Programm - Städtisches Kammerorchester Gerlingen
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Programm - Städtisches Kammerorchester Gerlingen
Wir danken für Ihren Konzertbesuch und allen Förderern und Sponsoren für Ihre finanzielle Unterstützung, insbesondere Herrn H. Arzt für sein Engagement bei der Plakat und Handzettelerstellung! Solitude Konzert Städtisches Kammerorchester Gerlingen Auch über Spenden, die unsere weitere Arbeit unterstützen, danken wir herzlichst. Auf Wunsch senden wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zu. Unsere Bankverbindung bei der Volksbank Strohgäu lautet: KoNr. 51 604 000, BLZ 600 629 09 Das Städtische Kammerorchester Gerlingen wurde 1967 gegründet. An der Spitze jeder Stimmgruppe steht ein Berufsmusiker. Finanzielle Unterstützung gewährt die Stadt Gerlingen. Im Frühjahr 1969 übernahm der Dirigent KMD Martin Hahn die Leitung des Ensembles. Nach Tilman Heiland, der die Leitung von 1993 bis 2009 inne hatte, übernahm Matthias Nassauer 2010 die Leitung des Kammerorchesters. Sa/So, den 29./30. Juni 2013 jeweils 20 Uhr Auskunft über unsere nächsten Projekte finden Sie unter: www.kammerorchester-gerlingen.de Werke von: Solisten: J. Haydn A. Vivaldi W. Bargiel E. Wolf-Ferrari Violine: Magdalene Iseli Trompete: Roman Petrenko Violoncello: Gerti Müller Moderation: Hedwig Sonntag Leitung: Matthias Nassauer Programm: Joseph Haydn (1732 - 1809) Sinfonie Nr. 59 in A-Dur „Feuersinfonie" Presto – Andante – Menuetto – Allegro assai - Antonio Vivaldi (1678 - 1741) Konzert in B-Dur Allegro – Largo - Allegro - Pause - Woldemar Bargiel (1828 - 1897) Adagio für Violoncello und Streichorchester op. 38 - Ermanno Wolf-Ferrari (1876 - 1948) Serenade Allegro – Andante – Scherzo – Finale Hedwig Sonntag – Cembalo / Moderation nach dem Schulmusikstudium in Stuttgart unterrichtete sie über 40 Jahre an Stuttgarter Gymnasien. In Gerlingen ist sie seit 1967 Leiterin des Katholischen Kirchenchors und übernahm 1995 Leitung des Kammerchores "DAS MADRIGAL". Sie wirkte an vielen Gerlinger Projekten mit anderen Ensembles, z.B. „Carmina Burana“ und „Carmen“ mit. Matthias Nassauer, geboren im Westerwald, begann seine erste musikalische Ausbildung im Posaunenchor seiner Heimatstadt Betzdorf unter der Leitung seines Vaters. Beim Wettbewerb “Jugend musiziert“ erhielt er 1. und 2. Preise auf Bundesebene. Nach dem Abitur leistete er seinen Wehrdienst beim „Stabsmusikkorps der Bundeswehr“, mit dessen Kammerorchester er mehrfach solistisch auftrat. Er studierte Posaune (Orchestermusik) bei Prof. Werner Schrietter und Prof. Henning Wiegräbe und Dirigieren bei Prof. Andreas Weiss und Prof. Per Borin an den Musikhochschulen in Karlsruhe und Stuttgart. Er schloss außerdem das Staatsexamen für das Lehramt Schulmusik und Geschichte an der Universität Mannheim ab. Seit 2004 spielt er bei den Stuttgarter Philharmonikern und ist deren Soloposaunist. Er musizierte u. a. als Aushilfe im Symphonieorchester des SWR BadenBaden/Freiburg. Im Rahmen seiner Dirigierausbildung arbeitete er u. a. mit der Baden-Badener Philharmonie, dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim, dem Stuttgarter Kammerorchester, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz zusammen. Im Mai 2011 reiste er nach Craiova (Rumänien), um mit der dortigen Filharmonica Oltenia ein Posaunenkonzert aufzuführen und ein Abonnementkonzert zu dirigieren. Im Raum Stuttgart ist er nun als Chor- und Orchesterleiter tätig. Das städtische Kammerorchester Gerlingen übernahm er Anfang 2010. Matthias Nassauer war u.a. Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Seit 2005 ist er Mitglied des Stuttgart Brass Quartetts. Magdalene Iseli - Violine geboren und aufgewachsen in Gerlingen. 