Konzeption integrative Kindertagespflege Lenneper Hummelwiese

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Konzeption integrative Kindertagespflege Lenneper Hummelwiese
Konzeption
integrative Kindertagespflege Lenneper Hummelwiese
für Kinder von 0 bis 3 Jahren
Rospattstrasse 26
42897 Remscheid-Lennep
1.Vorwort
Über uns:
Seit August 2013 bieten wir, Britta Kuske und Sandra Reinbott, eine qualifizierte Betreuung für Kinder im Alter von 0-3 Jahren an.
Wir möchten Eltern dabei eine Unterstützung sein, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser
miteinander vereinbaren zu können. Die Kindertagespflege ist aufgrund der geringen Kinderzahl
und des familiennahen Charakters besonders für Kinder unter drei Jahren bestens geeignet.
Beide sind wir staatlich anerkannte Erzieherinnen, haben großen Spaß daran mit Kindern zu arbeiten und ein Stück ihres Lebensweges mit ihnen gemeinsam zu gehen.
Als Betreuungsperson sehen wir uns daher als Begleiter. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern
geeignete Materialien und Spielräume zur Verfügung zu stellen. In diesen können sie, ihrem eigenen Rhythmus und Entwicklungsstand entsprechend, forschen, entdecken und sich selbst und ihre
Umwelt erleben. Insgesamt folgen wir unserem Bildungsauftrag, der Förderung und Erziehung der
Kinder zu einer eigenverantwortlichen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeit.
Wir arbeiten integrativ, um auch Kindern mit erhöhtem Förderbedarf oder gesundheitlichen Einschränkungen, die Möglichkeit zu bieten, im Miteinander mit anderen Kindern soziale und emotionale Kontakte zu knüpfen.
Unser Förderangebot ist umfassend und den Bedürfnissen sowie dem individuellem Entwicklungsstand jedes Kindes angemessen. Jedoch behalten wir uns vor, je nach Schwere der Behinderung,
selbst zu entscheiden, ob eine gute Betreuung zu leisten ist. Die Gruppenstruktur (Alter und Temperamente der anderen Kinder) und die personelle Besetzung müssen von uns, vor der Aufnahme
berücksichtigt und realistisch eingeschätzt werden.
Zwei besondere Schwerpunkte in unserer Arbeit setzen wir in die Bewegungs- und musikalische
Früherziehung.
Zur Person
Britta Kuske:
Bereits 1985 schloss ich meine 4 jährige Ausbildungszeit zur staatlich anerkannten Erzieherin
erfolgreich ab. Sofort danach sammelte ich erste Erfahrung in Aufbau und Führung von Kindergruppen für Kinder ohne Kindergartenplatz!
Es folgte 1986 die erste Gruppenleitung in einem evangelischen Kindergarten in Lennep und die
anschließende Elternzeit für meine Tochter Lisa.
Von 1990 – 1991 war ich wieder in diesem Kindergarten beschäftigt bevor ich die Elternzeit für meine zweite Tochter Hannah einging.
Von 1991 - 1997 gründete und leitete ich erneut private „Mutter und Kind“-Gruppen für Kinder
ohne Kindergartenplatz.
Danach wechselte ich in die integrativen Kindertagesstätten der Lebenshilfe Remscheid, wo ich
positive Erfahrungen mit behinderten Kindern bzw. Kindern mit erhöhtem Förderbedarf sammelte.
Von 2011 – 2013 arbeitete ich als Gruppenleiterin in der Kindertagesstätte „Die Wuppermäuse“ in
Radevormwald - Dahlhausen. Dort habe ich durch das teiloffene Konzept Erfahrungen mit Kindern
unter drei Jahren sammeln können.
Seitdem ich Erzieherin bin, bilde ich mich in verschiedensten Fachgebieten fort. Seit 1998 liegt mein
Schwerpunkt unter anderem im Bereich „Bewegung und Sport für Kinder im Vorschulalter“. Aus
diesem Grund habe ich den Übungsleiterschein der Stadt Remscheid mit Schwerpunkt „Kindersport“ gemacht.
Irgendwann reifte in mir der Wunsch gemeinsam mit meiner Kollegin Sandra Reinbott eine Kindertagespflege in Remscheid-Lennep zu eröffnen. Deshalb haben wir gemeinsam die Tagesmutterqualifizierung – eine Grundvoraussetzung für die Eröffnung einer von der Stadt Remscheid genehmigten
Kindertagespflege – absolviert und daraufhin die „Lenneper Hummelwiese“ gegründet.
Sandra Reinbott:
Nach der Beendigung meiner Schulzeit, habe ich mich entschlossen Erzieherin zu werden. Während der 4 jährigen Ausbildungszeit und den damit verbundenen Praktika in verschiedenen Einrichtungen, hat sich der Wunsch mit Kindern zu arbeiten gefestigt.
Nach meiner Ausbildung habe ich in einer integrativen Kindertagesstätte gearbeitet. Diese Zeit war
sehr schön, denn gerade das Arbeiten in kleineren Gruppen, gemeinsam mit behinderten und nicht
behinderten Kindern, hat mich positiv geprägt.
Erfahrungen im Bereich der Betreuung von den „ganz Kleinen“ habe ich dann ab der Geburt meiner
(heute 11-jährigen) Tochter sammeln dürfen.
Da sich meine persönlichen Interessen und Hobbys viel um das Thema Musik drehen, möchte ich
mit den Kindern gerne musikalische Früherziehung machen.
Meine Kollegin Britta Kuske und ich, entwickelten gemeinsam die Idee eine Kindertagespflege zu
eröffnen. Die große Freude im Umgang mit Kindern führte dazu diesen Plan zu verwirklichen. Trotz
meiner Ausbildung und der pädagogischen Vorkenntnisse habe ich einen Kurs für die Qualifizierung
als Tagesmutter absolviert.
