Erfolgreicher Start des Deutschlandstipendiums
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Erfolgreicher Start des Deutschlandstipendiums
Gewinner des Innovationspreises 2011 FH BRANDENBURG Neue Masterstudiengänge und Stiftungsprofessur Erfolgreicher Start des Deutschlandstipendiums Neuausrichtung des Technologietransfers Zweifache Auszeichnung im „Land der Ideen“ T Z E I T S C H R I FT D E R F H B R A N D E N B U R G Ausgabe 2011/12 | Jahrgang 18 | ISSN 0946-8285 2011/12 I N H A LT U N D I M P R E SS U M EDITORIAL Editorial HOCHSCHULE Gute bis sehr gute Noten für FHB-Studiengänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Gewinner des Innovationspreises 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 5 Zwei Auszeichnungen als „ausgewählter Ort im Land der Ideen“ . . . . 8 Erfolgreicher Start des Deutschlandstipendiums . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Ausbildungsinhalte werden im FHB-Studium anerkannt . . . . . . . . . . . . 17 Neuigkeiten aus den Präsenzstellen Prignitz und Oberhavel . . . . . . . . 24 -25 FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Forschungsprojekt zu digitalen Fingerspuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Höchst präzise und energiesparende Schweißtechniken . . . . . . . . . . . 10 Reifenmodellierung erheblich schneller und günstiger . . . . . . . . . . . . . 11 Von TIBS zu FHB Transfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Programm zur Validierung des Innovationspotenzials . . . . . . . . . . . . . . 15 Neuigkeiten aus dem GründungsZentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 - 19 Präsentationen auf der CeBIT und der Hannover Messe . . . . . . . . . . . . 26 Interdisziplinäres Forschungsprojekt FlexiTrailBox . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 VERANSTALTUNG Großer Andrang bei Firmenkontaktmesse im Audimax . . . . . . . . . . . . . Live-Hacking-Vorführung beim Security Forum 2011 . . . . . . . . . . . . . . . Große Nachfrage nach Plätzen beim 1. Forensik Day . . . . . . . . . . . . . . Tagung zu aktuellen fügetechnische Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . 10. Berlin-Brandenburger SAP-Forum der FHB mit positiver Resonanz . 2. Brandenburger Energieforum in Zusammenarbeit mit PCK . . . . . . . . Tagung zur Modellierung medizinischer Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . Firmenpräsentation des Fachbereichs Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 20 21 21 22 23 28 29 STUDIUM Bahnindustrie stiftet Professur im Fachbereich Technik . . . . . . . . . . . . Neuer Masterstudiengang „Energieeffizienz technischer Systeme“ . . . Neuer Masterstudiengang „Digitale Medien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rotary-Club unterstützt Master-Studenten aus der Ukraine . . . . . . . . . BWL-Studentin schrieb Abschlussarbeit bei US-Bank . . . . . . . . . . . . . . Erste Diplomfeier für Absolventen des Fernstudiengangs BWL . . . . . . . Führungskräfte für MINT-Tandems gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Jahre Online-Studium an der FHB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 7 7 12 13 16 23 PERSÖNLICH Fachbuch von Prof. Tanski über die veränderte Bilanzerstellung . . . . . 29 Erfolge der Physiker Prof. Möllmann und Prof. Vollmer . . . . . . . . . . . . . 30 -31 Editorial INHALT Liebe Leserinnen und Leser, einige aktuelle Zahlen belegen eindrucksvoll, dass Forschung und Entwicklung an unserer Hochschule eine immer wichtigere Rolle spielen: Im Zeitraum von 2000 bis 2010 konnte die FHB die eingeworbenen Forschungsdrittmittel von 588 000 Euro auf 2,476 Mio. Euro (d. h. um 321,3 %) steigern. Allein von 2009 auf 2010 betrug das Wachstum nochmals 31,8 %. In der Summe aller Hochschulen des Landes Brandenburg lag das Wachstum demgegenüber zwischen 2000 und 2010 bei „nur“ 147,4 % und von 2009 auf 2010 war sogar ein Rückgang um 10,4 % zu verzeichnen. Im Ranking der Wachstumsraten der neun Hochschulen des Landes liegt die FHB zwischen 2009 und 2010 auf Platz 2 und in der langfristigen Betrachtung (2000 – 2010) auf Platz 3. Besonders stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Drittmittelvolumen, das wir mit der gewerblichen Wirtschaft realisieren konnten. Dies ist von rund 177 000 Euro (davon 73 000 innerhalb des Landes Brandenburg) im Jahr 2007 auf 722 000 Euro (davon 357 000 innerhalb des Landes Brandenburg) im Jahr 2010 gestiegen. Das Wachstum der Forschungsdrittmittel speist sich aber auch aus erfolgreichen Einwerbungen von Forschungsförderung des Bundes, also zum Beispiel jüngst in den Programmen „Ingenieurnachwuchs“ und „FHProfUnt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (siehe Seite 10 und 11). Hier sei schließlich auch erwähnt, dass wir bundesweit zu den nur sieben Fachhochschulen zählen, die im Programm „Forschungskollegs“ erfolgreich waren und im Falle eines erfolgreichen Projektantrags Promotionsstellen für FH-Absolventen einrichten können (siehe Seite 10). Impressum infocus Ausgabe 2011/12 | November 2011 | 18. Jahrgang Herausgeber: Der Präsident der Fachhochschule Brandenburg Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter Redaktion und Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.) Mitarbeit: Alle genannten Autoren und Fotografen Grundlayout: Birte Morling Druck: Druckerei Pietsch, Grebs Auflage: 1 400 Exemplare Anschrift: Fachhochschule Brandenburg Magdeburger Straße 50 . 14770 Brandenburg an der Havel Postanschrift: Postfach 2132 . 14737 Brandenburg a. d. Havel Telefon: (03381) 355-0 . Telefax: (03381) 355-199 E-Mail: [email protected] infocus ist die Zeitschrift der FH Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen von unaufgefordert eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikel gegen Belegexemplar gestattet. 2 Ein Schwerpunkt auf die Forschung wird auch mit der Stiftungsprofessur der Eco Rail Initiative (ERI) gelegt: In einem Konsortium mit der Deutschen Bahn AG und vielen ihrer Zulieferer ist die FHB neben dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) der Forschungspartner der Initiative (siehe Seite 6). Bei solch vielen Erfolgen im Bereich Forschung und Entwicklung soll aber nicht untergehen, dass seit dem Sommersemester gleich zwei Studiengänge unserer Hochschule, Informatik und Wirtschaftsinformatik, im CHE-Hochschulranking die Bestbewertung erhalten (siehe Seite 3). Bei der Lektüre dieser und aller anderen Themen wünsche ich Ihnen neue Erkenntnisse und viel Vergnügen! Dr. rer. pol. Hans Georg Helmstädter Präsident der Fachhochschule Brandenburg infocus 2011/12 HOCHSCHULE CHE-Hochschulranking und andere Platzierungen Gute bis sehr gute Noten für Studiengänge der FHB Spitzenpositionen für Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik bei CHE-Hochschulranking schaftsinformatik (Fachbereich Wirtschaft) berücksichtigt, – diese machen etwa 30 % der von der FHB erhaltenen Rückmeldungen aus. Die FHB hat in verschiedenen Rankings und Befragungen erneut gut bis sehr gut abgeschnitten. Ein Überblick über die Ergebnisse der vergangenen Monate. Besonders gut bewertet werden die Betreuung durch Dozenten/Professoren (im Vergleich der FHs Rang 1), der Career Service (Rang 1), der Umfang und die Qualität der studentischen Aktivitäten (Rang 1), die Qualität der Beratung (Rang 2), die Internationalität der Ausbildung (Rang 3), die Qualität der Dozenten/Professoren in der Lehrstoffvermittlung (Rang 4) sowie der Service der Hochschule (Rang 4). Im Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der Wochenzeitung „Die Zeit“ 2011 erhielten erstmals zwei Studiengänge der FHB die Bestbewertung: nach der Informatik (Rang 1 von 91) nun auch die Wirtschaftsinformatik (Rang 1 von 47). Der ebenfalls neu gerankte Studiengang „Betriebswirtschaftslehre“ kommt mit zwei Bewertungen in der Spitzengruppe auf Rang 30 von insgesamt 113 bewerteten Fachhochschulen. Da zu jedem Fach nur alle drei Jahre ein Ranking erstellt wird, haben die Bewertungen der Studiengänge IT-Elektronik (Rang 10 von 85) und Maschinenbau (Rang 14 von 87) weiterhin Bestand. Die Bewertungen gehen aus einem Hochschulbericht des „trendence Graduate Barometer 2011 – IT Edition" hervor. Ermittelt werden in erster Linie die beliebtesten Arbeitgeber derjenigen Studierenden, die dem Abschluss nahe sind. Ergebnisse dieser Studie sind auf der Internetseite http://www. deutschlands100.de/ zu finden. Grundsätzlich stellt das CHE-Ranking keine eindeutige Reihenfolge der StudiengangBewertungen dar, stattdessen zeigt es Einordnungen verschiedener Kriterien in „Spitzengruppe“, „Mittelgruppe“ und „Schlussgruppe“. Wenn man jedoch die Kriterien mit der Bewertung „Spitzengruppe“ zählt, ergibt sich der Rangplatz. Beim bundesweiten Ranking der SocialMedia-Plattform „studiVZ“ kam die Informatik der FHB mit einer Gesamtnote von 1,8 auf Rang 3 der deutschsprachigen Universitäten und Fachhochschulen. In der Kategorie „Studienbedingungen“ bedeutete die Bewertung 1,8 sogar Platz 2. Diese Kategorie umfasst u. a. die Kriterien Studienklima, Professoren und Dozenten, Lehrangebot, Qualifikationen, Beratungsservice und Behindertenfreundlichkeit. Der in diesem Jahr erstmals in die Spitzenposition gerankte Studiengang „Wirtschaftsinformatik“ orientiert sich seit Jahren eng am Bedarf der Wirtschaft. Das gewährleistet der intensive und regelmäßige Kontakt zu den Unternehmen und den Interessensvertretern wie z.B. dem IT-Branchenverband SIBB, dem IKTAusschuss der Industrie- und Handelskammer Potsdam und dem Unternehmensverband Berlin-Brandenburg. Zur Abrundung der im Studium erworbenen Kompetenzen stehen aufgrund der Kooperationen mit führenden ITUnternehmen zusätzlich Industriezertifikate der Firmen SAP, EMC2, CISCO, IBM, iSQI, Microsoft oder der Software AG zur Auswahl. Beim Graduate Barometer 2011 des trendence Instituts liegen die Informatik-Studiengänge der FHB bei der Zufriedenheit der examensnahen Studierenden im bundesweiten Vergleich der Universitäten und Fachhochschulen auf Rang 2. Neben den Studierenden des Fachbereichs Informatik und Medien wurden in dieser Studie auch die Studierenden der Wirt- infocus 2011/12 Im Ranking des „International Student Barometer (ISB)“ von i-graduate aus dem akademischen Jahr 2010/11 (initiiert von GATE – Konsortium Internationales Hochschulmarketing im Auftrag der beiden Trägerorganisationen Hochschulrektorenkonferenz und Deutscher Akademischer Austausch Dienst) bescheinigen die ausländischen Studierenden der FHB überdurchschnittliche Werte im Bereich der Studien- und Lebensbedingungen. Vor allem in der Rubrik „Lernbedingungen“ liegt das Feedback deutlich über den Durchschnittswerten für deutsche Hochschulen. ___________________________ Detaillierte Informationen zum CHE-Ranking unter 13 Mal in der Spitzengruppe, kein einziges Mal in der Schlussgruppe: Alle im CHE-Hochschulranking bewerteten FHB-Studiengänge schneiden hervorragend ab. Foto: Grafiken: Die Zeit/CHE (Montage Parsch) www.zeit.de/hochschulranking Absolventenbarometer der trendence Institut GmbH: www.trendence.com/studien.html 3 HOCHSCHULE Gewinner des Innovationspreises 2011 Nachhaltigkeit, Sicherheit und kooperative Produktion Die Gewinner des Innovationspreises 2011 wurden am 24. November 2011 im Audimax ausgezeichnet Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit sind die zentralen Themen der Siegerprojekte des Innovationspreise 2011 an der FHB. Gleich zwei Projekte aus diesem Bereich konnten sich beim Wettbewerb um die „Innovative Lösung praxisnaher Probleme in Brandenburg“ ganz vorne platzieren. Der zum 10. Mal ausgeschriebene Preis war erstmals mit 10 000 Euro dotiert und erzielte mit zwölf Bewerbungen einen neuen Rekord. Die Verleihung der drei Preise in Höhe von 5 000, 3 000 und 1 500 Euro sowie des Sonderpreises für Existenzgründer (500 Euro) wurde am 24. November 2011 im Audimax der FHB vorgenommen. Platz 1 (Preisgeld 5.000 Euro): „Smart Sustainability – Wettbewerbsvorteile durch nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ Das Projekt von Robert Bretfeld, Christian Günther, Hendrik Müller und André Nitze möchte den Nachhaltigkeitsgedanken in kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) hineintragen und bedient sich dafür einer innovativen Software- und Kommunikationskonzeption. Die Lösung der Wirtschaftsinformatik-Studenten der FHB bezieht alle Mitarbeiter/innen eines Unternehmens mit ein, führt ihnen den Ressourcenverbrauch plastisch vor Augen und gibt Anreize, auch finanzieller Art, für einen sparsamen Umgang mit Verbrauchsgütern. Das Wort „sustainability“ ist der englische Begriff für Nachhaltigkeit. Platz 1: Mit der Software und Rahmenkonzeption „Smart Sustainability“ sollen alle Mitarbeiter/innen eines Unternehmens motiviert werden, Ressourcen einzusparen. Grafik: Team Smart Sustainability 2. Auf der Projektwebsite im Intranet des Unternehmens werden zahlreiche Hintergrundinformationen geboten, darunter auch eine Grafik in simulierter Echtzeit, die den Ressourcenschwund veranschaulicht. Das derzeitige Standardlayout zeigt einen Pinguin, dessen Eisscholle entsprechend dem Ressourcenverbrauch schmilzt. 3. Die Verbrauchsdatenbank liefert die Daten für die Darstellung des Ressourcenver- brauchs und ist selbst wiederum an die ERP-Software (ERP = Enterprise Resource Planning = Unternehmensressourcenplanung) gekoppelt. Grundlegende Angaben sind Wasser, Energie, Treibstoffe, Erdgas und der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). 