1980 – 1986 Violinstudium an der Musikhochschule Stuttgart bei Professor Keltsch, Professor Voss und dem Melos-Quartett. Sie war langjähriges Mitglied im Landesjugendorchester und im Jungen Kammerensemble Baden-Württemberg. Seit 1980 ist sie Lehrkraft an der Jugendmusikschule Gerlingen sowie seit 1997 Konzertmeisterin des Bosch-Sinfonieorchesters und des Städtischen Kammerorchesters Gerlingen. Sie ist Mitglied diverser Kammermusikgruppen. Roman Petrenko - Trompete in der Ukraine geboren und aufgewachsen, begann er mit 10 Jahren mit dem Trompetenspiel. Seit 1991 lebt er in Deutschland, seit 1998 ist er Mitarbeiter der Firma Bosch und spielt seitdem als Solotrompeter im Bosch- Sinfonieorchester. Außerdem konzertierte er in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen, wie z.B. BrassQuintett oder Trompete und Orgel etc. Seit 2 Jahren ist er Mitglied der Bosch-Bigband. Gerti Müller – Violoncello wurde in Ungarn geboren und wuchs in Zombathely, nahe der österreichischen Grenze auf. Sie studierte Violoncello an der Liszt Ferenc Musikhochschule in Pécs bei Prof. Kemény Kristina. Sie unterrichtet in den Jugendmusikschulen Ditzingen und Gerlingen und ist Solocellistin im Robert Bosch Sinfonieorchester und im Gerlinger Kammerorchester. Internationale Konzertreisen führten sie unter anderem nach Tschechien, Japan und Australien. F. J. Haydn (1732 - 1809) Joseph Haydn wurde am 31.03.1732 in Rohrau (Niederösterreich), als Sohn eines musikliebenden Bauern und Wagners geboren. Mit sechs Jahren wurde er Chorknabe in Hainburg (Burgenland) und mit 8 Jahren Chorsänger am Stephansdom in Wien. 1749 wurde Haydn aus dem Chor entlassen, da seine Stimme die hohen Töne nicht mehr brachte. Die nächsten zehn Jahre lebte Joseph als freier Musiker. Seinen Unterhalt verdiente er mehr als Kammerdiener, denn als Musiker. Nebenher schrieb er seine erste Oper. Notzeiten überbrückte Haydn als Kopist, Chorrepititor und Tanz- und Gelegenheitsmusiker. Über verschiedene Mäzene wurde er an den Fürsten Esterházy nach Eisenstadt empfohlen, wo er 1761 Vizekapellmeister wurde. 1766 wurde er zum 1. Kapellmeister ernannt und blieb in dieser Position bis zur Auflösung der Kapelle 1790. Haydn war mit Mozart väterlich befreundet und hat dem jungen Beethoven kurze Zeit Unterricht in Komposition erteilt. Haydn starb wenige Tage nach dem Einzug der Franzosen in Wien. Napoleon hat ihn durch eine Ehrenwache ausgezeichnet. A. L. Vivaldi (1678 - 1741) Der am 4. März 1678 geborene Venezianer Antonio Lucio Vivaldi gilt als einer der besten Violinisten seiner Zeit und als einer der bedeutendsten und nachhaltig einflussreichsten Komponisten des Barocks. Seinen Beinamen „ Il Prete Rosso“ („Der rote Priester“) bekam Vivaldi , denn er hatte rote Haare und war seit 1703 nicht nur Musiker, sondern auch Priester – damit war seine Zukunft gesichert. Vivaldi ist in eine musikalische Familie hineingeboren worden. Vater Vivaldi, der mit seiner Festanstellung am Orchester des Markus-Doms seit 1685 zum venezianischen MusikerEstablishment gehörte, gab seinem begabten ältesten Sohn Antonio mit großem Erfolg Geigen-Unterricht. Trotzdem war für Antonio Vivaldi zunächst eine Karriere als römischkatholischer Priester vorgesehen gewesen. Da Vivaldi von Geburt an kränklich war , war er bald weitgehend von den üblichen Pflichten eines Geistlichen befreit . Seinen Status als Kleriker hat Vivaldi aber zeitlebens behalten. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Orchesterleiter war Vivaldi ein ungemein produktiver Komponist. Um 1730 änderte Vivaldi seinen Stil. Statt des barocken Stils, der ihn berühmt und populär gemacht hatte, schuf er nun Werke, die in Orchestrierung und Phrasierung der eleganteren Wiener Frühklassik entsprachen. Der ungeheuer produktive Vivaldi soll ungefähr 500 Violinkonzerte komponiert haben, von denen etwa die Hälfte erhalten geblieben ist. Dazu kommt eine große Zahl von Kompositionen für Flöte, Fagott sowie Choralwerke und Kammerkonzerte. W. Bargiel (1828 - 1897) Woldemar Bargiel wurde als Sohn des Lehrers für Gesang und Klavier, Adolph Bargiel geboren. Die Mutter Marianne, geb. Tromlitz war Pianistin und Sängerin. Ihr Großvater war der Flötenvirtuose Johann Georg Tromlitz. Adolph Bargiel war Marianne Tromlitz' zweiter Mann. Aus ihrer früheren Ehe mit Friedrich Wieck entstammte Clara Schumann. W. Bargiel bekam zunächst Musikunterricht in der Familie. Bis zu seinem Stimmbruch sang er im Königlichen Domchor Berlin unter Eduard Grell und Felix Mendelssohn Bartholdy. Danach studierte er bis 1849 am Leipziger Konservatorium. Im Jahre 1850 kehrte Bargiel nach Berlin zurück, um sich als Privatlehrer zu betätigen. Hier wurde er zunächst Mitglied der Sing-Akademie zu Berlin und war seit 1859 am Konservatorium in Köln. 1864 wurde er Leiter der Musikschule der Maatschappij tot bevordering der Toonkunst in Rotterdam. Dort lernte er Hermine Tours kennen, die er später heiratete. 1874 kehrte Bargiel nach Berlin zurück, um dort als Professor für Komposition zu unterrichten. Bargiel blieb bis zu seinem Tod am 23. Februar 1897 an der Berliner Musikhochschule und war einer der angesehensten Kompositionslehrer seiner Zeit. Bargiel wurde in Berlin-Kreuzberg beigesetzt. E. Wolf-Ferrari (1876 - 1948) Wolf-Ferrari wurde als Hermann Friedrich Wolf geboren und war der Sohn des Malers August Wolf aus Weinheim an der Bergstraße und der Venezianerin Emilia Ferrari, deren Geburtsnamen er ab 1895 seinem Nachnamen hinzufügte. Obwohl er bereits früh Klavierunterricht erhielt, schien er in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und studierte 1891–92 an der Accademia di Belle Arti in Rom. Dann wechselte er jedoch an die Akademie der Tonkunst in München . 1895 kehrte er ohne Abschluss nach Venedig zurück, leitete ab 1896 einen deutschen Chor in Mailand und traf dort Giulio Ricordi (Musikverleger), der jedoch die Veröffentlichung seiner ersten Kompositionen ablehnte. 1897 heiratete Wolf-Ferrari die Sängerin Clara Kilian und zog 1900 wieder nach München. Seine frühen Instrumentalwerke waren der deutschen romantischen Tradition von Mendelssohn, Schumann und Brahms verpflichtet. In Deutschland hatte er seine größten Erfolge, als er sich einer Wiederbelebung der Opera buffa zuwandte, mit der sein Name vor allem verbunden ist. Nach Die neugierigen Frauen (1903) wurden die Opern Die vier Grobiane (1906), und Susannens Geheimnis (1909) seine größten Erfolge. Sie wurden alle in München uraufgeführt, obwohl Wolf-Ferrari 1903–1909 Direktor des Liceo Musicale in Venedig war. Danach lebte er wieder ganz in München . Die Grausamkeiten des Ersten Weltkriegs stürzten den Deutsch-Italiener in eine schwere, fast zehnjährige Schaffenskrise, die durch Eheprobleme noch verstärkt wurde. Er floh in den Kriegsjahren nach Zürich und heiratete 1921 seine zweite Frau Wilhelmine Christine Funk. Unter seinen späten Opern wurde Sly (1927) nach Shakespeare am bekanntesten, doch konnte keine von ihnen an die Erfolge vor dem Krieg anknüpfen. 1939 wurde Wolf-Ferrari Kompositionsprofessor am Mozarteum in Salzburg. Er litt psychisch unter dem Faschismus in Deutschland und Italien und unter dem erneut ausbrechenden Krieg, in dem sein Haus zerstört wurde. Wieder floh er in die Schweiz und kehrte nach dem Krieg in seine Geburtsstadt Venedig zurück, wo er 1948 starb. Sein Grab liegt auf der Friedhofsinsel San Michele nördlich von Venedig.