Finanzkrise_VerbraucherschutzVorlesung2011-pdf - ba

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Finanzkrise_VerbraucherschutzVorlesung2011-pdf - ba
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Geld, Kredit und Schulden Wozu wir auf die Straße gehen sollten
Vorlesung „Verbraucherschutz“
Stand 17.10.2011
WiSe 2011/2011
Montags 18.00 Uhr VMP 9 WP 30
Prof. Dr. Udo Reifner
Universität Hamburg FB Sozialökonomie
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
1. Einführung: Das Buch
Das Buch „Die Geldgesellschaft“
2
1. Geldkollaps: Was ist passiert?
– Geld oder Wirtschaft – was ist zerstört?
– Die Finanzkrise macht Klima-, Umwelt- und Sozialstaatskrise
unlösbar
– Gewinner und Verlierer
2. Geldpolitik: Wie wird reagiert?
–
–
–
–
–
Das Vertrauen ist weg, musste der Staat eingreifen?
Der Staat zahlt
Weiß der Staat, was er tut?
Was machen die anderen?
Was wollen die Banken?
3. Geldsystem: Wie funktioniert es?
–
–
–
–
–
Das Bewässerungssystem der Wirtschaft ist gestört
Geldgeschäfte sind Kredite – manche verbrieft
Kredit ist gekaufte Zeit
Kreditrisiken sind zum Geschäft geworden
Finanzinstrumente zwischen Risikoabsicherung, Glücksspiel
und Betrug
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Das Buch „Die Geldgesellschaft“ (Kap. 4-7)
1. Einführung: Das Buch
4. Geldprobleme: Wie kam es zur Krise?
3
–
–
–
–
Subprime in den USA und England
Subprime in Deutschland
Der Verkauf verbriefter (fauler) Kredite
Moderne Geldfälschung: die Scheinwelten "toxischer
Papiere"
5. Geldkontrolle: Gibt es keine Regeln?
– Der vom Recht befreite Kapitalmarkt
– Die andere Realität
– Macht der Banken
6. Geldideologie: Wie erklärt das Geldsystem die
Krise?
–
–
–
–
–
Geld durch Geld erklären
Zu viel oder zu regellos?
Menschliches Versagen
Komplexität durch Anbieterperspektive
Neo-Liberalismus
7. Geldperspektiven: Was können wir tun?
– Verstehen!
– Verändern!
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Nr.
1. Einführung: Die Vorlesung
1
4
2
3
Titel
Vorlesungsplan
Stichworte
Das Buch
Motivation, Zwei Bücher in einem: Geldsystem: Funktion (III. 77-206),
Ideologie (VI.374-410), Deformation (IV 3.+4, 265-308); Krise: Politik
(I.+II, 15-76); Subprime (IV.1+2, 207-264); Recht (V.309-366)
Verbraucherperspekt Verbraucher- und Anlegerperspektive, Perspektivwechsel, Krise als
ive
Übermaß, Gier und Sorglosigkeit Komplexität, Geldenglisch, Soziologie
des Geldsystems
Geld
Forderung, Zahlungsfunktion, Wert des Geldes, Geschichte Sicherheit,
Kreditwürdigkeit, Banken, M1-M3 (M4-M6)
4
Kredit
5
Zinsen
7
Wucher
8
Scheingeld
9
Geldkrise durch
Wucherkredite
PP/Buch
Datum
I-IV/ S.9-15 17.10.2011
V-IX/ S.
411-427
X-XVI/S.88121, 268272
Bewässerungssystem der Wirtschaft, Darlehen und Verwahrung, Faule XVIIKredite, Scheinkredite, verbriefte Kredite
XIX/S.77101
Lebenszeit, Zinsen, Zinseszinsen und Verbraucher Kredit verbindet,
XXKredit ist produktiv, Banker und Bankiers
XXI/S.125156
17.10. +
31.10.2011
24. fällt aus
07.11.2011
14.11.2011
21.11.2011
28.11.2011
+
5.12.2011
Effektivzins, Geldwachstum, Regeln gegen den Wucher
XXII12.12.2011
XXIV/S.143
ff; 208-238
Verbriefung und Finanzrisiko, Versicherung und Future, Glücksspiel und XXV19.12.2011
Risikoabsicherung
XXVI/S.157206/
Pooling, Kreditverkäufe, Verbraucherbetroffenheit, rechtliche
Schranken
10 Geldkrise durch
toxische Papiere
Scheingeld (Unwertpapiere), Scheinkredite, Scheinanlagen,
Scheinrisiken, Scheinsicherheiten, Scheingewinne (Provisionen),
11 Geldideologie
Zirkelschlüsse, Perspektivwechsel, Krise als Übermaß, Gier und
Sorglosigkeit Komplexität, Geldenglisch,
12 Geldkontrolle durch
Recht
Deregulierung, EU-Harmonisierung, Steueranreize,
Verbraucherschutzkonzepte, Bankaufsicht, Neo-Liberalism. Macht des
Geldes, Bilanzwahrheit, Überschuldungszahlen, Steuerparadiese,
09.1.2012
S. 256-264
XXXVIXXXVII/
S. 265-308
LVII-LVIII/
S.371-402
16.1.2012
L-LIV/
S.309-333
30.1.2012
23.1.2012
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
1. VERBRAUCHERSICHT
5
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
These 1: Verbrauchersicht erklärt die Krise.