2. Rahmenbedingungen
Die Kinderbetreuung findet bei uns in extra dafür angemieteten Räumen statt. Wir verfügen über
150 qm schöne, helle und kindgerecht gestaltete Räume, welche den Kindern genügend Platz zum
Spielen und Bewegen bieten. Auch genügend Rückzugsmöglichkeiten und das Arbeiten in Kleingruppen sind hier zu verwirklichen. Die Kinder können somit in einer gut durchdachten Umgebung
spielen, die den selbständigen Lernprozess anregt und unterstützt.
Die Räume sind aufgeteilt in: einen Gruppenraum mit Küche, Essplatz und Puppenecke, einen Wickelbereich, einen abgetrennten Schlafraum, einen großen Flur- und Spielbereich inklusive Garderobe, zwei Badezimmern und einen zweiten großen Raum, unterteilt in Bauecke, Kuschelecke und
Platz für Kleingruppenarbeit, Bewegungsangebote, Musikkreise etc.
Die Kindertagespflege befindet sich in einem schönen gepflegten Haus, in einer angenehmen
Wohngegend und ist Zentrums- und Verkehrsnah gelegen. Supermärkte, die Altstadt und der Marktplatz sind gut zu Fuß zu erreichen. Ebenso gibt es in unmittelbarer Nähe mehrere, schön gelegene
Spielplätze und den Hardtpark. Zudem haben wir die Möglichkeit den Garten des Augusta-HardtHeimes zu nutzen, welcher auf der anderen Straßenseite liegt.
Um auch einfach mal kurz „frische Luft zu schnuppern“, können wir den zum Haus gehörenden
Balkon benutzen, auf dem ein kleiner Sandkasten steht.
Unsere Öffnungszeiten sind Montag – Freitag von 7.15 bis 16.15 Uhr.
Das Bestreben in Zusammenarbeit mit den Eltern ist es, zumindest eine gewisse Kernzeit zu realisieren. Das heißt bis 9.00 Uhr sollten alle Kinder anwesend sein und nicht vor dem Mittagsschlaf/
bzw. Mittagspause) abgeholt werden. Dies soll den Kindern eine gewisse Ruhe und Sicherheit
geben und uns eine gute pädagogische Arbeit ermöglichen.
Ferienzeit und Schließungstage werden in einer Jahresübersicht rechtzeitig bekannt gegeben.
3. Kindertagespflege als familiennahe/familienähnliche Betreuungsform
Ein Hauptanliegen in unserer Betreuung ist es, den Kindern eine geschützte und liebevolle Atmosphäre zu bieten. Durch eine familiäre Umgebung erfahren sie Geborgenheit, Sicherheit, Stabilität
und haben dadurch den Raum, sich individuell und in eigenem Rhythmus zu selbständigen Persönlichkeiten zu entwickeln.
Das Kleinkind braucht emotionale Sicherheit. Diese soll es erfahren indem es realisiert und akzeptiert, dass es zwar zeitweise in unserer Großtagespflege untergebracht ist, jedoch immer wieder von
den Eltern abgeholt wird. Diese Grunderfahrung ist wichtig für das Kind, da es nur so eine vertrauensvolle Bindung aufbauen kann. Aus diesem Grund legen wir auch großen Wert auf eine liebevolle
und genügend lange Eingewöhnungsphase (Berliner Modell), in der auch die Eltern (Mutter/Vater)
eine wichtige Rolle spielen.
In dieser ersten Zeit soll allen Beteiligten, vor allem den Kindern, die Möglichkeit gegeben werden,
behutsam und allmählich in die neue Situation hineinzuwachsen. Dazu gehört das Loslassen der
vertrauten Personen, das Kennenlernen von uns als Bezugspersonen, der Räume, der anderen
Kinder und das Abschied nehmen.
Die geringe Gruppenstärke von bis zu höchstens 9 Kindern, macht es uns möglich den Tag familienähnlich zu gestalten. Auch arbeiten wir in Kleingruppen, in welchen gezielte, situationsbezogene,
pädagogische Angebote gemacht werden können. Durch diese Arbeit mit flexibel zu gestaltender
Gruppenstärke, haben wir die Möglichkeit uns mit jedem einzelnen Kind intensiv zu beschäftigen
und ganz individuelle Stärken, Schwächen und Vorlieben zu beobachten. Auch die Möglichkeit für
die Kinder, sich einfach mal zurückzuziehen, ist durch das ausreichende und sinnvoll eingerichtete
Raumangebot gegeben.
Um den Kindern ein familiäres Gefühl zu vermitteln, ist es uns wichtig, sie auch in die Verrichtung
alltäglicher Aufgaben mit einzubeziehen, wie zum Beispiel der täglichen Zubereitung des Mittagessens d.h. Lebensmittel vorbereiten, Tisch decken usw.
4. Ziele für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Begründung
4.1 Entwicklungsbedingungen und -möglichkeiten
Unser wichtigstes Ziel ist es, das sich jedes Kind ungehindert und selbständig entfalten kann. Wir
möchten es entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse in seiner Entwicklung
unterstützen und fördern. Das Kind soll so zu einem eigenverantwortlichen, selbstständigen, mitfühlenden und gemeinschaftsfähigen Menschen heranwachsen. Wir legen also nicht den Schwerpunkt
auf eine einseitige Förderung bestimmter Fähigkeiten, sondern versuchen, stets alle Bereiche, die
zu einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung beitragen, abzudecken.
Dazu berücksichtigen wir, dass jedes Kind seinen ganz eigenen Rhythmus, sein eigenes Tempo hat
und von uns da abgeholt wird wo es gerade in der Entwicklung steht.
Alle Kinder werden von uns mit Respekt und Akzeptanz behandelt und die verschiedenen Rechte
jedes einzelnen Kindes werden geachtet. Dazu gehört z. Bsp. das Recht auf Hilfe und Unterstützung, auf Mitsprache und eigene Meinung, auf das Entdecken und Ausleben der eigenen Phantasie, die Möglichkeit zu forschen und eigene Erfahrungen zu machen, auf die Rücksichtnahme des
individuellen Entwicklungstempos und darauf einfach „Kind sein“ zu dürfen.
