Internet Kosten Senken - First Choice Internet

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Internet Kosten Senken - First Choice Internet
Internet Kosten Senken
Der Umstieg auf ein lockfreies Gerät und eine kostengünstigere SIM Karte
Bernd Plagge, Tokyo
März 2015
Es summiert sich ...
Im Jahre 2011 habe ich einen dieser kleinen, handlichen WiFi Router bei Softbank gekauft. Ich habe einen 2-Jahresvertrag
gemacht und 10,000 Jpy bezahlt. Dafür waren die monatlichen Gebühren ein wenig billiger, nämlich 2,500 Jpy. Danach hat
sich der Vertrag automatisch um 2 Jahre verlängert. Die monatliche Geführ war dann aber nicht mehr 2,500 Jpy, sondern
3,800 Jpy.
Zusammen mit dem häuslichen Internet Anschluß und dem Mobilphone sind dies dann über 10,000 Jpy pro Monat. Ich habe
deshalb angefangen, zu recherschieren, wie es billiger geht.
Kommunikations Kosten
Das Mobilphone ist billig, weil ich es fast ausschließlich zum Telefonieren benutze. Beim häuslichen Anschluß kommt auch
nicht so einfach, um NTT herum. Somit bleiben die WiFi Kosten als erster Ansatz.
SIM Lock
SIM Lock ist dardurch gerechtfertigt, daß die Endgeräte (heutzutage gerne Smartphones) in der Regel recht teuer sind. Die
Telefonfirmen (Carrier) subventienieren die Endgeräte, die der Kunde dann über die Montasgebühr abstottert. Damit der
Kunde nicht auf dumme Gedanken kommt, haben die Geräte ein “ SIM Lock” d.h. man kann nicht einfach eine billige SIM
Karte kaufen und den Vertrag mit der Telefonfirma kündigen.
Ist jedoch der Vertrag nach einem oder zwei Jahren ausgelaufen, kann man den Vertrag kündigen. Das Gerät darf man dann
behalten, da man es inzwischen bezahlt hat.
SIM Lock entfernen
Nach der Beendigung des Vertages sind die Endgeräte in aller Regel noch gut in Schuß und viele wollen sie weiterbenutzen.
Allerdings möchte man nicht wieder einen teuren Vertrag wie bei einem Neugerät abschließen.
Man kann dann von einem der sogenannten MVNO (Mobile Virtual Network Operator) Anbieter (Firmen, die Verbindungen von den großen Firmen leasen und SIM Karten zu einem günstigeren Tarift anbieten) eine SIM Karte bekommen. Bevor
man diese nutzen kann, muß man aber den SIM Lock entfernen lassen.
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
1.
2.
3.
einige Firmen bieten diesen Service über das Internet an
man kann in Akihabara oder in einem Second Hand Geschäft für Marekenartikel ein (gebaruchtes) Gerät ohne Lock erstehen
einige Telefonfirmen wie Softbank bieten diesen Service ebenfalls an
zu 1)
die Preise variieren von Gerät zu Gerät.
Ein japanischer Anbieter ist hier: http://www.o-apa.com/
Anfrage per Email, Auftrag per Vorkasse; zur Info: ich habe für meinen WiFi-Router ca 3,500 Jpy bezahlt
(2,500 für das Unlock und ca 1,000 Jpy für Porto)
zu 2)
Second Hand Geschäfte mögen zunächst überraschen, aber es git eine ganze Reihe von Leuten, denen die
Telefonkosten zu hoch geworden sind oder die auf ein neues Smartphone umgestiegen sind und das alte
Gerät nicht mehr benötigen.
zu 3)
Telefonfirmen haben auch verstanden, daß Leute ihre Telefone nicht mehrmals bezahlen wollen. Wir sind aber
noch nicht so weit, daß Softbank für den Unlock Service groß werben würde.
Welche SIM Karte funktioniert
Es gibt mehrere Mobilfunk Netze, die zu unterschiedlichen Zeiten eingeführt wurden und nun parallel bestehen. Welche
Netze verfügbar sind, hängt drüberhinaus auch vom Land ab.
Die wichtigsten Netze sind
4.
5.
6.
alte Mobil Phone Netze
3G (CDMA) Netze (mit mehreren unterschiedlichen Frequenzen)
4G / LTE Netze
SIM Karten werden von den Telefonfirmen bzw. den MVNOs vertrieben und funktionieren nur im Netz der entsprechenen
Firma. Andererseits sind auch die Geräte unterschiedlich,. So gibt es G3 und G4 Geräte. Ein G3 Gerät funktioniert nicht auf
einer Frequenz für G4 Geräte.
Es gilt also zunächst herauszufinden, welche Standards und Frequenzen das Endgerät nutzen kann. Ich habe hier eine Tabelle
für Router gefunden http://www.ayuca.jp/router/, die allerdings nicht ganz vollständig zu sein scheint.
Und letztlich muß man Google bmühen, um die Spezifikation des Endgerätes herauszufinden. Für meinen Router bin ich hier
http://www.zte.co.jp/products/handsets/handsets_gallery/softbank/201104/t20110413_227849.html fündig geworden.
LTE Netze in Japan
Die Sache wäre sicherlich zu einfach, wenn G4 = LTE wäre und wenn die benutzten Frequenzen überall gleich wären.
Zunächst einmal gibt es 2 Varianten von LTE:
1. FDD (frequency division duplex)
2. TDD (time division duplex)
NTT betreibt FDD, Softbank betreibt TDD und FDD und Emobile betreibt FDD - doch wie läßt sich überprüfen, ob ein Gerät
(Surfstick oder Router) funktionieren wird?
