Anleitung zur Verwendung des Ruhezustandes Unter Windows 7:

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Anleitung zur Verwendung des Ruhezustandes Unter Windows 7:
Anleitung zur Verwendung des Ruhezustandes Unter Windows 7:
Wenn Sie mit Windows Vista oder Windows 7 arbeiten, so werden Sie schon oft festgestellt
haben, dass das Hochfahren des Betriebssystems einige Zeit in Anspruch nimmt. Wenn die
Strompreise nicht ständig steigen würden, würden wahrscheinlich viele Nutzer ihren Rechner
gar nicht mehr ausschalten, auch wenn sie ihn eigentlich für einen längeren Zeitraum nicht
brauchen. Um den Nutzern aber trotzdem die Möglichkeit zu geben, auf lange Bootzeiten
verzichten zu können, ohne dass dadurch die Stromkosten ins Unermessliche steigen, hat
Windows verschiedene Energiesparmodi entwickelt.
Ein Computer kann demnach sechs verschiedene Zustände annehmen.
Zustand Beschreibung
S0
Der Rechner ist eingeschaltet und alle Funktionen sind betriebsbereit.
S1
Einige Funktionen des Computers sind deaktiviert; durch beispielsweise einen
Tastendruck können diese aber schnell wieder aktiviert werden.
S2
Im Zustand S2 sind noch weitere Funktionen abgeschaltet.
S3
Dieser Zustand wird "Bereitschaftszustand" oder auch "Standby-Modus" genannt.
Nur noch wenige Funktionen sind aktiv und die momentane Systemkonfiguration
wurde in den Arbeitsspeicher geschrieben, weshalb der Zustand S3 auch den
Namen "Suspend to RAM" oder "Suspend to memory" trägt.
S4
Alle Funktionen des Computers wurden abgeschaltet und ein Abbild aller Inhalte
des Arbeitsspeichers wurde auf der Festplatte gespeichert. Man nennt diesen
Zustand demzufolge "Ruhezustand" oder "Suspend to disk".
S5
Der Rechner ist ausgeschaltet.
Wenn Sie schon mit Windows XP oder einem anderen, älteren Betriebssystem von Windows
vertraut sind, dann ist Ihnen der Standby-Modus (englisch für "Bereitschaftszustand") sicher
ein Begriff. Auch in den neueren Betriebssystemen Windows Vista und Windows 7 steht er
Ihnen zur Verfügung. Der Standby-Modus wurde entwickelt, um in Zeiten, in denen nicht mit
dem Rechner gearbeitet wird, Energie einzusparen. Die meisten Funktionen des Computers
wie zum Beispiel die Grafikkarte, die Festplatte und die Laufwerke werden in diesem
Zustand abgeschaltet und die momentane Systemkonfiguration wird in den Arbeitsspeicher
bzw. RAM geladen, der allerdings flüchtig ist. Dies hat zur Folge, dass der Arbeitsspeicher
als einzige Komponente des Rechners weiterhin mit Strom versorgt werden muss, um die
Daten nicht zu verlieren. In diesem Zustand verbraucht der Computer lediglich zwischen 2
und 10 Prozent des normalen Verbrauchs im eingeschalteten und voll funktionsfähigen
Zustand. Sobald mit dem Rechner weitergearbeitet werden soll, ist kein langwieriges
Hochfahren mehr nötig. Vielmehr können jetzt alle vorher geöffneten Anwendungen einfach
aus dem Arbeitsspeicher geladen werden, was zu einer großen Zeitersparnis führt. Durch
den Standby-Modus haben Sie also die Möglichkeit, Ihre Arbeit genau an dem Punkt
fortzusetzen, wo Sie sie vorher unterbrochen haben, ohne alle Anwendungen zuerst
schließen und dann wieder öffnen zu müssen. Bevor Sie Ihren Computer allerdings in den
Standby-Modus versetzen, sollten Sie alle Daten sichern. Kommt es nämlich zu einer
Unterbrechung der Stromzufuhr, während der Rechner sich in diesem Zustand befindet,
gehen alle Daten, die sich nur im Arbeitsspeicher, aber nicht auf einer Festplatte befinden,
verloren.