Im Umgang mit den anderen Kindern innerhalb der Gruppe üben die Kinder ein kooperatives und
freundschaftliches Miteinander.
Durch spielerisches Lernen und Erleben, können sie Vertrauen in die Umgebung und in sich selbst
entwickeln, sowie die Freude am selbständigen Tun entdecken. Dies geschieht durch die Förderung
aller Bereiche der kindlichen Persönlichkeit in einer anregungsreichen Umwelt.
4.2 Soziale Kontakte
„Wenn wir Kinder als vollwertige, eigenständige Menschen wahrnehmen und sowohl dessen wie
auch unsere eigenen Bedürfnisse achten, dann legen wir damit die Grundlage für einen erfüllten
Umgang miteinander“ (Bettina Eick)
Durch die veränderte Familienstruktur in der heutigen Zeit (1-2 Kinder pro Familie, weniger Großfamilien), fehlt es den Kindern oftmals an sozialen Kontakten.
Diese sind jedoch im Kleinkindalter sehr wichtig. Die Kinder beobachten sich gegenseitig, ahmen
sich nach, sprechen miteinander und lernen soziale Kompetenzen wie Teilen, Hilfsbereitschaft und
Rücksichtnahme.
In der Kindertagespflege legen wir daher einen besonderen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit
in das Erlernen eines guten Miteinanders.
Es gibt einige Werte in unserer Hummelwiese, die wichtig sind, um dieses Miteinander zu fördern
und zu erhalten:
- es gibt keine Gewalt
- wir sind eine Gruppe in der niemand ausgeschlossen wird
- gemeinsam sind wir stark
- wir wollen mit Toleranz, Respekt und Vertrauen arbeiten
- wir sind hier um Spaß zu haben.
Jedes Kind hat seine ganz besonderen Fähigkeiten.
Durch gemeinsame Spielaktionen, singen, tanzen, bewegen, musizieren usw., kann es diese in
die Gruppe mit einbringen. In diesem Miteinander lernen die Kinder, auf andere zu achten und ihre
eigenen Grenzen und Bedürfnisse wahrzunehmen.
Auch das Erlernen der Konfliktfähigkeit ist sehr wichtig.
Es ist uns ein Anliegen, das die Kinder lernen, ihre kleinen “ Konflikte“ selbst zu lösen.
Den Kindern soll vermittelt werden, dass sie ihre Aggressionen und Frustrationen nicht körperlich
äußern, sondern dass es immer alternative Lösungen gibt. Natürlich stehen wir den Kindern immer
mit Rat und Tat zur Seite um Hilfestellung zu leisten wenn diese erforderlich ist.
Im Alltag fordern uns Kinder oftmals heraus und wollen wissen „wie weit sie gehen können“. Somit
bedeutet Erziehung immer wieder auch Grenzen setzen und konsequent sein, denn Kinder brauchen klare Normen und Regeln, ohne die auf Dauer keine Gesellschaft funktionieren kann. Rituale
und kontinuierliche Tagesabläufe bieten Sicherheit und machen es den Kindern leichter diese Regeln und Grenzen einzuhalten und zu akzeptieren.
Diese werden den Kindern auf ruhige und behutsame Weise vermittelt. Gegebenenfalls und altersentsprechend, kann man auch gemeinsam mit den Kindern einige Regeln erstellen.
Durch eine liebevolle konsequente Erziehung helfen wir dem Kind individuell, eine selbständige,
mitfühlende und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit zu entwickeln.
Wir als die Erwachsenen nehmen in Bezug auf die kindliche Entwicklung einen hohen Stellenwert
ein. Als ständiger Begleiter haben wir eine Vorbildfunktion, die dem Kind eine gewaltfreie, respektvolle und rücksichtsvolle Erziehung vorlebt und vermittelt, so das ein freundliches, liebevolles, positives Miteinander und ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt werden kann.
Das Kind lernt viel über Beobachtung und Nachahmung, deshalb sollte man sich seiner Vorbildfunktion immer bewusst sein und diese auch entsprechend nutzen. Denn Kinder lernen vor allem
auch, indem sie uns bei alltäglichen Aufgaben über die Schulter schauen. Zum Beispiel beim Kochen, Backen, Putzen etc. Wenn das Kind ernst genommen wird und man seine natürliche Neugier
fördert, erlebt und erfährt es in einer solchen Situation, was Tätigkeiten wie zum Beispiel „Rühren“,
„Mischen“, „Kneten“ oder Begriffe wie „Ofen“, Herd oder ähnliches bedeuten.
4.3 Angebote und integrative Förderung in verschiedenen
Entwicklungsbereichen
Unsere Entwicklungsförderung ist ganzheitlich und orientiert sich an den individuellen Lernwegen.
Jedes Kind wird nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten gefördert. Ein Ziel ist es, das die Kinder
sich trotz aller Unterschiede als Gemeinschaft erleben und ein gegenseitiges Akzeptieren lernen.
Wenn Kinder intensivere Anregungen bedürfen und diese schon durch Therapeuten (Heilpädagogen, Krankengymnasten, Logopäden o.ä.) erhalten, stellen wir für die Therapie/Förderung gerne
unsere Räumlichkeiten zur Verfügung. In diesem Falle sind uns eine gute Zusammenarbeit und ein
gegenseitiger Austausch (mit dem Einverständnis der Eltern) sehr wichtig, um die Förderung am
Kind nach unseren Möglichkeiten im Tagesablauf fortzuführen.
Es ist uns ein Anliegen, so viele Gemeinsamkeiten wie möglich zu schaffen und so viel Differenzierung zu bieten, wie im Einzelfall nötig.
Gerade die kleinen Kinder erleben ihre Umwelt noch mit dem ganzen Körper. Durch bestimmte
Angebote fördern wir ihre Neugier um Erfahrungen zu sammeln.
Dies geschieht zum einen durch Spiel, Bewegung, musikalische Angebote, Basteln usw.
Natürlich möchten wir den Kindern auch ihre Umwelt näher bringen. Aus diesem Grund gehen wir
regelmäßig raus, besuchen die nahe gelegenen Spielplätze und den Wochenmarkt und nutzen die
vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten.