4. Printmedien wie Aufkleber und Plakate begleiten die Einführung von „Smart Sustainability“ in einem Unternehmen, um sie bei allen Mitarbeiter/innen bekannt zu machen. Das Produkt besteht aus vier Komponenten: 1. Finature Board (Verbrauchsanzeige): „Finature“ ist ein Kunstwort aus „Finance“, „Nature“ und „Future“. Das Finature Board zeigt auf Bildschirmen den Verbrauch von Ressourcen durch einen Geldbetrag an, der sich kontinuierlich wie ein Countdown verringert und zu jedem Zeitpunkt das aktuelle Restguthaben aller Verbrauchsarten eines Quartals anzeigt. Die möglichst genaue Schätzung der Quartalsverbrauche ergibt den Startwert, die am Ende des Quartals übrig bleibende Summe beziffert die eingesparte Summe. Diese kann dann (anteilig) an die Mitarbeiter verteilt Platz 2: Die ökologische E-Mobility-Plattform besteht aus vier Modulen. werden. Grafik: Team E-Mobility-Plattform 4 Platz 2 (Preisgeld 3.000 Euro): „Ökologische E-MobilityPlattform“ Einen kleinen, ferngesteuerten Traktor mit Elektroantrieb haben die Maschinenbau-Studierenden Sebastian Freund, Sven Kühnert, Melany Noack, Sandra Reinicke und Jan Sonnert ersonnen. Er soll in Gartenbaubetrieben bei der Bodenbearbeitung, der Pflege von Pflanzungen und der Ernte eingesetzt werden. Durch den Elektromotor werden besonders die Be- infocus 2011/12 HOCHSCHULE Gewinner des Innovationspreises 2011 dingungen des ökologischen Landbaus berücksichtigt. Das Fahrzeug wird durch vier Radnabenmotoren angetrieben, was für eine sehr gute Traktion und ein hohes Drehmoment sorgt. Als Energiespeicher dient ein Lithium-IonenAkku, da dieser durch seine hohe Leistungsdichte ein relativ geringes Gewicht aufweist. Das Akkumodul ist entlang der Längsachse verschiebbar, um bei Nutzung von Anbaugeräten den Schwerpunkt des Fahrzeugs verschieben zu können und sicherzustellen, dass alle vier Räder einen guten Bodenkontakt haben. Durch die senk- wie waagerechte Verschiebbarkeit ermöglicht das Werkzeugmodul die Nutzung verschiedener Anbaugeräte. Die Breite des Fahrzeugs (maximal 1,20 Meter) ist so gewählt, dass es ausschließlich auf den Wegen neben den Beeten fährt und somit eine Verdichtung des Bodens und eine Beschädigung von Pflanzen vermieden wird. Gesteuert wird der Mini-Traktor durch eine Funkfernbedienung. Auf dem Fahrzeug befindet sich ein Arbeitsmodul mit klappbaren Seitenwänden, wodurch ein Be- und Entladen bequem möglich ist. Neben dem abgasfreien Betrieb zeichnet sich die E-MobilityPlattform durch einen geringen Wartungsaufwand aus. Platz 3 (Preisgeld: 1.500 Euro): „Bewertung der Informationssicherheit in Organisationen anhand von Penetrationstests“ Martin Rahnefeld hat in seiner Masterarbeit im FHB-Studiengang Security Management einen Prototypen entwickelt, der die Sicherheitsschwachstellen der Informationstechnologie (IT) eines Unternehmens oder einer Einrichtung scannt und damit eine Grundlage für eventuelle Penetrationstests (Versuche, ins firmeninterne Computernetz einzudringen) bildet. Im Gegensatz zu vielen anderen Schwachstellenscannern verfügt der Prototyp über eine einfache Benutzeroberfläche, die speziell auf die Bedürfnisse von KMU ausgerichtet ist und für die kein Fachpersonal benötigt wird. Der Prototyp wurde so konzipiert, dass die Zielsysteme nicht beeinträchtigt werden, weil ausschließlich nicht-destruktive Überprüfungsmethoden eingesetzt werden. Zusätzlich bietet die Software Lösungsvorschläge zu den gefundenen Schwachstellen an. Dazu werden Verweise auf die Maßnahmen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ausgegeben. Alle gefundenen Schwachstellen werden anhand ihrer Auswirkungen auf die Sicherheitsziele bewertet und auf der Berichtsseite ausgegeben. Die Bewertung erfolgt anhand eines standardisierten Schwachstellenbewertungssystems und berücksichtigt auch die Nutzerpräferenzen hinsichtlich der Wichtigkeit einzelner Sicherheitsziele. Mit dem Prototypen von Martin Rahnefeld kann ein Unternehmen sein Sicherheitsniveau kostengünstig und anwenderfreundlich testen. Gleichzeitig kann der Unternehmer seiner Verantwortlichkeit im Bereich Sicherheit ohne große Kompetenzhürden nachkommen, da mit dem Einsatz der Software den gesetzlichen Vorgaben (u.a. Handelsgesetzbuch § 238 Abs. 1, Aktiengesetz/ KontraG, Bundesdatenschutzgesetz, Telemediengesetz) entsprochen wird. Sonderpreis für die innovative Geschäftsidee eines Existenzgründers (Preisgeld 500 Euro): „Die neue Fertigung – kooperative Produktion im regionalen Kontext“. In seiner Abschlussarbeit hat Franz Dietrich mögliche Szenarien für die dezentrale Herstellung von Möbeln in der Region beleuchtet. Mit Hilfe von regional ansässigen Spezialisten für Leuchtenbau, Keramik, Drechslerei, Holzzuschnitt, Polsterei und CNC-Holz- und Metallbearbeitung wurde durch die Anferti- Platz 3: Screenshot des Security Scanners von Martin Rahnefeld. Grafik: Rahnefeld gung von drei Möbelstudien eine vernetzte Produktion erprobt. Nach ersten persönlichen Gesprächen verlief die gesamte Kommunikation im Produktionsprozess über das Internet. Die notwendigen Daten und virtuellen Baupläne wurden digital ausgetauscht. Nach dem Versand eines Testauftrags fertigten alle beteiligten Unternehmen ihre Bauteile parallel und sendeten diese zum vereinbarten Montageort. Wichtige Voraussetzung für diese Art der Produktion sind die Modularität der Produkte und die passgenauen Fügestellen der Einzelteile. Der Montageprozess muss dann ohne Zutun der einzelnen Spezialisten zu leisten sein. Nach einem Testlauf können die abgestimmten Produktionsschritte auf Anfrage ausgeführt werden. Ein Kunde kann nun aus verschiedenen Größen, Farben und Holzarten ein Möbelstück nach individuellen Wünschen zusammenstellen. Die eigens gegründete Dachmarke „Rejon“ dient als Verkaufs- und Marketingplattform. Stefan Parsch Sonderpreis für Existenzgründer: Die kooperative Produktion in der Region wurde bereits an drei Möbelstudien getestet. Foto: Franz Dietrich infocus 2011/12 (unter Verwendung von Textpassagen aus den Bewerbungsunterlagen) 5 STUDIUM Stiftungsprofessur – Master Energieeffizienz Bahnindustrie stiftet Professur im Fachbereich Technik Initiative „Eco Rail Innovation“ investiert eine Million Euro in den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs Der nachhaltige Umgang mit Energie erhält an der FHB ein größeres Gewicht: Zum Sommersemester 2012 startet voraussichtlich der neue Masterstudiengang „Energieeffizienz technischer Systeme“ im Fachbereich Technik (siehe Artikel unten). Prominente Unterstützung erfährt der Studiengang durch die Initiative „Eco Rail Innovation“, die die Einrich- tung der Forschungsprofessur „Energieeffiziente Systeme der Bahntechnologie“ stiftet. Die Initiative „Eco Rail Innovation“ (ERI) soll nachhaltige Entwicklungskonzepte für Bahnsysteme erarbeiten, den Forschungsbedarf identifizieren und Forschungsvorhaben anstoßen. Neben der Deutschen Bahn engagie- ren sich in der Initiative Alstom Transport Deutschland GmbH, Ballard Power Systems Inc., Bombardier Transportation GmbH, Enertrag Aktiengesellschaft, Siemens AG, Solon SE, Tognum AG, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V., Voith Turbo GmbH & Co. KG, Vossloh AG. Als Forschungseinrichtung ist außer der FHB das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) dabei. Die ERI-Partner wollen das Ziel „Null Emission 2050“ für die Schiene gemeinsam erreichen. Mit der Stiftungsprofessur investiert die Initiative eine Million Euro für die Ausbildung junger Ingenieure. „Damit setzen wir ein deutliches Zeichen und unterstreichen das Engagement von ERI für die Vision eines emissionsfreien Schienenverkehrs bis 2050. Zugleich leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Nachwuchsförderung im Bahnsektor und in Brandenburg“, sagte Dr. Volker Kefer, DB-Vorstand Technik und Infrastruktur. Die Schirmherrschaft für die ERI-Plattform hat Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übernommen. ___________________________ Unterzeichnung des Stiftungsvertrages beim VDB, am 27. Juni 2011 (von links nach rechts): Prof. Dr. Ronald Pörner (Hauptgeschäftsführer VDB), Joachim Kettner (Leiter DB- Umweltzentrum), Dr. Hans Georg Helmstädter (Präsident der FHB), Axel Schuppe (Geschäftsführer VDB). Foto: Eco Rail Innovation Initiative „Eco Rail Innovation“ im Internet: http://www.ecorailinnovation.de/ Interdisziplinäre Ausbildung für nachhaltige Technik Neuer Masterstudiengang „Energieeffizienz technischer Systeme“ ab Sommersemester 2012 Von Prof. Dr. Katharina Löwe Ab Sommersemester 2012 bietet der Fachbereich Technik einen neuen, innovativen Masterstudiengang an. Der Masterstudiengang „Energieeffizienz technischer Systeme“ dauert einschließlich Masterarbeit drei Semester und richtet sich an Absolventen ingenieurtechnischer und vergleichbarer naturwissenschaftlicher Fachrichtungen, die bereits über einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss (Diplom, Bachelor) verfügen. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und einer Gewährleistung der Nachhaltigkeit der Energieversorgung nimmt die Energieeffizienz in allen Bereichen der Ingenieurund Naturwissenschaften einen besonderen Stellenwert ein. Dieses vielseitige und zu- 6 kunftsträchtige Thema erfordert eine interdisziplinäre Ausbildung, so dass die FHB mit ihren Studienrichtungen Maschinenbau, Mechatronik/Automatisierungssysteme und ITElektronik beste Voraussetzungen dafür bietet, die notwendigen weiterführenden Kenntnisse zu vermitteln, um das umfangreiche Gebiet der Energieeffizienz ganzheitlich erfassen zu können. Aufbauend auf den Fachkenntnissen des jeweiligen Bachelorstudiums werden zunächst die erforderlichen Grundlagen der Energieeffizienz vermittelt. In den anschließenden spezialisierenden Wahlfächern und der Abschlussarbeit werden die relevanten Technologien der verschiedenen Ausbildungsrichtungen vertieft. Dabei werden in den Vertiefungsfächern ausgewählte praxisnahe Problemstel- lungen behandelt, sowie der Einstieg in die angewandte Forschung vermittelt. Einen zentralen Bestandteil dieses modernen Studiengangs stellt die interdisziplinäre Projektarbeit dar, wobei praktische Erfahrungen an aktuellen Problemstellungen gesammelt werden. Der Masterstudiengang eröffnet Absolventen sehr gute Berufsaussichten, gerade in der Region Berlin-Brandenburg, mit vielfältigen Aufgaben in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Fahrzeugtechnik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Gebäudetechnik und Automatisierungstechnik. ___________________________ Studienberatung: Prof. Dr.-Ing. habil. Katharina Löwe, Telefon 355-311, Raum 305/IWZ I infocus 2011/12 STUDIUM Master Digitale Medien – Rotary-Stipendium Attraktive Erweiterung des Master-Angebots Neuer Master-Studiengang Digitale Medien und neu strukturierter Informatik-Master Der Fachbereich Informatik und Medien hat zum Wintersemester 2010/11 sein MasterAngebot erweitert: Zum einen wurde mit Digitale Medien ein neuer Master-Studiengang eingeführt, zum anderen wurde der Master-SG Informatik um die Studienrichtung Medizininformatik ergänzt und gänzlich neu strukturiert. Als Studienprofil im Bachelor-SG Informatik ist Digitale Medien seit Jahren sehr beliebt; nun besteht für Studierende die Möglichkeit, die Kenntnisse und Erfahrungen auf diesem Gebiet zu vertiefen und zu erweitern. Die Einsatzmöglichkeiten eines zukünftigen Absolventen des Master-SG Digitale Medien sind vielfältig: Viele Berufsbilder im Bereich der digitalen, interaktiven und dynamischen Medien sind an der Schnittstelle zwischen Informatik und Design angesiedelt, zum Beispiel Creative Director, Media Service Manager oder Konzepter. Der Master-SG kann zum einen konsekutiv zu den FHB-Studiengängen Informatik und Applied Computer Science studiert werden, d.h. die entsprechenden Bachelor-Abschlüsse qualifizieren automatisch für den Master-SG. Es können sich jedoch auch Absolventen anderer, insbesondere künstlerisch-kreativer Studiengänge bewerben. So werden als Arbeitsproben sowohl Zeichnungen, Malereien, Fotos, Computergrafiken, Rechnerprogramme, Webseiten, CD-ROMs, Kurzfilme als auch textorientierte Arbeiten wie Konzepte für Werbekampagnen oder Artikel anerkannt. ist in den Studienrichtungen Angewandte Informatik und Medizininformatik möglich. Angeboten werden die Vertiefungen: z z z z Im Master-SG Digitale Medien wird neben den theoretischen Grundlagen dem Forschungsund Projektstudium viel Zeit eingeräumt. Zudem arbeiten die Studierenden von Anfang an auf ihre Abschlussarbeit, die MasterThesis, hin. Der neu strukturierte Master-SG Informatik ist konsekutiv für die Bachelorstudiengänge Informatik, Applied Computer Science und Medizininformatik im Fachbereich Informatik und Medien. Das Master-Studium Informatik Network and Mobile Computing (in der Studienrichtung Angewandte Informatik) Security and Forensics (in der Studienrichtung Angewandte Informatik) Klinisch-wissenschaftliches Datenmanagement (in der Studienrichtung Medizininformatik) Telemedizin (Studienrichtung Medizininformatik, für spätere Jahrgänge geplant) Zu den wesentlichen strukturellen Änderungen gehören eine bessere Verteilung der Grundlagenfächer und die Einführung einer Projekt- und Forschungsschiene – diese beginnt bereits im ersten Studiensemester und begleitet den Studierenden bis hin zu seiner Master-Arbeit. ___________________________ www.fh-brandenburg.de/informatik/studiengaenge.html Unterstützung für Master-Student Tymur Musashykhov Drittes Stipendium des Rotary Clubs Brandenburg an der Havel für einen osteuropäischen Studenten Der Rotary Club Brandenburg an der Havel vergab 2011 erneut ein Stipendium an einen osteuropäischen Studierenden an der FHB. In diesem Jahr ging das Stipendium an den Ukrainer Tymur Musashykhov, der an der FHB seit 2009 im Masterstudiengang „BWL – Internationales Management“ erfolgreich studiert. Durch den Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) kann das Stipendium in Höhe von 1 500 Euro noch einmal ver- Im Namen des Rotary Clubs Brandenburg an der Havel übergab Frank Robby Wallis (l.) von der Brandenburger Bank den symbolischen Scheck an Tymur Musashykhov. Rechts: FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter und Heike Wolff vom Akademischen Auslandsamt. Foto: Voigt infocus 2011/12 doppelt werden, so dass Tymur Musashykhov insgesamt mit 3 000 Euro unterstützt wird. Wie 2010 wird mit Tymur Musashykhov auch diesmal ein Student von der Nationalen Technischen Universität Poltawa (Ukraine) geehrt, mit der die FHB seit 2006 enge Kooperationsbeziehungen pflegt. Tymur Musashykhov war bei einem Besuch mit seiner Studiengruppe an der FHB 2008 so begeistert von Brandenburg und den hier bestehenden Studienmöglichkeiten, dass er beschloss, nach Abschluss seines Bachelorstudiums ein Masterstudium in der Stadt Brandenburg an der Havel aufzunehmen. Mittlerweile studiert er erfolgreich im Masterstudiengang „BWL – Internationales Management“. Er wird sein Studium im August 2011 beenden und plant anschließend, ein bis zwei Jahre in Deutschland Arbeitserfahrung zu sammeln, um danach seine erworbenen akademischen Kenntnisse in seinem Heimatland einzusetzen. 7 HOCHSCHULE Zweifache Auszeichnung beim „Land der Ideen“ Erneut zweimal ausgewählter Ort im Land der Ideen Zwei Projekte an der FHB sind aus dem bundesweiten Wettbewerb als Sieger hervorgegangen Zwei Projekte der FHB sind in diesem Jahr als Sieger aus dem bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ hervorgegangen. Nach drei Auszeichnungen in den vergangenen Jahren ist die FHB mit nun fünf Preisen eine der erfolgreichsten deutschen Hochschulen in dem seit 2006 bestehenden Wettbewerb. Im Land Brandenburg ist sie 2011 die einzige Hochschule, die zu den Gewinnern gehört. Prämiert wurden „Plan B“, ein Teilprojekt des Innopunkt-Projekts „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“, sowie das studentische Projekt „Unternehmerfratzen“. Nähere Informationen zum Wettbewerb finden sich im Internet unter „www.land-der-ideen.de“. Preis für Studienabbrecherberatung „Plan B“ Die Studienabbrecherberatung „Plan B“ ist Teil des Innopunkt-Projekts „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ an der FHB und wurde beim Land-der-Ideen-Wettbewerb aus 2 600 Bewerbern ausgewählt. Die Preisverleihung fand am 27. Mai 2011 im Rahmen des Tages der offenen Tür statt. Studienabbrecher sind nach wie vor ein Problem in der Hochschullandschaft. Die jungen Menschen, deren aufgenommenes Studium aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu einem Abschluss führt, stellen jedoch ein großes Potenzial für die Wirtschaft dar, sind sie doch in aller Regel bereits durch ihre Studienleistungen qualifiziert. Aus dieser Erkenntnis und der Tatsache eines zunehmenden Fachkräftemangels, der sich im Land Brandenburg bereits jetzt verstärkt zeigt, bietet die FHB ihren Studierenden eine individualisierte Studienabbrecherberatung an. Den Studierenden werden Möglichkeiten eines beruflichen Karriereweges innerhalb und außerhalb der Hochschule vorgestellt und bei der Umsetzung unterstützt. Mit der Vermittlung von Studienabbrechern in die Wirtschaft kann dem demografiebedingten Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Primäres Ziel ist es, jedem zu einem ersten qualifizierenden Abschluss zu verhelfen. Dieser berufliche Abschluss soll nach Möglichkeit unter Anrechnung der im Studium bereits erbrachten Leistungen und damit dann in einer verkürzten Ausbildungszeit erreicht werden. Eine individuelle Beratung ist daher der wichtigste Baustein hin zu einer möglichen beruflichen Karriere. Diese Beratungsleistung ist in dieser Intensität einzigartig in Deutschland und bietet jedem eine individuelle Chance entsprechend seiner Vorstellungen und Fähigkeiten auf eine Perspektive nach dem Studienabbruch. Strahlende Gesichter bei der Vergabe der Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ (von links): Engin Kocabas (Deutsche Bank), Dana Voigt (Plan B), Marco Ullmann (Referent für Bildung im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg), Ursula Schwill (Leiterin des Innopunkt-Projekts) und Prof. Dr. Hartmut Heinrich (Dekan des Foto: Land der Ideen Fachbereichs Wirtschaft). 