sogar wieder etwas gewachsen.
Ansonsten kann man an der Westkueste im Prinzip die Regenjacke
gleich draussen lassen. In Hokitika
regnet es stark, so fahren wir weiter
nach Greymouth und quartieren uns
im Motel ein. Am naech-sten Tag besuchen wir die Pancake Rocks, die
auch wirklich so aussehen.
Der Zeppelin 2015
Reisebericht
Am Abend machen wir eine Brauereibesichtigung, besser gesagt ist es
wohl eher eine historische Brauereistaette, die besichtigt wird, denn dass
hier tatsaechlich noch Bier gebraut
wird, glaubt keiner, allenfalls wird
Brause gemacht. Dafuer ist es eine
sehr freundliche Maori, die uns fuehrt,
alles erklaert und am Ende alle 7 Sorten mit uns durchprobiert, wozu allerdings auch ein Radler gehoert.
Von hier geht es ueber Reefton –
gut erhaltene, fuer hiesige Verhaeltnisse alte Goldgraeberstadt – nach
Maruia Springs zu den Hot Water
Springs. Diese Heisswasserquellen
mit anschl. Massage taten unserem
Ruecken sehr gut. Ueber Murchison –
toller, riesiger Antikladen, Besitzer ist
ein Hollaender – fahren wir in die
Naehe von St. Arnaud, wo wir auf einem Campground an einer historischen, uralten Eisenbahnbruecke uebernachten, mit uns in dieser Nacht 9
grosse und kleine Camper, auch
PKW’s. Ein herrlicher DOC-Platz am
Fluss.
Nun ging es unaufhaltsam in den
Norden der Suedinsel und wir fuhren
nach Motueka, Ausgangspunkt fuer
den Abel Tasman NP und die aeusserste Nordspitze der Suedinsel. Die
naechsten 4 Tage blieben wir hier und
haben einiges erleben koennen. Einen Tag auf dem Wasser, von Marahau aus Seakayaking, sehr schoen
und anstrengend oder schoen anstrengend, aber mal etwas anderes,
ein kleines Eiland anzusteuern, auf
dem man dann fast fuer sich ist. Hierzulande wandert man doch eher auf
Fluessen.
Greifvoegel, Schafe, Rinder, meist an
Straenden mit Klippen, Possums und
andere Nager usw. Ich nehme das
schon gerne auf, vor allem, wenn die
Tierkadaver noch, wie der Wiener
sagt, „a scheene Leich“ ist, aber meine Frau ist in der Beziehung nicht immer davon angetan.
Die letzte grosse Stadt auf der Suedinsel war schliesslich Nelson, bevor
wir ueber Picton wieder nach Wellington zurueck auf die Nordinsel fuhren.
In Nelson scheint es auch eine groessere deutsche Auswandererkolonie zu
geben. Wir haben ein Geschaeft entdeckt „German Sausages – deutsche
Wurstwaren“. Wir kamen mit dem
deutschen Besitzer ins Gespraech,
ein ehemaliger Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der vor ca. 5 Jahren ausgewandert ist, gleich mit Frau, Eltern
und Bruder.... Er betrieb bei seinem
Laden um die Ecke noch einen Bratwurststand, mh, lecker die Bratwurst.
Den Bratwurststand, der ihm gehoerte, bediente ebenfalls eine mit ihrem
Mann ausgewanderte Dresdnerin, die
seit 4 Jahren hier leben und die uns
erzaehlte, dass sie in der alten Heimat auch um ihren Arbeitsplatz kaempfen mussten und bei Firmenpleiten sass man wieder auf der Strasse
und dann haben sie sich gesagt, dann
wandern wir eben aus, altersmaessig
war es mit 35 Jahren wohl auch rich-
tig. Obschon wir bis hierhin fast vollstaendig auf Wurstwaren verzichtet
hatten war es doch wieder einmal
sehr schoen, ein paar Bockwuerste,
frischen Leberkaes, Jagdwurst etc.
einzukaufen.
Den letzten Ritt machten wir wieder auf der Kuestenstrasse von Nelson nach Picton und sind dann mit
der Nachtfaehre am 21. Maerz zurueck zur Nordinsel. Wir haben nicht
vorgebucht und sind sofort mitgekommen, es war eine Nachtfaehre, die gegen 22.30 Uhr in Wellington anlegte.
Dort mussten wir nur noch ein Nachtlager finden fuer uns und unsere NISSAN Vanette – das war ein laengerer
Akt, aber davon beim naechsten Mal
mehr, wer moechte......
Fortsetzung folgt!
Herzliche Gruesse fuer heute
Henning & Roswitha Radtke
P.S.
Da ich nicht alle E/Mail Adressen
habe und es letztendlich auch zuviel
werden wuerden, bitte ich um Weitergabe an evtl. Interessierte!
Rueckkehr, falls mich/uns jemand
allen Ernstes vermissen sollte, ist der
6. Juni 2011!!!
In Collingwood haben wir Rosy’s
Chocolate probiert. Sie hat ihren Verkaufsladen in einem pinkfar-benem
Haus – na ja, wer’s mag – und bietet
ganz exorbitant gute Pralines und
Schokoladen an. Das war mal wieder
ein guter LP – Tipp.