Sie ...
1. Verbrauchersicht
• kauft um zu verbrauchen - verbraucht nicht um zu kaufen
6
• Realwirtschaft statt Geldwirtschaft (Nachhaltigkeit)
• Geld ist nur Mittel und nicht Zweck (Ethik)
• arbeitet um zu leben und lebt nicht um zu arbeiten
• geht vom Bedürfnis statt von der Kapitalvermehrung aus
• Bedürfnisse verstehen und übersetzen (soziale Kompetenz)
• soziologische Fantasie
• ist einfach und demokratisch
• Verbraucher sind alle.
• Verbraucher wollen konsumieren.
• Geld ist für Verbraucher nur „einnehmen und ausgeben in der Zeit“
• ergänzt die Anbietersicht in der Marktwirtschaft
• professionell, effizient, sparsam und eigenverantwortlich ist
„ökonomisch“
• nachhaltig, human, lebenszeitlich, solidarisch ist „sozial“
• sozial-ökonomisch ist eine Verbrauchersicht, die mit den besten
Mitteln (ökonomisch) die besten Zwecke (sozial) erreicht.
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
These 2: Der Markt diskriminiert!
• Vermögen
1. Verbrauchersicht
– kaufkräftige Nachfrage vs Bedarf
– Ein Mensch mit 100€ *10% < ein Mensch mit 1.000€*10%
• Größe
– Economy of scale; Meistbegünstigungsklausel; Too big
to fail; Zinsdegression/progression; Wer hat dem wird
gegeben; payday loans; Mengenrabatt;
Leuchtturmeffekt
• Zweck
– Profit- vs Bedürfnisorientierung; Substitution vs
Artenvielfalt
• Zugang
– Informationsasymmetrie, Intransparenz
• Dauer
– Kurz- versus Langfristigkeit
7
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1. Verbrauchersicht
These 3: Wer den Egoismus als Verkehrsregel nutzt
muss die Straßen sichern und die
Verkehrsteilnehmer schützen! (Verbraucherschutz)
8
• Vermögen: Sozialstaat, Versicherung,
Kinder, Alte, Schwache
• Größe: Kartellschutz
• Zweck: materieller Verbraucherschutz
(Natur-, Gesundheits-, Arbeits-,
Mieterschutz)
• Zugang: informationeller
Verbraucherschutz
• Dauer: staatl. Daseinsvorsorge,
Nachhaltigkeitskontrolle
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These 4: Kreditschulden sind Schulden
gegenüber Sparern und Banken (citibank 2002)
1. Verbrauchersicht
1. Kredit
Abschlussdatum
3. Kredit
Gesamt
10.01.2002
19.03.2002
10.06.2002
10.600,00 €
5.500,00 €
10.000,00 €
26.100,00 €
10.600,00 €
16.100,00 €
26.100,00 €
26.100,00 €
Versicherungsprämie
1.212,00 €
2.477,80 €
6.948,10 €
7.403,22 €
incl. Finanzierung
1.441,18 €
3.214,27 €
10.947,15 €
14.428,97 €
12,07%
14,46%
15,05%
12-15%
22,50%
23,50%
33,07%
Barauszahlung
aufsummiert
Effektivzins (lt.
Vertrag)
Effektivzins (tatsächl.
incl. Vers)
20,50%
Gesamtkosten ;
€31.794,99
Barauszahlungen;
€26.100,00
Zinsen +
BearbeitungG
2.233,56 €
5.627,49 €
19.447,43 €
Gesamtkosten
3.445,56 €
8.105,29 €
26.395,53 €
Finanzierungsbetrag
11.812,00 €
18.933,19 €
33.788,68 €
Schuld
14.044 €
24.559 €
53.235 €
59.590 €
33%
50%
101%
122%
Kosten zu Ertrag
9
2. Kredit
31.794,99 €
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2. GELD
10
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Geld ist (dient als)...
2. Geld
• Zahlungsmittel
–
–
–
–
Kaufkraft
Akzeptanz
Vertrauen (Creditum)
Kreditwürdigkeit
• Wertaufbewahrungs/vorgriffsmittel
– Kapitalanlage, Sparbetrag
– intertemporär tauglich als Zahlungsmittel
• Wertmaßstab/Recheneinheit
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2. Geld
These 4: Eine Forderung ist Geld, wenn …
12
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Eine Forderung ist Geld, wenn sie genutzt wird
als ...
2. Geld
• Zahlungsmittel
13
– Kaufkraft = Akzeptanz durch Dritte,
– weil Vertrauen (Creditum) in Schuldner, der
– kreditwürdig ist.