Falls Ihnen dieses Risiko zu groß sein sollte, bietet Ihnen Windows noch eine andere
Möglichkeit zum Energiesparen an, bei der Ihr Computer auch nicht vollständig
heruntergefahren werden muss. Als Alternative zum Standby-Modus steht der Ruhezustand
bereit. Hierbei wird die momentane Systemkonfiguration nicht in den Arbeitsspeicher,
sondern in eine Datei, die sich auf einer Festplatte befindet, geladen. Diese Datei nennt sich
"hiberfil.sys" und Sie finden sie im Stammverzeichnis Ihrer Systempartition. Mehr zu dieser
Datei erfahren Sie im entsprechenden Artikel hier im Magazin.
Sobald alle Daten, die zum Betreiben des Betriebssystems und der geöffneten
Anwendungen nötig sind, in der Datei gesichert wurden, schaltet der Rechner alle
Hardwarekomponenten ab. Nun ist es möglich, den Computer ganz von der Stromzufuhr zu
trennen. Um die Daten auf der Festplatte zu speichern, ist etwas mehr Zeit erforderlich, als
für das Laden in den Arbeitsspeicher im Standby-Modus benötigt wird. Auch vergeht
umgekehrt bei der Inbetriebnahme des Rechners aus dem Ruhezustand heraus bis zur
vollständigen Einsatzbereitschaft mehr Zeit, als dies beim Standby-Modus der Fall ist. Dieser
zeitliche Nachteil kann dadurch ausgeglichen werden, dass der Rechner im Ruhezustand
absolut keine Energie mehr benötigt. Im Vergleich zum normalen Herunter- und Hochfahren
des PCs hingegen können Sie durch den Ruhezustand wieder eine Zeitersparnis dadurch
erreichen, dass die benötigten Anwendung nicht erst zeitraubend geschlossen werden
müssen und Sie anschließend wieder lange Startup-Zeiten der Anwendungen in Kauf
nehmen müssen. Es wird einfach das auf der Festplatte gespeicherte Abbild der letzten
Nutzung des Computers wieder in den Arbeitsspeicher geladen und Sie können, wie beim
Standby-Modus auch, Ihre Arbeit genau dort fortsetzen, wo Sie sie zuvor unterbrochen
haben. Sämtliche Anwendungen, die Sie vor dem Einschalten des Ruhezustands geöffneten
hatten, sind sofort nach dem Hochfahren des Computers wieder einsatzbereit. Vor allem bei
mobilen Geräten wie etwa Laptops spielt der Ruhezustand eine wichtige Rolle, da in
Arbeitspausen die Batterie des Geräts auf diese Art und Weise geschont werden kann,
wodurch auch eine längere Lebenszeit der Batterie erreicht werden kann.
Bei der Inbetriebnahme des Computers aus dem Ruhezustand heraus kann es gelegentlich
zu Problemen mit Hardwaretreibern kommen. Hin und wieder kann es zum Beispiel
vorkommen, dass eine Netzwerkkarte nicht mehr in der Lage ist, eine Verbindung zum
Internet herstellen zu können. Dieser Fehler tritt zwar in Verbindung mit dem Ruhezustand
auf, er hat seine Ursache allerdings in schlecht programmierten Treibern. Sollte solch ein
Problem bei Ihnen auftreten, müssen Sie gegebenenfalls die internen Zustände der
angeschlossenen Hardware selbst wiederherstellen (etwa durch die
Problembehandlungsfunktion für Netzwerkkarten).
Wenn Sie den Ruhezustand wie in unserem Beispiel im Herunterfahren-Menü nicht finden
können, so ist dieser bei Ihnen deaktiviert. Mit wenigen Schritten lässt sich das aber ändern.