8 Seit März 2010 konnten 67 junge Studierende, davon 17 Frauen und 50 Männer, wegen ihrer Studienprobleme beraten werden. Die Gründe für einen Studienabbruch sind vielfältig. Viele Studentinnen und Studenten haben im Laufe ihres Studiums Leistungs- oder Motivationsprobleme sowie Zweifel an ihrem Studienfach oder den Studieninhalten, an der Finanzierbarkeit des Studiums und vielem mehr. Ein Drittel der Betroffenen berichtete über erhebliche Probleme in der Mathematik, gefolgt von der Volkswirtschaftslehre bis hin zur Wahl des falschen Studiengangs. Betroffene können sich gern an Dana Voigt wenden: Telefon 03381/327-366, E-Mail „[email protected]“. Dieses Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. ___________________________ Informationen zum „Plan B“ im Internet: www.weiterkommen-in-brandenburg.de/studienabbruch.html Preis für studentisches Projekt „Unternehmerfratzen“ Der Preis „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2011“ wurde dem studentischen Projekt „Unternehmerfratzen“ am 7. März, im Rahmen einer Feierstunde überreicht. „Unternehmerfratzen“ ist ein Projekt im Rahmen der Initiative „Students In Free Enterprise“ (SIFE). Studierende aus allen Fachrichtungen engagieren sich für soziale Belange, indem sie sich Problemen wie dem demografischen Wandel, der regionalen Abwanderung und dem aufkommenden Fachkräftemangel, aber auch der Perspektivlosigkeit junger Menschen annehmen. Das Projekt arbeitet hierzu mit Grundschülern zusammen, denn in diesem Alter haben infocus 2011/12 HOCHSCHULE Vergabe der ersten Deutschlandstipendien die Kinder kaum Leistungsdruck und keinen Bewerbungsstress. Auf spielerische Art und Weise wird den Kindern vermittelt, dass Arbeit ein Teil des Lebens ist, der Spaß machen kann. Dabei sind die Studenten die treibenden Kräfte: Sie planen, organisieren und führen die Projekte durch. Die Aktivitäten reichen so von der Partnerakquisition über das Marketing bis hin zur Sponsorensuche und der fachlichen Vorbereitung und Durchführung der Projekttage mit den Kindern. ___________________________ „Unternehmerfratzen“: Stephanie Warsow E-Mail [email protected] Das Projektteam freute sich über die Auszeichnung als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“. Foto: Parsch Erfolgreicher Start des Deutschlandstipendiums Gleich zu Beginn des Programms konnten sechs Stipendien an FHB-Studenten vergeben werden Die FHB gehört beim Deutschlandstipendium zu den Pionieren: Kaum hatte die Bundesregierung diese neue Fördermöglichkeit zum Sommersemester 2011 gestartet, hat die FHB bereits die ersten Stipendien bei der Wirtschaft eingeworben. Denn das Stipendium wird aus zwei Quellen finanziert: 150 Euro pro Monat gibt ein Unternehmen oder privater Stifter, 150 Euro gibt der Bund dazu, so dass ein Stipendiat mit monatlich 300 Euro gefördert wird – zusätzlich zu BaföG-Zahlungen, die dadurch nicht beeinträchtigt werden. Bei Studierenden und Unternehmen stieß das Deutschlandstipendium auf eine große Resonanz. Im Sommersemester 2011 konnten Stimmen zum Deutschlandstipendium „Mit dem Deutschlandstipendium hat der Verein der Freunde der Fachhochschule Brandenburg die Chance, herausragende wissenschaftliche Leistungen zu honorieren.“ – Dr.-Ing. Klaus-Peter Tiemann, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Fachhochschule Brandenburg. „Es freut uns sehr, Tino Reuschel für seine Leistungen und sein soziales Engagement mit einem Stipendium der PCK Raffinerie GmbH zu unterstützen.“ – Dr. Andreas Hungeling, Geschäftsführer der PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder. „Durch das Deutschlandstipendium konnte ich mich wieder voll und ganz auf mein Studium konzentrieren. Ein sozialer Ausgleich, der ankommt.“ – Tobias Kalläne, Stipendiat „Als junge, visionäre Hochschule wollen wir unseren Studierenden innovative Angebote machen – auch in Sachen Talentförderung. Das neue Deutschlandstipendium ist für uns dabei ein wichtiger Baustein.“ – Dr. Hans Georg Helmstädter, Präsident der FHB „Da ich mein Studium vor allem mit Hilfe eines KfW-Kredits sowie einer Nebentätigkeit finanziere, stellen 300 Euro im Monat eine enorme finanzielle Entlastung dar. Dank des Deutschlandstipendiums kann ich mich wesentlich besser auf mein Studium konzentrieren.“ – Kevin Tietz, Stipendiat. bereits sechs Stipendien vergeben werden: Stipendienpartner waren die PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder (1), die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam (2) und die Studierendenstiftung der Fachhochschule Brandenburg (3). Zum Wintersemester wurden Stipendien erneut von der IHK sowie im Bereich „Diversity“ ausgeschrieben. Für das Sommersemester 2012 wird es wieder mehrere Ausschreibungen geben, darunter bis zu fünf von der IHK. Als Stipendiaten können sich alle an der FHB eingeschriebenen Studentinnen und Studenten bewerben. Erwartet werden Leistungsbereitschaft, ansprechende Studienleistungen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Die Stipendiaten erhalten das Fördergeld für mindestens zwei Semester und höchstens bis zum Ende der Regelstudienzeit, damit sie sich erfolgreich auf ihre Hochschulausbildung konzentrieren können. Das Deutschlandstipendium ermöglicht kleinen und großen Unternehmen die gezielte Nachwuchsförderung in der Region und damit eine hervorragende Möglichkeit der Vernetzung mit der FHB. ___________________________ Deutschlandstipendium – Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen: http://www.careerservice-fhb.de/infos-fuer-studierende.html infocus 2011/12 9 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Erfolgreiche Einwerbung von Forschungsgeldern Forschungsprojekt zu digitalen Fingerspuren an der FHB Gemeinschaftsprojekt mit der Universität Magdeburg „Digi-Dak“ wird vom BMBF gefördert Das Projekt „Digi-Dak“ (Digitale Fingerspuren, „Digitale Daktyloskopie“) wird im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg vom 21. Februar 2011: „Die Informatiker haben Mustererkennungstechniken für Fingerspuren entwickelt, die diese mit berührungslosen optischen 3D-Oberflächensensoren erfassen können. Langfristiges Ziel der Forschung ist es, kriminalistische Untersuchungen zu verbessern bzw. bestehende Vorgehensweisen und Testreihen, zum Beispiel in Spurensicherungslaboren, überprüfen zu können. Mit Hilfe von alternativer Tinte, so genanntem Kunstschweiß, ist es Kriminologen möglich, bei Tests zu forensischen Untersuchungsmethoden gezielt Fingerabdrücke von Unbeteiligten zu hinterlassen. Latente Fingerspuren werden dabei mit Hilfe einer modernen Sensor-Technologie erfasst und auf besondere Eigenschaften analysiert. Die Forscher haben dazu einen generischen Fingerabdruckuntersuchungsprozess entwickelt, der es möglich macht, Erkennungseigenschaften von künstlich gedruckten Fingerspuren mit echten Fingerspuren zu vergleichen und so die Arbeit im Spurensicherungslabor zu unterstützen. Beantragt wird derzeit ein mögliches Folgeprojekt namens „Digi-Dak PLUS“ im Rahmen eines neuartigen Forschungskollegs, in welchem auch Promotionsmöglichken für FHBAbsolventen geschaffen werden können. Näheres dazu voraussichtlich demnächst im infocus. Der aktuelle Stand: Als eine von nur sieben Fachhochschulen in Deutschland wurde von einer Jury, die das BMBF eingesetzt hatte, aus 90 Einreichungen eine Projektskizze ausgewählt, die die FHB gemeinsam mit der Uni Magdeburg eingereicht hatte. Erste Tests dieser völlig neuartigen Methode zeigen bereits eine hohe Erkennungsleistung, aber auch den hohen Bedarf an weiterführender Forschung.“ Die wissenschaftliche Leitung des Projekts haben Prof. Dr. Jana Dittmann an der Uni Magdeburg und Prof. Dr. Claus Vielhauer an der FHB inne. In einer Pressemitteilung des BMBF vom 18. Mai 2011 heißt es dazu: „ ,Beide Seiten gewinnen, wenn Hochschulen unterschiedlichen Typs sich zusammentun. Für die Profilbildung vieler Hochschulen wird das in Zukunft sogar unverzichtbar sein‘, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. ,Wir fördern Forschungskollegs auch deshalb, weil wir die Wahrnehmung verändern wollen: Auch mit einem Fachhochschulabschluss lässt sich ein Doktortitel machen.‘ [...] Mit der Initiative des BMBF sollen die speziellen Forschungsstärken der beteiligten Partner auch für die gemeinsame Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses genutzt werden.“ ___________________________ Informationen über Digi-Dak: http://omen.cs.uni-magdeburg.de/digi-dak/ Präzise Schweißtechniken sind auch energiesparend Forschungsprojekt von Prof. Dr. Sven-F. Goecke optimiert das Lichtbogen- und das Laserschweißen wie hochfeste Stähle den Bedarf nach neuen Fügetechniken. Zum anderen geht beim Fügen viel von der Festigkeit des Ausgangsmaterials verloren, teilweise bis zu 50 Prozent. Das bestimmt sich hauptsächlich an der Menge der Wärme, die beim Schweißen oder einem anderen Fügeprozess eingebracht wird. Je präziser das Fügen eingerichtet werden kann, desto weniger Wärme muss für die optimale Verbindung von Bauteilen aufgewendet werden. Das ist zugleich energiesparend und damit nachhaltig. Prof. Dr. Sven-F. Goecke wurde zum Oktober 2009 an die FHB als Professor berufen und zählt damit zum „Ingenieurnachwuchs“ in der entsprechenden Förderlinie des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dort hat Prof. Goecke einen Antrag erfolgreich untergebracht und erhält für das Projekt „ECOWELD – Energiegeregeltes Metallschutzgas- und Laserschweißen“ für drei Jahre insgesamt 260 000 Euro. Die Fügetechnik, zu der auch das Schweißen gehört, stellt im Maschinenbau eine Schlüsseltechnologie in fast allen Branchen dar. Dabei schaffen zum einen neue Materialien 10 Lichtbogenschweißen. Foto: FB Technik Beim Projekt ECOWELD („Welding“: englisch für Schweißen) wird ein Führungssystem für die Schweißnaht eingerichtet und optimiert. infocus 2011/12 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Erfolgreiche Einwerbung von Forschungsgeldern Der Spalt zwischen den Bauteilen wird während des Schweißens vermessen, um Schweißgeschwindigkeit, Drahtmenge und Energiezufuhr des Schweißprozesses in Echtzeit zu regeln. Für die Messung der Wärmezufuhr und für die fortwährende Vermessung der Bauteile-Geometrien werden zwei verschiedene Sensortechniken verwendet, was beim Schweißen aufgrund der störenden Strahlung nicht gerade trivial ist. Die FHB widmet sich im Projekt insbesondere der informationstechnischen Herausforderung, denn die entsprechenden Regelungsalgorithmen müssen noch entwickelt werden. Der Fokus liegt neben dem Laserschweißen auch auf dem Lichtbogenschweißen, weil es für diese Technik noch keinen erfolgreichen Ansatz für die Wärmemessung gibt. Sollte ein solcher Ansatz gefunden werden, wäre das für die Metallindustrie sehr interessant, weil die Investionskosten und die zumeist auch die Betriebskosten für eine Anlage zum Lichtbogenschweißen erheblich geringer sind als eine zum Laserschweißen. Kooperationspartner im Projekt sind die Scansonic IM GmbH in Berlin, wo die beiden Projektmitarbeiter Bernd Schmidt und Alexander Müller zeitweilig auch arbeiten werden, sowie die Hüffermann Transportsysteme GmbH in Neustadt/Dosse. Als Institute sind das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der Technischen Universität Berlin sowie die BAM – Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin beteiligt. In einer „kooperativen Promotion“ mit der TUB sollen die Projektmitarbeiter den „Dr.-Ing.“ erwerben. Langfristiges Ziel der BMBF-Initiative „Ingenieurnachwuchs“ ist der Aufbau von Ingenieurnachwuchsteams an Fachhochschulen. Stefan Parsch ___________________________ Bernd Schmidt: Telefon (03381) 355-316 E-Mail [email protected] Prof. Dr. Sven-F. Goecke: Telefon (03381) 355-302 E-Mail [email protected] Reifenmodellierung erheblich schneller und günstiger Forschungsprojekt zu adaptivem Reifenmodell wird vom BMBF im Programm „FHprofUnt“ gefördert Virtuelle Entwicklungsmethoden sowie rechnerische Optimierung sind in der Fahrzeugentwicklung nicht mehr wegzudenken, denn sie sparen Zeit und Kosten und helfen durch Gewichtsreduktion bei der Verringerung von CO2-Belastung und Verbrauch. Während in der Vergangenheit überwiegend einzelne Bauteile im Mittelpunkt virtueller Anwendungen standen, werden heute komplette Fahrzeuge mit ihren Wechselwirkungen bis hin zum seriennahen virtuellen Prototyp betrachtet. Zu dieser umfassenden Betrachtung gehört auch die Modellbildung des Reifens mit seinen komplexen Eigenschaften wie Festigkeit, Verformung oder Schwingung als Bindeglied zur Fahrbahn. Die realisierbare Anzahl der Funktionsauswertungen wird bei Optimierungsaufgaben zum großen Teil durch die Rechenzeit des virtuellen Systems bestimmt. Eine Verringerung der Rechenzeiten liefert die Möglichkeit, eine deutlich größere Anzahl von Iterationsschritten zu durchlaufen und so näher an optimale Lösungen zu gelangen. Als Standardmethode für Simulationen hat sich das Berechnungsverfahren nach der Methode der Finiten Elemente (FEM) etabliert. Der Aufbau von FE-Modellen ist aufgrund der verhältnismäßig geringen Zahl notwendiger Parameter unaufwendig und die Validierung dieser Reifenmodelle kann auf Basis von Daten aus Standardmessungen der Verformungen oder Dehnungen erfolgen, jedoch ist der Rechenzeitbedarf sehr groß. Im Forschungsprojekt entwickelt die FHB eine Methode zur Generierung eines skalierbaren infocus 2011/12 Finite-Elemente-Modell unter vertikaler Last bei unebenem Boden. reduzierten Modells aus einem FE-Modell und verbindet so die Vorteile der FE-Modellierung (Modellbildung, Parametrierung und Validierung) mit denen eines reduzierten Modells (weniger Rechenzeit und Speicherplatzbedarf). Bei der Reifenmodellierung entstehen für Messung und Parametrierung derzeit Kosten zwischen 20 000 und 25 000 Euro, um einen Datensatz für einen Reifentyp aufzubauen. Mit einem adaptiven Reifenmodell können die Kosten stark reduziert werden, weil die Menge der benötigten Messdaten verringert und das Modell unter Einsatz von Daten aufgebaut werden kann, die bei der Konstruktion eines Reifens ohnehin bereitgestellt werden. Die Neuentwicklung ist den bestehenden Systemen hinsichtlich Parametrierung und Rechenzeit deutlich überlegen und stellt einen Ansatz dar, der bisher noch nicht verfolgt wurde. Damit wird ein Werkzeug bereitgestellt, das die Entwicklung von zukünftigen Fahrzeugen mit geringeren Energieverbräuchen und geringeren Schadstoffemissionen unterstützt. Foto: FB Technik für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie FHprofUnt geförderte Projekt an der FHB von Prof. Dr. Christian Oertel und Jan Hempel. Projektpartner sind die HGLDynamics GmbH und die IAT-Dynamics-mbH. Im Mittelpunkt der For-schungslinie dieses Programms stehen ein intensivierter Wissensund Technologietransfer in die Unternehmen und bessere forschungsnahe Qualifizierung für Studierende und Forschungspersonal. Unterstützt wird das Projektteam von FHB Transfer. Weitere Informationen zu Forschungsprogrammen speziell für Fachhochschulen werden auf den Seiten der AIF F.T.K GmbH vorgestellt: http://www.aif-ftk-gmbh. de. Für weitere Informationen steht Interessierten das Team von FHB Transfer zur Verfügung. Jan Hempel, Matthias Richter ___________________________ Ansprechpartner bei FHB Transfer: Matthias Richter, Telefon (03381) 355-818, E-Mail [email protected] Christian Schreiber, Telefon (03381) 355-819, Bearbeitet wird das vom Bundesministerium E-Mail [email protected] 11 STUDIUM Mit dem Career Service nach New York BWL-Studentin Andrea Pritzel schrieb ihre Abschlussarbeit bei US-Bank Andrea Pritzel studiert an der FHB Betriebswirtschaftslehre, ihre Schwerpunkte liegen im Internationalen Management, im Marketing sowie im Controlling, in welchem sie auch ihre Diplomarbeit zum Thema „Probleme des operationellen Risikomanagements in Finanzinstituten“ bei Prof. Dr. Hubertus Sievers schrieb. Die Diplomarbeit entstand während ihres Praktikums bei PB Capital Corporation in New York, worüber sie im Folgenden berichtet. PB Capital Corporation ist eine 100-prozentige Tochterfirma der Postbank AG, welche nun der Deutschen Bank angehört. Die Kontaktaufnahme lief über den Career Service der FHB. Dr. Daniela Stokar von Neuforn organisierte das Bewerbungsverfahren. Nach dem Eingang meiner Bewerbung wurde ich relativ schnell in einem Telefoninterview befragt, das in englischer Sprache durchgeführt wurde, damit der Supervisor vor Ort einen Eindruck von meinen Englischkenntnissen gewinnen konnte. Er stellte typische Fragen, beispielsweise, warum mich speziell das Risikomanagement interessiert, wie ich meine studentischen Leistungen einschätze und wo meiner Meinung nach meine persönlichen Schwächen liegen. Die Zusage ließ nicht lange auf sich warten und ich wurde mit wertvollen Links für die Wohnungssuche und die Beantragung des Visums versorgt. Für das Visum wird eine Sponsor-Firma benötigt, die sich für ihre Hilfe auch nicht zu knapp bezahlen lässt. Ich hatte die Deutsch-Amerikanische Handelskammer als Sponsor-Firma. An diese sollte ich 600 US-Dollar bezahlen (ca. 430 Euro). Diese Kosten wurden mir vom Career Service rückerstattet. Zusätzlich kamen noch Kosten für das Visum und die Auslandsversicherung hinzu. Als Praktikantin erhielt ich im Monat 1 800 Dollar brutto, wovon 1 400 Dollar ausgezahlt wurden. Die Steuern können aber nachträglich zurückerstattet werden. Für die Unterkunft gab es einige Wohnheime in Manhattan, diese sind jedoch recht teuer und klein. Das Essen war aber oft mit inbegriffen und die Kosten beliefen sich demnach auf 800 bis 1500 Dollar aufwärts. Ich habe eine Art WG-Unterkunft in Queens bei einem netten Pärchen aus Kolumbien und Puerto Rico gefunden, wo auch meine vielen Besucher ohne Probleme unterkommen konnten. Die Wohnung war nur 15 Minuten von der Grand Central Station entfernt, wo sich auch das Bürogebäude von PB Capital befindet. Auch ein Besuch im Yankee Stadium ließ sich Andrea Pritzel nicht entgehen. 