Damit kann man Werte in die Zukunft
transferieren oder aus der Zukunft in die
Gegenwart holen (Wertaufbewahrungs/
Wertvorgriffsmittel) Es stellt den Wert von Waren
und Dienstleistungen dar und macht sie
rechnerisch vergleichbar.
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Verbriefung macht Forderungen und Risiken
„abstrakt“
• Forderungen
– entstehen aus
2. Geld
• Kredit, Kapitalbeteiligung, Anleihe
– Werden verbrieft als
• Gesellschafteranteil: Von der OHG zur
Aktiengesellschaft
• Verbrieftes Darlehen: Bank- UnternehmensStaatsschuldverschreibungen
• Pfandbrief, MBS, ABS
• Forderung an Forderungen: Pools,
Investmentzertifikat..
• Sicherheiten (Ausfallforderungen)
– Entstehen aus
• Bürgschaft, Grundschuld, Hypothek, Garantie
– Werden verbrieft zu
• Grundschuldbrief, Option, Derivat, Zertifikat,
strukturiertem Papier
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Verbriefung macht Forderungen zu privatem
Geld
2. Geld
• Offizielles Geld ist liquide, sicher und abstrakt
– M1-Geld: Geldscheine und Münzen, abhebbares "Geld" auf
den Girokonten (4 Bio.)
– M2-Geld: M1 + kurzfristigen (2 Jahre) oder kurzfristig
kündbare Einlagen (8 Bio.)
– M3-Geld: M2 + kurzfristig fällige Anteile an
Geldmarktfonds, Wertpapieren der Zentralbank
(Repoverbindlichkeiten), Geldmarktpapiere,
Bankschuldverschreibungen (9,4 Bio.)
• Geldsurrogate
– „M4“- Verbriefte institutionalisiert handelbare Forderungen
(Börse, Aktie, Investmentzert. Etc.)
– „M5“ – Verbriefte außerbörslich handelbare Wertpapiere
– „M6“ jede abtretbare Forderung
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Geld als Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel
• Wert
2. Geld
– Gold/Silber/Perlen
• Forderung (gegen
Banken)
– Giralgeld
• staatlich gesicherte
Forderung
• Scheck, Wechsel,
EC-Karte,
Kreditkarte
• Sparguthaben,
Festgeld
– Zentralbankgeld
• Golddeckung,
Goldkerndeckung,
Staat, IWF
– Staatsanleihen
– Staatsgarantien
– Bankschuldverschreib
ung, Bankgarantie
•
Sonstige Forderungen
– Kredite
– Verbriefungen
• Wertpapiere
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M1 – M3 / M4 – M6
Realgeld = Dinge mit bleibendem Wert
– Gold/Silber/Perlen
– Banknoten auf Goldbasis (Bretton Woods)
2. Geld
Virtuelles Geld = Übertragbare Forderung
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Staats- und Bankgeld
– M1: Münzen, Banknoten (ECB); Giralgeld
– M2 = M1 +: Einlagen 2 Jahre max.; liquide
– M3 = M2 +: ECB-Wertp.; kurzfr. Geldmarktfonds,
Privates „Geld“ (andere Forderungen)
– M4 Bank: Wertpapiere (MBS/ABS); Futures
– M5 Wirtschaft: Aktien/Investmentzertifikate
– M6 Sonstiges: Jede „übertragbare Forderung“
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Kredite – Geld
2. Geld
Geldmärkte
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Produktive Kreditmärkte
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3. KREDIT
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Produktiver Kredit = Kooperation
3. Kredit
• Kredit …
•
•
•
•
Arbeitsteilung und Kooperation
Verbindet Zeit und Arbeit
macht Arbeit produktiver
Muss produktiv wirken (responsible credit)
• Mutuum (Darlehen) und locatio conductio
specialis (Geldmiete) im römischen Recht
• Geldverwahrung (§700 BGB)
(Wertaufbewahrung)
• Usura
• Die Ideologie des „creditum“
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Kredit ist Geldmiete
3. Kredit
Kreditgeber
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Sparer
Anleger
Investor
Aktionär
Anteilsbesitzer
Gesellschafter
Zocker
Kreditnehmer
Kapitalnutzung
Zinsen/Rendite
Bank
AG
Unternehmer
Hausbesitzer
Verbraucher
Zocker
Investor
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Kreditgeber und Kreditnehmer
Kreditnehmer
3. Kredit
Kreditgeber
Investor
Sparer
Anleger
Aktionär
Wertpapierkäufer
Partner
Spieler
Kredit/Risiko
 KMU
Verbraucher
 Hausbesitzer
Staat/Gde
 Gemeinnützig
Schuld/Zins
Vermittler
Bank
Investment Fond
Makler
Versicherer
Strukturvertrieb
22
Unternehmer
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4. ZINSEN
23
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Warum verlangt man Zinsen?
