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Pressemeldung vom 02.01.2015
Wiederaufnahme der Jazz-Operette mit Dagmar Manzel und Helmut Baumann
Ball im Savoy von Paul Abraham kehrt zurück
Wiederaufnahme: Samstag, 10. Januar 2015
18:45 Uhr Vortrag | 19:30 Uhr Vorstellung | Im Anschluss: After Show Lounge
Ab 10. Januar kehrt Ball im Savoy auf die Bühne der Komischen Oper Berlin zurück. Die
Operette aus der Feder des jüdisch-ungarischen Komponisten Paul Abraham gilt als eine
der spektakulärsten Jazz-Operetten der Weimarer Zeit und treibt das ausgelassene
Lebensgefühl des Berlins der 1920er Jahre auf die Spitze. Die verrückte Geschichte rund
um ein frisch vermähltes Liebespaar, dessen Treue auf die Probe gestellt wird, ist
musikalisch eine virtuose Mischung aus Berliner Jazz, ungarischen Zigeunerweisen,
wienerischem Schmelz und jiddischem Klezmer. 80 Jahre nach dem Verbot durch die
Nationalsozialisten kehrte das 1932 in Berlin uraufgeführte Meisterstück 2013 in der Regie
von Barrie Kosky in die Hauptstadt zurück. Als Madeleine de Faublas ist wieder Dagmar
Manzel zu erleben, Mustafa Bey verkörpert Helmut Baumann. Die Partie der Daisy
Darlington übernimmt bei der Wiederaufnahme sowie bei den beiden folgenden
Vorstellungen Sarah Bowden, ab 28. Januar ist wieder Katharine Mehrling als emanzipierte
Jazzkomponistin zu erleben. Es sind noch für alle Vorstellungen Karten erhältlich, für die
Januarvorstellungen nur Restkarten.
Im Gastvortrag zur Wiederaufnahme spricht Musikwissenschaftler Dr. Kevin Clarke vom
Operetta Research Center Amsterdam über »Feministische Emanzipation in der
Operette«. Auf der After Show Lounge im Anschluss an die Vorstellung gibt es wieder
Gelegenheit zum Austausch mit den Sängern, die eben noch auf der Bühne standen.
Im Zentrum von Ball im Savoy stehen Aristide und Madeleine de Faublas – ein Liebespaar,
dessen Eheglück just nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise vor eine Zerreißprobe
gestellt wird. Abraham variiert das ewige Operettenthema vom ehelichen Seitensprung und
von der Doppelmoral, die Männern erlaubt, was ihren Frauen verboten ist. Getanzt wird
auf einem feucht-fröhlichen Ball im Hotel Savoy, zu dem sich ein kunterbuntes Völkchen
aus aller Herren Länder zusammenfindet.
Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin
Pressetelefon +49 (0)30 202 60 370
Fax +49 (0)30 20260 366
Dr. Andrea C. Röber
Pressesprecherin
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
Paul Abraham
Ball im Savoy
Operette in zwei Akten [1932]
Libretto von Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda
Musikalische Leitung: Adam Benzwi
Inszenierung: Barrie Kosky
Bühnenbild, Licht und Video: Klaus Grünberg
Kostüme: Esther Bialas
Choreographie: Otto Pichler
Dramaturgie: Pavel B. Jiracek
Chöre: David Cavelius
Besetzung: Christoph Späth (Marquis Aristide de Faublas), Dagmar Manzel
(Madeleine de Faublas), Helmut Baumann (Mustafa Bey, Attaché bei der türkischen
Botschaft in Paris), Sarah Bowden (10./17./24.1.)/Katharine Mehrling (Daisy
Darlington, Jazzkomponistin), Agnes Zwierko (Tangolita, Argentinische Tänzerin),
Peter Renz (Archibald, Kammerdiener Aristides), Christiane Oertel (Bébé, Zofe
Madeleines), Dennis Dobrowolski (Célestin Formant), Matthias Spenke (René),
Frank Baer (Monsieur Albert) und das Lindenquintett Berlin
Tänzer: Hunter Jaques, Robin Poell, Sarah Bowden, Alessandra Bizzarri, Meri