12 Foto: privat Helmsley Building Foto: Wikipedia, Jim.henderson PB Capital hat ihren Sitz im Helmsley Building in der 19. und 20. Etage mit Blick auf die Park Avenue und schon an meinem ersten Arbeitstag waren alle Kollegen sehr nett und kontaktfreudig. Ich wurde durch die Büros geführt und dabei allen vorgestellt. Da nicht immer genügend Aufgaben anfallen, ist es nützlich, Eigeninitiative zu ergreifen und sich Aufgaben zu suchen. Ich habe Übersetzungsarbeit geleistet und die Aufgaben des operationellen Risikomanagements übernommen. Hierfür wurde ich auch Ansprechpartnerin für die Postbank in Bonn. Dazu zählten zum Beispiel die Überwachung und Pflege der Risikoindikatoren und die Koordination des Self-Assessments. Zu diesem Thema habe ich auch meine Diplomarbeit schreiben können. Ansonsten fielen immer wieder unterschiedliche Aufgaben an. Das Praktikum dauerte mehr als sechs Monate und durch meine anderthalbjährige Auslandserfahrung gab es von Anfang an keine Kommunikationsprobleme. Allerdings soll dies niemanden abschrecken, denn mir wurde gesagt, dass ich verglichen mit anderen Praktikanten schon sehr gute Englischkenntnisse hatte und viele der dortigen Mitarbeiter sprechen auch Deutsch. Über die sechs Monate hinweg habe ich viele nette Menschen kennen gelernt, die ich als Freunde bezeichnen würde. Bei vielen handelt es sich um Kollegen, mit denen ich nach der Arbeit noch etwas trinken gegangen bin oder durch Firmenparties oder den JP-MorganFirmenlauf kennen gelernt habe. So habe ich Kollegen auf Long Island besuchen können infocus 2011/12 STUDIUM 1. Diplomfeier des Fernstudiengangs BWL oder sie zu ihren Ferienhäusern in Pennsylvania und East Hamptons begleiten können. Ich habe auch Städte wie Boston und Atlantic City am Wochenende erkundet, die sich als Tages-oder Wochenendtrip anbieten. Außerdem wurden von der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer Praktikantenstammtische und andere Events organisiert und des Weiteren gab es auch einen Stammtisch für deutsche Bänker. Hier können sich auch für später hilfreiche Netzwerke ergeben, sollte ein Interesse für die Finanzwirtschaft bestehen. In New York gibt es zahlreiche Möglichkeiten mit Menschen in Kontakt zu kommen. Andrea Pritzel und Lady Liberty. Der Abschied fiel sehr schwer und wir haben eine Woche lang Abschiedsdrinks und Lunches gehabt. Ich selbst werde New York und die neugewonnenen Freunde sehr vermissen und freue mich schon, sie wieder besuchen zu können. Ich bewerbe mich für ein Euro- Foto: privat pean Trainee Programm bei General Electrics sowie bei anderen großen internationalen Firmen und strebe nach einigen Jahren Berufserfahrung noch einen MBA (Master of Business Administration) an. Den nächsten Praktikanten kann ich nur empfehlen, sich die Reisekosten vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) finanzieren zu lassen und zu versuchen andere Stipendien oder AuslandsBAföG zu beantragen. Das Gehalt reicht zwar aus, aber es ist nie verkehrt, mehr Geld für New York zu haben, da hier alles um einiges teurer ist als in Deutschland. Während des Praktikums ist Eigeninitiative und Kommunikationsfreude sehr vorteilhaft. Insgesamt kann ich jedem Studenten empfehlen sich für dieses oder andere Auslandspraktika zu bewerben. Ich möchte die Erfahrung nicht missen und bedanke mich beim Career Center für das tolle Angebot. ___________________________ Career Service: Laborgebäude I, rechte Seite Leiterin: Dr. Daniela Stokar von Neuforn Internet: www.fh-brandenburg.de/careerservice.html E-Mail [email protected], Telefon 355-226 Studium mit sehr gutem Selbst- und Zeitmanagement Erste Diplomfeier für Absolventinnen und Absolventen des Fernstudiengangs Betriebswirtschaftslehre Am 28. Januar 2011 war es endlich soweit: Die ersten Absolventinnen und Absolventen des Fernstudiengangs Betriebswirtschaftslehre wurden in einer Feierstunde im Rittersaal offiziell von der FHB verabschiedet. Bevor es dazu kam, gratulierten der Studiengangsleiter Prof. Dr. Jürgen Schwill, FHBPräsident Dr. Hans Georg Helmstädter, der Dekan des Fachbereichs Wirtschaft Prof. Dr. Hartmut Heinrich und der FHB-Präsident a.D. Prof. Dr. Rainer Janisch den anwesenden elf AbsolventInnen des 1. Jahrgangs und gaben den frisch diplomierten Ratschläge und Hinweise mit auf ihren weiteren beruflichen Weg. Der Absolvent Frank Lorentz hatte erst am Vormittag sein Kolloquium erfolgreich bestanden. Auch die Jahrgangsbeste Katrin Hoffmann-Heine war anwesend und konnte die Glückwünsche persönlich entgegennehmen. Die Studierenden des 1. Jahrgangs begannen im Wintersemester 2006/07 in einer kleinen Gruppe ihr berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaftslehre. Im Herbst 2008 vergrößerte sich die Studiengruppe durch die Quereinsteiger der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Potsdam. Im Sommer 2010 beendete Jana Kusch als 1. Absolventin den Fernstudiengang BWL. Seitdem konnten weitere 22 Studierende ihr Studium erfolgreich abschließen. Alle Fernstudierenden absolvierten das Studium berufsbegleitend. Das erfordert ein sehr gutes Selbst- und Zeitmanagement während der vier Jahre. So meinten AbsolventInnen beim anschließenden get together, dass sie erst „wieder lernen müssen, mit so viel Freizeit umzugehen“. Viele sprachen davon, dass sie nicht dort stehen würden, wo sie heute sind, hätten sie nicht den Fernstudiengang absolviert. Die Studiengangsleitung und das Studiengangsmanagement von der Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung und Wissenstransfer e.V. (AWW) wollen derartige Diplomfeiern von nun an regelmäßig durchführen. Katja Kersten ___________________________ Studiengangsleiter Prof. Dr. Jürgen Schwill (l.) und FHB-Präsident a. D. Prof. Dr. Rainer Janisch (3.v. r.) mit Absolventinnen und Absolventen des ersten Jahrgangs des Fernstudiengangs BWL. Foto: Kersten infocus 2011/12 Fernstudiengang Betriebswirtschaftslehre: www.fh-brandenburg.de/fernstudium.html 13 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Neuausrichtung des Technologietransfers Deutlich mehr Service für forschende Wissenschaftler Neben dem Namenswechsel zu „FHB Transfer“ hat sich die Transferstelle auch inhaltlich neu aufgestellt Von Norbert Lutz, Leiter FHB Transfer Lehren, Forschen – dazwischen schnell neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Unternehmen akquirieren und mal eben einen erfolgreichen Projektantrag stellen. Dieser Spagat ist für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Praxis oftmals nur schwer zu bewältigen. Damit trotzdem Forschungsprojekte beantragt und bearbeitet werden können, gibt es an der FHB eine Stelle Christian Schreiber: Telefon (03381) 355-819, Mobil (0162) 2155923 E-Mail [email protected] zur Unterstützung bei Einwerbung und Abwicklung von Forschungs- und Entwicklungs(F&E-)Vorhaben. Diese Technologie- und Innovationsberatungsstelle ist seit einigen Jahren unter der Abkürzung TIBS bekannt. Nach Ausarbeitung eines neuen Konzeptes wird diese Unterstützung für die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der FHB unter dem neuen Label „FHB Transfer“ mit verbessertem Service weitergeführt. Dabei ist FHB Transfer eine Service- und Dienstleistungsstelle nicht nur für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FHB, sondern gleichermaßen auch für Unternehmen. Mit über 100 Wissenschaftlern und gut ausgestatteten Laboren verfügt die FHB über ein großes Potenzial an technologischen und wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenzen, die in gemeinsamen Forschungs- und Entwick- 14 lungsprojekten von Unternehmen genutzt werden können. Ob Forschung, Entwicklung, Tests, Einführung neuer Technologien und Produkte, Beratung bei technischen Problemen oder wirtschaftlichen Fragestellungen – die FHB ist für angewandte Forschung und Entwicklung ein ausgezeichneter Ansprechpartner für Unternehmen. Hier ist FHB Transfer die erste Anlaufstelle, die den Unternehmen geeignete Kontakte zu Wissenschaftlern vermittelt, Beratungen an der FHB oder im Un- Matthias Richter: Telefon (03381) 355-818, Mobil (0162) 2155975 E-Mail [email protected] ternehmen organisiert und die zur Regelung der rechtlichen Rahmenbedingungen notwendigen Dinge wie F&E-Verträge, Kooperationsverträge, Projektkalkulation etc. ausarbeitet. In der Startphase gemeinsamer F&E-Projekte gehören auch Auswahl und Beratung zu möglichen Förderprogrammen sowie Unterstützung bei Förderanträgen zu den Aufgaben der Technologieberater von FHB Transfer. Die neue Qualität, die FHB Transfer in die Zusammenarbeit der FHB mit Unternehmen zukünftig einbringt, betrifft insbesondere die eigentliche Projektlaufzeit. Zur Entlastung der Wissenschaftler steht FHB Transfer als zentrale Anlaufstelle zur Verfügung und sorgt für einen möglichst reibungslosen Ablauf aller notwendigen formalen Vorgänge wie Projektcontrolling und -abrechnung, Reisekostenabrechnung und Rechnungsstellung. Diese Servicefunktion übernimmt FHB Transfer auch in der Forschungsförderung, also dort, wo F&E nicht durch Unternehmen beauftragt wird, sondern Wissenschaftler/innen der FHB Forschungsprojekte in Förderprogrammen beantragen. Gerade wenn es bei der Ausschreibung von Fördermitteln schnell gehen muss, die Zeit drängt und der Termin für die Abgabe wichtiger Antragsunterlagen unerbittlich näher rückt, ist es umso ärgerlicher, wenn Unterschriften fehlen und Unterlagen unvollständig sind. Frühzeitig eingebunden, übernimmt FHB Transfer genau diese Aufgaben, damit die Wissenschaftler/innen von Formalien entlastet werden und sich uneingeschränkt auf die wissenschaftlichen Antrags- oder Projektinhalte konzentrieren können. Das Angebot von FHB Transfer endet aber nicht mit der Abgabe eines Antrags. In größeren Projekten stellt FHB Transfer dem wissenschaftlichen Projektleiter bzw. der Projektleiterin einen Ansprechpartner als „Projektassistenz“ zur Verfügung, die für die notwendige Abwicklung aller Projektformalien mit der Verwaltung der Hochschule sorgt. Darüber hinaus hält die Projektassistenz wichtige Projektmeilensteine im Blick, erstellt z. B. die fälligen Rechnungen und Mittelabrufe und übernimmt auch das Projektcontrolling. Neben dem neuen Namen gibt es bei FHB Transfer auch eine personelle Neuerung: Die beiden Stellen der Technologieberater mussten neu besetzt werden, nachdem die bisherigen Kräfte nach langjähriger Mitarbeit in der TIBS neue Aufgaben an der Hochschule übernommen haben. Für den Fachbereich Technik steht nun Christian Schreiber als Technologieberater zur Verfügung, in den Fachbereichen Wirtschaft sowie Informatik und Medien nimmt Matthias Richter diese Aufgabe war. Ebenfalls neu ist das Büro der beiden Technologieberater im Laborgebäude I. Bei allen Neuerungen bleibt aber auch bei FHB Transfer die bewährte Geschäftsstelle im Erdgeschoss, Raum 30/WWZ mit Bärbel Boritzki-Ritter erhalten. ___________________________ FHB Transfer – Erstkontakt bei Bärbel Boritzki-Ritter: Tel. (03381) 355-122, E-Mail [email protected] infocus 2011/12 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Programm zur Validierung des Marktpotenzials Welches Marktpotenzial haben Forschungsergebnisse? Programm des BMBF: „Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP“ Immer wieder stehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor dem Problem, exzellente anwendungsnahe Dienstleistungen, Produkte und Technologien entwickelt zu haben, von denen die Wirtschaft – so scheint es – eigentlich nichts wissen will … es sei denn, dass die Machbarkeit und die Umsetzungsfähigkeit nachgewiesen wird. Machbarkeit untersucht und das marktwirtschaftliche Potenzial überprüft werden. Das Programm zielt primär darauf ab, die Forschungsergebnisse wirtschaftlich zu nutzen. Das BMBF will hiermit die noch bestehende Lücke zwischen der Forschung und einer künftigen wirtschaftlichen Nutzung und Ver- trages stehen neben dem Gesamtziel des Vorhabens, einem Arbeitsprogramms und den zu erwarteten Ergebnissen drei Punkte, die auch in Businessplänen aufgeführt werden sollten. So soll zum einen die Marketingstrategie erläutert werden, aus der die wirtschaftliche Verwertung des Projektes ersicht- Von ihren Vorarbeiten und Entwicklungen überzeugt, gründen dann vor allem Absolventen von Hochschulen und Universitäten eigene Unternehmen, um ihre Ideen nunmehr auf wirtschaftlicher Basis voranzutreiben. Doch mit der Gründung eines eigenen Unternehmens kommen zu den Herausforderungen, das eigene selbstentwickelte Produkt erfolgreich am Markt zu platzieren, noch eine ganz Reihe weiterer Probleme dazu, die das Vorhaben zum Scheitern bringen können. In der Folge tritt dann die Weiterentwicklung des Produktes in den Hintergrund – oder wird nicht einmal mehr weiterverfolgt. Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Problem erkannt und mit der Fördermaßnahme „Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP“ ein Programm aufgelegt, mit dem das Innovationspotenzial an Hochschulen und Forschungseinrichtungen erschlossen werden kann. Gefördert werden vor allem Projekte der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Im Rahmen des Projektes sollen die Ergebnisse der Grundlagenforschung hinsichtlich ihrer technischen wertung weiter schließen. Damit sollen vor allem Projekte mit einem hohen Innovationsgehalt unterstützt werden, deren Funktionsund wirtschaftliche Tragfähigkeit noch zu überprüfen – validieren – ist. Mit seiner Zielstellung unterscheidet sich das VIP-Programm von anderen Förderinstrumenten des BMBF wie auch des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) vor allem in der Form der Antragstellung. Im Fokus des An- Grafik: BMBF 2010 lich wird. Weiterhin erwartet das BMBF, wie der Schutz des geistigen Eigentums sichergestellt und geschützt werden soll (IP-Strategie). Und schließlich ist dem Antrag auch ein Verwertungsplan beizufügen, der während der Laufzeit des Projektes fortzuschreiben ist. Im Verwertungsplan wird das BMBF über unerwartete Ergebnisse oder nicht mehr relevante Ziele, aber auch über zwischenzeitlich erreichte Ergebnisse informiert. Schließlich erwartet das BMBF auch die Zusammenarbeit mit einem Innovations-Mentor. Unter einem Innovations-Mentor versteht das BMBF eine Expertin / einen Experten zur strategischen Unterstützung des Projektteams. Gefragt sind dabei besonders fundierte Kenntnisse des Marktumfeldes. Weitere Informationen zum VIP-Programm können im Internet unter der Adresse: http://www.validierung-foerderung.de abgerufen werden. Gerne steht Interessierten auch FHB Transfer mit Rat und Tat zur Verfügung. ___________________________ Ansprechpartner bei FHB Transfer: Matthias Richter, Foto: Stephanie Hofschläger / pixelio.de infocus 2011/12 Tel. (03381) 355-818, E-Mail [email protected] 15 V E R A N S TA LT U N G Firmenkontaktmesse – MINT-Tandems Viele Besucher und zufriedene Aussteller im Audimax Großer Andrang bei der Firmenkontaktmesse des Career Services am 10. Juni 2011 Die Firmenkontaktmesse des Career Service der FHB am 10. Juni 2011 war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Auf der einen Seite beteiligten sich zum ersten Mal mehr als dreißig Unternehmen und Unternehmensverbände als Aussteller, auf der anderen Seite kamen zwischen 12:00 und 16:00 Uhr rund 400 Besucher ins Audimax, so dass die Aussteller am Ende auch mit der Resonanz sehr zufrieden waren. An den Ständen fanden die Studierenden so bekannte Namen wie Deutsche Bahn, BASF, MLP, Manpower Professional oder Pricewaterhouse-Coopers, jedoch auch weniger be- kannte, aber international agierende Firmen wie Ferchau, Diehl, Yacht|Teccon oder Enterprise Rent-A-Car. Attraktive Berufsaussichten offerierten zudem zahlreiche Unternehmen aus der Region, die bei der Messe zukünftige Fachkräfte kennenlernen wollten. Angeboten wurden den Studierenden Praktika, Abschlussarbeiten, Werkverträge und Festanstellungen. Erstmals war die ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB) Kooperationspartner bei der Firmenkontaktmesse. Die ZAB mit ihren Wirtschaftskontakten hat die Organisatoren bei der Ausstellerakquise unterstützt und so Viele interessierte Studierende kamen an die Stände der ausstellenden Unternehmen. Foto: Dany Rothbauer für eine enge Verzahnung mit den Brandenburger Unternehmen gesorgt. Gemeinsam mit zehn ausstellenden Branchennetzwerken und deren Mitgliedsunternehmen repräsentierte sie die wichtigsten Wirtschaftspotenziale in der deutschen Hauptstadtregion. Die nächste Firmenkontaktmesse der FHB wird am 8. Juni 2012 stattfinden. Nähere Informationen und Anmeldeformular werden in Kürze online sein (siehe unten). ___________________________ Weitere Details und Fotos zur Firmenkontaktmesse: http://www.careerservice-fhb.de/firmenkontakmesse/ Volles Haus im Audimax. Foto: Parsch MINT-Tandems bieten Unterstützung für Studierende Führungskräfte weisen Studierenden im letzten Studienjahr den Weg in die Berufspraxis Bei einem Fahrradtandem fahren zwei gemeinsam, brauchen dadurch weniger Kraftaufwand und kommen zur selben Zeit ans Ziel. Ähnlich verhält es sich mit dem MINTTandem: beide Tandemmitglieder gehen ein Stück weit gemeinsam und eine/r hilft dem/ der anderen über die eine oder andere Durststrecke hinweg. Einen Unterschied gibt es jedoch: Beim MINT-Tandem lernen weniger erfahrene Studierende von jemandem 16 mit mehr Erfahrung, nämlich aus der Unternehmenspraxis. Das MINT-Tandem zum Studienende begleitet eine Studentin oder einen Studenten während des letzten Studienjahres durch eine Führungskraft aus der Wirtschaft beim Übergang in das Berufsleben. Die passenden Fach- und Führungskräfte werden entsprechend des gewünschten Berufsweges und des individuellen Bedarfs des/der Studierenden ausgewählt. Dabei werden persönliche Ziele und notwendige Qualifikationen thematisiert und kooperativ unterstützt. Zusätzlich beraten und helfen die Mentor/innen potenzielle Gründer/innen bei der Realisierung einer Geschäftsidee. ___________________________ Einzelheiten zur Bewerbung: http://www.careerservice-fhb.de/mint-tandems.html infocus 2011/12 HOCHSCHULE Anerkennung von Ausbildungsinhalten Ausbildungsinhalte werden im FHB-Studium anerkannt Neuigkeiten aus dem Innopunkt-Projekt „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ Die Studienabbrecherberatung „Plan B“ ist einer der Sieger im bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ 2011. Dieser aktuelle Erfolg des Innopunkt-Projekts „Weitersehen – Weiterbilden – Weiterkommen“ ist auf Seite 8 dargestellt. Im Folgenden weitere Neuigkeiten aus dem Projekt. Anerkennung von Ausbildungsinhalten Im Rahmen des Innopunkt-Projekts wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur für wissenschaftliche Weiterbildung und Wissenstransfer e.V. (AWW) im ersten Halbjahr 2010 zunächst eine Systematik erarbeitet, um ein einheitliches Verfahren im Bereich der Anrechnung zu etablieren. Der Äquivalenzvergleich bestimmter Ausbildungen führt zu einer Anrechnung an der FHB (siehe Tabelle). Hochschulprofessoren, die an der Anrechnung von außerhochschulischen Leistungen auf einen Studiengang der FHB arbeiten, können sich gerne durch das Projektteam beraten lassen und/oder die Antragsunterlagen und Anrechnungspotenziale systematisch aufarbeiten lassen. Geplant ist die Prüfung weiterer Ausbildungsberufe und Aufstiegsfortbildungen der Industrie- und Handelskammer auf die Studiengänge der FHB. Wer Beratungsbedarf oder Fragen zum Bereich Anerkennung hat, kann sich gern bei Eva Friedrich (Tel.: 03381/327-365, per Mail: [email protected]) melden und sich im Internet unter „www.weiterkom men-in-brandenburg.de“ informieren. Ausbildung Das Team des Innopunkt-Projekts (v. l.): Carmen Reber, Eva Friedrich, Erhardt Ewert, Dana Voigt und Leiterin Ursula Schwill. Foto: Innopunkt-Projekt Studieren ohne Abitur Die FHB bietet beruflich qualifizierten Studieninteressierten die Möglichkeit, auch ohne formale Hochschulzugangsberechtigung ein Studium aufzunehmen. Voraussetzungen für die fachgebundene Zulassung ohne Abitur sind im Land Brandenburg ein Abschluss der Sekundarstufe I (oder ein gleichwertiger Abschluss), eine für das beabsichtigte Studium geeignete abgeschlossene Berufsausbildung und eine darauf aufbauende, mindestens zweijährige Berufserfahrung. Alternativ für die Anerkannte Leistungen Unternehmen aufbauen II: Industriekauffrau/ Operation und Marketing -mann Externes Rechnungswesen Bürokauffrau/ -mann Art der Anerkennung Voll anerkannt Anerkannt mit Zusatzleistung letztgenannte Voraussetzung können das Bestehen der Meisterprüfung oder der Erwerb einer der Meisterprüfung gleichwertigen Berechtigung in einem für das beabsichtigte Studium geeigneten Beruf herangezogen werden. Im Wintersemester 2010/11 nahmen 696 StudentInnen ein Studium an der FHB auf, davon sind 55 StudentInnen ohne formale Hochschulzugangsberechtigung über den § 8 des Brandenburgischen Hochschulgesetzes, d. h. auf der Basis von Berufsausbildung und Berufserfahrung aufgenommen worden, dies entspricht 7,9 Prozent. Zum Vergleich: Bundesweit liegt die Zahl der StudentInnen ohne formale Hochschulzugangsberechtigung bei unter 1 Prozent. Mehr als die Hälfte der Studierenden ohne Abitur studieren im Fernstudiengang BWL. Daran ist deutlich zu sehen, dass ein Interesse von Berufstätigen vor allem für das Fernstudium vorhanden ist. Unternehmen aufbauen II: Operation und Marketing Anerkannt mit Zusatzleistung Externes Rechnungswesen Anerkannt mit Zusatzleistung Internes Rechnungswesen Anerkannt mit Zusatzleistung Das Projekt wird aus Mitteln des Landes Brandenburg und des Europäischen Sozialfonds finanziert. ___________________________ Wirtschaftsinformatik: Medien- und DV-Grundlagen Anerkannt mit Zusatzleistung Projekt „Weitersehen –Weiterbilden – Weiterkommen“ Übersicht über die Ausbildungsinhalte, die in Studiengängen des Fachbereichs Wirtschaft anerkannt werden. infocus 2011/12 Internet www.weiterkommen-in-brandenburg.de Telefon (03381) 327-364 17 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Innovative Flaschen – OECD-Fallstudie Von der Schnapsidee zur Flascheninnovation Jens Zabel und Jörn Zimne von „Z&Z Bottle-Creations“ kreieren originelle Getränkebehälter Fragen kommen. Dazu bedienen sie sich einer innovativen Herstellungsweise, dem so genannten „Spritzblasverfahren“. Es ist ein Verfahren aus der Fertigungstechnik zur wirtschaftlichen Herstellung von direkt gebrauchsfertigen Formteilen. Es vereinigt die Präzision des Spritzgießens mit der Gestaltungsmöglichkeit des Blasformens. Es war ein Urlaub in den Vereinigten Staaten, der den Anstoß für eine innovative Geschäftsidee gab. In Las Vegas entdeckte Jens Zabel 2008 einen Eiffelturm – das besondere daran war seine Funktion als Getränkebehälter aus Kunststoff. Diese Idee nahm er mit nach Hause und versuchte sogleich herauszufinden, ob es etwas Vergleichbares hier schon gäbe. Für Verstärkung sorgte sein damaliger Kommilitone und jetziger Partner Jörn Zimne. Zusammen packten sie die Umsetzung der Idee an und holten sich beim GründungsZentrum der FHB Hilfe. Zu den potenziellen Kunden gehören in erster Linie Großcatering-Unternehmen, Eventagenturen und Getränkehersteller, aber auch der Vertrieb über das Internet ist geplant. Als Einstiegsprodukte werden zwei Flaschen Jens Zabel (l.) und Jörn Zimne mit ihren originellen Flaschen. Foto: GründungsZentrum in verschiedenen Größen „Sven Engelmann von OMQ mit integrierten ergonomischen Griffen sowie hatte uns das Team des GründungsZentrums ten und mehrere Gespräche geführt, um die der „Berliner Fernsehturm“ angeboten. „Naempfohlen, da auch er dort bei der Gründung passende Ergänzung für unser Team zu betürlich ist bei diesen drei Flaschen noch nicht seines Unternehmens tatkräftig unterstützt kommen“, ergänzt Jörn Zimne. Die Wahl fiel Schluss, wir wollen nach der erfolgreichen wurde“, verrät Jens Zabel. Die wichtigste schließlich auf den Maschinenbaustudenten Markteinführung unsere Produktpalette weiAufgabe der Beratung bestand darin, die Idee Sebastian Chemnitz, der das Team seit April ter ausbauen und die Fülle an Ideen umsetder Jungunternehmer rechtlich schützen zu 2010 mit seinem technischen Know-how bezen, die uns im Kopf herumschwirren“, so lassen, da es so etwas in Deutschland bisher reichert. Bei der Verleihung des 9. InnovaZabel abschließend. noch nicht gibt. Zudem brauchten die beiden tionspreises im gleichen Jahr gewannen die Betriebswirte Verstärkung in ihrem Team und drei dann auch prompt den Sonderpreis für ___________________________ suchten über das GründungsZentrum an der erfolgsversprechende Gründungsprojekte. FHB nach einem Maschinenbauer, der ihre Z&Z Bottle-Creations Getränkebehälter entwerfen kann. Die Grundidee ihres Unternehmens „Z&Z E-Mail [email protected] Bottle-Creations“ ist es, Flaschen so originell Friedrich-Franz-Straße 19 zu gestalten, dass sie auch als Souvenirs in „Wir haben unglaublich viel Zuspruch erhal14770 Brandenburg an der Havel FHB-GründungsZentrum ausgewählt für OECD-Fallstudie Studie „Unternehmertum stärken – Fähigkeiten, Fachkompetenzen und Gründungsförderung“ Die OECD ist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die aktuell eine Untersuchung in den neuen Bundesländern durchführt. Das GründungsZentrum der FHB wurde dafür aus dem Land Brandenburg ausgewählt. Ziel des Projektes ist es, neue Impulse bei der Unterstützung und Förderung von Unternehmensgründungen, insbesondere im Hochschulumfeld, zu setzen. Denn Firmengründungen und junge Unternehmen tragen maßgeblich zur wirt- 18 schaftlichen Entwicklung und Beschäftigung bei, die die neuen Bundesländer wirtschaftlich stark vorantreiben. Unternehmensgründungen junger Menschen, insbesondere von Hochschul-Absolventinnen und -Absolventen sollen stärker gefördert werden, um diese Dynamik weiter voranzutreiben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Förderung der unternehmerischen Fähigkeiten und Kompetenzen sowie die Bereitstellung von Hilfen bei der Unternehmensgründung. Mit der Teilnahme des GründungsZentrums an der OECD-Studie soll ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Förderungen junger Unternehmen im Land geleistet werden sowie das Angebot für die Studierenden und Absolventen der FHB weiter ausgebaut werden. Ein wichtiger Schritt in Richtung umfassender „Entrepreneurship-Ausbildung“ an Hochschulen war im vergangenen Sommersemester die Berufung des ersten Gründungsprofessors der FHB. Prof. Dr. Cord Siemon infocus 2011/12 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Neue Internetseite – Gründung zum IT-Management Frisch gestaltete Online-Präsenz GründungsZentrum der FHB mit neuem Internetauftritt erweitert die Ausbildung zukünftiger Unternehmer und Unternehmerinnen um das zentrale Thema der Gründungsfinanzierung. Das GründungsZentrum selbst bietet den Zugang zu einer breiten Palette an Förderleistungen, Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungen, Teambildungen und vielem mehr. Neben einer Studierenden- und Unternehmerumfrage gehört zur Studie eine einwöchige Abschlussveranstaltung im November mit verschiedenen Gesprächsteilnehmern und einem finalen Workshop, in dem die OECD-Verantwortlichen mit allen Beteiligten zusammentreffen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden sie in der Hochschule bekannt gegeben. Mittlerweile gehört die eigene Website zum Standard eines jeden jungen Unternehmens und jeder Organisation. Das GründungsZentrum geht mit gutem Beispiel voran und möchte an dieser Stelle seine neue und frisch gestaltete Internetpräsenz vorstellen. Erreichbar sind wir jetzt unter der Adresse: www.gruendung-fhb.de. Die Webseite hält alle Gründungsinteressierten und junge Unternehmer/innen auf dem Laufenden über Veranstaltungen, Wettbewerbe und Gründungsförderung. Ebenso können unserer Gründer/innen und jungen Unternehmen selbst aktiv werden. Dafür gibt es eine „Schwarzes-Brett“-Funktion. Ein Formular bietet die Möglichkeit, Neuigkeiten über das eigene Unternehmen mitzuteilen, Veranstaltungen anzukündigen oder Mitarbeiter bzw. Teammitglieder zu suchen. Interaktiv geht es auch auf unserer neuen FacebookSeite zu, die sich über viele neue Fans freut. Wer bereits eine Gründungsidee mit sich herum trägt, kann am GründungsCheck teilnehmen. Eine eintägige Veranstaltung, in der das Gründungsvorhaben kompakt überprüft wird. Die nächste Gelegenheit der Teilnahme besteht am 2. Dezember 2011. Weitere Termine wird es im Wintersemester regelmäßig geben. ___________________________ GründungsZentrum der FHB: Raum 037/WWZ Diana Rosenthal und Thomas Rau Internet http://www.gruendung-fhb.de E-Mail [email protected] Telefon (03381) 355-228 „Ich setze meine Ideen im eigenen Unternehmen um“ FHB-Absolvent Christof Heinzel als erfolgreicher Gründer auf dem Weg zum Vollblutunternehmer bis hin zur Möglichkeit eines gemeinsamen Messeauftrittes. Schon in der Schulzeit hat Christof Heinzel ein großes Interesse an der IT-Branche gehabt und zusammen mit einem Schulkameraden Software-Lösungen entwickelt. Hinzu kam der Wunsch, später ein eigenes Unternehmen zu führen. Inspiriert wurde er dabei von seinem Vater, der ebenfalls selbständiger Unternehmer ist. An der FHB studierte er zuerst Wirtschaftsinformatik, um danach noch einen zusätzlichen Schwerpunkt mit dem Master of Science im SecurityManagement zu belegen. Im väterlichen Unternehmen bekam er bereits während des Studiums die Chance, in vielfältigen Aufgabenbereichen Verantwortung zu übernehmen