Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
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Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
Erfahrungsbericht St. Martini Kindergarten & Vorschule- Kapstadt Rebecca Färber Pädagogische Hochschule Weingarten Bachelor Elementarbildung (4./ 5. Semester) Praktikumszeitraum: 05.08. - 02.10.2015 Vorbereitungen Während unserer Studienzeit wurde häufig davon geredet, dass wir die Möglichkeit haben ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Mein Interesse wurde damit geweckt worauf ich mich zu einem Informationsgespräch im International Office angemeldet habe. Hier wurden mir verschiedene Partnereinrichtungen der Hochschule vorgestellt und wichtige Informationen zu einem Aufenthalt im Ausland sowie dem Bewerbungsverfahren für das PROMOS- Stipendium mitgeteilt. Ich war interessiert an afrikanischen Ländern und machte mich nach dem Gespräch selbst online auf die Suche nach einem passenden Kindergarten. Als mich mehrere Zusagen erreichten, entschied ich mich mit einer Kommilitonin für einen deutschen Kindergarten in Kapstadt, da uns deren intensive Arbeit mit Sprache sehr interessierte. Die Einrichtung gab uns mehrere Kontaktdaten für Unterkünfte während der Praktikumszeit. Wir schrieben diese an und hatten dann zügig eine Zusage für zwei Zimmer in einer deutschen Familie im Stadtteil „Camps Bay“. Als wir die Zusagen für den Kindergarten, die Unterkunft und das Stipendium hatten, buchten wir den Flug und ließen uns gegen Hepatitis A impfen. Informationen zum Stipendium Die Bewerbung für das PROMOS- Stipendium lief zu einem großen Teil online ab. Dies war sehr von Vorteil, da es eine Übersicht geboten hat über fehlende Angaben und Dokumente. Die Bewerbung beinhaltete ein Bewerbungsformular, ein Motivationsschreiben auf Englisch, eine Zusage des Praktikumsplatzes, einen Lebenslauf, ein Passbild, einen Nachweis über den Studienverlauf und eine Immatrikulationsbescheinigung. Nach wenigen Wochen warten, erreichte mich eine Einladung zum Bewerbungsgespräch im International Office. Dieses war ein angenehmes, kurzes Gespräch über die gewählte Einrichtung, das Land und die Ziele, die ich mit dem Praktikum in Südafrika verfolgte. Wenige Tage später erhielt ich die Zusage per Mail. Über die Summe war ich sehr dankbar. Sie entsprach exakt meinen Flugkosten. Gastland – Südafrika Südafrika ist ein sehr interessantes Land. Nicht nur die Landschaft, auch die Menschen dort haben mich sehr fasziniert. Das Land bietet schöne Berge zum Wandern, atemberaubende Strände, tolle Städte und zahlreiche Touristenattraktionen wie das Kap der guten Hoffnung, Safaris, Pinguin Kolonien, Paragliding, Shark Cage Diving, Sand- Boarding, Bungee- Jumping, MountainBiking, Canoying, Reiten, Kanu fahren, Township-, Gospel-, Weintouren,… In Südafrika trifft arm und reich sehr sichtbar aufeinander. Es gibt riesige Viertel, in denen unzählige Villen stehen und dann wiederum die sogenannten „Townships“. Dort leben viele sehr arme Südafrikaner, jedoch ist es nicht zu vergleichen mit Slams. Sie sind wie kleine eigene Dörfer mit eigenen Supermärkten, Friseuren, Bars und eigenem Taxi-Unternehmen. Die meisten Menschen dort fahren mit diesen „Minibussen“, weshalb sie im Straßenverkehr Südafrikas ein wesentlicher Bestandteil sind. Eigentlich bieten sie Platz für ca. 15Personen, jedoch sitzen darin häufig 30Menschen. Manchmal findet man in Südafrika keine anderen Taxis, weshalb wir auch mehrmals damit gefahren sind. Als „Weiße“ fällt man darin sehr auf und man wird auch im Bus noch gewarnt wie gefährlich diese Busse sind. Wir haben jedoch nur hilfsbereite Personen darin kennen gelernt und keine schlechten Erfahrungen gemacht. Während unserem Aufenthalt in Kapstadt haben wir vieles im nahen Umkreis unternommen. Dafür