Bedeutung des Spiels
Die Lebensform des Kindes ist das Spiel.
Sie verbringen die überwiegende Zeit ihrer Kindheit spielend und begreifen so die Welt. Im Spiel
entwickeln die Kinder ihre körperlichen Fähigkeiten, bilden Gefühle und Intelligenz aus, lernen ihre
Sprache und soziale Beziehungen. Der spielerische Umgang ist die Voraussetzung dafür,
dass das Kind die Umwelt erfahren und verstehen lernt und dass es Selbstvertrauen gewinnen und
lernen kann.
Durch spielerische Handlungen, die über das Nachahmen von Aktivitäten zum
eigenen Tun führen, bis hin zur Bewältigung eigener und erfundener
Lebenssituationen, begreifen und erforschen die Kinder ihre Umwelt immer wieder
selbst aus einem anderen Blickwinkel, mit unterschiedlichsten Zusammenhängen und
Erfahrungen.
Für Kinder ist es wichtig, dass sie bei der Entwicklung von positive Eigenschaften
aktiv unterstützt und angeregt werden.
Wir finden es schön und sinnvoll auch das kreative Gestalten überall mit einzubeziehen.
Sei es im Bau- und Konstruktions-, Bewegungs-, Rollenspielbereich, oder in Bereichen,
die sich spontan im Alltag ergeben, wie z.B. das Waschbecken im Sanitärraum (sinnliche Wahrnehmungsmöglichkeiten mit Wasser) oder beim Wickeln
(Körperpflege, z.B. eincremen – Gestalten am eigenen Körper).
Umgang mit Materialien, Räumen und Zeiten
In unserer Kindertagespflege sollen die Kinder den wertschätzenden Umgang mit Materialien lernen.
Der Umgang kann angeleitet oder frei sein. So können die Kinder nach und nach lernen, Spielmaterialien selbständig
wieder einzuräumen, sparsam mit vorgefertigtem Bastelmaterial umzugehen und sie sollen
den Umgang mit Naturmaterialien und wertfreiem Material lernen.
Um einer Reizüberflutung vorzubeugen, achten wir darauf, das die Gruppe (die einzelnen Räume),
nicht mit zu viel Spielmaterialien überfrachtet ist. Dieses kann man lieber immer mal wieder austauschen, anstatt alle Schränke zu sehr zu befüllen oder zu viel an den Wänden zu befestigen. Zu viel
Spielmaterial kann die Kinder überfordern und sie verlieren den Überblick.
Die Kinder können zu bestimmten Zeiten die Räumlichkeiten frei wählen, dazu zählt auch der
Eingangsbereich welcher mit halbhohen Wänden von der Garderobe und der Außentür abgeschirmt
ist. Somit kann auch dieser, zusätzlich zu den anderen beiden Spielräumen, genutzt werden.
Um dem natürlichen Bewegungs- und Selbsterfahrungsdrang der Kinder gerecht zu
werden, geben wir ihnen in den unterschiedlichen Bereichen genügend Freiräume,
die eigenen Fähigkeiten und Grenzen ihres Körpers zu erleben.
Bei 150qm Fläche, gibt es genug Platz sich zu entfalten und um auch mal mit einem Rutscheauto
oder ähnlichem Gefährt, die verschiedenen Räume zu erkunden.
Einen der beiden Spielräume haben wir bewusst so eingerichtet das er sich zusätzlich noch als
Bewegungsraum zu verschiedenen Angeboten nutzen lässt.
Die verschiedenen Entwicklungsbereiche:
Bewegung
Bewegung gehört zu den elementaren Ausdrucksformen der Kinder, sie ist Kennzeichen ihrer Lebensfreude und Vitalität. Durch immer wiederkehrende Bewegungsabläufe im motorischen Bereich
werden Handlungen bei den Kindern automatisiert.
Diese schaffen die Voraussetzungen für weitere Fähigkeiten und Entwicklungen, die auf die Beherrschung und das kennen lernen des eigenen Körpers, bis hin zur Sinneswahrnehmung aufbauen.
Kinder rennen und springen, steigen und klettern, schaukeln, rutschen und balancieren wo auch
immer sie dazu Gelegenheit haben.
Unsere Räumlichkeiten, besonders der Bewegungsraum, bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten, Bewegung umzusetzen und die Eigenaktivität zu fördern.
Der Bewegungsraum ist mit einer Schaukel, einer großen Krabbel- Bewegungslandschaft, Kriechtunnel etc. ausgestattet, was zum ausprobieren anregt. Aus den vorhandenen Materialien lassen
sich schöne Bewegungslandschaften und Sinnes-Parcours bauen in denen die Kinder verschiedene
Bewegungsabläufe ausprobieren können.
Dies tun sie aus Lust an der Tätigkeit und den damit verbundenen Empfindungen aber auch aus Interesse an den Dingen mit denen sie umgehen und deren Funktionsweise sie kennen lernen wollen.
Musik/Rhythmik
Durch ein rhythmisch- musikalisches Angebot, möchten wir mit den Elementen Bewegung, Musik
und Sprache spielerisch und in lebendiger und kreativer Weise die Wahrnehmung der Kinder sensibilisieren und ihnen helfen ihre Persönlichkeit auszubilden.
Außerdem schafft eine musikalische Erziehung in verschiedenen Bereichen eine gute Vorraussetzung. Es wird unter anderem Konzentration, Ausdauer, Sozialverhalten, Koordination, Geschicklichkeit und sprachlicher Ausdruck geübt. Auch das Gruppengefühl wird durch gemeinsames Singen
und Musizieren gefördert, da die Kinder lernen sich auf sich selbst und auf andere einzulassen.
Jeder kann sich auf seine Art einbringen, kreativ werden, seine Bewegung und Geschicklichkeit
schulen, sich in Regeln üben, singen, tanzen, musizieren und vieles mehr.
Der Alltag lässt sich wie folgt mit Musik gestalten:
• Singen: Die Kinder werden durch gemeinsames singen angeregt ihre eigene Stimme zu
entdecken und Freude daran zu finden, mit ihr zu spielen.