bis hin zu einem eigenen Kompetenzbereich. Mit der Unterstützung des Vaters und der Hilfe des GründungsZentrums konnte Christof Heinzel den Traum von der Selbständigkeit angehen. Das Team des GründungsZentrums stand ihm dabei in unterschiedlichen Fragen und mit Beratungsleistungen zur Seite. Selbst heute besteht noch ein enger Kontakt über das GründungsZentrum zur Hochschule. Denn von der weitergeführten Kooperation zwischen der im September 2010 gegründeten INSECIA GmbH und der FHB profitiert das infocus 2011/12 Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen in den Kompetenzbereichen der Ausbildung Christof Heinzels im Informationsmanagement, Enterprise Content Management und IT-Sicherheitsmanagement. Daraus resultierend gewinnt das Unternehmen sein Profil und es werden entsprechende Projekt- und Support-Dienstleistungen angeboten. Denn die Sicherung kontinuierlicher Geschäftsprozesse innerhalb der Organisationsstrukturen in Unternehmen und Verwaltungen erfordert immer zwingender die Identifikation und angemessene Steuerung von Risiken im Geschäfts- und IT-Betrieb. Christof Heinzel Foto: GründungsZentrum junge Unternehmen auch in der Startphase. Natürlich haben sich die Themen verändert und reichen jetzt von Fachkräftevermittlung „In der Selbständigkeit sehe ich für mich die größtmögliche Entfaltungsfreiheit und die Chance etwas Eigenes aufzubauen, auf das ich später mit Stolz zurückblicken kann“, so Heinzel abschließend. Für die Zukunft hat er sich die ständige Weiterentwicklung und Profilierung seines Unternehmens vorgenommen. ___________________________ INSECIA GmbH, www.insecia.com Geiselbergstraße 4a, 14476 Potsdam-Golm 19 V E R A N S TA LT U N G Security Forum 2011 Forum für Anlagen-, Produkt- und Verkehrssicherheit Eindrucksvolle Vorträge und eine Live-Hacking-Präsentation beim Security Forum im Januar Von Anne Buchterkirchen (KomSiB) Das Security Forum ist eine jährliche Veranstaltung an der FHB mit aktuellen Themen aus dem vielschichtigen Bereich der Sicherheit. Traditionell findet das Forum Ende Januar statt und die Teilnehmer erwartetet eine Vielzahl von qualifizierten und abwechslungsreichen Fachvorträgen. Im Fokus des diesjährigen Security Forums am 27. Januar 2011 stand sehr interdisziplinär die „Anlagen-, Produkt- und Verkehrssicherheit“ – drei verschiedene Themen, welche aber alle eine besondere Bedeutung für das gesellschaftliche Leben spielen. Auf der einen Seite erwarten Verbraucher Produkte bei denen sie kein Risiko eingehen, um sorgenfrei am Konsum teilzunehmen. Auf der anderen Seite wird es aus der Sicht des Herstellers immer schwieriger, ein Produkt zu schützen und dabei den Transport mit einzuschließen. In vier Sessions referierten und diskutierten zwölf Experten Die Teilnehmer des Security Forums 2011 mit den Protagonisten an der FHB im Vordergrund (von rechts): Prof. Dr. Katharina Löwe, Prof. Dr. Sachar Paulus, Prof. Dr. Friedrich Holl. Foto: Voigt aus den Bereichen der Anlagensicherheit, der Produktsicherheit und der Verkehrssicherheit. Die vier Sessions im Überblick z z z rungen von Plagiaten und Produktpiraterie und mögliche Schutzmaßnahmen vor Arzneimittelfälschungen durch die Referenten Peter Kunz (Daimler AG) und Dr. Stephan Schwarze (Bayer Schering Pharma AG) vorgestellt. Dir. u. Prof. Dr. Norbert Pfeil (BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) leitete mit seinem Eröffnungsvortrag das Security Forum ein und stellte die Frage: Warum über Risiko reden, wenn es um Sicherheit geht? In der ersten Session Anlagensicherheit beschrieben die Referenten Dr. Thomas Gmeinwieser (SWISSI Process Safety GmbH), Dr. Gernot Thuma (GRS – Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit) und Dir. und Prof. Dr. Volkmar Schröder (BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung), die Praxis der Risikoanalyse in der chemischen Industrie, den Schutz vor äußeren Einwirkungen und die stofflichen Aspekte des Explosionsschutzes. Produktsicherheit war das Kernthema der zweiten Session. In dieser wurden Lösungsvorschläge zum zuverlässigen Schutz von Dokumenten, Herausforde- z z In der dritten Session widmeten sich die Referenten Bernhard Sechser (Method Park Software AG), Volker Zintel (VZ-CONSULTING) und Gerhard Birkigt (Deutsche Bahn AG) dem Thema der Verkehrssicherheit. Sie konzentrierten sich auf die Sicherheit in der Automobilindustrie, im Luftverkehr und im Schienenverkehr. Das diesjährige Forum beendeten die Referenten Joachim Scheiderer (Vereinigung Cockpit e. V.) und Dr. Tim Stuchtey (BIGS - Brandenburgisches Institut für Gesellschaft und Sicherheit) mit einem Ausblick auf die Themen Flight Safety und das makroökonomische Ungleichgewichte der Weltwirtschaft. Dass für jeden Teilnehmer etwas dabei war, beschrieb Guido Gluschke (Geschäftsführer der VICCON GmbH und Dozent an der FHB) mit den Worten: „Es war ja ein sehr breites Themenspektrum, aber ich muss sagen, ich habe bei jedem Vortrag etwas mitgenommen“. Ein weiterer Höhepunkt des Security Forums war die Live-Hacking-Vorführung, präsentiert von Dennis Birkel, Martin Rahnefeld, Maximilian Scharsich und Torsten Kempa, Studenten des Masterstudiengangs Security Management. Sie demonstrierten den Teilnehmern, wie mögliche Angreifer öffentliche Netzwerke, so genannte „Hotspots“, nutzen können, um in Firmennetzwerke einzudringen. Die Organisatoren – der Studiengang Security Management (FHB), das Kompetenzzentrum für Qualifizierung im Bereich der Sicherheit an der FHB (KomSiB), das Institut für Safety und Security (ISS) sowie Prof. Dr. Katharina Löwe (Fachbereich Technik) – freuten sich wieder über einen regen Zuspruch zur Veranstaltung. ___________________________ Security Forum: Internet www.security-management.de/de/forum E-Mail [email protected] 20 infocus 2011/12 V E R A N S TA LT U N G 1. Forensik Day – Fachausstellung zur Fügetechnik Große Nachfrage nach Plätzen beim 1. Forensik Day Veranstaltung soll sich in der jährlichen Agenda des Studiengangs Security Management etablieren Am 22. Juli 2011 fand an der FHB der erste „Forensik Day“ unter der Führung des Master-Studienganges „Security Management“ statt. Der Forensik Day soll als jährliche Weiterbildungsveranstaltung neben dem Security Forum fest in die Agenda des Studienganges etabliert werden. Aufgrund des Themas der Datenbank-Forensik wurde Alexander Kornbrust, Geschäftsführer der red database security GmbH als Dozent geladen. Kornbrust arbeitet seit 1992 mit OracleDatenbanken und hat in den letzten sechs Jahren über 200 Sicherheitslücken in den Produkten von Oracle gefunden. Über 20 Teilnehmer fanden sich zur Veranstaltung ein, Anmeldungen lagen jedoch weit mehr vor und mussten durch ein Losverfahren ausgewählt werden. Die Teilnehmer selbst waren bunt gemischt, unter ihnen einige Studenten, Gutachter, Administratoren und Akademiker. Die weiteste Anreise nahm eine Studentin aus den Niederlanden in Kauf. Der Vormittag wurde genutzt, alle Teilnehmer mit dem Aufbau und den technischen Grundlagen der Oracle Datenbank vertraut zu machen. Welche Dateien bilden sowohl für den Angreifer als auch den Forensiker die ersten Ansatzpunkte, welche Rechtevergabe ist wie möglich, welche Besonderheiten gilt es bei der Datenbank-Forensik zu beachten? Fragen, die im Vorfeld einer Untersuchung möglichst klar beantwortet werden müssen, um diese so erfolgreich wie möglich abzuschließen. Des Weiteren galt es aufzuzeigen, welche Spuren Angreifer hinterlassen und daher von besonderer Bedeutung für den Forensiker sind. Nach der Theorie am Vormittag stand der Nachmittag im Zeichen der Anwendung, vorbereitete Forensik-Fälle warteten darauf, von den Teilnehmern bearbeitet und gelöst zu werden. Mit viel Enthusiasmus und auch unkonventionellen Wegen wurden von den Teilnehmern Lösungen erarbeitet und in einer abschließenden Runde ausgetauscht und kommentiert. Wie kann man die Sicherheit von Daten verbessern? Grafik: Gerd Altmann / pixelio.de Der Forensik Day darf als voller Erfolg verbucht werden, gibt er doch einen tiefen Einblick in die Arbeit eines Forensikers und macht Lust auf mehr. Über zukünftige Veranstaltungen des Studienganges Security Management können sich Interessierte unter http://www.security-manage ment.de informieren, auch ein Newsletter steht zur Verfügung. Maximilian Scharsich Neuheiten beim Schweißen und verwandten Verfahren Eine Tagung mit Fachausstellung zeigte aktuelle fügetechnische Entwicklungen in Berlin und Brandenburg Eines der wichtigsten Verfahren in der Fertigungstechnik ist das (Zusammen-)Fügen von Bauteilen, beispielsweise durch Schweißen. Dass es auf diesem Gebiet zahlreiche Innovationen allein in der Hauptstadtregion gibt, zeigte eine Tagung am 17. Juni 2011 an der FHB. „Neue fügetechnische Entwicklungen und Anwendungen in Berlin und Brandenburg“ lautete der Titel der Veranstaltung, zu der die Vorstände für Technik, Wissenschaft und Forschung (TWF) im Landesverband Berlin-Brandenburg des Deutschen Verbands für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. sowie die FHB einluden. Rund 130 Teilnehmer, überwiegend Industrie & Handwerk aus ganz Berlin-Brandenburg, sowie zahlreiche Studierende kamen ins Audimax. Gut besucht: Tagung und Fachausstellung zu neuen fügetechnischen Entwicklungen. Die Tagung gab Einblicke in die Vielfalt der modernen Fügetechnik der Region BerlinBrandenburg als bedeutender Standort für Wissenschaft und Technik. Im Fokus standen dabei die Verfahren Lichtbogen-, Laser- und Rührreibschweißen. Die Tagung trug zur weiteren Vernetzung von Handwerk, Industrie, Ausbildung, Handel und Forschung bei. Die Veranstalter unterstützten das Anliegen des Tages der Technik 2011 des Vereins Deut- infocus 2011/12 Foto: Dana Voigt scher Ingenieure (VDI). Neben interessanten Vorträgen lud eine Fachausstellung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Region zu Austausch und Informationsgesprächen ein. 21 V E R A N S TA LT U N G 10. Berlin-Brandenburger SAP-Forum „Ich komme gern zum nächsten Forum wieder“ 10. Berlin-Brandenburger SAP-Forum der FHB mit durchweg positiver Resonanz „Das beste SAP-Forum, das ich je besucht habe“, so ein Zitat eines der Teilnehmer des 10. Berlin-Brandenburger SAP-Forums der FHB am 26. Mai 2011. Die durchweg positive Resonanz auf das diesjährige Forum zeichnete sich schon im Vorfeld ab, offensichtlich hatte das Thema „Mobile Prozesse im ERPUmfeld – Realität oder Vision?“ genau den Nerv der ERP*-Szene getroffen. So verwunderte es dann auch die Organisatoren und Verantwortlichen nicht, dass das Audimax der Fachhochschule mit über 80 Teilnehmern voller als sonst war und auch der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft des Landes Henning Heidemanns in seiner Begrüßung voll des Lobes war. Neue Netze und Endgeräte, die seit einiger Zeit zur Verfügung stehen, finden bei privaten Endverbrauchern großen Anklang. Wie stark sich diese neuen Möglichkeiten auf professionelle Anwendungen auswirken und in welchem Zusammenhang es sinnvoll ist, stationäre Geschäftsprozesse anzupassen wurde in den Vorträgen der SAP AG und von SAP Research, der commsult AG, T-Systems, fluid Operations, der Soplex Consulting GmbH sowie der Deutschen SAP-Anwendergruppe beleuchtet und eindrucksvoll praktisch präsentiert. * ERP: Enterprise Resource Planning, Ressourcenplanung des Unternehmens Mehr als 80 Teilnehmer kamen zum 10. Berlin-Brandenburger SAP-Forum der FHB ins Audimax. Foto: Dana Voigt Beim obligatorischen Sektempfang zum Abschluss des Forums wurden konkrete Kooperations- und Projektideen besprochen, so dass die Verantwortlichen Prof. Dr. Hartmut Heinrich, Prof. Dr. Robert U. Franz und Prof. Dr. Andreas Johannsen sowie das Team der Branchentransferstelle IKT und Medien (BIKuM) mit den Ergebnissen des Jubiläumsforums rundum zufrieden waren. Aber auch die Besucher gaben eine entsprechende Rückmeldung. Ein Teilnehmer aus der Auto- Alle Vorträge des SAP-Forums wurden wieder in einer Broschüre abgedruckt. Fotos (2): FB Wirtschaft 22 mobilbranche brachte es auf den Punkt: „Bei uns werden künftig nahezu alle Prozesse auf mobile Plattformen gehoben, deshalb war es für mich wichtig, hier aktuelle Trends aufzunehmen und eingesetzte Entwicklungen live zu erleben. Ich komme gern zum nächsten Forum wieder.“ Dennis Bohne (BIKuM) ___________________________ 10. Berlin-Brandenburger SAP-Forum im Internet: http://www.bb-sap-forum.de/ Henning Heidemanns (links), Staatssekretär im Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg, im Gespräch mit FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter. infocus 2011/12 V E R A N S TA LT U N G 2. Energieforum – 10 Jahre Online-Studium Wie kann eine zukünftige Energiewirtschaft aussehen? 2. Brandenburger Energieforum in Zusammenarbeit mit der PCK Raffinerie GmbH Schwedt/Oder Von Prof. Dr. Reiner Malessa Die Frage zukünftiger Energiewandlungsstrategien und eines effizienten Energieeinsatzes beherrscht zunehmend technische Neuentwicklungen und das ingenieurwissenschaftliche Denken. In unserem jährlichen Energieforum in Zusammenarbeit mit der PCK Raffinerie GmbH in Schwedt/Oder laden wir Referenten namhafter Firmen ein, zu einem speziellen Thema aus Sicht ihrer Firma Stellung zu beziehen. Solar- und Windenergie werden als die Protagonisten einer zukünftigen Energiewirtschaft angesehen. Zukunftsfähige, nachhaltige Energietechnik hat aber weitaus mehr zu bieten. Zum diesjährigen Thema, Mobilität der nahen Zukunft, haben Firmen wie PCK, Volkswagen, Deutsche Bahn und Siemens Informationen vorgetragen und ihren Standpunkt hinsichtlich zukunftsfähiger Technologien erläutert. Es wurde den Fragen nachgegangen: Haben wir auch in 30 Jahren noch genug Öl? Sind Biokraftstoffe wirklich umweltfreundlich? Was tut die Deutsche Bahn hinsichtlich CO2-armer Antriebe? Wie sieht es mit effizienteren und weniger umweltbelastenden Schiffsantrieben aus? Auch das 2. Energieforum lockte viele Interessierte ins Audimax. Das Publikum, vorwiegend Studierende des Maschinenbaus und der Abschlussklassen regionaler Gymnasien waren mit den gegebenen Antworten zufrieden. Oder fehlte manchmal der Mut, in der Diskussion konsequenter nachzufragen? Nach Ende der Vorträge bei Bier und Grillsteak jedenfalls ergab sich die Gelegenheit mit dem Chef der PCK-Raffinerie, Jos van Winsen, zu diskutieren oder sich z. B. bei VW nach Einzelheiten zukünftiger Entwicklungen zu erkundigen. Oder aber – schließlich arbeiten Energie- und Umwelttechniker aktuell bei Foto: Parsch Siemens in Berlin, VW und der PCK Raffinerie – nach Praktikumsplätzen und Einstellungsbedingungen nachzufragen. Da das Themenfeld Energie weiterhin von sehr hohem Interesse ist, ist auch im nächsten Jahr im Herbst eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe vorgesehen. Wir planen jedenfalls für das 3. Energieforum bereits heute eine Reihe von Überraschungen. ___________________________ Prof. Dr. Reiner Malessa: Telefon (03381) 355-343 E-Mail [email protected] Zehn Jahre Online-Studium an der FHB Hochschulverbund „Virtuelle Fachhochschule“ bietet insgesamt sechs Studiengänge an Die FHB feierte am 21. Oktober 2011 gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern zehn Jahre „Virtuelle Fachhochschule“. Seit 2001 hat sich aus dem ehemaligen Bundesleitprojekt „Virtuelle Fachhochschule für Technik, Informatik und Wirtschaft“ mit der Aufnahme des Studienbetriebs in zunächst zwei Studiengängen (Medieninformatik und Wirtschaftsingenieurwesen) ein nachhaltig arbeitender Hochschulverbund entwickelt, dessen Online-Studiengänge die Kapazität einer mittelgroßen Fachhochschule erreicht haben. Die FHB feiert zugleich das zehnjährige Bestehen des Online-Studiengangs Medieninformatik (OSMI). Treibende Kraft für OSMI war und ist Prof. Dr. Friedhelm Mündemann, der den Studiengang maßgeblich geprägt hat und zusätzlich