4. Zinsen?
• Kosten für Geldproduktion (Münzregal)
• Mengenunterschied (v. Miese)
– künftige und heutige Güter (wegen subjektiver Präferenz)
• Abgezweigter Teil des Mehrwertes (Marx)
• Zeitentlohnung für Verzicht auf Gegenwartspräferenz
(Böhm-Barwerk)
– Überschuss bei Verschiebung von Arbeit in die Zukunft
– höhere Produktivität
– Nutzung von Maschinen
• Römisches Recht
– Schadensersatz für Verschlechterung (Integritätsinteresse §249 BGB)
– Schadensersatz wegen entgangenen Gewinns (damnum emergens
§252 BGB)
– Wucher (Usura wenn nur Zeitkompensation) (Risiko und Sparen)
• Bürgerliches Recht (19tes Jahrhundert)
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– Miete für (Arbeits)Zeit (§488 BGB)
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Warum zahlt man Zinsen?
• Psychologisches Gesetz (Keynes)
4. Zinsen?
– Einkommensmotiv
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• Zeit zwischen Einnahme und Ausgabe des Einkommens,
– Geschäftsmotiv
• Zeit zwischen Einkauf und Verkauf einer Ware,
– Vorsorge- oder Vorsichtsmotiv
• bevorstehende und unvorhersehbare Ausgaben,
– Spekulationsmotiv
• Erwartung günstiger Gelegenheiten
• Gegenwartspräferenz (Böhm-Barwerk)
• „Ausbeutung“ der Notlage (§138 Abs.2 BGB)
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Zinsen (i): Geldwachstum oder Frucht?
4. Zinsen?
Wachsen/Schrumpfen
(„größer/kleiner werden“)
Stausee
Arbeit
Geld?
sich Vermehren
(„Früchte tragen“)
Boden
Volk
Birnen
Boden
Kühe
Gletscher
Uran
Kinder
Kälber
Kt = K0 + Zinsen
Zinsen = (K0 * i * t)
Kt = wt * K0
Zinsen = Kt - K0
Endkapital = Kt Anfangskapital = K0 Zinssatz = i, Zeit = t Wachstumssatz = w = (1+Zinssa
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Zinsen (i) ist Geldwachstum
Das Geldsystem in unserem Kopf
4. Zinsen?
Wachsen/Schrumpfen
(„größer/kleiner werden“)
Stausee
Kinder
Geld!Birnen
Gletscher
Uran
sich Vermehren
(„Früchte tragen“)
Kühe
Birnbaum
Boden
Arbeit
Kälber
Kt = K0 + Zinsen
Zinsen = (K0 * i * t)
Kt = wt * K0
Zinsen = Kt - K0
Endkapital = Kt Anfangskapital = K0 Zinssatz = i, Zeit = t Wachstumssatz = w = (1+Zinssatz)
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5. WUCHER
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Krebs und Krise – Was wir voneinander lernen
können!
5. Wucher
• Früherkennung in
speziellen Zentren
• Operative Entfernung
• Chemotherapie
• Strahlentherapie
• Austrocknen
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• Überwachung der
Wachstumsraten nach
Sektoren (Neues BSP
(Sen versus IMF))
• Stop hedge und
Geldfonds
• Wachstum verlangsamen
durch Wuchergrenzen,
Zinsrestriktionen,
Besteuerung,
Mindesthaltezeiten,
Risikoteilung bei
finanzierten Anlagen
• Fördern produktiver
Kreditvergabe,
Reduktion risikoreicher
Investitionsziele
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Wucher, Früchte und Geld
„Geld arbeitet nicht“
5. Wucher
• Was nur wächst,
–
–
–
–
vermehrt sich nur scheinbar (Gattung)
oder arbeitet nur für sich
kann wuchern und andere ersticken
muss begrenzt werden
• Was Früchte trägt und sich vermehrt
– arbeitet für andere
– muss gepflegt und gegossen werden,
– ist gesellschaftlich produktiv,
Geld/Kapital kann wuchern aber keine Früchte
tragen
Zinsen sind eine Fehlvorstellung
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Wucher: usura oder laesio enormis?
5. Wucher
• Zinsen als Entgelt
– Usura u. Zinsverbote in Koran und Bibel
– Darlehn/Verwahrung: Wertaufbewahrung als
Leistung
• Zinsen als Schadensersatz
– Lucrum emergens
– Lucrum cessans
• Zinswucher – ein moderner Irrtum
– Laesio enormis, §138 Abs. 2 BGB
• Gläubigerschutz und Kreditgeber
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SCHEINGELD
32
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6. Scheingeld
Moderne Geldfälschung: die Scheinwelten "toxischer
Papiere"
33
•
1.Scheingeld: Wertpapiere ohne Wert
•
•
2.Scheinkredite: Umschuldungen
3.Scheinanlagen: Kreditfinanziertes Finanzinvestment
•
•
4.Scheinrisiken: Wie man an Verlusten sowie an der Erfindung von
Risiken verdient
5.Scheinsicherheiten: strukturierte Papiere
•
6.Scheingewinne: das Anreizsystem der Provisionen
–
–
–
a)Geldmengenwachstum M1, M2 und M3
b)"Risikoanreicherung"
c)Wie entdeckt man Scheingeld?
–
–
–
a)Hedgefonds: Kredithebel als Turborendite
b)Schrottimmobilien: Rente auf Kredit?
c)Leerverkäufe: Wie verdient man am Niedergang?