• Bewegen und Tanzen: Die Kinder erfahren durch Fingerspiele, Tänze und Bewegungen die Umsetzung von Musik in Bewegung.
• Instrumentalspiel: Beim spielen mit einfachen Instrumenten wie Klanghölzer, Glöckchen oder
Rasseln lernen die Kinder eine Vielfalt von Klängen kennen.
• Hören: Durch genaues Hinhören finden die Kinder Freude an verschiedenen Klängen und Geräuschen und lernen, sie zu erkennen und zu unterscheiden.
Sprache
Die Sprache ist die Grundlage für den Umgang mit anderen Menschen. Sie dient der Verständigung
und ist Mittel der Kommunikation.
Wir möchten die Kinder dort auffangen wo sie stehen und Ihnen helfen ihren Wortschatz zu erweitern. Die Basis zum Erlernen der Sprache ist das Interesse der Kinder und die Freude am Tun.
Daher vermitteln wir die Sprachförderung spielerisch und bauen sie in den Tagesablauf mit ein. Die
sprachliche Weiterentwicklung findet in den verschiedensten Situationen statt. Zum Beispiel bei
der Begrüßung und Verabschiedung, bei musikalischen Angeboten, im Sprachaustausch mit uns
und anderen Kindern, beim Reime sprechen, bei Kniereiterspielen, Fingerspielen und Geschichten
vorlesen, beim Rollenspiel und anderen alltäglichen Tätigkeiten und Angeboten. Es ist wichtig die
Kinder in alltägliche Vorgänge mit einzubeziehen während diese passieren, damit sie auch lernen
Worte und Begriffe mit den Erfahrungen zu verknüpfen.
Wir als Betreuer achten dabei stets auf eine klare deutliche Aussprache.
Kognitiver Bereich
Der Säugling „denkt“ indem er mit den Augen, den Ohren, den Händen und dem Mund aktiv auf
seine Umwelt einwirkt. Infolgedessen entdeckt er Möglichkeiten zur Lösung verschiedener Probleme, etwa an einem Faden zu ziehen, um die Spieluhr zum Klingeln zu bringen, oder verstecktes
Spielzeug zu finden oder auch Objekte in einen Behälter zu bekommen oder sie wieder herauszunehmen.
Es ist für uns bedeutsam das Wissen des Kindes zu fördern, zu erweitern und sich nach seinem
Tempo zu entwickeln. Das Kind erhält im Freispiel oder in angeleiteten Aktionen Freiraum zum Entdecken und Experimentieren und kann so Erfahrungen mit seiner Umwelt sammeln, Gegenstände,
Lebensweisen, Natur und Technik kennen lernen und seine musischen, rhythmischen und künstlerischen Fähigkeiten kennen lernen und entwickeln.
Sozialer Bereich
In diesem Bereich unterstützen wir das Kind sich in eine Gemeinschaft einzuordnen und seine
Gruppenfähigkeit zu stärken. Wir fördern die Kinder dabei, ihre Bedürfnisse und Ideen mit einzubringen, ihre eigenen Gefühle anzunehmen und auszudrücken und somit das Zusammenleben in
der Gruppe bewusst mitzugestalten. Das gemeinschaftliche Leben in der Gruppe beinhaltet die Einhaltung von Regeln, Erfahrung von unterschiedlichen Bedürfnissen und Meinungen. Dieses Erleben
ermöglicht den Kindern das Üben von Kooperations- und Konfliktfähigkeit und sozialen Verhaltensweisen.
4.4 Ernährung und Gesundheit Essen, Trinken und Genießen
Da uns die Gesundheit unserer Tageskinder sehr am Herzen liegt, achten wir in der „Lenneper
Hummelwiese“ auf eine ausgewogene, abwechslungs- und vitaminreiche Ernährung. Viel Frischkost, teilweise mit Vollkornprodukten und saisonalen Gemüse vom Wochenmarkt oder aus dem
eigenen Garten, wird bei uns in der Küche verarbeitet. Ab und zu besuchen wir auch den Wochenmarkt mit den Kindern.
Wir bieten täglich drei Mahlzeiten an.
Frühstück:
Beim gemeinsamen Frühstück mit den Kindern wird der Tisch mit frischem dunklen Brot, Rohkost,
Milchprodukten, Müsli und Aufschnitt gedeckt.
Mittagessen:
Wir bereiten gemeinsam mit den Kindern das Mittagessen zu, in der Regel aus frischen Zutaten.
Wir variieren täglich zwischen vegetarischen Gerichten, sowie aus Gerichten mit Fisch oder Fleisch,
Nudeln, Kartoffeln, Hirse, Reis etc.
Nachmittags-Snack:
Nachmittags erhalten die Kinder eine Zwischenmahlzeit die aus frischem Obst, Joghurt, Reiswaffeln, Zwieback, Gebäck und Vollkornstangen bestehen kann.
In der Regel bieten wir nur an Geburtstagen oder kleinen Festen Kuchen, Waffeln oder sonstige
kleine Naschereien an.
Vor dem Essen waschen wir gemeinsam die Hände. Die Mahlzeiten finden in gemeinsamer Runde
jedoch an zwei bis drei Tischen statt. So kann man zum Essen kleinere Gruppen bilden, zu denen
sich jeweils ein Erwachsener dazu setzt. Dadurch wird die gesamte Situation beim Mittagessen
ruhiger und für die Kinder übersichtlicher.
An Getränken steht jederzeit ungesüßter Tee und Mineralwasser zur Verfügung.
Wir sorgen für gute Rahmenbedingungen, indem wir den Tisch einladend präsentieren, gemeinsam
mit den Kindern decken und für eine ruhige Atmosphäre sorgen.
Der Appetit und die Freude an der gemeinsamen Mahlzeit werden durch den guten Geruch der
durchs Kochen entsteht angeregt.
Säuglinge werden nach Bedarf in Form von Obst, Gläschen, Brei und Milchflaschen gefüttert.