Das Herunterfahren-Menü ohne den Eintrag "Ruhezustand"
Gehen Sie zum Aktivieren des Ruhezustands in das Startmenü Ihres Rechners und geben
Sie dort im Suchfeld den Befehl "cmd" ein.
Das Suchfeld im Startmenü
Mit einem Rechtsklick können Sie ein Auswahlmenü öffnen. Klicken Sie dort anschließend
den Eintrag "Als Administrator ausführen" an.
Die Datei "cmd.exe" als Administrator öffnen
Eventuell werden Sie jetzt von der Benutzerkontensteuerung dazu aufgefordert, den
weiteren Vorgang zu erlauben. Dies können Sie mit einem Klick auf den Button "Ja"
veranlassen. Es öffnet sich daraufhin ein Fenster mit der Kommandozeile. Geben Sie hier
den Befehl "powercfg -H on" ein und drücken Sie die Enter-Taste.
Den Ruhezustand in der Kommandozeile aktivieren
Wenn Sie nun wieder im Startmenü Ihres Computers das Herunterfahren-Menü öffnen, sollte
jetzt auch der Eintrag "Ruhezustand" zu sehen sein.
Das Herunterfahren-Menü mit dem Eintrag "Ruhezustand"
Sollten Sie den Eintrag nicht sehen können, dann liegt das daran, dass bei Ihnen noch der
hybride Standby-Modus aktiviert ist. Dieser Modus kombiniert den Standby-Modus mit dem
Ruhezustand. Das bedeutet, dass die momentane Systemkonfiguration sowohl in den
Arbeitsspeicher als auch in die Datei "hiberfil.sys" auf der Festplatte geladen wird. Sollten Sie
Ihren Rechner mit dieser Einstellung in den Modus "Energie sparen" versetzen, wird er ganz
normal in den Standby-Modus gehen. Wird in diesem Zustand allerdings die Stromzufuhr
unterbrochen, kommen die Funktionen des Ruhezustands zum Tragen.
Um nur den Ruhezustand nutzen zu können, muss der hybride Standby-Modus deaktiviert
sein. Um diese Einstellung zu ändern, gehen Sie über das Startmenü Ihres Rechners in die
Systemsteuerung. In der Symbolansicht können Sie gleich den Eintrag "Energieoptionen"
auswählen. Wenn Sie hingegen die Kategorieansicht ausgewählt haben, so müssen Sie
zuerst die Kategorie "System und Wartung" öffnen, bevor Sie zu den Energieoptionen gehen
können.
Der Eintrag "Energieoptionen" in der Systemsteuerung
Im nächsten Schritt müssen Sie den Eintrag "Energiesparplaneinstellungen ändern" bei der
ausgewählten Option anklicken.
Die Energiesparplaneinstellungen in den Energieoptionen ändern
Anschließend ist ein Klick auf den Eintrag "Erweiterte Energieeinstellungen ändern" nötig.
Die erweiterten Energieeinstellungen im Energiesparplan ändern
Ein neues Fenster öffnet sich. Scrollen Sie soweit nach unten, bis Sie den Eintrag "Energie
sparen" sehen. Mit einem Klick auf das Plus-Zeichen können Sie ein Untermenü öffnen. Dort
finden Sie den Eintrag "Hybriden Standbymodus zulassen", welcher wiederum über ein
Untermenü verfügt. Hier können Sie jetzt je nach Bedarf den hybriden Standby-Modus
aktivieren oder deaktivieren. Nachdem Sie die gewünschte Einstellung getroffen haben,
schließen Sie das Fenster wieder mit einem Klick auf den Button "OK".
Den hybriden Standbymodus deaktivieren
Wenn der hybride Standby-Modus deaktiviert ist, können Sie den Ruhezustand ganz normal
verwenden.