Die benutzten Frequenzen (und die Betriebsart) sind in Frequenzbänder eingeteilt. Eine sehr gute Übersicht bietet dieser Wikipedia Artikel: Long Term Evolution (LTE). Eine leicht veraltete Englische Version findet sich hier:
http://www.japanmobiletech.com/2012/03/japanese-lte-bands.html
Hier sehen wir, daß Band 1 in FDD betrieben wird und von Docomo, KDDI, Softbank, Korea und China benutzt wird.
SIM Karten Anbieter finden
Wenn man weiß, welche Art von SIM Karte man benötigt, geht es an den Preisvergleich. Hier http://ma-bank.net/word/92/
gibt es eine gute Übersicht von Anbietern. Man kann nach verschiedenen Kriterien Anbierter auflisten und von dort auf die
entsprechenden Websites der Anbierter wechseln. Meistens haben die Anbieter auch eine Übersicht von Geräten, die mit ihren SIM Karten funktionierten. Wenn das eigene Gerät nicht auf der Liste steht, kann man auch nachfragen. Man sollte allerdings nicht zuviel erwareten; meistens schauen die Support Leute nur auf der eigenen Homepage nach, da sie in der Regel
technisch nicht so versiert sind.
Manche Karten werden auch mit einem 1 oder 2 Monatsvertrag angeboten, so daß man im Zweifelsfall auch einen Test rsikieren kann.
G3 ist nicht mehr “ IN”
Ich habe festgestellt, daß das SIM Karten Angebot für G3 Geräte sehr begrenzt ist. Ich habe mich deshalb nach Alternativen
umgesehen. Gerne hätte ich einen Surfstick gekauft, den ich in Japan und in Deutschland benutzen kann. Leider ist es aber
so, daß technischer Hinsicht Deutschland ein wenig nachhinkt.
Ich habe auf www.kaufen.com nach “ Surfstick” gesucht und eine Menge Vodapone, Telekom, Tschibo etc. USB Sticks gefunden, die aber alle max G3 tauglich waren und die japanischen Frequenzbänder nicht abgedeckt haben. Man kann sich dort
aber einen billigen Surfstick für den Urlaub kaufen.
Für Japan gibt es auch günstige Angebote z.B. bei eBay oder bei Amazon. Man muß allerdings die Suchstrategie ändern und
nach “ USB Dongle LTE” suchen. Ein LTE Surfstick für Japan (neu und unlocked) ist dort schon für ca 30 USD zu haben.
Die Firma Huawei scheint den größten Marktanteil zu haben. Wenn man nun ein Gerät bei Amazon, eBay oder einem anderen Anbieter findet, empfiehlt es sich, die Spezifikation zu überprüfen. Dies ist einfach, wenn man z.B. “ Huawei E3276s-150
+specification” eingibt (‘+xxx’bedeutet, daß man nach ‘Modellnumber (E3276s-150)’und dem Wort ‘specification’gesucht
wird.
Wenn man ein Gerät hat und man kann die Spezifikation nicht finden, so kann man nach der IMEI (International Mobile
Equipment Identity) suchen. Die IMEI is unique! Diese Webseite erklärt, wie man die IMEI herausfinden kann:
http://www.wikihow.com/Find-the-IMEI-or-MEID-Number-on-a-Mobile-Phone.
Hat man die Nummer herausgefunden, so kann man die Eigenschaften des Mobilphones oder Surfsticks hier:
http://www.imei.info ersehen.
Der eBay Test
Nachdem mein WiFi Router jetzt lockfrei war, aber nicht mit der BB.excite Mobile LTE SIM Karte von Excite Japan funktioniert hat, habe ich mich bei eBay nach einem Surfstick umgesehen. Ich habe mich nach einigem Suchen für einen Huawei
E3372 Surfstick entschieden. Diese Surfsticks werden in verschiedenen “ Regions Varianten” vertrieben. Der USB Stick
wurde von einem Russen angeboten und hat die Menüs in Englisch, Deutsch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch und Arabisch. Kostenpunkt: 33 US Dollar, versandfrei.
Die wichtigsten technischen Daten sind:
Device Typ
Modem
GSM
850, 900, 1800, 1900
HSDPA
2100, (42 Mb/s)
LTE
800, 900, 1800, 2100, 2600
Memory card
ja
Unterstützte Betriebssysteme
Windows, Linux, Max OS X
GRPS
ja
EDGE
ja
HSUPA speed
5,76 Mb/s
Ich mußte mich fast 4 Wochen gedulden bis der Surfstick bei mir ankam, aber ansonsten gab es keine Probleme.
Betriebstest
Als Linux Benutzer rechne ich immer damit, daß neue Geräte manchmal nicht so einfach anzuschließen sind. In diesem Fall
was es aber recht simpel..
Ich mußte die Debian Packete “ network-manager” und “ modemmanager” installieren (Ubuntu Benutzer installieren die gleichen Ubuntu Packete). Dann wurde das Modem als Ethernet Gerät (eth1) erkannt und bekam automatisch eine (lokale) IP
Adresse. Bei diesem Gerät ist es die IP Adresse: 192.168.8.1.
Jetzt muß man nur noch im Browser diese IP Adresse einzugeben. Dann ist man auf der Startseite des Modems. Auf den
Menüpunkt Settings klicken und die Profil Daten eingeben. Dies sind: ADN, Username, Passwort. Nach dem Sichern
drückt man auf den Connect Button in der Mitte des Bildschirms und schon ist man online..
Da der Huawei E3372 einen internen Webserver hat, kann er mit Leichitgkeit auch für Max OS X und Linux benutzt werden. Die Konfiguration über die Web Oberfläche ist einfach. Man kann den Surfstick sogar so konfigurieren, daß gleich nach
dem Einstecken die Internetverbindung aufgebaut wird.

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