–
–
–
–
a)Trennung von Kredit und Risiko
b)Wiedervereinigung von Kredit und Risiko
c)Weitere Risikoverlagerungen auf de Kunden
d)Die großen Fonds sind verschmutzt
–
–
–
–
a)Zins, Provision und Gebühr - Arbeitszeit oder Unternehmergewinn 59
b)Provisionen haben den Verdienst verdrängt 62
c)Die Provisionen haben das Geldsystem überall Leck geschlagen 64
d)Gibt es Grenzen? 6
Faule Kredite – faules Geld
6. Scheingeld
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Geldmärkte
Produktive Kreditmärkte
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Risikoabsicherung
Reale Risiken
– Prävention
– Kompensation
(Solidarität)
– Sicherheiten
(Pfand)
– Individuelle
Vorsorge (Sparen)
– Kollektive
Vorsorge
(Versicherung)
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Geld-Risiken
• Future
– Option
– Differenzgshft
• Wette
(Risikomax.)
– Gehebelt (finan)
– Fiktiv
• Verkäuflich
– verbrieft
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Falschgeld: Scheinwelten privaten Geldes
1.Scheingeld: Wertpapiere ohne Wert
6. Scheingeld
– a)Geldmengenwachstum M4, M5 und M6
– b)"Risikoanreicherung" durch Kredit („Hebel“)
2.Scheinkredite: Umschuldungskarussell
3.Scheinanlagen: Anlagen auf Pump
– a)Hedgefonds: Kredithebel als Turborendite
– b)Schrottimmobilien: Rente auf Kredit?
– c)Leerverkäufe: Verkauf gemieteten Geldes
4.Scheinrisiken: Zertifikate auf sinnlose Zufälle
(„Kasinokapital“)
5.Scheinsicherheiten: strukturierte Papiere
(„Immobilienblase“)
– a)Trennung von Kredit und Risiko
– b)Wiedervereinigung von Kredit und Risiko
– c) Risikoverlagerungen auf de Kunden
6.Scheinverdienste: „Erfolgs“provision und Bonus
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– a) Scheingewinn wird in echtem Geld ausbezahlt
– b) Beteiligung am Raubzug: Hehlerei
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Geld oder Wirtschat?
Realwirtschaft und Geldwirtschaft
reale Krisen – virtuelle Spiegelung
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• 7 Bio. € Geldvernichtung und alles steht noch
• aber Dritte Welt, Arbeitslose, Natur, Frieden sind
gefährdet
• Die drei realen Krisen
– Klimawandel: zu teuer
– Soziale Krise: die Grenzen der Ausbeutung
• Armut: 3Welt, Migranten, Kinder, Alte
• Traumrenditen und Wucherzinsen
– Politische Krise
• Parteien, Sicherheit, Einsamkeit, Sachzwänge
• Das Finanzsystem verschärft statt zu heilen
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Gewinner/Verlierer
Gewinner und Verlierer
• Kreditnehmer
• Unternehmer, Verbraucher, Hausbesitzer, Kommunen
• Kinder
• Perspektive: Verschieben auf die Zukunft
• Bedingungen: Kinderarmut
• Arbeitende
• Rettung des Kapitalwertes auf Kosten der Arbeit
• Gemeinschaft
• Überschuldung und Anpassung des Staates
• Sozialversicherungssysteme
• Städte
• "verklagte die Stadt Baltimore die Wells Fargo Bank wegen der
Zerstörung der Stadtteile der Schwarzen und Latinos durch
wucherische Darlehen mit hohen Raten.
• Afrika/Indien
• Rohstoffpreise und Arbeit
• Klein gegen Groß
• Bankenkonzentration;
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Staat: Der Retter
Der Staat als Retter
Finanzmarktstabilisierungsgesetz
§7 (1) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, für
den Fonds Garantien bis zur Höhe von 400 Milliarden Euro für
ab Inkrafttreten dieses Gesetzes und bis zum 31. Dezember 2009
begebene Schuldtitel und begründete Verbindlichkeiten aus
Einlagen von Unternehmen des Finanzsektors, die eine Laufzeit
von bis zu 36 Monaten haben, zu übernehmen, um
Liquiditätsengpässe zu beheben und die Refinanzierung am
Kapitalmarkt zu unterstützen. Satz 1 gilt entsprechend für die
Übernahme von Garantien für Verbindlichkeiten von
Zweckgesellschaften, die Risikopositionen eines Unternehmens
des Finanzsektors übernommen haben. Für die Übernahme von
Garantien ist ein Entgelt in angemessener Höhe im Jahr zu
erheben.
§ 9: Sofortige Kreditaufnahme des Bundes von 70 Mrd. €: „dürften
die Belastungen der öffentlichen Haushalte begrenzt bleiben."
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Der Staat als Retter
Die reale Rettung der Banken
• Präventiv: erleichterte Kreditverkäufe,
– HRE als Bad Bank, Sparkasse Bad Segeberg etc.
• Direkte Staatshaftung
– SachsenLB, HSH Nordbank, WestLB etc.