Am Farewell Spit, der angesprochenen noerdlichsten Spitze, fanden
wir in den Duenen Walskelette, von
kleineren Walen zwar, aber gut erhalten und imposant. Ueberhaupt haben
wir, vor allem auf der Suedinsel, viele
Tierleichen gesehen, angefangen von
Voegeln aller Art, leider auch einige
Der Zeppelin 2015
Die Bilder stehen nicht im direkten Zusammenhang mit dem Text.
... auf ein Wort
Gedanken über den Freundeskreis vom Vorsitzenden
Liebe Freundeskreismitglieder,
ich weiß es gar nicht mehr so genau, aber seit 1997 oder 1998 bin ich nun Vorsitzender des Freundeskreises. Eine ewig
lange Zeit. Viel haben wir gemeinsam in dieser Zeit bewegt, manches haben wir aber auch nicht geschafft. Durch das unermüdliche Engagement einiger weniger Mitglieder konnten wir gut 15 Jahre den Mitgliedsbeitrag halten. Schließlich gab
es dann in der Mitgliederversammlung im November 2010 einen einstimmigen Beschluss, die Mitgliedsbeiträge moderat
zu erhöhen. Auch die Wochenendpauschalen wurden vom Bildungshaus nur moderat erhöht.
Wenn ich nun sehe, was uns Freundeskreismitgliedern für wenig Geld an vier Wochenenden im Jahr geboten wird, bin
ich fast ein bisschen traurig über die rückläufigen Teilnehmerzahlen. Ein Mitglied teilte mir mal u.a. folgende Gedanken
zum Thema Freundeskreis mit:„Für mich lange Zeit ein Rahmen für Begegnung, Entwicklung, Lernen, Fröhlichkeit, Geborgenheit, angenommen sein, Unterhaltung, und vieles mehr.
Jetzt passiert etwas damit ... Umbruch. Veränderungen, Fragen, Wünsche, Ansprüche, Altes bewahren, Interessen verändern sich, Älterwerden, Tradition...„
Ein anderes Mitglied schrieb:„Ich freue mich immer wieder auf die Freundeskreiswochenenden in Goslar. Sie genießen
bei mir hohe Priorität. Hier treffe ich nette Leute, hier habe ich Freundschaften geschlossen, hier kann ich ungezwungen
sein und außerdem bekomme ich auch noch die Gelegenheit, etwas in Seminaren ohne Zwang lernen zu dürfen, das alles ohne viel Geld„
Also scheint ja für einen Teil der Mitglieder das menschliche Miteinander im Vordergrund zu stehen, während andere wohl
eher ihre Teilnahme von den Seminarthemen abhängig machen, sich „die Rosi-nen rauspicken„. Für die Organisation dieser Wochenenden ist das natürlich „eine Wanderung auf schmalem Grat„, mit wenig Geld gute Seminare durchzuführen
ist nicht einfach. Wegen der rückläufigen Teilnehmerzahlen haben wir uns ja auch schweren Herzens entschlossen, die
Zahl der Seminare an den Wochenenden vorerst zu reduzieren.
Wir haben aber als Verein eine rechtlich verbindliche Zweckbestimmung, der wir auch nachkommen. Es ist daher nicht
möglich nur Bastel-, Wander- und Besichtigungsseminare anzubieten. Politische Bildung ist ein wichtiger Bestandteil der
Zweckbestimmung. Auf diesem Gebiet haben wir einiges auf hohem Niveau geboten und werden auch noch einiges bieten, insbesondere zur aktuellen Zeitgeschichte. Bleibt also die Hoffnung, dass sich viele Freundeskreismitglieder wieder
auf die menschlichen Werte unseres Vereins besinnen und die Wochenenden durch ihre Teilnahme bereichern.
Sorge bereitet mir auch die Bereitschaft, im Vorstand oder im Redaktionsteam des „Zeppelin„ mitzuarbeiten. Meine Zeit
im Vorstand, wie auch die einiger anderer neigt sich allein altersbedingt, hoffentlich nicht auch gesundheitsbedingt, dem
Ende zu. Sollten sich in absehbarer Zeit nicht Mitglieder finden, die nach und nach die Vorstandsarbeit übernehmen, so
werden die Tage des Freundeskreises gezählt sein.
Beim Redaktionsteam sieht es genauso aus. Chefredakteurin Erika Rumpel hört aus gesundheitlichen Gründen auf. Dieses ist ihre Ausgabe. Der bisherige Ruf nach neuen Teammitgliedern mit neuen Ideen und frischem Elan ist leider bisher
erfolglos verhallt. Sollten sich im Laufe dieses Jahres keine Mitglieder finden, die ein neues Redaktionsteam bilden, so
gibt es ab 2016 keine Ausgabe mehr vom „Zeppelin„.
Liebe Mitglieder, ein Verein lebt durch seine Mitglieder und der Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Menschliches
Miteinander, echte Liebe und Geborgenheit lassen sich nicht kaufen, auch nicht durch Mitgliedsbeiträge. Was sagte unser
Ehrenmitglied Achim Baensch in den Seminaren immer beim Thema Motivation: „Wenn Du bei anderen ein Flämmchen
entzünden willst, muss ein Feuer in dir brennen.„
In diesem Sinne hoffe ich, dass in Euch allen ein Feuer brennt!
Euer
Harald Fischer
Herausgeber: Freundeskreis des Bildungshauses Zeppelin e.V.
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Der Zeppelin 2015

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