Ahmaniemi, Eleonora Talamini, Paul Gerritsen, Marcell Prèt
Termine
Wiederaufnahme:
Samstag, 10. Januar 2015, 19:30 Uhr
18:45 Uhr »Feministische Emanzipation in der Operette«, Gastvortrag von
Dr. Kevin Clarke (Musikwissenschaftler, Operetta Research Center Amsterdam)
Im Anschluss: After Show Lounge
Weitere Termine:
17./24./28. Januar, 3./7./15./21./27. Februar, 4./13./28. März und 6. April 2015
Karten
Kartentelefon (030) 47 99 74 00
Montag bis Samstag 9 bis 20 Uhr, Sonntag 14 bis 20 Uhr
Preise: 12 - 79 €
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
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Hintergrund
Als Ball im Savoy am 23. Dezember 1932 am Großen Schauspielhaus Berlin aus der Taufe gehoben
wurde, schien ein neuer Typus der Berliner Operette geboren zu sein: Paul Abraham hatte für
sein Meisterwerk eine einzigartige musikalische Mischung gezaubert aus Berliner Jazz,
ungarischen Zigeunerweisen, wienerischem Schmelz und jüdischem Klezmer. Er schuf
Charaktere, die in ihrer Weltoffenheit und Modernität all das repräsentierten, wofür Berlin in den
1920er Jahren Sinnbild war. Auf der Bühne standen die umjubelten Stars des Metropol-Theaters
(der heutigen Komischen Oper Berlin): Gitta Alpár, Rosy Barsony und Oskar Dénes. Eine
rauschende Ball-Nacht also, die sogar Abrahams frühere Operetten-Erfolge wie Viktoria und ihr
Husar (1930) und Blume von Hawaii (1931) in den Schatten zu stellen versprach. Doch das
Aufführungsverbot durch die Nationalsozialisten setzte dem Siegeszug des Werkes kurz nach
seiner Uraufführung ein Ende, Paul Abraham wie auch zahlreiche Sänger der Produktion mussten
ins Ausland fliehen.
Viele Operetten der Weimarer Zeit wurden im Nachkriegsdeutschland wiederbelebt. Doch diese
Versuche zogen den Werken meist die Zähne: Sie waren oft bis zur Unkenntlichkeit entstellt und
unter einer gehörigen Schicht Zuckerguss begraben – so auch Ball im Savoy. Die Produktion der
Komischen Oper Berlin kehrt zurück zur Urfassung des Werks, in einer bühnenpraktischen
Rekonstruktion von Henning Hagedorn und Matthias Grimminger, und ermöglicht so einen
unverstellten Blick auf eine ebenso witzige wie quirlige Komödie.
Zur Handlung
Ein ganzes Jahr waren sie auf Hochzeitsreise, nun kehren Madeleine und Aristide de Faublas
glücklich verliebt zurück nach Hause. Doch bereits kurz nach der Ankunft holt den Lebemann
Aristide seine amouröse Vergangenheit ein: Er erhält ein Telegramm von der Tangotänzerin
Tangolita, einer Verflossenen, die noch am selben Abend seine Anwesenheit beim alljährlichen
Ball im Hotel Savoy verlangt. Mithilfe seines Freundes Mustafa Bey, Attaché in der türkischen
Botschaft, erfindet Aristide eine Ausrede, um den Ball besuchen zu können und seine Frau zu
Hause zurückzulassen. Madeleine durchschaut das Spiel und beschließt, sich maskiert ebenfalls
auf den Ball zu begeben. Beistand bekommt sie von ihrer Freundin Daisy Darlington, die unter
einem männlichen Pseudonym Karriere als Jazzkomponist gemacht hat und ihr Inkognito auf
dem Ball im Savoy lüften will.
Bevor Aristide auf Tangolita trifft, flirtet er auf dem Ball zunächst mit einer Unbekannten: der
maskierten Madeleine. Madeleine sinnt daraufhin auf Rache und bandelt mit dem jungen
Rechtsanwalt Célestin Formant an … Hat das junge Eheglück noch eine Chance?
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