Aus verschiedenen Gründen (Allergien, besondere Ernährungsgewohnheiten und anderes) kann
es vorkommen, dass Kinder bestimmte Lebensmittel nicht vertragen oder nicht essen sollen – hier
finden wir gemeinsam mit den Eltern eine Lösung.
Kinder mit erhöhtem Förderbedarf bekommen bei den Mahlzeiten von uns die nötige Hilfestellung.
Schlafen
Schlafen ist ebenso wie essen und trinken eine biologische Notwendigkeit. Kleinkinder und Babys
brauchen einen regelmäßigen Tagesablauf und einen Platz um zu ruhen. Bei uns haben alle Kinder
die Möglichkeit nach der Mittagsmahlzeit einen Mittagsschlaf in einem separaten Raum zu machen.
Es stehen genügend Kinderbetten zur Verfügung, so dass jedes Kind sein eigenes Bett hat. Schlafsack, Kissen und Kuscheltiere von zu Hause sind immer eine gute Möglichkeit, um den Kindern zu
helfen, sich in unseren Räumlichkeiten entspannt, sicher und wohl zu fühlen.
Bettbezüge und Bettwäsche werden von uns zur Verfügung gestellt und regelmäßig gewaschen.
Kranke Kinder
In der „Lenneper Hummelwiese“ gelten die gleichen Bestimmungen zum Infektionsschutz, wie in
den öffentlichen Betreuungseinrichtungen. Kinder mit Fieber, starkem Husten, Erbrechen, Durchfall u.ä. können wegen der enormen Ansteckungsgefahr in der Tagespflege nicht betreut werden.
Bei ansteckenden Kinderkrankheiten muss die Tagespflege umgehend benachrichtigt werden. Da
einige Erkrankungen ein ärztliches Attest erfordern, ist nach einer ansteckenden Erkrankung eine
Rücksprache mit uns wünschenswert und oft auch erforderlich.
Kinder sollten mindestens einen Tag fieberfrei sein, bevor sie wieder in der „Lenneper Hummelwiese“ betreut werden können.
Hygiene
Das Wickeln ist nicht nur eine notwendige pflegerische Maßnahme, sondern wir nutzen diese
Pflegezeit als Qualitätszeit, die wir intensiv dem einzelnen Kind widmen. So bekommt das Kind
nicht nur einfach eine frische Windel, sondern das Wickeln wird intensiv sprachlich und spielerisch
begleitet.
Im Wickelbereich steht für jedes Kind eine eigene Schublade bzw. Körbchen zur Verfügung in der
alle persönlichen Wickelutensilien und Wechselwäsche aufbewahrt werden. Die Eltern werden von
den Erzieherinnen informiert sobald irgendetwas aus dem Hygiene-, Wäschebereich aufzufüllen ist.
Die Handtücher und Lätzchen werden von der „Lenneper Hummelwiese“ gestellt und bei hohen
Temperaturen gewaschen.
Die Räumlichkeiten werden regelmäßig gesäubert. WCs, Waschbecken und Böden werden bei
Bedarf und mindestens einmal wöchentlich geputzt. Die Küche wird nach jeder Mahlzeit gründlich
gereinigt. Der Kühlschrank wird je nach Bedarf, mindestens aber einmal im Monat geleert und ausgewischt.
4.5 Umsetzung des Bildungsauftrages und Bildungsdokumentation
Auftrag der Kindertagespflege gemäß § 22 Abs. 2 SGB VIII
Die Kindertagespflege soll
- die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern,
- die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen, den Eltern/Erziehungsberichtigten dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu
können.
Der Förderauftrag der Kindertagespflege umfasst gemäß § 22 Abs. 3 SGB VIII – wie der Auftrag
der Kindertageseinrichtungen – die Bereiche Erziehung, Bildung und Betreuung und bezieht sich
auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierter Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand,
den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.
Diesen Auftrag berücksichtigen wir und setzen ihn in unserer Arbeit und im Alltag um.
Jedes Kind ist anders und in seiner Besonderheit einzigartig
Das Wahrnehmen und Beobachten sind die Grundlage des erzieherischen Handelns. So schaffen
wir die Basis für unsere Arbeit, um jedem einzelnen Kind die optimale Förderung und Bildung zukommen zu lassen.
Für jedes Kind legen wir einen „Bildungsordner“ an, der unsere Arbeit mit dem Kind dokumentiert
und die rasende Entwicklung des Kindes transparent macht. In diesem Portfolio dokumentieren wir
die Bildungsbereiche Bewegung (Handmotorik und Körpermotorik), Sprache, soziale Kontakte, Musik, Fantasie und Kreativität, und die kognitive Entwicklung. Gleichzeitig achten wir auf die Bereiche
Interessen, Sauberkeit und Essverhalten.
Zusätzlich zu unserer Dokumentation sammeln wir in diesem Ordner kleine Kunstwerke der Kinder, halten Aussagen zu bestimmten Themen fest, dokumentieren die Entwicklung mit Fotos (wenn
gewünscht).
Dieser Bildungsordner kann jeder Zeit von den Eltern und Kindern eingesehen werden und wird
zum Ende der Betreuungszeit an die Familien ausgehändigt.
4.6 Genaue Beschreibung der Eingewöhnung
Wir praktizieren eine individuelle behutsame Eingewöhnung für jedes Tageskind. Das Kind kann
sich langsam an die vielen Veränderungen (neue Bezugsperson, fremde Kinder, neue Umgebung,
anderer Tagesablauf, neue Regeln) gewöhnen.
Die Erwachsenen lernen sich besser kennen, ihre Beziehung festigt sich und eine Vertrautheit tritt
ein.
Die Eingewöhnungszeit kann sich bis zu vier Wochen hinziehen, kann im Einzelfall aber auch bis zu
acht Wochen dauern.
Bei der Terminplanung sollten die Eltern dies unbedingt berücksichtigen, da während der Eingewöhnungsphase ständig ein Elternteil erreichbar sein muss, um das Kind notfalls abholen zu können
wenn es sich nicht beruhigen lässt.