– Versteckt bei Berliner Bank, IKB
• Staatsbürgschaften
– Über SoFFin (Rettungsschirm), entgeltlich
– Indirekt über Austausch wertloser Wertpapiere in Bad
Bank
• Verschleierte Subvention
– Stille Beteiligung Commerzbank
– Verstaatlichung der Schulden = Privatisierung von
Staatsvermögen
• Staatlich vermittelte Kreditnachfrage (Keynes)
–
–
–
–
40
Abwrackprämie
Konjunkturprogramme
Steuersenkungen
Neue Staatsverschuldung
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Der Staat als Retter
Die virtuelle Rettung der Banken
• „Der Staat haftet für alles“
– Bundeskanzlerin: Staatshaftungsversprechen
– Finanzminister: es gibt keine Probleme
• Bilanzkosmetik
– Einfrieren der Bilanzen
– Höchstwertprinzip
• Staatsverluste als Gewinn
– Das „Geschäft“ mit der Verstaatlichung
• Die geschönten Statistiken
– Überschuldungsstatistik
– Arbeitslosigkeitsstatistik
– Mittelstandsstatistik
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Wer handelte für den Staat?
Der Staat als Retter
• Sachverstand
– "Das Handelsbuchinstitut hat sicherzustellen, dass die
kreditnehmerbezogene Gesamtposition nicht ohne Zustimmung der
Bundesanstalt 25 vom Hundert seiner Eigenmittel überschreitet
(Gesamtbuch-Großkrediteinzelobergrenze)."
–
Unter der Leitung des ehemaligen Commerzbank-Chefs und Bankenpräsidenten
Klaus-Peter Müller versucht Mitte 2009 der immer noch Vorsitzende der
Regierungskommission für Corporate Governance, die Regulierung der
Finanzmärkte mit dem Argument abzuwenden, dass doch die Selbstregulierung
über unverbindliche eigene Regeln der Banken damit unterlaufen würde.
• HSH Nordbank - Wirtschaftsminister Marnette geht:
– "Ich hatte es mit Politikern zu tun, die sich scheuten, Zahlen zur
Kenntnis zu nehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Frei nach
dem Motto: Wer sich gründlich mit Zahlen beschäftigt, wird zum
Mitwisser und kann als solcher haftbar gemacht werden.„
– Jochen Sanio hat Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust
angerufen und ihm erklärt, dass er die Bank dichtmachen würde,
wenn nicht schleunigst Liquidität nachgeschossen werde?
– Warum hat man dann so lange gewartet mit den Dokumenten?
Marnette: Um Druck auszuüben
• Illusion der Kreditverkäufe
– Justizministerin kennt Unterschied zwischen Kredit- und
Forderungsverkauf nicht
• Berlin/Brüssel
– Vier Banker, Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, Commerz- (und
Dresdner Bank-) Chef Martin Blessing, Bankenverbandspräsident
Klaus-Peter Müller und Paul Achleitner von der Allianz, haben an
einem Wochenende Mitte Oktober des Jahres 2008 zusammen mit
dem Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen sowie dem
Wirtschaftsberater der Kanzlerin, Jens Weidmann, das finanziell
folgenreichste Gesetz der Nachkriegsära entwickelt.
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Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Was wollen die Banken?
Was wollen die Banken?
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• Selbstregulierung
– Ex-Commerzbank-Chef und Bankenpräsident Klaus-Peter
Müller Mitte 2009 Vorsitzende der Regierungskommission
für Corporate Governance
– Der Verband der 65 weltgrößten Banken IIF hat im Juli
2008 bereits in einem 200 Seiten starken
Maßnahmenkatalog mit dem Titel „Market Best Practices“
eine Verbesserung des Absatzes von
Investmentprodukten angekündigt
• Teile und Herrsche
–
–
–
–
–
Bankensicherheit (BaFin)
Währungssicherheit (EZB, DBB)
Wettbewerb (EU-Kommission/BKartAmt)
Kriminalität (Staatsanwaltschaften der Länder)
Verbraucherschutz (Fehlanzeige)
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Geldprobleme
Merkmale für Subprime-Mortage-Markt
(Brookings)
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• Geldverleiher vermittelt, die harte
Inkassomethoden verwenden und höhere
Gebühren für die Verwaltung der Kredite
(das Servicing) verlangen.
• Makler, die auf zahlungsschwache
Verbraucher spezialisiert sind (HUD-Liste)
• Gebühren und Zinssätze weit über
üblichen Kreditpreisen.
• Die zweifelhaften Kredite werden an
Fonds (MBS) verkauft.