infocus 2011/12 zum Bachelor-Studiengang einen MasterStudiengang gleichen Namens aufgebaut hat. Der Studienbetrieb ist als Online-Studium organisiert und wendet sich an Studierende, die aus welchen Gründen auch immer an einem Präsenz-Studium nicht teilnehmen können oder wollen. Dozentenbetreute Selbststudienphasen wechseln mit kleingruppenorientierten abendlichen Audio/Videokonferenzen als Erklärungs-/Übungseinheiten und kurzen Wochenend-Präsenzen im Studienbe-trieb ab. Die Hochschulen stellen sich gegenseitig die selbst entwickelten und ständig aktualisierten Studienmodule bereit, alle an Partnerhochschulen erbrachten Leistungen sind automatisch an allen anderen Verbundhochschulen anerkannt. Lehrlasten werden bei Bedarf untereinander aufgeteilt. Die oncampus GmbH als Ausgründung aus der Fachhochschule Lübeck sichert das technisch not-wendige Arbeitsumfeld ab. Die Hochschulen helfen sich so gegenseitig und alles funktioniert seit zehn Jahren ohne Staatsvertrag. Aktuell sind über 2.800 Studierende in den nunmehr sechs Studiengängen Betriebswirtschaftslehre (Bachelor), Industrial Engineering (Master), Medieninformatik (Bachelor, Master), Wirtschaftsinformatik (Bachelor), Wirtschaftsingenieurwesen (Bachelor) immatrikuliert. ___________________________ Online-Studiengang Medieninformatik: www.fh-brandenburg.de/informatik/studiengaenge.html 23 HOCHSCHULE Präsenzstelle Prignitz – Finanzierung – Nachwuchspool Präsenzstelle Prignitz mit gesicherter Finanzierung Einrichtung hat eine neue Adresse und befindet sich nun im Pritzwalker „Haus der Wirtschaft“ Am 1. Januar 2011 startete die Präsenzstelle Prignitz der FHB in die neue Förderperiode. Damit ist die Folgefinanzierung der Außenstelle in Pritzwalk bis Ende 2013 gesichert. Seit Jahresbeginn hat die Präsenzstelle außerdem eine neue Adresse. Das Büro befindet sich nun im Pritzwalker „Haus der Wirtschaft“ am Meyenburger Tor 5 unter einem Dach mit dem IHK-RegionalCenter Prignitz, der Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz sowie dem Regionalbudget. Bereits wenige Tage nach dem Umzug begrüßte die Leiterin der Präsenzstelle, Daniela Werth, die mittlerweile ehemalige Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Martina Münch, in den neuen Räumlichkeiten. Die Ministerin besuchte während ihrer Reise durch die Prignitz den Außenstandort der FHB, um sich einen Eindruck über Aufgaben und Ziele sowie bisherige Erfolge der Präsenzstelle Prignitz zu verschaffen. Mit umfangreichem Zahlenmaterial und vielen In- formationen konnte verdeutlicht werden, wie wichtig der akademische Außenstandort in der Prignitz, vor allem auch für die Unternehmen in dieser ländlichen Region ist. Sowohl Heiner van de Loo, Geschäftsführer des Zahnradwerks Pritzwalk, als auch Mike Blechschmidt, Geschäftsführer der Induka Service GmbH, berichteten von ihren positiven Erfahrungen, die sie mit der Präsenz des Hochschulaußenstandortes gemacht haben. Heiner van de Loo merkte an, dass die Unternehmen im Verein „Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse“ nach der jetzigen Förderperiode bereit seien, ihren Anteil zum Erhalt der Präsenzstelle beizusteuern. Es sei jedoch wichtig, dass der Staat dabei nicht aus seiner Verantwortung entlassen werde. Die Ministerin stellte in Aussicht, dass es auch ab 2014 eine Förderung zur Finanzierung der Außenstelle geben werde. Dies setze aber eben diese Zahlungsbereitschaft aus der Wirtschaft voraus. Wenige Wochen nach dem Besuch der Ministerin konnte sich auch Holger Rupprecht, ehemaliger Bildungsminister und Landtagsabgeordneter der Prignitz, von den Aktivitäten und Erfolgen der Präsenzstelle Prignitz überzeugen. Daniela Herrling ___________________________ Präsenzstelle Prignitz Die damalige Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch (2.v. r.) besuchte am 24. Januar 2011 die Präsenzstelle Prignitz, die von Daniela Herrling (2.v. l.) geleitet wird. Die Unternehmer Mike Blechschmidt (l.) uns Heiner van de Foto: MAZ/Bihler Loo (r.) berichteten über ihre Zusammenarbeit mit der FHB. Meyenburger Tor 5, 16928 Pritzwalk Leiterin Daniela Werth, Telefon 03395/70 98 647 E-Mail [email protected] Prignitzer Nachwuchspool startete in die 6. Runde Schülerinnen und Schüler der Klassen 11. bis 13. können sich von Unternehmen unterstützen lassen Pünktlich zum Jahresbeginn startete der Ideenwettbewerb des Prignitzer Nachwuchspools in die sechste Runde. Erneut konnten sich motivierte und engagierte Schülerinnen und Schüler der 11. bis 13. Klasse aus den Landkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin für den Wettbewerb der FHB anmelden. Diese erhalten nach Abgabe und Auswertung ihrer eingereichten Bewerbungen nun die Chance in den Prignitzer Nachwuchspool aufgenommen zu werden. Die Mitglieder des Pools werden frühzeitig in 24 Kontakt mit regionalen Unternehmen gebracht, die Interesse an gut qualifizierten Fach- und Führungskräften haben. Sie werden auf ihrem Weg ins Berufsleben begleitet, indem sie Unterstützung während des Abiturs und des Studiums sowie bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber in der Region erhalten. Dazu gehört zum Beispiel eine intensive Studienvorbereitung durch eine gezielte Studienberatung und Studienvorbereitungskurse sowie die Vermittlung von Ferienjobs und Praktikumsplätzen in regionale Unternehmen. Jährlich können maximal zehn Teilnehmer in den Pool aufgenommen werden. Unterstützt wird das Projekt auch in diesem Jahr vom Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/ Dosse e.V., der Bildungsgesellschaft Pritzwalk mbH sowie der Sparkasse Prignitz. Nähere Informationen und die Aufgaben für die drei Fachgebiete Wirtschaft, Informatik und Medien und Technik befinden sich unter www.fh-brandenburg.de/1969.html . Kontakt ist über die Präsenzstelle Prignitz möglich (siehe oben). infocus 2011/12 HOCHSCHULE Präsenzstelle Oberhavel – Studienberatung – FKM Neue Wege bei der Studien- und Berufsberatung Gemeinsam mit Fachkräfteinformationsbüro Oberhavel erarbeitet Präsenzstelle Oberhavel neues Konzept Wenn man wissen möchte, ob bestimmte Angebote und Maßnahmen wirklich etwas bringen, ist es manchmal am besten, wenn man einfach diejenigen nach ihrer Meinung fragt, die aus den Aktivitäten auch einen Nutzen ziehen sollen. Diesen Weg gehen derzeit die Präsenzstelle Oberhavel und das Fachkräfteinformationsbüro Oberhavel. Es geht um die Verbesserung des Angebotes für die Studien- und Berufsberatung am Puschkin-Gymnasium Hennigsdorf. Gemeinsam mit dem Schulleiter Uwe Mirau wurden engagierte Schülerinnen und Schüler zu einem Auftaktworkshop geladen, um dieses Thema aus ihrer Sicht zu behandeln. Neben positiven und negativen Erfahrungen mit den bisherigen Angeboten wurde eine Vielzahl von Ideen und Vorschlägen für die zukünftige Gestaltung eingebracht. In der Folge wurden die Vorschläge durch die Präsenzstelle und das Fachkräfteinformations- Engagierte Schülerinnen und Schüler des Puschkin-Gymnasiums Hennigsdorf diskutierten über die Verbesserung der Studien- und Berufsberatung. Foto: WInTO GmbH büro ausgewertet, sortiert und in einem weiteren Workshop erneut diskutiert. Schon im kommenden Schulhalbjahr werden einige der Vorschläge umgesetzt werden, so dass auch die aktuellen Abiturientinnen und Abiturien- ten davon profitieren können. Allerdings ist das Vorhaben damit nicht abgeschlossen, weitere, auch langfristige, Vorschläge werden umgesetzt und zudem zusätzliche Schulen mit ins Boot geholt. Tobias Dressler Wirtschaft aus Oberhavel präsentiert sich Studierenden Erfolgreiche Firmenkontaktmesse im Audimax der FHB für den Fachkräftenachwuchs in der Region Auf der Firmenkontaktmesse hatte die Region Oberhavel die Gelegenheit, sich dem Fachkräftenachwuchs zu stellen. Drei Unternehmen kamen mit eigenen Mitarbeitern nach Brandenburg an der Havel, um sich auf dem gemeinsamen Oberhavel-Stand zu präsentie- ren. Diese den Kooperationspartnern der Präsenzstelle Oberhavel gebotene Möglichkeit wurde von allen beteiligten Unternehmen sehr positiv aufgenommen. „Wir konnten die Messe für viele konstruktive Gespräche nutzen und uns an der FH Brandenburg weiter bekannt machen“, resümiert Peter Becker, Geschäftsführer der RST Rail System Testing GmbH aus Hennigsdorf. „Ein weiterer großer Erfolg ist die Vergabe einer Diplomarbeit gewesen, zu Fragen der Nutzung erneuerbarer Energien für technische Dienstleister wie der RST, die bis zum Jahresende erfolgreich verteidigt werden soll. Ebenso finden aktuell Gespräche mit Studenten zu Praktika und perspektivischen Anstellungen statt. Insofern arbeiten alle Seiten an der Minderung des Fachkräfteproblems“, so Becker weiter. Ergänzt wurde das Angebot durch die Teilnahme der Wirtschaftsförderung Oberhavel (WinTO GmbH) mit dem Projekt Fachkräfteinformationsbüro, die von weiteren zwölf Unternehmen Angebote für Praktika, Abschlussarbeiten und Arbeitsstellen mitbrachte. ___________________________ Präsenzstelle Oberhavel Neuendorfstraße 18a, 16761 Hennigsdorf Leiter: Tobias Dressler, Telefon 03302/599-309 E-Mail [email protected] Der Gemeinschaftsstand der Präsenzstelle Oberhavel bei der Firmenkontaktmesse. infocus 2011/12 Foto: Dany Rothbauer Internet www.fh-brandenburg.de/oberhavel.html 25 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Präsentationen auf CeBIT und Hannover Messe Mehr Bewegungsfreiheit für Demenzkranke Kooperationsprojekt „Digital Care Support“ wurde erfolgreich auf der CeBIT 2011 präsentiert des Alterns“ an der Charité Berlin. Als beispielhafte Aktivität im Profilbereich Sicherheit hat der Fachbereich Wirtschaft der FHB das Projekt „Digital Care Support“ (DCS) auf der CeBIT 2011 präsentiert. Das Projekt zeigt, wie durch innovativen Einsatz mobiler Technologien das Leben Demenzkranker sicherer gemacht und ihre Lebensqualität erhöht werden kann. „Endlich kann ich meinen Mann wieder unbesorgt Brötchen holen lassen“, sagt Frau Schmidt, die ihren an Demenz erkrankten Mann bereits seit fünf Jahren pflegt. „Bisher hatte ich immer Angst, dass er den Weg nicht findet, aber mit DCS bekomme ich automatisch mitgeteilt, wenn er den Weg zum Bäcker DCS wird in einem umfangreiverlässt.“ DCS begleitet u. a. an chen Forschungs- und KooperaDemenz erkrankte Personen in tionsprojekt erstellt. Partner des ihrer Mobilität, was dazu beiVerbunds sind: Mit dem „Digital Care Support“ kann die Mobilität an Demenz Erkrankter erhöht werden. trägt, diese zu erhalten und z Fachhochschule Brandenburg gleichzeitig Pflegende und damit auch die ten nachhaltig zu erhöhen und dadurch auch z Charité Berlin Kosten der Kassen entlastet. den Betreuungsaufwand für Angehörige und z webXells GmbH, Potsdam Pflegende zu minimieren – „Pfleger und pflez TP Theorie&Praxis GmbH, Berlin ___________________________ gende Angehörige könnten durch Digital Care Support signifikant entlastet werden“, so Dr. Weitere Informationen über das Projekt: Ziel des Vorhabens ist es, die Lebensqualität Oliver Peters, Leiter des Moduls „Psychiatrie und Selbständigkeit der an Demenz Erkrankhttp://www.digitalcaresupport.com/ Informatik mit EU-Verbundprojekt bei Hannover Messe Prof. Dr. Gerald Kell steuerte den Entwurf extrem schneller Schaltkreise und Mikrochips zum Projekt bei Von Prof. Dr. Gerald Kell Das EU-Verbundprojekt PARAFLUO widmete sich der Entwicklung und Marktreifung eines neuen optoelektronischen Systems bei schnellen und dynamischen Prozessen innerhalb von Zellen und Gewebe. In unserer Mitwirkung am Projekt PARAFLUO (gefördert im 7. Rahmenprogramm der EU) ging es um mehrkanalige Zeitmessungen. Die FHB übernahm den Abschnitt der Forschungstätigkeit innerhalb des Projektes, der sich mit der Entwicklung eines TDC (Time to Digital Converter) befasst. Vorwiegendes Tätigkeitsfeld an Am Stand der FHB auf der Hannover Messe (v. l.): FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter, Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Sabine Kunst, Prof. Dr. Gerald Kell und sein Mitarbeiter Daniel Schulz. Foto: FBI 26 der FHB war die Erforschung der elektronischen Grundlagen und die Entwicklung der benötigten ASIC-Bausteine (Application Specific Integrated Circuit – Anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise). Im Rahmen unserer Forschungsarbeiten wurden für Anwendungen mit Echtzeitforderungen herunter bis in den einstelligen Pikosekunden-Bereich Mikrochips entworfen, die auf Basis der SiGe:C-Technologie des IHP Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik Frankfurt (Oder) herstellbar sind. Basierend auf unserem modularen Entwicklungskonzept werden mittels ASICs auch andere Applikationen erschlossen, wie zum Beispiel die Serialisierung von Datenströmen bis etwa 33 GBit/s (Partner: IHP GmbH und HU Berlin) und Speicher mit Lese-Zugriffszeiten von weniger als 100 ps (Partner: PicoQuant GmbH). ___________________________ Prof. Dr. Gerald Kell: E-Mail [email protected] PARAFLUO: Internet http://www.parafluo.com/ infocus 2011/12 F O R S C H U N G & E N T W I C K LU N G Interdisziplinäres Forschungsprojekt Wie an der FHB interdisziplinär ein neues Produkt entsteht Fruchtbare Zusammenarbeit über Fachbereiche hinweg im Forschungsprojekt FlexiTrailBox Von Florian Knobloch In dem im Juli 2009 gestarteten Forschungsprojekt „FlexiTrailBox“ wurde gemeinsam mit dem in Perleberg ansässigen Unternehmen Thiede&Brauer GmbH ein Zusatzgerät für Telekommunikationsanlagen im gewerblichen Bereich entwickelt. Die Technologie- und Innovationsberatungsstelle (TIBS) initialisierte in Person von René Stahl das Kooperationsprojekt, das aus Mitteln des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) finanziert wurde, im Bereich IT-Elektronik mit der Unterstützung von Prof. Dr. Bernhard Hoier. Schwerpunkt der zweijährigen Arbeit war die Entwicklung und der Prototypenbau des Zusatzgerätes an der FHB. Abhängig von der Ländervorwahl des anrufenden Teilnehmers wird eine länderspezifische Audiodatei als Ansage oder Wartemusik zum Anrufer eingespielt. Die nötigen Audiotrailer werden dabei über das Internet verschlüsselt übertragen. Alternativ kann dafür auch das ISDN-Netz genutzt werden. Zu Beginn des Projektes nutzte Florian Knobloch aus der Studienrichtung Elektro- und Informationstechnik (heute IT-Elektronik) die Gelegenheit, um seine Diplomarbeit diesem Thema zu widmen. Nachdem zusammen mit Dr. Klaus Sowoidnich die Grundlagen erarbeitet wurden, konnte im Anfang 2011 ein erster Prototyp entwickelt werden, der die Grundfunktionen beherrscht. Gedankt sei den wissenschaftlichen Mitarbeitern der FH für die gute Kooperation. Als Hardwarebasis wurde Foto: Knobloch ein leistungsfähiger Mikro- Prototyp der FlexiTrailBox. controller genutzt, auf dem Umso deutlicher wird hier die Tatsache, dass ein Embedded-Linux-Betriebssystem läuft. bei der Umsetzung der FlexiTrailBox das Neben der lizenzfreien Nutzung dieser SoftFachwissen aus einem einzigen Fachbereich ware sind weitere Vorteile das Vorhandennicht ausreicht. Es gab beispielsweise sein quelloffener Programme und die leichte Schwierigkeiten bei der Programmierung der Handhabung der Peripherie. Die gleichzeitig Webapplikationen für die Fernwartung, soimmer schneller lauffähigen Mikrocontroller wie der Anwendungssoftware für das Linuxund Prozessoren treiben dabei die miniaturisystem. Daraufhin wurde mit den anderen sierte Entwicklung weiter voran. Das inzwiFachbereichen kooperiert, um die verschieschen sehr leistungsfähige Betriebssystem denen Teilaufgaben bis zum geplanten Linux findet man inzwischen nicht nur auf Projektende umsetzen zu können. Desktop-PCs sondern auch in winzigen Mikrochips. Aufgrund der interessanten Aufgabenstellung fanden sich Studierende der Fachbereiche Wirtschaft, Technik sowie Informatik und Medien. Sehr erfolgreich wurde das Projekt im August 2011 beendet. Durch die erfolgreiche und interdisziplinäre Zusammenarbeit der drei Fachbereiche hat die FHB die Möglichkeit erhalten, Kompetenzen im Bereich der Mikrocontrollerprogrammierung aufzubauen und damit auch umfassendere Projekte und Aufgaben aus der Industrie zu bearbeiten. Aufgrund der qualitativ hochwertigen Ergebnisse war es möglich, weitere Ideen für zukünftige Forschungsprojekte in diesem Bereich zu entwickeln und zu planen. Mittelfristig wird sich ein Institut für Embedded Systems an der FHB etablieren. ___________________________ Projekt FlexiTrailBox: Florian Knobloch Mitglieder des FlexiTrailBox-Teams (von links): André Niemann, Thomas Just, Tim Schmedemann, Dipl.