Kinder die bereits eine Fremdbetreuung erfahren haben, benötigen ebenso eine sorgfältige Eingewöhnung.
Wir arbeiten mit einem Bezugssystem. Das heißt: Jede Erzieherin ist direkte Bezugsperson für ihre
anvertrauten Tageskinder. Vor allem in der Eingewöhnung spielt die Bezugserzieherin eine sehr
große und wichtige Rolle.
Wir bitten zu bedenken, dass das Kind in der Eingewöhnung sehr viele neue Eindrücke verarbeiten
muss und daher tatsächlich nach einer kurzen Betreuungszeit schon müde sein kann.
Die anfängliche Beschränkung auf ein bis zwei Stunden der Anwesenheit in der Einrichtung ist daher mit Bedacht gewählt. Die Kinder sollten dann nach Hause gehen, wenn sie sichtlich noch Spaß
am Spiel haben und nicht erst dann, wenn sie schon überfordert und müde sind. So freuen sie sich
auf den nächsten Tag in der Hummelwiese.
Wenn alle das Gefühl haben, dass sich das Kind wohl fühlt und Vertrauen zur Bezugsperson gefunden hat, beginnt die planmäßige Betreuungszeit. Mit der Eingewöhnung beginnt die Betreuung und
somit auch die Bezahlung der Betreuungsperson.
Wir orientieren uns an dem Eingewöhnungskonzept „Das Berliner Modell“ (im Anhang)
5. Mögliche Formen pädagogischer Arbeit
Situationsbezogener Ansatz
In unserer pädagogischen Arbeit halten wir uns an den situationsbezogenen Ansatz. Dieser beinhaltet, dass „Situation“ all das ist, was die Kinder in ihrem Alltag erfahren und erleben, was sie also
innerlich beschäftigt. Das Kind steht im Mittelpunkt mit seinen aktuellen Bedürfnissen, Interessen
und Erfahrungen und wird dort „abgeholt“.
Somit werden die Themen der Kinder zu Themen unserer Arbeit und sind die Basis aller pädagogischen Planung. Die Impulse für die Inhalte unserer Arbeit, gehen also von den Kindern aus.
Unsere erste Aufgabe liegt demnach in der detaillierten Beobachtung (Situationsanalyse) der Kinder.
Aktuelle Situationen müssen erfasst und aufgegriffen werden.
Alle diese Informationen werden zusammengetragen und mit denen der anderen Kinder verglichen.
Stellt man eine Häufung bestimmter Bedürfnisse bei den Kindern fest, so wird überdacht, wie und
welches Angebot sich daraus entwickeln kann.
Freispiel, Angebote, Außenaktivitäten
Ein wichtiger und zeitintensiver Teil im Tagesablauf, ist das Freispiel. Dazu gehört, dass das Kind
entsprechend
seiner momentanen Bedürfnisse selbständig den Ort, den Inhalt und das Material, sowie den Spielpartner wählen kann.
Gerade in dieser Zeit des Spiels kann das Kind sich entdecken und persönliche Vorlieben, Stärken
und Interessen kennen lernen, indem es ganz eigene Körper-, Sozial- und Materialerfahrungen
macht.
Gerade für Kinder von 0-3 Jahren hat das Freispiel eine hohe Bedeutung. Die Kinder können
ankommen, verweilen, selbst ausprobieren, beobachten und sich entfalten. Diese Zeit darf ihnen
daher nicht durch vermeintlich pädagogisch wertvolle und wichtige Programme genommen oder
verkürzt werden.
Der „Bildungswahn“, der sich leider in vielen Einrichtungen verbreitet hat, verhindert den Zugang
der Kinder zu wichtigen Freispielerfahrungen, in welchen sie über Bewegen, Malen, Singen und
Sprechen elementare Kenntnisse gewinnen.
Das Bedürfnis nach dem freien Spiel ist mit dem Bedürfnis nach Bewegung, Sprache, Musik und
Kreativität verbunden und kann durch anregende Spielimpulse unterstützt werden.
Die von uns eingebrachten Mitmachimpulse während der Freispielsituation schaffen gemeinsame
Erlebnisse zwischen uns und den Kindern, sowie zwischen den Kindern untereinander.
Während des Freispiels übernehmen wir vorwiegend die Position des Beobachtens. Wo es nötig ist
oder Anleitung bedarf, unterstützen wir die Kinder, möchten sie aber so wenig wie möglich in ihrem
Spiel unterbrechen.
Wir möchten den Kindern Zeit und Raum lassen und ihnen dadurch die Möglichkeit zur selbstständigen Entwicklung geben.
Neben der Freispielzeit bieten wir auch angeleitete Angebote und Kleingruppenarbeit in verschiedenen Bereichen an.
Zum Beispiel kreative Angebote (schneiden, kneten, kleistern, reißen, malen) mit unter anderem
wertfreien - und Naturmaterialien, Bewegungsangebote, musikalische Angebote usw.
Außenaktivitäten mit den Kindern (spazieren gehen, klettern, mit dem Ball und im Sand spielen etc.)
sind uns sehr wichtig. Diese versuchen wir täglich, wenn das Wetter und die Gruppensituation es
zulassen, zu unternehmen.
Die kleinen Fußmärsche, wenn nötig mit Buggy und Bollerwagen, machen immer großen Spaß.
Jedes mal gibt es unterwegs neues zu sehen.
Bei diesen kleinen Spaziergängen hat man die Möglichkeit, die Natur zu jeder Jahreszeit mit den
Kindern gemeinsam zu entdecken, die Tierwelt (Schnecken, Eichhörnchen, Hasen...) zu erkunden,
Achtsamkeit im Straßenverkehr zu üben u.v.m.
Durch die drei in der Nähe gelegenen Spielplätze gibt es immer ein attraktives Ziel.
Außerdem haben wir die Möglichkeit den großen Garten des Augusta-Hardt-Heimes zu nutzen,
welcher auf der anderen Straßenseite liegt.
Auch den Markt in der Altstadt und die nahegelegenen Supermärkte besuchen wir regelmäßig.