haben wir meist die Stadtbusse verwendet. Diese sind sicher und die Verbindungen sind auch in Ordnung. Nach unserem Praktikum haben wir noch eine 4wöchige Reise entlang der Küste angehängt um das Land besser kennen zu lernen. Dafür haben wir einen „Backpacker-Bus“ (genannt „Bazbus“) genutzt, der uns von Hostel zu Hostel gebracht hat. Praktikum St. Martini Kindergarten & Vorschule Der St. Martini Kindergarten ist ein deutscher Kindergarten mit Vorschulgruppe, der vor 50 Jahren von der St. Martini Gemeinde in Kapstadt gegründet wurde. In fünf Gruppen in der Stadtmitte und zwei weiteren Gruppen im südlichen Stadtteil Wynberg bereitet er mehrsprachige Kinder mit Deutschkenntnissen auf den Schulanfang an einer deutschen oder anderen Schule vor. Insgesamt spielen und lernen im christlichen St. Martini Kindergarten derzeit über 130 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren an zwei Standorten. Ich habe während meinen zwei Monaten im St. Martini Kindergarten in einer der zwei Vorschulgruppen mitgearbeitet. Die Gruppe bestand aus 22Kindern, die von einer ausgebildeten Erzieherin und einer Assistentin betreut wurden. Meine Arbeit dort wurde sehr geschätzt und ich wurde schnell Teil des Teams. In der Gruppe wurde deutsch gesprochen, jedoch haben sich die Kinder untereinander im Freispiel englisch unterhalten. Für die Kinder, die in Englisch oder Deutsch Probleme hatten, gab es Sprachförderangebote. Außerdem gab es jede Woche für eine Stunde „Khosa-Unterricht“. Hier haben die Kinder die afrikanische Sprache Khosa gelernt. Somit waren drei Sprachen im Kindergartenalltag vertreten. Jedoch wurde in mehreren Familien zusätzlich noch Französisch oder Africans gesprochen. Diese Sprachvielfalt hat mich im St. Martini Kindergarten sehr beeindruckt. Tagesablauf: 7.30-8.15 Uhr Ankunftszeit 8.15-8.45 Uhr Morgenkreis 8.45-10.00 Uhr Kreatives Gestalten + Frühstück 10.00-10.30 Uhr Spiele im Garten 10.30-11.30 Uhr Stilles Spielen + Kreis 11.30-12.00 Uhr Freispiel 12.00-12.30 Uhr Schlusskreis 12.30-13.00 Uhr Abholzeit 13.00-17.00 Uhr Nachmittagsbetreuung Zusätzliche Angebote für Kinder: Flöten, Tennis, Turnen, Gymnastik, Ballett, Fußball, Kinderkirche, Khosa… Entwicklungsfördernde Angebote: Logopädie, Krankengymnastik, Gesundheits- und Entwicklungstests Teilnahme an Ausflügen und Workshops Während meinem Praktikum hatte ich die Möglichkeit bei zwei Ausflügen teilzunehmen. Der Erste war ein Ausflug ins Aquarium Kapstadts, in dem wir einen Vormittag zum Thema „Wasser“ verbrachten. Der Zweite war ein „Beach Clean-Up“, wobei die Kinder über Wasserverschmutzung aufgeklärt wurden und selbst mithelfen konnten den Müll am Strand zu beseitigen. Außerdem hatten wir Praktikanten im St. Martini Kindergarten die Möglichkeit an einem Trommel-Workshop teilzunehmen. Hierfür kam 3mal ein professioneller Musiker in den Kindergarten und hat den Mitarbeitern jeweils für ca. 1h gezeigt, wie man mit Kindern trommeln kann und welche vielfältigen Lernmöglichkeiten das Instrument bietet. Praktische Tipps 1. Beginne früh deine Suche nach einem Kindergarten. 2. Entscheide dich bewusst für einen interessanten Kindergarten, nicht nur für eine interessante Stadt. 3. Suche dir zügig eine Unterkunft. 4. Überprüfe früh deine Finanzen. 5. Informiere dich gut über das Land. 6. Trau dich! (auch alleine) 7. Plane Zeit & Geld zum Reisen ein. 8. Genieß es! Bilder Abbildung 1: Camps Bay (hier habe ich gewohnt) Abbildung 2: meine Vorschulgruppe Abbildung 3: Kapstadt aus Sicht des Tafelbergs Abbildung 4: Kapstadt aus Sicht von Robben Island Abbildung 5: Oudtshoorn Abbildung 6: ein Township Abbildung 7: Addo Elephant Park Abbildung 8: Krüger Nationalpark Zustimmungsklausel Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/ International Office veröffentlicht werden darf.