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Hauspreise und Wucherkredite
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Nachfrage
Preise/Wert
Kredit
Equity
Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Fest- in variable Verzinsung
• 1995:
– 21.000 variable und 62.000
• 1999:
– 780.000 variable
• 2003:
– 560.000 hatten eine Barauszahlung für andere
Zwecke als das Wohneigentum
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Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Kreditkartenkredite (Cardtrack.com)
•
•
•
•
"super-prime"
"prime"
"subprime"
„punitive“ (Verzug)
• Durchschnitt
•
•
•
•
11,00
15,28
22,56
29,99
%
%
%
%
18,87 %
1,2 Mrd. Kreditkarten
$ 8.562 Schulden pro Karteninhaber
1,7 Bio $ Konsumkreditschulden
7 mal pro Jahr wird jeder Amerikaner von
Kreditkartengesellschaften kontaktiert
• Credit Card Addicts
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Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Risikoadjustiertes Pricing/Kredite zur
Erlangung der Kreditwürdigkeit
• „Kreditnehmer mit niedrigeren Scorewerten oder
mit einem geringeren Lebenszeitwert (LTV)
mussten höhere Zinsen bezahlen“
• „Das 2/28-System wird vor allem Personen mit
niedriger Kreditwürdigkeit angeboten. Es wird
auch als ein Fortsetzungshilfskredit bezeichnet. In
den ersten beiden Jahren erhalten Sie einen festen
Zinssatz. In den folgenden 28 Jahren wird der
Zinssatz variabel. Grundsätzlich bietet Ihnen
dieser Kredit eine niedrige zweijährige Anreizrate
für die Verschuldung an.... wird Ihr Kreditrating
sich erheblich verbessern.
• Secured Credit Card
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Institut für Finanzdienstleistungen e.V.
Ratenkredit
Kreditkarte
Überziehu
ng
Überschreitu
ng
ADAC/Berliner Bank
6,90 %
15,94 %
13,50 %
18,50 %
Barclaycard
7,90 %
17,49 %
Berliner Bank
11,47 %
13,50 %
13,50 %
18,50 %
Citibank
7,40 %
18,63 %
9,74 %
11,74 %
Commerzbank (Karte TUI)
12,50 %
9,75 %
14,46 %
19 %
Deutsche Bank
10,26 %
X
12,75 %
18,50 %
DKB Deutsche Kreditbank
6,45 %
7,90 %
12 %
GE-Money-Bank
8,49 %
14,25 %
19,25 %
ING-Diba
7,66 %
X
9,50 %
12,50 %
Netbank
6,44 %
X
9,50 %
15 %
Norisbank
6,90 %
11,45 %
16,45 %
Postbank
8,09 %
15,90 %
14,25 %
18,25 %
SEB-Bank
8,49 %
13,95 %
13,75 %
18,50 %
14,50 %
19,50 %
Berliner Sparkasse
49
14,25 %
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4. Geldprobleme
Recht und Geld
• Mittel zur Zähmung des Geldes
•
•
•
•
Moral (Ausbeutung, Barmherzigkeit)
Ethik (Wucher- und Zinsverbote)
Religion (Riba)
Recht
– Zwingendes Vertragsrecht, Wucherschutz,
Schuldnerschutz, Insolvenzrecht,
Geschäftsfähigkeit etc)
– Wettbewerb und Sozialbindung (Art. 14,2,20 GG)
– Kollektive Macht (Art. 78 GG)
• Zehn Gebote gegen das Goldene Kalb
• Codex Hammurabi für produktive
Kreditvergabe
50
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5.Rechtliche Kontrolle
Rechtliche Grenzen für Geldgeschäfte
51
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Produktqualität
Safety and Soundness
Wucher
Spiel und Wette
Risikoverantwortlichkeit
Überwachung und Zulassung
Lauterer Wettbewerb
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5. Rechtliche Kontrolle
Deregulierung
52
1. Wucher und Wettverbote abgebaut
(Finanzmarktförderung)
2. Verbraucherschutz zu Information
3. Schäden umdefiniert, Normenflut
behauptet
4. Freigabe der privaten Geldschöpfung
(Verbriefung)
5. Aufsicht abgebaut (Home country)
6. Schuld an Schulden
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5. Rechtliche Kontrolle
„Finanzmarktfördergesetze“
53
• „Finanzplatz Deutschland“ –
• Abwanderung nach London,
• LSE Übernahme
• Derivate und Differenzgeschäfte
•
•
•
•
Zulassung
Beimischung
Termingeschäftsfähigkeit
Haustürgeschäfte
• Verbraucher sind selber Schuld
• Spekulanten
• Steuerhinterzieher etc
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5. Rechtliche Kontrolle
Steuerung
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• Steuerrecht ohne Steuerung 315
– Zins und Kapitalwachstum
• Wertzuwachs Steuerfrei,
• Spekulationssteuer, 7 Mrd. Zinsabschlagssteuer,
4,8 Körperschaft, 13 Mrd. Kapital
– Verbraucherschutz
•
•
•
•
•
Informationsmodell DCFR
Kreditkartenkredite
Verbraucherkredite
Wertberichtigungen
Zweckgesellschaften 338
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5. Rechtliche Kontrolle
Verfälschung
55
• Bankbilanzen
• Überschuldungsstatistiken
• Steuerparadiese
– Werbung 347
– Caymen Islands 346
– Schwarze Listen
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5. Rechtliche Kontrolle
Macht der Banken
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• Reich oder Geliehen?