Diese vielen verschiedenen Ausflugsziele und Umwelterfahrungen sorgen jeden Tag für Abwechslung, unterschiedlichste Lernerfahrungen und eine Menge Spaß und Freude.
6. Exemplarischer Tagesablauf
ab 07.15:
Ankommen erster Kinder, erzählen, freies Spiel in allen Räumen
8:00 - 09:00
Gemeinsames Frühstück
09:15 – 10:15
Freies Spiel in den Räumen mit Bastel-, Spiel- und Bewegungsangebot
10:30 – 11:30
Spaziergang zu den nahegelegenen Spielplätzen und Parkanlagen
10:30 – 11:30
(bei Regenwetter) Ausgedehntes Freispiel und Singkreis
11:45 – 12:15
Mittagessen
12:30 – 14:00
Mittagsruhe – In dieser Zeit können keine Kinder abgeholt werden.
13.00
Aufwachen einzelner, freies Spielen
14:15
Alle Kinder sind wieder wach, noch schlafende werden behutsam geweckt, freies Spiel
14:30 – 15:45
Zwischenmahlzeit /Freispiel drinnen oder im Park
16.00 Uhr
Gemeinsames Aufräumen
16.15
Abholung der Kinder
Der oben beschriebene Tagesablauf dient lediglich als Grundgerüst und wird bei Bedarf entsprechend angepasst.
7. Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit den Eltern
Die Pfeiler, auf denen die Beziehung zwischen Eltern und Betreuungspersonen ruht, sind Vertrauen,
Wertschätzung und Verständnis für die Situation des Anderen.
Regelmäßige Gespräche mit den Eltern sind uns besonders wichtig. Daher nutzen wir täglich die
Gelegenheit zu einem kurzen Informationsaustausch beim Bringen und Abholen der Kinder.
Sollte sich zwischendurch ein intensiverer Gesprächsbedarf ergeben, nehmen wir uns gerne die
Zeit und vereinbaren einen Termin dafür.
Darüber hinaus wollen wir gelegentlich zu Elterngesprächen einladen, in denen wir uns mit den Eltern über den Verlauf der Tagespflege, den Entwicklungsstand des Kindes und eventuelle Probleme
unterhalten und weitere individuelle Ziele vereinbaren.
Aktuelle Informationen werden in Form von gut sichtbaren Aushängen,
auf der Pinnwand im Eingangsbereich bekannt gegeben.
Mit den Eltern klären wir ab, ob Interesse an Informationsabenden, kleinen Festen oder gemeinsamen Ausflügen besteht.
Eine offene und ehrliche Rückmeldung der Eltern ist uns sehr wichtig. Wir können uns in einzelnen
Fragen nicht anders verhalten, wenn wir nicht wissen, was die Eltern möglicherweise stört.
8. Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen
Jede der Betreiberinnen der „Lenneper Hummelwiese“ ist Hauptbezugsperson für die ihr anvertrauten Tageskinder. Im Betreuungsalltag werden die Kinder jedoch von beiden Betreuungspersonen
gemeinsam und in Kleingruppen betreut.
Alle sonstigen anfallenden Aufgaben wie z. B. das Kochen, das Putzen, das Einkaufen, werden von
beiden Erzieherinnen und den Praktikanten im regelmäßigen Wechsel übernommen.
Die Erzieherinnen tauschen sich täglich über die aktuellen Ereignisse aus und treffen sich regelmäßig mit den Praktikanten und Vertretungskräften, während oder außerhalb der Betreuungszeiten
und beratschlagen sich in Erziehungsfragen und über Entwicklungsschritte einzelner Kinder.
Vor Elterngesprächen bereiten wir uns gemeinsam vor. Das Elterngespräch wird dann von der Bezugserzieherin oder gemeinsam geführt.
Praktikanten die ein ganzes Jahr unsere Arbeit unterstützen, werden an hauswirtschaftliche, pflegerische und pädagogische Tätigkeiten unter der Anleitung der Erzieherinnen herangeführt.
9. Fortbildung
Allen Betreuungspersonen, die regelmäßig Kinder der Lenneper Hummelwiese betreuen, empfehlen wir, den von der Stadt vorgeschriebenen Tagesmutterkurs durchzuführen. Wir sind ständig
bemüht, uns fachlich weiterzubilden. Deshalb nehmen wir regelmäßig an angebotenen Fortbildungsseminaren teil. So erreichen wir die in Nordrhein Westfalen vorgeschriebene Zahl an Fortbildungsstunden für Tagesmütter – in der Regel sogar noch mehr. Ferner nutzen wir zur Fortbildung
Fachliteratur und Fachzeitschriften die wir regelmäßig beziehen.
10. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in der Stadt Remscheid
Wir stehen im ständigen Kontakt mit anderen Tagespflegepersonen, Großtagespflegen und mit den
umliegenden Kindertagesstätten um Erfahrungen und neue Ideen auszutauschen und Anregungen
für den Umgang mit schwierigen Situationen zu bekommen.
Außerdem stehen wir in Kontakt mit dem Jugendamt der Stadt Remscheid, um uns auch von dieser Seite regelmäßig neue Anregungen und Unterstützung zu holen.
Wir haben Kontakt zu der Frühförderstelle der Lebenshilfe Remscheid und arbeiten mit verschiedenen Therapeuten zusammen, um unser integratives Angebot zu pflegen und zu realisieren.
11. Weitere Informationen und Betreuungsanfragen
Wenn Sie als Eltern einen Betreuungsplatz für Ihr Kind suchen und unsere Tagespflege näher kennen lernen möchten, nehmen wir uns gerne persönlich Zeit für Sie. Bitte schauen Sie sich auf unserer Homepage um (www.lenneper-hummelwiese.de) und treten Sie über E-Mail oder telefonisch mit
uns in Kontakt, damit wir mit Ihnen einen Termin für einen Besuch bei uns vereinbaren können. Bei
einem ersten Treffen werden wir Ihre Fragen gerne ausführlich beantworten.
Sandra Reinbott & Britta Kuske, im Mai 2013