Was bedeutet Freispiel?

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Was bedeutet Freispiel?
Was bedeutet Freispiel?
Das
ist bekannt für seine Vielfalt an Klettertürmen, Rutschen und vielen anderen bunten
Geräten, die zum Toben, Spielen und Tollen einladen. Ist das wirklich wertvoll und lohnt sich die
Investition in eine Tageskarte für das
?
Wir freuen uns darüber, dass auch Sie erkannt haben, dass...
... diese Geräte wichtiger für unsere Kinder
sind, als wir denken!
Durch das Herumklettern, Springen und Rennen
in, auf und um die Geräte wird die Wahrnehmung
der Kinder besonders gefordert und gefördert. Die
Kinder lernen ihren eigenen Körper, die dazugehörigen Grenzen und Fertigkeiten kennen und entwickeln ihre motorischen Fähigkeiten weiter!
...dass soziale und menschliche Intelligenz
(laut Elisabeth C. Gründler und Norbert Schäfer)
ausschließlich im Freispiel entwickelt wird
Sie berichten in ihrem Buch „Naturnahe Spiele und
Erlebnisräume“ von selbst gesteuerten Lernprozessen, welche durch angeleitete Erzieherpraxen häufig gestört werden. Das bedeutet, ein Kind lernt
durch Misserfolge im praktischen Tun mehr, als
wenn es angeleint zum Ziel geführt wird. Fehler
sind Lernchancen. Misserfolge werden nicht bestraft. Kinder probieren immer wieder und können
ihre Ziele auch nach mehreren Misserfolgen weiter
verfolgen. Ihnen als „Besserwisser“ sofort eine Lösung vorzugeben zerstört ihre Neugier, ihre Leistungsmotivation und ihr Selbstvertrauen.
...dass Kinder nur spielen, wenn man sie lässt
„Sie sind zu Anstrengungen und Höchstleistungen
bereit, wenn sie sich die Aufgabe selbst gestellt haben!“ und: „Sie schaffen sich diese Herausforderungen
selbst und sind dann mit ganzem Herzen bei der Sache" (Gründler/ Schäfer 2000, S. 28 f.).
Problemlösestrategien entwickeln Kinder nicht
durch das Lesen einer „MacGyver-Fachlektüre“. Sie
entwickeln Lösungsmuster und verinnerlichen sie
nur, wenn sie selbst auf den Lösungsansatz gekommen sind. Diesen entwickeln sie nur durch
Ausprobieren und Fehler korrigieren.
Mühseliges Probieren und Wiederholen sind
keine Zeitverschwendung. Kinder wollen ihre eigenen Lösungen finden. Diese Erkenntnisse sind
leichter auf andere Situationen übertragbar, weil
die Lernerfahrungen breiter gefächert sind. Bewegungserfahrungen sind bereits gefestigt und biologisch myelinisiert (d.h. die Nervenbahnen werden
bei häufiger Wiederholung der Bewegung mit einer
Eiweißschicht ummantelt und gleich einem Elektrokabel isoliert, so dass grundsätzliche Bewegungen
automatisiert ablaufen können), und die Neuronen-
bahnen im Gehirn vielfältig miteinander verknüpft
sind. Sie können schließlich, statt einer überlasteten
„Autobahn“ auf verschiedenste „Nebenstrecken“
ausweichen. Damit steht den Kindern einerseits
eine gefestigte Basis für Bewegung und Denken
zur Verfügung, andererseits können sie mit Mut,
Phantasie und Kreativität neue Verhaltensweisen
ausprobieren und gewonnene Erkenntnisse in veränderten Situationen einsetzen.
fühl im Umgang mit einer Kulturell gemischten
Gemeinschaft fördert!
...dass das Freispiel dazu beiträgt unsere Kinder zukunftsfähig zu machen und sie auf kommende Problemlagen vorbereitet!
...dass Freispiel zur Partizipation des Kindes
beiträgt!
Durch das Freispiel und die eigenständig entwickelten Lösungsstrategien wird die Kreativität
und das Konfliktmanagement der Kinder geschult. Die Bewältigung der globalen Zukunftsprobleme, wie der Umgang mit Ressourcenknappheit, oder augenblicklichen globalen
Krisen, wie der Klimakrise werden nicht bewältigt
werden, wenn sich die Menschheit nur auf die Politik und die Wirtschaft verlässt!
Das bedeutet, dass wir uns fragen müssen, wie wir
unsere Kinder nicht nur auf die Bewältigung der
individuellen Zukunft, sondern auch auf einen verantwortlichen Beitrag zur Problemlösung der globalen Krisen vorbereiten und stärken können.
...dass Freispiel im
das Feinge-
www .
Kulturelle Vielfalt in eine Gruppe bringt positive
Anregungen in jeglicher Hinsicht mit sich!
Kosmopolitisches Handeln wird angestoßen
und Gleichwertigkeit und nichtmaterielles Geben und Nehmen zwischen den Kindern aus unterschiedlichen Kulturen wird hergestellt.
Alle gesammelten Fertigkeiten helfen nicht weiter, wenn sie nicht zum Tragen kommen. Wenn
die Bürger also politische Entscheidungen nicht
mittragen bzw. nicht fordern, haben Politiker in
demokratisch regierten Staaten wenig Möglichkeit
zur Veränderung. Wir leben in einer Demokratie,
und das soll auch so bleiben. Politiker können nur
das entscheiden, was die Bevölkerung unterstützt.
Sonst wird die Regierung, einfach ausgedrückt,
nicht wiedergewählt. Ob unser Planet in seiner Regenerierbarkeit und Fruchtbarkeit erhalten werden
kann, liegt deshalb nicht zuerst an den Entscheidungen, die „oben“ getroffen werden, sondern an
den Forderungen, die von „unten“ kommen, also
von der Weltbevölkerung. Das bedeutet: Wir brauchen eine Erziehung zu verantwortlicher Mitbestimmung, zu Partizipation.
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