Wenn Sie Ihren Computer vorzugsweise in den Ruhezustand versetzen und ihn nicht
herunterfahren, so können Sie den Standardeintrag "Herunterfahren" dauerhaft gegen
"Ruhezustand" austauschen. Machen Sie hierfür einen Rechtsklick auf das Symbol des
Startmenüs oder auf die Schaltfläche "Herunterfahren" und klicken Sie dort den Eintrag
"Eigenschaften" an.
Die Eigenschaften des Herunterfahren-Menüs öffnen
Ihnen wird daraufhin ein neues Fenster angezeigt, in welchem Sie in der Registerkarte
"Startmenü" unter "Standardaktion für Beenden" den Ruhezustand auswählen können. Zum
Speichern der geänderten Einstellungen machen Sie einen Klick auf den Button "OK".
Die Standardaktion für Beenden ändern
Wenn Sie im "Herunterfahren-Menü" nichts ändern wollen, können Sie verschiedenen
Schaltern oder Tasten die Funktion zuweisen, den Rechner in den Ruhezustand zu
versetzen. Gehen Sie hierfür wieder wie oben beschrieben in die Energieoptionen in der
Systemsteuerung, wählen Sie dieses Mal aber auf der linken Seite den Eintrag "Auswählen,
was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll" aus. Sie können anschließend den
Schaltern und Tasten die gewünschten Funktionen zuweisen. Um die neuen Einstellungen
zu sichern, klicken Sie den Button "Änderungen speichern" an.
Die Funktion des Netzschalters und der Energiespartaste festlegen
Bei mobilen Geräten stehen Ihnen noch mehr Einstellmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Funktion des Netzschalters und der Energiespartaste bei mobilen Geräten
festlegen
Wenn Sie Ihren Rechner wieder aus dem Ruhezustand zurückholen möchten, so können Sie
dies ganz normal über den Netzschalter tun. Sie können aber auch verschiedenen
Eingabegeräten wie zum Beispiel der Maus die Fähigkeit zuweisen, den Computer aus dem
Ruhezustand heraus wieder in Betrieb nehmen zu können. Öffnen Sie zu diesem Zweck den
Geräte-Manager in der Systemsteuerung. Wählen Sie dort das gewünschte Gerät aus und
machen Sie einen Doppelklick darauf.
Der Geräte-Manager in der Systemsteuerung
Gehen Sie in dem neuen Fenster auf die Registerkarte "Energieverwaltung". Hier können Sie
jetzt einstellen, ob dieses Gerät Ihren Rechner wieder aus dem Ruhezustand aktivieren
kann. Bestätigen Sie anschließend Ihre Änderungen mit einem Klick auf den Button "OK".
Die Energieverwaltung eines Eingabegeräts
Sie brauchen jetzt nicht mehr den Netzschalter zu betätigen, wenn Sie Ihren Rechner aus
dem Ruhezustand heraus starten wollen. Ein Doppelklick mit der Maus genügt.
Sollten Sie den Ruhezustand nicht benötigen, weil Sie Ihren Computer normalerweise immer
ganz herunterfahren, wenn Sie nicht mehr mit ihm arbeiten, dann empfiehlt es sich, den
Ruhezustand zu deaktivieren. Dies können Sie wieder in der Kommandozeile erledigen.
Öffnen Sie sie wie oben erklärt und geben Sie den Befehl "powercfg -H off" ein.
Den Ruhezustand in der Kommandozeile deaktivieren
Der Eintrag "Ruhezustand" verschwindet daraufhin wieder aus dem Herunterfahren-Menü
und die Datei "hiberfil.sys" wird von Ihrer Festplatte entfernt. Diese Datei nimmt viel Platz auf
Ihrer Festplatte ein, in der Regel ist sie so groß wie der Arbeitsspeicher. Sollten Sie also
Platzprobleme auf Ihrer Festplatte haben, so ist es von Vorteil, den Ruhezustand zu
deaktivieren.

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