-Ing.(FH) Florian Knobloch, Stefan Schmidt, Erik Baumann (vorn), Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Freidank. Foto: Parsch infocus 2011/12 Telefon (03381) 355-539, E-Mail [email protected] 27 V E R A N S TA LT U N G 1. Tagung zur Modellierung medizinischer Prozesse Modellierung medizinischer Prozesse im Fokus Die Tagung „MedPro 2011“ stand in einer Reihe früherer Tagungen zu Medizin und Gesundheitspolitik Die MedPro 2011 – Tagung zur medizinischen Prozessmodellierung – fand am 14. April 2011 im Audimax der FHB statt und steht in der Tradition ähnlicher gemeinsamer Tagungen der beiden Fachbereiche Informatik und Wirtschaft in den Jahren 2008 und 2010, wo mit der Elektronischen Gesundheitskarte und mit telemedizinischen Anwendungen bereits aktuelle und zum Teil brisante Themen aufgegriffen und im Fach- und Interessiertenkreis diskutiert wurden. Das Thema der medizinischen Prozessmodellierung wurde auf der Vorgänger-Tagung „Telemedizin und Kommunikation“ im Mai 2010 als spannend und aktuell ins Auge gefasst. Obwohl Prozessmodellierung bereits weitreichende Erfolge vor allem in der Abbildung, Analyse und Gestaltung von Unternehmensprozessen aufzuweisen hat, war diese „Kunst“ in der Medizin bisher vor allem dem administrativen Bereich vorbehalten. Originär medizinische Prozesse wie auch deren Verknüpfung mit administrativen Prozessen wurden bislang eher selten betrachtet. Die MedPro 2011 widmete sich thematisch genau dieser Verbindung, um medizinische Prozessmodellierung als Bindeglied zwischen medizinischer Arbeit und administrativen Prozessen zu etablieren. vorzustellen. Insbesondere die Analyse und Gestaltung medizinischer Behandlung als Prozess, die Verwendung grafischer Modellierungssprachen und Fragen der Integration von IT in Krankenhausprozesse standen im Fokus der Veranstaltung, deren inhaltliche Gestaltung in den Händen von Prof. Dr. Eberhard Beck, Prof. Dr. Thomas Schrader (beide Studiengang Medizininformatik) und Prof. Dr. Dietmar Wikarski (Studiengang Wirtschaftsinformatik) lag. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Fachdisziplinen trafen bei der diesjährigen Veranstaltung zusammen, um Praxisanwendungen, Erfahrungen, Methoden und Tools der Prozessmodellierung FHB-Präsident Dr. Hans Georg Helmstädter begrüßte die Teilnehmer, erläuterte die Hintergründe und Zielrichtung der Tagung und eröffnete die MedPro 2011. Den stärker fachbezogenen Eröffnungsvortrag hielt Gabriele Aufmerksames Publikum bei den Vorträgen der Tagung MedPro 2011. Foto: Parsch Wolter, Geschäftsführerin der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH, wobei sie auf Erfolge und Herausforderungen der Prozessmodellierung in ihrem Hause einging. Die folgenden Fachvorträge waren den Schwerpunkten „Grundlagen, Tools und Methoden“, „Modellierung administrativer Prozesse“ und abschließend „Prozessmodellierung in der Gynäkologie“ gewidmet. Bei einem Get-together wurden die in der öffentlichen Diskussion angeschnittenen Fragen weiter diskutiert und die Tagungsbesucher und Referenten nutzten die Gelegenheit zum weiteren Erfahrungsaustausch. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die MedPro 2011 ihrem Anspruch als Initialzündung für eine übergreifende und integrierende Betrachtung der Modellierung, Analyse und -Gestaltung medizinischer und administrativer Prozesse gerecht wurde. Das Tagungsthema wurde aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und so entstanden aus den Einzelbeiträgen interessante und aufschlussreiche Diskussionsrunden. Auch Themenfremde erhielten einen „prozessorientierten“ Einblick in den Klinikalltag. Der Tenor, dass die Thematik viel Potenzial für eine Nachfolgetagung enthält, war einhellig. Nils Waldowski, Prof. Dietmar Wikarski ___________________________ Informationen und Präsentationsfolien zur Veranstaltung: Beim abschließenden Get-together wurden die Vortragsthemen weiterdiskutiert. 28 Foto: Waldowski www.buergerservicenetz.de/index.php?id=medpro2011 infocus 2011/12 V E R A N S TA LT U N G Firmenpräsentationen – Fachbuch Prof. Tanski FHB-Absolventen kamen als potenzielle Arbeitgeber Firmenpräsentation des Fachbereichs Wirtschaft für Wirtschaftsinformatik-, BWL- und Informatik-Studierende sentation wurden im Rahmen eines kleinen Büffets persönliche Gespräche zwischen den Studierenden und den Firmenvertretern geführt. Der Fachbereich Wirtschaft führte am 8. November 2010 eine Firmenpräsentation für Studierende der Wirtschaftsinformatik, Informatik und Betriebswirtschaft durch. Unternehmen aus der Region stellten sich vor und brachten Angebote für Praktika, Abschlussarbeiten und auch Jobs im IT-Bereich mit. Die Unternehmen im Einzelnen: z commsult AG, Potsdam z datango AG, Berlin z INSECIA GmbH, Potsdam z Neue Digitale/Razorfish GmbH, Berlin z PSIPENTA Software Systems GmbH, Berlin z REVACOM GmbH, Potsdam z SAP AG, Walldorf (F&A/IT Controlling) Der Fachbereich Wirtschaft führt derartige Veranstaltungen regelmäßig durch. In diesem Rahmen nehmen immer mehr Absolventen auf diese Weise wieder Kontakt mit der FHB auf. Zwei Absolventen waren als Geschäftsführer vor Ort: Christof Heinzel (INSECIA GmbH) und Andreas Sternberg (REVACOM GmbH). Darüber hinaus ist die commsult AG aus Potsdam eine Ausgründung der FHB. Absolventen geben ihrer Hochschule auf diese Weise etwas zurück, sei es als Vermittler von Wissen aus der Praxis oder als Arbeitgeber. Die FHB bietet ihnen die Möglichkeit, qualifiziertes Personal zu akquirieren oder in Forschungsprojekten zusammenzuarbeiten. Ein gegenseitiger Austausch, den der Fachbereich weiter intensiv pflegen möchte. So können beide Seiten zukünftig noch stärker voneinander profitieren. Carmen Reber Mehr als 50 Studierende nutzten die Gelegenheit, sich direkt mit Unternehmensvertretern der teilnehmenden Firmen auszutauschen. Detailliert wurden Rahmenbedingungen, wie z. B. der Einsatzort, Arbeitsverträge, mögliche Anfangstermine, Arbeitszeit und Vergütung, erläutert. Daneben wurden Themenvorschläge für Praktika bzw. Abschlussarbeiten vorgestellt. Im Anschluss der Prä- Jahresabschluss in der Praxis Fachbuch von Prof. Tanski über die veränderte Bilanzerstellung Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz führt zu Veränderungen, die ganz neue Denkweisen erfordern. Deshalb bedeutet die Bilanzerstellung nach BilMoG auch für Fachleute eine Herausforderung. Prof. Dr. Joachim S. Tanski, der an der FHB Rechnungswesen, Steuern und Prüfungswesen lehrt und Autor zahlreicher Fachbücher zum Bilanz- und Steuerrecht ist, hat zu diesem Thema ein neues Buch veröffentlicht: „Jahresabschluss in der Praxis“ hat das Buch, das Schritt für Schritt, praxisgerecht und präzise durch den gewandelten handelsund steuerrechtlichen Jahresabschluss führt. infocus 2011/12 Das Buch bietet alle erforderlichen Informationen, um den Jahresabschluss mit allen Nebenrechnungen korrekt zu erstellen: Von der Bilanzierung und Bewertung über die Erstellung und Überwachung des Jahresabschlusses einschließlich der Prüfung, Offenlegung und Bilanzberichtigung. Großer Wert wurde bei der Konzeption auf eine leichte Verständlichkeit gelegt. Auf der dem Buch beiliegenden CD-ROM befinden sich Gesetzestexte, Ministeriumsschreiben, Urteile und die Einkommensteuerrichtlinien. Verantwortung für die Aufstellung von Jahresa bs chl ü s sen stehen, wie z. B. Leiter Rech- Prof. Dr. Joachim Tanski nungswesen oder Finanzen und Steuerberater. Aber auch alle in der Ausbildung befindlichen Wirtschaftsprüfer und Bilanzbuchhalter sowie Studentinnen und Studenten an Universitäten und Fachhochschulen werden angesprochen. ___________________________ Joachim S. Tanski: Jahresabschluss in der Praxis Buch mit CD-ROM, 455 Seiten Haufe-Lexware, Freiburg, ISBN 978-3-448-09968-3 Das Buch wendet sich in erster Linie an alle Praktiker, die in der (Mit-) Weitere Informationen zum Buch: https://www.haufe.de/shop/productDetails?orderNo=E0 1116 29 PERSÖNLICH Physikerteam bei internationaler Fachkonferenz Erfolgreicher Auftritt bei der InfraMation 2010 in Las Vegas FHB-Infrarot-Arbeitsgruppe nahm erneut an größter internationaler Thermographie-Anwenderkonferenz teil der Potenziale und auch Grenzen der Methode präsentierte er auch experimentelle Ergebnisse aus der Praxis. Dabei kamen die an der FHB vorhandenen älteren Kamerasysteme genauso zum Einsatz wie der moderne Nahinfrarotkameramessplatz, der den Einsatz schmaler Spektralfilter gestattet. Die 11. InfraMation, die weltweit größte Konferenz zu Infrarotanwendungen, fand im Herbst 2010 mit diesmal mehr als 600 Teilnehmern wie bereits im Jahr zuvor im Kongresszentrum des Hotels Ballys in Las Vegas (USA) statt. Die Brandenburger Infrarot-Arbeitsgruppe konnte sich einmal mehr mit vier angenommenen Beiträgen (zwei Vorträgen und zwei Postern) erfolgreich präsentieren. Zum einen stellten die Professoren Dr. Michael Vollmer Prof. Vollmer (oben) und Prof. Möllmann (unten) bei ihren Vorträgen. und Dr. Klaus-Peter Möllmann anlässlich der Postersitzung ihr 2010 erschienenes Buch „Infrared Thermal Imaging – Fundamentals, Research and Applications“ vor. Da das Buch nicht nur für Wissenschaftler, sondern insbesondere auch für Ingenieure aus dem Anwenderbereich geschrieben wurde, war nicht weiter verwunderlich, dass beide Professoren vielgefragte Gesprächspartner waren und das ausgestellte Probeexemplar durch viele Hände ging. Zum anderen bereicherten die beiden Prof. Möllmann referierte zu Möglichkeiten Brandenburger Vorträge auch wieder weder emissionsgradfreien Zweifarbenthermosentlich den Schwerpunktbereich Forschung graphie. Neben einer detaillierten Analyse der Konferenz. Fotos (2): Pinno Prof. Vollmer widmete seinen Vortrag diesmal der Frage nach den Möglichkeiten der Oberflächentemperaturbestimmung von Sonne und Mond mittels kommerzieller Infrarotkameratechnik. Was auf den ersten Blick unproblematisch erscheint, entpuppt sich bei genauer Analyse als eine komplexe Thematik, da sowohl kameraspezifische Größen wie die räumliche Auflösung, aber auch Störungen durch die Transmission der Atmosphäre eine große Rolle spielen. Zusätzlich präsentierte Dr. Frank Pinno einen Posterbeitrag aus dem für viele Konferenzteilnehmer interessanten Bereich der Gebäudethermographie und Dichtheit der Gebäudehülle. Der Einsatz der BlowerDoor-Technik im Zusammenspiel mit Thermographie kann zum Auffinden von Luftleckagen beitragen, wobei sich die Empfindlichkeit der Methode durch den Einsatz der Differenzbildung von Thermographieaufnahmen deutlich steigern lässt. Auch für die InfraMation 2011 haben die beiden Professoren schon wieder neue Ideen, man darf gespannt sein ... Dr. Frank Pinno ___________________________ Infrarot-Anwendergruppe der FHB: Prof. Vollmer: [email protected] Prof. Möllmann: [email protected] Dr. Pinno: [email protected] Dr. Frank Pinno vor dem von ihm präsentierten Poster bei der InfraMation 2010. 30 Foto: FB Technik www.fh-brandenburg.de/~piweb/projekte/thermo_galerie.html infocus 2011/12 PERSÖNLICH Preis für Physiker bei internationalem Bildungsfestival Mit Hochgeschwindigkeitskameras auf Erfolgskurs Prof. Möllmann und Prof. Vollmer errangen bei internationalem Bildungsfestival den 1. Preis Die Physiker Prof. Dr. Michael Vollmer und Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann, wurden für ihr innovatives Unterrichtsprojekt „High speed – slow motion“ auf dem Bildungsfestival „Science on Stage“ in Kopenhagen (Dänemark) mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Der vom Chip-Hersteller Intel Corporation verliehene Hauptpreis ist auch mit einer Einladung zur Teilnahme an einer von Intel organisierten internationalen Science-Teaching-Konferenz im nächsten Jahr verbunden. Die beiden Professoren – unterstützt von Detlef Karstädt – präsentierten in ihrem Projekt Freihandexperimente für den Physikunterricht. Karate-Schläge mit rohen Eiern, schillernde Wassertropfen, brechende Spaghetti, explodierende Luftballons – all diese Phänomene wurden durch eine Hochgeschwindigkeitskamera beobachtet. In der Ze i t l u p e n d a r stellung zeigten sich Ästhetik und die verborgenen physikalischen Zusammenhänge dieser Phänomene. „Über den Preis sind wir sehr glücklich, dies ist eine absolute Anerkennung Prof. Vollmer (l.) und Prof. Möllfür unser Promann direkt nach der Übergabe jekt, insbesondes 1. Preises. Foto: FB Technik Prof. Vollmer (l.) und Prof. Möllmann vor ihrem Poster bei „Science on Stage“ in Kopenhagen. dere auf europäischer Ebene“, freuten sich Prof. Vollmer und Prof. Möllmann. Unter dem Motto „Science Teaching: Winning Hearts and Minds“ kamen vom 16. bis 19. April 2011 rund 300 Lehrkräfte aus 23 europäischen Ländern zusammen, um innovative Unterrichtskonzepte zu präsentieren und sich über aktuelle Bildungsfragen im naturwissenschaftlichen Unterricht auszutauschen. Mit 16 Pädagogen bildete Deutschland die stärkste Delegation. Mit der Veranstaltung leistete die europäische Initiative „Science on Stage“ über den Ansatz „von Lehrkräften für Lehrkräfte“ einen Beitrag zur Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts an Schulen und trägt somit zur Foto: FB Technik Nachwuchsförderung in diesen Bereichen bei. Bei der Endrunde von „Performing Science 2011 – Gießener Preis für wissenschaftliche Präsentation und Lecture Performance“ am 17. September 2011 an der Justus-Liebig-Universität Gießen erreichten Prof. Vollmer und Prof. Möllmann den dritten Platz und waren damit die einzigen Wissenschaftler, die von der hochrangigen Jury aus Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet wurden; die anderen Preisträger hatten sich künstlerisch mit Wissenschaft auseinandergesetzt. ___________________________ Science on Stage: http://www.science-on-stage.de Performing Science: http://www.performingscience.de/ Kompetenz bei sicherer Software-Entwicklung ausgebaut Kooperation mit Prüfsoftware-Hersteller Codenomicon startet im aktuellen Wintersemester Nach dem vielbeachteten Erscheinen des Buches „Basiswissen sichere Software“ von Prof. Dr. Sachar Paulus, und den stark nachgefragten Lehrveranstaltungen zur Entwicklung sicherer IT-Systeme hat nun die FHB einen Kooperationsvertrag mit der finnischen Firma „Codenomicon“ geschlossen. Neben der Verwendung von spezieller Software zum Testen von Anwendungen auf Sicherheitsschwachstellen im Rahmen der Lehrveranstaltungen werden auch mögliche Innovationen im Rah- infocus 2011/12 men der Produktverwendung gemeinsam untersucht. Herausforderung, die auf sie warten werden, auszurichten.“ „Die Informationstechnologie wird immer anspruchsvoller, komplizierter und – daraus resultierend – verletzlicher“, sagt Anton von Troyer, Regionalmanager für den deutschsprachigen Raum von Codenomicon. „Indem wir unsere Software zur Verfügung stellen, wollen wir dazu beitragen, die Ausbildung der künftigen Informationssicherheits-Profis auf die Codenomicon ist der führende Anbieter von Prüfsoftware für die proaktive Sicherheit und Robustheit von Software. Die so genannte „Fuzzing“-Software, macht es möglich, Eingaben von Softwareanwendungen zufällig und gleichzeitig systematisch zu testen. Die Technik ist besonders wirksam bei der Suche nach bisher unbekannten Schwachstellen. 31