• Politik denkt in Geld – Gelddenker lenken die
Politik
• Einfluss auf Rechtssetzung und Rechtsprechung:
Komplexität, Kompetenz
• Strafverfolgung: Untreue, Betrug
• Kontrolle der Medien: Fernsehmoderatoren
moderieren Bankveranstaltungen, Scheinvorträge,
§824 BGB
• Korruption: Kredite an Freunde, Beraterverträge,
Werbung für Finanzprodukte, Kanzlerfeste,
Parteispenden
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6. Geldideologie
Geld durch Geld erklären
•
•
•
•
Lieben sie Geld? – Geld als Ware
Armut als Geldmangel
Anleger- statt Kreditkrise
Zu viel Geld
– 800 Bio $ Wertpapiermarkt
– Toxische Papiere
– zu viel Rendite, zu viel Zinsen, zu hohe
Managergehälter, zu viel Provisionen
• Zu wenig Geld
– Kreditklemme
– Öffentliche Armut
– Nachfragestau
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Geregelte oder entfesselte Gier
•
6. Geldideologie
•
•
•
–
–
•
•
58
Der Mensch ist in Ordnung, wenn er die Regeln beachtet, die er zur
Kultivierung seiner Triebe aufgestellt hat. Das Geldsystem tendiert
dazu, die Gier zu entfesseln.
Der Mensch hat aus dem Genuss, der bei seinen Trieben
(Fortpflanzung, Nahrungsaufnahme) entsteht, Kräfte für seine Kultur
gezogen. Das hat ihm die Bildung einer Gesellschaft erlaubt. Tiere
schaffen nur Gemeinschaften, Herden, Schwärme keine Gesellschaft.
Fortpflanzung und Ernährung sind lustvoll (gierig) gestaltet.
Begehren/Wollen/Haben als väterlich und schön, verführerisch, hörig als
mütterlich enthält auch Schützen (der Kinder) und Behalten des
Partners als Bruthilfe. Daraus entsteht dann Liebe, Zuneigung,
Geselligkeit.
Wir modellieren Gier zu einer Kultur und haben den Geiz überwunden.
Schlechte Gier hat Luther als „Geiz“, Hab"sucht", "unreines Denken", Wol"lust".
„Raub“ übersetzt.
In der englischen Bibel wird sie dagegen als greed (Gier) übersetzt und damit
grundsätzlich negativ eingeordnet. Der Puritanismus als Arbeitsgesellschaft
wollte grundsätzlich Lust als "Trieb"kraft allein auf die Arbeit konzentrieren
(„protestantische Askese“).
Die Gier ist kein Grund für die Wirtschaftskrise. Der Kapitalismus gibt
der Gier nur ein Mittel zur Entfaltung, die keine Grenzen enthält.
(Anders bei Essen und Liebe): ein rein quantitativer beliebig
reproduzierbarer seelenloser Wertausdruck ohne etwas Schönes,
Begehrenswertes in sich zu tragen.
Deshalb regeln die Menschen seit 5000 Jahren den Umgang mit dem
Geld und schaffen künstlich Grenzen seiner Nutzung.
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Vom Urschrei zur Musik - Mozart und die
Geldgier
6. Geldideologie
Sonate für Vl. und Kl. D-Dur KV 306 2. Satz
59
• Der Urschrei drückt bei der Geburt eine Lust am
Leben aus. Er ist Ausdruck und Mitteilung
• Durch Nutzung von Worten und Grammatik wird
man verständlich und sozial.
• Durch Nutzung von Melodik, Harmonik und
Rhythmik wird Musik und Schönheit vermittelt.
• Wer die Regeln beherrscht ist produktiv.
• Wer sie gestalten kann, um sinnvolle soziale Ziele
zu erreichen, ist darüber hinaus kreativ.
• Mozart war ein kreatives Genie, der die Regeln
kreativ nutzte. Haydn wandte die Regeln dagegen
nur genial an. Wir brauchen beide im Geldsystem.
Sie wären beide Bankiers gewesen. Banker haben
in der Musik nicht überlebt.
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Fünf Regeln zur Geldgier
1. Gier ist eine menschliche Eigenschaft, die etwas
Schönes bewirken soll, das unmittelbar nützlich ist. Das
ist nicht das Geld.
2. Geld ist nur mittelbar nützlich. Für sich genommen ist
es hohl. wertlos. Daher muss sich die (Be-)Gier(de)
durch das Geld hindurch auf die Organisation der damit
bewirkten produktiven Arbeit der Menschen beziehen.
3. Die produktive Arbeit als Ergebnis meines gierigen
Umgangs mit Geld muss sich auf einen (sozialen) Erfolg
beziehen, der nicht nur mir allein zugute kommt.
4. Der soziale Erfolg beim Umgang mit dem Geld muss in
Regeln gefasst sein, die kulturell (rechtlich) entstanden
und akzeptiert sind. (Wucherverbote, Wettverbote)
5. Diese Regeln müssen so offen gestaltet sein, dass sie
unserer Kreativität und Fantasie offen stehen und
Neugierde zulassen..
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